DD149843A3 - Verfahren und vorrichtung zum nachweis von bakteriaemien - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachweis von Bakteriaemien durch direkte Blutentnahme und Anlegen von Blutkulturen. Ziel der Erfindung ist es, das Blutentnahme- und -kulturverfahren und den geraetetechnischen Aufwand zu vereinfachen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem Zeit und Weg von der Blutentnahme bis zur Einwirkung auf fluessige und feste Blutnaehrkulturen verkuerzt werden und eine Vorrichtung mit einer geringen Anzahl von Bauteilen aufzubauen. Das durch ein Blutentnahmesystem mengendosiert in ein Gefaeszeingesaugte Blut inokuliert gleichzeitig ein fluessiges und festes Naehrmedium und bewirkt in beiden eine Bakterienkultur, die durch einen Indikatorfarbstoff sichtbar gemacht wird. Das Blutkultursystem besitzt ein als Ampulle mit einer ringfoermigen Verengung ausgebildetes Gefaesz. Die Lage der ringfoermigen Verengung ist auf der Laenge der Ampulle dem erforderlichen Mengenverhaeltnis von festem zu fluessigem Naehrmedium, vorzugsweise dem Verhaeltnis 1 : 3, angepaszt. Beide Naehrmedien sind hintereinander lagefixiert angeordnet. Die Figur zeigt die erfindungsgemaesze Vorrichtung.
Description
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Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren·und eine Torrichtung sum Nachweis von Bakteriämien durch direkte Blutentnahme und Anlegen von Blutkulturen bei febrilen Zuständen unklarer Genese sowie Eur Überwachung bakterieller Erkrankungen bekannten Ursprungs, um lebensbedrohliche Erkrankungen sicher erkennen und behandeln zu können. . Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung dienen sowohl der Entnahme des menschlichen Blutes als auch der
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Kultivierung von Mikroorganismen aus dem Blut zur mikrobiologisch-klinischen Testuntersuchung.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen: Zur Diagnostik von Bakteriämien sind mehrere Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die sich jedoch durch die einzelnen Verfahrensschritte bzw. deren Kombination und dementsprechend unterschiedliche Gerätebauteile mehr oder weniger unterscheiden.
ETach Prospektmaterial ist ein Vacutainer ν /-Blutkultursyßtem bekannt, nach dem folgende wesentliche Verfahrensschritte zur Untersuchung von Bakteriämien durchzufUhren sind:
- Blutentnahme:
Mittels eines Slutentnahtnesystems wird durch eine nach der DE-OS 2332133 geschlitzte Kanüleneinheit, eine sterile Spritze oder ein Blut entnahme-S et eine Blutprobe aus der Vene des Patienten entnommen.
Das entnommene Blut gelangt direkt in ein mit flüssigem Mhrmedium gefülltes steriles Gefäß des Blutkultursystems, das mit unterschiedlichen Volumina als Glasröhrchen, -flasehe oder -gefäß, verschlossen mit Gummistopfen oder Metalldeckel, ausgebildet ist. Diese bekannten Blutkulturgefäße sind mit sterilen Stopfen verschlossen; bei nicht sterilen Stopfen ist es erforderlich, daß diese vor der Blutentnahme sorgfältig mittels eines Desinfektionsmittels dekontatniniert werden.
Durch Einschieben des Blutkulturgefäßes in den Halter der Kanüleneinheit ist das Blutkultur sys tem mit dem Blutentnahmesystem verbunden. Hach dem Punktieren der Vene wird das Gefäß auf den Boden.des Halters gedrückt, so daß der Stopfen durchstoßen und damit sofort entsprechend des wirkenden Vakuums Blut aus der Vene angesaugt wird. Durch das Blut erfolgt eine sofortige Inokulation des flüssigen Hährmediums. Sofern weitere Blutproben benötigt werden, werden mehrere Blut kulturgefäße mit unterschiedlichen Nährmedien nacheinander gefüllt.
- Vorbereiten und Anlegen der Subkulturen:
Efechdem das BlutkulturgefäS aus dem Halter der Kanüleneinheit entfernt und dadurch Blutentnahme- vom Blutkultursy-
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et©ta getrennt wurden und nachdem Blut und flüssiges Hährmedium intensiv vermisoht wurden, erfolgt das Bebrüten der Blutkulturgefäße bei 35 - 370C als Vorbereitung für das Anlegen von Subkulturen.
Durch Aufsetzen einer unverschlossenen oder verschlossenen Belüftungseinheit erfolgt die Kultivierung aerober und anaerober Keime; nach deren Wachstum, das mehrmals zu bestimmten Zeitabständen zu kontrollieren ist, erfolgt nach evtl. sichtbarer Trübung des flüssigen Mhrniediums das Anlegen von Subkulturen auf festers Hährmedium« In verschiedenen Zeitintervallen wird mittels einer Spritze über eine sterile Kanüle die mit Keimen vermischte bebrütete Kährflüssigkeit des .Blutkulturgefäß entnommen, wobei dessen Verschluß durchstochen wird. Ein oder mehrere feste ETährmedien, die auf gesonderten Platten oder Petrischalen aufgebracht sind und vorzugsweise aus Agar mit verschiedenen differenzierten Zusätzen bestehen, werden beimpft. Nach dem Beimpfen der Agar-Kulturen werden diese nochmals gesondert bebrütet. Die Öffnung der Blutkulturgefäße zur Blutinokulation erfolgt in bestimmten Zeitabständen am 3», 6· und 10. Tage nach der Blutentnahme.
Erst nach dem Keimwachstum in den Subkulturen sind eindeutige mikrobiologische Untersuchungen der verschiedenen Organismen möglich.
Die Kachteile dieses bekannten Verfahrens bestehen darin,daß die einzelnen Verfahrensschritte zur Blutentnahme und zum Anlegen von Blutkulturen mit mehreren Geräten ausgöührt werden, so daß eine Sicherheit zur Vermeidung von Kontaminationen bei der Entnahme und beim Anlegen und Abimpfen der KuI-türen nicht gewährleistet ist.
Pur die nach diesem Verfahren arbeitenden Blutkultursysteme sind mit flüssigem Hährmedium gefüllte Blutkulturgefäße aus Glas mit Gummi- oder Metallverschlüssen bekannt. Zur Blutentnahme aus der Vene und zur BlutInokulation sowie zur Insufflation gasförmiger Stoffe in das Kultursystem und zum Abimpfen der flüssigen Hährmedien für die Subkulturen ist stets ein Durchstechen bzw. öffnen dieser Blutkulturgefäße erforderlich« Bei all diesen Verfahrensschritten und insbesondere bei der
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Subkulturtechnik im labor sind aufgrund des Durchstechens bzw· Öffnens der Gefäßverschlüsse sowie durch die Manipulation mit Spritzen und Kanülen Kontaminationsmöglichkeiten gegeben·
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß zart wachsende Bakterienkolonien sowohl in flüssigen Nährmedien als auch auf festem Agar kaum erkennbar sind
ITach weiterem Prospektmaterial sind Blutkulturgefäße von zweiphasigen Blutkultursystemen, den sog. Gibco-Bio-Cult-Systemen mit mehreren Hährmedien bekannt, die einen Spezial-Sicherheitsverschluß und eine Scheidewand zur Trennung von flüssigen und festen Nährmedien besitzen. Diese Blutkulturgefäße vermeiden das Abimpfen von Eroben für Subkulturen in verschiedenen Ze it int ervallen und damit das wiederholte Öffnen der Gefäße. Das mit Blut vermischte flüssige Nährmedium läuft durch Drehen des Gefäßes in die dafür vorgesehene Kammer, bespült und beimpft die auf der Scheidewand aufgetragene feste Agarphase und wird anschließend wieder in die dafür vorgesehene Kammer des Gefäßes zurückgegossen.
Die Nachteile dieses zweiphasigen Blutkultursystems bestehen darin, daß aufgrund der Konstruktion des Gefäßes mit refetiv großem Volumen keine direkte Verbindung Vene-Blutentnahmesyßtem-Blutkultursystem möglich ist. Die Blutentnahme aus der Vene und demzufolge Blutzufuhr in diese Blutkulturgefäße oder -flaschen erfolgt hauptsächlich mit Hilfe von Spritzen, nur für geringe Gefäßvolumina mittels Schlauchanschlüssen zum Anschluß an die Entnahme kanüle oder ein Blutentnahmebesteck.
