DE751182C - Elektrischer Stromunterbrecher mit zwei nacheinander oeffnenden Unterbrechungsstellen - Google Patents
Elektrischer Stromunterbrecher mit zwei nacheinander oeffnenden UnterbrechungsstellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Stromunterbrecher mit zwei in Reihe
liegenden und nacheinander öffnenden· Unterbrechungsstellen, bei dem der am der zuerst
öffnenden Trennstelle entstehende Druck zur Erzeugung einer Löschmittelströmung für die
Lichtbogenlöschung an der zweiten, Unterbrechumgsstelle dient und der Löschmittelstrom
durch
wird.
wird.
Bei den bekannten Unterbrechern dieser
eine Kühleinrichtung geleitet
Art ist der Kühler in einer zweifach, gekrümmtem
Rohrleitung angeordnet, die das die beiden Unterbrechungsstellen verbindende Stromleitungsglied umgibt. Dadurch ergibt
sich ein verhältnismäßig großer Raumbedarf der gesamten Anordnung. Ferner wird durch
die lange und gekrümmte Rohrleitung die Beblasung der zweiten Unterbrechungsstrecke
verzögert.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die beiden Unterbrechungs-
stellen in einem gemeinsamen Isolierstoffrohr übereinander angeordnet sind und sich zwischen
ihnen die Kühleinrichtung befindet, wobei das die beiden Unterbrechungsstellen verbindende
Stromleitungsglied die Kühleinrich tang durchsetzt.
Es ist am sich bekannt, zwei in Reihe liegende und nacheinander öffnende Unterbrechungsstellen
in einer gemeinsamen Unterbrechungskammer anzuordnen, wobei der an der ersten Unterbrechungsstrecke erzeugte
Löschmittelstrom ohne wesentliche Umlenkung zur zweiten strömt. Dabei ist jedoch
zwischen den beiden Unterbrechungsstellen keim Kühler vorgesehen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. ι zeigt eine elektrische Sicherung der Ausblastype, vorwiegend im Schnitt;
Abb. 2 bringt einen Querschnitt der Sicherung nach der Linie 2-2 der Abb. 1;
Abb. 3 schließlich zeigt einen elektrischen Stromunterbrecher gemäß der Erfindung,
ebenfalls vorwiegend im Schnitt. Der in der Abb. 1 dargestellte elektrische
Stromunterbrecher wird durch eine Sicherung der Ausblasetype gebildet, die ein mechanisch
widerstandsfähiges zylindrisches Isoliergehäuse i, Endanschlüsse 3 und ein Schmelzelement
4 enthält, das sich durch den Zylinder ι erstreckt und das elektrisch gegenseitig
die Anschlüsse der Sicherung verbindet. Die Anschlüsse sind aus einem passenden leitenden
Werkstoff, z.B. Kupfer, ausgeführt; der links gezeichnete Anschluß ist im vorliegenden
Fall in Form einer Kappe ausgeführt, die ein Ende des Zylinders abschließt, und der andere Anschluß· in Form eines Ringes
auf dem offenen Ende des Zylinders. Das Schmelzelement 4, welches in einer geeigneten
Weise mit den Anschlüssen verbunden ist, enthält bei 4' vorzugsweise einen verjüngten
Querschnitt oder gleichwertig wirkendeMittel zum sicheren anfänglichen Schmelzen der
Sicherung im Gehäuseraum beim entsprechend vorher festgesetzten Strom.
Bei dem soweit beschriebenen Apparat wird der Strom in der üblichen Art unterbrochen,
d. h. durch die Beblasung der Sicherung im Innern des Zylinders 1, wobei die Beblasung
vom heftigen Ausblasen des Gases, Metalldampfes, und Lichtbogenprodukte durch das
offene Ende des Zylinders begleitet wird.
Zwecks Ausbildung einer toten Zone zwisehen dem Druck erzeugenden Lichtbogen,
d. h. dem Teil des Lichtbogens im Innern des geschlossenen oder dem Druck ausgesetzten
begrenzten Teiles des Gehäuses der Sicherung, und einem Teil des Lichtbogens in einem anderen Teil des erwähnten Gehäusekörpers,
nach dem das Gas· geblasen wird, ist ein mit Ausschnitten ausgerüsteter Körper 6
(Kühleinrichtung) vorgesehen, welcher bei dem dargestellten Beispiel im Innern des
Zylinders 1 zwischen den Anschlüssen 3 und zwischen dem geschwächten Teil 4' des
Schmelzelements und dem offenen Ende des Zylinders, angebracht ist.
