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Die
Erfindung betrifft ein Reinigungssystem für Gleisanlagen, insbesondere
auf Kohlebunkern, umfassend ein auf der Gleisanlage verfahrbares Triebfahrzeug
und ein an das Triebfahrzeug ankuppelbares Saugaggregat.
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Üblicherweise
wird in Kohlekraftwerken oder auch Brikettfabriken die Kohle über Güterzüge angeliefert
und zunächst
in einen so genannten Zugbunker abgekippt. Die Güterwaggons sind als Seitenentleerer
ausgebildet und ermöglichen
ein Abkippen der Kohle nach dem Öffnen
einer Seitenklappe aus dem Waggon in den Kohlebunker. Der Gleiskörper ist
als offenes Gleis ohne Gleisbett aufgebaut, so dass die Kohle zwischen
den Schienen der Gleisanlage durchfallen kann. Der zur Entladung
vorgesehene Abschnitt eines Gleises erstreckt sich oberhalb des Bunkers
auf einer Länge
von bis zu 400 Metern, wobei auch Gleisanlagen mit mehreren parallelen
Gleisen vorkommen, die über
Weichen ein zeitgleiches Abkippen oder Rangieren mehrerer Züge zulassen.
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Von
Zeit zu Zeit ist es jedoch notwendig, die Gleisanlagen im Bunkerbereich
zu reinigen, da ein Teil der abgeladenen Kohle auf den Schienen
oder Schwellen der Gleisanlage liegen bleibt. Dieses ist insbesondere
wichtig im Bereich von Weichen, um eine stetige Funktion der Weichen
zu gewährleisten. Diese
Reinigung erfolgt in der Regel über
das Bunkerpersonal, welches von Hand die Gleisanlage mittels Druckluft
abbläst.
Durch das Abblasen fällt
der überwiegende
Teil der liegen gebliebenen Kohle nach unten durch die Gleisanlage
in den Bunker.
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Diese
Vorgehensweise ist jedoch sehr zeitintensiv und dadurch teuer. Des
Weiteren sind die mit der Arbeit betrauten Personen einer hohen
Staubbelastung ausgesetzt.
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Aus
diesem Grund lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungssystem
bereitzustellen, mit dem weit gehend automatisiert ohne körperliche
Belastung und einer geringen Staubexposition eine Reinigung der
Gleisanlage vorgenommen werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Reinigungssystem gelöst,
bei dem das Triebfahrzeug ein Zweiwegebagger mit einem Ausleger ist,
wobei endseitig an dem Ausleger ein Saugkopf angeordnet und dieser über mindestens
eine Saugleitung mit dem Saugaggregat verbunden ist.
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Unter
einem Zweiwegebagger wird ein Bagger verstanden, der neben einem
Radfahrwerk ein zusätzliches
Schienenfahrwerk besitzt, mit welchem er eigenständig auf Gleisanlagen fahren
kann. Anstelle des ursprünglich
vorgesehenen Grabwerkzeuges, beispielsweise eines Tieflöffels, ist
an dem Ausleger der Saugkopf installiert. Während der Reinigungsarbeiten
kann der Saugkopf mit Hilfe des Auslegers beziehungsweise des um
360° drehbaren Baggeraufbaus
in die gewünschte
Position über
der zu reinigenden Gleisanlage gebracht werden. Die Steuerung des
Auslegers erfolgt von einer Bedienperson aus einer Kabine über die üblichen
Steuervorrichtungen des Zweiwegebaggers. Während des Verfahrens des Zweiwegebaggers
wird das Saugaggregat entsprechend der jeweiligen Verfahrrichtung
mitbewegt. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Reinigungssystems
besteht darin, aufgrund der großen
Reichweite des Auslegers nicht nur die Gleisanlage zu reinigen,
auf der sich das System gerade befindet, sondern auch benachbarte
Gleisanlagen ohne zeitintensive Rangierfahrten erreichen und reinigen
zu können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Ausleger einen höhenverstellbaren Grundausleger,
einen Auslegerarm und einen Pendelarm, wobei der Saugkopf an dem
Pendelarm angreift. Mit Hilfe dieser Konfiguration und der Möglichkeit
des drehbaren Baggeraufbaus ist eine Ausrichtung des Saugkopfes
in allen Raumrichtungen möglich.
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Vorteilhafterweise
weist der Ausleger einen eingeschränkten Verfahrbereich auf. Dabei
kann der Verfahrbereich elektronisch und/oder mechanisch begrenzt
werden. Dieses ist insbesondere bei Gleisanlagen mit einem unter
Strom stehenden Fahrdraht notwendig, damit der Ausleger nicht während der Reinigungsarbeiten,
bei denen der Bediener häufig konzentriert
den Saugkopf im Auge behält,
versehentlich den Ausleger in Kontakt mit dem Fahrdraht bringt.
Ebenso kann vorgesehen sein, den seitlichen Schwenkbereich einzugrenzen,
um bei viel befahrenen Gleisanlagen keine Kollision mit auf den
Nachbargleisen fahrenden Schienenfahrzeugen hervorzurufen.
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Es
hat sich als günstig
herausgestellt, den Saugkopf mit einem Hauptkörper auszubilden, an dessen
unterem Ende eine Schürze
angreift. Diese Schürze
sollte aus einem flexiblen Werkstoff gefertigt sein, beispielsweise
einem Gummi mit Gewebeeinlagen. Die Schürze bewirkt mit ihrer unteren
Lippe eine räumende
Pflugwirkung auf der in Bewegungsrichtung vorderen Seite des Saugkopfes,
so dass ein Großteil
des auf der Gleisanlage liegenden Haufwerks und hiervon insbesondere
die Grobstoffe bereits zwischen den Gleisen beziehungsweise Schwellen
hindurch in den Bunker fällt
und nicht aufgesaugt zu werden braucht. Des Weiteren ermöglicht die
Schürze
einen flexiblen Kontaktbereich des Saugkopfes mit der Gleisanlage, wodurch
die Bedienung vereinfacht wird und ein etwaiges unpräzises Heranfahren
des Saugkopfes an die Gleisanlage nicht zu Beschädigungen des Saugkopfes oder
der Gleisanlage führt.
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In
der Schürze
kann mindestens eine komplementär
zu einer Schiene der Gleisanlage ausgebildete Ausnehmung angeordnet
sein. Während
der Reinigung kann dadurch der Saugkopf besonders nah an die Gleisanlage
heran gefahren werden, so dass eine hohe Saugkraft möglichst
nah an der zu reinigenden Gleisanlage vorliegt. Da die Ausnehmung
in etwa der Kontur der Schiene entspricht, werden darüber hinaus
Anbackungen an der Schiene mechanisch durch die Schürze gelöst.
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Darüber hinaus
sollte der Hauptkörper
mindestens einen Saugstutzen, besonders bevorzugt zwei seitlich
installierte Saugstutzen DN 150, aufweisen. An den mindestens einen
Saugstutzen lässt
sich lösbar
die Saugleitung an dem Saugkopf befestigen. Der mindestens eine
Saugstutzen ermöglicht
insbesondere auch ein nachträgliches
Aufsaugen der bereits von der Schürze gelösten Anbackungen.
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In
einer besonderen Ausführungsform
sind die Saugstutzen gegenüber
dem Hauptkörper
verschiebbar angebracht. Hierzu kann beispielsweise an dem Hauptkörper eine
Befestigungsschiene angeordnet sein, an der auch mehrere Saugstutzen über die
Breite des Hauptkörpers
lateral verschiebbar angebracht sind. Dadurch lässt sich besonders gut die
benötigte
Saugleistung an die vorherrschende Verteilung des zu entfernenden
Haufwerks auf der Gleisanlage anpassen.
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Vorzugsweise
umfasst der Hauptkörper
eine obere und untere Halteplatte, welche mittels Federelementen
gegeneinander abgestützt
sind. An der oberen Halteplatte sind Anschlüsse für eine mechanische Anbringung
des Saugkopfes an dem Ausleger, vorzugsweise dem Pendelarm, vorgesehen.
