DE102006049042A1

DE102006049042A1 - Etikett mit abwinkelbarem Teil

Info

Publication number: DE102006049042A1
Application number: DE200610049042
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dr. Moosheimer; Josef Dipl.-Ing. Mair (FH)
Original assignee: Schreiner Group GmbH and Co KG
Current assignee: Schreiner Group GmbH and Co KG
Priority date: 2006-10-18
Filing date: 2006-10-18
Publication date: 2008-04-24
Also published as: US9028934B2; US20090291240A1; EP2087481A1; DK2087481T3; WO2008046722A1; JP5264743B2; EP2087481B1; JP2010507117A; CA2666487C; CA2666487A1

Abstract

Ein Teil (1b) eines Etiketts (1), der in definiertem Winkel (alpha) von der gekrümmten Oberfläche abstehen soll, weist erfindungsgemäß einen Verstärkungsbereich (3) auf, der am Übergang zwischen einem der Befestigung dienenden Teil (1a) des Etiketts (1) und dem aufzustellenden Teil (1b) eine Randkrümmung (5) aufweist, welche so ausgeführt ist, daß sie bei bzw. nach Anbringung des Etiketts (1) an einem bestimmungsgemäßen Gegenstand (6) eine Fixierung des aufzustellenden Teils (1b) in dem definierten Winkel (alpha) bewirkt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Etikett mit einem Aufbau, der es ermöglicht, ein Etikett auf gekrümmten Oberflächen zu verkleben und einen Teil des Etiketts anschließend in einem definierten Winkel von der gekrümmten Oberfläche aufzustellen.
Ein solcher in definiertem Winkel von einer Oberfläche abstehender Etikettenteil kann für verschiedene Aufgabenstellungen von Nutzen sein. So kann dieser Etikettenteil bei einem auf einem Rohr verklebten Etikett etwa Informationen über das im Rohr geförderte Medium oder den technischen Zustand des Rohres aufnehmen. Durch das Abstehen des Informationsteiles vom Rohr wird in diesem Fall die Lesbarkeit erleichtert. Ein weiterer Anwendungsbereich eines von einer gekrümmten Oberfläche definiert abstehenden Etikettenteils sind RFID (Radio Frequency Identification) Etiketten, deren Lesbarkeit auf metallischen Oberflächen eingeschränkt ist. Mittels eines definiert aufstellbaren Etikettenbereiches können die RFID-Komponenten derartiger Etiketten von der Oberfläche dauerhaft beabstandet werden, wodurch die elektronische Auslesbarkeit – wie etwa in der deutschen Offenlegungsschrift DE 10017142 A1 beschrieben – gewährleistet bleibt. Weitere Anwendungen des Prinzips sind in Spritzenetiketten integrierte Nadelschutzvorrichtungen, die während der Injektion durch den Arzt definiert vom Spritzenkörper weggeklappt werden können müssen.
Ein Nachteil der aus der DE 10017142 bekannten Lösung ist, dass zusätzliche Faltungen erforderlich sind, um das Etikett in einer definierten Position zu fixieren
Für die oben genannten Anwendungsfelder ist jedoch ein Etikett mit einem ohne zusätzliche Manipulationen erfordernden, definiert abwinkelbaren Bereich wünschenswert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Etikett mit möglichst einfacher und sicherer Handhabbarkeit zu verwirklichen.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Etikett gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen können gemäß einem der Ansprüche 2-11 ausgeführt sein.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen etikettierten gekrümmten Körper gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen können gemäß einem der Ansprüche 13-16 ausgeführt sein.
Ein Teil eines Etiketts, der in definiertem Winkel von der gekrümmten Oberfläche abstehen soll, weist erfindungsgemäß einen Verstärkungsbereich auf, der am Übergang zwischen einem der Befestigung dienenden Teil des Etiketts und dem aufzustellenden Teil eine Randkrümmung aufweist, welche so ausgeführt ist, daß sie bei bzw. nach Anbringung des Etiketts an einem bestimmungsgemäßen Gegenstand eine Fixierung des aufzustellenden Teils in dem definierten Winkel bewirkt.
Der Verstärkungsbereich kann durch partielle Härtung oder Verfestigung einer Folie oder durch Verstärkung des Etiketts mit einem geeignet geformten Folienteil gebildet werden. Vorzugsweise besitzt der Verstärkungsbereich eine Biegesteifigkeit nach DIN 53121 über 1 mNm, oder über 2 mNm, besonders bevorzugt über 5 mNm.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der rein schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen beschrieben.
1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Etiketts gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
2 zeigt die Gestaltung der Randkrümmung des Verstärkungsteils des Etiketts aus 1.
3 zeigt eine geeignete Dimensionierung der Randkrümmung
4 zeigt ein auf einem zylindrischen Rohr verklebtes Etikett.
Unter dem Begriff "gekrümmte Oberflächen" sind im Folgenden alle Oberflächen, die im Bereich der Aufstellachse des Etiketts eine Krümmung aufweisen, jedoch insbesondere Oberflächen von Extrusionskörpern mit rundem oder elipsenförmigem Querschitt und hier im Besonderen Zylinder (Röhren) zu verstehen. Unter dem Begriff Etikett sind alle folienförmigen mit dem zu etikettierenden Gegenstand verbindbaren Informationsträger zu verstehen. Als Verbindungstechniken kommen neben der Haftklebung (selbstklebende Etiketten) auch alle anderen geläufigen Verbindungstechniken wie permanente Verklebung, Verschweißen, Klammern, Nieten u.ä. infrage.
1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Etiketts 1. Das später auf in Richtung 2 (quer zur Ausdehnung 9a, 9b) gekrümmte Oberflächen zu befestigende Etikett 1 besteht aus zwei Teilbereichen 1a und 1b, die durch einen Knickbereich 4 und das linke Ende eines Verstärkungsbereiches 3 definiert sind. Die Knickbereich 4 kann durch Schwächung des Etikettenmaterials 1 (Rillung, Perforation o. ä.) entstehen oder ohne zusätzliche Schwächung des Etikettenmaterials lediglich durch das Ende des Verstärkungsbereiches 3 vorgegeben sein. Der Verstärkungsbereich 3 weist an dem dem Knickbereich benachbarten Ende eine definierte Randkrümmung 5 auf, die so gewählt ist, dass sie im aufgestellten Zustand des Teilbereiches 1b eng an der Krümmung der darunter liegenden gekrümmten Oberfläche anliegt. Um dies zu gewährleisten, muss der Verstärkungsbereich 3 hinreichend starr sein, während das Material des Etiketts 1 genügend flexibel sein muss, um die beim Aufstellen des Etikettenteils 1b entstehenden Dehnungen/Kompressionen des Folienmaterials 1 aufzunehmen. Als Materialien für das Etikett 1 kommen insbesondere PP, PE oder PET in Fraage, während das Verstärkungsteil vorzugsweise aus PET, PP, PE oder aber auch Pappe oder dgl. gefertigt ist. Der Verstärkungsbereich 3 kann neben der Verbindung eines Verstärkungsteils 3 aus einer zweiten steifen Folienlage mit dem Etikett 1 auch durch die Härtung des vorhandenen Etiketts 1 im Bereich 3 erfolgen.
Bei der separaten Folienlage kommen zur Verbindung mit dem Etikett 1 alle dem Fachmann bekannten Verbindungsvarianten, insbesondere jedoch eine selbstklebende Verbindung, infrage. Für die Härtung des Bereiches 3 sind Folienmaterialien geeignet, deren Steifigkeit sich durch lokale physikalische oder chemische Behandlung erhöhen lässt.
Die Gestaltung der definierten Krümmung 5 sowie der Materialkombination für das Etikett 1 und den Verstärkungsbereich 3 ermöglichen den definierten Winkel, sowie die Kräfte beim Aufklappen und beim Schließen des aufstellbaren Bereiches einzustellen.
Die Kräfte beim Aufklappen und beim Schließen des aufstellbaren Bereiches können zusätzlich durch Schwächungen oder Durchbrüche 8 beeinflußt werden. Als Beispiel zeigt 1 eine Stanzline quer zur Krümmung 5. Die Stanzung führt dazu, daß die Verwerfungen der Folien im Knickbereich 4 beim Klappen besser abgebaut werden können.
Dadurch verringert sich die Kraft, die bis zum Erreichen der Endposition des Aufstellbereiches aufgewendet werden muß. Alternativ sind auch mehrer parallele Schwächungen/Durchbrüche oder auch Schwächungen/Durchbrüche parallel zur Krümmung 5 geeignet.
2 illustriert, wie die Randkrümmung 5 (1) des Verstärkungsteils 3 gestaltet ist, um ein Aufstellen des Etikettenteils 1b in definiertem Winkel α von der Oberfläche einer – hier der Einfachheit der Darstellung halber zylindrisch – gekrümmten Oberfläche 6 zu erreichen. Die Randkrümmung 5 (1) ergibt sich, in dem bei vorgegebenen Winkel α die Schnittfläche 7 einer Ebene 8 mit dem zylindrischen Körper 6 ermittelt wird.
3 zeigt diese Schnittfläche 7 als schraffierten Bereich in der Ebene 8. Die Randkrümmung 5 des Verstärkungsteiles 3 ergibt sich gemäß 3 als Segment der Begrenzungslinie von Schnittfläche 7. Durch die Steifigkeit des Verstärkungsteiles 3 insbesondere im Bereich der Krümmung 5 wird erreicht, dass der aufgestellte Bereich 1b des Etiketts im vorgegebenen Winkel vom zylindrischen Körper 6 absteht. Wenn der Krümmungsradius der Randkrümmung 5 gleich dem Radius des zylindrischen Körpers 6 gewählt wird, ergibt sich ein Abstellwinkel α von 90 Grad.
4 zeigt ein solches auf einem zylindrischen Rohr verklebtes Etikett. Es ist zu erkennen, wie die definierte Krümmung 5 (3) den aufstellbaren Bereich 1b des Etiketts im definierten Winkel α hält. Darüber hinaus sorgt ein steifes, plan liegendes Verstärkungsteil 3 dafür, dass der Aufstellbereich 1b des Etiketts eine ebene (ggf. gut lesbare) Fläche bildet.
Der Verstärkungsteil 3 ist in 4 lediglich angedeutet. Der Bereich 1a des Etiketts kann quer zur Rohrachse auch wesentlich breiter als der Bereich 1b ausgebildet werden, so dass in diesem Bereich etwa eine Rundum- oder Überrundumetikettierung des zylindrischen Körpers (ein Ende des Etiketts wird einmal um den Zylinder gewickelt wieder auf seinem Anfangsbereich verklebt) erfolgen kann.

