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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Dachsteins
mit mindestens einer Wassersperre nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Herstellen solcher Dachsteine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 22.
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Bei
der Herstellung von Dachsteinen nach dem Strangpressverfahren wird
auf einem mit konstanter Geschwindigkeit geförderten Strang von aneinander
stoßenden
Unterformen gleicher Länge eine
Frischbetonschicht als endloses Band aufgebracht, das auf der Oberseite
durch Formwerkzeuge der für
Dachsteine üblichen
Oberflächenkontur
entsprechend geformt wird. Die kontinuierlich aufgebrachte Frischbetonschicht
wird anschließend
in einer Schneidstation jeweils am Ende einer jeden Unterform mittels
eines als Messer ausgebildeten Schneidwerkzeugs zerschnitten, sodass
jede Unterform einen einzelnen Dachsteinrohling trägt (
DE 35 22 846 A1 und
DE 22 52 047 C3 ).
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Gemäß der
DE 35 22 846 A1 wird
die zusätzliche
Maßnahme
getroffen, dass der Dachsteinrohling anschließend in einer Trockenkammer
auf seiner Unterform liegend aushärtet und danach mit einer Oberflächenbeschichtung
versehen wird.
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Um
ein geneigtes Dach mit derartigen Dachsteinen schlagregendicht einzudecken,
ist es notwendig, dass die in einer First-Traufe-Linie benachbarten
Dachsteine überlappend
verlegt werden. Die jeweilige Überlappungslänge ist
dabei abhängig
von der jeweiligen Dachneigung, d.h. bei einer sehr starken Dachneigung
kann die Überlappung
geringer gewählt
werden als bei einer sehr geringen Dachneigung.
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Man
hat indessen auch konstruktive Maßnahmen ergriffen, bei denen
der Dachstein auf seiner Unterseite am fußseitigen Rand mit querverlaufenden
Fußrippen
versehen wird. So sind die aus
DE 35 22 846 A1 bekannten Unterformen an
ihren Querrändern
mit Vertiefungen ausgestattet, sodass der in diese Vertiefungen
eingepresste Frischbeton am kopfseitigen Rand des Dachsteinrohlings
Aufhängenasen und
am fußseitigen
Rand quer verlaufende Fußrippen
bildet. Auf diese Weise kann der firstseitige Dachstein bei der
Verlegung mit seinen Aufhängenasen
an einer Dachlatte eingehängt
und mit seinen Fußrippen
auf der Oberfläche
des in Traufrichtung benachbarten Dachsteins aufgelegt werden. Aufgrund
der Fußrippen
entsteht dabei im Überlappungsbereich
der Dachsteine eine Art Labyrinth, das dem Eintrieb von Regenwasser
entgegenwirkt.
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Die
Verwendung dieser Dachsteine ist bei Dächern mit einer Neigung von
weniger als 22° allerdings
problematisch, denn aufgrund der geringen Dachneigung ist eine sehr
große Überlappungslänge der
Dachsteine erforderlich. Folglich muss zwischen First und Traufe
eine sehr hohe Anzahl an parallelen Dachsteinreihen verlegt werden.
Bedingt durch den hohen Bedarf an Dachsteinen und die Erstellung
einer an die Anzahl der Dachsteinreihen angepassten Dachlattenkonstruktion
erhöhen
sich die Material- und Arbeitskosten erheblich. Gebäude mit
sehr geringen Dachneigungen werden daher häufig mit großformatigen,
billigeren und leichteren Bedachungsmaterialien, wie z.B. Metallblech
oder Faserzementplatten eingedeckt.
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Man
ist daher dazu übergegangen,
die Dachsteine auf ihrer Oberseite im Bereich ihres kopfseitigen
Randes mit einer Wassersperre zu versehen, die den Eintrieb von
Schlagregen verhindert. Auf diese Weise kann die Überlappung
der Dachsteine deutlich verringert werden, sodass sich die Material-
und Arbeitskosten reduzieren.
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In
DE 18 12 456 A1 und
DE 25 08 551 A1 sind
Verfahren beschrieben, die geeignet sind, um die auf ihren Unterformen
aufliegenden Dachsteinrohlinge mit einer Wassersperre zu versehen.
Bei beiden Verfahren wird aus einem separat bereitgestellten Frischbeton
zuerst eine Wassersperre geformt, die dann anschließend im
Bereich des kopfseitigen Randes auf die Oberseite des Dachsteinrohlings
aufgepresst oder aufgeklebt wird. Die Wassersperre ist dabei relativ
breit ausgeführt,
um einerseits eine ausreichende Formstabilität und anderseits eine großflächige, stoffschlüssige Verbindung
zu gewährleisten.
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Die
nach den oben genannten Verfahren mit einer Wassersperre ausgestatteten
Dachsteine weisen jedoch den Nachteil auf, dass aufgrund der Verwendung
verschiedener Frischbetone zwischen dem Dachstein und der Wassersperre
eine schwächende Fügestelle
entsteht, die stoßempfindlich
ist und zur Rissbildung neigt.
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Um
diesen Mangel zu beseitigen, ist man gemäß
GB 664010A dazu übergegangen, beim Zerschneiden
des Frischbetonstranges in einzelne Dachsteinrohlinge die Wassersperre
am kopfseitigen Rand des Dachsteinrohlings anzuformen. Dachsteinrohling
und Wassersperre bestehen daher aus demselben Frischbeton. Auf diese
Weise kann eine gute Verbindung zwischen der Wassersperre und dem Dachstein
erzielt werden.
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Nachteilig
beim Anformen der Wassersperre direkt am kopfseitigen Rand des Dachsteinrohlings ist
jedoch, dass die Aufhängenasen
auf der Unterseite des Dachsteinrohlings mit einem Abstand zum kopfseitigen
Rand angeordnet werden müssen,
um die Stapelbarkeit der Dachsteine zu gewährleisten. Für die Herstellung
von Dachsteinen mit einer Wassersperre gemäß
GB 664010A ist daher ein gesonderter Satz
von Unterformen erforderlich, und der Abstand der Aufhängenasen
zum kopfseitigen Rand bewirkt eine erhebliche Reduzierung der Decklänge der Dachsteine.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zur Einbringung mindestens einer Wassersperre in einen Dachstein
zur Verfügung
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der
Patentansprüche
1 und 22 gelöst.
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Die
Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Versehen eines Dachsteins mit mindestens einer Wassersperre. Mit
der Vorrichtung ist es möglich,
eine Wassersperre, die aus einem anderen Material als der Dachstein
besteht, in einen Dachsteinrohling einzupressen. Die Wassersperre
ist nach dem Einpressen mit ihren Kanten teilweise im Bereich des
Wasserlaufs, der mittleren Krempe und des seitlichen Falzes in dem
Material des Dachsteinrohlings angeordnet.
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Erfindungsgemäß wird eine
plättchenförmig ausgebildete
Wassersperre verwendet, die in den Dachsteinrohling eingepresst
wird. Hierbei dringt die Wassersperre mit ihren Kanten teilweise
im Bereich des Wasserlaufs, der mittleren Krempe und des seitlichen
Falzes in den verdichteten Frischbeton des Dachsteinrohlings ein,
sodass die Wassersperre nach dem Aushärten des Dachsteinrohlings
mechanisch von dem umgebenden Beton gehalten wird, wodurch eine
zuverlässige
und dauerhafte Befestigung der Wassersperre erzielt wird.
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Beim
Verlegen werden die Wassersperren der Dachsteine in einer traufseitigen
Reihe jeweils von den Fußrippen
der Dachsteine in einer firstseitigen Reihe übergriffen. Die hierbei entstehende Überlappung
der Dachsteine ist neben der Dachneigung auch von der Breite der
Wassersperre abhängig.
Im Vergleich zu
DE
18 12 456 A1 und
DE
25 08 551 A1 wird die durch die Wassersperre bedingte,
unerwünschte Überlappung
minimiert, indem die Wassersperre plättchenförmig ausgebildet ist. Die Materialstärke der
Wassersperre sollte weniger als 3 mm betragen. Da die Wassersperre
zum Einpressen in den verdichteten Frischbeton allerdings eine ausreichende
Steifigkeit benötigt,
sollte die Materialstärke
mehr als 0,25 mm betragen. Ferner sollte die Wassersperre aus korrosionsbeständigem Material
hergestellt sein.