Im Falle eines Anstoßens
des Saugkopfes an ein Hindernis oder eines Aufsetzens des Saugkopfes
auf die Gleisanlage werden die dadurch auftretenden Kräfte durch
die Federelemente abgebaut und nicht auf den Zweiwegebagger übertragen,
wodurch der Verschleiß des
Saugkopfes in erheblichem Maße
gemindert und eine Beschädigung
an der Gleisanlage vermieden wird.
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An
dem Hauptkörper,
insbesondere an der unteren Halteplatte kann ortsfest mindestens
eine Stützrolle
angeordnet sein. Die Stützrollen)
sollte(n) dabei auf der Oberseite der Schiene, vorzugsweise auf
der dem Zweiwegebagger zugewandten Seite des Saugkopfes, ablaufen.
Dadurch lässt
sich ein vorgebbarer Abstand des Saugkopfes und insbesondere der
Schürze
zu der Gleisanlage einstellen. Für den
Bediener resultiert der Vorteil einer einfachen und ermüdungsärmeren Handhabung
des Systems, da die Stützrollen)
aus der Kabine des Zweiwegebaggers sichtbar sind.
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Zur
Vermeidung von Funkenbildung sollten die mindestens eine Stützrolle
zumindest auf ihrer äußeren mit
der Schiene in Kontakt stehenden Oberfläche mit einer Kunststoffbeschichtung
versehen sein, wodurch die Gefahr einer Funkenbildung und somit
das Risiko einer Kohlenstaubexplosion erheblich gemindert ist.
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In
einer besonderen konstruktiven Ausführungsform weist der Saugkopf
eine Breite auf, welche größer als
ein Schienenabstand der Gleisanlage ist. Mit dieser Ausführungsform
ist es möglich,
die gesamte Breite der Gleisanlage in einem Arbeitsgang durch die
Ausbildung des Saugkopfes vorzureinigen.
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Bei
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform sind günstigerweise
in der Schürze
zwei Ausnehmungen im Schienenabstand der Gleisanlage angeordnet
und an dem Hauptkörper
ist im Bereich einer jeden Ausnehmung jeweils ein Saugstutzen ausgebildet.
Dadurch lässt
sich eine besonders hohe Saugleistung an den Schienenbereich beziehungsweise
die Ausnehmung heranbringen. Der jeweilige Saugstutzen kann dabei
jeweils hinter der Ausnehmung verschiebbar angeordnet sein.
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In
betriebsbereiter Stellung ist das Saugaggregat über mindestens eine Steuerleitung
mit dem Zweiwegebagger verbunden. Hierdurch resultiert der Vorteil,
dass alle Funktionen des Saugaggregates auch aus der Kabine des
Zweiwegebaggers von dem Bediener kontrolliert und eingestellt werden
können.
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Zur
Unterstützung
der Saugleistung des Saugaggregates und zum Lösen und Aufwirbeln von festen
Anbackungen hat es sich als günstig
herausgestellt, an jeden Saugstutzen mindestens eine Pneumatikleitung
heranzuführen, über welche
von einem beispielsweise auf einem Zweiwegebagger zusätzlich mitgeführten Kompressor
Druckluft in den betreffenden Arbeitsbereich eingeblasen wird.
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Vorteilhafterweise
ist das Saugaggregat in einem Tragrahmen angeordnet und wahlweise
für einen
Betrieb auf einem Schienenfahrwagen oder auf einem Abrollkipper
aufsetzbar. Der Tragrahmen entspricht in seinen Abmessungen den üblichen
Container-Maßen,
so dass für
einen Transport des Saugaggregates im Straßenverkehr ein üblicher
Abrollkipper verwendet werden kann. Die Höhe des Tragrahmens liegt bei
unter drei Metern, so dass auch bei Aufsetzen des Tragrahmens auf
einen Schienenfahrwagen eine maximale Höhe von maximal 4,50 m nicht überschritten
wird. Dieses ist bei Gleisanlagen mit darüber befindlichen Strom führenden
Fahrdrähten
von großer
Wichtigkeit, die üblicherweise
ca. fünf
Meter über
der Gleisanlage aufgehängt
sind. Der verbleibende Sicherheitsabstand von über 0,50 m gewährleistet
ein sicheres Auf- und Abladen des Saugaggregates auf den Abrollkipper,
da auch bei einem schräg stehenden
Saugaggregat kein Kontakt mit dem Fahrdraht möglich ist.
