Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren
bereitzustellen, das zu porösen
Gerüstmaterialien
mit verbesserten Eigenschaften führt
und insbesondere Gerüstmaterialien
mit im Vergleich zu konventionell hergestellten Gerüstmaterialien
gesteigerter spezifischer Oberfläche
bereitzustellen.
Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines porösen metallorganischen Gerüstmaterials,
enthaltend mindestens zwei an mindestens ein Metallion koordinativ
gebundene organische Verbindungen, den Schritt enthaltend.
Oxidation
mindestens einer dem mindestens einen Metallion entsprechenden Metall
enthaltenden Anode in einem Reaktionsmedium in Gegenwart einer ersten
und einer zweiten organischen Verbindung, wobei die erste organische
Verbindung mindestens zwei Carboxylatgruppen aufweist und die mindestens
zwei organischen Verbindungen koordinativ an das mindestens eine
Metallion binden.
Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines porösen metall-organischen Gerüstmaterials,
enthaltend mindestens zwei an mindestens ein Metallion koordinativ
gebundene organische Verbindungen, die Schritte umfassend:
- a) Oxidation mindestens einer dem mindestens
einen Metallion entsprechenden Metall enthaltenden Anode in einem
Reaktionsmedium in Gegenwart einer ersten organischen Verbindung,
wobei die erste organische Verbindung mindestens zwei mit dem mindestens
einen Metallion koordinativ bindenden Carboxylatgruppen aufweist,
unter Ausbildung eines das mindestens eine Metallion und die erste
organische Verbindung enthaltenes Komplexzwischenproduktes;
- b) Umsetzung des Komplexzwischenproduktes bei einer vorgegebenen
Temperatur mit einer zweiten organischen Verbindung, die koordinativ
an das mindestens eine Metallion bindet.
Es
wurde nämlich
gefunden, dass die Eigenschaften von auf elektrochemischem Wege
hergestellten metall-organischen Gerüstmaterialien, welche bereits
gegenüber
konventionell hergestellten Materialien verbesserte Eigenschaften
aufweisen, weiterhin verbessert werden können, wenn das elektrochemisch
erhaltene Gerüstmaterial
als Komplexzwischenprodukt nochmals mit einer weiteren organischen
Verbindung umgesetzt wird, die ebenfalls koordinativ an ein Metallion
bindet. Weiterhin wurde überraschend
gefunden, dass neue und verbesserte Gerüstmaterialien ebenfalls erhalten
werden können,
wenn bei der elektrochemischen Herstellung die oben erwähnten mindestens
zwei organischen Verbindungen bereits im Reaktionsmedium zur elektrochemischen
Herstellung angeboten werden und so das erfindungsgemäße Gerüstmaterial
in einem Syntheseschritt erzeugt werden kann.
Hierbei
ist jedoch nicht erforderlich, dass im porösen Gerüstmaterial jedes Metallion
von der zweiten und gegebenenfalls weiteren organischen Verbindung
koordinativ gebunden wird, während
jedes Metallion von der ersten organischen Verbindung koordinativ
gebunden sein muss, jedoch ist nicht erforderlich, dass jede Carboxylatgruppe
der ersten organischen Verbindung an ein und dasselbe Metallion
koordinativ bindet. Ebenso kann die zweite organische Verbindung
mit mehreren gleichen oder unterschiedlichen benachbarten Metallionen
im Gerüstmaterial
koordinativ binden.
Hierbei
können
freie Koordinationsstellen des einen Metallions oder mehrerer verschiedener
Metallionen im Komplexzwischenprodukt durch die zweite organische
Verbindung (den zweiten Liganden) besetzt werden oder es kann eine
teilweise Verdrängung
des ersten Liganden erfolgen. Ebenso ist eine Kombination beider
Varianten denkbar, sofern die Herstellung in zwei Schritten durchgeführt wird.
Bei
Besetzung freier Koordinationsstellen eines oder mehrerer verschiedener
Metallionen durch den zweiten Liganden kann beispielsweise ein zweidimensional
aufgebautes Gerüstmaterial
durch Verknüpfung der
Metallionen unterschiedlicher zweidimensionalen Schichten durch
den zweiten Liganden erfolgen, wie dies in J. Phys. Chem. B 2002,
106, 1380-1385, beschrieben ist.
Daher
sind Komplexzwischenprodukte bevorzugt, die eine zweidimensionale
Struktur aufweisen.
Bei
der erfindungsgemäßen Herstellung
in einem Syntheseschritt können
vergleichbare Mechanismen auftreten. So könnte der Reaktionsmechanismus
einen simultanen Einbau, einen sukzessiven Einbau der Liganden (organischen
Verbindungen) im Gerüstmaterial
oder Mischformen hiervon beinhalten.
Bei
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
handelt es sich um die anodische Oxidation des mindestens einen
Metalls, wobei dieses als Kation in das Reaktionsmedium eintritt
und mit einer ersten organischen Verbindung zu einem Komplexzwischenprodukt
reagiert. Dieses Komplexzwischenprodukt kann beispielsweise durch
Filtration abgetrennt und dann weiter mit der zweiten organischen
Verbindung umgesetzt werden. Ebenso ist es möglich, das in Schritt a) verwendete
Reaktionsmedium auch in Schritt b) einzusetzen, wobei die zweite
organische Verbindung als Feststoff oder in Lösung zugegeben werden kann.
Schritt
a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann vorzugsweise durchgeführt
werden, wie dies in PCT/EP 2004/013236 beschrieben ist.
In
dem alternativen erfindungsgemäßen Verfahren,
in dem die Synthese in einem Schritt erfolgt, findet die Reaktion
ausschließlich
in dem Reaktionsmedium für
die elektrochemische Reaktion statt. Diese kann entsprechend, wie
dies in PCT/EP 2004/013236 beschrieben ist, durchgeführt werden.
Der
Begriff "elektrochemische
Herstellung", wie
er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet
ein Herstellverfahren, bei dem die Bildung mindestens eines Reaktionsproduktes
mit der Wanderung von elektrischen Ladungen oder dem Auftreten von
elektrischen Potentialen verbunden ist.
Der
Begriff "mindestens
ein Metallion",
wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet
Ausführungsformen,
gemäß denen
mindestens ein Ion eines Metalls oder mindestens ein Ion eines ersten
Metalls und mindestens ein Ion mindestens eines vom ersten Metall
verschiedenen zweiten Metalls durch anodische Oxidation bereit gestellt
werden.
Demgemäß umfasst
die vorliegende Erfindung Ausführungsformen,
in denen mindestens ein Ion mindestens eines Metalls durch anodische
Oxidation und mindestens ein Ion mindestens eines Metalls über ein Metallsalz
bereit gestellt werden, wobei das mindestens eine Metall im Metallsalz
und das mindestens eine Metall, das über anodische Oxidation als
Metallion bereit gestellt werden, gleich oder voneinander verschieden sein
können.
Daher umfasst die vorliegende Erfindung beispielsweise eine Ausführungsform,
gemäß der das Reaktionsmedium
ein oder mehrere unterschiedliche Salze eines Metalls enthält und das
in diesem Salze oder in diesen Salzen enthaltene Metallion zusätzlich durch
anodische Oxidation mindestens einer dieses Metall enthaltenden
Anode bereitgestellt wird. Ebenso umfasst die vorliegende Erfindung
eine Ausführungsform,
gemäß der das
Reaktionsmedium ein oder mehrere unterschiedliche Salze mindestens
eines Metalls enthält
und mindestens ein von diesen Metallen unterschiedliches Metall über anodische
Oxidation als Metallion im Reaktionsmedium bereitgestellt wird.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das mindestens eine Metallion durch
anodische Oxidation mindestens einer der dieses mindestens eine
Metall enthaltenden Anode bereitgestellt, wobei kein weiteres Metall über ein
Metallsalz bereitgestellt wird.
Demgemäß umfasst
die vorliegende Erfindung eine Ausführungsform, gemäß der die
mindestens eine Anode ein einziges oder zwei oder mehr Metalle enthält, wobei
im Falle, dass die Anode ein einziges Metall enthält, dieses
Metall durch anodische Oxidation bereitgestellt wird und im Falle,
dass die Anode zwei oder mehr Metalle enthält, mindestens eines dieser
Metalle durch anodische Oxidation bereitgestellt wird.
Weiterhin
umfasst die vorliegende Erfindung eine Ausführungsform, gemäß der mindestens
zwei Anoden verwendet werden, wobei die beiden gleich oder verschieden
voneinander sein können.
Jede der mindestens zwei Anoden kann hierbei ein einziges oder zwei
oder mehr Metalle enthalten. Hierbei ist es beispielsweise möglich, dass
zwei unterschiedliche Anoden die gleichen Metalle, diese jedoch
in unterschiedlichen Anteilen enthalten. Ebenso ist es beispielsweise
im Falle unterschiedlicher Anoden möglich, dass eine erste Anode
ein erstes Metall enthält
und eine zweite Anode ein zweites Metall enthält, wobei die erste Anode das
zweite Metall und/oder die zweite Anode das erste Metall nicht enthält.
Das
Metall oder die Metalle sind Elemente der Gruppen Ia, IIa, IIIa,
IVa bis VIIIa sowie Ib und VIb des Periodensystems der Elemente.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden weiter bevorzugt Cu,
Ni, Fe, Co, Zn, Mn, Ru, Mo, Cr, W, Rh und Pd. Insbesondere bevorzugt
sind Cu, Ni und Co. Ganz besonders bevorzugt ist Cu.
Als
Metallionen, die über
anodische Oxidation im Reaktionsmedium bereit gestellt werden, sind
insbesondere Cu2+, Cu+,
Ni2+, Ni+, Fe3+, Fe2+, Co3+, Co2+, Zn2+, Mn3+, Mn2+, Ru3+, Ru2+, Mo3+, Cr3+, W3+, Rh2+, Rh+, Pd2+ und Pd+ zu nennen.
Besonders bevorzugt sind Cu2+, Cu+, Ni2+, Ni+, Co3+ und Co2+. Insbesondere bevorzugt sind Cu2+ und Cu+.
Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung für
Schritt a) oder die „Einschrittsynthese" auch ein wie oben
beschriebenes Verfahren, wobei als Metallionenquelle eine Kupfer
und/oder eine Nickel und/oder eine Cobalt enthaltende Anode eingesetzt
wird.
Ebenso
beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes
Verfahren, wobei als Metallionenquelle eine Kupfer und/oder eine
Cobalt enthaltende Anode eingesetzt wird.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes
Verfahren, wobei als Metallionenquelle eine Kupfer enthaltende Anode
eingesetzt wird.
Der
Aufbau der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens oder der bei
der „Einschrittsynthese" eingesetzten Anode
kann grundsätzlich
beliebig gewählt
werden, solange gewährleistet
ist, dass durch anodische Oxidation das mindestens eine Metallion
im Reaktionsmedium zur Bildung des Komplexzwischenproduktes bereit
gestellt werden kann.
Unter
anderem bevorzugt sind Anoden in Form eines Stabs und/oder eines
Rings und/oder einer Scheibe wie beispielsweise einer Ringscheibe
und/oder einer Platte und/oder eines Rohrs und/oder einer Schüttung und/oder
eines Zylinders und/oder eines Kegels und/oder eines Kegelstumpfs.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung mindestens einer Opferanode in Schritt a) bzw.
bei der „Einschrittsynthese" durchgeführt. Der
Begriff "Opferanode", wie er im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet eine Anode,
die sich im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens teilweise
auflöst.
Dabei werden auch Ausführungsformen
erfasst, bei denen mindestens ein feil des sich aufgelösten Anodenmaterials
im Lauf des Verfahrens ersetzt wird. Dies kann beispielsweise dadurch
bewerkstelligt werden, dass mindestens eine neue Anode in das Reaktionssystem
eingebracht wird oder gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
eine Anode in das Reaktionssystem eingebracht wird und im Verlauf
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kontinuierlich oder diskontinuierlich in das Reaktionssystem nachgeführt wird.
