DE1010062B - Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte

Info

Publication number
DE1010062B
DE1010062B DEH15754A DEH0015754A DE1010062B DE 1010062 B DE1010062 B DE 1010062B DE H15754 A DEH15754 A DE H15754A DE H0015754 A DEH0015754 A DE H0015754A DE 1010062 B DE1010062 B DE 1010062B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alcohols
solid
aqueous medium
mixtures
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEH15754A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Helmut Hartmann
Dr Werner Stein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DEH15754A priority Critical patent/DE1010062B/de
Publication of DE1010062B publication Critical patent/DE1010062B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

DEUTSCHES
Höhermolekulare Alkohole, darunter werden hier Alkohole bevorzugt aliphatischer Natur mit 8 bis 30, insbesondere 10 bis 25 Kohlenstoffatomen im Molekül verstanden, kommen in der Natur meist verestert vor oder werden nach verschiedenen Verfahren synthetisch hergestellt. Bei den natürlich vorkommenden Estern höhermolekularer Alkohole handelt es sich um die sogenannten Wachsester, die sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein können. Neben dem Bienenwachs enthalten vor allem manche Meerestiere Ester höhermolekularer Alkohole. Als weitere Quelle für höhermolekulare Alkohole ist das Montanwachs zu nennen. Aus diesen natürlich vorkommenden Estern werden die Alkohole durch Spaltung gewonnen. Auch aus natürlich vorkommenden Fettsäuren bzw. deren Estern lassen sich durch Reduktion Alkohole herstellen, wobei man es in der Hand hat, entweder nur die Carboxylgruppe zur Methylolgruppe zu reduzieren oder auch im Molekül gegebenenfalls vorhandene Doppelbindungen zu hydrieren. Diese Alkohole werden vielfach als Fettalkohole bezeichnet. Vollsynthetische Alkohole erhält man z. B. durch eine modifizierte Kohlenoxydhydrierung, wobei neben Kohlenwasserstoffen auch Alkohole erhalten werden, oder durch katalytische Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine und Reduktion der gebildeten Aldehyde zu Alkoholen. Auch durch Oxydation von nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen lassen sich Alkohole herstellen, die aber zum Teil sekundäre Alkohole darstellen, während die bisher genannten primäre Alkohole sind. Eine weitere Quelle für vollsynthetische Alkohole sind die bei der Oxydation von nicht aromatischen Kohlenwasserstoffen anfallenden Carbonsäuren, die nach der Reduktion Alkohole liefern.
Es wurde nun gefunden, daß man Gemische von flüssigen und festen Alkoholen in sehr einfacher Weise durch Behandeln der Gemische mit einem wäßrigen Medium voneinander trennen kann. Zerteilt man die Gemische in einem geeigneten wäßrigen Medium, so verdrängt dieses die flüssigen Alkohole von der Oberfläche der festen, und man erhält eine Dispersion, in der, im wäßrigen Medium fein verteilt, voneinander getrennte feste und flüssige Alkohole vorliegen. Die Dispersion läßt sich in Vollmantelzentrifugen in eine flüssige, leichtere Phase, bestehend aus den flüssigen Alkoholen, und in eine ebenfalls flüssige, schwerere Phase, bestehend aus einer Suspension der festen Alkohole in dem wäßrigen Medium, auftrennen.
Das neue Verfahren wird bei Temperaturen durchgeführt, bei denen feste und flüssige Bestandteile nebeneinander vorliegen. Je nach der Temperatur und Zusammensetzung des Alkoholgemisches kann dieses als Flüssigkeit mit darin suspendierten festen Alkoholen, als Paste oder als feste Masse vorliegen, in der die darin vorhandenen flüssigen Bestandteile rein äußerlich nicht mehr zu erkennen sind. Zur Durchführung des neuen Verfahrens Verfahren zur Trennung von Gemischen
höhermolekularer Alkohole in Bestandteile
verschiedener Schmelzpunkte
Anmelder:
Henkel & Cie. G.m.b.H., Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Dr. Helmut Hartmann, Düsseldorf,
und Dr. Werner Stein, Düsseldorf-Holthausen,
sind als Erfinder genannt worden
muß das zu trennende Alkoholgemisch so beschaffen sein, daß es dem wäßrigen Medium möglich ist, die flüssigen Bestandteile von der Oberfläche der festen zu verdrängen.
Sofern das Alkoholgemisch als Flüssigkeit mit darin suspendierten festen Bestandteilen oder als Paste vorliegt, kann es ohne weiteres in dem wäßrigen Medium dispergiert werden. Häufig ist es zweckmäßig, das zu trennende Gemisch vor dem Dispergieren zu zerkleinern. Das kann durch mechanische Behandlung z. B. mittels Durchpressens durch Siebe, Verarbeitung in Rühr- oder Walzwerken, Emulgiermaschinen, Schlagkreuz-, Stift-, Hammer-, Zahnscheiben-, Schlagscheibenmühlen oder anderen geeigneten Mahl- bzw. Messerwerken oder Zerkleinerungsapparat en geschehen.
Das Zerkleinern des Gemisches kann entfallen, wenn das geschmolzene Gemisch unter dauernder Bewegung abgekühlt wird. Für eine kontinuierliche Durchführung eignen sich Schabekühler, bei denen das flüssige Alkoholgemisch durch ein außen gekühltes Rohr geleitet wird. Durch bewegte Schaber wird das Entstehen eines Wandbelages verhindert. Man erhält dabei ein Gemisch, in dem die festen Anteile in den flüssigen feinst verteilt sind. Es kann vorteilhaft sein, dem wäßrigen Medium, den Alkoholgemischen oder der Dispersion an einer beliebigen Stufe des Verfahrens flüssige organische Verbindungen zuzusetzen. Als flüssige organische Verbindungen eignen sich wasserlösliche und wasserunlösliche organische Lösungsmittel, z. B. gegebenenfalls substituierte Kohlen-
709 548/432
3 4
Wasserstoffe, Alkohole, Ketone, Ester oder Carbonsäuren. dem, z. B. Nitrite und Salze solcher Säuren des Phosphors, Vorzugsweise verwendet man solche Stoffe, die sich auf die weniger Konstitutionswasser enthalten als die Ortho-Grund ihrer physikalischen Eigenschaften, wie Löslich- phosphorsäure, sowie beliebige Gemische derartiger Elekkeit oder Siedepunkt, leicht aus den gewonnenen Aiko- trolyte.
holen wieder entfernen lassen. Insbesondere sind die bei 5 Unter Schutzkolloiden, wie sie im Sinne dieser Erfindern Verfahren anfallenden flüssigen Alkohole als Zusatz- dung der wäßrigen Phase zugesetzt werden, sind anorgaflüssigkeiten geeignet. nische oder organische, in Wasser lösliche, quellbare oder
Durch Variieren der Arbeitsbedingungen, wie Art und unlösliche Substanzen zu verstehen, die in der Lage sind, Weise der Abkühlung, Lage der Trenntemperatur, Art den Emulsionszustand zu beeinflussen. Anorganische und Menge der zuzusetzenden flüssigen organischen Ver- 10 Schutzkolloide sind eine große Zahl von schleimigen oder bindungen oder deren Gemische, lassen sich sowohl die flockigen Niederschlägen, die in Wasser vielfach in Konsistenz des zu trennenden Gemisches als auch die kolloidaler Form in der Schwebe bleiben oder sich nur Zusammensetzung der festen und flüssigen Bestandteile langsam absetzen. Auch völlig wasserlösliche Verbinbeeinflussen. Die flüssigen organischen Verbindungen düngen, beispielsweise Salze von polymeren Phosphorkönnen aber auch erst bei der weiteren Verarbeitung des *5 säuren, eignen sich zu dem erfindungsgemäßen Zweck. Alkoholgemisches, z. B. beim Zerkleinern oder beim Be- Organische Schutzkolloide können natürlicher oder synhandeln mit dem wäßrigen Medium, zugesetzt werden. thetischer Herkunft sein. Natürlicher Herkunft sind z. B.
Die wäßrigen Medien können oberflächenaktive Stoffe, Leime, Gelatine oder andere Eiweißstoffe, Tragant, flüssige wasserlösliche organische Verbindungen, Elektro- Pektine, Alginate usw. Zu den Schutzkolloiden synthetilyte und Kolloidstoffe in beliebiger Kombination ent- 20 scher Herkunft gehören hochmolekulare flüssige oder halten, wobei die oberflächenaktiven Stoffe auch dem wachsartige Polyglykoläther, Polyacrylate, Cellulose-Alkoholgemisch zugesetzt sein können, bevor dieses in glykolate, MethylceÜulosen usw. Durch die Zahl der im dem wäßrigen Medium dispergiert wurde. Molekül vorhandenen wasserlöslich machenden Gruppen
Unter oberflächenaktiven Stoffen, von denen eine große sowie durch gegebenenfalls vorhandene, nicht hydrophile Zahl verschiedenartigster Typen bekannt ist, sind orga- 25 funktioneile Gruppen können die Eigenschaften der nische Verbindungen zu verstehen, die im Molekül hydro- Kolloidstoffe beeinflußt werden. Als Beispiele seien Mischphobe und hydrophile Gruppen enthalten und, dem Sy- polymerisate von Methacrylsäure und Methacrylsäurestem zugesetzt, die Grenzflächenspannung zwischen estern sowie Athoxycelluloseglykolate genannt. Die Alkohol und wäßrigem Medium erniedrigen. Derartige Konzentration der Schutzkolloide im wäßrigen Medium Verbindungen enthalten nicht aromatische Kohlenwasser- 30 kann zwischen 0 und 7 °/0, vorzugsweise zwischen 0,1 und Stoffreste mit 8 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoff- 3 °/0, schwanken.
atomen und salzbildende oder nicht salzbildende wasser- Es kann erforderlich sein, die Trennung der Alkohollöslich machende Gruppen. Als Beispiele für oberflächen- gemische bei Temperaturen unterhalb von 0° durchzuaktive Stoffe mit sauren, wasserlösüch machenden Gruppen führen. In solchen Fällen müssen dem wäßrigen Medium seien Alkylbenzolsulfonate, Alkoholsulfate, Alkylsulfo- 35 gefrierpunktserniedrigende Substanzen zugesetzt werden, nate, sulfatierte Fettsäurenmonoglyzeride sowie Seifen Anorganische Elektrolyte sind hierzu in begrenztem Umgenannt, unter diesen vor allem die Seifen organischer fang geeignet; außerdem können in solchen Fällen mehr-Basen, z. B. die des Mono-, Di- oder Triäthanolamins. wertige Alkohole oder deren wasserlösliche Derivate, wie Oberflächenaktive Substanzen mit basischen wasserlös- z. B. Äthylenglykol, Glycerin, Polyglycerine, Polyglykole lieh machenden Gruppen sind als kationaktive Verbin- 4° oder deren Teiläther, verwandt werden, düngen bekannt. Von besonderer Bedeutung sind solche Die Menge an wäßrigem Medium beträgt im allgemeinen
mit quaternärem Stickstoffatom, z. B. die Alkylpyridi- das 0,5- bis 5fache der Menge des Alkoholgemisches, niumsalze. Als Beispiele für oberflächenaktive Stoffe mit jedoch können in besonderen Fällen auch hiervon abnicht salzbildender wasserlöslich machender Gruppe seien weichende Mengenverhältnisse angewandt werden. Bei Alkylenoxydanlagerungsprodukte an höhermolekulare 45 der Herstellung der Dispersion kann die Menge an wäß-Verbindungen mit beweglichem Wasserstoff atom, bei- rigem Medium zunächst geringer sein, d. h., sie kann das spielsweise die Polyglykoläther von Fettalkoholen oder 0,2-bis If ache des Alkoholgemisches betragen; dann wird Alkylphenolen sowie Polyglykolester von Fettsäuren, ge- durch Zusatz von weiterem wäßrigem Medium auf das nannt. Hierzu gehören auch Verbindungen mit mehreren gewünschte Mengenverhältnis verdünnt. Im wäßrigen löslich machenden Hydroxylgruppen im Molekül, wie Teil- 50 Medium gelöste Stoffe, wie z. B. oberflächenaktive Subäther höherer Alkohole oder Teilester von Fettsäuren mit stanzen, Kolloidstoffe, Elektrolyte usw., können sowohl mehrwertigen Alkoholen oder deren inneren oder äußeren in der gesamten Menge an wäßrigem Medium in der ge-Verätherungsprodukten. Bekannte Emulgierungsmittel wünschten Konzentration vorhanden sein, d. h., die gedieser Art sind die Fettsäuremonoglyzeride sowie die ringe Menge des zuerst angewandten wäßrigen Mediums Fettsäureester von Sorbit oder seinen inneren Äthern. 55 besitzt die gleiche Konzentration wie das zum Verdünnen Die Konzentration des oberflächenaktiven Stoffes in zugesetzte wäßrige Medium. Man kann aber auch so der Lösung kann innerhalb weiter Grenzen, etwa vodlO.I bis arbeiten, daß die zuerst angewandte, geringere Menge an S 0I0, schwanken. wäßrigem Medium die gelösten Stoffe in höherer Konzen-
Die Benetzung der festen Alkohole durch das wäßrige tration enthält. In diesem Falle wird mit weniger konzen-Medium läßt sich aber auch durch Zusatz von Elektro- 60 triertem wäßrigem Medium oder mit Wasser verdünnt, lyten beeinflussen. Elektrolyte sind in Form von Natrium- Die zu trennenden Alkoholgemische können mit den
sulfat oder Natriumchlorid oft in technischen oberflächen- wäßrigen Medien geschüttelt, verrührt oder in anderer aktiven Stoffen vorhanden. Außerdem sind andere Salze, Weise in innige Berührung gebracht werden. Häufig ist z. B. Magnesiumsalze, als Zusätze geeignet. Die Wirkung es möglich, die mechanische Bearbeitung der Alkoholdes Elektrolytzusatzes auf den Lösungszustand des ober- 65 gemische, den eventuellen Zusatz flüssiger organischer flächenaktiven Stoffes ist jedoch weder auf bestimmte Verbindungen sowie die Behandlung mit den wäßrigen Kationen, wie Alkalien oder Erdalkalien, noch auf be- Medien in einem Arbeitsgang durchzuführen. Eine weitere stimmte Anionen, wie Chloride, Sulfate oder Nitrate, be- Modifikation des Verfahrens besteht darin, das geschmolschränkt. Von Bedeutung können auch solche Elektrolyte zene Gemisch der zu trennenden Alkohole mit dem wäßsein, die eine Korrosion metallischer Werkstoffe verhin- 70 rigen Medium zu versetzen und unter mechanischer Be-
arbeitung abzukühlen. Es können auf diese Weise die festen Alkohole in besonders feiner Verteilung erhalten werden, so daß sich gegebenenfalls eine weitere Zerkleinerung erübrigt. Sofern dies aber notwendig ist, können dazu alle diejenigen Apparaturen verwandt werden, die schon für das Zerkleinern und Homogenisieren der Alkoholgemische genannt wurden.
Die Trennung der Dispersion in flüssige Alkohole und in wäßrigem Medium suspendierte feste Alkohole wird durch Zentrifugieren vorgenommen. Das Verfahren läßt sich kontinuierlich durchführen, wenn man in Vollmantelzentrifugen " die flüssigen Alkohole einerseits sowie das wäßrige Medium mit den darin aufgeschlämmten Kristallen der festen Alkohole andererseits getrennt abnimmt. Die Vollmantelzentrifugen unterschieden sich von den Siebzentrifugen dadurch, daß die feste Phase nicht durch ein Sieb oder Filter zurückgehalten wird, sondern die beiden Phasen sich nur auf Grund ihres spezifischen Gewichtes voneinander trennen; damit werden Filtrationsschwierigkeiten vermieden.
Die in dem wäßrigen Medium vorhandenen festen Bestandteile lassen sich durch Erwärmen abscheiden. Die anfallende wäßrige Phase kann in den Prozeß zurückgeführt werden. Sofern alkohollösliche Zusatzstoffe verwandt worden sind, können diese ebenfalls von den gewonnenen festen und flüssigen Alkoholen in geeigneter Weise abgetrennt werden.