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Im
Gegensatz zu
GB 664010A wird
die Wassersperre bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem gewünschten
Abstand zum kopfseitigen Rand des Dachsteinrohlings eingepresst,
wodurch die Aufhängenasen
an der Unterseite des Dachsteinrohlings ihre optimale Position am
kopfseitigen Rand beibehalten können,
sodass bei erfindungsgemäß hergestellten
Dachsteinen die volle Decklänge
ausgenutzt werden kann. Da die Dachsteine auf herkömmlichen Unterformen
hergestellt werden können,
entfallen zudem hohe Investitionskosten, und das erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
optimal in einen Dachsteinring integrieren.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann beispielsweise in einem Dachsteinring direkt hinter der Dachsteinmaschine
angeordnet sein, sodass die Unterformen mit den darauf liegenden
Dachsteinrohlingen kontinuierlich zugeführt werden. Die Setzvorrichtung
führt in
diesem Fall nicht nur eine in Richtung der Oberfläche des
Dachsteinrohlings erfolgende Relativbewegung aus, sondern sie wird
zusätzlich mit
der gleichen Geschwindigkeit wie die Unterformen und parallel zu
diesen bewegt. Auf diese Weise wird der Frischbeton des Dachsteinrohlings
beim Einpressen der Wassersperre nicht angestaucht, und es lässt sich
ein Produktionstakt von mehr als 120 Dachsteinen/Minute realisieren.
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Alternativ
können
die Dachsteinrohlinge jedoch auch aus dem Dachsteinring entnommen
und diskontinuierlich der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt werden.
In diesem Fall wird der Dachsteinrohling unterhalb der Setzvorrichtung
gestoppt, sodass diese lediglich eine in Richtung der Oberfläche des
Dachsteinrohlings erfolgende Setzbewegung ausführt, bei der die Wassersperre
in den Frischbeton eingepresst wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Einbringen einer Wassersperre in einen Dachsteinrohling;
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2 eine
Haltevorrichtung für
eine Wassersperre mit der ihr gegenüber liegenden Bestückungsvorrichtung
gemäß einem
Schnitt A-A der 1;
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3 eine
Draufsicht auf einen Teilbereich eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Dachsteins;
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4 einen
Dachstein mit zwei Wassersperren gemäß einem Schnitt B-B der 3.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zum Einbringen mindestens einer Wassersperre
in einen Dachstein. Diese Vorrichtung 1 weist eine Bearbeitungsstation 2 mit
einer Setzvorrichtung 3, einer Ladevorrichtung 4 sowie
einer Bestückungsvorrichtung 5 auf. Die
Ladevorrichtung 4 verfügt über mehrere
in einem Magazin 6 hintereinander angeordnete Wassersperren 8 bis 9.
Bei diesen Wassersperren handelt es sich um Plättchen aus korrosionsfestem
Material, beispielsweise nichtrostendem Metall oder Kunststoff, wie
in den 3 und 4 näher gezeigt ist.
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Zu
erkennen sind ferner Fördereinrichtungen 10, 11,
beispielsweise Förderbänder 10, 11,
auf denen Dachsteinrohlinge 12 bis 14 auf Unterformen 15 bis 17 angeordnet
sind.
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Dabei
sind von der Fördereinrichtung 11 und der
Unterform 17 sowie dem Dachstein 14 nur Teile zu
sehen. Die Fördereinrichtung 11 ist
Bestandteil einer in 1 nicht dargestellten Dachsteinmaschine, die
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 vorgeschaltet
ist. Die Fördereinrichtung 10 hingegen
gehört
zur Vorrichtung 1 und weist Mitnehmer 18, 19 auf,
welche die Unterformen 15 bis 17 umgeben. Die auf
den Unterformen 15 bis 17 liegenden Dachsteinrohlinge 12 bis 14,
die aus verdichtetem Frischbeton bestehen, weisen jeweils einen
gleich großen
Abstand voneinander auf.
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Die
Ladevorrichtung 4 dient zum Bereitstellen von plättchenförmigen Wassersperren 7 bis 9 für die Bestückungsvorrichtung 5.
Dazu wird die zuvor direkt an einem Ausgabeschlitz 20 des
Magazins 6 angeordnete Wassersperre 7 dem Ausgabeschlitz 20 mittels
eines Druckluftzylinders 70, der einen Mitnehmer 73 aufweist,
zugeführt
und mittels der Kol benstange 21 des Zylinders 22 ausgeschoben.
Dadurch wird die Wassersperre 7 direkt in die Aufnahmevorrichtung 23 der
Bestückungsvorrichtung 5 überführt, wie
in der 1 dargestellt. Die Ausgabe der Wassersperre 7 erfolgt
somit ähnlich
wie die Ausgabe einer Heftklammer aus einem Klammermagazin.
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1 zeigt
ferner einen Schlitten 27, an dem die Setzvorrichtung 3 befestigt
ist. Dieser Schlitten 27 ist an Schienen 24, 25 angeordnet,
die parallel zueinander verlaufen.
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Die
Setzvorrichtung 3 verfügt
ferner über
einen Druckluftzylinder 28 mit einer Kolbenstange 29. Unterhalb
des Druckluftzylinders 28 mit der Kolbenstange 29 ist
eine Haltevorrichtung 30 für eine Wassersperre 32 angeordnet.
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Um
nun Dachsteinrohlinge
12 bis
14 mit Wassersperren
7 bis
9 zu
versehen, werden zunächst
die Dachsteinrohlinge
12 bis
14 beispielsweise
gemäß
DE 35 22 846 A1 aus
einem aus endlosen Strang aus verdichtetem Frischbeton herausgeschnitten,
sodass auf den aneinander stoßenden
Unterformen jeweils einen Dachsteinrohling zu liegen kommt. In der
1 ist
die Dachsteinmaschine, mit der sowohl die Extrusion und Profilierung
des endlosen Frischbetonstranges als auch das Zerschneiden desselben
erfolgt, nur durch ihre Fördereinrichtung
11 repräsentiert.
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Nach
dem Schneidvorgang werden die Unterformen 15 bis 17 bereits
in der Dachsteinmaschine voneinander getrennt, sodass die Unterformen 15 bis 17 auf
der Fördereinrichtung 11 jeweils
einen gleich großen
Abstand voneinander haben, mit dem sie auch auf die Fördereinrichtung 10 überführt werden.
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Auf
der Fördereinrichtung 10 wird
die Unterform 16 mit dem darauf angeordneten Dachsteinrohling 13 durch
Anlegen des Mitnehmers 19 formschlüssig positioniert. Eine Relativbewegung
zwischen der Unterform 16 und der Fördereinrichtung 10 wird
so verhindert.
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Um
den Dachsteinrohling 12 mit der Wassersperre 32 zu
versehen, muss dieser eine bestimmte Position unterhalb der Setzvorrichtung 3 einnehmen. In 1 hat
der auf der Unterform 15 angeordnete Dachsteinrohling 12 eine
solche Position eingenommen. Um nun die in der Haltevorrichtung 30 der
Setzvorrichtung 3 angeordnete Wassersperre 32 mit
Hilfe der Kolbenstange 29 in den Dachsteinrohling 12 einzubringen,
wird die Kolbenstange 29 in Richtung des Pfeils 33 bewegt.
Hierbei wird die Wassersperre 32 von der Kolbenstange 29 nach
unten gedrückt
und in den verdichteten Frischbeton des Dachsteinrohlings 12 eingepresst.
Anschließend
wird die Kolbenstange 29 mit Hilfe des Druckluftzylinders 28 wieder
in die Ausgangsposition, d.h. in Richtung des Pfeils 34 bewegt.
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Der
gerade beschriebene Vorgang kann auch als „stationäres" Einpressen der Wassersperre bezeichnet
werden, denn in diesem Fall wird der Dachsteinrohling unterhalb
der Setzvorrichtung 3 gestoppt und eine kontinuierliche
Zuführung
von Dachsteinrohlingen mittels der Fördereinrichtung 10 ist nicht
erforderlich. Dies ist beispielsweise möglich, wenn die Vor richtung 1 der
Dachsteinmaschine nicht direkt nachgeschaltet ist und die Dachsteinrohlinge mitsamt
ihrer Unterformen aus dem Dachsteinring entnommen werden. In der
Regel ist die Vorrichtung 1 jedoch in den Dachsteinring
integriert, sodass die Wassersperre während des Transports eines
Dachsteinrohlings in Richtung des Pfeils 35 eingebracht wird.
