DE1015293B - Sicherheitsventil - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Vollhubsicherheitsventile besitzen häufig ein Steuerventil mit einem Ventilkegel, der durch einen gewichtsbelasteten Hebel auf seinen Sitz gedrückt wird. Dieser Ventilkegel wird einerseits durch den Dampfdruck und andererseits durch das Gewicht belastet. Wenn dann der Dampfdruck ansteigt, hebt sich der Ventilkegel von seinem Sitz und läßt den Dampf ins Freie strömen. Hierbei treten statische und dynamische Kräfte auf, wodurch der Ventilkegel der gemeinsamen Wirkung beider Kräfte ausgesetzt und hohen Beanspruchungen unterworfen ist. Der große Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß die dynamischen Kräfte den Ventilkegel auch dann noch in der Schwebe halten, wenn der Dampfdruck bereits wieder auf seinen Sollwert abgefallen ist. Die Hilfsventile sollen aber auf geringste Änderungen des Steuerdruckes ansprechen, und jede Veränderung des Steuerventils soll auch eine Lageänderung des Steuerkolbens herbeiführen. Zur Erfüllung dieser Forderung muß der Steuerdruck, der auf das Hilfsventil wirkt, möglichst rein statisch sein. Auch darf der Abfluß des Schließdampfes vom Hauptventil keine dynamischen Beanspruchungen unterhalb der Kegelfläche herbeiführen.

Es sind Sicherheitsventile bekannt, die über eine Membrandose betätigt werden, die auf den Sattdampf durch den Kessel anspricht, wobei das Ventil selbst am Überhitzer angeordnet ist. Die Membrandose steuert über ein Relais einen Kolben, der das Belastungsgewicht des Hauptventils anhebt. Nach einem anderen Vorschlag werden die HilfsSteuerventile durch einen statisch belasteten Kolben gesteuert, um das Hilfssteuerventil keinen dynamischen Störungskräften auszusetzen. Mit dem Hauptventil ist ein Druckregulator aus zwei miteinander verbundenen Kolben kommunizierend verbunden. Bei Druckanstieg werden Öffnungen geschlossen und ein Hahn geöffnet, so daß der Dampf entweichen kann. Schließdampf und Steuermedium sind eine Einheit. Es ist auch ein Sicherheitsventil mit einer Gegendruckkammer und einem unter Federdruck stehenden Hilfsventil bekannt, das getrennt vom Hauptventil angeordnet ist und den Zustrom des Druckmittels zur Gegendruckkammer abschließt. Ein Kolben über dem Hilfsventil hat einen größeren Durchmesser als das Ventil selbst. Hierdurch wird das Hilfsventil angehoben und das Eintreten des Mediums in den Zylinder verhindert. Ein anderer Vorschlag geht dahin, Kolben und Hilfsventil zu trennen, wobei das Hilfsventil tätig ist, wenn der Kolben sich bereits in Bewegung befindet. Das unter Federdruck stehende Hilfsventil unterliegt dem gleichen Druck wie der Kessel.

Die Erfindung löst die obengenannte Aufgabe auf neue, vorteilhafte Weise, Das Sicherheitsventil nach Sicherheitsventil

Anmelder:
Albert Lob

Maschinen- und Apparatebau G. m. b. H., Düsseldorf, Suitbertusstr. 149-151

Otto Mildenberger, Düsseldorf-Meererbusch,
ist als Erfinder genannt worden

der Erfindung weist im Deckel der Steuerkammer für

ao den vom gespannten Medium beaufschlagten Hauptsteuerkolben ein Hilfsventil mit einem Kolben zur Entlastung und Betätigung auf, der auf der dem Hilfsventilsitz abgekehrten Seite vom Steuerdruck beaufschlagt wird. Erfindungsgemäß ist nun die Kammer, in welcher sich der Kolben zur Entlastung und Betätigung des Hauptventils bewegt und der der Steuerdruck durch eine von der Hauptleitung abgezweigten Leitung zugeführt wird, vom Zylinderraum des Hauptventilkolbens getrennt.

Der von dem zu sichernden Dampfkessel her kommende Dampf wirkt auf den Boden des Steuerkolbens ein und bleibt dabei unverändert wirksam. Er übt einen statischen Druck auf den Steuerkolben und somit auf das mit diesem verbundene Steuerventil aus, unabhängig von der Stellung des Hauptsteuerkolbens, unabhängig auch von der Bewegung des Hilfsventils. Der Dampf über dem Hauptsteuerkolben kann ins Freie abfließen, ohne die Steuerung des Hilfsventils dynamisch zu beeinflussen. Dabei ist durch die Unterbringung des Hilfsventils mit seinem Steuerkolben im Gehäusedeckel der Bau das Ventils wesentlich vereinfacht worden.

Tn der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Auf dem Zylinder 1 des Ventils, in welchem der Hauptkolben 2 gleitet, ist der Deckel 3 aufgeschraubt. In diesem ist das Steuerventil 4 mit dem Steuerkolben 5 untergebracht. Der Hebel 6 mit dem Gewicht 7 drückt das Steuerventil 4 auf seinen Sitz. Von der Hauptdampfleitung, bei der Pfeil ο die Strömungsrichtung des zu sichernden Dampfes anzeigt, ist die Leitung 8 abgezweigt, durch welche der abgezweigte Dampf für den Steuerkolben strömt. Durch die Bohrung 9 im Deckel 3 strömt der Dampf aus dem Raum 10 über dem Hauptkolben nach dem

709' 66W236

Anheben des Steuerventils 4 und Passieren des Raumes 11 im Deckel 3 und der Rohrleitung 12 ins Freie.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Sicherheitsventil mit einem im Deckel der Steuerkammer für den vom gespannten Medium beaufschlagten Hauptsteuerkolben angeordneten Hilfsventil mit einem Kolben zur Entlastung und Betätigung, der auf der dem Hilfsventilsitz abgekehrten Seite vom Steuerdruck beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer, in der sich der Kolben zum Entlasten und Betätigen des Hilfsventils bewegt und der der Steuerdruck durch eine von der Hauptleitung abgezweigte Leitung zugeführt wird, von dem Zylinderraum des Hauptventilkolbens getrennt ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 1689,455133,483 311, ίο 491746, 560 774, 634 929, 644 672, 670 969, 711 244; schweizerische Patentschrift Nr. 163 972.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen