DE19652448C9 - Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer VerpackungsbahnInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn (3) angegeben mit einem Verpackungsbahnspender (5), der die Verpackungsbahn (3) unter einem einstellbaren Winkel zur Radialrichtung der Materialbahnrolle ausgibt, der parallel zur Axialrichtung der Materialbahnrolle verfahrbar ist und auf dem eine Vorratsrolle (4) der Verpackungsbahn (3) angeordnet ist, und mit einem Antrieb für die zu verpackende Materialbahnrolle.$A Mit einer derartigen Vorrichtung kann die Verpackungsbahn schraubenlinienförmig um die Materialbahnrolle herum geführt werden, so daß man mit einer einzigen Verpackungsbahnbreite eine Vielzahl von unterschiedlich breiten Materialbahnrollen verpacken kann. Allerdings entstehen hierbei größere Verpackungszeiten.$A Um die Verpackungszeiten kurz zu halten, weist der Verpackungsbahnspender (5) einen die Vorratsrolle (4) aufreibenden steuerbaren Drehantrieb (19) auf.
Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle mit einer Verpackungsbahn mit einem
Verpackungsbahnspender, der die Verpackungsbahn unter einem einstellbaren Winkel zur Radialrichtung der
Materialbahnrolle ausgibt, der parallel zur Axialrichtung der Materialbahnrolle verfahrbar ist und auf dem eine Vorratsrolle
der Verpackungsbahn angeordnet ist, und mit einem Antrieb für die zu verpackende Materialbahnrolle.
Eine derartige Vorrichtung ist aus GB 1 429 445 bekannt. Dort wird die Materialbahnrolle, beispielsweise eine Papierrolle,
mit einer Kunststoffolie umwickelt. Die Kunststofffolie hat eine wesentlich geringere Breite als die zu verpakkende
Materialbahnrolle. Beim Verpacken wird die Kunststoffolie zunächst in Umfangsrichtung zur Materialbahnrolle
ausgerichtet und an ihr befestigt. Die Materialbahnrolle wird dann gedreht, so daß sich eine Rand- oder Endverpackung
ergibt. Nach einer vorbestimmten Anzahl von Windungen wird der Verpackungsbahnspender dann etwas verdreht,
d. h. die Breitenrichtung der Verpackungsbahn verläßt ihre Ausrichtung parallel zur Achse der zu verpackenden
Materialbahnrolle und schließt mit dieser dann einen spitzen Winkel ein. Wenn die Materialbahnrolle weiter gedreht
wird, wird der Verpackungsbahnspender gleichzeitig paral-IeI
zur Achse der Materialbahnrichtung verfahren, so daß sich eine schraubenlinienförmige Verpackung ergibt.
Ein ähnliches Prinzip ist aus der nachveröffentlichten DE 195 35 746 Al bekannt. Hier wird zum Verpacken
Packpapier verwendet, dessen spezifisches Gewicht im allgemeinen etwas höher ist als das von Kunststoffolie.
Der Vorteil einer derartigen Schraubenverpackung liegt darin, daß man mit einer einzigen Verpackungsbahnbreite
beliebig breite Materialbahnrollen verpacken kann. Man muß nicht Verpackungsbahnen mit unterschiedlichen Breiten
bereit halten. Die Schrauben verpackung erleichtert also
die Bevorratung mit Verpackungsbahnmaterial und kann daher die Wirtschaftlichkeit einer Rollenverpackung steigern.
Nachteilig ist allerdings, daß es nun nicht mehr ausreicht, die zu verpackende Materialbahnrolle entsprechend der Anzahl
der gewünschten Verpackungsbahnlagen zu drehen, also beispielsweise zwei- oder dreimal. Erforderlich ist vielmehr
eine Vielzahl von Umdrehungen, bis die Materialbahnrolle entlang ihrer Längserstreckung eingehüllt ist.
