DE10015055C2 - Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen einer laufenden Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen einer laufenden WarenbahnInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung (1) zum Ausbreiten, Stauchen bzw. Führen einer laufenden Warenbahn (2), insbesondere einer Textilbahn, ist von einer drehbar gehaltenen Walze (5) gebildet. Diese Walze (5) weist über deren Umfang verteilt eine Anzahl von Latten (13, 13') auf, die quer zur Bahnlaufrichtung (L) verschiebbar gehalten sind. Diese Latten (13, 13') stehen mit Steuervorrichtungen (14, 14') in Wirkverbindung, die eine Längsverschiebung der Latten (13, 13') bewirken. Die Latten (13) stehen dabei mit der Steuervorrichtung (14) und die Latten (13') mit der Steuervorrichtung (14') in Wirkverbindung. Die Latten (13) sind im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte (2a) für die Bahn (2) haftend und im übrigen (2a') gleitend ausgebildet, während die Latten (13') im Erfassungsbereich der gegenüberliegenden Bahnhälfte (2a') haftend und im übrigen (2a) gleitend ausgebildet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbreiten,
Stauchen und/oder Führen einer laufenden Warenbahn gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 42 13 208 C2 ist eine Vorrichtung zum Führen
und Ausbreiten einer laufenden Warenbahn bekannt, die im
wesentlichen von einer Walze gebildet ist. Diese Walze
weist eine Anzahl von Latten auf, die über den Umfang der
Walze verteilt sind. Diese Latten erstrecken sich quer
zur Bahnlaufrichtung und folglich parallel zur Walzenach
se. Die Latten erstrecken sich von jeweils einem Walzen
ende bis zu einem mittleren Bereich. Im Bereich der äuße
ren Walzenenden sind Steuerscheiben vorgesehen, die über
Lenker mit allen Lattenenden am betreffenden Walzenende
verbunden sind. Diese Steuerscheiben sind mittels Stell
antrieben unabhängig von der Walzendrehung verschwenkbar.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Latten während ei
nes Umlaufs der Walze eine Schiebebewegung in Richtung
der Latten-Längserstreckung ausführen und eine darüber
gezogene Warenbahn seitlich verlagern. Durch eine Anstel
lung beider Steuerscheiben in einem spitzen Winkel zuein
ander ergibt sich außerdem eine relative Schiebebewegung
der Latten beider Walzenendbereiche voneinander, so daß
die Warenbahn ausgebreitet oder gestaucht wird. Dabei
entstehen jedoch im mittleren Bereich zwischen den zuein
ander fluchtenden Latten Öffnungen, die sich während ei
nes Walzenumlaufs öffnen und schließen. Diese Öffnungen
stellen eine beträchtliche Unfallgefährdung insbesondere
während des Einfädelns einer neuen Warenbahn dar, da in
diesem Fall sehr leicht ein Finger der bedienenden Person
in diese Öffnung geraten kann. Wird die Warenbahn dagegen
unter Zuhilfenahme von Bändern eingeführt, so kann es
vorkommen, daß diese Bänder in diese Öffnungen eindringen
und in den Raum unterhalb eines mittigen Lattenendes ge
raten. Im Zuge der Drehung dieser Walze wird dabei eine
Latte zerstört, so daß ein entsprechender Produktionsaus
fall und Reparaturkosten entstehen.
