DE10015055A1 - Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen einer laufenden Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen einer laufenden WarenbahnInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung (1) zum Ausbreiten, Stauchen bzw. Führen einer laufenden Warenbahn (2), insbesondere einer Textilbahn, ist von einer drehbar gehaltenen Walze (5) gebildet. Diese Walze (5) weist über deren Umfang verteilt eine Anzahl von Latten (13, 13') auf, die quer zur Bahnlaufrichtung (L) verschiebbar gehalten sind. Diese Latten (13, 13') stehen mit Steuervorrichtungen (14, 14') in Wirkverbindung, die eine Längsverschiebung der Latten (13, 13') bewirken. Die Latten (13) stehen dabei mit der Steuervorrichtung (14) und die Latten (13') mit der Steuervorrichtung (14') in Wirkverbindung. Die Latten (13) sind im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte (2a) für die Bahn (2) haftend und im übrigen (2a') gleitend ausgebildet, während die Latten (13') im Erfassungsbereich der gegenüberliegenden Bahnhälfte (2a') haftend und im übrigen (2a) gleitend ausgebildet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbreiten,
Stauchen und/oder Führen einer laufenden Warenbahn gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 42 13 208 C2 ist eine Vorrichtung zum Führen
und Ausbreiten einer laufenden Warenbahn bekannt, die im
wesentlichen von einer Walze gebildet ist. Diese Walze
weist eine Anzahl von Latten auf, die über den Umfang der
Walze verteilt sind. Diese Latten erstrecken sich quer
zur Bahnlaufrichtung und folglich parallel zur Walzenach
se. Die Latten erstrecken sich von jeweils einem Walzen
ende bis zu einem mittleren Bereich. Im Bereich der äuße
ren Walzenenden sind Steuerscheiben vorgesehen, die über
Lenker mit allen Lattenenden am betreffenden Walzenende
verbunden sind. Diese Steuerscheiben sind mittels Stell
antrieben unabhängig von der Walzendrehung verschwenkbar.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Latten während ei
nes Umlaufs der Walze eine Schiebebewegung in Richtung
der Latten-Längserstreckung ausführen und eine darüber
gezogene Warenbahn seitlich verlagern. Durch eine Anstel
lung beider Steuerscheiben in einem spitzen Winkel zuein
ander ergibt sich außerdem eine relative Schiebebewegung
der Latten beider Walzenendbereiche voneinander, so daß
die Warenbahn ausgebreitet oder gestaucht wird. Dabei
entstehen jedoch im mittleren Bereich zwischen den zuein
ander fluchtenden Latten Öffnungen, die sich während ei
nes Walzenumlaufs öffnen und schließen. Diese Öffnungen
stellen eine beträchtliche Unfallgefährdung insbesondere
während des Einfädelns einer neuen Warenbahn dar, da in
diesem Fall sehr leicht ein Finger der bedienenden Person
in diese Öffnung geraten kann. Wird die Warenbahn dagegen
unter Zuhilfenahme von Bändern eingeführt, so kann es
vorkommen, daß diese Bänder in diese Öffnungen eindringen
und in den Raum unterhalb eines mittigen Lattenendes ge
raten. Im Zuge der Drehung dieser Walze wird dabei eine
Latte zerstört, so daß ein entsprechender Produktionsaus
fall und Reparaturkosten entstehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein
erhöhtes Maß an Betriebssicherheit und eine verringerte
Unfallgefährdung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 kann sowohl zum Führen
als auch zum Ausbreiten bzw. Stauchen einer laufenden
Bahn eingesetzt werden. Diese Vorrichtung weist eine
drehbar gehaltene Walze auf, die von der Warenbahn vor
zugsweise zwischen ca. 90 und 180° umschlungen wird. An
der Walze sind über deren Umfang verteilt Latten vorgese
hen, die sich quer zur Bahnlaufrichtung erstrecken. Diese
Latten sind längsverschiebbar an der Walze gehalten, wo
bei die Verschiebung der Latten mittels Steuervorrichtun
gen erfolgt. Die laufende Warenbahn wird von den quer zu
ihrer Laufrichtung sich verschiebenden Latten mitgenommen
und dadurch entsprechend der Bewegungsbahn der Latten
quer zu ihrer Laufrichtung verschoben. Damit kann eine
außerhalb der Soll-Lage laufende Bahn sehr präzise in ih
re korrekte Lage zurückgeführt werden. Um darüber hinaus
auch ein Ausbreiten der Warenbahn zu ermöglichen, weisen
die Latten im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte ein grö
ßeres Haftvermögen als im Erfassungsbereich der gegen
überliegenden Bahnhälfte auf. Damit kann eine Latte defi
niert an einer Bahnhälfte ziehen, so daß neben der ge
wünschten Führungswirkung auch eine Ausbreitwirkung gege
ben ist. Durch das unterschiedliche Haftvermögen der Lat
ten in den Erfassungsbereichen beider Bahnhälften können
sich die Latten quer über die gesamte Breite der Waren
bahn erstrecken, so daß keinerlei Teilung der Latten im
mittleren Bereich der Walze erforderlich ist. Aufgrund
der fehlenden Teilung der Latten ergeben sich auch kei
nerlei veränderliche Öffnungen zwischen den Latten, die
eine beträchtliche Unfallgefährdung darstellen. Außerdem
können sich zwischen den Latten keinerlei Bänder oder
dergleichen verfangen, so daß eine Zerstörung der Latten
zuverlässig ausgeschlossen ist. Vorzugsweise wird der Un
terschied im Haftvermögen der Latten in den Erfassungsbe
reichen beider Bahnhälften möglichst groß gewählt, um ein
gutes Ansprechen der Warenbahnhälften auf die Lattenbewe
gung zu erzielen. Schließlich ergibt sich der Vorteil,
daß die sich die über die Warenbahn erstreckenden Latten
wesentlich stabiler als einseitig freistehende Latten
sind, so daß die Latten insgesamt höhere Bahnzugkräfte
abstützen können. Alternativ könnten die Latten auch ein
facher und materialsparender hergestellt werden. Durch
die durchgehende Auflage der Warenbahn über deren gesamte
Breite wird diese sehr sauber über die Latten geführt,
ohne Falten oder Wellen zu werfen. Außerdem besteht keine
Gefahr, daß die Lattenenden die Warenbahnunterseite in
irgendeiner Weise beschädigen könnten.
Zur Erzielung einer möglichst großen Ansprechempfindlich
keit der Warenbahn auf die Bewegung der Latten ist es ge
mäß Anspruch 2 vorteilhaft, wenn die Latten im Erfas
sungsbereich eines Bahnbereichs mit einer für die Waren
bahn haftenden Oberfläche belegt sind. Diese haftende
Oberfläche sorgt für eine optimale Übertragung der Lat
tenbewegung auf die Warenbahn, so daß die Bewegung der
Latten im Erfassungsbereich der Warenbahn im wesentlichen
dem tatsächlichen Verlauf der entsprechenden Bahnkante
entspricht. Der Erfassungsbereich eines gegenüberliegen
den Bahnbereichs ist dem gegenüber mit einer für die Wa
renbahn gleitenden Oberfläche versehen. Damit wird der
gegenüberliegende Bahnkantenbereich durch diese Latten in
keiner Weise beeinflußt, was insbesondere beim Ausbreiten
der Warenbahn wichtig ist. Dabei müssen die beiden Warenbahnhälften
in einander entgegengesetzte Richtungen gezo
gen werden, so daß jede Latte grundsätzlich beide Waren
bahnhälften in die gleiche Richtung ziehen würde. Deshalb
ist die Oberfläche der Latte in einem Teilbereich glei
tend ausgebildet, so daß die Latte in diesem Teilbereich
praktisch keine Kraft auf die Warenbahn ausüben kann.
Vorzugsweise überdeckt der mit haftender Oberfläche ver
sehene Lattenbereich gemäß Anspruch 3 zwischen einem
Viertel und der Hälfte der Warenbahnbreite, wodurch eine
ausreichend sichere Übertragung der Lattenbewegung auf
die Warenbahn gegeben ist. Es ist nicht zweckmäßig, die
haftende Oberfläche der Latten über die Warenbahnmitte
hinaus erstrecken zu lassen, da sich in diesem Fall ein
Überlappungsbereich ergeben würde, in den alle Latten mit
haftender Oberfläche belegt sind. Insbesondere beim Aus
breiten einer Warenbahn würden diese Latten in unter
schiedliche Richtungen bewegt, was zu erhöhten Scherkräf
ten und damit Faltenwürfen der Bahn führen könnte.
