DE10039383A1 - Blitzlampe und Blitzlampenaufbau - Google Patents
Blitzlampe und BlitzlampenaufbauInfo
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Abstract
Eine Blitzlampe (10) mit einer gasgefüllten Entladungsröhre (10) aus Glas und an jedem Ende je einer mittels Glaslot (13) eingeschmolzenen Leistungselektrode (14, 15) hat ein Glas, das einen oder mehrere der folgenden UV-Transmissionswerte Tw aufweist: bei 180 nm: Tw > 5%, vorzugsweise > 9%; bei 200 nm: Tw > 30%, vorzugsweise > 45%; bei 254 nm: Tw > 60%, vorzugsweise > 80%. Der Innendurchmesser der Entladungsröhre (11) kann größer als der 1,2-fache Wert des Plasmakanaldurchmessers sein. Die Zündelektrode (16) kann ein Teil des Reflektors (30-33) oder mit diesem elektrisch verbunden sein. Der Blitzkondensator (42) kann für eine Ladespannung über 370 Volt, vorzugsweise über 400 Volt, ausgelegt sein.
Description
Die Erfindung betrifft eine Blitzlampe und einen Blitzlampenaufbau. Insbe
sondere betrifft sie Blitzlampen für Anwendungen im UV-Bereich (Wellen
länge < 450 nm).
Fig. 5A zeigt einen allgemeinen Aufbau einer Blitzlampe 50. Sie weist einen
geschlossenen Glaskörper 53 auf, in dem sich ein Gas, beispielsweise Xenon,
unter einem bestimmten Fülldruck befindet. Der rohrförmige Körper 53 weist
an beiden Enden Elektroden 51 auf. Der thermischen Widerstandsfähigkeit
halber sind diese Elektroden zumindest im Bereich innerhalb des Röhrchens
aus Wolfram gefertigt. An den Elektroden liegt die Gleichspannung eines
Blitzkondensators an, herkömmlicherweise ca. 300 bis 350 Volt. Diese Span
nung alleine genügt nicht, um eine Entladung herbeizuführen. Vielmehr ent
steht diese erst dann, wenn über eine Zündelektrode 52 kapazitiv eine weitere
Zündspannung angelegt wird (1000 Volt Wechselspannung oder mehr), die
dann den Beginn der Entladung auslöst, wobei die Entladung sich auch dann
fortsetzt, wenn die Zündspannung an Zündelektrode 52 wieder abgeklungen
ist. Über Glasmanschetten 54 sind die Elektroden 51 in den Glaskörper 53
eingeschmolzen.
Fig. 5B zeigt im Querschnitt eine Blitzlampe 50 in Verbindung mit einem Re
flektor 55 in einem bekannten Aufbau. Der Reflektor kann ein Parabolreflek
tor sein, der das von der Blitzlampe rundum ausgesandte Licht im wesentli
chen gerade in eine Richtung richtet. Die Blitzlampe 50 kann am Reflektor 55
anliegen. Der Reflektor kann ein Blech sein, das als Zündelektrode verwendet
wird und dementsprechend in die elektrische Beschaltung einbezogen und iso
liert gehaltert ist.
Insbesondere im Hinblick auf UV-Anwendungen haben bekannte Blitzlampen
verschiedene Probleme:
Herkömmlicherweise verwendete Gläser haben eine schlechte UV-Durchläs sigkeit. Dies bedeutet, daß innerhalb der Blitzlampe 50 zwar durchaus UV- Licht erzeugt wird, dieses aber schon innerhalb des Glases absorbiert wird, so daß es nicht nach außen gelangt. Herkömmliche Blitzlampen werden insbe sondere aus Borsilikat-Hartglas gefertigt, weil dieses eine besonders wirtschaftliche Einschmelztechnik für die Elektroden erlaubt. Ein solches Hartglas ist bei 0,5 mm Dicke jedoch für Wellenlängen von 320 nm und kürzer nicht mehr ausreichend durchlässig, so daß es für UV-Anwendungen ungeeignet ist.
Herkömmlicherweise verwendete Gläser haben eine schlechte UV-Durchläs sigkeit. Dies bedeutet, daß innerhalb der Blitzlampe 50 zwar durchaus UV- Licht erzeugt wird, dieses aber schon innerhalb des Glases absorbiert wird, so daß es nicht nach außen gelangt. Herkömmliche Blitzlampen werden insbe sondere aus Borsilikat-Hartglas gefertigt, weil dieses eine besonders wirtschaftliche Einschmelztechnik für die Elektroden erlaubt. Ein solches Hartglas ist bei 0,5 mm Dicke jedoch für Wellenlängen von 320 nm und kürzer nicht mehr ausreichend durchlässig, so daß es für UV-Anwendungen ungeeignet ist.
Zwar gibt es bestimmte Gläser mit verbesserter UV-Durchlässigkeit. Quarz
gläser haben einen hohen Schmelzpunkt und fordern somit ein aufwendiges
Herstellungsverfahren, das nur bei Blitzlampen hoher Blitzenergie
(< 100 Ws) gerechtfertigt ist. Es kann jedoch nicht für Blitzlampen für UV-
Anwendungen niedriger Blitzenergie (< 100 Ws) verwendet werden, da dies
nicht wirtschaftlich wäre.
Ein weiteres Problem bekannter Blitzlampen ist das der Glaswandschwärzung.
Während einer Entladung verdampfen die Elektroden in der Blitzröhre zu ei
nem bestimmten Ausmaß. Der Metalldampf schlägt sich an den Innenwänden
der Glasröhre 53 nieder. Dadurch wird die Durchlässigkeit des Glaskörpers
insbesondere für UV-Licht weiter beeinträchtigt. Bei Aufbauten gemäß Fig.
5B hat sich gezeigt, daß eine bestimmte Häufung des Niederschlags des ver
dampften Wolfram-Materials im Bereich des Kontakts des Reflektors 55 mit
dem Glasrohr 53 erfolgt. Auch hier beobachtet man jedoch eine flächige Ver
teilung des Niederschlags über den Innenumfang des Glasrohrs.
Schließlich haben die bekannten Reflektorkonstruktionen gemäß Fig. 5B den
Nachteil, daß es zwischen Blitzlampe 50 und Reflektor 55 zu Mehrfachrefle
xionen kommt, was zum einen die Lichtausbeute aufgrund wiederholter Ab
sorption verringert und zum anderen die thermische Belastung insbesondere
auch wegen der ungleichen Verteilung des Lichteinfalls über den Umfang er
höht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Blitzlampe anzugeben, die einfach herge
stellt werden kann und die insbesondere für UV-Anwendungen gut geeignet
ist.
Die Erfindung umfaßt mehrere Aspekte, die für sich alleine, aber besonders
vorteilhaft auch kombiniert angewendet werden können. Im einzelnen:
- A) Es wird eine Blitzlampe angegeben, die Strahlungsleistung überwiegend im UV-Bereich (Wellenlängen < 450 nm) abgibt und deren Energie pro Blitz unter 100 Ws, vorzugsweise unter 50 Ws liegt.
- B) Für den Körper der Blitzlampe wird ein niedrigschmelzendes Glas mit guter UV-Durchlässigkeit in Verbindung mit einer auf Glaslot basieren den Einschmelztechnik für die Elektroden verwendet.
- C) Es wird ein Innendurchmesser des Glasrohrs gewählt, der größer ist als der Lichtbogendurchmesser bei der Entladung. Bevorzugt erfolgt diese Dimensionierung in Verbindung mit einer einseitigen, strichförmigen Triggerelektrode.
- D) Die Triggerelektrode wird durch den Falz eines Reflektors gebildet, wo bei der Falz ein länglicher Falz sein kann, der in Längsrichtung des Glas rohrs verlaufen und an diesem anliegend angebracht sein kann.
- E) Es wird ein möglichst hoher Xenon-Fülldruck verwendet.
- F) Es wird eine vergleichsweise hohe Ladespannung verwendet.
Durch Anwendung einer oder der Kombination mehrerer der obigen Merk
malsgruppen A. bis F. gelangt man zu einer guten UV-Ausbeute einer wirt
schaftlich herstellbaren Blitzlampe. Man kann dann in Bereiche der UV-Licht-
Ausbeute gelangen, die es erlauben, bestimmte Charakteristiken insbesondere
des Spektrums durch Wahl der Glaswanddicke zu beeinflussen. Entgegen dem
primären Ziel, eine Glaswand möglichst, dünn zu machen, um möglichst gerin
ge Absorption zu erhalten, kann dann die Wandstärke dicker oder das Glas
marial freier gewählt werden, um bestimmte Eigenschaften der Blitzlampe zu
erhalten.
Besonders vorteilhafte Kombinationen sind Paarungen der obigen Merkmale
B., C. und D. (B. und C., B. und D., C. und D.), oder alle drei Merkmalsgrup
pen zusammen (B., C. und D.), die sich so ergebenden Blitzlampen ggf. in
Verbindung mit einer oder beiden der Merkmalsgruppen E. und F. Es können
so insbesondere Blitzlampen gem. Merkmalsgruppe A. hergestellt werden.
Nachfolgend werden bezugnehmend auf die Zeichnungen einzelne Ausfüh
rungsformen der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Blitzlampe,
Fig. 2 Dimensionierungen und Definitionen für eine Blitzlampe,
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Gesamtaufbau von Blitzlampe und Re
flektor,
Fig. 4 eine Schaltung für eine Blitzlampe, und
Fig. 5 bekannte Ausführungsformen.
Ganz allgemein liegt die Erfindung in der Schaffung einer Blitzlampe, die
mehr als 30%, vorzugsweise mehr als 50%, weiter vorzugsweise mehr als 70%
ihrer Strahlungsleistung im UV-Bereich (Wellenlängen < 450 nm) abgibt und
deren Energie pro Blitz unter 100 Ws, vorzugsweise unter 50 Ws, weiter vor
zugsweise unter 20 Ws liegt. Die Energie pro Blitz kann über 1 oder 2 Ws lie
gen. Damit werden Blitzlampen geschaffen, die im häuslichen Bereich bspw.
zum Desinfizieren von Gegenständen geeignet sind.
Die Blitzlampe kann wie in Fig. 1 gezeigt aufgebaut sein. Fig. 1 zeigt eine
Blitzlampe 10 schematisch im Längsschnitt. 11 bezeichnet den Glaskörper der
Blitzlampe. Er ist vorzugsweise länglich und rund zylindrisch. An den Längsenden
der Blitzlampe befinden sich Elektroden 14 und 15, die in später näher
zu beschreibender Weise in den Glaskörper 11 eingeschmolzen sein können.
Die Elektroden 14, 15 weisen Anode 14a und Kathode 15a auf. Eine Zünde
lektrode 16 ist außerhalb des Innenraums 12 der Blitzlampe vorgesehen. Es
kann sich um eine herkömmliche Konstruktion oder um eine später noch zu
beschreibende erfindungsgemäße Konstruktion handeln. Vorzugsweise er
streckt sich die Zündelektrode länglich in Längsrichtung der Blitzlampe. Sie
deckt insbesondere vorzugsweise die Brennlänge der Blitzlampe (den Bereich
zwischen den Elektrodenplatten 15a, 14a) ab.
Das Glas des rohrförmigen Körpers 11 weist eine gute UV-Durchlässigkeit
auf. Es kann wie folgt beschrieben werden:
Es weist einen niedrigen Gehalt an polyvalenten Ionen auf, insbesondere von Eisen. Der Gehalt liegt unter 30%, vorzugsweise unter 10% des Werts von Gläsern, die für herkömmliche Blitzlampen (Photoblitzlampen) verwendet werden. Das gleiche kann hinsichtlich der Oxide von Aluminium und allge mein von Alkali- und Erdalkalimetallen gelten.
Es weist einen niedrigen Gehalt an polyvalenten Ionen auf, insbesondere von Eisen. Der Gehalt liegt unter 30%, vorzugsweise unter 10% des Werts von Gläsern, die für herkömmliche Blitzlampen (Photoblitzlampen) verwendet werden. Das gleiche kann hinsichtlich der Oxide von Aluminium und allge mein von Alkali- und Erdalkalimetallen gelten.
Hinsichtlich der UV-Durchlässigkeit kann das Glas anhand seiner Transmissi
onswerte Tw bei bestimmten Wellenlängen wie folgt beschrieben werden: Bei
180 nm ist Tw größer 5%, vorzugsweise größer 9%, bei 200 nm ist Tw grö
ßer 30%, vorzugsweise größer 45%, bei 254 nm (Quecksilber-Linie) ist Tw
größer 60%, vorzugsweise größer 80%. Ein Glas, das den obigen Trans
missionswertangaben genügt ist das Glas 8337B der Firma Schott, das lt. Herstellerangabe
bei 180 nm einen Transmissionswert von 10%, bei 200 nm ei
nen Transmissionswert von 50% und bei 254 nm einen Transmissionswert
von 90% aufweist. Die Angaben zu Tw in dieser Beschreibung und in den
Ansprüchen sind als Materialkonstanten in dem Sinn zu verstehen, daß sie sich
auf Gläser einer Dicke von 0,5 mm beziehen. Tatsächlich gebaute Blitzlampen
können in Abhängigkeit von deren Glaswanddicke andere Transmissionswerte
haben, insbesondere niedrigere bei dickeren Gläsern und höhere bei dünneren
Gläsern.
Das verwendete Glas genügt einer oder mehrerer der oben genannten Bedin
gungen hinsichtlich UV-Transmission bzw. Materialzusammensetzung. Die
damit einhergehende schwierigere Verarbeitbarkeit kann durch das Anschmel
zen der Elektroden 14 und 15 bzw. von Elektrodenaufbauten 14, 14a, 14b und
15, 15a und 15b mittels Glaslot 13a, 13b an den Glaskörper 11 aufgefangen
werden. Die Elektroden 14 und 15 weisen vorzugsweise Wolfram auf oder
bestehen daraus. Die länglichen, den Glaskörper 11 durchstoßenden Stifte 14,
15 können im Bereich des Durchtritts durch den Glaskörper 11 von Glaslot
13a, 13b umgeben sein (nicht gezeigt). Das Glaslot ist seinerseits mit dem
Glaskörper 11, der wie oben beschrieben zusammengesetzt ist bzw. Eigen
schaften hat, verschmolzen. Zusätzlich kann zwischen Glaslot 13a, 13b und
Glaskörper 11 ein Sealing-Ring (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der ebenfalls
aus Glas besteht. Die Elektroden 14 und/oder 15 können auch, wie in Fig. 1
gezeigt, in einem Glasteller 14b, 15b liegend vorgesehen sein. Der Glasteller
kann mittels Glaslot 13 am Glaskörper 11 befestigt sein. Die Befestigung kann
bei geeignetem Durchmesser des Glastellers 14b, 15b wie gezeigt am zylindri
schen Umfang des Glasrohrs 11 erfolgen.
Die Anode 14a kann (anders als gezeigt) eine einfache Fortsetzung des Wolf
ram-Drahtes sein. Die Kathode 15a kann über dem Wolfram-Draht eine Hülse
aufweisen, die Wolfram und/oder Nickel und/oder Niob und/oder Tantal
und/oder Titan aufweist.
Das Glaslot 13 hat hinsichtlich seiner Härte einen sehr niedertemperaturigen
Temperaturgang. Insbesondere liegt er mehrere 10°C unter dem des seiner
seits schon niedrig schmelzenden Glases des Glaskörpers 11 (insbesondere
beispielsweise hinsichtlich Erweichungspunkt, Transformationspunkt). Die
entsprechenden Temperaturen des Glaslots können mindestens 60 oder 80°C
unter denen des Glases des Körpers 11 liegen. Das Glaslot hat ferner einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten, der näher an dem des Wolframdrahts als an
dem des Glases des Körpers 11 liegt. Gleiches gilt hinsichtlich des Tempera
turgangs des Wärmeausdehnungskoeffizienten, insbesondere im Bereich zwi
schen Raumtemperatur, Verarbeitungstemperatur und Betriebstemperatur.
Durch die Angleichung der Wärmeausdehnungskoeffizienten von Glaslot 13
und Metallstiften 14, 15 ist der Übergang zwischen Metall und Glas ver
gleichsweise unempfindlich gegen Risse und Undichtigkeiten, die insbesonde
re aufgrund von Wechselbelastung aufgrund wechselnder Temperaturen im
Verlaufe der Lebensdauer einer Lampe oder anfänglich bei deren Herstellung
auftreten können. Die Verbindung zwischen Glaslot 13 und Glaskörper 11 ist
aufgrund der Materialähnlichkeit besonders innig und damit ebenfalls zufriedenstellend.
Die niedertemperaturige Verarbeitung des Glaslots erlaubt einen
für das ebenfalls niedrigschmelzende Glas des Körpers 11 schonenden Ar
beitsgang.
Fig. 2 zeigt bevorzugte Dimensionierungsmerkmale, die alleine oder in Ver
bindung mit den obigen Merkmalen zu besonders guten Blitzlampen führen.
Fig. 2A zeigt eine Blitzlampe 11 im Querschnitt. 12 ist der Innenraum der
Blitzlampe. 13a symbolisiert das Glaslot, 14a die Stirnfläche der Elektrode. Di
ist der Innendurchmesser der zylindrischen Glasröhre. Mit Dlb ist der Durch
messer des Lichtbogens symbolisiert, der sich ergibt, wenn der Lichtbogen
zwischen den Elektroden 14 und 15 steht. Da der Lichtbogen nicht notwendi
gerweise räumlich scharf abgegrenzt ist, kann man als Maßgabe für den Licht
bogendurchmesser denjenigen Radius nehmen, bei dem die Emissionsintensi
tät auf den halben Maximalwert abgefallen ist. Dies ist in Fig. 2B angedeutet.
Dort ist die Emissionsintensität I über dem Radius r angetragen. Im Beispiel
wird angenommen, daß die maximale Intensität Imax beim Radius r = ∅ (also
im Zentrum der Röhre) vorliegt. Dort, wo sie auf den halben Maximalwert
Imax/2 abgeklungen ist, wird per Definition der Lichtbogenradius (halber
Lichtbogendurchmesser, Dlb/2) gesetzt.
Als Dimensionierungsvorschrift für den Innendurchmesser Di und den Licht
bogendurchmesser Dlb hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn Di größer als
Dlb ist, wenn insbesondere gilt Di < 1,2 Dlb, oder weiter vorzugsweise
Di < 1,4 Dlb. Durch eine solche Dimensionierungsvorschrift wird verhindert,
daß das heiße Plasma an der Glasinnenwand anliegt, so daß sich die thermische
Belastung des Glases des Körpers 11 verringert. Dies wirkt sich insbe
sondere dann vorteilhaft aus, wenn das Glas ein niedrigschmelzendes Glas wie
oben erwähnt ist.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Zündung (ausgelöst durch Elektrode
16) längs einer scharf begrenzten Linie an der Glasinnenwand erfolgt. Letzte
res bedeutet nicht, daß die Elektrode an der Glasinnenwand zu liegen hätte.
Vielmehr ist dafür Sorge zu tragen, daß das durch die Triggerelektrode 16 ein
gekoppelte elektrische Feld auf einen möglichst punktuellen Leiter (im Quer
schnitt der Fig. 2A) zurückzuführen ist, so daß das eingespeiste Trigger-E-Feld
zumindest in der Nähe der Triggerelektrode ansatzweise radial verläuft. Durch
eine Konfiguration gemäß Fig. 5B kann dies nicht erreicht werden. Vorteilhaft
ist eine Konfiguration gemäß Fig. 2A, die eine linienförmige Triggerelektrode
16 an der Außenseite des Körpers 11 andeutet. Eine andere Ausführungsform
wird später bezugnehmend auf die Fig. 3A und 3B beschrieben.
Die linienförmige Ausführungen der Triggerelektrode hat den Vorteil, daß das
während des Lichtbogens verdampfte Material der Elektroden sich räumlich
eng begrenzt in der Nähe der Triggerelektrode 16 abscheidet (linienförmige
Schwärzung an der Glasinnenwand im Verlaufe der Lebensdauer der Blitz
lampe). In Verbindung mit der weiter oben genannten Durchmesserdimensio
nierung ergibt sich der Vorteil, daß das einmal abgeschiedene Material weni
ger wahrscheinlich durch den Lichtbogen wieder losgelöst und im Innenraum
abermals verteilt wird.
Vorzugsweise wird die Triggerelektrode damit so gestaltet, daß sie im
Schnittbild keine nennenswerte Erstreckung in Umfangsrichtung bzw. in Tan
gentialrichtung der Blitzlampe hat, soweit sie nicht von der Blitzröhre beab
standet ist. Dies kann durch einen herkömmlichen Draht geschehen oder wie
weiter unten beschrieben.
Fig. 3A und B zeigen eine Blitzlampe, bei der die Triggerelektrode oder Zün
delektrode durch einen Teil eines Reflektorblechs gebildet ist. Fig. 3A zeigt
eine Ausführungsform, bei der die Triggerelektrode durch einen Steg 31 ge
bildet wird, der am Reflektor 30 befestigt ist. Zumindest der Steg 31 ist aus
metallischem Material oder metallisiert. Der Reflektor 30 selbst kann metal
lisch oder nicht-metallisch sein. Der Steg 31 wäre dann in die Beschaltung der
Blitzlampe als Zündelektrode 16 einzubeziehen und entsprechend zu verdrah
ten.
Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 3B. Hier ist der Reflektor 32 als ge
falztes Blech ausgebildet. Der Falz 33 im Reflektorblech 32 ist länglich und
erstreckt sich vorzugsweise längs der Längsrichtung der Blitzlampe 10, vor
zugsweise liegt er am Körper 11 der Blitzlampe 10 an (im eingebauten Zu
stand). Der Reflektor 32 wäre dann seinerseits in die Beschaltung der Blitz
lampe einzubeziehen und geeignet zu verdrahten. Ggf. muß er isoliert gehalten
werden.
