DE10115121A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Farbverteilung im Farbwerk von Druckmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Farbverteilung im Farbwerk von DruckmaschinenInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Schichtdickenverteilung im Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschie, bei welchem während eines Einlaufvorganges bei laufender Maschine und vom Druckformzylinder abgestellten Farbauftragswalzen über mit einer Farbkastenwalze zusammenwirkende Farbdosierelemente und angetriebener Heberwalze Farbe in das Farbwerk gefördert wird. Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens so zu erweitern, dass eine differenziert auf die Farbflussbedingungen des auszuführenden Druckauftrages angepasste Voreinfärbung erzielt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, dass während des Einlaufvorganges der Walzenzug des Farbwerkes durch eine Farbwerktrennung wenigstens zeitweise unterbrochen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Erzeugung einer Farbverteilung im Farbwerk von Druckma
schinen gemäß dem Oberbegriff des Verfahrens- bzw. Vorrich
tungsanspruches.
Bei Bogenoffsetdruckmaschinen wird die zu verdruckende Farbe
über einen Farbkasten und mit einer Farbkastenwalze zusammen
wirkenden Dosierelementen in dem Farbbedarf entsprechenden
Schichtdicken auf der Farbkastenwalze aufgetragen. Über eine
Heberwalze wird Farbe von der Farbkastenwalze abgenommen und
über Reiber- und weitere Farbwerkswalzen und Farbauftragswal
zen auf eine Druckform aufgetragen. Durch die Farbwerkwalzen
und die Vielzahl von Spaltstellen wird die im oberen Teil des
Farbwerkes befindliche Farbschicht auf eine einige µm dicke
Farbschicht auf den Auftragwalzen gespalten. Durch mehrere
Farbauftragwalzen ist eine vom Sujet unabhängige und schablo
nierfreie Einfärbung der Druckform möglich. Durch Walzenan
zahl sowie Anordnung der Walzen können auf diese Weise auch
großformatige Drucksachen über die gesamte Formatbreite und
Drucklänge optimal eingefärbt werden.
Aufgrund der Walzenanzahl befindet sich im Farbwerk eine
relativ große Farbmenge. Entsprechend den Sujetverhältnissen
(Anteil druckender/nichtdruckender Fläche) nimmt die Farb
schichtdicke vom oberen Teil des Farbwerkes zu den Farbauf
tragwalzen hin ab. Bei einem "schweren" Sujet (hoher Anteil
druckender Fläche) ist die Farbschichtdicke im oberen Teil
des Farbwerkes größer, verglichen mit den Farbschichtdicken
im gleichen Teil des Farbwerkes bei einem "leichten" Sujet
(geringer Anteil druckender Fläche).
Bei einem Auftragswechsel bzw. bei Schichtende muss die im
Farbwerk befindliche Farbe entfernt und daraufhin das Farb
werk mit der für den jeweiligen Druckauftrag vorgesehenen
Farbe gefüllt werden. Das Entfernen der Druckfarbe eines
vorangegangenen Druckauftrages kann durch im Farbwerk ange
ordnete Waschvorrichtungen (Waschrakel plus Sprühvorrichtung)
erfolgen. Ggf. sind zusätzliche manuelle Eingriffe nötig.
Aufgrund der großen Oberfläche eines Farbwerkes sowie der
Vielzahl von Spaltstellen (Anzahl Farbwalzen) sind nach
Befüllen des Farbwerkes eine Vielzahl von Maschinenumdrehun
gen nötig, bis sich ein sujetabhängiges Farbprofil - das
sogenannte Fortdruckprofil - eingestellt hat. Zur Reduzierung
von Anlaufmakulatur ist vor einem neuen Druckauftrag das
Farbwerk möglichst so vorzufüllen, dass ein Farbschicht
dickengefälle erzeugt wird, wie es auch während des Fortdru
ckes vorliegt.
Die DE 40 13 740 A1 beschreibt eine Offset-Druckmaschine
sowie ein Verfahren zum schnellen Erreichen des Fortdruckzu
standes, bei welchem die Auftragwalzen dauernd oder zeitweise
während des vor Druckbeginn erfolgenden Farbeinlaufes bzw.
während eines den Fortdruckprozess unterbrechenden Stoppers
an die Druckform angestellt sind. Dadurch nimmt die Druckform
Farbe auf, so dass auch während des Stoppers bzw. während der
Druckunterbrechung ein Farbfluss stattfindet.
