DE1248415B - Saure galvanische Kupferbaeder - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
PATENTAMT
DEUTSCHES
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:
C 23 b
Deutsche KL: 48 a-5/20
C250 3-38
D 43821VI b/48 a
7. März 1964
24. August 1967
7. März 1964
24. August 1967
Gegenstand des Hauptpatentes 1 146 322 sind saure galvanische Kupferbäder üblicher Zusammensetzung
mit einem Gehalt an organischen Sulfonsäuren oder deren Salzen, welche im Molekül wenigstens
einen Thioharnstoffrest und wenigstens einen Dithiocarbaminsäurerest besitzen. Diese organischen
Sulfonsäuren verleihen den damit versetzten Bädern gleichzeitig einebnende Eigenschaften. Wie bei
anderen bekannten Einebnern für saure Kupferbäder wirkt sich die einebnende Eigenschaft jedoch
nur in solchen Bädern aus, deren Chlorionenkonzentration 60 mg/1 nicht wesentlich übersteigt. Da aber
ein großer Teil der heutigen Gebrauchswässer durch die Chloraufbereitung in seinem Chlorionengehalt,
der durch laufende Ergänzung des verdunstenden Wassers während der Galvanisierung durch chlorhaltiges
Gebrauchswasser noch - ständig gesteigert wird, bereits höher liegt, waren alle bisherigen Einebnungsergebnisse
in sauren Kupferbädern, die mit solchen Gebrauchswässern angesetzt wurden, mangelhaft.
Ein Chlorionengehalt von etwa 20 bis 60 mg/1 gilt als normal und verursacht auch in seinem oberen
Bereich in der Regel keine nennenswerten Störungen. Sobald sich aber die Chlormenge erhöht, können
ganz erhebliche Einbußen des Einebnungseffektes eintreten.
Es wurde nun gefunden, daß saure galvanische Kupferbäder mit einem Gehalt an organischen
Sulfonsäuren oder deren Salzen, welche im Molekül wenigstens einen Thioharnstoffrest und wenigstens
einen Dithiocarbaminsäurerest besitzen, auch mit einer hohen Chlorionenkonzentration über 60 mg/1
ausgezeichnet eingeebnete Kupferniederschläge liefern, wenn diese Bäder zusätzlich als Einebnungsmittel
Verbindungen der allgemeinen Formel
NH
NH — CH2 — S — C — N
S S
enthalten, wobei die freien Valenzen der Stickstoff-Saure galvanische Kupferbäder
Zusatz zum Patent: 1 146 322
Anmelder:
Dehydag Deutsche Hydrierwerke G. m. b. H.,
Düsseldorf, Henkelstr. 67
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Gregor Michael, Düsseldorf;
Dr. Wolf-Dieter Willmund,
Düsseldorf-Holthausen
atome an aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Reste bzw. Wasserstoff gebunden sein können,
die freien Valenzen des Stickstoffatoms des Dithiocarbaminsäurerestes
zusammen mit dem Stickstoff auch ein Heteroringsystem bilden können und die freie Valenz des Stickstoffatoms des Thioharnstoffrestes
auch an einen weiteren Dithiocarbaminsäure-S-methylrest nach der obigen Formel gebunden sein
kann.
Verbindungen der erfindungsgemäß zu verwendenden Art, die die oben bezeichnete Gruppierung
enthalten, sind beispielsweise
1. C2H5\
C2H5
— C — S — CH2 — NH — C — NH — CHo — S — C —
Il Il Il
SSS C2H5
c2h5
/CH2-CH2X
2. &H5 — NH —C-NH-CH2-S-C-N^ /CH2
S S
709 638/470
4. CH-2
CH2 — CH2
CHo —Cb
CH>
C —S —CH2-NH-C —NH-CH2-S —C —n
Il Il Il
SSS
/C2H5
CH2 — CH2\
o-CH/
NH — C —NH-CH2-S- -C — N
C2H5
NH — C — NH — CH2 — S — C — N :
^C2H5
-CH3
6. NH2 — C — NH — CH2 — S — C — N'
^CH3
7. NH2 — C — NH — CH2 — S — C — NH2
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen lassen sich nach bekannten Methoden in einfacher
Weise herstellen. Sie können in den sauren galvanischen -Kupferbädern mit den üblichen Zusatzmitteln
kombiniert werden.
Von den erfindungsgemäß verwendeten Einebnungsmitteln liefert in üblichen Bädern mit hoher
Chlorionenkonzentration der Ν,Ν-Diäthyl-thiocarbamylmercaptomethyl-N'-phenylthioharnstoff(
Verbindung Nr. 5) die besten Ergebnisse.
Der Zusatz der erfindungsgemäß verwendeten Einebnungsmittel erfolgt in Mengen von 0,001 bis
20 g/l, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 g/l Badflüssigkeit. Die als Glanzmittel dienenden organischen Sulfonsäuren
oder deren Salze werden in einer Menge von 0,05 bis 5 g/l, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 g/l Badflüssigkeit
zugesetzt. Die Verkupferung wird in den allgemein üblichen Temperatur- und Stromdichtebereichen
durchgeführt.
Zu einem sauren Verkupferungsbad der Grundzusammensetzung 210 g/l Kupfersulfat und 60 g/l
Schwefelsäure gibt man 1 g/l des Anlagerungsproduktes von 18 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol
Nonylphenol als Netzmittel und 0,5 g/l des Dinatriumsalzes der l-Phenylthioureido-3,6-diazahexamethylen
- 3,6 - bis - dithiocarbaminsäurepropylester-ω-sulfonsäure
der Formel
NH — C — NH — CH2 — CH2- N — CH2 — CH2 — NH — C — S — (CHo)3SO3Na
S S = C-S(CHo)3SO3Na S
als Glanz- und Einebnungsmittel. Dieses Bad liefert bei einem Chlorionengehalt von 20 bis 60 mg/1 und
einer Temperaturtoleranz von 10 bis 350C im
Stromdichtebereich von 0,5 bis 8 A/dm2 duktile, porenfreie, gleichmäßig hochglänzende und gut eingeebnete
Kupferüberzüge.
Bringt man dieses Bad jedoch auf eine Chlorionenkonzentration von 230 mg/1, so geht die einebnende
Wirkung des Bades weitgehend verloren. Durch einen Zusatz von 0,06 g Ν,Ν-Diäthyl-thiocarbamylmercaptomethyl-N'-phenylthioharnstoff
(Verbindung Nr. 5) auf 1 1 Badflüssigkeit wird die einebnende Wirkung des Bades wieder vollständig hergestellt.
Zu einem sauren Verkupferungsbad der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 1 mit einer Chlorionenkonzentration
von 250 mg/1 gibt man 1 g/l des Anlagerungsproduktes von 18 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol als Netzmittel 0,25 g/l des
Umsetzungsproduktes von N,N'-bis-(diäthyl-thiocarbamylmercaptomethyl)-thioharnstoff
mit Propansulton als Glanzmittel und 0,1 g/l der Verbindung Nr. 1. Das Bad liefert bei einer Temperaturtoleranz
von 10 bis 35°C im Stromdichtebereich von 0,5 bis 8 A/dm2 duktile, porenfreie, gut eingeebnete Kupferüberzüge
von ausgezeichnetem Hochglanz. Läßt man in diesem Bad die Verbindung Nr. 1 fort, so geht
die einebnende Wirkung des Bades zu einem wesentliehen Teil verloren. Wird dagegen ein Grundbad
mit 20 bis 50 mg/1 Chlorionenkonzentration verwendet, so bedarf man zur Erzeugung der guten
Einebnung keiner Zugabe von Verbindung Nr. 1.
Zu einem sauren Kupferbad der gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 1 gibt man 1 g/l
des Anlagerungsproduktes von 18 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol als Netzmittel und 0,1 g/l
des Umsetzungsproduktes von Ν,Ν-Diäthyl-thiocarbamylmercaptomethyl-N'-phenylthioharnstoffmit
Propansulton als Glanzmittel. Man erhält bei niedrigen Chlorionenkonzentrationen von 20 bis
50 mg/1 einen guten Einebnungseffekt, der bei hohen Chlorionenkonzentrationen um 250 mg/1 weitgehend
verlorengeht. In allen Fällen bleibt jedoch der Glanz unverändert. Durch Zugaben von 0,06 g/l
der Verbindung Nr. 3 bzw. Nr. 5 kann das gute
Einebnungsvermögen auch bei hohen Chlorionenkonzentrationen wiederhergestellt werden.
Zu einem sauren Kupferbad der gleichen Grundzusammensetzung wie im Beispiel 1 gibt man 0,4 g/l
des Reaktionsproduktes von Ν,Ν-Diäthyl-thiocarbamylmercaptomethyl-N
'-phenylthioharnstoff mit Propansulton.
Das Bad wird mit Luft betrieben und liefert im Temperaturbereich von 10 bis 350C bei einer
niedrigen Chlorionenkonzentration von 20 bis 50 mg/1 eine gute Einebnung, bei hoher Chlorionenkonzentration
um 280 mg/1 dagegen nur eine mäßige Einebnung bei unverändertem Glanzeffekt. Durch Zugaben
von 0,06 bis 0,08 g/l der Verbindung Nr. 3 bzw. Nr. 5 wird das gute Einebnungsvermögen auch
bei der hohen Chlorionenkonzentration wiederhergestellt.
Claims (3)
1. Saure galvanische Kupferbäder mit einem Gehalt an organischen Sulfonsäuren oder deren
Salzen, welche im Molekül wenigstens einen Thioharnstoffrest und wenigstens einen Dithiocarbaminsäurerest
besitzen, nach Patent 1146322, dadurch gekennzeichnet, daß sie
zusätzlich als Einebnungsmittel Verbindungen der allgemeinen Formel
— NH — C — NH — CH2 — S — C — N
<
enthalten, wobei die freien Valenzen der Stickstoffatome an aliphatische, cycloaliphatische oder
aromatische Reste bzw. Wasserstoff gebunden sein können, die freien Valenzen des Stickstoffatoms
des Dithiocarbaminsäurerestes zusammen mit dem Stickstoff auch ein Heteroringsystem
bilden können und die freie Valenz des Stickstoffatoms des Thioharnstoffrestes auch an einen
weiteren Dithiocarbaminsäure-S-methylrest nach der obigen Formel gebunden sein kann.
2. Bäder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Einebnungsmittel N,N-Diäthyl
- thiocarbamylmercaptomethyl - N' - phenylthioharnstoff enthalten.
3. Bäder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie das Einebnungsmittel in
einer Menge von 0,001 bis 20 g/l, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 g/l Badflüssigkeit enthalten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 007 592.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 007 592.
Priority Applications (11)
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |