DE1007592B

DE1007592B - Bad zur Herstellung von galvanischen Metallueberzuegen

Info

Publication number: DE1007592B
Application number: DED19591A
Authority: DE
Inventors: Dr Wennemar Strauss; Dr Hans Wedell
Original assignee: DEHYDAG GmbH; Dehydag Deutsche Hydrierwerke GmbH
Current assignee: DEHYDAG GmbH; Dehydag Deutsche Hydrierwerke GmbH
Priority date: 1955-01-19
Filing date: 1955-01-19
Publication date: 1957-05-02
Also published as: GB828200A; US2910413A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

kl. 48a 5

rNTERNAT. KL. C 23 b

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT 1007 592

D 19591 VI/48 a ANMELDETAG: 19. JANUAR 1 9 5

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2. MAI 1957

Es wurde gefunden, daß man zu hochglänzenden, festhaftenden galvanischen Metallüberzügen gelangt, wenn man den üblichen Galvanisierungsbädern solche Verbindungen zusetzt, die wenigstens zwei ausschließlich mit Heteroatomen verbundene Kohlenstoff atome, jedoch daneben keine wasserlöslichmachenden Gruppen, wie z. B. Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen, enthalten.

Von den Heteroatomen soll jeweils mindestens eines ein Schwefelatom sein. Diese wirksamen Gruppen, welche gleich- oder verschiedenartig sein können, sind über eines der Heteroatome, also z. B. über ein Schwefel-, Stickstoff- oder Sauerstoffatom an einen vorzugsweise kurzkettigen Kohlenwasserstoffrest, der auch substituiert und/oder von Heteroatomen unterbrochen sein kann, gebunden.

Die erfindungsgemäß verwendeten Produkte sind bekannte Stoffe, oder sie lassen sich nach bekannten Methoden in einfacher Weise herstellen. Es handelt sich im wesentlichen um Bis- oder Polythioharnstoffe oder -isothioharnstoffe, -thiocarbaminate, -dithiocarbaminate, -xanthogenate, -trithiocarbonate u. dgl. oder auch um Stoffe, die verschiedene derartige Gruppen tragen.

Bad zur Herstellung von galvanischen Metallüberzügen

Anmelder:
DEHYDAG

Deutsche Hydrierwerke G. m. b. H._r
Düsseldorf, Henkelstr. 67

Dr. Wennemar Strauss und Dr. Hans Wedell,

Düsseldorf-Holthausen,
sind als Erfinder genannt worden

Nachstehend werden einige Beispiele für die erfindungsgemäß als Zusätze zu galvanischen Bädern verwendeten Verbindungen gegeben:

H₂N — C — S — CH₂ — CH₂ — S — C — NH₂ · 2HBr

NH NH

H₂N — C — S — CH₂ — CH — CH₂ — S — C — NH₂ ■ 2HBr

Il I Il

HN OH NH

H₂N-C-S-CH₂-CH₂-O-CH₂-CH₂-S-C-NH₂^HCi HN NH

H₂N-C-NH-CH₂-CH₂-NH-C-NH₂

S S

CH₃ — S — C — NH- CH₂ — CH₂ — NH- C — S — CH₃

S S

CH₃ — S — C — O — CH₂ — CH₂ — NH-C — S — CH₃

Il Il

s s

CH₃-S-C-O- CH₂ — CH₂ — S — CH₂ — CH₂ — 0 — C — S — CH₃

Il Il

s s

(6)

(7)

507/370

Claims

3 4

CH₃-S-C-O-CH₂-CH₂-N-CH₂-CHo-O-C-S-CH₃ (8)

Il i "Ii

S S == C — S — ^Hg S

(CHg)₂N — C — S — CH₂ — CH₂ — S — C — N(CH₃)₂ (9)

11 Ii

s s

(HOC₂H₄)₂N -C-S-CH₂-CH₂-S-C- N(C₂H₄OH)₂ (10)

Il Il

s s

CH₈-S-C-S-CH₂-CH₂-S-C-S-CH₃ (11)

Die beanspruchten Mittel können für alle Arten von Beispiel 1

galvanischen Prozessen Verwendung finden, z. B. beim In ein saures Kupferbad, welches im Liter 60 g galvanischen Verkupfern, Vernickeln, Verzinken, Ver- 20 Schwefelsäure und 170 g kristallisiertes Kupfersulfat

silbern oder auch bei der Herstellung galvanischer Kad- enthält, gibt man pro Liter Badflüssigkeit 1 g Äthylen-

mium-, Bronze- oder Messingüberzüge. Sie ergeben ins- bis- (dimethyl-amino-dithiocarbaminat) (Tabelle S. 2,

besondere bei der Verwendung in sauren Galvanisierungs- Formel 9). Bei der Verkupferung cyankalisch vorver-

bädern hochglänzende, festhaftende, duktile Metallüber- kupierter Eisenbleche erhält man bei Zimmertemperatur

züge. Die neuen Mittel können allein oder in Verbindung 25 innerhalb eines Stromdichtebereiches von 1 bis 10

mit anderen Glanzmitteln, Einebnungsmitteln, Porenver- Amp./dm² auch bei starker Profilierung hochglänzende

hütungsmitteln, Netzmitteln oder Leitsalzen verwendet und festhaftende Überzüge, die nach dem Spülen keiner

werden. weiteren Nachbehandlung bedürfen.

Mit besonderem Vorteil werden diese Produkte in .

Kombination mit organischen Sulfonsäuren oder ihren 30 ^{e s}P^ie

Salzen verwendet, welche durch Halogenatome oder In einem Nickelbad, welches im Liter 60 g Nickelhalogenähnliche Gruppen substituiert sind und daneben chlorid, 220 g kristallisiertes Nickelsulfat und 35 g Borkein ausschließlich an Heteroatome gebundenes Kohlen- säure enthält, werden 0,1 g Äthylendiisothioharnstoffstoffatom enthalten. Hydrobromid (Formel 1) und 1 g bromäthan-

Geeignete Sulfonsäuren sind z. B. Bromäthansulfon- 35 sulfonsaures Natrium pro Liter Badflüssigkeit gelöst,

säure, 2-Cyanäthansulfonsäure, 2-Rhodanäthansulfon- Die bei einer Temperatur von etwa 60° C und einer

säure, 3-Brom-propansulfonsäure-l, 3-Jod-propansäure-l, Stromdichte von 1 bis 8 Amp/dm² durchgeführte galva-

2, 3-Dichlor-propansulfonsäure-l., 4-Brombutansulfon- nische Vernickelung ergibt hochglänzende, festhaftende

säure-1, S-Chlorbenzolsulfonsäure-l^-Brombenzolsulfon- Überzüge, die keinerlei Nachbehandlung erfordern,

säure-1, 2, 4, 5-Trichlorbenzolsulfonsäure-l, 2-Chlor- 40 .

phenolsulfonsäure-4, S-Brom^-nitro-benzolsulfonsäure-l, ei ρ e

4-Jod-toluolsulfonsäure-3, 4-Brom-benzyl-a>-sulfonsäure, Zu einem Nickelbad der im Beispiel 2 beschriebenen

3-Chlor-naphthalinsulfonsäure-l, 4, 4'-Dibrom-diphenyl- Zusammensetzung gibt man je Liter Badflüssigkeit 0,2 g

disulfonsäure-2,2' u.a.m. l,3-Diisothioureido-propanol-2-Hydrobromid (Formel 2)

Durch die Verwendung derartiger Kombinationen 45 und 8 g 3-brompropansulfonsaures Natrium sowie S g lassen sich z. B. Nickelüberzüge, welche mittels saurer Glycerin. Die bei einer Temperatur von etwa 60° C Bäder hergestellt werden, in überraschender Weise ver- durchgeführte galvanische Vernickelung ergibt bei Strombessern. Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete dichten von 1 bis 8 Amp./dm² festhaftende Überzüge von einebnende Wirkung solcher Bäder, ferner der vorzüg- besonders gutem Hochglanz, liehe Glanz, die hohe Duktilität und die Porenfreiheit 50
der mit ihrer Hilfe erzeugten Metallüberzüge.

Mit Vorteil setzt man diesen Bädern außerdem mehr- Patentansprüche wertige Alkohole, wie Glycerin, Butantriol, Pentaerythrit,

Mannit u. dgl., oder Polymerisationsprodukte von un- 1. Bad üblicher Zusammensetzung zur Herstellung

gesättigten Carbonsäuren bzw. ihre Salze, z. B. das 55 galvanischer Metallüberzüge, dadurch gekennzeichnet,

Natriumsalz der Polyacrylsäure, zu. Durch derartige daß es als Glanzzusatz solche organische Verbindungen

Zusätze lassen sich die Anwendungsmengen der hoch- enthält, die wenigstens zwei ausschließlich mit

wertigen Glanzzusätze verringern und die Eigenschaften Heteroatomen verbundene Kohlenstoff atome, jedoch

der Metallüberzüge noch weiter verbessern. daneben keine wasserlöslichmachenden Gruppen be-

Die Mengen, in denen man die erfindungsgemäßen 60 sitzen.

Mittel bzw. deren Gemische den Bädern zusetzt, sind 2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

von der sonstigen Zusammensetzung der Bäder abhängig daß es solche Verbindungen enthält, die gleichartige

und liegen zwischen etwa 0,01 und 20 g pro Liter Bad- oder verschiedenartige durch ausschließlich mit

flüssigkeit. Im allgemeinen wird bei Temperaturen bis Heteroatomen verbundene Kohlenstoffatome gebil-

etwa 70° C galvanisiert und bei Stromdichten, die 65 dete Atomgruppen besitzen,

zwischen 0,5 und 10 Amp./dm² liegen. 3. Bad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn-

Da die erfindungsgemäßen Mittel während des zeichnet, daß es solche Verbindungen enthält, bei

Galvanisierungsprozesses praktisch nicht verbraucht denen die ausschließlich mit Heteroatomen ver-

werden und chemisch sehr gut beständig sind, haben die bundenen Kohlenstoff atome an einen vorzugsweise

Bäder eine lange Lebensdauer. 70 niedermolekularen Kohlenwasserstoffrest gebunden

5 6

sind, der substituiert und/oder von Heteroatomen 5. Bad nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn-

unterbrochen sein kann. zeichnet, daß es gleichzeitig mehrwertige Alkohole

4. Bad nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn- und/oder Polymerisationsprodukte von niedermoleku-

zeichnet, daß es gleichzeitig organische Sulfonsäuren laren ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Salze

bzw. deren Salze enthält, welche durch Halogen- 5 enthält.

atome, bevorzugt Bromatome, oder durch halogen-

ähnliche Atomgruppen substituiert sind und daneben

kein ausschließlich an Heteroatome gebundenes ^In Betracht gezogene Druckschriften:

Kohlenstoffatom besitzen. Deutsche Patentschrift Nr. 888493.

© 709 50W370 4.57