Zur einfacheren Herstellung der Latten ist es gemäß An
spruch 4 vorteilhaft, die Latten mit einem Haftbelag zu
versehen. Dieser Haftbelag kann gegebenenfalls in einer
entsprechenden Vertiefung der Latte angeordnet sein, da
mit er nicht wesentlich über die Lattenoberfläche hinaus
ragt. Alternativ ist es jedoch auch vorstellbar, den
Haftbelag unmittelbar an der Oberfläche der Latten anzu
bringen, wenn dieser ausreichend dünn gehalten werden
kann. Der dabei entstehende Überstand der Oberfläche des
Haftbelags gegenüber der Lattenoberfläche kann dabei vorteilhaft
zur besseren Erfassung der Warenbahn im Bereich
des Haftbelags ausgenutzt werden.
Um eine möglichst optimale Haftung der Warenbahn auf dem
Haftbelag zu erzielen, weist dieser gemäß Anspruch 5 vor
zugsweise eine noppenartige Struktur auf. Für den Fall,
daß eine nasse Warenbahn geführt bzw. ausgebreitet werden
soll, ist es vorteilhaft, wenn der Haftbelag mit Flüssig
keiten abführenden Kanälen versehen ist. Damit wird die
in der Warenbahn gehaltene Flüssigkeit aufgrund der
Spannkraft der Warenbahn in den Haftbelag gepreßt, von wo
sie über die Kanäle abfließen kann. Durch das Fehlen der
mit der Warenbahn mitgeführten Flüssigkeit ergibt sich
eine wesentliche Verbesserung der Warenbahnhaftung auf
der Latte.
Um die Warenbahn mit Hilfe der Walze führen und gleich
zeitig ausbreiten zu können, ist es gemäß Anspruch 6 gün
stig, einen Teil der Latten von einer der Steuervorrich
tungen und einen weiteren Teil der Latten von einer wei
teren Steuervorrichtung zu steuern. Dabei sind alle ge
meinsam gesteuerten Latten jeweils im Erfassungsbereich
der gleichen Bahnhälfte mit größerem Haftvermögen ausge
bildet als im Erfassungsbereich der gegenüberliegenden
Bahnhälfte. Dadurch ist gewährleistet, daß die von jeder
Steuervorrichtung gesteuerten Latten jeweils nur eine der
beiden Bahnhälften haftend erfassen, wobei die jeweils
gegenüberliegende Bahnhälfte durch diese Latten praktisch
nicht beeinflußt ist. Damit kann jede Steuervorrichtung
den Lauf der jeweiligen Bahnkante im wesentlichen unab
hängig von der anderen Steuervorrichtung bestimmen. Damit
kann durch eine gleichsinnige Bewegung der Steuervorrich
tungen die Führung der Warenbahn und durch eine gegensin
nige Bewegung der Steuervorrichtungen die Ausbreitwirkung
auf die Warenbahn beeinflußt werden.
Um eine möglichst gute Ausbreitwirkung zu erzielen, ist
es gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, wenn die von unter
schiedlichen Steuervorrichtungen gesteuerten Latten un
terschiedliche Bahnhälften haftend erfassen. Dies wird am
einfachsten dadurch erreicht, daß die von einer Steuer
vorrichtung gesteuerten Latten im Erfassungsbereich einer
Bahnhälfte ein größeres Haftvermögen als im Erfassungsbe
reich der gegenüberliegenden Bahnhälfte aufweisen, wäh
rend die anderen, von der weiteren Steuervorrichtung ge
steuerten Latten im Erfassungsbereich dieser Bahnhälfte
ein geringeres Haftvermögen aufweisen als im Erfassungs
bereich der gegenüberliegenden Bahnhälfte.