Dies erfordert eine höhere Verpackungszeit. Die Möglichkeiten, die Verpackungsgeschwindigkeit zu steigern, sind
begrenzt. Gerade bei der Verwendung von Packpapier besteht die Gefahr, daß die Verpackungsbahn reißt, wenn die
Wickelgeschwindigkeit innerhalb von kurzer Zeit stark erhöht werden soll. Dies ist aber Voraussetzung, um überhaupt
höhere Verpackungsgeschwindigkeiten zu erzielen.
US 4 341 586 zeigt eine andere Art von Verpackung für Materialbahnrollen. Hier werden Verpackungsbahnen, die
an die Breite der zu verpackenden Materialbahnrolle angepaßt sind, im wesentlichen senkrecht zur Materialbahnrolle
ausgegeben und zwar von verschieden breiten Verpackungsbahnrollen. Der die Verpackungsbahnrollen aufnehmende
Verpackungsbahnspender weist eine steuerbare Antriebswalze auf, die die jeweiligen Verpackungsbahnen in Abhängigkeit
von der ermittelten Wickelspannung von den einzelnen Verpackungsbahnrollen abzieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verpakkungszeiten kurz zu halten.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Verpackungsbahnspender
einen die Vorratsrolle antreibenden steuerbaren Drehantrieb aufweist.
Mit dieser relativ einfach erscheinenden Maßnahme ist es nun möglich, die Verpackungsgeschwindigkeiten ganz wesentlich
zu erhöhen, d. h. die Geschwindigkeit, mit der die Verpackungsbahn um die zu verpackende Materialbahnrolle
gelegt wird. Versuche haben gezeigt, daß man ohne weiteres Bahngeschwindigkeiten von 300 m/min erzielen kann.
Diese Geschwindigkeiten können aufgrund des Antriebs der Vorratsrolle bereits nach einer sehr kurzen Beschleunigungszeit
erreicht werden, so daß man die hohe Verpakkungsgeschwindigkeit über einen großen Teil der axialen
Länge der Materialbahnrolle aufrechterhalten kann. Der steuerbare Drehantrieb treibt die Vorratsrolle zu Beginn des
Wickelvorgangs an und bremst sie am Ende ab. Damit entfällt am Anfang die Notwendigkeit, die Vorratsrolle für die
Verpackungsbahn alleine aufgrund des Zugs in der Verpakkungsbahn zu beschleunigen. Vielmehr wird die Verpakkungsbahn
von der Vorratsrolle sozusagen nachgeliefert und zwar in dem Umfang, wie sie zum Verpacken der Materialbahnrolle
benötigt wird. Das große Trägheitsmoment der Vorratsrolle für die Verpackungsbahn wird dann durch den
Drehantrieb kompensiert. Umgekehrt bremst der Drehantrieb am Ende des Wickelvorgangs die Vorratsrolle, so daß
kein nennenswerter Überschuß an Verpackungsbahn entsteht. Dementsprechend können auch die Bremszeiten kurzgehalten
werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Verpackungsbahnspender eine Vorzugseinrichtung
mit mindestens einer angetriebenen Vorzugswalze aufweist. Damit läßt sich nun die Geschwindigkeit der Verpackungsbahn
noch besser an die Umfangsgeschwindigkeit der zu verpackenden Materialbahnrolle anpassen. Die Vorzugswalze
wirkt zweckmäßigerweise mit einer Gegenwalze zusammen. In dem so gebildeten Walzenspalt wird die Geschwindigkeit
der Verpackungsbahn definiert. Damit können die Anforderungen an die Genauigkeit des Drehantriebs
vermindert werden. Es kommt nicht mehr maßgeblich darauf an, daß die Verpackungsbahn mit genau der Geschwindigkeit
von der Vorratsrolle nachgeliefert wird, mit der sie an die Materialbahnrolle abgegeben wird. Kleinere Abweichungen
können vielmehr noch von der Vorzugseinrichtung kompensiert werden. Diese kann auch dafür sorgen, daß
eine gewisse Spannung in der Verpackungsbahn zwischen der Materialbahnrolle und der Vorzugseinrichtung aufgebracht
wird, so daß man eine sehr straffe Verpackung der Materialbahnrolle erzielt.
Mit Vorteil ist eine Trenneinrichtung vorgesehen, die zwischen der Materialbahnrolle und der Vorzugseinrichtung angeordnet
ist. Damit kann man beim Abschluß eines Wickelvorganges die Materialbahn trennen. Die Materialbahn
bleibt aber noch in der Vorzugseinrichtung, so daß sie nach wie vor angetrieben werden kann. Sie kann also, ohne daß
zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, wieder zu der zu verpackenden Materialbahnrolle vorgeschoben werden,
falls dies für einen weiteren Wickelschritt erforderlich ist, oder sie kann vorgeschoben werden, wenn eine neue Materialbahnrolle
zu verpacken ist. Die Trenneinrichtung kann beispielsweise als Abschlagmesser ausgebildet sein. Man
kann auch dafür sorgen, daß die Vorzugseinrichtung im Moment des Trennens eine etwas höhere Bahnspannung erzeugt,
d. h. daß die Verpackungsbahn vor dem Eintauchen des Abschlagmessers stärker gespannt ist als beim Wickeln.
Vorteilhafterweise ist eine Klebevermittlungseinrichtung zwischen der Materialbahnrolle und der Trenneinrichtung
angeordnet. Die Klebevermittlungseinrichtung kann beispielsweise eine Klebstoffauftragseinrichtung aufweisen.
Wenn eine Verpackungsbahn mit bereits aufgetragenem Klebstoff verwendet wird, beispielsweise mit einem wasserlöslichen
Kaltleim, dann kann die Klebevermittlungseinrichtung auch einfach in einer Befeuchtungs- oder Wasser-
auftragseinrichtung bestehen. Falls ein wärmeaktivierbarer Kleber auf die Verpackungsbahn aufgetragen ist, dann kann
auch eine Heizeinrichtung als Klebevermittlungseinrichtung wirken. Dadurch, daß diese Klebevermittlungseinrichtung
zwischen der Materialbahnrolle und der Trenneinrichtung angeordnet ist, wird sichergestellt, daß die Verpackungsbahn immer bis zum Ende klebrig gemacht werden kann.
Darüber hinaus wird sichergestellt, daß die Trenneinrichtung sauber bleibt, d. h. nicht mit Klebstoff in Berührung
kommt. Sowohl die Vorzugseinrichtung als auch die Klebe-Vermittlungseinrichtung sind am Verpackungsbahnspender
angeordnet, d. h. mit ihm gemeinsam auf einem Schlitten, der parallel zur Axialrichtung der zu verpackenden Materialbahnrolle
verfahren werden kann. Dadurch werden Wege und Reaktionszeiten sehr kurz gehalten.
Vorteilhafterweise wirkt der Drehantrieb auf die Achse der Vorratsrolle. Damit können sehr feinfühlige Steuerungsmöglichkeiten erreicht werden. Die Verpackungsbahn wird
geschont, was beispielsweise bei der Verwendung von Tragwalzen für die Verpackungsbahn nicht in diesem Umfang
der Fall wäre. Der Drehantrieb kann unmittelbar auf die Verpackungsbahnrolle wirken, ohne daß man einen Schlupf
oder eine Reibung beachten müßte.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die die Umfangsgeschwindigkeit der
Vorratsrolle auf die Umfangsgeschwindigkeit der Materialbahnrolle abstimmt. Im einfachsten Fall ist hierbei ein
Durchmessersensor vorhanden, der den Durchmesser der Verpackungsbahnrolle ermittelt. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Materialbahnrolle ist in der Regel bekannt, weil die Materialbahnrolle auf Tragwalzen liegt, von denen mindestens
eine angetrieben ist. Je stärker der Durchmesser der Verpackungsbahnrolle abnimmt, desto größer ist ihre Drehzahl,
um die Abzugsgeschwindigkeit, die sich aus der Umfangsgeschwindigkeit der Vorratsrolle ergibt, auf die Umfangsgeschwindigkeit
der Materialbahnrolle abstimmen zu können. Die Abstimmung muß nicht bedeuten, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Materialbahnrolle mit der Umfangsgeschwindigkeit der Vorratsrolle genau übereinstimmt.