Obwohl diese zweiphasigen Blutkulturflasehen ein schnelleres Wachstum der Kolonien auf Agar ermöglichen, ist doch durch die getrennte Blutentnahme ein erhöhtes Kontaminationsrisiko vorhanden. Des weiteren ist auch bei diesem Blutkultursystem die optische Darstellung von Kolonienbildungen während des Inkubierens und demzufolge besonders bei zartwachs enden Kulturen die mikrobiologische Untersuchung erschwert. Daher ist es erforderlich, bei bestimmten Blutkulturarten die teste Agarphase in bestimmten Zeitabständen wiederholt mit flüssigem Nährmedium-Blut-Gemisch zu bespülen.
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Kach den DE-OS 2221096 und DS-OS 2332133 sind Blutentnahme-Vorrichtungen als Blutentnahmeinstrument und als KanUleneinheit zur Entnahme von Blutproben bekannt. Entsprechend der genannten Blutentnahmeverfahren besteht das Blutentnahmeinstrument aus einer Kanüle mit Halter,wobei der innenliegende Endabschnitt der Kanüle von einem Ventil mit einer Entlüftungseinrichtung umgeben ist. Das Kanülenventil läßt sich aus einer Stellung, in der es die Belüftung durch einen verengten Durchlaß gestattet, um eine Blut-Anzeige zu ermöglichen, in eine weitere Stellung bringen,in der es-den Durchtritt von Luft oder Blut durch den Durchlaß verhindert.
Der Halter besteht aus einem rohrförmigen Hauptteil und einem Teil mit einer inneren Kegelfläche. Das rohrförmige Teil dient zur Aufnahme des evakuierten Blutkulturgefäßes Bit durchstechbarem Verschluß. Die Kegelfläche dient als Anschlag für das Kulturgefäß, wenn das den Verschluß durchstoßende Ende der Kanüle diesen durchstochen hat. Blutentnahme- und Blutkultursystem werden durch diese Halterung bekannte rwe is e verbunden.
.Ähnlich ist die entsprechend der DE-OS 2332133 geschützte Kanüleneinheit aufgebaut, bei der das vordere Teil der Kanüle in die Vene und das rückwärtige Kanülenteil in einen Blutkultursammelbehälter eingeführt werden. Diese Kanüleneinheit ist durch ein Einwegventil zur Verhinderung des Eüokströffiens von Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter in den Blutkreislauf des Patienten sowie durch Mittel zur sichtbaren Blutströmungsanzeige gekennzeichnet. Die Kanüle besitzt ebenfalls eine der Form des Blutkultursammelgefäßes angepaßte Halterung, die zur Aufnahme dieses Gefäßes vorzugsweise als Hohlzylinder ausgeführt ist. Hach der Venenpunktion werden Blutentnahme- und Blutkultursystem ebenfalls über die Halterung verbunden. Wie die oben genannten besitzt auch diese lose Verbindung die Nachteile der erhöhten Kontamination des gesamten Systems sowie der umständlichen aufwendigen gerätetechnischen Handhabung. Durch die DE-PS 1110357 sind Vakuumampullen zur sterilen Entnahme von Blut und anderen Flüssigkeiten bekannt, bei denen der oben verschlossene Ampullenhals über den die Kanü-
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le tragenden und vom -unterem. Ende der Ampulle eingepreßten Stopfen und die Kanüle gezogen ist und die am unteren Ende unter Hochvakuum abgeschmoXzen sind, Biese Vakuumampullen dienen ausschließlich der Blutentnahme; das eingesaugte Blut muß anschließend in ein gesondertes Blutkultursystem eingegeben werden.
