DE1008572B - Stoffmischungen zur Herstellung von lichtempfindlichen photographischen Schichten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf neue Stoff mischungen, wie sie zur Herstellung von lichtempfindlichen photographischen Schichten verwendet werden.

Die Hauptpatentanmeldung I 7327 IV a/57 b bezieht sich auf eine Stoffmischuing zur Herstellung von lichtempfindlichen photographischen Schichten, die aus einer Emulsion besteht, welche als dispergierte Phase eine lichtempfindliche wäßrige Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion enthält und als kontinuierliche Phase eine Lösung eines wasserunlöslichen, wasser- ίο durchlässigen Celluloseäthers in einem mit Wasser unvollständig mischbaren Lösungsmittel, wobei die dispergierte Phase eine schwarzweiß entwickeilbare Silberhalogenidemulsion ist oder eine solche, welche einen Farbbildner enthält. Ein Verfahren zjur Her-Stellung dieser neuen Stoffmischung besteht darin, daß eine wäßrige Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion in einer Lösung eines wasserunlöslichen, wasserdurchlässigen Celluloseäthens in einem mit Wasser unvollständig mischbaren Lösungsmittel diispergiert wird. Weiterhin wird in der Hauptpatentanmeldurag eine ähnliche Stoffmischung beschrieben, im der die dispergierte Phase aus eimer Mischung von Teilchen von verschieden empfindlichen Gelatine-Silberbalogenid-Emulsionen besteht, die Farbbildner enthalten, und ein Verfahren zur Herstellung dieser neuen Stoffmischung besteht darin, daß drei verschieden empfindliche Silberhalogenidemulsionen, welche Farbbildner enthalten, getrennt gehärtet werden und diese Emulsionen in Lösungen eines wasserunlöslichen, wasserdurchlässigen Celluloseäthers in den gleichen oder verschiedenen, unvollständig mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln getrennt emulgiert und dann die so erhaltenen Emulsionen zusammen gemischt werden.

Ein Verfahren zur Herstellung des lichtempfindlichen phatographisehen Materials besteht darin, daß die neuen Stoffmischungen und das lichtempfindliche Material auf entsprechende Träger aufgebracht werden.

Es wurde nun gefunden, daß an Stelle der Gelatine, die bei den obigen Stoffmischungen und Verfahren zur Herstellung der Sillrerhalogenideinulsionen verwendet wird, ein oder mehrere Gelatineersatzstoffe verwendet werden können.

Diese Stoffe müssen für kaltes Wasser und wäßrige Behandlungslösungen durchlässig sein und entweder allein oder in Verbindung mit einem oder mehreren Dispersionsmitteln geeignet sein, das Silberhalogenid im wäßrigen Medium in einem feinen Zustand der Verteilung zu erhalten.

Als Beispiele der vielen Klassen von bekannten Gelatineersatzstoffen, d. h. von Stoffen, von denen aus der Literatur oder der Praxis bekannt ist, daß sie Stoffmischungen zur Herstellung von

lichtempfindlichen photographischen

Schichten

Zusatz zur Patentanmeldung I 7327 IVa/57 b

Anmelder:

Imperial Chemical Industries Limited,
London

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Bohr,

Dipl.-Ing. H, Bohr, München 5,

und Dr.-Ing. H. Fincke, Berlin-Lichterfelde West,

Freiwaldauer Weg 28, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom !.Januar und 13.Dezember 1954

Arnold Edwin Ambler, Dennis,

John Thomas Howe und John Lewis Moilliet,

Blackley, Manchester (Großbritannien),

sind als Erfinder genannt worden

Gelatine in Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen ersetzen können, seien genannt: wasserdurchlässige Polyamide, wie l>eispiölsweise Salze von N-Carboxyalkoxymethylpolyamidem und Polyamidestern; wasserdurchlässige hydrolysierte oder teilweise hydrolysierte Vinylesterpolymeren und Zwischenpolymeren, wie teilweise hydrolysiertes Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und daraus hergestellte Acetale; wasserdurchlässige Cellulosederivate, wie teilweise hydrolysiertes Celluloseacetat; wasserdurchlässige Polymeren und Zwischenpolymeren von Acrylsäure und Acrylamid.

Gewünschtenfalls können mit dem Gelatineersatzstoff Farbbildnerradikale vor oder nach dem Polymerisationsverfahren, durch das der Gelatineersatzstoff gebildet wird, kombiniert werden.

Die Verwendung von Gelatineersatzstoffen an Stelle von Gelatine selbst ergibt eine größere Konsistenz des Produktes gemäß der Erfindung, inisbesondere bei Anwendung solcher Gelatinesubatituienten, welche frei von stark ionisierenden Gruppen sind, indem eine geringere Quellung auftritt, wenn das fertige photographische Material bearbeitet wird, so daß bei der

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Naßbearbeitung die photographischen Schichten eine größere Festigkeit besitzen.

Die Erfindung ist in dem folgenden Beispiel erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Die Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel

Eine wäßrige lichtempfindliche photographische Emulsion wird dadurch hergestellt, daß 120 Teile Polyvinylalkohol in 1600 Teilen Wasser von 75° aufgelöst werden. Dann werden 76 Teile Kaliumbromid und 3 Teile Kaliumiodid zugefügt, und die Mischung wird so lange gerührt, bis die festen Bestandteile aufgelöst worden sind. 100 Teile Silbernitrat werden in 250 Teilen destilliertem Wasser aufgelöst, und es wird *5 so viel 30⁰/oi'ge wäßrige Ammoniaklösung zugegeben, bis der zuerst gebildete Niederschlag an Silberoxyd wieder aufgelöst worden ist, worauf dann die Temperatur auf 70° eingestellt wird. Die ammoniakalische Silbernitratlösung wird im Verlauf von 10 Sekunden unter gutem Umrühren, der Polyvinylalkohol-Kaliumhalogenid-Lösung zugesetzt. Mit dem Umrühren wird weitere 10 Minuten lang bei 70° fortgefahren und die Mischung dann der Abkühlung überlassen.

150 Teilen der so erhaltenen lichtempfindlichen photographischen Emulsion wird dann so viel Schwefelsäure zugesetzt, daß sich der p_H-Wert zwischen 5,8 und 6,2 einstellt, und das Volumen wird dann durch Zusatz von Wasser auf 200 Teile gebracht. Die so erhaltene Emulsion wird dann unter kräftigem Rühren 200 Teilen einer 2°/oigen Benzollösung von Äthylcellulose (die einen Äthoxylgehalt von zwischen 46,8 und 48,5 % besitzt) zugesetzt. Die entstandene grobe Wasser-in-Öl-Emulsion wird dann homogenisiert, indem sie zweimal durch eine Kolloidmühle gegeben wird.

Dann werden 250 Teile wasserfreies Natriumsulfat zugesetzt, und die Mischung wird 2 Stunden lang sorgfältig gerührt. Die so erhaltene, fast vollständig entwässerte Wasser-in-Öl-Emulsion wird dann von dem wasserhaltigen Natriumsulfat abgegossen und durch Vakuumdestillation bei 30° auf ein Drittel ihres ursprünglichen Gewichtes konzentriert.

Die so erhaltene Stoffmischung wird dann auf die Oberfläche eines Papiers aufgebracht, das von einem unter Spannung gehaltenen, sich bewegenden Gummiförderband getragen wird, und auf das Papier in einer dünnen gleichmäßigen Schicht mittels eines Streichmessers aufgetragen.

Die Emulsionsschicht wird bei 20 bis 40° getrocknet. Das entstandene photographische Papier ergibt nach der Belichtung und Behandlung mit einem Metolhydrochinonentwickler ein Schwarzweißbild.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Stoffmischungen zur Herstellung von lichtempfindlichen photographischen Materialien, welche nach Patentanmeldung I 7327 IVa/57 b als dispergierte Phase eine lichtempfindliche wäßrige GeIatine-Silberhalogenid-Emulsion und als kontinuierliche Phase eine Lösung eines wasserunlöslichen, wasserdurchlässigen Gelluloseätbers in einem mit Wasser unvollständig mischbaren Lösungsmittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil oder die ganze Menge der Gelatine in der Silberhalogenidemulsion durch einen oder mehrere Gelatineersatzstoffe ersetzt ist.

   © 709 509/357 5.57