Bei der Vorratsrolle kommt ein Anteil hinzu, der durch die axiale Verschiebung des Verpackungsbahnspenders bestimmt
ist.
Mit Vorteil weist der Verpackungsbahnspender eine Führungsfläche auf, auf der die Verpackungsbahn bis zu einer
Tragwalze gleitet, auf der die Materialbahnrolle gelagert ist. Der Verpackungsbahnspender ist zweckmäßigerweise seitlich
neben der Materialbahnrolle angeordnet. Dies erleichtert das Beschicken des Verpackungsbahnspenders mit der
Vorratsrolle. Dies muß dann nicht mehr übermäßig hochgehoben werden. Allerdings ist es dann nicht mehr so einfach,
die Verpackungsbahn bis zur Materialbahnrolle zu bringen bzw. sogar an ihr zu befestigen. Wenn man nun eine Führungsfläche
vorsieht, dann wird dieses Problem mit relativ einfachen Maßnahmen gelöst. Die Verpackungsbahn weist
eine gewisse Eigensteifigkeit auf. Wenn sie nun, beispielsweise durch die Vorzugseinrichtung, auf der Führungsfläche
vorgeschoben wird, gelangt sie bis zu der Tragwalze, auf der die Materialbahnrolle gelagert ist. Bei einem weiteren Vorschub
gelangt sie dann zwischen die Materialbahnrolle und die Tragwalze und wird dann von der gemeinsame Wirkung
der Materialbahnrolle und der Tragwalze weiter gefördert. Da die Verpackungsbahn klebrig gemacht worden ist, bleibt
sie an der Materialbahnrolle haften, so daß beim Weiterdrehen der Materialbahnrolle die Verpackung hergestellt werden
kann. Weitere "Einfädelhilfen" sind nicht erforderlich.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Führungsfläche mehrteilig ausgebildet ist, wobei zumindest ein der Tragwalze
benachbartes Teil die Führungsfläche zurückziehbar ist. Je dichter die Führungsfläche an die Tragwalze heranreicht,
desto problemloser gestaltet sich das Heranführen der Verpackungsbahn. Gleichzeitig kann die Führungsbahn
dann aber den nachfolgenden Wickelvorgang behindern, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, wo Schwingungen
nicht auszuschließen sind. Wenn man nun denn "vorderen" Teil der Führungsfläche zurückziehbar macht,
vergrößert man den Abstand zwischen der Führungsfläche und der Tragwalze und damit der Materialbahnrolle wieder.
Dies kann man aber auch problemlos tun, weil beim eigentlichen Verpackungsvorgang eine Führung der Verpackungsbahn auf der Führungsfläche nicht mehr erforderlich ist.
Vorzugsweise weist das der Tragwalze benachbarte Ende der Führungsfläche einen bogenförmigen Verlauf auf. Da
der Verpackungsbahnspender mit unterschiedlichen Winkelstellungen zur Materialbahnrolle und damit auch zu den
Tragwalzen ausgerichtet werden muß, ergibt sich bei der Ausbildung der Vorderseite der Führungsfläche mit einem
bogenförmigen Verlauf die Möglichkeit, den Spalt zwischen der Führungsfläche und den Tragwalzen in praktisch allen
Winkelstellungen, die zulässig sind, konstant zu halten. Es wird also immer sichergestellt, daß die Verpackungsbahn
mit der notwendigen Zuverlässigkeit zwischen Materialbahnrolle und Tragwalze eingefädelt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Verpakkungsvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Führungsfläche.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Verpackungsvorrichtung 1 zum Verpacken einer Materialbahnrolle 2, beispielsweise einer
größeren Papierrolle von 0,8 bis 2,5 m Durchmesser und 0,8 bis 3,8 m Länge. Verpackt wird die Materialbahnrolle 2
mit einer Verpackungsbahn 3 aus Packpapier mit einer Breite von mindestens 350 mm, vorzugsweise etwa
500 mm, die von einer Vorratsrolle 4 abgewickelt wird. Die Vorratsrolle 4 ist auf einem Verpackungsbahnspender 5
(Fig. 3) angeordnet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, kann der Verpackungsbahnspender 5 aus einer links dargestellten
Lage, in der die Querrichtung der Verpackungsbahn 3 parallel zur Axialrichtung der Materialbahnrolle 2 liegt, verdreht
oder verschwenkt werden in eine weiter rechts dargestellte Position, in der die Querrichtung der Verpackungsbahn 3 einen
spitzen Winkel mit der Achse der Materialbahnrolle 2 einschließt. Die Querrichtung der Verpackungsbahn 3 ist die
Richtung, die in einem Winkel von 90° zur Längserstrekkung der Verpackungsbahn 3 verläuft. Sie stimmt im vorliegenden
Ausführungsbeispiel überein mit der Richtung der Achse 6 der Vorratsrolle 4.