Bevorzugt
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
Anoden eingesetzt, die aus dem mindestens einen Metall, das als
Metallionenquelle dient, bestehen oder dieses mindestens eine Metall
auf mindestens ein geeignetes Trägermaterial
aufgebracht enthalten.
Die
Geometrie des mindestens einen Trägermaterials unterliegt im
Wesentlichen keinen Beschränkungen.
Möglich
ist beispielsweise der Einsatz von Trägermaterialien in Form eines
Gewebes und/oder einer Folie und/oder eines Filzes und/oder eines
Siebes und/oder Stabs und/oder einer Kerze und/oder eines Kegels und/oder
eines Kegelstumpfes und/oder eines Rings und/oder einer Scheibe
und/oder einer Platte und/oder eines Rohrs und/oder einer Schüttung und/oder
eines Zylinders.
Als
Trägermaterialien
kommen erfindungsgemäß beispielsweise
Metalle wie beispielsweise mindestens eines der oben genannten Metalle,
Legierungen wie beispielsweise Stähle oder Bronzen oder Messing, Graphit,
Filz oder Schäume
in Betracht.
Ganz
besonders bevorzugt sind Anoden, die aus dem mindestens einen Metall,
das als Metallionenquelle dient, bestehen.
Der
Aufbau der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens oder bei der „Einschrittsynthese" eingesetzten Kathode
kann grundsätzlich
beliebig gewählt
werden, solange gewährleistet
ist, dass durch anodische Oxidation das mindestens eine Metallion
im Reaktionsmedium zur Bildung des porösen metall-organischen Gerüstmaterials
bereit gestellt werden kann.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das elektrisch leitende Elektrodenmaterial der mindestens einen
Kathode so gewählt,
dass im Reaktionsmedium keine störende
Nebenreaktion stattfindet. Als unter anderem bevorzugte Kathodenmaterialien
sind unter anderem Graphit, Kupfer, Zink, Zinn, Mangan, Silber,
Gold, Platin oder Legierungen wie beispielsweise Stähle, Bronzen oder
Messing zu nennen.
Als
unter anderem bevorzugte Kombinationen des als Metallionenquelle
dienenden Anodenmaterials und des elektrisch leitenden Kathodenmaterials
sind beispielsweise zu nennen:
Die
Geometrie der mindestens einen Kathode unterliegt im Wesentlichen
keinen Beschränkungen. Möglich ist
beispielsweise der Einsatz von Kathoden in Form eines Stabs und/oder
eines Rings und/oder einer Scheibe und/oder einer Platte und/oder
eines Rohrs.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann im Wesentlichen jeder der
in der Elektrochemie üblichen Zellentypen
verwendet werden. Ganz besonders bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Verfahren
eine Elektrolysezelle, die für
den Einsatz von Opferelektroden geeignet ist.
Grundsätzlich ist
es unter anderem möglich,
geteilte Zellen mit beispielsweise planparalleler Elektrodenanordnung
oder kerzenförmigen
Elektroden einzusetzen. Als Trennmedium zwischen den Zellkompartimenten
können
beispielsweise Ionenaustauschermembranen, mikroporöse Membranen,
Diaphragmen, Filtergewebe aus nichtelektronenleitenden Materialien,
Glasfritten und/oder poröse
Keramiken eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Ionenaustauschermembranen,
insbesondere Kationenaustauschermembranen, verwendet, wobei darunter
wiederum solche Membranen vorzugsweise verwendet werden, die aus
einem Copolymer aus Tetrafluorethylen und einem perfluorierten Monomer,
das Sulfonsäuregruppen
enthält,
bestehen.
Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden bevorzugt eine oder mehrere ungeteilte Zellen in Schritt
a) oder bei der „Einschrittsynthese" eingesetzt.
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes Verfahren,
wobei das Verfahren in einer ungeteilten Elektrolysezelle durchgeführt wird.
Ganz
besonders bevorzugt werden Kombinationen von Geometrien aus Anode
und Kathode, bei denen die einander zugewandten Seiten der Anode
und Kathode gemeinsam einen Spalt von homogener Dicke ausbilden.
In
der mindestens einen ungeteilten Zelle werden die Elektroden beispielsweise
bevorzugt planparallel angeordnet, wobei der Elektrodenspalt eine
homogene Dicke beispielsweise im Bereich von 0,5 mm bis 30 mm, bevorzugt
im Bereich von 0,75 mm bis 20 mm und besonders bevorzugt im Bereich
von 1 bis 10 mm aufweist.
Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
ist es beispielsweise möglich,
eine Kathode und eine Anode derart planparallel anzuordnen, dass
in der entstehenden Zelle ein Elektrodenspalt mit einer homogenen
Dicke im Bereich von 0,5 bis 30 mm, bevorzugt im Bereich von 1 bis
20 mm, weiter bevorzugt im Bereich von 5 bis 15 mm und insbesondere
bevorzugt im Bereich von 8 bis 12 mm wie beispielsweise im Bereich
von ungefähr
10 mm ausgebildet wird. Diese Art der Zelle wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung mit dem Begriff "Spaltzelle" bezeichnet.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die oben stehend beschriebene Zelle als bipolar geschaltete
Zelle eingesetzt.
Neben
der oben beschriebenen Zelle werden gemäß einer ebenfalls bevorzugten
Ausführungsform
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Elektroden einzeln oder zu mehreren gestapelt angewendet. Im
letzteren Fall handelt es sich um so genannte Stapelelektroden,
die in der demgemäß so genannten
Plattenstapelzelle bevorzugt seriell bipolar geschaltet werden.
Insbesondere für
die Ausübung
von Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder bei der „Einschrittsynthese" im industriellen
Maßstab
werden bevorzugt mindestens eine Topfzelle und insbesondere bevorzugt
seriell geschaltete Plattenstapelzellen eingesetzt, deren prinzipieller
Aufbau in der
DE 195
33 773 A1 beschrieben sind.
Im
Rahmen der bevorzugten Ausführungsform
der Plattenstapelzelle ist es beispielsweise bevorzugt, Scheiben
aus geeigneten Materialien wie beispielsweise Kupferscheiben derart
planparallel anzuordnen, dass zwischen den einzelnen Scheiben jeweils
ein Spalt mit einer homogenen Dicke im Bereich von 0,5 bis 30 mm, bevorzugt
im Bereich von 0,6 bis 20 mm, weiter bevorzugt im Bereich von 0,7
bis 10 mm, weiter bevorzugt im Bereich von 0,8 bis 5 mm und insbesondere
im Bereich von 0,9 bis 2 mm wie beispielsweise im Bereich von ungefähr 1 mm
ausgebildet wird. Dabei können
die Abstände
zwischen den einzelnen Scheiben gleich oder verschieden sein, wobei
gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
die Abstände
zwischen den Scheiben im Wesentlichen gleich sind. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann sich das Material einer Scheibe der Plattenstapelzelle von
dem Material einer anderen Scheibe der Plattenstapelzelle unterscheiden. Beispielsweise
kann eine Scheibe aus Graphit, eine andere Scheibe aus Kupfer gefertigt
sein, wobei die Kupferscheibe bevorzugt als Anode und die Graphitscheibe
bevorzugt als Kathode geschaltet ist.
Weiterhin
ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise bevorzugt,
so genannte "pencil sharpener"-Zellen zu verwenden,
wie sie beispielsweise in J. Chaussard et al., J. Appl. Electrochem.
19 (1989) 345-348 beschrieben sind, deren diesbezüglicher
Inhalt durch Bezugnahme in den Kontext der vorliegenden Anmeldung
vollumfänglich
einbezogen wird. Insbesondere bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren
Pencil-Sharpener-Elektroden mit stabförmigen, nachführbaren
Elektroden eingesetzt.
Insbesondere
betrifft demgemäß die vorliegende
Erfindung für
Schritt a) oder für
die „Einschrittsynthese" auch ein wie oben
beschriebenes Verfahren, wobei das Verfahren in einer Spaltzelle
oder Plattenstapelzelle durchgeführt
wird.
Zellen,
bei denen der Elektrodenabstand im Bereich von kleiner oder gleich
1 mm liegt, werden als Kapillarspaltzellen bezeichnet.
Gemäß ebenfalls
bevorzugter Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
in Schritt a) oder bei der „Einschrittsynthese" Elektrolysezellen
mit beispielsweise porösen
Elektroden aus Metallschüttungen
oder mit beispielsweise porösen
Elektroden aus Metallnetzen oder mit beispielsweise Elektroden sowohl
aus Metallschüttungen
als auch Metallnetzen eingesetzt werden.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden im erfindungsgemäßen Verfahren
Elektrolysezellen eingesetzt, die mindestens eine Opferanode mit
einem runden scheibenförmigen
Querschnitt und mindestens eine Kathode mit einem ringförmigen Querschnitt
aufweisen, wobei besonders bevorzugt der Durchmesser der bevorzugt
zylinderförmigen
Anode kleiner ist als der innere Durchmesser der Kathode und die
Anode derart in der Kathode angebracht ist, dass zwischen der Außenfläche des
Zylindermantels der Anode und der Innenfläche der die Anode zumindest
teilweise umgebenden Kathode ein Spalt homogener Dicke gebildet
wird.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, durch Umpolung die ursprüngliche
Anode zur Kathode und die ursprüngliche
Kathode zur Anode zu machen. Im Rahmen dieser Verfahrensvariante
ist es beispielsweise möglich,
bei entsprechender Wahl von Elektroden, die unterschiedliche Metalle
enthalten, zuerst ein Metall über
anodische Oxidation als Metallkation zum Aufbau des metall-organischen
Gerüstmaterials
zur Verfügung
zu stellen und in einem zweiten Schritt nach Umpolung ein weiteres
Metall zum Aufbau des metall-organischen Gerüstmaterials zur Verfügung zu
stellen. Ebenso ist es möglich,
die Umpolung über
das Anlegen von Wechselstrom zu bewerkstelligen.
Grundsätzlich ist
es möglich,
das Verfahren in Batchfahrweise oder kontinuierlich oder im Mischbetrieb durchzuführen. Bevorzugt
wird das Verfahren kontinuierlich in mindestens einer Durchflusszelle
durchgeführt.
Die
Spannungen, die im erfindungsgemäßen Verfahren
angewendet werden, können
an das jeweilige mindestens eine Metall der mindestens einen Anode
angepasst werden, das als Metallionenquelle für das Komplexzwischenprodukt
dient, und/oder an die Eigenschaften der ersten organischen Verbindung
und/oder gegebenenfalls an die Eigenschaften des untenstehend beschriebenen
mindestens einen Lösungsmittels und/oder
gegebenenfalls an die Eigenschaften des untenstehend beschriebenen
mindestens einen Leitsalzes und/oder an die Eigenschaften der untenstehend
beschriebenen mindestens einen kathodischen Depolarisationsverbindung
angepasst werden.
Im
Allgemeinen liegen die Spannungen pro Elektrodenpaar im Bereich
von 0,5 bis 100 V, bevorzugt im Bereich von 2 bis 40 V und besonders
bevorzugt im Bereich von 4 bis 20 V. Beispielsweise bevorzugte Bereiche
sind etwa 4 bis 10 V oder 10 bis 20 V oder 20 bis 25 V oder 10 bis
25 V oder 4 bis 20 V oder 4 bis 25 V. Dabei kann die Spannung im
Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
konstant sein oder sich im Verlauf des Verfahrens kontinuierlich
oder diskontinuierlich ändern.
Beispielsweise
im Fall, dass Kupfer anodisch oxidiert wird, liegen die Spannungen
im Allgemeinen im Bereich von 3 bis 20 V, bevorzugt im Bereich von
3,5 bis 15 V und besonders bevorzugt im Bereich von 4 bis 15 V.