Ziel der Erfindung:
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Untersuchung von Bakteriämien zu erarbeiten, bei denen die Nachteile der bekannten Verfahren und Geräte beseitigt sind, die Sicherheit vor Kontamination wesentlich erhöht wird, die Blutentnahme sowie das Anlegen der Bakterienkulturen vereinfacht sind und der bisherige hohe gerätetechnische Aufwand des Blutentnahme- und Blutkultursystems vermieden wird.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Untersuchung von Bakteriämien zu entwickeln, nach dem Zeit und Weg von der Entnahme des Blutes aus der Vene bis zu seiner Einwirkung auf flüssige und feste Blut-Nährkulturen wesentlich verkürzt werden und eine Vorrichtung zu schaffen, bei der alle notwendigen Punktionen des Blutentnahme- und -kultursystems auf eine geringstmögliche Anzahl von Bauteilen mit zweckentsprechendem Aufbau vereinigt sind.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren zum Nachweis von Bakteriämien, bei dem das Blut über ein Blutentnahmesystem mengendosiert in ein mit Vakuum und/oder einer speziellen Gasfüllung versehenes Gefäß eines Blutkultursystems eingesaugt und dabei mit einem flüssigen Halmnedium vermischt wird dadurch gekennzeichnet, daß das in das Gefäß eingesaugte Blut gleichzeitig das flüssige und mit diesem vermischt das feste Nährmedium inokuliert. Bei einer bestimmten Temperatur und Schräglage des Gefäßes des Blutkultursystems wird danach in beiden Nährmedien die Bakterienkultur erzeugt und durch einen in den Nährmedien enthaltenen Indikatorfarbstoff sichtbar gemacht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Untersuchung von Bakteriämien, bestehend aus einem Blutentnahme- und einem Blutkultursyetem ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß des Blutkultursystems als Ampulle mit einer ringförmigen Verengung ausgebildet ist und daß die Lage dieser ringförmigen Verengung auf der Länge der Ampulle dem erforderlichen Mengenverhältnis von festem zu flüssigem Hährmedium, vorzugsweise dem Verhältnis 1 i 3, angepaßt ist. Des weiteren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gefäß des Blutkultursystems das flüssige und das feste Mhrmedium hintereinander angeordnet sind und bei einer Stellung des Gefäßes im Winkelbereich von 0 - 135° miteinander in Berührung stehen und daß das Volumen und die Lage des festen JTänrmediums durch die ringförmige Verengung fixiert sind.
Die ringförmige Verengung besitzt auf ihrer Oberfläche einen permanenten Brechring, der ein glattes, bruch- und splitter- sicheres Abtrennen der beiden Teile des Blutkulturgefäßes ermöglicht. Der Durchmesser der Durchtrittsöffnung der ringförmigen Verengung liegt dabei vorzugsweise im Bereich von 6 <C 10mm, da Menge und Lage der festen Agarphase durch den Beginn des Radius der QuerschnittsVerengung festgelegt werden
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß des Blutkultursystems mit dem Blutentnahmesysteo über ein elastisches Verbindungsstück, vorzugsweise aus einem durchsichtigen Weichplaste-Material, als geschlossene hintereinanderliegende Einheit verbunden und die Achse des Blutentnahmesystems zur Achse des Blutkultursystems winklig und in jeder Richtung beweglich angeordnet ist.
Das e3£Lndungsgemäße Blutentnahmesystem ist dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des Röhrchens der Injektionskanüle so verlängert ist, daß das Röhrchen die abbrechbare Glasspitze des Gefäßes des Blutkultursystems umschließt, wodurch vor der Blutentnahme das Abbrechen der Glasspitze ermöglicht wird.
Außerdem ist um die abbrechbare Spitze des Blutkultursystems, das elastische Verbindungsstück und das Blutentnahmesyetem
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eine Abdeckkappe zum Schutz des Blutentnahmesystems paßfähig angeordnet.
Ausführungsbeispiel:
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung bestehen darin, daß durch die Verfahrens- und gerätetechnische Kombination des Blutentnahme- und Blutkultursystems eine Vereinigung mehrerer bisher getrennter Verfahrensschritte bei gleichzeitiger qualitativer Erhöhung des Blutentnahme- und -Untersuchungsverfahrens mittels einer kontaminationssicheren handlichen Vorrichtung geschaffen wird.
Außerdem besteht durch die Anwendung hochwertiger Nährmedien mit antibakteriziden Zusätzen und festen Nährmedien mit Indikatorfarbstoffen die Möglichkeit, ein geringeres Blutvolumen zu entnehmen und mit diesem Bakterienkulturen anzulegen. Entsprechend der Zusammensetzung des ÜTährmediums mit diesen bestimmten Zusätzen ist es möglich, nur wenige Keime zum Anzüchten zu bringen, d.h. eine geringere Blutmenge zu entnehmen und damit die beiden Teile des Gefäßes des Blutkultursystems gegenüber bekannten Blutkulturgefäßen im Volumen optimal klein zu halten. Durch die gleichzeitige Inokulation des flüssigen und festen Mhrmediums sowie durch die optische Darstellung der Bakterienvermehrung erfolgt eine wesentliche Vereinfachung des gesamten Verfahrens sowie eine Reduzierung des bakteriologischen Arbeitsaufwandes.
Die direkte Blutzufuhr in das zweiphasige Blutkulturgefäß, die schnelle Inokulation beider Hahrmedien nach der Blutentnahme und das Inkubieren der Bakterienkulturen in dem zweiteiligen Blutkulturgefäß ohne weiteres Umfüllen und damit ohne Kontaminationsmöglichkeit gewährleisten außerdem eine schnelle und sichere Diagnose.
Die Vereinigung von flüssigem und festem Hährmedium in dem erfindungsgemäßen Blutkulturgefäß ermöglicht es, zur Anregung des Bakterienwachstums bei bestimmten Kolonien die Oberfläche der festen Agarphase in bestimmten Zeitintervallen durch den PlUssigkeitsspiegel des flüssigen Uährmediums bei Schräglagerung des Gefäßes mehr oder weniger zu benetzen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die gesonderte
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Subkultivierung aus dem Blutkulturgefäß und somit deren verfahrene- und gerätetechnischer Aufwand entfallen. Die ringförmige Verengung gestattet nach erfolgter Bakterienvermehrung ein leichtes und sicheres Trennen der Teile des Blutkulturgefäßes, um beide Uährmedien isoliert voneinander weiter zu untersuchen. Der Spannungsring der ringförmigen Verengung ermöglicht ein glattes Abbrechen bei verminderter Verletzungsgefahr.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung sollen nachfolgend an einem AusfUhrungsbeispiel dargestellt und erläutert werden. Ein Beispiel wird in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht; es zeigt
Fig. einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Ausführungsfora in schematischer Darstellung.
Bei dem Verfahren zur Untersuchung von Bakteriämien im Blut wird, eine Blutprobe aus der Vene des Patienten Über ein Blutentnahmesystem, ein Kanülen- oder Spritzensystem beet ismter Konstruktion, mengendosiert in ein mit Vakuum oder einer speziellen Gasfüllung versehenes Blutkultürgefäß aus Glas eingesaugt und anschließend mit dem im Gefäß enthaltenen flüssigen Hährmedium vermischt. Das eingesaugte Blut inokuliert dabei das flüssige, mit antibakteriziden Zusätzen versehene Hährmedium, wobei gleichzeitig durch das Hahrmedium-Blut-Gemisch auch ein festes liährmedium im Blutkulturgefäß inokuliert wird. Danach wird bei einer bestimmten Temperatur und Schräglage des Gefäßes - in Abhängigkeit von der zu untersuchenden Bakterienkultur « in beiden ITährmedien die Bakterienkultur erzeugt. Durch einen vorzugsweise dem festen Uährmedium beigegebenen Zusatz von Indikatorfarbstoff ist es möglich, die in beiden Medien sich vermehrenden Bakterien anzuzeigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Blutentnahmesystem und einem Blutkultürsystem« Das Blutkultursy« stern besteht aus einem zweiteiligen Glaskörper, dem Blutkulturgefäß 1; 2, das erfindungsgemäß als Ampulle - bestehend aua Teil'1 und Teil 2 - ausgebildet ist. Dieses Gefäß 1; 2 besitzt eine ringförmige Verengung 3, die dessen Länge und Volumen in einem bestimmten Verhältnis,
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vorzugsweise von 1 : 3, teilt·
Auf der Oberfläche der ringförmigen Verengung 3 ist auf deren Umfang ein permanenter Spannungsring 9 aufgebracht, der durch eine definierte Spannung im Glas ein sauberes und einfaches Trennen der beiden Teile des Blutkulturgefäßes 1; 2 bei verminderter Verletzungsgefahr gestattet. Der Durchmesser der ringförmigen Verengung 3 ist abhängig vom Durchmesser der Durchtrittsöffnung für die Abimpföse und liegt im Bereich von 6^ 10mm.
Das flüssige und das feste Rährmedium sind in dem Blutkulturgefäß 1; 2 hintereinander angeordnet und stehen miteinander in Berührung, indem im Teil 2 des Blutkulturgefäßes 1; 2 ein festes Agar 10 und im Teil 1 ein flüssiges Hahrmedium 11 enthalten ist. Durch die ringförmige Verengung 3 werden VoIumen und Lage des festen Agar fixiert, indem er durch die Krümmung der Verengung gehalten wird.
Das Volumen und damit die Größe des Blutkulturgefäßes 1;2 sind entsprechend der abzunehmenden Blutmenge variabel. Durch die Zusammensetzung der Hahrmedien mit bestimmten antibakteriziden Zusätzen gegen die körpereigenen Abwehrstoffe ist es erfindungsgemäß möglich, eine geringe Blutmenge zu entnehmen und dadurch Volumen und Abmessungen des Gefäßes 1; 2 klein zu halten, da bereits eine geringe Menge der Keime zum Anzüchten in den Blutkultüren sichtbare Reaktionen zeigt.
Das Blutkulturgefäß 1; 2 ist vorzugsweise als Ampulle mit einer abbrechbaren Glasspitze 4 ausgebildet, die von einem elastischen Verbindungsstück 5 umschlossen wird, z.B.einem Verbindungsschlauch aus durchsichtiger Weichplaste wie PVC-Schlauch Typ 60 S klar, so daß dadurch das Blutkultursystem mit dem Blutentnahmesystem als geschlossene hintereinanderliegende Einheit verbunden ist.
Durch das elastische Verbindungsstück 5 ist die Achse des Blutentnahmesystems zur Achse des Blutkultursystems winklig und in beliebiger Richtung beweglich angeordnet. Das Blutentnahmesystem besteht aus der Injektionskanüle 6, die von einem Glasmantel 7 umschlossen ist und im unteren Teil so verlängert ists daß diese rohrförmige Verlängerung die abbrechbare Glasspitze 4 des Blutkulturgefäßes 1; 2 umschließt. Um die abbrechbare Spitze 4 des Blutkulturgefäßes 1; 2, das
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elastische Verbindungsstück 5 und das Blutentnahmesystem ist eine Abdeckkappe 8 paßfähig angeordnet. Der Raum 12 ist evakuiert oder zwecks Züchtung spezieller Bakterienkulturen mit einer Gasatmosphäre definierten Drukkes versehen. Zur Venenpunktion wird vor Gebrauch der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Abdeckkappe 8 entfernt und der Glasmantel 7 der InJektionskanüle 6 angesägt und abgebrochen, so daß die sterile Kanüle 6 freigelegt ist. Nach dem Einstich in die Vene wird bei liegender Kanüle 6 eine Scherbewegung des Blutkultursystems um die Achse des Blutentnahmesystems durchgeführt bis die Glasspitze 4 abbricht. Durch Freisetzung der Wirkung des Vakuums wird in der Kanüle. 6 ein Unterdruck erzeugt, so daß entsprechend des Vorhände» nen Vakuums eine bestimmte Blutprobe mengendosiert selbsttätig in, das Gefäß 1; 2 des Blutkultursystems eingesaugt wird.
Gleichzeitig mit dieser mengendosierten Ansaugung des Blutes erfolgt das Inokulieren des flüssigen Uährmediums 11 und mit diesem vermischt der festen Agarphase 10.
Each dem Entfernen der Injektionskanüle 6aus der Vene und deren Verschluß mit einem sterilen Stopfen, vorzugsweise aus Plaste, wird bei einer bestimmten Schräglage des gesamten Blutkultursystems das Inkubieren, d.h. die Bebrütung der Kährmedien 10 und 11 bei Temperaturen vorzugsweise im Bereich von 35...370C durchgeführt.
Eine bestimmte Schräglage des Gefäßes 1; 2 des Blutkultursystems ist in Abhängigkeit vom Volumen des Gefäßes und damit des festen und flüssigen Hährmediums 10; 11 notwendig, um zu erreichen, daß der Flüssigkeitsspiegel des flüssigen Hährmediums 11 die Oberfläche des festen Agar 10 teilweise bedeckt.
Durch die Bebrütung der Hährmedien 10; 11 erfolgt eine Vermehrung der Bakterien; das Wachstum von Bakterienkulturen in beiden Medien wird erfindungsgemäß durch einen Farbumschlag eines dissen beigegebenen Indikatorfarbstoffes sichtbar. Die mikrobiologie eh* Untersuchung wird gesondert durchgeführt, indem das Blutentüal^.;- -^- rlivi+Ti^system durch Abbrechen ^r-TiIIe 1 und 2 des Gefäßes 1; 2 des Blutkulturam Brechring 3 der ringförmigen Verengung 3 ange- - 12 -
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ritzt \ma auseinandergebrochen wird. Dadurch erfolgt eine Trennung des flüssigen Mediums 11 vom bakterienbewachsenen festen Medium 10, so daß eine getrennte Abimpfung und Entnahme von Proben zur weiteren bakteriologischen Bearbeitung bzw. Untersuchung beider Medien möglich ist.
Die Trennung des flüssigen Nährmediums 11 von der festen Agarphase 10 wird beim Abbrechen des Gefäßes 1; 2 des Blutkultursystems so vorgenommen, daß der Teil 2 mit dem Agar 10 nach oben zeigt. Dadurch ist es auch möglich, dem Gefäß 1; 2 bestimmte GasfUllungen beizugeben, mit denen Bakterienstämme vermehrt werden können, die in Sauerstoffatmosphäre nur schwer nachweisbar sind.
Claims (5)
1·· Verfahren zum Nachweis von Bakteriämien, viobei das Blut über ein Blutentnahmesystem mengendosiert in ein mit Vakuum und/oder einer speziellen Gasfüllung versehenes Gefäß eines Blutkultursystems eingesaugt und dabei mit einem flüssigen Mhrmedium vermischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in das Gefäß eingesaugte Blut gleichzeitig das flüssige, mit antibakteriziden Zusätzen versehene Mhrmedium und mit diesem vermischt ein festes Uahrmedium inokuliert und daß danach bei einer bestimmten Temperatur und Schräglage des Blutkultursystems in beiden Uährmedien die Bakterienkultur erzeugt und durch einen Zusatz von Indikatorfarbstoff sichtbar gemacht wird·0
2· Vorrichtung zur Untersuchung von Bakteriämien, bestehend aus einem Blutentnahmesystem aus Injektions« kanüle mit Glasmantel und aus einem gesonderten, lose mit dem Blutentnahmesystem zu verbindenden Bluikultur« system aus einem gasdichten Gefäß mit flüssigem Sahr·» medium, dadurch gekennzeichnet, daß das gasdichte Gefäß des Blutkultursystems (1}2) als Ampulle mit einer ringförmigen Verengung (3) ausgebildet ist und daß sich unterhalb der ringförmigen Verengung (3) durch diese lagefixiert ein festes Hährmedium (10) und oberhalb der ringförmigen Verengung (3) das flüssige Mhrmedium (11) in einem bestimmten Mengenverhältnis von vorzugsweise 1 : 3 befinden»
3»; Vorrichtung nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige Verengung (3) auf ihrer Ober« fläche einen Brechring (9) besitzt, der Durchmesser ihrer Durchtrittsöffnung δ - 10 mm beträgt und ihre Lage auf der länge der Ampulle dem Mengenverhältnis von festem zu flüssigem Mhrmedium (1O;11) angepaßt ist·
*# Vf
- 4^ Vorrichtung nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blutkultursystem mit dem Blutentnahmesystem über ein elastisches Verbindungsstück (9), vorzugsweise aus einem durchsichtigen Weichpiastmaterial, als geschlossene hintereinanderliegende Einheit ausgebildet ist und die Achse des Blutentnahmesystems zur Achse des Blutkultursystems winklig und in jeder Richtung beweglich angeordnet ist·?
5£f Vorrichtung nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abbrechbare Glasspitze (4) des Gefäßes des Blutkultursystems (1j2) im unteren Teil des Röhrchens des Glasmantels (7) liegt, der von dem elastischen Verbindungsstück (5) umgeben ist?
6V Vorrichtung nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, daß elastisches Verbindungsstück (5), Injektionskanüle (6) und Glasmantel (7) unter einer Abdeckkappe (8) angeordnet sind·
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
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