Aus der DE 33 38 143 C2 ist ein Verfahren zur Erzeugung einer
dem Druckbild entsprechenden Farbschichtstärken im Farbwerk
einer Druckmaschine bekannt, bei welchem das Farbwerk bei
abgestellten Farbauftragwalzen und laufendem Heber mit Farbe
befüllt wird. Zunächst erfolgt dies mit einer einheitlichen
über die Formatbreite reichenden Einstellung an Farbdosier
elementen. Mit Druckbeginn kommt dann eine dem auszuführenden
Druckauftrag (dem Sujet) entsprechende Einstellung der Farb
dosierelemente (des Farbprofils) zur Anwendung.
Darüber hinaus ist es aus der DE 37 07 695 C2 bekannt, die in
einem Farbwerk befindliche und vom vorherigen Druckauftrag
stammende Farbmenge durch Schließen der Farbdosierelemente
bei abgestellten Farbauftragwalzen und weiterlaufendem Heber
abzubauen, d. h. die Farbe zurück in den Farbkasten zu trans
portieren. Wenn das Farbwerk durch diese Maßnahme weitestge
hend farbfrei wurde, kann dann durch Öffnen der Farbdosier
elemente das Farbwerk mit einer vorgesehenen Farbmenge be
füllt werden.
Die DE 44 36 953 C1 beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung
einer Farbschichtdickenverteilung auf Farbwerkwalzen eines
Farbwerkes einer Druckmaschine, bei welchem bei einem Auf
tragwechsel durch entsprechende Einstellung der Farbdosier
elemente die im Farbwerk befindliche Farbmenge bis auf eine
Grundmenge abgebaut wird. Ausgehend von dieser Grundfarbmenge
wird dann die Farbdosiereinrichtung auf das Profil des neuen
Druckauftrages eingestellt und das Farbwerk dann mit dieser
Einstellung eine vorgegebene Anzahl von Maschinenumdrehungen
vorbeladen.
Die zuvorstehend beschriebenen Verfahren zum Vorfüllen eines
Farbwerkes mit dem Ziel eine dem Fortdruck nahe Farbschicht
dickenverteilung auf den Farbwalzen zu erzielen berücksichti
gen aber nicht, dass sich ein Farbschichtdickengefälle,
welches im Fortdruckzustand herrscht, nur schwer während
einer vorgegebenen Anzahl von Maschinenumdrehungen und abge
stellten Farbauftragwalzen/Druckzylindern erzielen lässt.
Um gerade während kurzzeitiger Druckunterbrechungen den
Farbflusszustand (Farbschichtdickengefälle) auch bei weiterlaufender
Maschine und abgestellten Farbauftragwalzen auf
recht zu erhalten, weisen Farbwerke von Bogenoffsetdruckma
schinen Einrichtungen zur Farbwerkstrennung auf. Dabei kann
der Walzenzug des Farbwerkes an ein oder mehreren Stellen
durch zugeordnete Stellmittel unterbrochen werden, so dass
trotz weiterlaufender Farbwalzen das Farbschichtdickengefälle
sich nicht über das gesamte Farbwerk (alle Farbwalzen) aus
gleicht sondern nur in der durch die Abstellung gebildeten
Gruppe von Farbwalzen. Ein derartiges Farbwerk zeigt bei
spielsweise die DE 36 40 295 A1, wobei hier der durch die
Trennung abgespalteten Walzenzug beispielsweise während des
Druckbetriebes gewaschen werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah
ren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß dem Oberbegriff des Verfahrens- bzw. Vorrichtungsan
spruchs dahingehend zu erweitern, so dass eine differenziert
auf die Farbflussbedingungen des auszuführenden Druckauftra
ges angepasste Voreinfärbung mit entsprechendem Farbschicht
dickenaufbau erzielt wird.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Verfahrens- bzw. Vorrichtungsanspruches. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprü
chen.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass während des Farbein
laufvorganges der Walzenzug des Farbwerkes wenigstens einmal
getrennt und daraufhin wieder - durch Abschalten der Walzen
zugtrennung - geschlossen wird. Bei einem farbfreien, d. h.