Die
Stromdichten, die im Rahmen der erfindungsgemäßen Herstellung der porösen organischen
Gerüstmaterialien
auftreten, liegen im Allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 1000 mA/cm2, bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 1000
mA/cm2, weiter bevorzugt im Bereich von
0,2 bis 200 mA/cm2, weiter bevorzugt im
Bereich von 0,3 bis 100 mA/cm2 und besonders
bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 50 mA/cm2.
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Strommengen (Ah) liegen bevorzugt im Bereich von 30
bis 200 % derjenigen Strommenge, die nötig ist, um die Menge der bevorzugt
eingesetzten Säureäquivalente
der ersten organischen Verbindung abzusättigen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von 0 °C bis zum
Siedepunkt, bevorzugt im Bereich von 20 °C bis zum Siedepunkt des jeweiligen
Reaktionsmediums oder des verwendeten, mindestens einen Lösungsmittels
bevorzugt unter Normaldruck durchgeführt. Ebenso ist es möglich, das
Verfahren unter Druck durchzuführen,
wobei Druck und Temperatur bevorzugt so gewählt werden, dass das Reaktionsmedium
bevorzugt zumindest teilweise flüssig
ist.
Im
Allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Druck
im Bereich von 0,5 bis 50 bar, bevorzugt im Bereich von 1 bis 6
bar und insbesondere bevorzugt bei Normaldruck durchgeführt.
Je
nach Art und Aggregatzustand der Bestandteile des Reaktionsmediums
kann die erfindungsgemäße elektrochemische
Herstellung des Komplexzwischenproduktes in Schritt a) oder bei
der „Einschrittsynthese" grundsätzlich auch
ohne zusätzliches
Lösungsmittel
durchgeführt
werden. Dies ist beispielsweise insbesondere dann der Fall, wenn
die erste organische Verbindung im Reaktionsmedium als Lösungsmittel
fungiert. Bei der „Einschrittsynthese" kann ebenfalls die
zweite oder nur die zweite organische Verbindung als Lösungsmittel
dienen.
Ebenso
ist es ohne Einsatz eines Lösungsmittels
grundsätzlich
möglich,
das erfindungsgemäße Verfahren
beispielsweise in der Schmelze durchzuführen, wobei mindestens ein
Bestandteil des Reaktionsmediums in geschmolzenem Zustand vorliegt.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Reaktionsmedium mindestens ein geeignetes Lösungsmittel zusätzlich zu
der ersten organischen Verbindung und gegebenenfalls zu dem mindestens
einen Leitsalz und gegebenenfalls zu der mindestens einen kathodischen
Depolarisationsverbindung. Dabei kann die chemische Natur und die
Menge dieses mindestens einen Lösungsmittels
an die erste organische Verbindung und/oder an das mindestens eine
Leitsalz und/oder an die mindestens eine kathodische Depolarisationsverbindung
und/oder an das mindestens eine Metallion angepasst werden.
Als
Lösungsmittel
sind grundsätzlich
alle Lösungsmittel
oder alle Lösungsmittelgemische
denkbar, in denen sich die in Schritt a) oder bei der „Einschrittsynthese" des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzten Edukte unter den gewählten Reaktionsbedingungen
wie Druck und Temperatur zumindest teilweise lösen oder suspendieren lassen.
Beispielsweise bevorzugt eingesetzte Lösungsmittel sind unter anderem
- – Wasser;
- – Alkohole
mit 1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol,
n-Butanol, iso-Butanol, tert-Butanol;
- – Carbonsäuren mit
1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder Butansäure;
- – Nitrile
wie beispielsweise Acetonitril oder Cyanobenzol;
- – Ketone
wie beispielsweise Aceton;
- – Mindestens
einfach halogensubstituierte niedere Alkane wie beispielsweise Methylenchlorid
oder 1,2-Dichlorethan;
- – Säureamide
wie beispielswiese Amide von niederen Carbonsäuren wie beispielsweise Carbonsäuren mit 9,
2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen wie Amide der Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder
Butansäure wie
beispielsweise Formamid, Dimethylformamid (DMF), Diethylformamid
(DEF), t-Butylformamid, Acetamid, Dimethylacetamid, Diethylacetamid
oder t-Butyl-Acetamid;
- – Cyclische
Ether wie beispielsweise Tetrahydrofuran oder Dioxan;
- – N-Formylamide
oder N-Acetylamide oder symmetrische oder unsymmetrische Harnstoffderivate
primärer, sekundärer oder
cyclischer Amine wie beispielsweise Ethylamin, Diethylamin, Piperidin
oder Morpholin;
- – Amine
wie beispielsweise Ethanolamin, Triethylamin oder Etyhlendiamin;
- – Dimethylsulfoxid;
- – Pyridin;
- – Trialkylphosphite
und Phosphate;
oder Gemische aus zwei oder mehr der vorgenannten
Verbindungen.
Unter
dem Begriff "Lösungsmittel", wie er obenstehend
verwendet wird, fallen sowohl reine Lösungsmittel als auch Lösungsmittel,
die in geringen Mengen mindestens eine weitere Verbindung wie beispielsweise bevorzugt
Wasser enthalten. In diesem Fall liegen die Wassergehalte der oben
genannten Lösungsmittel
im Bereich von bis zu 1 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von bis zu
0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 0,01 bis 0,5 Gew.-%
und insbesondere bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Unter
dem Begriff "Methanol" oder "Ethanol" oder "Acetonitril" oder "DMF" oder "DEF" wird beispielsweise
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein Lösungsmittel verstanden, das
jeweils insbesondere bevorzugt Wasser im Bereich von 0,1 bis 0,5
Gew.-% enthalten kann.
Als
bevorzugte Lösungsmittel
werden in Schritt a) oder bei der „Einschrittsynthese" des erfindungsgemäßen Verfahrens
Methanol, Ethanol, Acetonitril, DMF und DEF oder Gemisch aus zwei
oder mehr dieser Verbindungen eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt
sind als Lösungsmittel
Methanol, Ethanol DMF, DEF und Gemisch aus zwei oder mehr dieser
Verbindungen.
Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Lösungsmittel
mindestens ein protisches Lösungsmittel
eingesetzt. Dieses wird unter anderem dann bevorzugt eingesetzt,
wenn zur Vermeidung der untenstehend beschriebenen Wiederabscheidung
des durch anodische Oxidation bereitgestellten mindestens einen
Metallioins an der Kathode die kathodische Bildung von Wasserstoff
erreicht werden soll.
Beispielsweise
im Fall, dass Methanol als Lösungsmittel
eingesetzt wird, liegt die Temperatur im erfindungsgemäßen Verfahren
unter Normaldruck im Allgemeinen im Bereich von 0 bis 90 °C; bevorzugt
im Bereich von 0 bis 65 °C
und insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 bis 65 °C.
Beispielsweise
im Fall, dass Ethanol als Lösungsmittel
eingesetzt wird, liegt die Temperatur im erfindungsgemäßen Verfahren
unter Normaldruck im Allgemeinen im Be reich von 0 bis 100 °C; bevorzugt
im Bereich von 0 bis 78 °C
und insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 bis 78 °C.
Der
pH-Wert des Reaktionsmediums wird im erfindungsgemäßen Verfahren
so eingestellt, dass er für die
Synthese oder die Stabilität
oder bevorzugt für
die Synthese und die Stabilität
des Gerüstmaterials
günstig ist.
Beispielsweise kann der pH-Wert über
das mindestens eine Leitsalz eingestellt werden.
Wird
die Reaktion als Batch-Reaktion durchgeführt, liegt die Reaktionsdauer
im Allgemeinen im Bereich von bis zu 30 h, bevorzugt im Bereich
von bis zu 20 h. weiter bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 h und insbesondere
bevorzugt im Bereich von 1 bis 5 h.
Die
erste organische Verbindung, die mindestens zwei Carboxylatgruppen
enthält,
leitet sich vorzugsweise von einer gesättigten oder ungesättigten
aliphatischen Verbindung oder einer aromatischen Verbindung oder
einer sowohl aliphatischen als auch aromatischen Verbindung ab.
Die
aliphatische Verbindung oder der aliphatische Teil der sowohl aliphatischen
als auch aromatischen Verbindung kann linear und/oder verzweigt
und/oder cyclisch sein, wobei auch mehrere Cyclen pro Verbindung möglich sind.
Weiter bevorzugt enthält
die aliphatische Verbindung oder der aliphatische Teil der sowohl
aliphatischen als auch aromatischen Verbindung 1 bis 15, weiter
bevorzugt 1 bis 14, weiter bevorzugt 1 bis 13, weiter bevorzugt
1 bis 12, weiter bevorzugt 1 bis 11 und insbesondere bevorzugt 1
bis 10 C-Atome wie beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder
10 C-Atome. Insbesondere bevorzugt sind hierbei unter anderem Methan,
Adamantan, Acetylen, Ethylen oder Butadien.
Die
aromatische Verbindung oder der aromatische Teil der sowohl aromatischen
als auch aliphatischen Verbindung kann einen oder auch mehrere Kerne
wie beispielsweise zwei, drei, vier oder fünf Kerne aufweisen, wobei die
Kerne getrennt voneinander und/oder mindestens zwei Kerne in kondensierter
Form vorliegen können.
Besonders bevorzugt weist die aromatische Verbindung oder der aromatische
Teil der sowohl aliphatischen als auch aromatischen Verbindung einen,
zwei oder drei Kerne auf, wobei einer oder zwei Kerne besonders
bevorzugt sind. Unabhängig
voneinander kann weiter jeder Kern der genannten Verbindung mindestens
ein Heteroatom wie beispielsweise N, O, S, B, P, Si, Al, bevorzugt
N, O und/oder S enthalten. Weiter bevorzugt enthält die aromatische Verbindung
oder der aromatische Teil der sowohl aromatischen als auch aliphatischen
Verbindung einen oder zwei C6-Kerne, wobei
die zwei entweder getrennt voneinander oder in kondensierter Form
vorliegen. Insbesondere sind als aromatische Verbindungen Benzol,
Naphthalin und/oder Biphenyl und/oder Bipyridyl und/oder Pyridin
zu nennen.
Beispielsweise
sind unter anderem trans-Muconsäure
oder Fumarsäure
oder Phenylenbisacrylsäure zu
nennen.