Gemäß Anspruch 8 ist es vorteilhaft, wenn auf der Walze
aufeinanderfolgende Latten im Erfassungsbereich einer
Bahnhälfte wechselweise ein größeres bzw. geringeres
Haftvermögen aufweisen. Damit folgt in jeder Bahnhälfte
auf eine haftende Latte eine gleitende und umgekehrt, wo
durch sich eine besonders feinfühlig ansprechende Bahn
laufregelung und Ausbreitung der Warenbahn ergibt. Insbe
sondere hat sich herausgestellt, daß die Führungswirkung
der Latten sogar verbessert wird, wenn - in einer Bahn
hälfte betrachtet - zwischen zwei haftenden Latten je
weils eine gleitende vorgesehen ist. Dies resultiert dar
aus, daß die Bahn im Bereich der gleitenden Latte die
Wegdifferenzen der sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
bewegenden haftenden Latten durch eine relativ
geringe Scherung auszugleichen vermag. Dem gegenüber ent
stünde bei unmittelbarer Aufeinanderfolge von haftenden
Latten eine sehr große Scherwirkung auf die Warenbahn,
durch die diese entsprechend stark in Falten geworfen
wird. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, daß die Bahn
im allgemeinen geringfügig über den haftenden Belag glei
tet, um die eingebrachten Scherkräfte abzubauen. Damit
wird jedoch in diesem Fall die Führungswirkung der Latten
reduziert, was bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Latten zuverlässig vermieden wird.
Um eine möglichst einfache und gleichzeitig präzise
Steuerung der Lattenbewegung zu erzielen, sind die Steu
ervorrichtungen gemäß Anspruch 9 von Steuerscheiben oder
Steuerringen gebildet, die über Lenker mit jeweils einem
Teil der Latten in Wirkverbindung stehen. Diese Steuer
scheiben und/oder -ringe sind vorzugsweise um eine senk
recht zur Walzenachse liegende Schwenkachse schwenkbar
gehalten, wobei sie nicht an die Drehbewegung der Walze
gekoppelt, sondern stationär gehalten sind. Damit bewegen
sich die über die Lenker mit den Steuerscheiben verbunde
nen Latten während einer halben Umdrehung von der Walzen
mitte weg und während der nächsten halben Umdrehung auf
die Walzenmitte zu. Die Warenbahn umschlingt dabei die
Walze nur in einem Teilbereich, in dem sich die Latten
während der Walzenumdrehung von der Walzenmitte weg bewe
gen. Dadurch ergibt sich eine kontinuierliche Ausbreitung
der Warenbahn, wobei die Ausbreitwirkung durch die Win
kellage der Steuerscheiben und/oder -ringe beliebig ein
gestellt werden kann.
Um mit der erfindungsgemäßen Walze auch eine Bahnlaufre
gelung erzielen zu können, ist es wichtig, daß die Steu
erscheiben oder -ringe von einer Regeleinrichtung ansteu
erbar sind. Deshalb wird gemäß Anspruch 10 vorgeschlagen,
die Steuerscheiben oder -ringe von Stellantrieben in ih
rer Winkellage zur Drehachse der Walze verschwenkbar zu
halten. Damit kann eine Regeleinrichtung sehr einfach auf
den Bahnlauf Einfluß nehmen, indem sie über den Stellan
trieb die Winkellage der Steuerscheibe bzw. des Steuer
ringes und damit die Bewegung der Latten beeinflußt.
Um eine präzise Bewegung der Latten sicherzustellen, ist
es gemäß Anspruch 11 günstig, diese in Schiebeführungen
abzustützen. Insbesondere sind diese Schiebeführungen im
Bereich der freien Enden der Latten zweckmäßig, um eine
ausreichend sichere Abstützung der Warenbahn über ihre
gesamte Breite auf den Latten sicherzustellen. Die Schie
beführungen sind an der Walze stationär gehalten, so daß
diese relativ einfach ausgebildet sein können. Insbeson
dere ist daran gedacht, hinterschnittene Schiebeführungen
auszubilden, die ein Wegkippen der Latten von der Wal
zenachse verhindern.
Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der
Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschrän
ken.