Die Materialbahnrolle 2 wird nun folgendermaßen verpackt: Zunächst wird der Verpackungsbahnspender 5 in einem
spitzen Winkel zur Achse der Materialbahnrolle 2 gedreht, d. h. er nimmt die in Fig. 1 weiter rechts dargestellte
Position ein. Die an ihrer Oberseite mit Klebstoff versehene Verpackungsbahn 3 wird in den Spalt zwischen der Tragwalze
7 und der Materialbahnrolle 2 eingefädelt. Eine der beiden Tragwalzen 7, 8 ist angetrieben. Wenn sich nun die
Materialbahnrolle dreht, wird die Verpackungsbahn in Form einer Schraubenlinie um die Materialbahnrolle gewickelt.
Hierbei wird der Verpackungsbahnspender 5 parallel zur Axialrichtung der Materialbahnrolle 2 verschoben. Wenn
die Verpackungsbahn 3 das andere Ende der Materialbahnrolle 2 erreicht hat, wird sie wieder getrennt.
Danach wird der Verpackungsbahnspender 5 so ausgerichtet, daß die Verpackungsbahn 3 im rechten Winkel zur
Materialbahnrolle 2 liegt. Hierbei bildet sie einen axialen Überstand aus. Die an ihrer Oberseite mit Klebstoff versehene
Verpackungsbahn 3 wird vorgeschoben, bis sie zwischen einer der Tragwalzen 7, 8, auf denen die Materialbahnrolle
2 gelagert ist, und die Materialbahnrolle 2 gelangt. Wenn die Verpackungsbahn 3 dementsprechend in diesen
"Spalt" gelangt, wird sie mitgenommen. Nach einer vorbestimmten Anzahl von Windungen wird die Materialbahn mit
Hilfe einer Trenneinrichtung 9, die ein Abschlagmesser 10 aufweist, abgetrennt.
Danach wird der Verpackungsbahnspender 5 an das andere Ende der Materialbahnrolle 2 gefahren und das andere
Ende ebenfalls mit einer axial überstehenden Verpackung versehen. Dieser Überstand kann dann mit Hilfe eines Faltrades
11, das für jede Stirnseite der Materialbahnrolle 2 vorgesehen ist (in Fig. 1 nicht gezeigt) auf die Stirnseite der
Materialbahnrolle 2 eingefaltet werden. Danach können Packpressen 12 betätigt werden, um sogenannte Außenstirndeckeln
auf den eingefalteten Überstand aufzubringen und zu befestigen.
Aus diesem Ablauf wird deutlich, daß die Verpackungsbahn 3 beim Verpacken der Materialbahnrolle in mehreren
Abschnitten verwendet wird. Jeder Abschnitt kann als eigener Wickelvorgang angesehen werden, bei dem die Verpakkungsbahn
3 zusammen mit der Materialbahnrolle 2 beschleunigt und wieder abgebremst werden muß. Insbesondere
beim schraubenlinienförmigen Wickeln der Verpakkungsbahn 3, d. h. beim Herstellen einer sogenannten Korpusverpackung,
ist es wichtig, möglichst schnell eine hohe Wickelgeschwindigkeit zu erzielen, um die Verpackungszeit
kurz halten zu können.