Aus der DE 34 30 218 C2 ist eine Führungsvorrichtung für
eine laufende Materialbahn bekannt, die von einer Walze
gebildet ist. Am Außenumfang dieser Walze sind längsver
schiebbare Latten gehalten, die von einer einseitigen
Steuervorrichtung quer zur Warenbahnlaufrichtung verscho
ben werden. Die Latten übergreifen dabei die gesamte Wa
renbahnbreite. Diese bekannte Vorrichtung ist ausschließ
lich dazu geeignet, die Warenbahn zu führen, ohne diese
auszubreiten oder zu stauchen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein
erhöhtes Maß an Betriebssicherheit aufweist und sich
durch eine universelle Verwendbarkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 kann sowohl zum Führen
als auch zum Ausbreiten bzw. Stauchen einer laufenden
Bahn eingesetzt werden. Diese Vorrichtung weist eine
drehbar gehaltene Walze auf, die von der Warenbahn vor
zugsweise zwischen ca. 90 und 180° umschlungen wird. An
der Walze sind über deren Umfang verteilt Latten vorgese
hen, die sich quer zur Bahnlaufrichtung erstrecken. Diese
Latten sind längsverschiebbar an der Walze gehalten, wo
bei die Verschiebung der Latten mittels zweier Steuervor
richtungen erfolgt. Die laufende Warenbahn wird von den
quer zu ihrer Laufrichtung sich verschiebenden Latten
mitgenommen und dadurch entsprechend der Bewegungsbahn
der Latten quer zu ihrer Laufrichtung verschoben. Damit
kann eine außerhalb der Soll-Lage laufende Bahn sehr prä
zise in ihre korrekte Lage zurückgeführt werden. Um dar
über hinaus auch ein Ausbreiten der Warenbahn zu ermögli
chen, weisen die Latten wenigstens im Teilbereich einer
Hälfte ein größeres Haftvermögen als im übrigen auf. Da
mit kann eine Latte definiert an einer Bahnhälfte ziehen,
so daß neben der gewünschten Führungswirkung auch eine
Ausbreitwirkung erzielt werden kann. Durch das unter
schiedliche Haftvermögen der Latten in beiden Hälften
können sich die Latten quer über die gesamte Breite der
Warenbahn erstrecken, so daß keinerlei Teilung der Latten
im mittleren Bereich der Walze erforderlich ist. Aufgrund
der fehlenden Teilung der Latten ergeben sich auch kei
nerlei veränderliche Öffnungen zwischen den Latten, die
eine beträchtliche Unfallgefährdung darstellen. Außerdem
können sich zwischen den Latten keinerlei Bänder oder
dergleichen verfangen, so daß eine Zerstörung der Latten
zuverlässig ausgeschlossen ist. Vorzugsweise wird der Un
terschied im Haftvermögen der Latten in beiden Hälften
möglichst groß gewählt, am ein gutes Ansprechen der Wa
renbahnhälften auf die Lattenbewegung zu erzielen.
Schließlich ergibt sich der Vorteil, daß die sich
über die Warenbahn erstreckenden Latten wesentlich stabi
ler als einseitig freistehende Latten sind, so daß die
Latten insgesamt höhere Bahnzugkräfte abstützen können.
Alternativ könnten die Latten auch einfacher und materi
alsparender hergestellt werden. Durch die durchgehende
Auflage der Warenbahn über deren gesamte Breite wird die
se sehr sauber über die Latten geführt, ohne Falten oder
Wellen zu werfen. Außerdem besteht keine Gefahr, daß die
Lattenenden die Warenbahnunterseite in irgendeiner Weise
beschädigen könnten. Um die Warenbahn mit Hilfe der Walze
führen und gleichzeitig ausbreiten zu können, ist es er
forderlich, eine Anzahl Latten von einer der Steuervor
richtungen und die übrigen Latten von einer weiteren
Steuervorrichtung zu steuern. Dabei sind alle gemeinsam
gesteuerten Latten jeweils zumindest im Teilbereich der
Hälften mit größerem Haftvermögen ausgebildet als im üb
rigen. Dadurch ist gewährleistet, daß die von jeweils ei
ner Steuervorrichtung gesteuerten Latten nur eine der
beiden Bahnhälften haftend erfassen, wobei die jeweils
gegenüberliegende Bahnhälfte durch diese Latten praktisch
nicht beeinflußt ist. Damit kann jede Steuervorrichtung
den Lauf der jeweiligen Bahnkante im wesentlichen unab
hängig von der anderen Steuervorrichtung bestimmen. Damit
kann durch eine gleichsinnige Bewegung der Steuervorrich
tungen die Führung der Warenbahn und durch eine gegensin
nige Bewegung der Steuervorrichtungen die Ausbreitwirkung
auf die Warenbahn beeinflußt werden.
Zur Erzielung einer möglichst großen Ansprechempfindlich
keit der Warenbahn auf die Bewegung der Latten ist es ge
mäß Anspruch 2 vorteilhaft, wenn die Latten außerhalb des
mit erhöhtem Haftvermögen ausgebildeten Teilbereichs mit
einer für die Warenbahn gleitenden Oberfläche versehen
sind. Damit wird der entsprechende Bahnkantenbereich
durch diese Lattenhälften in keiner Weise beeinflußt, was
insbesondere beim Ausbreiten der Warenbahn wichtig ist.
Dabei müssen die beiden Warenbahnhälften in einander ent
gegengesetzte Richtungen gezogen werden, so daß jede Lat
te grundsätzlich beide Warenbahnhälften in die gleiche
Richtung ziehen würde. Deshalb ist die Oberfläche der
Latte in einem Teilbereich gleitend ausgebildet, so daß
die Latte in diesem Teilbereich praktisch keine Kraft auf
die Warenbahn ausüben kann.
Zur einfacheren Herstellung der Latten ist es gemäß An
spruch 3 vorteilhaft, die Latten mit einem Haftbelag zu
versehen. Dieser Haftbelag kann gegebenenfalls in einer
entsprechenden Vertiefung der Latte angeordnet sein, da
mit er nicht wesentlich über die Lattenoberfläche hinaus
ragt. Alternativ ist es jedoch auch vorstellbar, den
Haftbelag unmittelbar an der Oberfläche der Latten anzu
bringen, wenn dieser ausreichend dünn gehalten werden
kann. Der dabei entstehende Überstand der Oberfläche des
Haftbelags gegenüber der Lattenoberfläche kann dabei vor
teilhaft zur besseren Erfassung der Warenbahn im Bereich
des Haftbelags ausgenutzt werden.
Um eine möglichst optimale Haftung der Warenbahn auf dem
Haftbelag zu erzielen, weist dieser gemäß Anspruch 4 vor
zugsweise eine noppenartige Struktur auf. Für den Fall,
daß eine nasse Warenbahn geführt bzw. ausgebreitet werden
soll, ist es vorteilhaft, wenn der Haftbelag mit Flüssig
keiten abführenden Kanälen versehen ist. Damit wird die
in der Warenbahn gehaltene Flüssigkeit aufgrund der
Spannkraft der Warenbahn in den Haftbelag gepreßt, von wo
sie über die Kanäle abfließen kann. Durch das Fehlen der
mit der Warenbahn mitgeführten Flüssigkeit ergibt sich
eine wesentliche Verbesserung der Warenbahnhaftung auf
der Latte.
Gemäß Anspruch 5 ist es vorteilhaft, wenn jede zweite
Latte der gleichen Steuervorrichtung zugeordnet ist. Da
mit folgt in jeder Walzenhälfte - in Bahnlaufrichtung be
trachtet - auf einen haftenden Bereich ein gleitender und
umgekehrt, wodurch sich eine besonders feinfühlig anspre
chende Bahnlaufregelung und Ausbreitung der Warenbahn er
gibt. Insbesondere hat sich herausgestellt, daß die Füh
rungswirkung der Latten sogar verbessert wird, wenn - in
einer Hälfte betrachtet - zwischen zwei haftenden Berei
chen jeweils ein gleitender vorgesehen ist. Dies resul
tiert daraus, daß die Bahn im gleitenden Bereich die Wegdifferenzen
der sich mit unterschiedlichen Geschwindig
keiten bewegenden Latten durch eine relativ geringe Sche
rung auszugleichen vermag. Dem gegenüber entstünde bei
unmittelbarer Aufeinanderfolge von durchgängig haftenden
Latten eine sehr große Scherwirkung auf die Warenbahn,
durch die diese entsprechend stark in Falten geworfen
wird. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, daß die Bahn
im allgemeinen geringfügig ruckartig über den haftenden
Belag gleitet, um die eingebrachten Scherkräfte abzubau
en. Damit wird jedoch in diesem Fall die Führungswirkung
der Latten reduziert, was bei der erfindungsgemäßen Aus
gestaltung der Latten zuverlässig vermieden wird.
Um eine möglichst einfache und gleichzeitig präzise
Steuerung der Lattenbewegung zu erzielen, sind die Steu
ervorrichtungen gemäß Anspruch 6 von Steuerscheiben oder
Steuerringen gebildet, die über Lenker mit jeweils einem
Teil der Latten in Wirkverbindung stehen. Diese Steuer
scheiben und/oder -ringe sind vorzugsweise um eine senk
recht zur Walzenachse liegende Schwenkachse schwenkbar
gehalten, wobei sie nicht an die Drehbewegung der Walze
gekoppelt, sondern stationär gehalten sind. Damit bewegen
sich die über die Lenker mit den Steuerscheiben verbunde
nen Latten während einer halben Umdrehung von der Walzen
mitte weg und während der nächsten halben Umdrehung auf
die Walzenmitte zu. Die Warenbahn umschlingt dabei die
Walze nur in einem Teilbereich, in dem sich die Latten
während der Walzenumdrehung von der Walzenmitte weg bewe
gen. Dadurch ergibt sich eine kontinuierliche Ausbreitung
der Warenbahn, wobei die Ausbreitwirkung durch die Winkellage
der Steuerscheiben und/oder -ringe beliebig ein
gestellt werden kann.