zuvor durch Waschen geleertem Farbwerk kann vorgesehen sein,
dass zunächst die Farbdosierelemente auf eine einheitliche
Stellung verbracht werden, der Heber angestellt wird, d. h.
eine bestimmte Anzahl Takte laufen gelassen und dann wieder
abgestellt wird, um das gesamte Farbwerk mit einer vorgegebe
nen Farbmenge zu befüllen. Daraufhin würde dann bei dieser
Ausführungsform der Erfindung die Farbwerkstrennung einge
schaltet werden, d. h. der Walzenzug des Farbwerkes würde an
den vorgesehenen Stellen durch die zugeordneten Stellmittel
unterbrochen werden. Daraufhin erfolgt dann das Einstellen
der Farbdosierelemente auf die für den künftigen Druckauftrag
vorgesehene Profil, d. h. es kommt dass in der Druckvorstufe
bzw. durch Vorlagenabtastung ermittelte zonale Profil zur
Einstellung. Vor der Wiederaufhebung der Farbwerkstrennung
wird der Heber einige Zylinderumdrehungen angestellt. Nach
Aufhebung der Farbwerktrennung beginnt dann der Druckvorgang.
Weiterbildend kann vorgesehen sein, dass nach Einschalten der
Farbwerktrennung (Walzenzug unterbrochen) der Heber ange
stellt wird, d. h. in Abhängigkeit der Flächendeckung des
künftigen Druckauftrages wird der Heber eine dosierte Anzahl
Takte laufen gelassen. Daraufhin wird der Heber wieder abge
stellt. So erzielt man eine dem Sujet des künftigen Druckauf
trages angepasste Füllung des oberen Teils des Farbwerkes.
Wird die Anzahl der Hebertakte und der Maschinenumdrehungen
genau auf das Sujet des künftigen neuen Druckauftrages abge
stimmt, so kann im oberen Teil des Farbwerkes bereits ein dem
späteren Fortdruck exakt angepasstes Schichtdickengefälle
erzielt werden.
Wurde das Farbwerk nicht gewaschen und soll der neue Druck
auftrag in diesem Druckwerk mit der gleichen Farbe ausgeführt
werden, so sieht die vorliegende Erfindung vor, dass am Ende
des vorhergehenden Druckauftrages bereits die Farbwerktren
nung eingeschaltet wird. Daraufhin erfolgt das Schließen der
Farbdosierelemente. Der Heber wird dabei eine bestimmte
Anzahl Takte laufen gelassen, so dass sich der obere Teil des
Farbwerkes durch die dadurch bedingte Farbrückfuhr entleert.
Daraufhin werden die Farbdosierelemente auf das für den
nächsten Druckauftrag vorgesehene Profil eingestellt, bei
spielsweise auf die Voreinstellwerte gemäß Druckvorstufe bzw.
Druckformabtastung. Einige Zylinderumdrehungen vor Druckbe
ginn wird der Heber abgestellt. Vor Beginn des Druckbetriebes
wird dann die Farbwerktrennung aufgehoben, d. h. der unterbro
chene Walzenzug wird wieder geschlossen. Sodann beginnt der
Druckbetrieb durch Anstellen der Farbauftragwalzen sowie
Anstellen des Gummituchzylinders an den Druckformzylinder.
Die vorliegende Erfindung ist bei einem Farbwerk anwendbar,
welches wenigstens eine Farbwerktrennung aufweist, d. h. der
Walzenzug des Farbwerkes ist an wenigstens einer Stelle durch
zugeordnete Stellmittel unterbrechbar. Weist das Farbwerk
mehrere, in Farbflussrichtung nacheinander angeordnete Trenn
stellen auf, so lässt sich durch Anwendung der Erfindung eine
noch differenziertere Farbschichtdickenabstufung erzielen.