Man kann die festen oder flüssigen Alkohole nochmals in der erfindungsgemäßen Weise behandeln, wobei man die festen Alkohole bei höheren, die flüssigen dagegen bei niedrigeren Temperaturen verarbeitet. Hierdurch wird eine weitergehende Differenzierung der Produkte erreicht, wobei Zwischenfraktionen zum Ausgangsmaterial zurückgeführt werden.
In den Beispielen, die die Trennung von Alkoholgemischen verschiedenen Sättigungsgrades beschreiben, ist nicht der Erstarrungspunkt, sondern die Jodzahl der Alkoholgemische zur Charakterisierung angegeben, weil der Erstarrungspunkt von der Anzahl der ungesättigten Bindungen abhängig ist und andererseits die Jodzahl unterschiedliche Trenneffekte empfindlicher anzeigt als der Erstarrungspunkt.
Man hat zwar schon vorgeschlagen, ein aus Wachs, Öl oder Wasser bestehendes System in Zentrifugen zu trennen, wobei dieses System im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Arbeitsweise in Wachs einerseits und in ein Öl-Wasser-Gemisch andererseits getrennt wird. Dies wird nach dem bekannten Verfahren dadurch erreicht, daß man in das aus Wachs, Öl und Wasser bestehende System Luft einbläst, wodurch das Wachs in die leichteste Komponente verwandelt wird. Dieses Verfahren arbeitet daher nach einem ganz anderen Prinzip als das erfindungsgemäße.
Man hat weiterhin vorgeschlagen, aus Wachs, Öl und Lösungsmittel bestehende Systeme in Zentrifugen zu trennen und das Wachs durch eine wäßrige Trägerflüssigkeit aus der Zentrifuge herauszuspülen. Die wäßrige Trägerflüssigkeit wird aber getrennt von den übrigen Produkten in die Zentrifuge eingeführt und kommt erst in der Nähe des Wachsaustrages mit dem Wachs in Berührung.
Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren benötigt das erfindungsgemäße zu seiner Durchführung keine besonderen Zentrifugenkonstruktionen, sondern kann in üblicherweise verwandten Vollmantelzentrifugen durchgeführt werden.
Beispiel 1
Als Ausgangsmaterial diente ein Gemisch höhermolekularer Alkohole (Kp. = 175 bis 205710 mm Hg; JZ = 53), das durch Verseifen von Spermöl, Abtrennen der dabei entstandenen Fettalkohole und Destillieren derselben hergestellt war. Je 200 g dieses Alkoholgemisches wurden mit der gleichen Menge verschiedener wäßriger Medien unter Rühren innerhalb einiger Stunden von +30 auf +20° abgekühlt. Es waren hierdurch je nach der Art der wäßrigen Medien dünnflüssige bis breiige, mehr oder weniger feine Dispersionen des Alkoholgemisches in den wäßrigen Medien entstanden, die in Zentrifugengläser gefüllt und durch Zentrifugieren in eine obere
ίο Phase, bestehend aus den flüssigen Anteilen des Alkoholgemisches, und eine untere Phase, bestehend aus dem wäßrigen Medium, in dem die festen Anteile suspendiert waren. Durch Erwärmen der abgetrennten wäßrigen Schicht wurden die festen Anteile geschmolzen und konnten auf diese Weise, eventuell nach Auswaschen mit Wasser, gewonnen werden. In der folgenden Tabelle sind die Jodzahlen der beimArbeiten mit verschiedenen wäßrigen Medien erhaltenen festen Anteile zusammengestellt.
Die als obere Phase beim Zentrifugieren abgeschiedenen flüssigen Anteile hatten Jodzahlen zwischen 70 und 73. Die zu trennenden Dispersionen, die oberflächenaktive Substanzen oder Methanol enthielten, waren dünnflüssiger als nur Kolloidstoffe oder Elektrolyte enthaltende Dispersionen und diese wieder dünnflüssiger als Dispersionen ohne Elektrolyte.
Wäßriges Medium, enthaltend
keine Zusätze 29
5% MgSO4 28
0,1 % Natriumsalz eines Fettalkoholsulfates C12-C14 + 0,1 % Natriumsulfat + 5%
MgSO4 25
0,2 % Natriumsalz eines Fettalkoholsulfates C12-C14 + 0,2% Natriumsulfat + 15%
NaCl 26
0,5% Kokosfettalkohol-polyglykoläther mit
etwa 9 Glykolätherresten 22
1,0 % Dodecyl-benzyl-diäthyl-ammonium-
chlorid 17
0,1 % Dodecyl-benzyl-diäthyl-ammonium-
chlorid + 5% MgSO4 17
0,5 % Laurylpyridiniumsulfat + 5 % MgSO4 22
15% Methanol 20
0,5 % Natriumcelluloseglykolat 20
1,5% 30%iges Natriumalkylsulfonat (aus Umsetzungsprodukten von Alkylkohlen-Wasserstoffen mit S O2 und Cl2) + 5 %
MgSO4 17
0,5% Alginat +5%MgSO4 18
0,1 % des wäßrigen Mediums an Dodecylbenzyl-diäthyl-ammoniumchlorid, zum Alkoholgemisch zugesetzt, + 5% MgSO4 im
wäßrigen Medium 18
Beispiel 2
Das im Beispiel 1 benutzte Alkoholgemisch wurde teils unter Rühren innerhalb einiger Stunden von +30 auf +20° abgekühlt, teils ohne Bewegung zu einer halbfesten Masse abgekühlt und diese anschließend in einem schnell laufenden Messerwerk zerkleinert. In beiden Fällen hatte das Alkoholgemisch eine breiige, noch fließbare Konsistenz angenommen. Je 200 g der auf diese Weise vorbereiteten Gemische wurden bei +20° mit je 200 g verschiedener wäßriger Lösungen 10 Minuten verrührt und die entstehenden Dispersionen gemäß Beispiel 1 getrennt und aufgearbeitet.
JZ der festen Anteile
Wäßrige Medien, enthaltend
Alkohol
unter
Rühren
abgekühlt
0,5 % Dodecyl-benzyl-diäthylammoniumchlorid
0,5 °/„ Dodecyl-benzyl-diäthylammoniumchlorid
+ 5"/,,MgSO4
0,5 % Dodecyl-benzyl-diäthylammoniumchlorid
+ 5% NaCl
Jodzahl der abgetrennten festen Anteile
33
27
31
Alkohol
ohne Bewegung
abgekühlt, dann
im Messerwerk
zerkleinert
IO
33
ao
Die JZ der flüssigen Anteile betrug 70 bis 72.
Beispiel 3
1 kg durch Spalten von Spermöl gewonnener Alkohol (JZ = 56) wurde mit der gleichen Menge einer wäßrigen Lösung, die 0,5 % Dodecyl-benzyl-diäthyl-ammoniumchlorid und 5% MgSO4 enthielt, innerhalb einiger Stunden von +30 auf + 20° unter Rühren abgekühlt und die ■entstandene flüssige Dispersion gemäß Beispiel 1 in einer Gläserzentrifuge getrennt. Es hatten sich als obere Schicht 0,73 kg flüssige Alkohole (JZ = 71) abgeschieden, während durch Erwärmen der wäßrigen Schicht 0,27 kg feste Alkohole (JZ = 16) gewonnen wurden.
0,5 kg der erhaltenen, bei 20° flüssigen Alkohole wurden wiederum mit gleicher Menge der vorher beschriebenen wäßrigen Lösung unter Rühren innerhalb einiger Stunden von +20 auf +10° abgekühlt und die entstandene Dispersion, wie vorher beschrieben, mit der Zentrifuge getrennt und aufgearbeitet.
Es wurden 0,29 leg flüssige Alkohole (JZ = 79) und 0,20 kg feste Alkohole (JZ = 59) erhalten. Die bei der Trennung bei 10° erhaltenen festen Anteile lassen sich, als Rücklauf mit dem Ausgangsmaterial vereinigt, von neuem trennen.