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Günstigerweise
weist das Saugaggregat einen Verbrennungsmotor auf, welcher eine
Vakuumpumpe antreibt. Dieses gestattet einen autarken Betrieb des
gesamten Saugaggregates und insbesondere der Vakuumpumpe, so dass
das Reinigungssystem auch in Bunkeranlagen eingesetzt werden kann, bei
denen kein Strom führender
Fahrdraht vorhanden ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vermeidung einer
Lichtbogenbildung, die häufig
zwischen Fahrdrähten
und Stromabnehmern vorkommt und in explosionsgefährdeten Bereichen ein erhebliches
Sicherheitsrisiko darstellt. Der Verbrennungsmotor, vorzugsweise
ein Dieselmotor, lässt
sich dagegen durch Explosionsschutzmaßnahmen wie Kapselung und Funkenfänger auch
in Bunkerbereichen sicher betreiben.
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Vorzugsweise
weist das Saugaggregat einen Abscheidebehälter auf, an welchem die mindestens eine
Saugleitung angeschlossen ist. Der Abscheidebehälter weist zumindest teilweise
eine nach unten konisch zulaufende Umfangswand auf und sorgt für eine Abscheidung
von Feststoffen aus dem angesaugten Luftstrom. Das Fassungsvermögen des
Abscheidebehälters
beträgt
ca. 4 m3.
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Um
zu verhindern, dass besonders feine Staubpartikel aus dem Abscheidebehälter in
die Vakuumpumpe eingesaugt werden, sollte zwischen dem Abscheidebehälter und
der Vakuumpumpe ein Feinstaubfilter angeordnet sein. Dieser kann
in regelmäßigen Abständen über Druckluftstöße gereinigt werden.
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Vorteilhafterweise
weist der Abscheidebehälter
an seinem unteren Ende eine verschließbare Entleerungsöffnung auf.
Bei einem vollen Abscheidebehälter
wird die Entleerungsöffnung
oberhalb des Bunkers vorzugsweise fernbedienbar geöffnet, wodurch
die aufgesaugten Feststoffe bestimmungsgemäß in den Bunker gelangen. Ein
umständliches Handling
von wechselbaren Transportbehältern
ist nicht notwendig, wodurch die zugrunde liegende Aufgabe besonders
effektiv gelöst
wird.
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Aus
Sicherheitsgründen
sollte der Abscheidebehälter
auf seiner Oberseite mit einer Berstscheibe verschlossen sein. Im
Falle einer Verpuffung innerhalb des Abscheidebehälters zerbricht
die Berstscheibe als Sollbruchstelle zuerst, wodurch ein explosionsbedingter
Druckaufbau innerhalb des Abscheidebehälters vermieden wird. Darüber hinaus können bei
einer Zerstörung
der Berstscheibe alle energieführenden
Bauteile automatisch abgeschaltet werden.
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Zum
besseren Verständnis
wird die Erfindung nachfolgend anhand von acht Figuren näher erläutert. Es
zeigen die:
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1:
eine schematische Seitenansicht auf das Reinigungssystem mit Zweiwegebagger
und angekuppeltem Saugaggregat;
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2:
eine perspektivische Vorderansicht auf den Saugkopf gemäß einer
besonderen Ausführungsform
in Arbeitsstellung;
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3:
eine Rückansicht
auf den Saugkopf;
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4:
eine Seitenansicht auf den Saugkopf in Arbeitsstellung;
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5:
eine Seitenansicht auf das Saugaggregat;
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6:
eine Vor-Kopf-Ansicht auf das Saugaggregat;
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7:
eine schematische Seitenansicht auf das Saugaggregat während des
Umladens von einem Schienenfahrwagen auf einen Abrollkipper;
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8a:
eine Seitenansicht auf einen Schienenfahrwagen und
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8b:
eine Draufsicht auf einen Schienenfahrwagen.
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Die 1 zeigt
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Reinigungssystems umfassend
einen Zweiwegebagger 3 und ein daran über eine Zugdeichsel 34 angekuppeltes
Saugaggregat 2 in arbeitsbereiter Stellung auf einer Gleisanlage 1.
Der Zweiwegebagger 3 weist ein Radfahrwerk 35 und
ein ausfahrbares Schienenfahrwerk 36 zum Fahren auf der
Gleisanlage 1 auf. In der gezeigten Darstellung der 1 steht
das Schienenfahrwerk 36 in Kontakt mit der Gleisanlage 1.
Das Schienenfahrwerk 3 ist an zwei gegenüberliegenden
Seiten eines Unterwagens 37 angeordnet. Auf dem Unterwagen 37 steht über einen
Drehkranz 39 drehbar gelagert ein Oberwagen 38,
welcher unter anderem eine Kabine und ein Antriebsaggregat trägt. Ebenfalls
an dem Oberwagen 38 greift ein Ausleger 4 an,
der aus drei Einzelsegmenten zusammengesetzt ist. Der Ausleger 4 umfasst
den am Oberwagen 38 gelagerten Grundausleger 4a,
den an den Grundausleger 4a angreifenden Auslegerarm 4b und
den daran gelagerten Pendelarm 4c. Die Einzelsegmente sind
mittels nicht näher bezeichneter
Hydraulikzylinder gegeneinander verfahrbar.
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An
dem Ende des Pendelarmes 4c befindet sich ein Saugkopf 5,
welcher über
den Auslegerarm 4 beziehungsweise durch seitliches Schwenken
des Oberwagens 38 in die gewünschte Position unmittelbar über der
Gleisanlage 1 gebracht werden kann.
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Der
Saugkopf 5 ist über
mindestens eine Saugleitung 6 mit dem Saugaggregat 2 verbunden, welches
während
des Reinigungsbetriebes auf einem adaptierbaren Schienenfahrwagen 18 in
der jeweiligen Fahrtrichtung des Zweiwegebaggers 3 mitfährt. Um
eine Bedienung des Saugaggregates 2 während des Reinigungsbetriebes
von dem Zweiwegebagger 3 aus zu ermöglichen, ist das Saugaggregat 2 über eine
Steuerleitung 16 an den Zweiwegebagger 3 angeschlossen.
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Der
Saugkopf 5 ist detailliert in den 2 bis 4 beschrieben.
Die 2 stellt den Saugkopf 5 in Arbeitsstellung
auf zwei Schienen 9a, 9b einer Gleisanlage 1 perspektivisch
dar, wobei der Saugkopf 5 mit einer größeren Breite b1 ausgebildet
ist als der Schienenabstand b2, so dass
beide Schienen 9a, 9b sowie der dazwischen liegende
Raum gleichzeitig von dort angesammeltem Resthaufwerk in einem Arbeitsgang
vorgereinigt werden.
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Ein
wesentliches Bauteil des Saugkopfes 5 ist der Hauptkörper 7,
an dessen unteren Ende 7a eine flexible Schürze 8 befestigt
ist. Die Schürze 8 weist
im Bereich der Schienen 9a, 9b zwei Ausnehmungen 10a, 10b auf,
welche im Schienenabstand b2 zueinander
beabstandet sind. In Abschnitten beidseitig der Ausnehmungen 10a, 10b hat
die Schürze 8 mit
ihrer Lippe 8a linienartig Kontakt mit der Gleisanlage 1.
Dabei stößt die Lippe 8a vor
dem Saugkopf 5 liegendes Haufwerk durch das offene Gleisbett
in den Kohlenbunker hinein, so dass sich die von dem Reinigungssystem
aufzunehmende Haufwerkmenge bereits erheblich reduziert.
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Auf
der Rückseite
des Hauptkörpers 7 ragen über den
Schienen 9a, 9b Saugstutzen 11a, 11b empor,
an welche jeweils eine Saugleitung 6 angeschlossen ist.
Die Saugstutzen 11a, 11b sind an einer Befestigungsschiene 41 oberhalb
der Gleisanlage 1 verschiebbar angebracht (siehe 3).
An den Saugstutzen 11a, 11b greift jeweils die
in 3 nicht gezeigte Saugleitung 6 an.
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An
dem Hauptkörper 7 ist
eine untere Halteplatte 13 angeschweißt, die sich über Federelemente 14a–14d an
einer darüber
befindlichen oberen Halteplatte 12 abstützt. Die Federelemente 14a–d sind symmetrisch
in den Ecken der rechteckigen Halteplatten 12, 13 angeordnet,
so dass in der Rückansicht
der 3 lediglich die vorderen beiden Federelemente 14c, 14d sichtbar
sind. Mit Hilfe der Federelemente 14a–d werden Stöße durch
unachtsames Aufsetzen des Saugkopfes 5 auf der Gleisanlage 1 gedämpft, so
dass Beschädigungen
des Saugkopfes und/oder der Gleisanlage vermieden werden.
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Die
obere Halteplatte 12 weist außerdem zwei senkrecht empor
stehende Montageabschnitte 27 auf, über welche der Saugkopf 5 an
dem Ausleger 4 adaptierbar ist.
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In
der Seitenansicht gemäß 4 ist
besonders gut die vor- und rückseitig
des Hauptkörpers 7 befestigte
Schürze 8 zu
erkennen, wobei die Höhe der
Schürze 8 ungefähr der Höhe der Schiene 9a entspricht.
Der Abstand des Hauptkörpers 7 zu
der Schiene 9a ist weit gehend durch eine Stützrolle 15 vorgegeben,
die auf der Oberseite der Schiene 9a abrollt und zumindest
an ihrer Umfangswand, um eine Funkenbildung zu vermeiden, mit einem
Kunststoffmaterial beschichtet ist. Bei einer Ausführungsform
mit einem über
beiden Schienen 9a, 9b angeordnetem Saugkopf 5,
sollte über
jeder Schiene 9a, 9b jeweils eine Stützrolle 15 angeordnet
sein.
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Die 5 zeigt
in einer Seitenansicht das Saugaggregat 2, deren einzelne
Komponenten in einem starren Tragrahmen 17 angeordnet sind.
Auf der dem Zweiwegebagger 3 zugewandten Seite (siehe 1)
befindet sich innerhalb des Tragrahmens 17 ein Abscheidebehälter 22.
Der Abscheidebehälter 22 ist überwiegend
zylindrisch geformt und läuft
in seinem unteren Ende 22a konisch zu. Am Ende des Konus
ist eine Entleerungsöffnung 24 vorgesehen, durch
welche innerhalb des Abscheidebehälters 22 angesammeltes
Haufwerk abgelassen werden kann.
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Während des
Reinigungsbetriebes ist die Entleerungsöffnung 24 mittels
einer Verschlussklappe 28 dicht verschlossen und die mindestens
eine Saugleitung 6 an einen Anschlussflansch 40 des
Abscheidebehälters 22 angeschlossen.
Die Saugwirkung wird durch einen Verbrennungsmotor 20 realisiert,
der eine Vakuumpumpe 21 antreibt. Die Vakuumpumpe 21 ist über einen
zwischengeschalteten Feinststaubfilter 23 und nicht näher bezeichnete
ortsfest verlegte Rohrleitungen mit dem Abscheidebehälter 22 verbunden.
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Der
Abscheidebehälter 22 ist
auf seiner Oberseite 22b mit einer Berstscheibe 25 verschlossen,
die im Falle einer innerhalb des Abscheidebehälters 22 stattfindenden
Explosion zerbricht und ein Abschalten des Verbrennungsmotors 20 und
aller weiteren Hilfsaggregate auslöst.
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In
der 6 ist eine Vor-Kopf-Ansicht dargestellt, anhand
derer der Container-Aufbau des Saugaggregates 2 sichtbar
ist. Auf der Unterseite weist der Tragrahmen 17 zwei parallel
zueinander ausgerichtete Führungsschienen 17a auf,
die endseitig zusätzlich
mit Rollelementen versehen sein können, um ein Auf- und Abladen
des Saugaggregates 2 beispielsweise auf einen Abrollkipper 19 (siehe 7)
zu erleichtern. Hierfür
ist auf der Stirnseite außerdem
ein Verladeeingriff 29 angebracht, in den ein Fanghaken 30 des
Abrollkippers 19, wie in 7 dargestellt,
eingreifen kann.