Es zeigt:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer Vorrichtung
zum Führen und Ausbreiten einer laufenden Wa
renbahn und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung
gemäß Fig. 1.
Eine Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 dient zum Führen und
Ausbreiten bzw. Stauchen einer in Richtung L laufenden
Warenbahn 2, die zur besseren Sichtbarkeit der Vorrich
tung 1 im Teilbereich nur angedeutet ist. Der Vorrichtung
1 sind Fixierwalzen 3, 4 vor- bzw. nachgeordnet, an denen
die Warenbahn 2 umgelenkt wird. Diese Fixierwalzen 3, 4
sorgen für ein definiertes Halten der Warenbahn 2 vor
bzw. nach der Vorrichtung 1, was für eine exakte Führung
bzw. Ausbreitung der Warenbahn 2 förderlich ist.
Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Walze 5, die an einer
durchgehenden Welle 6 gehalten ist. Die Welle 6 ist in
Drehlagern 7 um eine Walzenachse 8 frei drehbar abge
stützt. Alternativ ist es auch vorstellbar, die Walze 5
motorisch anzutreiben, um den von der Warenbahn 2 auf die
Walze 5 ausgeübten Widerstand zu kompensieren.
Auf der Walze 5 sind über deren Länge verteilt Schiebe
führungen 9 gehalten. Diese Schiebeführungen 9 bestehen
aus einem innenseitig an den Walzenumfang angepaßten Ring
10, an dem gleichmäßig über dessen Außenumfang verteilte
Stege 11 gehalten sind. Diese Stege 11 weisen Federn 12
auf, die in Nuten 12a von Latten 13, 13' eingreifen. Die
se Latten 13, 13' sind von den Schiebeführungen 9 entlang
ihrer Längserstreckung verschiebbar gehalten, wobei der
gegenseitige Lattenabstand sowie der Abstand der Latten
13, 13' von der Walzenachse 8 konstant bleibt.
Die Latten 13, 13' stehen mit an beiden Walzenenden vor
gesehenen Steuervorrichtungen 14, 14' in Wirkverbindung.
Diese Steuervorrichtungen 14, 14' werden von jeweils ei
ner Scheibe 15, 15' gebildet, die in einem Schwenklager
15a um eine Schwenkachse 16 schwenkbar gehalten ist. Im
Bereich des Außenumfanges der Scheibe 15, 15' ist eine
Führungsnut 17 vorgesehen, in der Lenker 18 über nicht
dargestellte Kulissensteine abgestützt sind. Diese Lenker
18 sind an ihrem Gegenende mit einem Teil der Latten 13,
13' verbunden, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel je
de zweite Latte 13 mit der Steuervorrichtung 14 und die
übrigen Latten 13' mit der Steuervorrichtung 14' in Wirk
verbindung stehen.
Ist die Scheibe 15 wie in Fig. 1 dargestellt, in einem
spitzen Winkel α zur Walzenachse 8 angestellt, so werden
die Latten 13 während ihres Umlaufs im Bereich der oberen
Hälfte der feststehenden Scheibe 15 nach rechts und in
der unteren Hälfte der Scheibe 15 nach links verschoben.
Die Scheibe 15' der Steuervorrichtung 14' ist dabei so
eingestellt, daß die Latten 13' während ihres Umlaufs in
der oberen Hälfte der Scheibe 15' nach links verschoben
werden. Die beiden Scheiben 15, 15' stehen mit Stellan
trieben 19, 19' in Wirkverbindung, über die der Schwenk
winkel α der Scheiben 15, 15' eingestellt werden kann.
Die Latten 13 sind in ihrer rechten Hälfte mit einem Be
lag 20 belegt, auf dem die Warenbahn 2 gut haften kann.
Dem gegenüber ist die linke Hälfte der Latten 13 mit
gleitender Oberfläche 21 ausgestattet. Die mit der Steu
ervorrichtung 14' in Wirkverbindung stehenden Latten 13'
sind im wesentlichen gleich zu den mit der Steuervorrich
tung 14 in Wirkverbindung stehenden Latten 13 ausgebil
det, wobei der Haftbelag 20 in der linken Hälfte der Lat
ten 13' angebracht ist.
Die Warenbahn 2 umschlingt aufgrund der vorgegebenen Lage
der Fixierwalzen 3, 4 die Walze 5 im oberen Bereich um
ca. 90°. In diesem Bereich werden die Latten 13 aufgrund
der Schrägstellung der Scheibe 15 während des Umlaufs der
Walze 5 nach rechts und die Latten 13' nach links ver
schoben. Da die Warenbahn 2 an der Latte 13 nur mit ihrer
rechten Bahnhälfte 2a und an der Latte 13' nur mit ihrer
linken Bahnhälfte 2a' haftet, wird diese aufgrund der ge
gensinnigen Bewegung der Latten 13, 13' ausgebreitet. Ist
der Anstellwinkel α der Scheibe 15 größer als der der
Scheibe 15', so ziehen die Latten 13 stärker nach rechts
als die anderen Latten 13' nach links. Auf diese Weise
wird die Warenbahn 2 nach rechts verlagert, so daß die
Vorrichtung 1 neben der Ausbreitwirkung auch eine Füh
rungswirkung auf die Warenbahn 2 ausübt.
Um mit der Vorrichtung 1 eine Bahnlaufregelung zu erzie
len, wird die Bahnkante 22 mittels einer Fühlvorrichtung
23 abgetastet und in einer Regeleinrichtung 24 mit einem
Sollwert 24a verglichen. Ausgangsseitig steht die Regel
einrichtung 24 mit zwei Summierern 25, 25' in Wirkverbindung,
die das Regelsignal mit einem Offset 26 einerseits
addieren und andererseits subtrahieren. Dieser Offset 26
bestimmt die gegensinnige Anstellung der Scheiben 15, 15'
und damit die von der Vorrichtung 1 zu erzielende Aus
breitwirkung. Ausgangsseitig stehen die Summierer 25 mit
den beiden Stellantrieben 19, 19' in Wirkverbindung, so
daß ein geschlossener Regelkreis entsteht.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung 1 wird anhand der sche
matischen Darstellung gemäß Fig. 2 näher erläutert. Die
beiden Fixierwalzen 3, 4 werden von der Warenbahn 2 um
schlungen und bilden damit Fixpunkte für die Warenbahn 2.
Die Latten 13 sind an der rechten Seite und die Latten
13' an der linken Seite mit dem Haftbelag 20 versehen.
Die Latten 13 werden während des Umlaufs der Walze 5 nach
rechts und die Latten 13' nach links verschoben. Dabei
nimmt der Verschiebeweg der Latten 13 in Bahnlaufrichtung
L zu, so daß die Bahn 2 zwischen zwei Latten 13 paralle
logrammartig verzerrt wird. Diese Verzerrung nimmt mit
abnehmendem Winkel α der Scheibe 15 zu.
Zwischen je zwei Latten 13 ist eine Latte 13' vorgesehen,
die aber im Bereich der rechten Bahnhälfte 2a der Waren
bahn 2 die gleitende Oberfläche 21 aufweist. Diese glei
tende Oberfläche 21 beeinflußt jedoch den Bahnlauf in
keiner Weise, so daß die Warenbahn 2 zwischen den Latten
13 ausreichend Raum hat, sich den unterschiedlichen Bewe
gungen der Latten 13 anzugleichen. Damit bleibt die pa
rallelogrammartige Verzerrung der Warenbahn 2 gering, wo
durch sich ein günstiges Führungsverhalten der Vorrich
tung 1 ergibt.
Im Bereich der linken Bahnhälfte 2a' der Warenbahn 2 sor
gen die Latten 13' mit ihrer nach links gerichteten Bewe
gung für eine entsprechende Zugkraft der linken Waren
bahnkante 22. Damit ergibt sich insgesamt eine gute Füh
rungs- und Ausbreitwirkung der Warenbahn 2 durch die Vor
richtung 1.