Beispielsweise
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Dicarbonsäuren wie
etwa 1,4-Butandicarbonsäure,
4-Oxo-Pyran-2,6-dicarbonsäure,
1,6-Hexandicarbonsäure,
Decandicarbonsäure,
1,8-Heptadecandicarbonsäure,
1,9-Heptadecandicarbonsäure,
Heptadecandicarbonsäure,
Acetylendicarbonsäure,
1,2-Benzoldicarbonsäure,
2,3-Pyridindicarbonsäure, Pyridin-2,3-dicarbonsäure, 1,3-Butadien-1,4-dicarbonsäure, 1,4-Benzoldicarbonsäure, p-Benzoldicarbonsäure, Imidazol-2,4-dicarbonsäure, 2-Methylchinolin-3,4-dicarbonsäure, Chinolin-2,4-dicarbonsäure, Chinoxalin-2,3-dicarbonsäure, 6-Chlorchinoxalin-2,3-dicarbonsäure, 4,4'-Diaminphenylmethan-3,3'-dicarbonsäure, Chinolin-3,4-dicarbonsäure, 7-Chlor-4-hydroxychinolin-2,8-dicarbonsäure, Diimiddicarbonsäure, Pyridin-2,6-dicarbonsäure, 2-Methylimidazol-4,5-dicarbonsäure, Thiophen-3,4-dicarbonsäure, 2-Isopropylimidazol-4,5-dicarbonsäure, Tetrahydropyran-4,4-dicarbonsäure, Perylen-3,9-dicarbonsäure, Perylendicarbonsäure, Pluriol
E 200-dicarbonsäure, 3,6-Dioxaoctandicarbonsäure, 3,5-Cyclohexadien-1,2-dicarbonsäure, Octandicarbonsäure, Pentan-3,3-carbonsäure, 4,4'-Diamino-1,1'-diphenyl-3,3'-dicarbon-säure, 4,4'-Diaminodiphenyl-3,3'-dicarbonsäure, Benzidin-3,3'-dicarbonsäure, 1,4-bis-(Phenylamino)-benzol-2,5-dicarbonsäure, 1,1'-Dinaphthyl-8,8'-dicarbonsäure, 7-Chlor-8-methylchinolin-2,3-dicarbonsäure, 1-Anilinoanthrachinon-2,4'-dicarbonsäure, Poly-tetrahydrofuran-250-dicarbonsäure, 1,4-bis-(Carboxymethyl)-piperazin-2,3-dicarbon-säure, 7-Chlorchinolin-3,8-dicarbonsäure, 1-(4-Carboxy)-phenyl-3-(4-chlor)-phenyl-py-razolin-4,5-dicarbonsäure, 1,4,5,6,7,7,-Hexachlor-5-norbornen-2,3-dicarbonsäure, Phenylindan-dicarbonsäure, 1,3-Dibenzyl-2-oxo-imidazolidin-4,5-dicarbonsäure, 1,4-Cyclo-hexandicarbonsäure, Naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 2-Benzoylbenzol-1,3-dicarbon-säure, 1,3-Dibenzyl-2-oxo-imidazolidin-4,5-cisdicarbonsäure, 2,2'-Bichinolin-4,4'-di-carbonsäure, Pyridin-3,4-dicarbonsäure, 3,6,9-Trioxaundecan-dicarbonsäure, o-Hydro-xy-benzophenon-dicarbonsäure, Pluriol
E 300-dicarbonsäure, Pluriol
E 400-di-carbonsäure,
Pluriol E 600-dicarbonsäure,
Pyrazol-3,4-dicarbonsäure, 2,3-Pyrazin-dicarbonsäure, 5,6-Dimethyl-2,3-pyrazin-dicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenylether-di-imiddicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenylmethandiimiddicarbonsäure, 4,4'-Diamino-diphenylsulfon-diimiddicarbonsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure, 1,3-Adaman-tandicarbonsäure, 1,8-Naphthalindicarbonsäure, 2,3-Naphthalindicarbonsäure, 8-Methoxy-2,3-naphthalindicarbonsäure, 8-Nitro-2,3-naphthalindicarbonsäure, 8-Sulfo-2,3-naphthalindicarbonsäure, Anthracen-2,3-dicarbonsäure, 2',3'-Diphenyl-p-terphenyl- 4,4''-dicarbonsäure, Diphenylether-4,4'-dicarbonsäure, Imidazol-4,5-dicarbonsäure, 4(1H)-Oxo-thiochromen-2,8-dicarbonsäure, 5-tert-Butyl
-1,3-benzoldicarbonsäure,
7,8-Chinolindicarbonsäure, 4,5-Imidazoldicarbonsäure, 4-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäure, Hexatriacontandicarbonsäure, Tetradecandicarbonsäure, 1,7-Heptandicarbonsäure, 5-Hydroxy-1,3-Benzoldicarbonsäure, Pyrazin-2,3-dicarbonsäure, Furan-2,5-dicarbonsäure, 1-Nonen-6,9-dicarbonsäure, Eicosendicarbonsäure, 4,4'-Dihydroxy-diphenylmethan-3,3'-dicarbonsäure, 1-Amino-4-methyl-9,10-dioxo-9,10-dihydroanthracen-2,3-dicarbonsäure, 2,5-Pyridindicarbonsäure, Cyclohexen-2,3-dicarbonsäure,2,9-Dichlorfluorubin-4,11-dicarbonsäure, 7-Chlor-3-methylchinolin
-6,8-dicarbonsäure,
2,4-Dichlorbenzophenon-2',5'-dicarbonsäure, 1,3-benzoldicarbonsäure, 2,6-Pyridindicarbonsäure, 1-Methylpyrrol-3,4-dicarbonsäure, 1-Benzyl-1H-pyrrol-3,4-dicarbonsäure, Anthrachinon-1,5-dicarbonsäure, 3,5-Pyrazoldicarbonsäure, 2-Nitrobenzol-1,4-dicarbonsäure, Heptan-1,7-dicarbonsäure, Cyclobutan-1,1-dicarbonsäure 1,14-Tetradecandicarbonsäure, 5,6-Dehydronorbornan-2,3-dicarbonsäure oder
5-Ethyl-2,3-Pyridindicarbonsäure,
Tricarbonsäuren wie
etwa
2-Hydroxy-1,2,3-propantricarbonsäure, 7-Chlor-2,3,8-chinolintricarbonsäure, 1,2,4-Benzoltricarbonsäure, 1,2,4-Butantricarbonsäure, 2-Phosphono-1,2,4-butantricarbonsäure, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure, 1-Hydroxy-1,2,3-Propantricarbonsäure, 4,5-Dihydro-4,5-dioxo-1H-pyrrolo[2,3-F]chinolin-2,7,9-tricarbonsäure, 5-Acetyl-3-amino-6-methylbenzol-1,2,4-tricarbonsäure, 3-Amino-5-benzoyl-6-methylbenzol-1,2,4-tricarbonsäure, 1,2,3-Propantricarbonsäure oder
Aurintricarbonsäure,
oder
Tetracarbonsäuren
wie etwa
1,1-Dioxid-perylo[1,12-BCD]thiophen-3,4,9,10-tetracarbonsäure, Perylentetracarbonsäuren wie
Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure
oder oder Perylen-1,12-sulfon-3,4,9,10-tetracarbonsäure, Butantetracarbonsäuren wie
1,2,3,4-Butantetracarbonsäure
oder Meso-1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, Decan-2,4,6,8-tetracarbonsäure, 1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadecan-2,3,11,12-tetracarbonsäure, 1,2,4,5-Benzoltetracarbonsäure, 1,2,11,12-Dodecantetracarbonsäure, 1,2,5,6-Hexan-tetracarbonsäure, 1,2,7,8-Octantetracarbonsäure, 1,4,5,8-Naphthalintetracarbonsäure, 1,2,9,10-Decantetracarbonsäure, Benzophenontetracarbonsäure, 3,3',4,4'-Benzo-phenontetracarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbonsäure oder
Cyclopentantetracarbonsäuren
wie Cyclopentan-1,2,3,4-tetracarbonsäure
zu nennen.
Ganz
besonders bevorzugt werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren
gegebenenfalls geeignet mindestens einfach substituierte mono-,
di-, tri-, tetra- oder höherkernige
aromatische Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren eingesetzt, wobei jeder
der Kerne mindestens ein Heteroatom enthalten kann, wobei zwei oder
mehr Kerne gleiche oder unterschiedliche Heteroatome enthalten kann.
Beispielsweise bevorzugt werden monokernige Dicarbonsäuren, monokernige
Tricarbonsäuren,
monokernige Tetracarbonsäuren,
dikernige Dicarbonsäuren,
dikernige Tricarbonsäuren,
dikernige Tetracarbonsäuren,
trikernige Dicarbonsäuren,
trikernige Tricarbonsäuren,
trikernige Tetracarbonsäuren,
tetrakernige Dicarbonsäuren,
tetrakernige Tricarbonsäuren und/oder
tetrakernige Tetracarbonsäuren.
Geeignete Heteroatome sind beispielsweise N, O, S, B, P, Si, Al,
bevorzugte Heteroatome sind hierbei N, S und/oder O. Als geeigneter
Substituent ist diesbezüglich
unter anderem -OH, eine Nitrogruppe, eine Aminogruppe oder eine
Alkyl- oder Alkoxygruppe zu nennen.
Insbesondere
bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren als erste organische
Verbindungen Acetylendicarbonsäure
(ADC), Benzoldicarbonsäuren,
Naphthalindicarbonsäuren,
Biphenyldicarbonsäuren wie
beispielsweise 4,4'-Biphenyldicarbonsäure (BPDC),
Bipyridindicarbonsäuren
wie beispielsweise 2,2'-Bipyridindicarbonsäuren wie
beispielsweise 2,2'-Bipyridin-5,5'-dicarbonsäure, Benzoltricarbonsäuren wie
beispielsweise 1,2,3-Benzoltricarbonsäure oder 1,3,5-Benzoltricarbonsäure (BTC),
Adamantantetracarbonsäure (ATC),
Adamantandibenzoat (ADB) Benzoltribenzoat (BTB), Methantetrabenzoat
(MTB), Adamantantetrabenzoat oder Dihydroxyterephthalsäuren wie
beispielsweise 2,5-Dihydroxyterephthalsäure (DHBDC) eingesetzt.
Ganz
besonders bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
unter anderem Terephthalsäure,
2,5-Dihydroxyterephthalsäure,
1,2,3-Benzoltricarbonsäure,
1,3,5-Benzoltricarbonsäure
oder 2,2'-Bipyridin-5,5'-dicarbonsäure eingesetzt.
Weiterhin
ganz besonders bevorzugt sind Dicarbonsäuren, insbesondere Terephthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, Isophthalsäure, Biphenylendicarbonsäure, p-Carboxyzimtsäure, Malonsäure, Fumarsäure und
Anthracendicarbonsäure.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird als erste organische Verbindung Terephthalsäure eingesetzt. Im Falle, dass
mindestens ein Lösungsmittel
eingesetzt wird, werden beispielsweise bevorzugt als Lösungsmittel
Dimethylformamid oder Diethylformamid oder Dimethylformamid und
Diethylformamid eingesetzt. Besonders bevorzugt ist Diethylformamid.
Gemäß einer
weiteren, beispielsweise bevorzugten Ausführungsform wird als erste organische
Verbindung Naphthalin-2,6-dicarbonsäure eingesetzt. Im Falle, dass
mindestens ein Lösungsmittel
eingesetzt wird, werden beispielsweise bevorzugt als Lösungsmittel
Methanol oder Ethanol oder Methanol und Ethanol eingesetzt. Besonders
bevorzugt ist Methanol.
Die
erste organische Verbindung wird in einer Konzentration eingesetzt,
die im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt im
Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-%
und besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis, 10 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionssystems abzüglich des
Gewichts der Anode und der Kathode. Demgemäß umfasst der Begriff "Konzentration" in diesem Fall sowohl
die im Reaktionssystem gelöste
als auch beispielsweise die im Reaktionssystem gegebenenfalls suspendierte
Menge der ersten organischen Verbindung.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die erste organsiche Verbindung in Abhängigkeit des Fortgangs der
Elektrolyse und insbesondere in Abhängigkeit von der Zersetzung
der Anode beziehungsweise Freisetzung des mindestens einen Metallions
und/oder in Abhängigkeit
der Bildung des metall-organischen Gerüstmaterials kontinuierlich
und/oder diskontinuierlich zugesetzt.
Folgende
Kombinationen aus Metall, aus dem durch anodische Oxidation das
mindestens eine Metallkation bereitgestellt wird, erste organische
Verbindung und Lösungsmittel
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise bevorzugt:
Zn/BDC/DEF;
Zn/DHBDC/DEF; Zn/H2BDC/DMF; Zn/BDC/DMF,MeOH;
Zn/H2BDC/DMF; Zn/4,4'-BP-2,2'-DC/DEF; Zn/2,6-NDC/DEF;
Zn/H3BTB/H2O,DMF,EtOH;
Zn/H2BDC/DMSO; Zn/1,4-NDC/DMF;
Zn/H3BTB/DMF,EtOH; Zn/H2BDC/DMF,AN;
Zn/H2BDC/DMSO;
Zn/H2BDC/DMSO,MeOH;
Zn/H2BDC/DMSO,n-Propanol; Zn/H2BDC/NMP;
Zn/m-BDC/DMF,AN; Zn/1,4-NDC/DMF,EtOH;
Zn/H2N-BDC/DEF,EtOH; Zn/1,4-NDC/DEF;
Zn/2,6-NDC/DEF;
Zn/PDC/DEF;
Cu/BDC/DEF; Cu/1,3,5-BTC/EtOH; Cu/1,2,3-BTC/MeOH;
Cu/H3BTB/H2O,DMF,EtOH;
Cu/H2BDC(OH)2/DMF; Cu/Thiophendicarbonsäure/DEF;
Cu/Thiophendicarbonsäure/DMF;
Cu/Thiophendicarbonsäure/MeOH;
Cu/Malonsäure/DMF;
Cu/Glutarsäure/DMF;
Cu/Weinsäure/DMF;
Fe/H2BDC/DMF; Fe/H3BDC/DMF;
Fe/BTC/DMF; Fe/BDC/DMF,EtOH;
Fe/BPDC/DMF,n-Propanol; Fe/m-BDC/Pyridin;
Fe/m-BDC/DMF,Pyridin;
Co/BDC/MeOH; Co/H2BDC/NMP;
Co/H2BDC/DMF
Mg/BDC/DEF; Mg/BDC(OH)2/DMF;
Pb/H2BDC/DMF,EtOH;
Dabei
gelten folgende Abkürzungen:
- BDC
- Benzoldicarbonsäure
- m-BDC
- m-Benzoldicarbonsäure
- H2
- BDC Dihydroterephthalsäure
- H2N-BDC
- Aminoterephthalsäure
- 4,4'-BP-2,2'-DC
- 4,4'-Biphenyl-2,2'-dicarbonsäure
- 4,4'-BPDC
- 4,4'-Biphenyldicarbonsäure
- H3BTB
- Benzoltribenzoat
- 1,3,5-BTC
- 1,3,5-Benzoltricarbonsäure
- 1,2,3-BTC
- 1,2,3-Benzoltricarbonsäure
- DHBDC
- 2,5-Dihydroxyterephthalsäure
- 2,6-NDC
- 2,6-Naphthalindicarbonsäure
- 1,4-NDC
- 1,4-Naphthalindicarbonsäure
- PDC
- Pyrendicarbonsäure
Bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer „Einschrittsynthese" sind diese Kombinationen
ebenfalls bevorzugt, wobei zusätzlich
eine zweite organische Verbindung wie unten näher ausgeführt wird hinzutritt.
Gemäß einer
insbesondere bevorzugten Ausführungsform
für Schritt
a) oder für
die „Einschrittsynthese" des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
das Reaktionsmedium mindestens ein geeignetes Leitsalz. In Abhängigkeit
von der eingesetzten ersten organischen Verbindung und/oder dem
gegebenenfalls eingesetzten Lösungsmittel
ist es im erfindungsgemäßen Verfahren
auch möglich,
die Herstellung des Komplexzwischenproduktes ohne zusätzliches
Leitsalz durchzuführen.
Hinsichtlich
der im erfindungsgemäßen Verfahren
für Schritt
a) oder für
die „Einschrittsynthese" einsetzbaren Leitsalze
existieren im Wesentlichen keine Beschränkungen.
Bevorzugt
werden beispielsweise Salze von Mineralsäuren, Sulfonsäuren, Phosphonsäuren, Boronsäuren, Alkoxysulfonsäuren oder
Carbonsäuren
oder von anderen aciden Verbindungen wie beispielsweise Sulfonsäureamiden
oder Imiden eingesetzt.
Mögliche anionische
Komponenten des mindestens einen Leitsalzes sind demgemäß unter
anderem Sulfat, Nitrat, Nitrit, Sulfit, Disulfit, Phosphat, Hydrogenphosphat,
Dihydrogenphosphat, Diphosphat, Triphosphat, Phosphit, Chlorid,
Chlorat, Bromid, Bromat, lodid, lodat, Carbonat oder Hydrogencarbonat.
Als
Kationenkomponente der erfindungsgemäß einsetzbaren Leitsalze sind
unter anderem Alkalimetallionen wie etwa Li+,
Na+, K+ oder Rb+, Erdalkalimetallionen wie etwa Mg2+, Ca2+, Sr2+ oder Ba2+, Ammoniumionen
oder Phosphoniumionen zu nennen.
Bezüglich der
Ammoniumionen sind quaternäre
Ammoniumionen und protonierte Mono-, Di- und Triamine zu nennen.
Beispiele
für erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzte quaternäre
Ammoniumionen in Schritt a) oder für die "Einschrittsynthese" des erfindungsgemäßen Verfahrens sind unter anderem
- – symmetrische
Ammoniumionen wie etwa Tetraalkylammonium mit bevorzugt C1-C4-Alkyl, beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl. tert-Butyl, wie Tetramethylammonium,
Tetraethylammonium, Tetrapropylammonium, Tetrabutylammonium oder
- – unsymmetrische
Ammoniumionen wie etwa unsymmetrische Tetraalkylammonium mit bevorzugt C1-C4-Alkyl, beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl. tert-Butyl,
wie beispielsweise Methyltributylammonium oder
- – Ammoniumionen
mit mindestens einem Aryl wie beispielsweise Phenyl oder Naphthyl
oder mindestes einem Alkaryl wie beispielsweise Benzyl oder mindestens
einem Aralkyl und mindestens einem Alkyl, bevorzugt C1-C4-Alkyl, beipielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, wie etwa Aryltrialkyl
wie etwa Benzyltrimethylammonium oder Benzyltriethylammonium.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird im erfindungsgemäßen Verfahren
mindestens ein Leitsalz eingesetzt, das als mindestens eine kationische
Komponente ein Methyltributylammoniumion enthält.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird im erfindungsgemäßen Verfahren
in Schritt a) oder bei der „Einschrittsynthese" als Leitsalz Methyltributylammoniummethylsulfat
eingesetzt.
Als
Leitsalze sind im erfindungsgemäßen Verfahren
auch ionische Flüssigkeiten
wie beispielsweise Methyl-ethyl-imidazoliumchlorid oder Methyl-butyl-imidazoliumchlorid
einsetzbar.
Gemäß einer
ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
wird im erfindungsgemäßen Verfahren
als Leitsalz Methansulfonat eingesetzt.
Als
Kationenkomponente des mindestens einen Leitsalzes sind erfindungsgemäß auch protonierte oder
quaternäre
Heterocyclen wie beispielsweise das Imidazoliumion zu nennen.
Im
Rahmen einer unter anderem bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
es möglich, über die
kationische und/oder anionische Komponente des mindestens einen
Leitsalzes Verbindungen in das Reaktionsmedium einzubringen, die
für den
Aufbau des Komplexzwischenproduktes eingesetzt werden. Diese Verbindungen
sind solche, die die Ausbildung der Struktur des Komplexzwischenproduktes
beeinflussen, im resultierenden Zwischenprodukt jedoch nicht enthalten
sind, und auch solche, die im resultierenden Zwischenprodukt enthalten
sind. Insbesondere kann im erfindungsgemäßen Verfahren mindestens eine
Verbindung über
mindestens ein Leitsalz eingebracht werden, die im resultierenden
Komplexzwischenprodukt enthalten ist.
Beispielsweise
bevorzugt wird diesbezüglich
unter anderem Tetraalkylammoniumcarboxylat wie etwa ein Monotetraalkylammoniumsalz
der 5,3,5-Benzoltricarbonsäure.
Im Rahmen dieser Ausführungsform
ist es unter anderem bevorzugt, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure zusammen mit Tetraalkylammoniumhydroxid
in Methanol als Lösungsmittel
einzusetzen. Diese Verfahrensführung
bietet unter anderem den Vorteil, dass Tetraalkylammoniumhydroxid
in der Regel als wässrige
Lösung
eingesetzt wird und somit Wasser automatisch zum essentiellen Bestandteil
des Reaktionsmediums wird.
Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes Verfahren,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine zum Aufbau
des metall-organischen Gerüstmaterials
benötigte
Verbindung, bevorzugt mindestens eine im herzustellenden metall-organischen
Gerüstmaterial
enthaltene Verbindung zumindest teilweise über mindestens ein Leitsalz
in das Reaktionssystem eingebracht wird.
Im
Rahmen einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es somit für
Schritt a) oder für
die „Einschrittsynthese" möglich, zusätzlich zu
der mindestens einen Anode als Metallionenquelle das Metallion über die
kationische Komponente des mindestens einen Leitsalzes in das Reaktionsmedium
einzubringen. Ebenso ist es möglich, über die
kationische Komponente des mindestens einen Leitsalzes mindestens ein
Metallion in das Reaktionsmedium einzubringen, das von dem mindestens
einen über
anodische Oxidation eingebrachte Metallion verschieden ist, wobei
sich diese Ver schiedenheit auf die Wertigkeit des Kations und/oder
die Art des Metalls beziehen kann.
Ebenso
ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, Salze
als Leitsalze einzusetzen, deren Anionenkomponente oder Anionenkomponenten
eine Verbindung darstellt, die für
den Aufbau des Komplexzwischenproduktes eingesetzt wird. Insbesondere
können
daher Leitsalze eingesetzt werden, deren Anionenkomponente beispielsweise
das Monocarboxylat oder Dicarboxylat oder Tricarboxylat oder Tetracarboxylat
oder Monosulfonat oder Disulfonat oder Trisulfonat oder Tetrasulfonat,
bevorzugt ein Dicarboxylat oder Tricarboxylat oder Tetracarboxylat
und weiter bevorzugt das Dicarboxylat oder Tricarboxylat oder Tetracarboxylat
der bevorzugt eingesetzten aromatischen Di-, Tri- oder Tetracarbonsäure darstellen.
Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes Verfahren,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass, das mindestens eine Leitsalz
ein Salz der ersten organischen Verbindung enthält.
Die
Konzentration des mindestens einen Leitsalzes liegt im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
im Allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt im Bereich
von 0,05 bis 5 Gew.-% und insbesondere bevorzugt im Bereich von
0,1 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe der Gewichte sämtlicher
im Reaktionssystem vorhandener Leitsalze und weiter bezogen auf
das Gesamtgewicht des Reaktionssystems ohne Berücksichtigung der Anoden und
Kathoden.
Wird
Schritt a) des Verfahrens oder die „Einschrittsynthese" in Batch-Fahrweise
durchgeführt,
so wird im Allgemeinen zuerst das Reaktionsmedium mit den Edukten
bereitgestellt, anschließend
Strom angelegt und dann umgepumpt.
Wird
das Verfahren kontinuierlich durchgeführt, so wird im Allgemeinen
aus dem Reaktionsmedium ein Teilstrom ausgeschleust, das darin enthaltene
Komplexzwischenprodukt isoliert und die Mutterlauge zurückgefahren.
Gemäß einer
insbesondere bevorzugten Ausführungsform
wird Schritt a) oder die „Einschrittsynthese" des erfindungsgemäßen Verfahrens
so durchgeführt,
dass die Wiederabscheidung des durch anodische Oxidation freigesetzten
Metallions an der Kathode verhindert wird.
Diese
Wiederabscheidung wird erfindungsgemäß beispielsweise bevorzugt
dadurch verhindert, dass eine Kathode eingesetzt wird, die in einem
gegebenen Reaktionsmedium eine geeignete Wasserstoffüberspannung
aufweist. Solche Kathoden sind bei spielsweise die bereits oben genannten
Graphit-, Kupfer-, Zink-, Zinn-, Mangan-, Silber-, Gold-, Platin-Kathoden
oder Kathoden, die Legierungen wie etwa Stähle, Bronzen oder Messing enthalten.
