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Die Erfindung betrifft eine Bandschleifmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 1 552 903 A2 ist eine Bandschleifmaschine bekannt zum Schleifen von vorzugsweise metallischen Werkstücken, mit einem Gehäuse, in dem ein über Rollen geführtes Schleifband umläuft, wobei das Schleifband durch eine Gehäuseöffnung zum Schleifen von Werkstücken zugänglich ist. Die bekannte Bandschleifmaschine dient zum manuellen Schleifen von Werkstücken oder mit einem entsprechenden Vorsatz zum Formschleifen von Rohren im Endbereich. Dazu können Kontaktrollen unterschiedlichen Durchmessers an einem äußeren Ende der Schleifmaschine montiert werden. Die Werkstücke können durch Kontakt mit dem über die jeweilige Kontaktrolle geführten Schleifband formgeschliffen werden.
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Solche Bandschleifmaschinen werden zum Schleifen und/oder Polieren von metallischen Werkstücken verwendet und sind bspw. in der Bearbeitung von Edelstahlrohren weit verbreitet.
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Bandschleifmaschinen, bei denen das Schleifband durch eine Gehäuseöffnung in einer Stirnfläche des Gehäuses zugänglich ist, dienen in der Regel zum manuellen Bearbeiten von Werkstücken. Die Schleifergebnisse sind hierbei von der Geschicklichkeit des Benutzers abhängig, da es keinerlei Führungs- oder Einstellmöglichkeiten für die zu bearbeitenden Werkstücke gibt.
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Sollen Edelstahlrohre gekürzt oder schräg abgeschnitten werden, so erfolgt dies in der Regel mit einer stationären oder einer tragbaren Säge. Nach dem Sägen ist allerdings zwingend eine Schleifbearbeitung notwendig, um die scharfen Kanten zu beseitigen. In manchen Fällen steht hierfür jedoch nicht ausreichend Platz zur Verfügung, beispielsweise weil ein verbleibendes Rohrstück zu kurz ist und somit nicht für diesen Zweck verwendet werden kann.
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Aus der
DE 10 16 152 B ist eine weitere Bandschleifmaschine bekannt, bei der einerseits ein flächiges Schleifen von Werkstücken möglich ist und andererseits ein manuelles Beschleifen möglich ist, etwa um Endbereiche von Rohren zu beschleifen.
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Aus der
DE 103 32 605 A1 ist ferner eine Anpressvorrichtung zum Andrücken eines Schleifbandes gegen ein Werkstück bekannt, wobei ein blattartiges biegbares Andrückelement und zwei parallele Umlenkelemente zur Führung des Bandes vorgesehen sind, die an zwei gegenüberliegenden Rändern des Andrückelementes angeordnet sind.
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Diese Anpressvorrichtung soll auch nachträglich an einer Schleifmaschine anbaubar sein, indem ein dort vorhandener Bolzen gegen die Anpressvorrichtung ausgetauscht werden soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Bandschleifmaschine mit einem austauschbaren Vorsatz anzugeben, womit eine möglichst genaue Bearbeitung des Endbereiches von Werkstücken, insbesondere Rohren, ermöglicht ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Bandschleifmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Erfindungsgemäß wird nämlich eine präzise Ablängung von Werkstücken, etwa von Rohren, dadurch ermöglicht, dass die Werkstücke, mit dem jeweiligen Ende an der Werkstückhalterung geführt, gegen das über die beiden Rollen des Vorsatzes geführte Schleifband gedrückt werden können. So können für eine Sägebearbeitung zu kurze Werkstücke Material sparend abgelängt werden, wobei keine weitere Nachbearbeitung notwendig ist.
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Da der Vorsatz schwenkbar gelagert ist und Feststellmittel aufweist, ist eine winklige Bearbeitung eines Werkstückes am Ende ermöglicht ist, wobei eine präzise Voreinstellung des endseitigen Winkels erfolgen kann, mit dem das Werkstück geschliffen wird.
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Ferner kann die Bandschleifmaschine erfindungsgemäß in einfacher Weise umgerüstet werden zwischen einem manuellen Betrieb zum Bandschleifen ohne Führung für ein zu bearbeitendes Werkstück und zwischen einem Betrieb, bei dem ein Werkstück gesteuert an dem Vorsatz geschliffen werden kann, um beispielsweise ein Ablängen im Endbereich zu bewirken.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Rollen an einander gegenüberliegenden Enden einer Halterung des Vorsatzes gelagert, wobei sich zwischen den beiden Rollen eine Auflagefläche für das Schleifband erstreckt.
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Auf diese Weise ergibt sich eine feste Auflagefläche für das Schleifband, gegen die das Werkstück während der Bearbeitung gedrückt werden kann, so dass eine ebene Schleiffläche gewährleistet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Werkstückhalterung einen in Bezug auf den Vorsatz verschieblich geführten Schlitten auf.
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So kann ein linearer Vorschub des Werkstückes unter Beibehaltung eines voreingestellten Winkels der endseitigen Schleifbearbeitung erfolgen.
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In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist die Werkstückhalterung verschwenkbar ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Werkstückhalterung zur Höhenverstellung von Werkstücken ausgebildet.
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Auf diese Weise ergeben sich weitere Verstellmöglichkeiten, um eine präzise Schleifbearbeitung des Endbereiches eines Werkstückes zu erlauben.
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In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung weist der Vorsatz eine Halterung auf, an der zwei Rollen voneinander beabstandet gelagert sind, und an der Lagermittel zur Lagerung der zugeordneten Aufnahme der Bandschleifmaschine vorgesehen sind, wobei die Lagermittel derart auf die Aufnahme der Bandschleifmaschine abgestimmt sind, dass der Vorsatz gegen die Umlenkrolle der Bandschleifmaschine austauschbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Halterung einen Mittelabschnitt und zwei davon rechtwinklig abstehende Seitenabschnitte auf, wobei an den Seitenabschnitten nach außen hervorstehende Zapfen als Lagermittel vorgesehen sind.
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So ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der Halterung.
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Hierbei ist der Mittelabschnitt vorzugsweise als Auflagefläche für ein über die beiden Rollen geführtes Schleifband ausgebildet.
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Hierdurch kann mit einer relativ hohen Anpresskraft des Werkstückes an das Schleifband gearbeitet werden, ohne dass das Schleifband im Bearbeitungsbereich zu stark nachgibt.
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Die beiden Rollen sind vorzugsweise an den jeweils einander gegenüberliegenden Enden der Seitenabschnitte gelagert, wodurch sich ein einfacher Aufbau ergibt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest einer der Seitenabschnitte einen vorzugsweise teilkreisförmig gekrümmten Ausschnitt zur Aufnahme eines Feststellmittels auf.
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Auf diese Weise ergibt sich eine einfache Einstellmöglichkeit für den Winkel, unter dem ein Werkstück endseitig bearbeitet wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bandschleifmaschine vor dem Anbau eines erfindungsgemäßen Vorsatzes;
- 2 eine vergrößerte perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Bandschleifmaschine im Bereich des Vorsatzes und einer zugehörigen Werkstückhalterung und
- 3 eine perspektivische Ansicht der Halterung des Vorsatzes gemäß 2.
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In 1 ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße Bandschleifmaschine dargestellt, die zur Umrüstung mit einem nachfolgend an Hand der 2 und 3 erläuterten Vorsatz vorbereitet ist.
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Die Bandschleifmaschine 10 weist in grundsätzlich bekannter Weise ein Gehäuse 12 auf, das auf einem Drehteller 24 um eine vertikale Achse 26 verschwenkbar aufgenommen ist. Der Drehteller ist schließlich um eine horizontale Achse 26 verschwenkbar auf einem Fuß 22 gehalten.
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Innerhalb des Gehäuses 12 ist ein Schleifband 18 über eine motorisch angetriebene Antriebsrolle 14 und eine Umlenkrolle 16 geführt. Im Bereich eines stirnseitigen Endes des Gehäuses 12 ist eine Gehäuseöffnung 19 vorgesehen, über die das über die Umlenkrolle geführte Schleifband 18 von außen zugänglich ist.
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Im Bereich unterhalb der Gehäuseöffnung 19 ist ein Funkenschutz 20 vorgesehen, der mit einer Absaugeinrichtung gekoppelt sein kann (nicht dargestellt). Oberhalb der Gehäuseöffnung 19 ist eine transparente Schutzplatte 21 abnehmbar befestigt.
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Eine derartige, im Stand der Technik grundsätzlich bekannte, Bandschleifmaschine dient zum manuell kontrollierten Schleifen von Werkstücken, die an das mit hoher Geschwindigkeit umlaufende Schleifband 18 gehalten werden. Hierbei hängt das Schleifergebnis von der Geschicklichkeit des Benutzers ab, da keinerlei Führungsmöglichkeit für ein Werkstück vorgesehen ist. Da das Schleifband 18 ferner lediglich im Bereich der Umlenkrolle 16 über die Gehäuseöffnung 19 zugänglich ist, ist ein ebenes Beschleifen von Werkstücken hiermit nicht möglich.
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Die Bandschleifmaschine 10 kann nun erfindungsgemäß derart umgerüstet werden, dass Werkstücke endseitig in einer ebenen Fläche geschliffen werden können, wobei zusätzlich eine Werkstückhalterung für eine sichere Führung eines zu bearbeitenden Werkstückes angebaut werden kann.
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2 zeigt die insgesamt mit 10' bezeichnete Bandschleifmaschine, die in der zuvor erwähnten Weise umgerüstet wurde, im Bereich eines Vorsatzes 32 und im Bereich der Werkstückhalterung 60. Zwecks einer leichteren Erkennbarkeit wurde die Vorderseite des Gehäuses 12 im Bereich der abgenommenen Umlenkrolle 16 bzw. des aufgesetzten Vorsatzes 32 entfernt.
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Um eine Austauschbarkeit der Umlenkrolle (1) gegen den Vorsatz 32 (2) zu erleichtern, ist eine Aufnahme 28 in Form zweier zueinander paralleler Bügel vorgesehen, an deren jeweils äußerem Ende eine etwa halbkreisförmige Ausnehmung 30 vorgesehen ist. In diese Ausnehmungen 30 kann die Umlenkrolle 16 mit zugeordneten Lagerzapfen an beiden Enden eingesetzt werden (nicht dargestellt).
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Ist die Umlenkrolle
16 eingesetzt, so arbeitet die Bandschleifmaschine in herkömmlicher Weise, wie etwa aus der
EP 1 552 903 A2 bekannt, um ein manuelles Beschleifen von Werkstücken zu erlauben.
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Zur Umrüstung wird die Umlenkrolle 16 nach Lösen von zugeordneten Sicherungen 46, 48, die beispielsweise als Schrauben ausgebildet sein können, herausgenommen. Nun wird der Vorsatz 32 mit zwei Zapfen 42, 44 in die Ausschnitte 30 der Aufnahme 28 eingesetzt und die Sicherungen 46, 48 wieder angezogen, um ein Herausfallen zu vermeiden.
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Der Vorsatz 32 weist, wie aus 3 näher ersichtlich, eine Halterung mit einem ebenen Mittelabschnitt 36, sowie zwei davon mit einem rechten Winkel abstehende Seitenflächen 38, 40 auf.
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Eine erste Seitenfläche 38 ist etwa halbkreisförmig ausgebildet und steht mit ihren beiden Enden jeweils seitlich über den Mittelabschnitt 36 hinaus mit annähernd rechteckförmigen Fortsätzen hervor, in denen jeweils eine schlitzförmige Ausnehmung 84, 86 vorgesehen ist. In der Mitte der ersten Seitenfläche 38 ist nahe zum Mittelabschnitt 36 ein Zapfen 42 aufgenommen ( 2), der gemäß 3 durch einen Gegenzapfen 43 auf der Innenseite befestigt ist. Parallel zum Außenrand verläuft eine teilkreisförmiger Ausschnitt 54, der eine Verschwenkung um den Zapfen 42 und eine Feststellung in einer gewünschten Winkelposition mit Hilfe einer zugeordneten Feststellschraube 56 ( 2) erlaubt.
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Eine zweite Seitenfläche 40 ist etwa rechteckförmig ausgebildet und weist in der Mitte einen dem Zapfen 42 gegenüber liegenden Zapfen 44 auf, der gleichfalls von der Innenseite her durch einen Gegenzapfen 45 befestigt ist. An seinen beiden über den Mittelabschnitt 36 hinaus vorstehenden Enden sind wiederum schlitzförmige Ausnehmungen 80, 82 vorgesehen, die den Ausnehmungen 84, 86 der ersten Seitenfläche 38 gegenüber liegen.
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Die jeweils gegenüber liegenden schlitzförmigen Ausnehmungen 80, 84 bzw. 82, 86 dienen zur Lagerung je einer Rolle 50 bzw. 52 (2).
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Die Rollen 50, 52 und der Mittelabschnitt 36 des Vorsatzes 32 befinden sich annähernd in einer Ebene mit einem leichten Überstand der Rollen 50, 52 gegenüber dem Mittelabschnitt 36. So kann das Schleifband 18, das nach der Montage des Vorsatzes 32 über die Rollen 50, 52 geführt wird, über die Rollen 50, 52 umlaufen, erlaubt jedoch bei Andruck eines Werkstückes eine ebene Anlagefläche und damit eine ebene Schleiffläche.
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Zur Führung von Werkstücken kann nach Abnahme des Funkenschutzes 20 (1) ein Anbauteil 74 am Gehäuse 12 der Bandschleifmaschine 10' befestigt werden, auf dem die Werkstückhalterung 60 aufgenommen ist. Alternativ kann eine zugeordnete Werkstückhalterung selbstständig auf einem zugeordneten Fuß gehalten sein (nicht dargestellt).
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Die Werkstückhalterung 60, die in 2 nur teilweise dargestellt ist, ermöglicht eine Klemmbefestigung eines Werkstückes, z.B. eines Edelstahlrohres zwischen zwei Klemmteilen 62, 64. Zusätzlich ist vorzugsweise eine Höhenverstellung vorgesehen (nicht dargestellt) und eine Verschwenkmöglichkeit um eine vertikale Achse, wie durch den Doppelpfeil 70 angedeutet ist. Mit 68 ist ein zugeordneter Feststeller für die Verschwenkung angedeutet, während 72 eine Markierung zur Anzeige des Drehwinkels an einer Skala 66 andeutet.
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Die gesamte Werkstückhalterung 60 ist auf einem Schlitten 78 befestigt, der auf einer Führung 78 längsverschieblich geführt ist, die am Anbauteil 74 gehaltert ist, so dass eine Zustellung eines Werkstückes gegen das über die Rollen 50, 52 geführte Schleifband 18 ermöglicht ist.
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So können Werkstücke, etwa Rohre, endseitig abgelängt oder beschliffen werden. Dabei kann der Winkel der Schleifebene in Bezug auf die Längsachse der Werkstücke durch Verschwenken des Vorsatzes um die Zapfen 42, 44 voreingestellt werden.