Dabei würde dann bei vollständig abgestellter Farbwerktren
nung das Farbwerk mit einer durchschnittlichen Farbmenge
gefüllt und sodann die erste (unterste) Farbwerktrennung
eingeschaltet. Daraufhin würden dann über weitere Hebertakte
und entsprechende Dosierelementeeinstellungen eine Farbmenge
in den Farbwerksteil oberhalb dieser Farbwerktrennung einge
bracht. Diese neu hinzugebrachte Farbmenge addiert sich auf
die bereits befindliche Farbschichtdicke, so dass die Farb
schichtdicke in diesem Abschnitt des Farbwerkes nun höher ist
als in dem unteren und insbesondere die Auftragwalzen umfas
senden Farbwerkteil. Sodann wird die nächste Farbwerktrennung
eingeschaltet und wiederum der darüber befindliche Farbwerk
teile mit einer vorgegebenen Farbwerkmenge befüllt, was durch
eine entsprechende Anzahl von Hebertakten erfolgt. Dies wird
solange fortgeführt, bis durch Schalten sämtlich vorhandener
Farbwerktrennungen sich eine in Farbflussrichtung gewünschte
Abstufung der Farbschichtdicken auf den einzelnen Farbwerk
walzen bzw. den einzelnen Abschnitten des Farbwerkzuges
eingestellt hat.
Unabhängig davon, ob man das erfindungsgemäße Vorgehen bei
einem zuvor gewaschenen oder nicht gewaschenen, d. h. also
bereits mit Farbe vom vorherigen Druckauftrag gefüllten
Verfahren anwendet, wird eine Farbschichtdickenverteilung
erzeugt, die im unteren und insbesondere die Auftragwalzen
umfassenden Teil des Farbwerkes eine vom Anteil druckender
Fläche des künftigen Druckauftrages nahezu unabhängige
Schichtdicke erzeugt, wohingegen in den oberen, den Farbdo
sierelementen zugewandten Teilen des Farbwerkes eine Schicht
dicke erzeugt wird, welche in Abhängigkeit des Farbbedarfes
der Druckform (Sujet - Anteil druckender Fläche) gewählt
werden kann. Ein solches Schichtdickengefälle stellt sich
auch während des Fortdruckes ein, so dass die Erfindung eine
sehr differenzierte Anpassung an die Farbflusssituation des
Fortdruckes ermöglicht. Makulatur wird dadurch weitestgehend
vermieden.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung von Ausführungsbeispie
len der Erfindung anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 bis 6 ein Farbwerk mit Farbwerktrennung und auf
den Farbwerkwalzen befindlichen Farb
schichtdicken, und
Fig. 7 eine das erfindungsgemäße Verfahren
ausführende Steuerung in Verbindung mit
einem Farbwerk.
Fig. 7 zeigt ein Farbwerk, bei welchen von einem Farbkasten 1
Farbe über eine Farbkastenwalze 2, eine Heberwalze 3 dem
oberen Teil 4 eines Farbwerkes zugeführt wird. Mit der
Farbkastenwalze 2 wirken an der Unterseite des Farbkastens 1
angebrachte Dosierelemente zusammen, welche von einer Steue
rung 16 über zugeordnete Stellmittel 11 betätigbar sind. Die
Freigabe, bzw. das Sperren der Bewegung des Hebers 3 erfolgt
seitens der Steuerung 16 über Stellmittel 12.
Über die Walzen des oberen Farbwerkes 4 gelangt die Farbe
über insgesamt zwei Walzenzüge zu den mit dem Druckformzy
linder 9 zusammenwirkenden Auftragwalzen. In Drehrichtung des
Druckformzylinders 9 ist im unteren Teil 6 des Farbwerkes ein
Feuchtwerk 7 zugeordnet.
Wie durch die Doppelpfeile angedeutet ist der obere Teil 4
des Farbwerkes vom unteren Teil 6 des Farbwerkes durch insge
samt zwei Farbwalzentrennungen 5 auftrennbar. Die Farbwerk
trennung 5 ist durch zugeordnete Stellmittel 13 seitens der
Steuerung 16 betätigbar. Beim gezeigten Beispiel ist der
obere Teil 4 des Farbwerkes über insgesamt zwei Walzen mit
dem unteren Teil 6 des Farbwerkes verbunden, so dass das
Trennen von oberen und unterem Farbwerk 4, 6 durch zwei
Farbwerktrennungen 5 in beiden Teilsträngen auf gleicher Höhe
erfolgt.