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Wenn
der Dachsteinrohling 12 während des Einbringens der Wassersperre 32 in
Richtung des Pfeils 35 bewegt wird, dann ist es nötig, dass
der mit der Setzvorrichtung 3 versehene Schlitten 27 ebenfalls
parallel zur Bewegungsrichtung des Dachsteinrohlings 12,
d.h. auch in Richtung des Pfeils 35 bewegt wird und, nachdem
die Wassersperre 32 in den Dachsteinrohling 12 eingebracht
wurde, wieder zurück
in die Ausgangsposition, d.h. in Richtung des Pfeils 36,
bewegt wird.
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Dies
wird dadurch erreicht, dass der Schlitten 27, während der
Druckluftzylinder 28 der Setzvorrichtung 3 seine
Kolbenstange 29 in Richtung des Pfeils 33 bewegt,
in Richtung des Pfeils 35 bewegt wird. Mit dem Schlitten 27 wird
also gewissermaßen die
x-Geschwindigkeitskomponente der Wassersperre 32 erzeugt,
während
die y-Geschwindigkeitskomponente durch den Druckluftzylinder 28 der
Setzvorrichtung 3 erzeugt wird.
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Damit
die Wassersperre 32 in der richtigen Position in den Dachsteinrohling 12 eingepresst
wird, werden die beiden Bewegungen in Richtung der Pfeile 35 und 33 mit
der Bewegung des Dachsteinrohlings 12 in Richtung des Pfeils 35 gekoppelt.
Dies kann z.B. durch einen Kurbelantrieb 37 erfolgen, der hier
nur schematisch dargestellt ist. Dieser Kurbelantrieb 37 verbindet über seine
beiden Kurbelarme 38, 39 ein Antriebsrad 40 der
Fördereinrichtung 10 mit dem
Schlitten 27 der Setzvorrichtung 3.
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Das
Antriebsrad 40 der Fördereinrichtung 10,
beispielsweise einer Ketten- oder Zahnriemenfördereinrichtung, wird von demselben
Motor, der in 1 jedoch nicht dargestellt ist,
angetrieben wie der Kurbelarm 39. Die Synchronisierung
der Bewegung der Unterform 15 mit der Bewegung der Setzvorrichtung 3 ist
dabei so gestaltet, dass die Unterform 15 bei einer Umdrehung
des Antriebsrades 40 um eine Strecke gefördert wird,
die der Länge
der Unterform 15 und dem jeweiligen Abstand zwischen zwei
Unterformen entspricht. Gleichzeitig wird über die Länge des Kurbelarms 38 des
Kurbelantriebs 37 sichergestellt, dass die Setzvorrichtung 3 zum
Zeitpunkt des Erreichens der gleichen Geschwindigkeit wie die Unterform 15 exakt
an der gewünschten
Position oberhalb des kopfseitigen Rands 42 des Dachsteinrohlings 12 angeordnet
ist. Dadurch ist sichergestellt, dass die Wassersperre 32 korrekt
im Wasserlauf des Dachsteinrohlings 12 positioniert wird.
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Der
Schlitten 27 führt
dagegen bei einer Umdrehung des Antriebsrads 40 in Richtung
des Pfeils 41 entlang der Schienen 24, 25 eine
reversierende Bewegung in Richtung der Pfeile 35, 36 aus.
Hierbei ist wichtig, dass der Schlitten 27 die Setzvorrichtung 3 zumindest
zeitweise mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt, wie die von der
Fördereinrichtung 10 transportierten
Unterformen 15 bis 17 mit den Dachsteinrohlingen 12 bis 14.
Der Druck luftzylinder 28 der Setzvorrichtung 3 wird
durch einen in 1 nicht dargestellten am Antriebsrad 40 angeordneten
Signalgeber angesteuert, der die Bewegung der Kolbenstange 29 auslöst, sobald
die Geschwindigkeit des Schlittens 27 mit derjenigen der
Dachsteinrohlinge 12 bis 14 übereinstimmt und die zum Einpressen
der Wassersperre 32 gewünschte
relative Position von Setzvorrichtung 3 und Dachsteinrohling 12 erreicht ist.
Nur so ist es möglich,
die Wassersperre 32 durch die Bewegung der Kolbenstange 29 in
den Dachsteinrohling 12 einzustoßen und die Kolbenstange 29 wieder
in Richtung 34 zurückzuführen, ohne
dass dabei der Frischbeton des Dachsteinrohlings 12 angestaucht
wird.
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Anstelle
eines Kurbelantriebs 37 kann die Abstimmung der Bewegung
und der Geschwindigkeit von Unterform 15 und Setzvorrichtung 3 beispielsweise
auch über
Kurvengetriebe oder Servoantriebe erreicht werden, die jedoch in 1 nicht
dargestellt sind. Eine Steuerung ist zudem mittels eines Rechners
möglich,
der die Bewegung und die Geschwindigkeit der Setzvorrichtung 3 mit
der Bewegungsgeschwindigkeit der Fördereinrichtung 10 aufeinander abstimmt.
Dem Rechner können
hierbei über
Sensoren Informationen über
die Positionen von Dachsteinrohling und Schlitten übermittelt
werden.
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Ist
die Wassersperre 32 in den Dachsteinrohling 12 eingesetzt
worden, so muss die Haltevorrichtung 30 der Setzvorrichtung 3 mit
einer neuen Wassersperre 8 versehen werden. Dies geschieht
dadurch, dass die Wassersperre 8 über den Ausgabeschlitz 20 mittels
der Kolbenstange 21 des Druckluftzylinders 22 aus
dem Magazin 6 herausgedrückt wird.
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Die
Wassersperre 8 wird dabei in die Aufnahmevorrichtung 23 der
Bestückungsvorrichtung 5 überführt. Die
Bestückungsvorrichtung 5 und
die Haltevorrichtung 30 sind in einer Ebene 26 liegend
angeordnet, sodass die Haltevorrichtung 30 durch eine in Richtung
des Pfeils 35, d.h. in Richtung der Haltevorrichtung 30,
erfolgende Bewegung der Aufnahmevorrichtung 23 mit der
Wassersperre 8 bestückt
werden kann.
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Da
die Bestückung
der Haltevorrichtung 30 nur erfolgen kann, wenn sich der
Schlitten 27 mit der Setzvorrichtung 3 in der
Ausgangsposition befindet, muss die Bewegung der Setzvorrichtung 3 auch
mit der Bewegung der Bestückungsvorrichtung 5 abgestimmt
sein. Dies kann z.B. durch einen Computer geschehen, der die Bewegungen
aufeinander abstimmt. Ein solcher Computer, der die Signale von Positions-Sensoren
verarbeitet, ist in 1 jedoch nicht dargestellt.
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Um
einen kontinuierlichen Produktionsprozess zu gewährleisten, müssen dem
Ausgabeschlitz 20 des Magazins 6 laufend neue
Wassersperren zugeführt
werden. Hierzu ist ein Druckluftzylinder 70 vorgesehen,
der die in dem oben offenen Magazin 6 befindlichen Wassersperren
mittels eines Mitnehmers 73 nach links in Richtung des
Ausgabeschlitzes 20 bewegt. Sobald sich der Vorrat an Wassersperren im
Magazin 6 dem Ende nähert,
wird der Druckluftzylinder 70 mit seinem Mitnehmer 73 nach
oben bewegt, und die in dem oben offenen Magazin 72 befindlichen
Wassersperren werden mittels eines Mitnehmers 74 eines
anderen Druckluftzylinders 69 nach links bewegt, wo sie
die Position der früheren Wassersperren 7 bis 9 einnehmen.
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung 1 ist in den
Dachsteinring integriert und direkt hinter der Dachsteinmaschine
angeordnet, sodass die Dachsteinrohlinge kontinuierlich und mit
einem Takt von 120 Dachsteinrohlingen pro Minute zugeführt werden.
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In 1 ist
das erfindungsgemäße Verfahren
nur beim Einpressen einer Wassersperre erläutert. Wie in 3 und 4 dargestellt
ist, weist ein Dachstein 67 jedoch meistens zwei parallele
Wasserläufe 80, 84 auf,
die mit Wassersperren 81, 83 zu versehen sind.
Die Vorrichtung 1 kann daher zwei identische Halterungen 30 für Wassersperren
aufweisen, die nebeneinander und dem Abstand der Wasserläufe 80, 84 entsprechend
angeordnet sind. Die Setzvorrichtung 3 kann in diesem Fall
einen Druckluftzylinder 28 aufweisen, dessen Kolbenstange 29 gabelförmig ausgebildet
ist, sodass sie bei einem Setzvorgang gleichzeitig zwei Wassersperren 81, 83 in
den Dachsteinrohling einpressen kann.
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2 zeigt
die Bestückungsvorrichtung 5 sowie
die Haltevorrichtung 30 gemäß 1 in vergrößerter Darstellung
in einem Schnitt A-A durch den Schlitten 27 und die Kolbenstange 29.
Weitere Einzelheiten der Setzvorrichtung 3 sind der Übersicht halber
nicht dargestellt.
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Die
Bestückungsvorrichtung 5 weist
einen Druckluftzylinder 44 mit der Aufnahmevorrichtung 23 auf.
Dabei ist der Druckluftzylinder 44 mit der Aufnahmevorrichtung 23 über eine
Kolbenstange 45 verbunden. Eine Wassersperre 49 befindet
sich bereits in der Aufnahmevorrichtung 23, die z.B. einen
Magneten 66 aufweist, mit dem eine metallische Wassersperre 49 gehalten
wird.
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Man
erkennt auch die Haltevorrichtung 30, die mit dem Schlitten 27 der
Setzvorrichtung 3 in Verbindung steht. Der Schlitten 27 weist
zwei Führungsbuchsen 52, 53 auf,
durch die die Schiene 25 durchgeführt ist. Dadurch kann der Schlitten 27 zusammen mit
der Haltevorrichtung 30 entlang der Schiene 25 in Richtung
der Pfeile 35 bzw. 36 bewegt werden.
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Die
Haltevorrichtung 30 weist einen Hauptblock 54 auf,
der mit einer U-förmigen
Ausnehmung versehen ist, in die eine Befestigungsvorrichtung 55 eingesetzt
ist. An der Befestigungsvorrichtung 55 befinden sich zwei
bewegliche Haltearme 56, 57, die mittels Verbindungselementen 62, 63,
z.B. Schrauben, Nieten oder Bolzen, drehbar an der Befestigungsvorrichtung 55 angeordnet
sind. Die Haltearme 56, 57 sind mittels elastischer
Bauelemente an der seitlichen Wandung der U-förmigen Ausnehmung angelenkt,
wobei der Haltearm 57 durch eine Feder 58 und
der Haltearm 56 durch eine Feder 59 gehalten wird.
Zu erkennen ist zudem eine im Wesentlichen U-förmige Stütze 60, die an der
Befestigungsvorrichtung 55 und zwischen den Innenseiten
der beiden Haltearme 56, 57 angeord net ist. An
die freien Enden der U-förmigen
Stütze 60 ist
eine Wassersperre 32 angelegt, die von den Haltearmen 56, 57 übergriffen und
angedrückt
wird.
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Ist
nun die Wassersperre 32 in einen Dachsteinrohling eingepresst
worden, d.h. aus der Haltevorrichtung 30 mittels der Kolbenstange 29 entfernt worden,
so ist es nötig,
in die Haltevorrichtung 30 eine weitere Wassersperre einzubringen,
damit diese anschließend
in einen neuen Dachsteinrohling eingepresst werden kann. Dies muss
in der Form geschehen, dass der kontinuierliche Prozess nicht unterbrochen
wird.
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Dazu
wird die mit der Wassersperre 49 versehene Aufnahmevorrichtung 23 der
Bestückungsvorrichtung 5 mittels
des Druckluftzylinders 44 und der Kolbenstange 45 in
Richtung der Haltevorrichtung 30, d.h. in Richtung des
Pfeils 43 bewegt.
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Sobald
die Wassersperre 49 die Haltearme 56 und 57 erreicht
hat, spreizt sie mit ihren seitlichen Rändern die Haltearme 56 und 57 entgegen
der Kraft der Federn 58, 59 in Richtung des Pfeils 31 bzw.
in Richtung des Pfeils 65 seitlich auseinander.
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Dabei
wird die Wassersperre 49 von der Aufnahmevorrichtung 23 an
die U-förmige
Stütze 60 angedrückt und
von den die seitlichen Ränder
der Wassersperre 49 übergreifenden,
einschnappenden Haltearmen 56, 57 festgehalten,
sodass die Wassersperre 49 in der Haltevorrichtung 30 verbleibt,
wenn die Aufnahmevorrichtung 23 wieder in ihre Ausgangsposition
zurück
bewegt wird.