Um mit der erfindungsgemäßen Walze auch eine Bahnlaufre
gelung erzielen zu können, ist es wichtig, daß die Steu
erscheiben oder -ringe von einer Regeleinrichtung ansteu
erbar sind. Deshalb wird gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen,
die Steuerscheiben oder -ringe von Stellantrieben in ih
rer Winkellage zur Drehachse der Walze verschwenkbar zu
halten. Damit kann eine Regeleinrichtung sehr einfach auf
den Bahnlauf Einfluß nehmen, indem sie über den Stellan
trieb die Winkellage der Steuerscheibe bzw. des Steuer
ringes und damit die Bewegung der Latten beeinflußt.
Um eine präzise Bewegung der Latten sicherzustellen, ist
es gemäß Anspruch 8 günstig, diese in Schiebeführungen
abzustützen. Insbesondere sind diese Schiebeführungen im
Bereich der freien Enden der Latten zweckmäßig, um eine
ausreichend sichere Abstützung der Warenbahn über ihre
gesamte Breite auf den Latten sicherzustellen. Die Schie
beführungen sind an der Walze stationär gehalten, so daß
diese relativ einfach ausgebildet sein können. Insbeson
dere ist daran gedacht, hinterschnittene Schiebeführungen
auszubilden, die ein Wegkippen der Latten von der Wal
zenachse verhindern.
Werden die Steuervorrichtungen gemäß Anspruch 9 von je
weils einem Stellantrieb angesteuert, so kann die Aus
breit- und Führungswirkung unabhängig voneinander und oh
ne manuellen Eingriff eingestellt werden. Insbesondere
ist es auch möglich, die Lagen beider Bahnkanten zur Erzielung
einer Bahnführung und -breitenregelung in ihrer
Lage zu regeln.
Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der
Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschrän
ken.
Es zeigt:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer Vorrichtung
zum Führen und Ausbreiten einer laufenden Wa
renbahn und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung
gemäß Fig. 1.
Eine Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 dient zum Führen und
Ausbreiten bzw. Stauchen einer in Richtung L laufenden
Warenbahn 2, die zur besseren Sichtbarkeit der Vorrich
tung 1 im Teilbereich nur angedeutet ist. Der Vorrichtung
1 sind Fixierwalzen 3, 4 vor- bzw. nachgeordnet, an denen
die Warenbahn 2 umgelenkt wird. Diese Fixierwalzen 3, 4
sorgen für ein definiertes Halten der Warenbahn 2 vor
bzw. nach der Vorrichtung 1, was für eine exakte Führung
bzw. Ausbreitung der Warenbahn 2 förderlich ist.
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Walze 5, die an einer
durchgehenden Welle 6 gehalten ist. Die Welle 6 ist in
Drehlagern 7 um eine Walzenachse 8 frei drehbar abge
stützt. Alternativ ist es auch vorstellbar, die Walze 5
motorisch anzutreiben, um den von der Warenbahn 2 auf die
Walze 5 ausgeübten Widerstand zu kompensieren.
Auf der Walze 5 sind über deren Länge verteilt Schiebe
führungen 9 gehalten. Diese Schiebeführungen 9 bestehen
aus einem innenseitig an den Walzenumfang angepaßten Ring
10, an dem gleichmäßig über dessen Außenumfang verteilte
Stege 11 gehalten sind. Diese Stege 11 weisen Federn 12
auf, die in Nuten 12a von Latten 13, 13' eingreifen. Die
se Latten 13, 13' sind von den Schiebeführungen 9 entlang
ihrer Längserstreckung verschiebbar gehalten, wobei der
gegenseitige Lattenabstand sowie der Abstand der Latten
13, 13' von der Walzenachse 8 konstant bleibt.
Die Latten 13, 13' stehen mit an beiden Walzenenden vor
gesehenen Steuervorrichtungen 14, 14' in Wirkverbindung.
Diese Steuervorrichtungen 14, 14' werden von jeweils ei
ner Scheibe 15, 15' gebildet, die in einem Schwenklager
15a um eine Schwenkachse 16 schwenkbar gehalten ist. Im
Bereich des Außenumfanges der Scheibe 15, 15' ist eine
Führungsnut 17 vorgesehen, in der Lenker 18 über nicht
dargestellte Kulissensteine abgestützt sind. Diese Lenker
18 sind an ihrem Gegenende mit einem Teil der Latten 13,
13' verbunden, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel je
de zweite Latte 13 mit der Steuervorrichtung 14 und die
übrigen Latten 13' mit der Steuervorrichtung 14' in Wirk
verbindung stehen.