Der die vorletzte mit der letzten Auftragwalze verbindenden
Brückenwalze ist eine Waschvorrichtung 8 zugeordnet, durch
welche die auf dieser Walze befindliche Farbe aufnehmbar und
so der gesamte Walzenzug des oberen und des unteren Farbwer
kes 4, 6 gereinigt werden kann. Auch die Waschvorrichtung 8
sind seitens der Steuerung 16 über zugeordnete Stellmittel 14
betätigbar. Letztlich sind seitens der Steuerung 16 über
Stellmittel 15 die Auftragwalzen des unteren Farbwerkes 6,
das Feuchtwerk 7 sowie die Druckzylinder 9, 10 schaltbar,
d. h. die entsprechenden Walzen/Zylinder können an- bzw.
abgestellt werden.
Fig. 1 zeigt die Farbflusssituation im Farbwerk 1-6 wäh
rend des Druckes, d. h. die Auftragwalzen des unteren Farb
werkteiles 6 sind an den Druckformzylinder 9 angestellt, die
Druckwerkszylinder 9, 10 sind auf Druck geschaltet, die
Farbwerktrennung 5 ist abgeschaltet. Wie angedeutet weisen
die oberen Farbwerkwalzen 2, 3, 4 eine höhere Schichtdicke
auf als die Walzen des unteren Farbwerkes 6. Die Schichtdi
cken im oberen Teil 4 des Farbwerkes hängen dabei vom Sujet
ab, d. h. vom Anteil druckender Fläche auf dem Druckformzylin
der 9. Im unteren Teil des Farbwerkes 6 herrscht dabei eine
vom Sujet weitestgehend unabhängige Farbschichtdicke.
Ausgehend von einem leeren, d. h. beispielsweise durch die
Waschvorrichtung 8 gereinigten Farbwerk 1-6 soll dieses nun
bei abgestellten Farbauftragwalzen mit Farbe vorgefüllt
werden. Dazu wird der Heber 3 zwischen Farbkastenwalze 2 und
der ersten Reiberwalze des oberen Farbwerks 4 zugeschaltet,
die Farbdosierelemente des Farbkastens 1 nehmen eine vorgege
bene definierte Stellung zur Farbkastenwalze 2 ein (Fig. 2).
Nach ein paar Maschinenumdrehungen stellt sich dabei die in
Fig. 3 angedeutete Situation ein, d. h. sämtliche Walzen des
Farbwerkes 1-6 weisen eine bestimmte Farbschichtdicke auf.
Die Zahl der Maschinenumdrehungen, die Einstellung der Farb
dosierelemente am Farbkasten 1 sowie die Zahl der Hebertakte
3 wird dabei so gewählt (empirisch bzw. durch Modellrech
nung), dass die Farbschichtdicke den gewünschten Wert ein
nimmt.
Ausgehend von der Situation gemäß Fig. 3 wird nach Erreichen
der gewünschten Farbschichtdicke auf sämtlichen Walzen des
oberen sowie des unteren Farbwerkes 4, 6 die Farbwerktrennung
5 geschaltet, d. h. der Walzenzug an den vorgesehenen Stellen
unterrochen. Diese Situation zeigt Fig. 4.
Durch Weiterlaufenlassen des Hebers 3 und Einstellen der
Farbdosierelemente am Farbkasten 1 auf vorgesehene Werte
(insbesondere das für den vorgesehenen Druckauftrag vorgese
hene Profil) wird der obere Farbwerkteil 4 mit Farbe gefüllt,
so dass sich dort eine weitestgehend den späteren Fortdruck
bedingungen entsprechende Farbschichtdicke einstellt. Diese
Situation zeigt Fig. 5.
Sodann wird der obere Teil 4 des Farbwerkes durch Abschalten
der Farbwerktrennung 5 mit dem unteren Teil 6 des Farbwerkes
verbunden, was in Fig. 6 dargestellt ist. Nach Anstellen der
Farbauftragwalzen des unteren Teils 6 des Farbwerkes an den
Druckformzylinder 9 - es entsteht die Situation wie in Fig.
1 dargestellt - kann der Druck beginnen.