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Anstelle
der oben beschriebenen mechanischen Fixierung der Wassersperre kann
die U-förmige Stütze 60 einen
Magneten enthalten, der die plättchenförmige Wassersperre,
die dann vorzugsweise aus einem magnetisierbaren Material besteht,
von der Aufnahmevorrichtung 23 weg zu sich hinzieht. Falls
die Aufnahmevorrichtung 23 ebenfalls einen Magneten aufweist,
der die Wassersperre hält,
ist es nötig,
dass der Magnet der Stütze 60 stärker ist
als der Magnet der Aufnahmevorrichtung 23.
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Auch
ist es möglich,
die U-förmige
Stütze 60 sowie
die Aufnahmevorrichtung 23 mit Elektromagneten auszustatten.
Dabei wird der Elektromagnet, der sich in der Aufnahmevorrichtung 23 befindet,
abgeschaltet, sobald die Wassersperre 49 auf der U-förmigen Stütze zu liegen
kommt. Der Elektromagnet in der Stütze 60 wird hingegen
eingeschaltet, sodass die Wassersperre 49 in die Haltevorrichtung 30 bewegt
wird und dort verbleibt. Befindet sich die Wassersperre 49 sodann
in der Haltevorrichtung 30, so wird die Aufnahmevorrichtung 23 wieder
in die ursprüngliche
Position gebracht und mit einer neuen Wassersperre bestückt.
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In
der in der 2 gezeigten Position der Wassersperre 32 wird
die nur gestrichelt angedeutete Kolbenstange 29 in die
Zeichenebene hineinbewegt, sodass sie die Wassersperre 32 in
den Dachsteinrohling eindrückt.
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Es
versteht sich, dass statt der erwähnten Kolbenstangen und Druckluftzylinder
als Antriebsmittel auch andere Antriebsmittel gewählt werden
können.
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3 zeigt
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäß hergestellten Dachsteins 67 in
einer Draufsicht dar. Dieser Dachstein 67 weist einen seitlichen
Wasserfalz 68 sowie eine mittlere Krempe 79 auf,
zwischen denen ein Wasserlauf 80 angeordnet ist. In diesem
Wasserlauf 80 ist eine Wassersperre 81 zwischen
der mittleren Krempe 79 und dem seitlichen Wasserfalz 68 angeordnet.
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4 zeigt
einen Querschnitt B-B durch den Dachstein 67 gemäß 3,
wobei nun auch der seitliche Deckfalz 82 zu sehen ist.
Zwischen diesem Deckfalz 82 und der mittleren Krempe 79 ist
eine weitere Wassersperre 83 angeordnet. Bei dieser Wassersperre
handelt es sich ebenfalls um ein dünnes und elastisches Plättchen.
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Die
Wassersperren 81, 83 weisen die Form eines Trapezes
auf, wobei die unteren Seiten der Trapeze in die Wasserläufe 80, 84 gedrückt sind.
Die schrägen
seitlichen Kanten 85, 86, 87, 88 der
Wassersperren 81, 83 greifen in den Wasserfalz 68 bzw. den
Deckfalz 82 und in die mittlere Krempe 79 ein.
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Die
langen Seiten der Trapeze liegen im Wesentlichen frei. Durch die
trapezförmige
Ausbildung der Wassersperren 81, 83 wird deren
Eindringen in den Frischbeton erleichtert. Die Wassersperren sind dabei
an das jeweilige Profil der Dachsteinrohlinge angepasst.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wurde anhand der Bestückung
eines Dachsteinrohlings beschrieben. Prinzipiell ist die Vorrichtung
aber auch bei einem ausgehärteten
Dachstein anwendbar, wenn beispielsweise ein Schlitz in den Dachstein
vor dem Einsetzen der Wassersperre gefräst wird. Das Fräsen eines
solchen Schlitzes könnte
beispielsweise mit einem steuerbaren Laserstrahl erfolgen. Die Wassersperre
könnte
dann keilförmig
ausgebildet sein, um eine Klemmwirkung zwischen dem Schlitz und
der Wassersperre zu erreichen.