DE1207990B - Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung - Google Patents
Druckgasschalter mit MehrfachunterbrechungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
HOIh
Deutsche KL: 21c-35/10
Nummer: 1207 990
Aktenzeichen: A 40774 VIII d/21 c
Anmeldetag: 20. Juli 1962
Auslegetag: 30. Dezember 1965
Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung, bei dem impulsbetätigte
Leistungsschaltstellen in ständig unter Druckgas stehenden Schaltkammern angeordnet sind
und bei dem jede Schaltstelle aus zwei gleichachsigen im festen Abstand zueinander stehenden Düsenrohren
besteht, denen ein gemeinsames Blasventil zugeordnet ist und durch die zur Lichtbogenlöschung
in entgegengesetzter Richtung Druckgas ins Freie ausströmt, mit einem die beiden Düsenrohre verbindenden
beweglichen, als Tulpenkontakt ausgebildeten Uberbrückungsschaltstück, dessen Kontaktlamellen
im Inneren eines Rohrkörpers untergebracht sind und der Rohrkörper einen druckgasbeaufschlagten
Antriebskolben aufweist.
Bei Druckgasschaltern kommt es darauf an, daß im Augenblick der Schaltstücktrennung die Schaltstelle
bereits unter Druck steht, damit der Ausschaltlichtbogen schon bei seinem Entstehen intensiv beblasen
wird. Es ist ein Druckgasschalter bekanntgeworden, bei dem sich gegenläufig zum mechanisch
angetriebenen Schaltstift ein durch das in die Schaltkammer einströmende Druckgas bewegter Überbrückungskontakt
über einen feststehenden Rohrkontakt schiebt. Hierbei ist es jedoch nachteilig, daß
das Druckgas während des Ausschaltens von außen der Schaltkammer zugeführt werden muß, wodurch
eine verhältnismäßig große Ausschaltzeit bedingt ist.
Das Blasventil liegt dabei außerhalb der eigentlichen Löschkammer, so daß ein längerer Weg zwischen
dem Blasventil und dem Kontakt vorhanden ist, der die Ausschaltzeit verlängert. Außerdem wird
hierbei der Lichtbogen nur einseitig axial beblasen, wodurch die Leistungsfähigkeit stark begrenzt ist.
Es wurde auch bereits ein Druckgasschalter vorgeschlagen, bei dem die Schaltstelle als Doppeldüse
ausgebildet ist, wobei ihm jedoch gleichfalls der Mangel anhaftet, daß das Druckgas von außen dem
Löschraum zugeführt werden muß.
Die Erfindung geht von einem solchen Schalter aus, und es liegt ihr die Aufgabe zugrunde, eine einfache
Lösung für einen schnellen und leistungsfähigen Druckgasschalter anzugeben, bei der die erwähnten
Nachteile der bekannten Ausführungen vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß eines der Düsenrohre mit einem Ventilteller versehen ist
und der Rohrkörper an der diesem Düsenrohr zugekehrten Stirnseite einen Ventilsitz aufweist derart,
daß Ventilteller und Ventilsitz zusammen das Blasventil für das Druckgas bilden. Die Erfindung ermöglicht
auf diese Weise eine sofort einsetzende inten-
Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung
Anmelder:
Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden
(Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6
Als Erfinder benannt:
Dieter Floessel, Wettingen, Aargau (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 5. Juli 1962 (8097)
Schweiz vom 5. Juli 1962 (8097)
sive Beblasung des Lichtbogens bei optimaler Löschdistanz der Schaltstücke, wobei die Anzahl der hierfür
benötigten Teile auf ein Minimum verringert ist.
Außerdem erfolgt die Beblasung rotationssymmetrisch. Dadurch wird eine völlige, gleichmäßige
Löschwirkung erzielt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene ein in der Zeichnung wiedergegebenes Ausführungsbeispiel.