Beispiel 4
200 g eines + 30° warmen Gemisches höhermolekularer Alkohole (JZ = 0), das durch katalytische Hydrierung eines Kokosfettsäuremethylesters hergestellt worden war, wurden zusammen mit der gleichen Menge Wasser unter Rühren langsam (3° je Stunde) abgekühlt. Bereits bei +25° kristallisierten aus der gebildeten Emulsion feste Anteile aus. Bei +21° wurde das nun breiige Gemisch mit l°/o Dodecyl-benzyl-diäthyl-ammoniumchlorid und 10% MgSO4 (bezogen auf das Wasser) versetzt. Die nach Lösung der zugegebenen Materialien dünnflüssige Dispersion wurde gemäß Beispiel 1 in einer Gläserzentrifuge getrennt und aufgearbeitet.
Es wurden 144 g flüssige Anteile mit einem Erstarrungspunkt von 17,8° und 52 g feste Anteile mit einem Erstarrungspunkt von 26,1° erhalten.
Beispiel 5
150 g eines Gemisches höhermolekularer Alkohole (Kettenlänge C12 bis C18, JZ = 0, Erstarrungspunkt = 22,3°), das durch katalytische Hydrierung synthetischer Fettsäure aus der Paraffinoxydation hergestellt worden war, wurden mit 100 g 2,5%iger Chromsulfatlösung gemeinsam unter Rühren innerhalb 1,5 Stunden von +30 auf +18° abgekühlt. Die entstandene breiartige Dispersion ließ sich in einer Gläserzentrifuge gemäß Beispiel 1 trennen und aufarbeiten.
Es wurden erhalten: 91 g flüssige Anteile mit einem Erstarrungspunkt von 14,6° und 55 g feste Anteile mit einem Erstarrungspunkt von 28,6°.
Beispiel 6
200 g eines synthetischen Alkohols (Kettenlänge C15, JZ = 0,6, OHZ = 248, Erstarrungspunkt = 16,6°) aus der Oxo-Synthese wurden gemeinsam mit der gleichen Menge einer 5%igen Magnesiumsulfatlösung innerhalb 4 Stunden unter Rühren von +30 auf +10° abgekühlt und die entstandene breiartige Dispersion in einer Gläserzentrifuge gemäß Beispiel 1 getrennt und aufgearbeitet.
Es wurden erhalten: 118 g flüssige Anteile (OHZ = 248, Erstarrungspunkt 7,7°) und 80 g feste Anteile (OHZ = 250, Erstarrungspunkt 25,7°).
Beispiel 7
100 kg des im Beispiel 1 verarbeiteten Spermölalkoholgemisches wurden mit 100 kg einer wäßrigen Lösung, die 0,5 % Dodecyl-benzyl-diäthyl-ammoniumchlorid und 5 % MgSO4 enthielt, innerhalb 2x/2 Stunden unter Rühren von +30 auf +20° abgekühlt und die entstandene Dispersion mit 100 kg Wasser von 20° verdünnt. Diese 300 kg Dispersion wurden durch eine kontinuierlich arbeitende Vollmantelschälzentrifuge aufgetrennt (Durchsatz 1,1 kg Dispersion je Minute). Ein Schälrohr führte als leichteren Bestandteil die flüssigen Alkohole ab, das andere Schälrohr die wäßrige Phase mit den darin suspendierten festen Alkoholen. Durch Erwärmen der wäßrigen Phase ließen sich die festen Alkohole abtrennen. 150 kg Dispersion ergaben hierbei 32 kg flüssige Alkohole (JZ = 72) und 17 kg feste Alkohole (JZ = 20).

Claims (4)

Patentansprüche·.
1. Verfahren zur Trennung von Gemischen höhermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte durch Dispergieren der Gemische in einem wäßrigen Medium und Trennen der Dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion in Vollmantelzentrifugen trennt, wobei eine leichtere Phase, die aus den flüssigen Anteilen des Alkoholgemisches besteht, und eine schwerere Phase, die aus dem wäßrigen Medium mit darin suspendierten festen Alkoholen besteht, erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dispersionen verarbeitet werden, die oberflächenaktive Stoffe, Elektrolyte, Kolloidstoffe und gegebenenfalls wasserlösliche' organische Flüssigkeiten in beliebiger Kombination enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dispersion verarbeitet, bei der der Gefrierpunkt des wäßrigen Mediums durch Zusatz geeigneter Stoffe, wie mehrwertiger Alkohole oder deren Derivate, herabgesetzt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewonnenen Fraktionen nochmals nach Anspruch 1 bis 3 verarbeitet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 234 916, 2 534210.