Claims

Auf einer gekrümmten Oberfläche befestigbares Etikett (1) mit einem abwinkelbaren Abschnitt (1b), dadurch gekennzeichnet, dass im abwinkelbaren Abschnitt (1b) ein Verstärkungsbereich (3) angeordnet ist, dessen im abgewinkelten Zustand an der gekrümmten Oberfläche anliegende Kante (5) so geformt ist, dass der abwinkelbare Abschnitt (1b) in einem definierten Winkel (α) fixierbar ist.
Etikett (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich (3) ein auf dem abwinkelbaren Abschnitt (1b) befestigtes Folienteil ist.
Etikett (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich (3) durch lokale Erhöhung der Steifigkeit hergestellt ist.
Etikett (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im abwinkelbaren Abschnitt (1b) entlang einer oder mehrerer Kurven Schwächungen oder Durchbrüche (8) vorgesehen sind.
Etikett (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Erhöhung der Steifigkeit durch lokale physikalische oder chemische Behandlung erfolgt.
Etikett (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Erhöhung der Steifigkeit durch Bestrahlung mit elektromagnetischen oder Partikelstrahlen erfolgt.
Etikett (1) nach Anspruch 5; dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Erhöhung der Steifigkeit durch Einwirkung chemischer Substanzen erfolgt.
Etikett (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die chemischen Substanzen zur Verstärkung der Steifigkeit verdruckt sind.
Etikett (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich 3 durch ein auf dem abwinkelbaren Abschnitt (1b) selbstklebend befestigtes Folienteil gebildet ist.
Etikett (1) nach Anspruch 2 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich (3) auf der dem zu markierenden Objekt (6) entgegengesetzten Seite des Etiketts befestigt ist.
Etikett (1) nach Anspruch 2 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsbereich (3) auf der dem zu markierenden Objekt (6) zugewandten Seite des Etiketts (1) befestigt ist.
Körper (6) mit einer gekrümmten Oberfläche und einem darauf befestigten Etikett (1) mit einem abwinkelbaren Abschnitt (1b), dadurch gekennzeichnet, dass im abwinkelbaren Abschnitt (1b) ein Verstärkungsbereich (3) angeordnet ist, dessen im abgewinkelten Zustand an der gekrümmten Oberfläche anliegende Kante (5) so geformt ist, dass der abwinkelbare Abschnitt (1b) in einem definierten Winkel (α) fixierbar ist.
Körper (6) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass er eine zylindrische Form aufweist.
Körper (6) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (6) röhrenförmig ist.
Körper (6) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (6) ein Spritzenkörper ist.
Körper (6) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Etikett (1) mit einer Schutzvorrichtung für Nadeln verbunden ist.