Dort ist ein Doppelschaltkopf eines Druckgasschalters dargestellt. Mit 1 ist ein Hohlisolator bezeichnet,
auf dem das Mittelstück 2 befestigt ist. Dieses trägt zu beiden Seiten je ein Schaltkammergehäuse
3. Der Übersichtlichkeit wegen ist in der Zeichnung nur die linke Hälfte des Doppelschaltkopfes
dargestellt, zumal dieser symmetrisch ausgebildet ist. Das Mittelstück 2 ist mit dem Zylinder 4 starr verbunden,
in dem das Düsenrohr 5 und die Hülse 6 befestigt sind. Das Uberbrückungsschaltstück 7 besteht
aus den Kontaktlamellen 8, von denen mehrere nach der Art eines Tulpenkontaktes innerhalb des
Rohrkörpers 9 angeordnet sind und sich in diesem über die Blattfedern 10 abstützen. An seinem rechten
Ende ist der Rohrkörper 9 mit einem Ringkolben 11 versehen, welcher zwischen den Teilen 4 und 6 gleitend
geführt ist. Das linke Ende des Rohrkörpers 9 ist als Ventilsitz 12 ausgebildet. Das Schaltkammergehäuse
3 trägt den Hohlisolator 13, welcher mittels des Flanschteiles 14, der Ringmutter 15 und des isolierenden
Spannrohres 16 fest mit dem Gehäuse 3 verbunden ist. Ferner ist mit der Ringmutter 15 das
Düsenrohr 17 fest verbunden, welches einen als Ven-
509 760/261
tilteller ausgebildeten Bund 17 α besitzt, in dem die Dichtung 18 eingelassen ist. Oberhalb der Mittellinie
ist das Überbrückungsschaltstück 7 in eingeschalteter Stellung gezeigt, während darunter die Ausschaltstellung
wiedergegeben ist, wobei der zwischen den Düsenrohren S und 17 brennende Lichtbogen durch
die unregelmäßige Linie 19 angedeutet ist. Der Antriebsraum 20 im Zylinder 4 enthält die Feder 21.
Der Raum 20 ist über den Kanal 22 mit dem Steuerventil 23 verbunden, dessen Betätigungsleitung 24 im
Inneren des Hohlisolators 1 angeordnet ist und zum nicht dargestellten Unterteil des Schalters führt. Der
innere Raum des Mittelstückes 2 ist über die Öffnung 25 mit dem Freien verbunden, während die ringförmigen
Kanäle 26, 26 a die Schaltkammergehäuse 3 einerseits miteinander und andererseits über den
Hohlisolator 1 mit dem nicht gezeichneten Druckgasbehälter am Schalterunterteil kommunizieren
läßt.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: In der oberhalb der Schaltkammermittellinie
gezeichneten Lage verbindet das Überbrückungsschaltstück 7 mittels der Kontaktlamellen 8
die beiden Düsenrohre 5, 17 der Leistungsschaltstelle. Die Strombahn wird hierbei von den Teilen
14, 15,17, 8, 5, 4 und 2 gebildet und setzt sich über
die entsprechenden Teile der nicht gezeichneten rechten Hälfte des Doppelschaltkopfes fort. Das
Schaltkammergehäuse 3 steht ständig unter Druckgas, das in Einschaltstellung bis zu dem aus den
Teilen 12,18, 17 a gebildeten Blasventil ansteht. Das Steuerventil 23 ist in an sich bekannter Weise so ausgebildet,
daß der Raum 20 hierbei ebenfalls mit Druckgas gefüllt ist. Zum Ausschalten wird dem
Steuerventil 23 über die Betätigungsleitung 24 ein Druckimpuls zugeführt, demzufolge das Steuerventil
23 den Raum 20 über den Kanal 22, wie durch den Pfeil angedeutet, mit dem Freien verbindet und somit
entlüftet. Das im Gehäuse 3 befindliche Druckgas wirkt dadurch nunmehr einseitig auf die linke Seite
des Ringkolbens 11 und bewegt diesen entgegen der Kraft der Feder 21 nach rechts bis in die unterhalb
der Mittellinie dargestellte Grenzlage. Da sich damit gleichzeitig das Überbrückungsschaltstück 7 in Bewegung
setzt, wird das aus den Teilen 12, 18, 17 a gebildete Blasventil geöffnet und der zwischen den
Düsenrohren 5 und 17 entstehende Lichtbogen 19 beblasen und gelöscht. Das Druckgas strömt, wie