Fig. 3 zeigt nun eine vergrößerte Darstellung des Verpakkungsbahnspenders
5, mit dem dieses Ziel realisiert werden kann.
Der Verpackungsbahnspender 5 ist auf einem Schlitten 13 angeordnet, der auf Schienen 14 parallel zur Axialrichtung
der Materialbahnrolle 2 verfahren werden kann. Auf dem Schlitten 13 ist ein Bolzen 15 mit großem Durchmesser vorgesehen,
der einen Drehpunkt für den Verpackungsbahnspender 5 gegenüber dem Schlitten 13 bildet. Zum Verdrehen
ist ein Antrieb 16 vorgesehen, der lediglich schematisch dargestellt ist.
Die Vorratsrolle 4 der Verpackungsbahn 3 ist mit ihrer Achse 17 an einem Ständer 18 am Verpackungsbahnspender
5 aufgehängt. Die Achse 17 ist hierbei drehbar angetrieben, d. h. ein Drehantrieb 19 steht in Wirkverbindung mit der
Drehachse 17. Der Drehantrieb 19 kann die Vorratsrolle 4 sowohl beschleunigen als auch abbremsen.
Die Verpackungsbahn 3 verläuft von der Vorratsrolle 4 über Umlenkrollen 20, 21 zu einer Vorzugseinrichtung 22,
die einen Walzenspalt 23 mit einer angetriebenen Walze 24 aufweist. Die Verpackungsbahn 3 wird mit Hilfe einer Anpreßwalze
25 gegen die angetriebene Walze 24 gepreßt. Hierzu ist ein Kolben-Zylinder-Motor 26 vorgesehen.
In Laufrichtung der Verpackungsbahn 3 folgt dann die Trenneinrichtung 9 mit dem Abschlagsmesser 10 und danach
eine Klebevermittlungseinrichtung 27, mit deren Hilfe die Verpackungsbahn 3 an ihrer Oberseite 28 klebrig gemacht
werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Leimauftragseinrichtung.
Ferner schließt sich an die Vorzugseinrichtung 21 eine Führungsfläche 29 an, deren Draufsicht in Fig. 4 dargestellt
ist. Die Führungsfläche 29 ist hier zweiteilig ausgebildet. Ihr Hinterteil 30 ist der Vorzugseinrichtung 22 benachbart. Ihr
Vorderteil 31 ist verschiebbar ausgebildet. Es kann unter das Hinterteil 30 zurückgefahren werden. Es kann aber auch,
wie in Fig. 4 dargestellt, ausgefahren werden. In dem ausgefahrenen Zustand ist es der Tragwalze 7 eng benachbart, wie
es beispielsweise in Fig. 2 zu sehen ist.
Das Vorderteil 31 weist ein abgerundetes vorderes Ende 32 auf. Die Abrundung kann auch durch eine Abfolge von
kurzen geradlinigen Abschnitten erzeugt werden. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, daß das vordere Ende 32
unabhängig von der Winkelstellung des Verpackungsbahnspenders 5 in einem sehr kleinen Abstand zur Tragwalze 7
gehalten werden kann. Damit wird sichergestellt, daß die Verpackungsbahn, die über die Führungsfläche 29 vorgeschoben
wird, immer in den Spalt zwischen Materialbahnrolle 2 und Tragwalze 7 gelangt.
Wenn nun der Verpackungsvorgang beginnt, d. h. die Materialbahnrolle
2 auf den Tragwalzen 7, 8 beschleunigt wird, kann mit Hilfe des Drehantriebs 19 auch die Vorratsrolle 4
der Verpackungsbahn 3 beschleunigt werden. Eine Feinabstimmung der Geschwindigkeit der Verpackungsbahn 3 in
Bezug auf die Umfangsgeschwindigkeit der Materialbahnrolle 2, mit der auch eine gewisse Spannung in der Verpakkung
3 beim Aufwickeln auf die Materialbahnrolle 3 aufrechterhalten wird, erfolgt dann durch die Vorzugseinrichtung
22. Dadurch, daß das Trägheitsmoment der Vorratsrolle 4 praktisch vollkommen von dem Drehantrieb 19 der Vorratsrolle
4 überwunden wird, wird die Belastung der Verpakkungsbahn 3 durch Zugspannungen ausgesprochen gering
gehalten. Trotzdem lassen sich hohe Wickelgeschwindigkeiten und vor allem hohe Beschleunigungswerte erzielen.
Am Ende des Verpackungsvorgangs wird die Vorratsrolle 4 mit Hilfe des Drehantriebs 19 in genau der gleichen Weise
abgebremst wie die Materialbahnrolle 2. Dadurch entsteht praktisch kein Überschuß an Verpackungsbahn 3, der aufgenommen
werden müßte.
Der Verpackungsbahnspender 5 weist zusätzlich noch einen Sensor 33 auf, der fortlaufend den Durchmesser der
Vorratsrolle 4 ermittelt, beispielsweise berührungslos mit Hilfe einer Lichtstrahlreflexion. Je kleiner der Durchmesser
der Vorratsrolle 4 ist, desto höher muß die Drehzahl sein, damit die gleiche Verpackungsbahngeschwindigkeit erzielt
werden kann. In nicht dargestellter Weise ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, die sowohl den Antrieb der Tragwalzen
7, 8 als auch den Drehantrieb 19 und die Vorzugseinrichtung 22 steuert und so aufeinander abstimmt, daß die
Verpackungsbahn 3 mit der notwendigen Spannung um die Materialbahnrolle 2 gelegt wird, ohne daß allerdings die
Spannung so hoch wird, daß die Verpackungsbahn 3 überbeansprucht wird.
Da sowohl die angetriebene Vorratsrolle 4 als auch die Vorzugseinrichtung 22, die Trenneinrichtung 9 und die Klebevermittlungseinrichtung
27 auf dem Schlitten 13 angeordnet sind, läßt sich eine sehr kompakte Baueinheit realisieren,
mit der hohe Wickelgeschwindigkeiten und damit kurze Verpackungszeiten realisierbar sind.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Verpacken einer Materialbahnrolle
mit einer Verpackungsbahn mit einem Verpackungsbahnspender, der die Verpackungsbahn unter einem
einstellbaren Winkel zur Radialrichtung der Materialbahnrolle ausgibt, der parallel zur Axialrichtung der
Materialbahnrolle verfahrbar ist und auf dem eine Vorratsrolle der Verpackungsbahn angeordnet ist, und mit
einem Antrieb für die zu verpackende Materialbahnrolle, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsbahnspender
(5) einen die Vorratsrolle (4) antreibenden steuerbaren Drehantrieb (19) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsbahnspender (5) eine
Vorzugseinrichtung (22) mit mindestens einer angetrie-
benen Vorzugswalze (24) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trenneinrichtung (9) vorgesehen ist,
die zwischen der Materialbahnrolle (2) und der Vorzugseinrichtung (22) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klebevermittlungseinrichtung (27)
zwischen der Materialbahnrolle (2) und der Trenneinrichtung (9) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (19) auf die
Achse (17) der Vorratsrolle (4) wirkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen ist,
die die Umfangsgeschwindigkeit der Vorratsrolle (4) auf die Umfangsgeschwindigkeit der Materialbahnrolle
(2) abstimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsbahnspender
(5) eine Führungsfläche (29) aufweist, auf der die Verpackungsbahn (3) bis zu einer Tragwalze (7) gleitet,
auf der die Materialbahnrolle (2) gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (29) mehrteilig ausgebildet
ist, wobei zumindest ein der Tragwalze (7) benachbartes Teil (31) die Führungsfläche (29) zurückziehbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das der Tragwalze (7) benachbarte
Ende (32) der Führungsfläche (29) einen bogenförmigen Verlauf aufweist.
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