DE10040533B4

DE10040533B4 - Vorrichtung und Verfahren zum Öffnen und Reinigen von Fasergut

Info

Publication number: DE10040533B4
Application number: DE10040533A
Authority: DE
Inventors: Dipl.-Ing. Franke Christian
Original assignee: Truetzschler GmbH and Co KG
Current assignee: Truetzschler GmbH and Co KG
Priority date: 1999-08-30
Filing date: 2000-08-18
Publication date: 2012-01-26
Anticipated expiration: 2020-08-19
Also published as: DE10040533A1; IT1318795B1; GB0021065D0; US6327745B1; ITMI20001925A1; ITMI20001840A1; CH695154A5; ITMI20001925A0; GB2353806A; GB2353806B; ITMI20001840A0

Abstract

Eine Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut (B) hat zwei gleichsinnig rotierende, parallel zueinander in einem Gehäuse im wesentlichen horizontal oberhalb von Rostsegmenten gelagerten Öffnungswalzen (3a, 3b), deren Eingriffskreise sich in der Horizontalen nahezu berühren. Ferner weist sie einen tangential auf das eine Ende der in Fasertransportrichtung ersten Öffnungswalze (3a) gerichteten Eintrittsrohrstutzen (6) auf und einen auf der dem Eintrittsrohrstutzen (6) gegenüberliegenden Seite des Gehäuses horizontal aus dem Gehäuse austretenden Austrittsrohrstutzen (8), durch die das Fasergut (B) zu- bzw. abführbar ist. Bei der Vorrichtung ist das Fasergut (B) über den Eintrittsrohrstutzen (6) vertikal von oben auf die der zweiten Öffnungswalze (3b) abgewandten Seite der ersten Öffnungswalze (3a) zwischen Gehäuse und Öffnungswalze (3a) gerichtet. Die Drehrichtung der Öffnungswalze (3a) im Eintrittsbereich des Fasergutes (B) weist von der zweiten Öffnungswalze (3b) weg und stimmt im Peripherbereich an dem Gehäuse mit der Zuführrichtung des Fasergutes (B) überein. Oberhalb des Eintrittsrohrstutzens (6) ist eine Fasergutverarbeitungseinrichtung angeordnet. Das Fasergut (B) ist von der Faserverarbeitungseinrichtung in den Eintrittsrohrstutzen (6) durch Schwerkraft zuführbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Öffnen und Reinigen von Fasergut gemäß dem Oberbegriff des jeweiligen unabhängigen Patentanspruchs.
Bei einer bekannten Vorrichtung wird das Fasermaterial pneumatisch von einer Verarbeitungseinrichtung abgesaugt und dem Öffner bzw. Reiniger pneumatisch zugeführt. Das Fasermaterial tritt zusammen mit dem Transportluftstrom in den Eintrittsrohrstutzen ein. Der Transportluftstrom, der wegen der Absaugung relativ stark ist, stört den Öffnungs- und Reinigungsvorgang in der Maschine. Außerdem ist der apparative Aufwand für den pneumatischen Fasermaterialtransport hoch.
Die DE 39 12 559 C2 betrifft eine Mischungsvorrichtung für Spinngutfasern, jedoch besteht diese Öffnungsvorrichtung nicht aus einer Mehrzahl von Öffnungswalzen, die in einem Gehäuse angeordnet sind. Die DE 39 32 282 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut mit einer Mehrzahl von Öffnungswalzen, die in einem Gehäuse angeordnet sind, jedoch offenbart die Druckschrift keine stromaufwärts zum Faserguteinlass angeordnete Fasergutverarbeitungseinrichtung, aus der Fasergut mittels Schwerkraft in den Faserguteinlass zuführbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere konstruktiv einfach ist und einen verbesserten Öffnungs- und Reinigungsvorgang erlaubt.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Patentanspruch 1 und 9 sowie durch ein Verfahren nach Patentanspruch 23. Weiterbildungen der Vorrichtung und des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Durch die Anordnung der Faserverarbeitungseinrichtung derart, dass mittels der Schwerkraft Fasergut dem Faserguteinlass zuführbar ist, z. B. oberhalb des Eintrittsrohrstutzens, gelangt das Fasergut durch Schwerkraft nach unten in den Faserguteinlass bzw. den Eintrittsrohrstutzen. Dadurch, dass ein pneumatischer Transportluftstrom zu dem Eintrittsrohrstutzen entfällt, ist der anlagemäßige Aufwand wesentlich reduziert. Außerdem ist die Reinigungswirkung dadurch verbessert, dass die Förderung des Fasergutes im Öffner bzw. Reiniger nur durch die Öffnungswalze erfolgt, wobei ein axialer Zuluftstrom unterstützend wirkt. Es erfolgt eine Funktionstrennung zwischen Zuführung zur und Durchleitung durch den Reiniger bzw. Öffner.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind Gegenstand der abhängigen Vorrichtungsansprüche. Analoges gilt für die entsprechenden Verfahrensansprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
1 schematisch Seitenansicht im Schnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung und
2 Vorderansicht im Schnitt der Vorrichtung nach 1.
Nach 1 ist als Fasergutverarbeitungseinrichtung ein Kondenser 1 mit einer Siebtrommel vorgesehen, dem unterhalb ein Horizontal-Öffner- und Reiniger 3, z. B. Trützschler AXI-FLO AFC, nachgeschaltet ist. Der Kondenser 1 und der Reiniger 3 sind durch ein Trichterelement 4, z. B. aus Blech, miteinander verbunden. Datei ist der Kondenser 1 oberhalb des Eintrittsrohrstutzens 6 des Reinigers 3 angeordnet. Der Reiniger 3 weist zwei rotierende Öffnungswalzen 3a und 3b auf, unterhalb derer Roste 3c bzw. 3d mit durchgehenden Öffnungen angeordnet sind (2). Die Öffnungswalzen 3a und 3b drehen sich entsprechend den Pfeilen 3' bzw. 3'' entgegen dem Uhrzeigersinn. Axial zu den Öffnungswalzen 3a und 3b sind in einer Gehäuseseitenwand eine Zuluftöffnung 7 und in der gegenüberliegenden Gehäuseseitenwand ein Austrittsrohrstutzen 8 vorhanden. Mit 11 ist eine Saugluftquelle bezeichnet.
Im Betrieb wird ein Faser-Luftgemisch A, z. B. Baumwolle und/oder Chemiefasern, von einer (nicht dargestellten) Spinnereivorbereitungsmaschine pneumatisch durch eine Rohrleitung 5 zu dem Kondenser 1 gefördert. Durch die rotierende Siebtrommel 2 des Kondensers 1 wird die Transportluft C von dem Fasergut getrennt und abgeführt. Das Fasergut B fällt durch Schwerkraft von dem Kondenser 1 durch den Trichter 4 in den Eintrittsrohrstutzen 6 und von dort in den Innenraum des Reinigers 3. Durch die Zuluftöffnung 7 fliesst ein Zuluft-Strom D in den Reiniger 3 und aus dem Austrittsrohrstutzen 8 tritt ein Faser-Luftgemisch E aus. An den Austrittsrohrstutzen 8 ist die Saugluftquelle 11 angeschlossen.
Mit 9 ist ein Austrittsrohrstutzen für die abgeschiedene Transportluft C und mit 10 ist eine rotierende Fächerwalze bezeichnet.