Ist die Scheibe 15 wie in Fig. 1 dargestellt, in einem
spitzen Winkel α zur Walzenachse 8 angestellt, so werden
die Latten 13 während ihres Umlaufs im Bereich der oberen
Hälfte der feststehenden Scheibe 15 nach rechts und in
der unteren Hälfte der Scheibe 15 nach links verschoben.
Die Scheibe 15' der Steuervorrichtung 14' ist dabei so
eingestellt, daß die Latten 13' während ihres Umlaufs in
der oberen Hälfte der Scheibe 15' nach links verschoben
werden. Die beiden Scheiben 15, 15' stehen mit Stellan
trieben 19, 19' in Wirkverbindung, über die der Schwenk
winkel α der Scheiben 15, 15' eingestellt werden kann.
Die Latten 13 sind in ihrer rechten Hälfte mit einem Be
lag 20 belegt, auf dem die Warenbahn 2 gut haften kann.
Dem gegenüber ist die linke Hälfte der Latten 13 mit
gleitender Oberfläche 21 ausgestattet. Die mit der Steu
ervorrichtung 14' in Wirkverbindung stehenden Latten 13'
sind im wesentlichen gleich zu den mit der Steuervorrich
tung 14 in Wirkverbindung stehenden Latten 13 ausgebil
det, wobei der Haftbelag 20 in der linken Hälfte der Lat
ten 13' angebracht ist.
Die Warenbahn 2 umschlingt aufgrund der vorgegebenen Lage
der Fixierwalzen 3, 4 die Walze 5 im oberen Bereich um
ca. 90°. In diesem Bereich werden die Latten 13 aufgrund
der Schrägstellung der Scheibe 15 während des Umlaufs der
Walze 5 nach rechts und die Latten 13' nach links ver
schoben. Da die Warenbahn 2 an der Latte 13 nur mit ihrer
rechten Bahnhälfte 2a und an der Latte 13' nur mit ihrer
linken Bahnhälfte 2a' haftet, wird diese aufgrund der ge
gensinnigen Bewegung der Latten 13, 13' ausgebreitet. Ist
der Anstellwinkel α der Scheibe 15 größer als der der
Scheibe 15', so ziehen die Latten 13 stärker nach rechts
als die anderen Latten 13' nach links. Auf diese Weise
wird die Warenbahn 2 nach rechts verlagert, so daß die
Vorrichtung 1 neben der Ausbreitwirkung auch eine Füh
rungswirkung auf die Warenbahn 2 ausübt.
Um mit der Vorrichtung 1 eine Bahnlaufregelung zu erzie
len, wird die Bahnkante 22 mittels einer Fühlvorrichtung
23 abgetastet und in einer Regeleinrichtung 24 mit einem
Sollwert 24a verglichen. Ausgangsseitig steht die Regel
einrichtung 24 mit zwei Summierern 25, 25' in Wirkverbindung,
die das Regelsignal mit einem Offset 26 einerseits
addieren und andererseits subtrahieren. Dieser Offset 26
bestimmt die gegensinnige Anstellung der Scheiben 15, 15'
und damit die von der Vorrichtung 1 zu erzielende Aus
breitwirkung. Ausgangsseitig stehen die Summierer 25 mit
den beiden Stellantrieben 19, 19' in Wirkverbindung, so
daß ein geschlossener Regelkreis entsteht.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung 1 wird anhand der sche
matischen Darstellung gemäß Fig. 2 näher erläutert. Die
beiden Fixierwalzen 3, 4 werden von der Warenbahn 2 um
schlungen und bilden damit Fixpunkte für die Warenbahn 2.
Die Latten 13 sind an der rechten Seite und die Latten
13' an der linken Seite mit dem Haftbelag 20 versehen.
Die Latten 13 werden während des Umlaufs der Walze 5 nach
rechts und die Latten 13' nach links verschoben. Dabei
nimmt der Verschiebeweg der Latten 13 in Bahnlaufrichtung
L zu, so daß die Bahn 2 zwischen zwei Latten 13 paralle
logrammartig verzerrt wird. Diese Verzerrung nimmt mit
abnehmendem Winkel α der Scheibe 15 zu.