Wird bei einem Umrüsten von einem beendeten Auftrag auf einen
neuen Auftrag das Farbwerk 1-6 nicht gewaschen bzw. voll
ständig entleert, so ist nach einer Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen, dass nach Abstellen der Farbauftragwal
zen vom Druckformzylinder 9 (Fig. 1 → Fig. 6) gleichzeitig
auch die Farbwerktrennung 5 geschaltet wird. So ist nun durch
Schließen der Farbdosierelemente im Farbkasten 1 und weiter
laufendem Heber 3 der obere Teil 4 des Farbwerkes entleerbar,
so dass die Farbschichtdicke - wie in Fig. 6 angedeutet - im
oberen Farbwerk 4 abgebaut - wie in Fig. 5 dargestellt -
werden kann. Sodann erfolgt das Füllen des oberen Teils des
Farbwerkes 4 durch Einstellen eines vorgesehenen Farbprofils
am Farbkasten 1 sowie Betreiben des Hebers 3. Nach dem im
oberen Farbwerk 4 die Farbwalzen die vorgesehene Schichtdicke
aufweisen, wird durch Schalten der Farbwerktrennung S der
Farbfluss geschlossen und die Auftragwalzen können (wie in
Fig. 1 gezeigt) an den Druckformzylinder 9 angestellt wer
den.
1
Farbkasten
2
Farbkastenwalze
3
Heber
4
Farbwerk (oberer Teil)
5
Farbwerktrennung
6
Farbwerk (unterer Teil)
7
Feuchtwerk
8
Waschvorrichtung (Farbwerk
1-6
)
9
Druckformzylinder
10
Gummituchzylinder
11
Stellmittel (Farbdosierelemente Farbkas
ten
1
)
12
Stellmittel (Heberwalze
3
)
13
Stellmittel (Farbwerktrennung
5
)
14
Stellmittel (Waschvorrichtung
8
)
15
Stellmittel (Farbauftragwalzen, Feucht
werk
7
, Druckformzylinder
9
, Gummituchzy
linder
10
)
16
Steuerung
Claims (6)
1. Verfahren zum Erzeugen einer Schichtdickenverteilung im
Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffset
druckmaschine, bei welchem während eines Einlaufvorganges
bei laufender Maschine und vom Druckformzylinder abge
stellten Farbauftragwalzen über mit einer Farbkastenwalze
zusammenwirkende Farbdosierelemente und angetriebener He
berwalze Farbe in das Farbwerk gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass während des Einlaufvorganges der Walzenzug des Farb
werkes durch eine Farbwerktrennung wenigstens zeitweise
unterbrochen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei leerem Farbwerk zunächst eine vorgegebene Farb
menge in das Farbwerk gefördert wird, dass der Walzenzug
durch die Farbwerktrennung unterbrochen wird, dass dar
aufhin der obere, der Farbkastenwalze zugewandte Teil des
Farbwerkes mit einer zusätzlichen Farbmenge gefüllt wird,
und dass nach dem Verbinden des Walzenzuges durch die
Farbwerktrennung der Druck beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem vom vorherigen Druckauftrag mit Farbe ge
füllten Farbwerk der Walzenzug durch die Farbwerktrennung
unterbrochen wird, dass der obere Teil des Farbwerkes
nach Abfördern von Druckfarbe mit einer vorgegebenen
Farbmenge entsprechend dem auszuführenden Druckauftrag
gefüllt wird, und dass nach Verbinden des Walzenzuges
durch die Farbwerktrennung der Druck aufgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bei durch Farbwerktrennung unterbrochenem Wal
zenzug eingebrachte Farbmenge mit einer für den auszufüh
renden Druckauftrag vorgesehen Einstellung der Farbdo
sierelemente zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abfördern von Druckfarbe durch Schließen der Do
sierelemente bei laufendem Heber erfolgt.
6. Vorrichtung zum Erzeugen einer Farbschichtdickenvertei
lung im Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere Bogen
offsetdruckmaschine, mit einer Farbkastenwalze, mit der
Farbkastenwalze zusammenwirkenden Dosierelementen, einer
Heberwalze, einem durch eine Farbwerktrennung aufteilba
ren Walzenzug, mit dem Druckformzylinder zusammenwirken
den und an diesen an- und abstellbaren Farbauftragwalzen
sowie einer Steuerung, welche über Stellmittel mit den
Farbdosierelementen, dem Heber, der Farbwerktrennung,
den Auftragwalzen sowie den Druckwerkszylindern in Ver
bindung steht, zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Steuerung (16) während eines Farbeinlaufes
die Farbwerktrennung (5) wenigstens zeitweise betätigbar
ist.
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