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Die 7 zeigt
ein einseitig angehobenes Saugaggregat 2, welches mit seinem
ersten Ende auf einem Schienenfahrwagen 18 steht und mit
seinem zweiten Ende in den Fanghaken 30 des Abrollkippers 19 eingehängt ist.
In dieser Phase hat das Saugaggregat 2 seine maximale Schräglage und
somit auch seine maximale im betrieblichen Einsatz erreichbare Höhe h1 erreicht. Diese Höhe h1 ist
stets niedriger als die Höhe
h2 des Fahrdrahtes 26 über der
Gleisanlage 1.
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Die 8a und 8b zeigen
unterschiedliche Ansichten eines Schienenfahrwagens 18,
der mit geringem Aufwand für
Transportzwecke zerlegt werden kann. So ist es möglich, die Fahrwerke 33 von den
Brückenelementen 32a, 32b zu
lösen und
auch die Brückenelemente 32a und 32b voneinander
zu trennen. In dem vorderen Bereich ist zwischen den Brückenelementen 32a, 32b ein
freier Bauraum zu erkennen. Dieser ist notwendig, um bei einem aufgesetzten
Saugaggregat 2 ein Öffnen
der Verschlussklappe 28 des Abscheidebehälters 22 und
somit ein Entleeren des Abscheidebehälters 22 in den darunter befindlichen
Bunker zu ermöglichen.
An dem der Zugdeichsel 34 gegenüberliegenden Ende des Schienenfahrwagens 18 ist
an den Brückenelementen 32a, 32b jeweils
eine Verladerampe 31a, 31b eingehängt, über die
mit Hilfe einer nicht dargestellten Winde das Saugaggregat 2 auf
den Schienenfahrwagen 18 gezogen werden kann. Darüber hinaus
erlauben die Verladerampen 31a, 31b eine flexible
Nutzung des Schienenfahrwagens 18 auch für Transportzwecke
anderer Fahrzeuge.
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- 1
- Gleisanlage
- 2
- Saugaggregat
- 3
- Zweiwegebagger
- 4
- Ausleger
- 4a
- Grundausleger
- 4b
- Auslegerarm
- 4c
- Pendelarm
- 5
- Saugkopf
- 6
- Saugleitung
- 7
- Hauptkörper
- 7a
- unteres
Ende Hauptkörper
- 8
- Schürze
- 8a
- Lippe
Schürze
- 9a,
b
- Schiene
Gleisanlage
- 10a,
b
- Ausnehmung
Schürze
- 11a,
b
- Saugstutzen
- 12
- obere
Halteplatte
- 13
- untere
Halteplatte
- 14a–d
- Federelement
- 15
- Stützrolle
- 16
- Steuerleitung
- 17
- Tragrahmen
- 17a
- Führungsschiene
- 18
- Schienenfahrwagen
- 19
- Abrollkipper
- 20
- Verbrennungsmotor
- 21
- Vakuumpumpe
- 22
- Abscheidebehälter
- 22a
- unteres
Ende Abscheidebehälter
- 22b
- Oberseite
Abscheidebehälter
- 23
- Feinstaubfilter
- 24
- Entleerungsöffnung
- 25
- Berstscheibe
- 26
- Fahrdraht
- 27
- Montageabschnitt
- 28
- Verschlussklappe
- 29
- Verladeeingriff
- 30
- Fanghaken
- 31a,
b
- Verladerampe
- 32a,
b
- Brückenelement
- 33
- Fahrwerk
- 34
- Zugdeichsel
- 35
- Radfahrwerk
- 36
- Schienenfahrwerk
- 37
- Unterwagen
- 38
- Oberwagen
- 39
- Drehkranz
- 40
- Anschlussflansch
- 41
- Befestigungsschiene
- b1
- Breite
Saugkopf
- b2
- Schienenabstand
Gleisanlage
- h1
- Höhe Saugaggregat
- h2
- Höhe Fahrdraht