Zwischen je zwei Latten 13 ist eine Latte 13' vorgesehen,
die aber im Bereich der rechten Bahnhälfte 2a der Waren
bahn 2 die gleitende Oberfläche 21 aufweist. Diese glei
tende Oberfläche 21 beeinflußt jedoch den Bahnlauf in
keiner Weise, so daß die Warenbahn 2 zwischen den Latten
13 ausreichend Raum hat, sich den unterschiedlichen Bewe
gungen der Latten 13 anzugleichen. Damit bleibt die pa
rallelogrammartige Verzerrung der Warenbahn 2 gering, wo
durch sich ein günstiges Führungsverhalten der Vorrich
tung 1 ergibt.
Im Bereich der linken Bahnhälfte 2a' der Warenbahn 2 sor
gen die Latten 13' mit ihrer nach links gerichteten Bewe
gung für eine entsprechende Zugkraft der linken Waren
bahnkante 22. Damit ergibt sich insgesamt eine gute Füh
rungs- und Ausbreitwirkung der Warenbahn 2 durch die Vor
richtung 1.
1
Vorrichtung
2
Warenbahn
2
a,
2
a' Bahnhälfte
3
,
4
Fixierwalze
5
Walze
6
Welle
7
Drehlager
8
Walzenachse
9
Schiebeführung
10
Ring
11
Steg
12
Feder
12
a Nut
13
,
13
' Latte
14
,
14
' Steuervorrichtung
15
,
15
' Scheibe
15
a Schwenklager
16
Schwenkachse
17
Führungsnut
18
Lenker
19
,
19
' Stellantrieb
20
Haftbelag
21
gleitende Oberfläche
22
Bahnkante
23
Fühlvorrichtung
24
Regeleinrichtung
24
a Sollwert
25
,
25
' Summierer
26
Offset
α Anstellwinkel der Scheibe
L Bahnlaufrichtung
α Anstellwinkel der Scheibe
L Bahnlaufrichtung
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen
einer laufenden Warenbahn (2), insbesondere einer Textil
bahn, wobei die Vorrichtung (1) von einer drehbar gehal
tenen Walze (5) gebildet ist, über deren Umfang verteilt
sich quer zur Bahnlaufrichtung (L) erstreckende, die Wa
renbahn (2) erfassende, längsverschiebbare Latten (13,
13') vorgesehen sind, wobei während eines Walzenumlaufs
eine Anzahl Latten (13) von einer Steuervorrichtung (14)
und die übrigen Latten (13') von einer weiteren Steuer
vorrichtung (14') quer zur Bahnlaufrichtung (L) verscho
ben werden, dadurch gekennzeichnet, daß sich alle Latten
(13, 13') über die gesamte Breite der Warenbahn (2) er
strecken, und wenigstens im Teilbereich einer Hälf
te der Latten (13, 13') ein größeres Haftvermögen als im
übrigen Bereich der Latten (13, 13') aufweisen, wobei die
von der einen Steuervorrichtung (14) gesteuerten Latten
(13) das größere Haftvermögen im Bereich einer Hälfte und
die von der anderen Steuervorrichtung (14') angesteuerten
Latten (13') im Bereich der anderen Hälfte aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Latten (13, 13') außerhalb des mit größerem Haft
vermögen ausgebildeten Teilbereichs eine gleitende
Oberfläche (21) besitzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Latten (13, 13') in dem mit größerem
Haftvermögen ausgelegten Teilbereich mit einem
Haftbelag (20) belegt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haftbelag (20) eine noppenartige Struktur auf
weist und/oder mit Flüssigkeiten abführenden Kanälen ver
sehen ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß jede zweite Latte (13,
13') der gleichen Steuervorrichtung (14, 14') zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen
(14, 14') von Steuerscheiben (15, 15') oder -ringen ge
bildet sind, an denen über deren Umfang verteilte Lenker
(18) angreifen, welche mit den Latten (13, 13') in Wirk
verbindung stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerscheiben (15, 15') oder -ringe von Stellan
trieben (19, 19') in ihrer Winkellage (α) zur Drehachse
(8) der Walze (5) verschwenkbar gehalten sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Latten (13, 13') in
axial zur Walze (5) ausgerichteten Schiebeführungen (9)
abgestützt sind, welche an der drehbaren Walze (5) sta
tionär gehalten sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen
(14, 14') mit jeweils einem Stellantrieb (19, 19') in
Wirkverbindung stehen.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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