Der Körper 6 faßt1 in sich, wie am besten aus der Abb. 2 ersichtlich ist, ein längs der
Sicherung verlaufendes leitendes Lichtbogenorgan 7, an welchem in radialer Richtung eine
Mehrzahl von rippenähnlichen Gliedern 8 vorgesehen ist. Die rippenähnlichen Glieder 8,
die beim vorliegenden Beispiel aus leitendem Werkstoff bestehen, die aber auch aus
Isoliermaterial ausgeführt werden können, sind von solcher Länge, daß das Volumen der
anschließenden Gasräume genau !»stimmt ist. Außerdem sind diese Glieder so ausgeführt,
daß die Strömung des Gases durch den Zylinder der Sicherung nicht nennenswert
eingeschränkt wird.
Es ist deshalb augenscheinlich, daß die bestimmte Bauart, welche die Abmessungen und
Proportionen des in der Mitte liegendem Körpers 6 enthält, in bezug auf die gewünschte
Abschaltleistung und Eigenart der Sicherung geändert werden kann.
Beim Entstehen eines übermäßigen: oder vorher festgesetzten Stroms im Stromkreis,
in welchem; die Sicherung eingeschaltet ist, schmilzt das Schmelzelement 4 bei 4' im
Innern des abgegrenzten Teiles des Gehäuses der Sicherung mit dem Ergebnis, daß hoher
augenblicklicher Lichtbogendruck im Innern des Gehäuseteiles auftritt. Dieser Druck verursacht
nicht nur ein heftiges Ausstoßen der Rückstände des Schmelzelements aus dem
Zylinder der Sicherung, sondern außerdem das. Ausblasen eines beträchtlichen Volumens
des Gases, der Metalldämpfe und der Lichtbogenprodukte mit hoher Geschwindigkeit.
Jedoch beim Beginn der Schmelzung des Schmelzelements hat der Lichtbogen das Bestreben,
zwischen den Anschlüssen der Sicherung und dem Lichtbogenglied 7 gebildet zu werden; dadurch wird der Lichtbogen in zwei
Teile geteilt, so daß sich an dem leitenden Körper 6 ein sog. toter Raum bildet, der von
dem Lichtbogen unberührt ist. Gerade durch die Ausblaswirkung des Druckes, welcher vom
Lichtbogen zwischen dem linken Anschluß 3 und dem Teil 7 erzeugt wird, wird der Lichtbogen
im Innern des offenen Endes des Gehäuses der Sicherung, d. h. zwischen dem
rechten Anschluß 3 und dem angrenzenden Ende des Lichtbogengliedes 7, einer Blasung
des Mediums ausgesetzt, welches wenigstens beim Beginn zum Teil aus der Luft oder dem
Gas zusammengesetzt ist, das ursprünglich m Innern des toten Raumes, und zwar infolge
der Anordnung der Rippen 8 vorhanden war. Demgemäß wird der Lichtbogen, einer Beblasiung
durch entionisierte Luft ausgesetzt, welche im wesentlichen nicht leitend ist und
welche hohe dielektrische Festigkeit im Vergleich zu dem ionisierten Gas hat. Bei der
normalen Wirkungsweise wird durch diese Blasung nicht nur der Lichtbogen gelöscht,
- sondern es wird durch die hohe dielektrische
ίο Festigkeit des Gasmediums auch verhütet, daß
der Lichtbogen wiederhergestellt wird, wenn volle verkettete Spannung zwischen den Anschlüssen
der Sicherung auftritt.
Der Körper 6 wirkt ferner auf die ionisierten Gase kühlend und mischt die von dem
geschlossenen Ende des Gehäuses der Sicherung geblasenen Gase mit dem entionisierten
Gas in der toten Zone, bevor dieser Teil des Blasmittels durch die Lichtbogenstrecke in
dem offenen Ende des Rohrs· hindurchgeht. Mithin ist die Wirkung des ionisierten Gases
aus der Zone seiner Erzeugung1 durch den Lichtbogen auf ein Mindestmaß- herabgesetzt,
und zwar in einer bestimmten, vorher festgelegten Weise, bevor sein Durchlaß durch
die Funkenstrecke zur Beblasung der Uniterbrechungsstrecke
erfolgt.