Die
Wiederabscheidung wird erfindungsgemäß beispielsweise bevorzugt
weiter dadurch verhindert, dass im Reaktionsmedium ein Elektrolyt
eingesetzt wird, der die kathodische Bildung von Wasserstoff begünstigt.
Diesbezüglich
ist unter anderem ein Elektrolyt bevorzugt, der mindestens ein erotisches
Lösungsmittel enthält. Bevorzugte
Beispiele für
solche Lösungsmittel
sind obenstehend aufgeführt.
Besonders bevorzugt sind hierbei Alkohole, insbesondere bevorzugt
Methanol und Ethanol.
Die
Wiederabscheidung wird erfindungsgemäß beispielsweise bevorzugt
weiter dadurch verhindert, dass im Reaktionsmedium mindestens eine
Verbindung enthalten ist, die zu einer kathodischen Depolarisation führt. Unter
einer Verbindung, die zu einer kathodischen Depolarisation führt, wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung jede Verbindung verstanden,
die unter gegebenen Reaktionsbedingungen an der Kathode reduziert wird.
Als
kathodische Depolarisatoren sind unter anderem Verbindungen bevorzugt,
die an der Kathode hydrodimerisiert werden. Beispielsweise besonders
bevorzugt sind in diesem Zusammenhang Acrylnitril, Acrylsäureester
und Maleinsäureester
wie beispielsweise weiter bevorzugt Maleinsäuredimethylester.
Als
kathodische Depolarisatoren sind weiter unter anderem Verbindungen
bevorzugt, die mindestens eine Carbonylgruppe enthalten, die an
der Kathode reduziert wird. Beispiele für solche Carbonylgruppen enthaltenden
Verbindungen sind etwa Ester wie beispielsweise Phthalsäuredialkylester
und Ketone wie beispielsweise Aceton.
Als
kathodische Depolarisatoren sind unter anderem Verbindungen bevorzugt,
die mindestens eine Stickstoff-Sauerstoff-Bindung, eine Stickstoff-Stickstoff-Bindung
und/oder eine Stickstoff-Kohlenstoff-Bindung aufweisen, die an der
Kathode reduziert werden. Beispiele für solche Verbindungen sind
etwa Verbindungen mit einer Nitrogruppe, mit einer Azogruppe, mit
einer Azoxygruppe, Oxime, Pyridine, Imine, Nitrile und/oder Cyanate.
Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es weiter möglich,
mindestens zwei der genannten Maßnahmen zur Verhinderung der
kathodischen Wiederabscheidung zu kombinieren. Beispielsweise ist
es möglich,
sowohl einen Elektrolyten einzusetzen, der die kathodische Bildung
von Wasserstoff begünstigt
als auch eine Elektrode mit einer geeigneten Wasserstoffüberspannung
einzusetzen. Ebenso ist es möglich,
sowohl einen Elektrolyten einzusetzen, der die kathodische Bildung
von Wasserstoff begünstigt
als auch mindestens eine Verbindung zuzusetzen, die zu einer kathodischen
Depolarisation führt.
Ebenso ist es möglich,
sowohl mindestens eine Verbindung zuzusetzen, die zu einer kathodischen
Depolarisation führt,
als auch eine Kathode mit einer geeigneten Wasserstoffüberspannung
einzusetzen. Weiter ist es möglich,
sowohl einen Elektrolyten einzusetzen, der die kathodische Bildung
von Wasserstoff begünstigt,
als auch eine Elektrode mit einer geeigneten Wasserstoffüberspannung
einzusetzen als auch mindestens eine Verbindung zuzusetzen, die
zu einer kathodischen Depolarisation führt..
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes Verfahren,
wobei in Schritt a) oder bei der „Einschrittsynthese" die kathodische
Wiederabscheidung des mindestens einen Metallions durch mindestens
eine der folgenden Massnahmen zumindest teilweise verhindert wird:
- (i) Verwendung eines Elektrolyten, der die
kathodische Bildung von Wasserstoff begünstigt;
- (ii) Zusatz mindestens einer Verbindung, die zu einer kathodischen
Depolarisation führt;
- (iii) Einsatz einer Kathode mit einer geeigneten Wasserstoffüberspannung.
Ebenso
betrifft die vorliegende Erfindung daher auch ein wie oben beschriebenes
Verfahren, wobei der Elektrolyt gemäß (i) mindestens ein protisches
Lösungsmittel,
insbesondere einen Alkohol, weiter bevorzugt Methanol und/oder Ethanol
enthält.
Ebenso
betrifft die vorliegende Erfindung daher auch ein wie oben beschriebenes
Verfahren, wobei die kathodische Depolarisation eine Hydrodimerisierung,
insbesondere eine Hydrodimerisierung eines Maleinsäurediesters,
weiter bevorzugt von Maleinsäuredimethylester
ist.
Insbesondere
bevorzugt beschreibt die vorliegende Erfindung ein wie oben beschriebenes
Verfahrens, wobei zur Verhinderung der Wiederabscheidung sowohl
mindestens ein erotisches Lösungsmittel,
bevorzugt ein Alkohol, weiter bevorzugt Methanol oder Ethanol oder
ein Gemisch aus Methanol und Ethanol, als auch mindestens eine,
katholisch zur Hydrodimerisierung befähigte Verbindung, bevorzugt
ein Maleinsäurediester und
weiter bevorzugt ein Maleinsäuredimethylester,
eingesetzt werden.
Gemäß einer
insbesondere bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Verfahren
für Schritt
a) oder für
die „Einschrittsynthese" in Kreisfahrweise
betrieben. Unter diesem "Elektrolysekreis" wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung jede Ver fahrensführung verstanden, bei der zumindest
ein Teil des sich in der Elektrolysezelle befindlichen Reaktionssystem
aus der Elektrolysezelle ausgeschleust, gegebenenfalls mindestens
einem Zwischenbehandlunsgsschritt wie beispielsweise mindestens
einer Temperaturbehandlung oder Zusatz und/oder Abtrennung mindestens
einer Komponenten des ausgeschleusten Stroms unterworfen und in
die Elektrolysezelle zurückgeführt wird.
Besonders bevorzugt wird ein solcher Elektrolysekreis im Rahmen
der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einer Plattenstapelzelle,
einer Rohrzelle oder einer Pencil-Sharpener-Zelle durchgeführt.
Nach
erfolgter Herstellung liegt das im Allgemeinen kristalline poröse Komplexzwischenprodukt
bei zweistufiger Synthese in Form der Primärkristalle in der Mutterlauge
vor.
Nach
erfolgter Herstellung des Komplexzwischenproduktes kann der Gerüstmaterial-Feststoff des Komplexzwischenproduktes
von seiner Mutterlauge abgetrennt werden. Dieser Abtrennvorgang
kann grundsätzlich
gemäß sämtlicher
geeigneter Verfahren erfolgen. Bevorzugt wird das Zwischenprodukt
durch Fest-Flüssig-Trennung,
Zentrifugation, Extraktion, Filtration, Membranfiltration, Crossflow-Filtration,
Diafiltration, Ultrafiltration, Flokkulation unter Verwendung von
Flokkulationshilfsmitteln wie beispielsweise nicht-ionische, kationische
und/oder anionische Hilfsmittel, pH-Stift durch Zusatz von Additiven
wie beispielsweise Salzen, Säuren
oder Basen, Flotation, Sprühtrocknung,
Sprühgranulation,
oder Evaporation der Mutterlauge bei erhöhten Temperaturen und/oder
im Vakuum und Aufkonzentration des Feststoffs abgetrennt.
Nach
dem Abtrennen kann sich mindestens ein zusätzlicher Waschschritt, mindestens
ein zusätzlicher Trocknungsschritt
und/oder mindestens ein zusätzlicher
Calcinierungsschritt anschließen.
Schließt sich
im erfindungsgemäßen Verfahren
in Schritt a) mindestens ein Waschschritt an, so wird bevorzugt
mit mindestens einem bei der Synthese verwendeten Lösungsmittel
gewaschen.
Schließt sich
im erfindungsgemäßen Verfahren
in Schritt a), gegebenenfalls nach mindestens einem Waschschritt,
mindestens ein Trocknungsschritt an, so wird das Gerüstmaterial-Feststoff
bei Temperaturen im Allgemeinen im Bereich von 20 bis 120 °C, bevorzugt
im Bereich von 40 bis 100 °C
und besonders bevorzugt im Bereich von 56 bis 60 °C getrocknet.
Ebenfalls
bevorzugt ist das Trocknen im Vakuum, wobei die Temperaturen im
Allgemeinen so gewählt werden
können,
dass das mindestens eine Waschmittel zumindest teilweise, bevorzugt
im Wesentlichen vollständig
aus dem kristallinen porösen
metallorganischen Gerüstmaterial
entfernt wird und zugleich die Gerüststruktur nicht zerstört wird.
Die
Trocknungszeit liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 15 h,
bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 5 h und insbesondere bevorzugt
im Bereich von 0,5 bis 1 h.
An
den gegebenenfalls mindestens einen Waschschritt und gegebenenfalls
mindestens einen Trocknungsschritt kann sich in Schritt a) mindestens
ein Calcinierungsschritt anschließen, bei dem die Temperaturen bevorzugt
so gewählt
werden, dass die Struktur des Gerüstmaterials nicht zerstört wird.
Insbesondere
durch Waschen und/oder Trocknen und/oder Calcinieren ist es beispielsweise
möglich, mindestens
eine Templatverbindung, die gegebenenfalls zur erfindungsgemäßen elektrochemischen
Herstellung des Gerüstmaterials
eingesetzt wurde, zumindest teilweise, bevorzugt im Wesentlichen
quantitativ zu entfernen.
In
Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird wie oben ausgeführt
entweder das nicht-isolierte Komplexzwischenprodukt mit einer zweiten
organischen Verbindung umgesetzt oder das Zwischenprodukt abgetrennt
und vorzugsweise in einem Lösemittel
mit der zweiten organischen Verbindung umgesetzt. Diese Umsetzung
wird typischerweise wie bei klassischen Herstellverfahren für poröse metall-organische
Gerüstmaterialien
(also nicht elektrochemisch) durchgeführt.
Vorzugsweise
wird die Umsetzung in Schritt b) in einem Lösemittel oder Lösemittelgemisch
durchgeführt.
Hierbei können
flüssige
Phasen verwendet werden, wie sie für Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden können.
Neben dem Komplexzwischenprodukt und der zweiten organischen Verbindung
können
weitere Additive bei der Umsetzung beteiligt sein.
Die
Abtrennung sowie weitere fakultative Schritte des sich bildenden
metallorganischen Gerüstmaterials
aus Schritt b) kann so erfolgen, wie dies für das Komplexzwischenprodukt
aus Schritt a) beschrieben wurde. Ebenso kann die Abtrennung und
weitere fakultative Schritte des erfindungsgemäßen metall-organischen Gerüstmaterials
bei der „Einschrittsynthese" wie bei Schritt
a) der zweistufigen Synthese erfolgen.
Die
Umsetzung in Schritt b) erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur
im Bereich von 50°C
bis 200°C. Mehr
bevorzugt liegt die Temperatur im Bereich von 100°C bis 200°C.
Die
zweite organische Verbindung enthält mindestens ein Heteroatom
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus N, O, S und Halogen, wobei N, O, S
als Amin-, Imin-, Diazo-, Alkohol-, Ether-, Keto-, Aldehyd-, Peroxo-,
Thiol-, Thioether- oder Disulfidgruppe vorliegen können.
Vorzugsweise
handelt es sich bei der zweiten organischen Verbindung um einen
mono-, bi- oder polycyclischen gesättigten oder ungesättigten
Kohlenwasserstoff, bei dem mindestens ein Ring-Kohlenstoff durch
ein Heteroatom ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus N, O und S ersetzt ist.
Der
Kohlenwasserstoff kann unsubstituiert oder substituiert sein. Tritt
mehr als ein Substituent auf, können
die Substituenten gleich oder verschieden sein. Substituenten können unabhängig voneinander
Amino, Hydroxy, Thio, Halogen, Pseudohalogen, Keto, Formyl, Amid
und ein aliphatischer verzweigter oder unverzweigter gesättigter
oder ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sein. Sofern die
Substituenten einen oder mehrere Wasserstoffatome enthalten, kann
jeder dieser unabhängig
voneinander auch durch einen aliphatischen verzweigten oder unverzweigten
gesättigten
oder ungesättigten
Kohlenwasserstoff mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ersetzt sein.
Halogen
kann sein Fluor, Chlor, Brom oder lod. Pseudohalogen sind beispielsweise
Cayno, Cyanato oder Isocyanato.
Ein
aliphatischer verzweigter oder unverzweigter gesättigter oder ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Prpyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, Vinyl,
Ethinyl oder Allyl.
Vorzugsweise
weist der mono-, bi- oder polycyclische Kohlenwasserstoff 5- oder
6-Ringe, weiter
bevorzugt 6-Ringe auf.
Weiterhin
ist bevorzugt, dass das mindestens eine Heteroatom Stickstoff ist.
Ebenso
ist es bevorzugt, dass die zweite organische Verbindung mindestens
zwei Heteroatome aufweist.
Weiterhin
bevorzugt weist die zweite organische Verbindung genau zwei Heteroatome,
vorzugsweise Stickstoff auf.
Für den Fall,
dass der Kohlenwasserstoff einen 6-Ring aufweist, in dem zwei Heteroatome,
vorzugsweise Stickstoff, vorhanden sind, stehen diese bevorzugt
in para-Position
zueinander.
Weiterhin
ist bevorzugt, dass die zweite organische Verbindung aus einem ungesättigten
Kohlenwasserstoff abgeleitet werden kann, der aromatisch oder vollständig gesättigt ist.
Weist die zweite organische Verbindung mehr als einen Ring auf,
ist bevorzugt mindestens ein Ring aromatisch.
Der
monocylische Kohlenwasserstoff, von dem sich die zweite organische
Verbindung ableitet, ist beispielsweise Cyclobutan, Cyclobuten,
Cyclobutadien, Pentan, Penten, Pentadien, Benzol, Cyclohexan oder
Cyclohexen. Vorzugsweise ist der monocyclische Kohlenwasserstoff,
von dem sich die zweite organische Verbindung ableitet, Benzol oder
Cyclohexen.
Der
bicyclische Kohlenwasserstoff, von dem sich die zweite organische
Verbindung ableitet, kann beispielsweise aus zwei Ringen bestehen,
die über
eine kovalente Finfachbindung oder über eine Gruppe R miteinander
verknüpft
sind.
R
kann sein -O-, -NH-, -S-, -OC(O)-, -NHC(O)-, -N=N-, oder ein aliphatischer
verzweigter oder unverzweigter gesättigter oder ungesättigter
Kohlenwasserstoff mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, der mit einem oder unabhängig voneinander
mit mehreren Atomen oder funktionellen Gruppen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus -O-, -NH-, -S-, -OC(O)-, -NHC(O)- und -N=N-
unterbrochen sein kann.
Beispiele
für einen
bicyclische Kohlenwasserstoff, von dem sich die zweite organische
Verbindung ableitet und aus zwei Ringen besteht, die über eine
kovalente Einfachbindung oder über
eine Gruppe R miteinander verknüpft
sind, sind Biphenyl, Stilben, Biphenylether, N-Phenylbenzamid und
Azobenzol. Bevorzugt ist Biphenyl.
Weiterhin
kann es sich bei dem bicyclischen Kohlenwasserstoff, von dem sich
die zweite Verbindung ableitet, um kondensierte Ringsysteme handeln.
Beispiele
hierfür
sind Tetralin, Tetralin, Naphthalin, Inden, Indan, Pentalen. Bevorzugt
sind Tetralin und Naphthalin.
Weiterhin
kann der bicyclische Kohlenwasserstoff, von dem die zweite organische
Verbindung ableitet, ein Brücken-Ringsystem
aufweisen.
Beispiele
hierfür
sind Bicyclo[2.2.1]heptan oder Bicyclo[2.2.2]octan, wobei letzteres
bevorzugt ist.
Ebenso
kann der polycyclische Kohlenwasserstoff, von dem sich die zweite
organische Verbindung ableitet, kondensierte und/oder Brücken-Ringsysteme
enthalten.
Beispiele
hierfür
sind Biphenylen, Indacen, Fluoren, Phenalen, Phenanthren, Anthracen,
Naphtacen, Pyren, Crysen, Triphenylen, 1,4-Dihydro-1,4-Ethanonaphthalin
und 9,10-Dihydro-9,10 Ethanoanthracen. Bevorzugt sind Pyren, 1,4-Dihydro-1,4-Ethanonaphthalin
und 9,10-Dihydro-9,10 Ethanoanthracen.
Besonders
bevorzugte Ringsysteme als zweite organische Verbindung sind neben
Imidazol:
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein poröses metallorganisches
Gerüstmaterial,
das aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlich
ist.
Das
kristalline poröse
metall-organische Gerüstmaterial
aus Schritt b) oder aus der „Einschrittsynthese" fällt im Allgemeinen
als feines Pulver an, wobei die Kristalle eine Größe im Bereich
von 0,1 bis 100 μm, bestimmt über SEM
(Scanning Electron Microscopy), aufweisen.
Die
Porengrößen der
erfindungsgemäß hergestellten
porösen
metall-organischen Gerüstmaterialien lassen
sich durch Art und Anzahl der ersten, zweiten und gegebenen falls
weiteren organischen Verbindung und/oder Art und gegebenenfalls
Oxidationsstufe des mindestes einen Metallions, in weiten Bereichen
einstellen.
Demgemäß ist es
möglich,
dass das erfindungsgemäß hergestellte
Gerüstmaterial
Mikroporen oder Mesoporen oder Makroporen oder Mikro- und Merpoporen
oder Mikro-und Makroporen
oder Meso- und Makroporen oder Mikro- und Meso- und Makroporen enthält. Insbesondere
bevorzugt enthalten die erfindungsgemäß hergestellten Gerüstmaterialien
Mikroporen oder Mesoporen oder Mikro- und Merpoporen. Der Begriff "Mikroporen", wie er im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet Poren mit
einem Durchmesser von bis zu 2 nm. Der Begriff "Mesoporen", wie er im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, bezeichnet Poren mit einem Durchmesser
von mehr als 2 nm bis hin zu 50 nm. Diese Definitionen entsprechen
den Definitionen, wie sie in Pure Appl. Chem. 45 (1976) S. 71 ff.
insbesondere S. 79 zu finden ist. Die Anwesenheit von Mikro- und/oder
Mesoporen kann durch Stickstoff-Adsorptionsmessungen
bei 77 K gemäß DIN 66131
und DIN 66135 und DIN 66134 bestimmt werden.
Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes Gerüstmaterial, wobei
dieses Mikroporen oder Merpoporen oder sowohl Mikro- als auch Merpoporen
enthält.
Die
spezifische Oberfläche
der erfindungsgemäß hergestellten
kristallinen porösen
metall-organischen Gerüstmaterialien,
bestimmt über
DIN 66135, liegt im Allgemeinen bei mindestens 5 m2/g,
insbesondere bei mehr als 5 m2/g, weiter
bevorzugt bei mindestens 10 m2/g, insbesondere
bei mehr als 10 m2/g, weiter bevorzugt bei
mindestens 50 m2/g, insbesondere bei mehr
als 50 m2/g, weiter bevorzugt bei mindestens
100 m2/g, insbesondere bei mehr als 100
m2/g, weiter bevorzugt bei mindestens 250
m2/g, insbesondere bei mehr als 250 m2/g, weiter bevorzugt bei mindestens 500
m2/g, insbesondere bei mehr als 500 m2/g, wobei die spezifische Oberfläche bis
hin zu mehr als 1000 m2/g, wie beispielsweise
mehr als 2000 m2/g, weiter beispielsweise mehr
als 3000 m2/g und insbesondere beispielsweise
mehr als 4000 m2/g betragen kann.
Der
Begriff "spezifische
Oberfläche", wie er im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet die Oberfläche, wie
sie gemäß dem Langmuirmodell
nach DIN 66135 bei 77 K bestimmt wird.
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein wie oben beschriebenes metallorganisches
Gerüstmaterial,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine nach DIN 66135 bestimmte
spezifische Oberfläche von
größer oder
gleich 500 m2/g, vorzugs weise größer oder
gleich 1000 m2/g und besodners bevorzugt
größer oder
gleich 1250 m2/g aufweist.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das von der Mutterlauge abgetrennte poröse metall-organische Gerüstmaterial
zu einem oder mehreren Formkörpern
verformt.
Hinsichtlich
der möglichen
Geometrien dieser Formkörper
existieren im Wesentlichen keine Beschränkungen. Beispielsweise sind
unter anderem Pellets wie beispeislweise scheibenförmige Pellets,
Pillen, Kugeln, Granulat, Extrudate wie beispielsweise Stränge, Waben,
Gitter oder Hohlkörper
zu nennen.
Zur
Herstellung dieser Formkörper
sind grundsätzlich
sämtliche
geeigneten Verfahren möglich.
Bevorzugte Verfahren zur Herstellung von Formkörpern sind in US 2003/0222023
A1 sowie der US Anmeldung 10/983,629 offenbart. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung sind unter anderem folgende Verfahrensführungen
bevorzugt:
- – Kneten des Gerüstmaterials
allein oder zusammen mit mindestens einem Bindemittel und/oder mindestens
einem Anteigungsmittel und/oder mindestens einer Templatverbindung
unter Erhalt eines Gemisches; Verformen des erhaltenen Gemisches
mittels mindestens einer geeigneten Methode wie beispielsweise Extrudieren;
Optional Waschen und/oder Trocknen und/oder Calcinieren des Extrudates;
Optional Konfektionieren.
- – Aufbringen
des Gerüstmaterials
auf mindestens ein gegebenenfalls poröses Trägermaterial. Das erhaltene
Material kann dann gemäß der vorstehend
beschriebenen Methode zu einem Formkörper weiterverarbeitet werden.
- – Aufbringen
des Gerüstmaterials
auf mindestens ein gegebenenfalls poröses Substrat.
Kneten
und Verformen kann gemäß jedes
geeigneten Verfahrens erfolgen, wie beispielsweise in Ullmanns Enzyklopädie der
Technischen Chemie, 4. Auflage, Band 2, S. 313 ff. (1972) beschrieben,
deren diesbezüglicher
Inhalt durch Bezugnahme in den Kontext der vorliegenden Anmeldung
vollumfänglich
einbezogen wird.
Beispielsweise
bevorzugt kann das Kneten und/oder Verformen mittels einer Kolbenpresse,
Walzenpresse in Anwesenheit oder Abwesenheit mindestens eines Bindermaterials,
Compoundieren, Pelletieren, Tablettieren, Extrudieren, Co-Extrudieren,
Verschäumen,
Verspinnen, Beschichten, Granulieren, bevorzugt Sprühgranulieren,
Versprühen,
Sprühtrocknen
oder einer Kombination aus zwei oder mehr dieser Methoden erfolgen.
Ganz
besonders werden im erfindungsgemäßen Verfahren Pellets und/oder
Tabletten hergestellt.
Das
Kneten und/oder Verformen kann bei erhöhten Temperaturen wie beispielsweise
im Bereich von Raumtemperatur bis 300 °C und/oder bei erhöhtem Druck
wie beispielsweise im Bereich von Normaldruck bis hin zu einigen
hundert bar und/oder in einer Schutzgasatmosphäre wie beispielsweise in Anwesenheit
mindestens eines Edelgases, Stickstoff oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr davon erfolgen.