© 70& 548/432 6.57
DEH15754A 1953-03-17 1953-03-17 Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte Pending DE1010062B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH15754A DE1010062B (de) 1953-03-17 1953-03-17 Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH15754A DE1010062B (de) 1953-03-17 1953-03-17 Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1010062B true DE1010062B (de) 1957-06-13

Family

ID=7147793

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH15754A Pending DE1010062B (de) 1953-03-17 1953-03-17 Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1010062B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1177124B (de) * 1962-05-04 1964-09-03 Ruhrchemie Aktiengesellschaft, Oberhausen (Rhld.)-Holten Verfahren zur Trennung eines Gemisches von zweiwertigen Alkoholen mit 19 Kohlenstoffatomen.

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2234916A (en) * 1938-12-02 1941-03-11 Sharples Corp Process of dewaxing hydrocarbon oils
US2534210A (en) * 1946-02-28 1950-12-12 Lummus Co Centrifugal separation

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2234916A (en) * 1938-12-02 1941-03-11 Sharples Corp Process of dewaxing hydrocarbon oils
US2534210A (en) * 1946-02-28 1950-12-12 Lummus Co Centrifugal separation

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1177124B (de) * 1962-05-04 1964-09-03 Ruhrchemie Aktiengesellschaft, Oberhausen (Rhld.)-Holten Verfahren zur Trennung eines Gemisches von zweiwertigen Alkoholen mit 19 Kohlenstoffatomen.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH426452A (de) Verfahren zur Herstellung von Fetten, insbesondere von Speisefetten mit einem vom Ausgangsmaterial abweichenden Schmelzverhalten
DE2060683A1 (de) Verfahren zur Isolierung von Borazon
DE1010062B (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen hoehermolekularer Alkohole in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE3885118T2 (de) Verfahren zum Trennen von Ölstoffen in Bestandteile mit verschiedenen Schmelzpunkten.
DE977544C (de) Verfahren zur Trennung von Carbonsaeureestergemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE2309165C2 (de) Verfahren zur Auftrennung eines Gemisches von flüssigen und kristallinen Fettsäuretriglyceriden in zwei Fraktionen
DE925674C (de) Verfahren zur Trennung von Fettsaeuregemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE1720081B2 (de) Verfahren zur Herstellung von feinverteilten stereospezifischen Styrol-Butadien-Kautschuken
DE844445C (de) Verfahren zur Abscheidung organischer gradkettiger Verbindungen aus deren Mischungenmit verzweigtkettigen Verbindungen
DE1267367C2 (de) Verfahren zur trennung von gemischen aus fluessigen und festen fettsaeuren
DE722590C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Absorptionsprodukten aus Olefinen mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen und konzentrierter Schwefelsaeure
DE556407C (de) Verfahren zum Entharzen von Rohmontanwachs
DE2100022C3 (de) Verfahren zur Trennung von Fettstoffgemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE2053257B2 (de) Verfahren zur Trennung von Fettsäureestergemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
DE1050770B (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen organischer Verbindungen
DEH0014530MA (de)
CH331528A (de) Verfahren zur Trennung von Carbonsäureestergemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte für ausschliesslich technische Zwecke
DE945281C (de) Verfahren zur Abtrennung von festem Paraffin aus paraffinhaltigen OElen, insbesondere fuer die Gewinnung von Paraffinkonzentraten durch Flotation
DE970292C (de) Verfahren zur Trennung von Fettsaeuregemischen in Bestandteile verschiedener Schmelzpunkte
AT21279B (de) Verfahren zur Reinigung von Zucker und Zuckerlösungen.
DE948905C (de) Verfahren zur Abtrennung von einem oder mehreren festen Stoffen aus deren Gemischen mit OEl
DE858097C (de) Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen
DE1010972B (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen fester kristallisierbarer und fluessiger, in Teeren vorkommender Substanzen
DE825258C (de) Verfahren zur Reinigung von anionenaktiven Netzmitteln
DE2153490A1 (de) Wachsgewinnungsverfahren