Claims

Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut (B), mit einer Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3), welche eine Mehrzahl von Öffnungswalzen (3a, 3b) aufweist, die in einem Gehäuse angeordnet sind, welches einen Faserguteinlass (6) zum Entgegennehmen von Fasergut (B) zur Behandlung durch die Öffnungswalzen (3a, 3b), sowie einen Fasergutauslass (8) für behandeltes Fasergut (B) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner stromaufwärts zum Faserguteinlass (6) eine Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) aufweist, die so angeordnet ist, dass mittels der Schwerkraft Fasergut (B) dem Faserguteinlass (6) zuführbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3) zwei Öffnungswalzen (3a, 3b) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Öffnungswalzen (3a, 3b) parallel zueinander angeordnet sind, wobei sich die Achsen der Öffnungswalzen (3a, 3b) horizontal in einer gemeinsamen Ebene erstrecken.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher die oder jede stromabwärts liegende Öffnungswalze (3b) so angeordnet ist, dass sie mit der benachbarten stromaufwärts angeordneten Öffnungswalze (3a) zusammenwirkt, um Fasergut von dieser entgegenzunehmen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Faserguteinlass (6) der Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3) tangential in Richtung auf den Umfang derjenigen Öffnungswalze (3a) gerichtet ist, die in Richtung des Fasertransports als erste angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fasergutauslass (8) horizontal aus einer Wand des Gehäuses austretend angeordnet ist, die entfernt von der Stelle des Faserguteinlasses (6) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) senkrecht oberhalb der Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Drehrichtung derjenigen Öffnungswalze (3a), die so angeordnet ist, dass sie als erste Fasergut (B) entgegennimmt, welches durch den Faserguteinlass (6) zugeführt wird, derart ist, dass das Fasergut (B) um einen Großteil des Umfangs dieser Öffnungswalze (3a) herum geführt ist, bevor es auf die stromabwärts benachbart angeordnete Öffnungswalze (3b) trifft.
Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut (B) mit zwei gleichsinnig rotierenden, parallel zueinander in einem Gehäuse im wesentlichen horizontal oberhalb von Rostsegmenten gelagerten Öffnungswalzen (3a, 3b), deren Eingriffskreise sich in der Horizontalen nahezu berühren, mit einem tangential auf das eine Ende der in Fasertransportrichtung ersten Öffnungswalze (3a) gerichteten Faserguteinlass (6) und einem auf der dem Faserguteinlass (6) gegenüberliegenden Seite des Gehäuses horizontal aus dem Gehäuse austretenden Fasergutauslass (8), durch die das Fasergut (B) zu- bzw. abführbar ist, bei der das Fasergut (B) über den Faserguteinlass (6) vertikal von oben auf die der zweiten Öffnungswalze (3b) abgewandten Seite der ersten Öffnungswalze (3a) zwischen Gehäuse und Öffnungswalze (3a) gerichtet ist und die Drehrichtung der Öffnungswalze (3a) im Eintrittsbereich des Fasergutes (B) von der zweiten Öffnungswalze (3b) wegweist und im Peripherbereich an dem Gehäuse mit der Zuführrichtung des Fasergutes (B) übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Faserguteinlasses (6) eine Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) angeordnet ist und das Fasergut (B) von der Faserverarbeitungseinrichtung (1) in den Faserguteinlass (6) durch Schwerkraft zuführbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, bei welcher die Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) ein Fasermaterialabscheider mit unbeweglicher Abscheidefläche ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, bei welcher die Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) ein Kondenser mit rotierender Siebtrommel (2) ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, bei welcher das Gehäuse eine Zuluftöffnung (7) für einen Zuluftstrom (D) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 12, bei welcher die Zuluftöffnung (7) horizontal ausgerichtet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 12, bei welcher die Zuluftöffnung (7) in einer axialen Richtung in Bezug auf die Öffnungswalzen (3a, 3b) ausgerichtet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 12, bei welcher Mittel vorgesehen sind zum Einstellen des Zuluftstroms (D).
Vorrichtung nach Anspruch 12, welche so ausgebildet ist, dass der Zuluftstrom (D) in die Zuluftöffnung (7) eintritt und aus dem Fasergutauslass (8) austritt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fasergutauslass (8) an eine Saugluftquelle (11) angeschlossen ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, bei welcher die Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) die Fasergutablieferungsvorrichtung eines Faseröffners ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, bei welcher die Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) ein Steiglattentuch ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 9, welche eine Zuführleitung aufweist, welche zwischen der Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) und dem Faserguteinlass (6) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 20, bei welcher die Zuführleitung ein schachtartiges Verbindungselement (4) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 21, bei welcher das schachtartige Verbindungselement (4) ein Trichter oder dergleichen ist.
Verfahren zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, bei welchem das Fasergut (B) pneumatisch mit Hilfe eines Transportgases einer Fasergutverarbeitungseinrichtung (1) zugeführt wird, das Fasergut (B) von dem Transportgas getrennt wird und das Fasergut (B) einem Einlass einer Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3) zugeführt und einer Verarbeitung unterzogen wird durch eine Mehrzahl von Öffnungswalzen (3a, 3b) der Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, dass zugelassen wird, dass das Fasergut (B) durch die Schwerkraft bedingt herabfällt in den Einlass einer Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3).
Verfahren nach Anspruch 23, bei welchem ein Luftstrom in die Öffnungs- und Reinigungseinrichtung (3) hineingelassen wird unabhängig von dem Fasergut (B), welcher die Verarbeitung unterstützt.