1
Vorrichtung
2
Warenbahn
2
a,
2
a' Bahnhälfte
3
,
4
Fixierwalze
5
Walze
6
Welle
7
Drehlager
8
Walzenachse
9
Schiebeführung
10
Ring
11
Steg
12
Feder
12
a Nut
13
,
13
' Latte
14
,
14
' Steuervorrichtung
15
,
15
' Scheibe
15
a Schwenklager
16
Schwenkachse
17
Führungsnut
18
Lenker
19
,
19
' Stellantrieb
20
Haftbelag
21
gleitende Oberfläche
22
Bahnkante
23
Fühlvorrichtung
24
Regeleinrichtung
24
a Sollwert
25
,
25
' Summierer
26
Offset
α Anstellwinkel der Scheibe
L Bahnlaufrichtung
α Anstellwinkel der Scheibe
L Bahnlaufrichtung
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Ausbreiten, Stauchen und/oder Führen
einer laufenden Warenbahn (2), insbesondere einer Textil
bahn, wobei die Vorrichtung (1) von einer drehbar gehal
tenen Walze (5) gebildet ist, über deren Umfang verteilt
eine Anzahl von sich quer zur Bahnlaufrichtung (L) er
streckende, die Warenbahn (2) erfassende, längsverschieb
bare Latten (13, 13') vorgesehen ist, die während eines
Walzenumlaufs von Steuervorrichtungen (14, 14') peri
odisch quer zur Bahnlaufrichtung (L) verschoben werden,
dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens ein Teil der
Latten (13, 13') über die gesamte Breite der Warenbahn
(2) erstreckt und im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte
(2a) außenseitig ein größeres Haftvermögen als im Erfas
sungsbereich der gegenüberliegenden Bahnhälfte (2a') auf
weist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich über die gesamte Breite der Warenbahn (2)
erstreckenden Latten (13, 13') im Erfassungsbereich we
nigstens eines Teils einer Bahnhälfte (2a, 2a') mit einer
für die Warenbahn (2) haftenden Oberfläche (20) und im
Erfassungsbereich wenigstens eines Teils der gegenüber
liegenden Bahnhälfte (2a', 2a) mit einer für die Waren
bahn (2) gleitenden Oberfläche (21) versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die haftende Oberfläche (20) der Latten (13, 13')
zwischen einem und drei Viertel der Warenbahnbreite ein
schließlich der Warenbahnkante (22) erfaßt.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Latten
(13, 13') in einem Teilbereich mit einem Haftbelag (20)
zur Erfassung der Warenbahn (2) belegt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haftbelag (20) eine noppenartige Struktur auf
weist und/oder mit Flüssigkeiten abführenden Kanälen ver
sehen ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Latten (13)
gemeinsam mit einer der Steuervorrichtungen (14) und ein
weiterer Teil der Latten (13') gemeinsam mit einer weite
ren Steuervorrichtung (14') in Wirkverbindung steht, wo
bei die gemeinsam gesteuerten Latten (13, 13') jeweils im
Erfassungsbereich der gleichen Bahnhälfte (2a, 2a') ein
größeres Haftvermögen als im Erfassungsbereich der gegen
überliegenden Bahnhälfte (2a', 2a) aufweisen.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die von unterschiedlichen
Steuervorrichtungen (14, 14') gesteuerten Latten (13,
13') im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte (2a, 2a') ei
nerseits ein größeres und andererseits ein geringeres
Haftvermögen als im Erfassungsbereich der gegenüberlie
genden Bahnhälfte (2a', 2a) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Walze (5) aufeinanderfolgende Latten (13,
13') im Erfassungsbereich einer Bahnhälfte (2a, 2a') einerseits
ein größeres und andererseits ein geringeres
Haftvermögen als im Erfassungsbereich der gegenüberlie
genden Bahnhälfte (2a', 2a) aufweisen.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen
(14, 14') von Steuerscheiben (15, 15') oder -ringen ge
bildet sind, die über deren Umfang verteilte Lenker (18)
halten, welche mit einem Teil der Latten (13, 13') in
Wirkverbindung stehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerscheiben (15, 15') oder -ringe von Stellan
trieben (19, 19') in ihrer Winkellage (α) zur Drehachse
(8) der Walze (5) verschwenkbar gehalten sind.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Latten (13, 13') zu
mindest im Bereich ihrer freien Enden in Schiebeführungen
(9) abgestützt sind, welche an der drehbaren Walze (5)
stationär gehalten sind.
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