Die Form des Reflektors 32 kann im Schnitt der Fig. 3B achsensymmetrisch
sein. Der Reflektor kann zwei vorzugsweise symmetrische und am Falz 33
aneinanderstoßende konkave Hälften haben. Die Querschnittsform kann die
jenige eines "W" sein, wobei die Formen abgesehen vom Falz 33 in der Mitte
geeignet verrundet sein können. Der Innenwinkel α am Falz kann 120° oder
weniger betragen, vorzugsweise 90° oder weniger, weiter vorzugsweise 60°
oder weniger. Die Formgebung der Reflektorhälften kann im Hinblick auf ge
wünschte Streu- bzw. Bündelungseigenschaften des Gesamtaufbaus erfolgen.
Durch die bezugnehmend auf Fig. 3B beschriebene Konstruktion des Reflek
tors lassen sich im übrigen auch Mehrfachreflexionen vermeiden. Denn auch
nach hinten (in Fig. 3B unten) abgestrahltes Licht wird nicht zurück auf den
Glaskörper 11 der Blitzlampe 10 geworfen, sondern quer von ihm weg und
dann nach vorne, was in Fig. 3B durch einige Strahlengänge 34a, b, c zeichne
risch angedeutet ist. Dadurch wird die besondere thermische Belastung der
Rückwand der Röhre 11 weitgehend vermieden. Dies führt zu einer Verringe
rung von unsymmetrischen Wärmeausdehnungen sowie zur Verringerung der
Erwärmung der Blitzröhre gerade in dem Bereich, in dem sich aufgrund der
gewählten Zündelektrodenstruktur verdampftes Material an der Innenseite ab
schlägt. Die verringerten Temperaturen führen zu einer geringeren Neigung
des einmal abgeschlagenen Materials, wieder abzudampfen und sich anderswo
niederzuschlagen.
Im übrigen wird durch Vermeidung von Mehrfachreflexionen die Lichtausbeu
te verbessert, da gerade im Glas der Röhre 11 UV-Strahlung besonders stark
absorbiert wird. Bei nur einer Rückreflexion (ursprünglich raus, dann wieder
rein und zuletzt wieder raus) wäre der Absorptionskoeffizient des Glases
dreimal wirksam, so daß das entsprechende Licht einerseits im Hinblick auf
die Ausbeute verloren wäre und andererseits zur unerwünschten Aufwärmung
des Glases beitragen würde.
Ein Reflektor, wie der bezugnehmend auf die Fig. 3A und B beschrieben
wurde, wird als eigenständiger und ggf. separat beanspruchbarer Teil der Er
findung angesehen.
Fig. 4 zeigt einen Blitzlampenaufbau. Er weist eine Blitzlampe 10 auf, die
oben beschriebene Merkmale haben kann. Ein Kondensator 42 dient der Auf
nahme elektrischer Energie, die primär den Blitzvorgang speisen soll. Die
Energie kann beispielsweise einer ggf. transformierten und gleichgerichteten
Wechselspannung entnommen werden, die dann über die Anschlüsse 41 den
Kondensator 42 lädt. Die Energiezufuhr kann auch von einer Batterie her er
folgen. Es würde dann über einen Chopper und Spule/Transformator eine ge
eignete höhere Gleichspannung zum Laden des Kondensators erzeugt und an
die Klemmen 41 angelegt werden. Der Kondensator 42 ist vorzugsweise ein
Elektrolytkondensator.
Seine Anschlüsse sind mit den Anschlüssen 14 und 15 der Blitzlampe 10 ver
bunden, so daß an deren Anschlüssen die Kondensatorspannung ansteht. Ein
weiterer kleiner Kondensator 43 dient der Erzeugung der Zündspannung. Er
wird ebenfalls geladen. Durch Betätigen des Schalters 45 wird er kurzge
schlossen. Die sich dadurch in der Primärspule 42a eines Transformators 44
ergebende Strom- bzw. Spannungsänderung weist Wechselspannungsanteile
auf, die durch einen geeignet dimensionierten Transformator 44 hochtrans
formiert werden. Dessen Sekundärspule 44b ist mit der Zündelektrode 16
(beispielsweise gemäß Fig. 3) der Blitzlampe verbunden.