durch die Pfeile angedeutet, aus dem Gehäuse 3 über die Schaltstelle und anschließend durch das eine
Düsenrohr 17 nach links sowie in entgegengesetzter Richtung durch das andere Düsenrohr 5 und die
Öffnung 25 ins Freie. In dem gewählten Ausführungsbeispiel ist das Steuerventil 23 den beiden
Schaltstellen des Doppelschaltkopfes gemeinsam. Der Druckgasschalter kann auch aus mehreren je
einen Doppelschaltkopf enthaltenden Schalteinheiten aufgebaut sein, die elektrisch in Reihe geschaltet sind
(Mehrfachunterbrechung), wobei zu diesen in bekannter Weise Spannungsschaltstellen in Serie liegen,
welche die Isolation des Schalters in der Ausschaltstellung übernehmen, so daß nach deren Öffnen die
Leistungsschaltstellen wieder geschlossen werden können. Dies geschieht im gewählten Ausführungsbeispiel
dadurch, daß der Druckimpuls in der Betätigungsleitung 24 des Steuerventils 23 nach dem öffnen
der nicht dargestellten Spannungsschaltstellen weggenommen wird, wodurch der Raum 20 über den
Kanal 22 mit Druckgas gefüllt wird. Infolge des
ίο Druckausgleichs beiderseits des Antriebskolbens 11,
wird dieser und damit das Überbrückungsschaltstück? unter Wirkung der Feder 21 in die linke
Grenzlage gebracht. Dadurch schließt auch das Blasventil, indem der Ventilsitz 12 gegen die Dichtung 18
gepreßt wird, so daß die Beblasung der Schaltstrecke aufhört. Das beim Ausschaltvorgang aus dem Schaltkammergehäuse
3 entweichende Druckgas wird, wie durch die Pfeile angedeutet, aus dem Druckgasbehälter
über den Hohlisolator 1 und den Kanal 26 nach-
ao geliefert. Das Einschalten des Druckgasschalters erfolgt in an sich bekannter Weise durch die erwähnten,
nicht näher dargestellten Spannungsschaltstellen.
Claims (2)
1. Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung, bei dem impulsbetätigte Leistungsschaltstellen
in ständig unter Druckgas stehenden Schaltkammern angeordnet sind und bei dem jede Schaltstelle aus zwei gleichachsigen, im
festen Abstand zueinander stehenden Düsenrohren besteht, denen ein gemeinsames Blasventil
zugeordnet ist und durch die zur Lichtbogenlöschung in entgegengesetzter Richtung Druckgas
ins Freie ausströmt, mit einem die beiden Düsenrohre verbindenden beweglichen, als Tulpenkontakt
ausgebildeten Überbrückungsschaltstück, dessen Kontaktlamellen im Innern eines Rohrkörpers
untergebracht sind und der Rohrkörper einen druckgasbeaufschlagten Antriebskolben
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Düsenrohre (17) mit einem Ventilteller
(17 α) versehen ist und der Rohrkörper (9) an der diesem Düsenrohr zugekehrten Stirnseite einen
Ventilsitz (12) aufweist derart, daß Ventilteller und Ventilsitz zusammen das Blasventil für das
Druckgas bilden.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkörper (9) derart
angeordnet ist, daß die eine Seite seines Antriebskolbens ständig vom Druckgas in der Schaltkammer
beaufschlagt ist, während die andere Seite beim Ausschalten zwecks Entlüftung kurzzeitig
mit dem Außenraum verbunden ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 633 945, 655 840,
661406, 675 371;
Deutsche Patentschriften Nr. 633 945, 655 840,
661406, 675 371;
schweizerische Patentschriften Nr. 296 565,
323 139.
323 139.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 760/261 12.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
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Family Applications (2)
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