Abb. 3 veranschaulicht einen Schalter, welcher nach dem gleichen Prinzip arbeitet wie
die beschriebene Sicherung. In diesem Fall besteht das Schaltergehäuse 9 gleichfalls aus
einem Isolierzylinder, der an dem einen Ende offen und an dem anderen Ende mittels einer
Stromanschlußkappe 10 geschlossen. ist. Die relativ verschiebbare Kontakteinrichtung ist
im Innern des Sehaltergehäuses angeordnet, welches bei dem vorliegenden Beispiel einen
festen, mit dem Anschluß 10 verbundenen Kontakt 11, eine in der Mitte des Schaltergehäuses
geführte, wechselseitig in der Längsrichtung bewegbare Kontaktstange 12 und
einen beweglichen Kontakt »3 enthält, mit welchem eine Arbeitsstange 14 verbunden ist.
Die Kontakten, 12 und 13 liegen in einer
Flucht; der mittlere Kontakt 12 ist mit seinen einander gegenüberliegenden Enden mit dem
festen Kontakt 11 und dem beweglichen Kontakt
13 verbunden, der mittels der Arbeitsstange 14 elektrisch mit dem anderen An-
schluß 15 des Unterbrechers verbunden ist. Der Kontakt 12, welcher einen Druckkontakt
mit dem festen Kontakt 11 bildet, greift in
den beweglichen Kontakt 13. in einer mittleren Öffnung 13', und zwar im allgemeinen nach
Art eines Nadelventils ein, so· daß- die Trennung der Kontakte 12 und 13 eine Öffnung
diurch den Kontakt 13 zum Ausstoßen des strömenden Mediums durch das, offene Ende
des. Schaltergehäuses 9 entstehen läßt.
In der Darstellung ist der Schalter im, geschlossenen Zustand gezeichnet; er wird in
dieser Lage durch eine Klinke 16 gehalten, die mit einem Auslösemagmeten 17 zusammenwirkt.
Wie bei dem vorangehenden Beispiel, ist 6S
auch hier eine tote oder unberührte Zone zwischen dem Druck erzeugenden Lichtbogen,
welcher zwischen den Kontakten 11 und 12 gebildet wird, und einem Teil des mit
strömendem Medium zu beblasenden Lichtbogenkörpers vorgesehen, welcher zwischen
den Kontakten 12 und' 13 gebildet wird; die
Anordnung enthält eine Mehrzahl von Rippen n8, die in. bezug auf den mittleren Kontakt
12 radial angeordnet sind. Der Kontakt 12 enthält eine äußere Hülle 19, welche dlie
Rippen 18 umgibt und innerhalb bestimmter Grenzen im Innern des Gehäuses verschiebbar
ist. Eine zusammendrückbare Feder 20 hat das Bestreben, auf die Hülse 19 einzuwirken
und den Kontakt 12 von dem·, festen Kontakt wegzubringen. Wenn der Auslösemagnet
zum Auslösen auf die Klinke 16 einwirkt, so wird durch geeignete Arbeitsmittel,
wie z. B. Federn (nicht gezeigt), dieöffnungsbewegung
des Kontakts 13 verursacht. Durch die Kraft der Feder 20 wird diese unmittelbar
zu Anfang eine Trennung der Kontakte 11 und 12 bewirken, welche zur Bildung des
vom Lichtbogen erzeugten Druckes inn Innern des geschlossenen oder druckbegrenizten Teiles
des Schaltergehäuses· führt. Wenn die Hülse jedoch den, Vorsprung 9' im Innern des
Schaltergehäuses· erreicht, so wird die nachfolgende Bewegung des Kontakts· 12 verhindert
und bei der nun folgenden Trennung der Kontakte 12 und 13 ein Lichtbogen gezogen.
Der am Anfang erzeugte Druck wirdl deshalb sofort wirksam und verursacht eine
Strömung des Gases durch die mittlere OfF-nung in dem Kontakt 13, wodurch das Gas
aus dem Schaltergehäuse und daher durch den Lichtbogen, zwischen den Kontakten 12
und! 13 ausblasen wird. Mithin wirkt das entionisierte Gas im Innern der toten Zone,
die durch die Rippen 18 gebildet wird, nicht nur in der oben beschriebenen Art, um eine
heftige Gasblasung durah den Lichtbogen zwischen den Kontakten 12 und 13 herbeizuführen,
sondern verhindert auch das Wiederentsteheru des Lichtbogens· zwischen
diesen Kontakten in der in Verbindung mit der Abb. 1 beschriebenen Weise.
Die Anwendung der Erfindung ist offen*·
sichtlich nicht auf Stromunterbrecher der an^ gegebenen Bauart beschränkt. Neben der angegebenen
Art kann z. B. dier Druck erzeugende Lichtbogen durch ein Schmelzzement
gebildet werden; der Druck kann gleichzeitig auch zum Öffnen des Kontakts. 13
benutzt werden.
Es ist verständlich, daß die Erfindung nicht
auf bestimmte Teile der Konstruktion und der erläuterten Anordnung beschränkt ist,
sondern daß auch Änderungen vorgenommen werden können, ohne aus dem Rahmen der
Erfindung hinauszukommen.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: IOi. Elektrischer Stromunterbrecher mit zwei in einer gemeinsamen Unterbrechungskammer angeordneten, in Reihe liegenden und nacheinander öffnenden Unterbrechungsstellen, bei dem dter an der zuerst öffnenden Trennstelle entstehende Druck zur Erzeugung einer Löschmittelströmung für die Lichtbogenlöschung an der zweiten Unterbrechungsstelle dient und der Löschmittelstrom ohne bzw. ohne wesentliche Umlenkung durch eine Kühleinrichtung geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Unterbrechungsstellen in einem gemeinsamen Isolierstoffrohr übereinander angeordnet sind und sich zwischen ihnen die Kühleinrichtung befindet, wobei das die beiden Unterbrechungsstellen verbindende Stromleitungsglied düe Kühleinrichtung durchsetzt.
- 2. Elektrischer Stromunterbrecher in Form einer Ausblasesicherung1 nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das die Kühleinrichtung tragende, zwischen den beiden Unterbrechumgsstellen angeordnete Stromleitungsgliedi mit in die Druckkammer und in dien Löschraum hineinragenden Endteilem für den Ansatz der Lichtbogenfußpunkte versehen ist.
- 3. Elektrischer Stromunterbrecher in Form eines Hochspannungsschalters nach Anspruch 1, dadurdh gekennzeichnet, daß das zwischen den beiden UnterbrechungsstellenangeordneteStromleitungsglied einen Teil des aus zwei Teilen bestehenden beweglichen Schaltkontakts bildet.
- 4. Elektrischer Hochspannungsschalter nach) Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere, bewegliche, mit der Kühleinrichtung verbundene Kontakt, der einerseits in die Druckkammer hineinragt, andererseits einen Pol der Hauptunterbrechungsstelle bildet, zunächst die Bewegung des äußeren beweglichen Kontakts mitmacht, wobei die Trennung des mittleren Kontakts von dem feststehenden Kontakt unmittelbar beim Beginn der ÖffnungS'bewegung erfolgt, und die Trennung der beweglichen Kontakte nach einem bestimmten Hub des beweglichen Kontakts erfolgt, wobei die Unterbrechungsstrecke· mittels des unmittelbar vor der Entstehung des Hauptlichtbogens zugeführten entionisierten und gekühlten Druckgases geblasen wird.
- 5. Elektrischer Schalter nach den Ansprüchen i, 3 und 4, dadurch: gekennzeichnet, daß zum Bewegen der beweglichen Kontakte und der Kühleinrichtung entweder das zu entionisierende, in der Druckkammer erzeugte Blasmittel selbst oder ein besonderes Antriebsorgan, insbesondere eine Feder, dient, die nach: der Auslösung mittels eines Steuerorgans in Tätigkeit tritt.
- 6. Elektrischer Schalter nach den Ansprüchen ι und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere bewegliche Kontakt einen Druckkontakt bildet.Zur Abgrenzunig des. Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschriften Nr. 547 548, SSS 494. 563 482, 591 734, 601 563; französische Patentschriften: Nr. 731 049, 784 035, 789 655.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen15776 3.53
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