Somit dient der Schalter 45 dem Auslösen des Blitzes. Es kann sich um einen
elektrisch, elektronisch oder manuell betätigten Schalter handeln. Die Zünd
spannung wird nur zum Auslösen des Blitzes benötigt. Demnach kann auch
der Kondensator 43 vergleichsweise klein dimensioniert sein. Wenn die
Blitzlampe 10 (durch Anlegen der Zündspannung an die Zündelektrode 16)
erst einmal gezündet hat, sinkt der ohmsche Widerstand der Blitzlampe 10
aufgrund des entstehenden Plasmas signifikant, so daß die Kondensatorspan
nung vom Blitzkondensator 42 her alleine ausreicht, die Entladung im Gange
zu halten. Die Entladung kann von selber abklingen (Kondensator 42 teilweise
entleert) oder durch geeignete, nicht gezeigte Schaltungsstrukturen aktiv un
terbrochen werden.
Der Blitzkondensator ist für eine Ladespannung/Betriebsspannung von über
370 Volt, vorzugsweise über 400 Volt und unter 450 Volt, vorzugsweise unter
430 Volt ausgelegt. Durch eine vergleichsweise hohe Betriebsspannung wird
ein vergleichsweise hoher Entladungsstrom hervorgerufen, der im übrigen we
gen der Nichtlinearität des Plasmas überproportional hoch ist. Dadurch ergibt
sich ein vergleichsweise heißes Plasma, das insbesondere im UV-Bereich viel
Energie abstrahlt. Entsprechend der Formel E = 0,5 CU2 (E = Energie im Kon
densator, C = Kapazität, U = Spannung) kann darüber hinaus bei gleicher Blit
zenergie ein kleinerer Blitzkondensator gewählt werden. Im übrigen ist eine
vergleichsweise "kleine" Blitzkapazität 42 auch deshalb vorteilhaft, weil dann
die Zeitkonstante t für die Entladung (t = R . C42) klein wird, damit die Entla
dungsdauer kurz, die Temperatur hoch und somit der UV-Anteil höher. Die
Obergrenze der wählbaren Spannung (und damit ggf. indirekt die Untergrenze
der wählbaren Kapazität) bilden Wirtschaftlichkeitserwägungen hinsichtlich
des Blitzkondensators 42. Sehr hohe Kondensatorspannungen erfordern teure
Kondensatoren, so daß als Obergrenze 450 bzw. 430 Volt Ladespannung als
sinnvoll erscheinen können. Vorzugsweise liegt die Kapazität des Blitzkon
densators unter 500 W, weiter vorzugsweise unter 300 µF.
Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der UV-Ausbeute ist es, den Fülldruck
in der Blitzlampe 10 zu erhöhen, insbesondere den Xenon-Fülldruck. Durch
Erhöhung des Fülldrucks wird der Plasmakanal während des Blitzes enger,
ohne daß der Spitzenstrom und damit die Blitzleistung und Blitzenergie deut
lich reduziert wird. Durch die Verengung des Plasmakanals wird das Plasma
heißer, so daß mehr Energie im ultravioletten Bereich abgestrahlt wird. Ein
höherer Xenon-Fülldruck erhöht allerdings auch die erforderliche Zündspan
nung an der Zündelektrode 16. Da diese zur Vermeidung von Überschlägen
nicht beliebig hoch gefahren werden kann, setzen somit auch die Zündbedin
gungen dem Xenon-Fülldruck eine obere Grenze. Der Xenon-Fülldruck kann
über 0,5 bar liegen, vorzugsweise über 1,5 bar, weiter vorzugsweise über 2 bar.
Werden mehrere der oben beschriebenen Merkmale kombiniert, können sich
vergleichsweise hohe UV-Ausbeuten ergeben. Sie können dann so hoch sein,
daß zuletzt Absorptionsparameter des Glases des Körpers 11 der Blitzlampe
zur Einstellung bestimmter Eigenschaften der Blitzlampe verwendet werden
können. Beispielsweise kann schließlich die Dicke der Glaswand dicker ge
wählt werden, als dies im Hinblick auf mechanische Stabilität, auch im Hin
blick auf thermische Spannungsbelastung, sein müßte, um bestimmte Spektren
bzw. Verteilungen zu erhalten.
Typische Abmessungen und Daten einer Blitzlampe können sein:
- - Innendurchmesser Di zwischen 3 und 6,5 mm, typisch zwischen 4,5 und 5,5 mm,
- - Brennlänge (Abstand zwischen den Elektroden 14a und 15a) zwischen 15 und 25 mm, typisch 18 bis 22 mm,
- - Glaswanddicke 0,2 bis 0,8 mm, typisch 0,4 bis 0,6 mm,
- - Xenon-Fülldruck 0,5 bis 5,5 bar, typisch 1,5 bis 4,5 bar,
- - Blitzkondensator-Kapazität 100 bis 300 µF, vorzugsw. 150 bis 250 µF,
- - Energie pro Blitz zwischen 5 und 17 Ws, vorzugsw. zw. 10 und 15 Ws.
Claims (16)
1. Blitzlampe (10) mit einer gasgefüllten Entladungsröhre (11) aus Glas und
an jedem Ende je einer Leistungselektrode (14, 15),
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Glas verwendet wird, das bei einer Dicke von 0,5 mm einen oder
mehrere der folgenden Transmissionswerte Tw aufweist:
bei 180 nm: Tw < 5%, vorzugsw. < 9%
bei 200 nm: Tw < 30%, vorzugsw. < 45%
bei 254 nm: Tw < 60%, vorzugsw. < 80%
bei 180 nm: Tw < 5%, vorzugsw. < 9%
bei 200 nm: Tw < 30%, vorzugsw. < 45%
bei 254 nm: Tw < 60%, vorzugsw. < 80%
2. Blitzlampe (10), vorzugsweise nach Anspruch 1, mit einer Entladungs
röhre (10), Leistungselektroden (14, 15) an den Enden der Röhre (10) und
einer Zündelektrode (16), dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurch
messer der Entladungsröhre (11) größer als der 1,2-fache Durchmesser
des Plasmakanals ist.
3. Blitzlampe (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der In
nendurchmesser der Entladungsröhre (11) größer als der 1,4-fache
Durchmesser des Plasmakanals ist.
4. Blitzlampe (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündelektrode (16) keine nennenswerte Erstreckung in Umfangs-
oder Tangentialrichtung der Entladungsröhre (11) hat.
5. Blitzlampe (10), vorzugsweise nach einem der vorherigen Ansprüche, mit
einer Entladungsröhre (11), Leistungselektroden (14, 15), einer Zündelek
trode (16) und einem Reflektor (30-33), dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündelektrode (16) ein Teil des Reflektors (30-33) oder mit diesem
elektrisch verbunden ist.
6. Blitzlampe (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zün
delektrode (16) durch einen Falz (33) im Reflektorblech (32) gebildet ist.
7. Blitzlampe (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Falz (33) in Längsrichtung der Blitzlampe (10) erstreckt.
8. Blitzlampe (10), vorzugsweise nach einem der vorherigen Ansprüche, mit
einer Entladungsröhre (11) und einer Xenon aufweisenden Gasfüllung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Xenon-Fülldruck größer als 0,5 bar,
vorzugsweise größer 1,5 bar ist.
9. Blitzlampe (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fülldruck unter 4,5 bar liegt.
10. Blitzlampenaufbau mit einer Blitzlampe (10), vorzugsweise nach einem
der vorherigen Ansprüche, und einem damit verbundenen Blitzkondensa
tor (42), dadurch gekennzeichnet, daß der Blitzkondensator (42) für eine
Ladespannung über 370 Volt, vorzugsweise über 400 Volt ausgelegt ist.
11. Blitzlampenaufbau nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blitzkondensator (42) für eine Ladespannung unter 450 Volt, vorzugs
weise unter 430 Volt ausgelegt ist.
12. Blitzlampenaufbau nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapazität des Blitzkondensators (42) unter 300 µF liegt.
13. Blitzlampe (10) mit einer Entladungsröhre (11) aus Glas, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wandstärke dicker ist als ein Wert, der im Hinblick
auf mechanische und thermische Stabilität gewählt werden würde.
14. Blitzlampe (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärke so gewählt ist, daß sich an einer bestimmten Wellenlänge
oder in einem bestimmten Wellenlängenbereich ein bestimmtes Absorp
tionsverhalten ergibt.
15. Blitzlampe, vorzugsweise nach einem der vorherigen Ansprüche, die
Strahlungsleistung überwiegend im UV-Bereich (Wellenlängen
< 450 nm, vorzugsweise < 350 nm) abgibt.
16. Blitzlampe, vorzugsweise nach einem der vorherigen Ansprüche, deren
Energie pro Blitz unter 100 Ws, vorzugsweise unter 50 Ws, weiter vor
zugsweise unter 20 Ws liegt.
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