Das
Kneten und/oder Verformen wird gemäß einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Zugabe mindestens eines Bindemittels durchgeführt, wobei
als Bindemittel grundsätzlich jede
chemische Verbindung eingesetzt werden kann, die die zum Kneten
und/oder Verformen gewünschte
Viskosität
der zu verknetenden und/oder verformenden Masse gewährleistet.
Demgemäß können Bindemittel
im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl viskositätserhöhende als
auch viskositätserniedrigende
Verbindungen sein.
Als
unter anderem bevorzugte Bindemittel sind beispielsweise Aluminiumoxid
oder Aluminiumoxid enthaltende Binder, wie sie beispielsweise in
der WO 94/29408 beschrieben sind, Siliciumdioxid, wie es beispielsweise
in der
EP 0 592 050
A1 beschrieben ist, Mischungen als Siliciumdioxid und Aluminiumoxid,
wie sie beispielsweise in der WO 94/13584 beschrieben sind, Tonminerale,
wie sie beispielsweise in der
JP 03037156 A beschrieben sind, beispielsweise
Montmorillonit, Kaolin, Bentonit, Hallosit, Dickit, Nacrit und Anauxit,
Alkoxysilane, wie sie beispielsweise in der
EP 0 102 544 B1 beschrieben
sind, beispielsweise Tetraalkoxysilane wie beispielsweise Tetramethoxysilan,
Tetraethoxysilan, Tetrapropoxysilan, Tetrabutoxysilan, oder beispielsweise Trialkoxysilane
wie beispielsweise Trimethoxysilan, Triethoxysilan, Tripropoxysilan,
Tributoxysilan, Alkoxytitanate, beispielsweise Tetraalkoxytitanate
wie beispielsweise Tetramethoxytitanat, Tetraethoxytitanat, Tetrapropoxytitanat,
Tetrabutoxytitanat, oder beispielsweise Trialkoxytitanate wie beispielsweise
Trimethoxytitanat, Triethoxytitanat, Tripropoxytitanat, Tributoxytitanat,
Alkoxyzirkonate, beispielsweise Tetraalkoxyzirkonate wie beispielsweise
Tetramethoxyzirkonat, Tetraethoxyzirkonat, Tetrapropoxyzirkonat,
Tetrabutoxyzirkonat, oder beispielsweise Trialkoxyzirkonate wie
beispielsweise Trimethoxyzirkonat, Triethoxyzirkonat, Tripropoxyzirkonat,
Tributoxyzirkonat, Silikasole, amphiphile Substanzen und/oder Graphite
zu nennen. Insbesondere bevorzugt ist Graphit.
Als
viskositätssteigernde
Verbindung kann beispielsweise auch, gegebenenfalls zusätzlich zu
den oben genannten Verbindungen, eine organische Verbindung und/oder ein
hydrophiles Polymer wie beispielsweise Cellulose oder ein Cellulosederivat
wie beispielsweise Methylcellulose und/oder ein Polyacrylat und/oder
ein Polymethacrylat und/oder ein Polyvinylalkohol und/oder ein Polyvinylpyrrolidon
und/oder ein Polyisobuten und/oder ein Polytetrahydrofuran eingesetzt
werden.
Als
Anteigungsmittel kann unter anderem bevorzugt Wasser oder mindestens
ein Alkohol wie beipielsweise ein Monoalkohol mit 1 bis 4 C-Atomen
wie beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, 1-Butanol,
2-Butanol, 2-Methyl-1-propanol oder 2-Methyl-2-propanol oder ein
Gemisch aus Wasser und mindestens einem der genannten Alkohole oder
ein mehrwertiger Alkohol wie beispielsweise ein Glykol, bevorzugt ein
wassermischbarer mehrwertiger Alkohol, allein oder als Gemisch mit
Wasser und/oder mindestens einem der genannten einwertigen Alkohole
eingesetzt werden.
Weitere
Additive, die zum Kneten und/oder Verformen eingesetzt werden können, sind
unter anderem Amine oder Aminderivate wie beispielsweise Tetraalkylammonium-Verbindungen oder
Aminoalkohole und Carbonat enthaltende Verbindungen wie etwa Calciumcarbonat.
Solche weiteren Additive sind etwa in der
EP 0 389 041 A1 , der
EP 0 200 260 A1 oder
der WO 95/19222 beschrieben, deren diesbezüglicher Inhalt durch Bezugnahme
in den Kontext der vorliegenden Anmeldung vollumfänglich aufgenommen
ist.
Die
Reihenfolge der Additive wie Templatverbindung, Binder, Anteigungsmittel,
viskositätssteigernde Substanz
beim Verformen und Kneten ist grundsätzlich nicht kritisch.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der gemäß Kneten
und/oder Verformen erhaltene Formkörper mindestens einer Trocknung
unterzogen, die im Allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich von
25 bis 300 °C,
bevorzugt im Bereich von 50 bis 300 °C und besonders bevorzugt im
Bereich von 100 bis 300 °C
durchgeführt
wird. Ebenso ist es möglich,
im Vakuum oder unter Schutzgasatmosphäre oder durch Sprühtrocknung
zu trocknen.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird im Rahmen dieses Trocknungsvorgangs mindestens eine der als
Additive zugesetzten Verbindungen zumindest teilweise aus dem Formkörper entfernt.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Gerüstmaterial auf
mindestens ein gegebenenfalls poröses Material aufgebracht. Bevorzugt
wird hierbei ein poröses
Substrat eingesetzt.
Insbesondere
bevorzugt erfolgt dieses Aufbringen über Imprägnieren mit einer Flüssigkeit,
Tränken
in einer Flüssigkeit,
Aufsprühen,
Ablagern aus flüssiger
Phase, Ablagern aus der Gasphase (vapor deposition), Ausfällen (Präzipitation),
Co-Präzipitation,
Beschichten.
Als
gegebenenfalls poröses
Substrat werden bevorzugt Aluminiumoxid, Silikagel, Silikate, Diatomeenerden,
Kaolin, Magnesiumoxid, Aktivkohle, Titandioxid Phosphate und/oder
Zeolithe eingesetzt.
Werden
beispielsweise nicht-poröse
Substrate verwendet, so können
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch Aufbringen des porösen
metall-organischen Gerüstmaterials
auf einen nicht-porösen
Formkörper
Schalenstrukturen hergestellt werden, wie sie von Schalenkatalysatoren
her bekannt sind.
Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung auch einen Formkörper, enthaltend mindestens
ein wie oben beschriebenes poröses
metall-organisches Gerüstmaterial
und/oder ein Gerüstmaterial,
erhältlich durch
ein wie oben beschriebenes Verfahren.
Selbstverständlich ist
es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch möglich,
bei der Herstellung der Formkörper
mindestens einen geeigneten Porenbildner zuzusetzen. Als Porenbildner
können
im erfindungsgemäßen Verfahren
sämtliche
Verbindungen eingesetzt werden, die bezüglich des fertigen Formkörpers eine
bestimmte Porengröße, eine
bestimmte Porengrößenverteilung
und/oder bestimmte Porenvolumina bereitstellen. Bevorzugt werden
als Porenbildner im erfindungsgemäßen Verfahren unter anderem
polymere Vinylverbindungen wie beispielsweise Polystyrol, Polyacrylate,
Polymethacrylate, Polyolefine, Polyamide und Polyester. Ganz besonders
bevorzugt sind etwa Verbindungen als Porenbildner, die sich bei
den Calcinierungstemperaturen des erfindungsgemäßen Verfahrens zumindest teilweise,
bevorzugt im Wesentlichen vollständig
entfernen lassen. Diesbezüglich
sei etwa Malonsäure,
Zitronensäure,
Ameisensäure,
Essigsäure sowie
deren Salze genannt.
Die
erfindungsgemäß hergestellten
porösen
metall-organischen Gerüstmaterialien
und/oder die erfindungsgemäße hergestellten
Formkörper,
enthaltend mindestens ein erfindungsgemäß hergestelltes poröses metall-organisches
Gerüstmaterial
können
grundsätzlich
in jeder denkbaren Weise verwendet werden. Besonders bevorzugt ist
die Verwendung als Pigmente oder als Sensoren, als elektrischer
Leiter oder als Ionenleiter.
Insbesondere
bevorzugt sind hierbei Anwendungen, in denen die hohe spezifische
Oberfläche
der Gerüstmaterialien
genutzt werden kann.
Insbesondere
bevorzugt werden die Gerüstmaterialien,
gegebenenfalls enthalten in einem Formkörper, zur Reinigung von Gasen
und/oder Flüssigkeiten,
als Katalysatoren, zur Aufnahme und/oder Speicherung und/oder Abgabe
von Flüssigkeiten
und/oder Gasen eingesetzt.
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines wie oben beschriebenen
porösen
metall-organischen Gerüstmaterials
oder eines gemäß oben beschriebenen
Verfahren erhältlichen
porösen
metall-organischen Gerüstmaterials
zur Reinigung mindestens einer Flüssigkeit und/oder mindestens
eines Gas oder als Speichermedium für mindestens eine Flüssigkeit
und/oder mindestens ein Gas.
Besonders
bevorzugt ist die Verwendung zur Speicherung mindestens einen Gases,
wobei als Gase insbesondere Wasserstoff, C1-C4-Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Methan,
Ethan, Propan, Butan und insbesondere Methan zu nennen sind.
Weiter
insbesondere bevorzugt wird das erfindungsgemäße poröse metall-organische Gerüstmaterial eingesetzt
zur Speicherung mindestens eines Gases und/oder mindestens einer
Flüssigkeit,
besonders bevorzugt mindestens eines Gases, insbesondere bevorzugt
zur Speicherung von Methan oder Wasserstoff, in einem Behälter unter
einem Druck im Bereich von 1 bis 750 bar, beispielsweise bevorzugt
im Bereich von 1 bis 150 bar, weiter bevorzugt im Bereich von 1
bis 80 bar, weiter bevorzugt im Bereich von 45 bis 80 bar und besonders
bevorzugt im Bereich von 50 bis 80, oder beispielsweise bevorzugt
im Bereich von 45 bis 750 bar, weiter bevorzugt im Bereich von 45
bis 150 bar, weiter bevorzugt im Bereich von 50 bis 150 bar und
besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 80 bar.
Solche
Behälter
können
beispielsweise im Rahmen einer Brennstoffzelle verwendet werden,
wie sie beispielsweise zum Betrieb von stationären, mobilen und/oder portablen
Anwendungen eingesetzt werden kann. Als solche Anwendungen sind
etwa Anwendungen für
Kraftwerke, Kraftfahrzeuge, Lastkraftwagen, Busse, kabellose Anwendungen,
Mobiltelefone oder Laptops oder Roboter, insbesondere solche, die
auf Grund ihrer Mobilität
unabhängig
von stationären
Energieversorgungen sein sollen, zu nennen.
Dabei
kann dieser Behälter
grundsätzlich
jede geeignete Geometrie aufweisen. Durch die erfindungsgemäß möglichen
niedrigen Drücke
sind bevorzugt auch Behälter
möglich,
die von der Standard-Zylindergeometrie abweichen und den jeweiligen
Erforder nissen, beispielsweise den spezifischen Raumvorgaben im
Automobilbau variabel anpassbar sind. Dadurch können die variabel gestaltbaren
Behälter
in anderweitig nicht nutzbare Hohlräume eines Automobils eingepasst
werden und wertvoller Stau- und Nutzraum gewonnen werden.
Weiterhin
können
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Gerüstmaterialien
zur Gastrennung eingesetzt werden. Weitere Verwendungen sind für optische
oder magnetische Anwendungen, als Wirkstoff, Füllmaterial oder Träger, insbesondere
Katalysatorträger.
Anhand
des nachfolgenden Beispiels soll die Erfindung näher erläutert werden.