DE1000900B - Druckgasschalter - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es sind Druckgasschalter bekannt, bei denen eine Querbeblasung des Lichtbogens durch eine von außen nach innen radial gerichtete Druckgasströmung erfolgt und die Schaltgase durch einen Hohlkontakt, der zumeist der feste Schaltkontakt ist, abgeführt werden. Solche Schalter lassen sich nun dadurch bedeutend verbessern, daß erfindungsgemäß eine zusätzliche Längsbeblasumg des Lichtbogens durch den anderen ebenfalls hohl ausgebildeten Kontakt vorgesehen ist. Die vorteilhafte Wirkungsweise der Erfindung beruht darauf, daß einmal durch die Querbeblasung die Lichtbogenfußpunkte an den Schaltkontakten stark gekühlt und zum anderen die ionisierten Schaltgase durch die zusätzliche Längsbeblasung schnellstens aus der Lichtbogenstrecke entfernt werden. Die Gefahr der Rückzündung durch von den heißen Lichtbogenfußpunkten ausgehende Metalldämpfe wird auf diese Weise weitgehend verringert und der Lichtbogen in kürzester Zeit gelöscht. Bei einem Schalter der Wandbauart wird zweckmäßig der Isolierträger der Schaltkammer als Druckluftleitung für die Querbeblasung und der Isolierträger für den beweglichen Hohlkontakt als Druckluftleitung für die Längsbeblasung des Lichtbogens ausgebildet.

Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Der Druckgaskessel 1, der über eine Druckluftleitung mit einem Kompressor verbunden sein oder auch über die Öffnungen 2 mit einem Mittel beschickt werden kann, das selbsttätig ein Löschgas, ζ. Β. CO₂, erzeugt, ist über zwei Isolierrohre 3 mit der Löschkammer 4 und dem Gleitlager 5 für den beweglichen Schaltstift 6 verbunden. Außerdem sind an dem Druckgaskessel 1 unmittelbar das Blasventil 7 und der Schalterantrieb 8 befestigt. Der Schalterantrieb mit Freiauslösung, der entweder von Hand oder über ein motorisch betätigtes Getriebe erfolgen kann, greift über die Schaltschwinge 9 an dem beweglichen Schaltkontakt 6 an. Der Kontakt 6 steht mit dem festen ringförmigen Schaltkontakt 10 innerhalb der Löschkammer 4 in Verbindung.. Der Strom fließt über die obere Zuleitung in Pfeilrichtung vom Schaltkontakt 10 über den Hohlkontakt 6 und die untere Ableitung. Oberhalb des Kontaktes 10 ist ein kaminartiger Kühler 11 angeordnet, durch den die Schaltgase auf eine Temperatur abgekühlt werden, die eine Ionisierung der darüber befindlichen Luftschicht verhindert und damit die Durchschlagsgefahr zwischen dem Schalter und den geerdeten Bauteilen der Schaltzelle herabsetzt. Unterhalb des Kontaktes 10 und mit ihm elektrisch verbunden befindet sich ein als Vorwiderstand dienender Widerstand 12, durch den eine Schwächung des Lichtbogens hervorgerufen Druckgasschalter

Anmelder:

LICENTIA Patent -Verwaltungs - G. m. b. H., Hamburg 36, Hohe Bleichen 22

Eugen Westerhoff, Kassel,
ist als Erfinder genannt worden

wird, wenn der Kontakt 6 aus dem festen Kontakt 10 heraustritt.

Der Hohlkontakt 6 steht unter dem Druck einer Feder 13, die als Einschaltfeder dient und beim Einschalten des Druckgasschalters den Hohlkontakt beschleunigt in die Einschaltstellung führt und dadurch einen Einschaltlichtbogen vermeidet. Mit dem Schalterantrieb gekuppelt ist ein Gestänge 14, das beim Ausschalten den unter Federdruck stehenden Kolben 15 des Blasventils 7 anhebt und dadurch der Blasluft den Zutritt zur Löschkammer und zum Hohlschaltstift für die Längsbeblasung ermöglicht. Um den notwendigen Hub zur Herstellung der sichtbaren Trennstrecke zu erreichen, ist der Schaltstift 6 mit einem Langloch versehen, das den unter Federdruck stehenden Stift 16 erst dann mitnimmt, wenn ein zur Sicherstellung der Trennstrecke ausreichender Hub erfolgt ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Druckgasschalter mit radial von außen nach innen gerichteter Druckgasströmung zur Querbeblasung des Lichtbogens und Abführung der Schaltgase durch einen Hohlkontakt, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Längsbeblasung des Lichtbogens durch den anderen ebenfalls hohl ausgebildeten Kontakt vorgesehen ist.

2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, in Wandbauart, dadurch gekennzeichnet, daß der

509 766/333

Isolierträger der Schaltkammer als Druckluftleitung für die Querb.eblasung- und der Isolierträger für den beweglichen Hohlkontakt als Druckluftleitung für die Längsbeblasung des Lichtbogens ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 540 152, 561 330,

588 065, 599 207, 600 044, 609 875, 622168, 622 805, 631 686, 641 867, 648 925, 650 709, 651591, 658 833, 670104, 670 681, 691130, 691634, 695 529, 716 684.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen