Die Erfindung betrifft eine Briefhülle aus einem Papierzuschnitt mit zwei die Vorderseite und die Rückseite der Briefhülle bildenden und über eine Knickkante miteinander verbundenen Umschlagblättern, wobei eines der beiden Umschlagblätter mittels zweier über je eine Umschlagkante mit diesem verbundener Umschlagklappen mit dem jeweils anderen Umschlagblatt zur Bildung einer einseitig offenen Briefhülle verklebt ist,
und wobei des Weiteren eines der beiden Umschlagblätter an seiner Längs- oder Kurzseite eine zum Schliessen der Briefhülle mittels Verklebung mit dem anderen Umschlagblatt eingerichtete Schliessklappe aufweist und wobei in dem die der Adressierung dienenden Vorderseite der Briefhülle ausbildenden Umschlagblatt ein Adressenfenster vorgesehen oder alternativ eine Adresse aufbringbar ist und in dem die Rückseite der Briefhülle ausbildenden Umschlagblatt eine Sichtöffnung vorgesehen ist.
Aus der FR 2 334 577 A1 ist eine Briefhülle bekannt, die auf der einen Seite eine \ffnung hat sowie auf der anderen Seite geschlossen ist, und in welche eine Bild-Postkarte hineingesteckt werden kann, sodass das Bild der Bild-Postkarte zwar sichtbar ist, die Mitteilung auf der Bild-Postkarte an den Empfänger aber nicht gelesen werden kann.
In dem DE-GM 8 706 825 ist ein Briefkuvert beschrieben, dessen Rückseite ganz oder teilweise durchsichtig ist. Das Briefkuvert weist an einer Kante, insbesondere an einer kurzen Kante, einen Einsteckschlitz mit oder ohne Lasche auf. Des Weiteren ist die Vorderseite dieses Briefkuverts ganz oder teilweise undurchsichtig. Dieses Kuverts besteht gänzlich aus einer Klarsichthülle, wobei auf die Vorderseite derselben aussen ein Papier aufgeklebt ist, damit auf dieses Papier die Anschrift, gegebenenfalls auch der Absender geschrieben und eine Briefmarke aufgeklebt werden können. Andererseits ist es möglich, die Vorderseite der Klarsichthülle mit einer undurchsichtigen, vorzugsweise beschreibbaren Farbschicht zu versehen.
Aus der DE-PS 560 086 ist eine Mappe, Umschlag oder dergleichen aus mehreren zusammenhängenden Teilen bekannt, von denen einer eine überdeckbare, fensterartige \ffnung aufweist. Die an einer Kante des mittleren Umschlagteiles befestigte, das Fenster abdeckende Verschlussklappe ist an der oberen freien Ecke abgeschrägt, sodass die Verschlussklappe beim Zusammenfalten des Umschlages nur einen Teil der Einsteckklappe überbrückt, ohne an ihr durch Klebstoff zu haften. Bei dieser Mappe ist des Weiteren vorgesehen, dass der das Fenster aufweisende, am oberen Rand bogenförmig ausgeschnittene Umschlagteil nur so weit mit Klebstoff versehen ist, dass beim Zusammenfalten die obere freie Ecke an dem mittleren Umschlagteil nicht angeklebt wird.
Eine durch Benutzung bekannte gebräuchliche Briefhülle besteht aus einem die Vorderseite bildenden Umschlagblatt, in welchem in der Regel ein Adressenfenster vorgesehen ist oder die Adressierung angebracht wird, und einem die Rückseite der Briefhülle bildenden Umschlagblatt. An dem die Vorderseite bildenden Umschlagblatt sind einander gegenüberliegend zwei Umschlagklappen sowie eine im Bereich zwischen den beiden Umschlagklappen angeordnete Schliessklappe vorgesehen.
Die beiden Unschlagklappen sind zur Bildung der Briefhülle mit dem die Rückseite bildenden Umschlagblatt dauerhaft verklebt, während die Schliessklappe im noch nicht benutzten Zustand der Briefhülle zunächst offen ist, jedoch einen Klebestreifen aufweist, mittels dessen die Briefhülle nach Einfüllung mit dem vorgesehenen Inhalt vor deren Absendung nach Aufklappen der Schliessklappe auf die Rückseite der Briefhülle zugeklebt werden kann.
Die Vorderseite der Briefhülle kann eine Beschriftung zu Werbezwecken tragen, ebenso wie dies auch auf deren Rückseite häufig ausgeführt ist. Auf der rückseitigen Schliessklappe ist in der Regel der Absender angegeben. Bei einer weiterhin bekannten Briefhülle dieser Ausbildung ist in deren Rückseite in etwa in der unteren Hälfte des Umschlagblattes eine Sichtöffnung angebracht; diese Sichtöffnung hat eine begrenzte Höhe, damit die Schliessklappe auf der Rückseite zugeklebt werden kann.
Die Bedruckung der Vorderseite oder auch der Rückseite der Briefhülle mit Informationen, insbesondere mit Werbung, bedeutet, dass diese Briefhülle nur von einem bestimmten Absender benutzt werden kann, möglicherweise auch nur für eine bestimmte Gruppe von Empfängern geeignet ist. Die Beschriftung der Schliessklappe mit den Absenderangaben stellt einen weiteren Grund dafür dar, dass diese Briefhülle nur von einem ganz bestimmten Absender verwendet werden kann, die Briefhülle jedenfalls nicht allgemein verwendbar ist.
Aus diesen Gründen handelt es sich bei einer solchermassen bekannten Briefhülle auch nicht um eine sogenannte Lagerware. Lagerware ist beispielsweise eine bekannte Briefhülle mit einem Adressenfenster auf der Vorderseite und mit einer geschlossenen, unbedruckten Rückseite, wobei eine solche Briefhülle von beliebigen Absendern an beliebige Adressaten benutzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Briefhülle der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie als Lagerware für Hersteller und Verbraucher ausgebildet und daher allgemein, nicht nur speziell, brauchbar ist sowie auch ohne Bedruckung der Vorderseite und/oder der Rückseite der Briefhülle eine gezielte Werbung jedes beliebigen Absenders an jeden beliebigen Adressaten zulässt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschliesslich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die Schliessklappe mit dem die Rückseite der Briefhülle ausbildenden Umschlagblatt verbunden und auf das die Vorderseite der Briefhülle ausbildende Umschlagblatt aufklappbar und mit diesem verklebbar ist, und dass die auf dem die Rückseite der Briefhülle ausbildenden Umschlagblatt vorgesehene Sichtöffnung als grossflächiges, unter Belassung eines allseitig umlaufenden Papierrandes angeordnetes und mit einer durchsichtigen Folie verschlossenes Werbefenster zur Kenntnisnahme einer in der verschlossenen Briefhülle befindlichen, für die \ffentlichkeit bestimmten Information ausgebildet ist.
Somit zeichnet sich die erfindungsgemässe Lösung im Prinzip dadurch aus, dass in einer ungewöhnlichen Abweichung von der jahrzehntelangen Übung die Briefhülle nun auf ihrer die Adressierung beinhaltenden Vorderseite mittels der Schliessklappe verschlossen ist, sodass damit die Rückseite der Briefhülle zur Ausbildung eines grossflächigen Werbefensters frei ist. Auf diese Weise gelangt man zu einer Briefhülle der einleitend genannten Art, welche die vorerwähnte Aufgabe voll erfüllt. Eine solche Briefhülle ist in allen beliebigen und unterschiedlichen Grössen sowie Formaten herstellbar. Sie ist allgemein brauchbar, auch dann, wenn der Absender in einem bestimmten Zeitraum nur eine bestimmte begrenzte Zahl von Briefhüllen benötigt und verwendet.
Dies ist immer noch wirtschaftlicher und einfacher, als eine Briefhülle mit beliebigen Hinweisen oder Werbeaufdrucken zu versehen. Mit der erfindungsgemässen Briefhülle ist es ohne weiteres möglich, beispielsweise einen Prospekt einer Ferienpension oder eines Hotels an die sich bewerbenden Gäste zu verschicken, wobei durch das auf der Rückseite der Briefhülle ausgebildete Werbefenster sofort der Prospekt mit seiner gesamten Aussagekraft erkennbar ist, wenn der Prospekt oder das Faltblatt so gefaltet sind, dass die wesentlichen Hinweise und Werbedrucke ohne weiteres durch das Werbefenster sichtbar sind, und zwar in ansprechender und natürlicher Farbe. Damit erreicht diese Werbeinformation jeden Dritten, der diese Briefhülle handhabt.
Hinzu kommt, dass eine Briefhülle mit einem grösstmöglichen Werbefenster leichter an Gewicht ist als eine vergleichbare Briefhülle ohne Werbefenster oder mit einer kleineren Sichtöffnung, sodass hierdurch erheblich auch an Porto eingespart werden kann.
Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung ist vorgesehen, dass der umlaufende Rand um das Werbefenster herum schmalstmöglich und das Werbefenster grösstmöglich ausgebildet sind. Weiterhin ist insbesondere bei einer Briefhülle mit einer an ihrer Längsseite angeordneten Schliessklappe vorgesehen, dass die Schliessklappe eine im Wesentlichen über ihre gesamte Länge durchgehende derartige Breite aufweist, dass die Schliessklappe mit einer Briefmarke zu bekleben oder durch eine Frankiermaschine zu frankieren ist.
Mit der Anordnung des Werbefensters auf der Rückseite der Briefhülle ist der Vorteil verbunden, dass das Werbefenster mit einem allseitig umlaufenden, überall gleich breiten und gleichzeitig schmalstmöglichen Rand ausgebildet ist. Dies bedeutet andererseits, dass die für das Werbefenster zur Verfügung stehende Fläche auf der Rückseite der Briefhülle eine grösstmögliche ist, weil keine Rücksicht auf die Schliessklappe genommen zu werden braucht. Für die Schliessklappe ist genügend Platz im oberen Bereich der Vorderseite der Briefhülle, der für das auf der Vorderseite vorgesehene Adressenfenster beziehungsweise für das Aufbringen der Adressierung ohnehin nicht erforderlich ist.
Gleichzeitig übernimmt die Schliessklappe in Folge ihrer entsprechend gewählten Breite die Funktion, dass eine Briefmarke auf die Schliessklappe geklebt werden kann beziehungsweise dass auf der Schliessklappe mittels einer Frankiermaschine die Briefhülle frankiert werden kann.
Unter Briefhülle sind dabei Briefumschläge und Versandtaschen zu verstehen.
Die erfindungsgemässe Ausbildung der Briefhülle schliesst nicht aus, dass nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zusätzlich zu dem auf der Rückseite der Briefhülle vorgesehenen Werbefenster das die Vorderseite der Briefhülle ausbildende Umschlagblatt herstellerseitig mit einer Absenderangabe oder sonstigen Werbeinformation bedruckt ist; damit wird der Vorteil des auf der Rückseite der Briefhülle befindlichen grossflächigen Werbefensters nicht verlassen.
Die Erfindung richtet sich auch auf die Verwendung einer vorbeschriebenen Briefhülle zur gemeinsamen Versendung von vertraulichen Informationen und von für die \ffentlichkeit bestimmten Informationen beziehungsweise Werbeangaben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel erläutert, wobei die einzige Figur eine perspektivische Darstellung eines Papierzuschnittes für die erfindungsgemäss ausgebildete Briefhülle enthält.
Die in der Zeichnung dargestellte Briefhülle weist eine Vorderseite 1 und eine Rückseite 2 auf, die über eine Knickkante 3 miteinander verbunden sind.
In der Vorderseite 1 ist ein Adressenfenster 4 vorgesehen, welches in an sich bekannter Weise von innen mittels einer durchsichtigen Folie 5 geschlossen ist. Entsprechend ist in der Rückseite 2 ein Werbefenster 6 vorgesehen, welches durch eine Klarsichtfolie 7 von innen verschlossen ist.
Über Umschlagkanten 8, 9 sind die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel seitlich angeordneten Umschlagklappen 10, 11 mit der Rückseite 2 verbunden. Die Umschlagklappen 10, 11 sind mit einem Klebestreifen 12, 13 versehen, sodass beim Zusammenkleben der Umschlagklappen 10, 11 mit der Vorderseite 1 eine einseitig noch offene Briefhülle entsteht.
Mit der Rückseite 2 ist der Knickkante 3 gegenüberliegend über eine Schliesskante 14 eine Schliessklappe 15 verbunden, welche Schliessklappe 15 mit einem Klebestreifen 16 zum Verschliessen der Briefhülle versehen ist.
Zwischen dem Werbefenster 6 auf der Rückseite 2 der Briefhülle und der Knickkante 3, der gegenüberliegenden Schliesskante 14 sowie den beiden Umschlagkanten 8, 9 ist ein allseitig umlaufender Papierrand 17, 18, 19, 20 vorgesehen.
Die in der Zeichnung im Zuschnitt dargestellte Briefhülle wird herstellerseitig durch Zusammenkleben der seitlichen Umschlagklappen 10, 11 mit der Vorderseite 1 zu einer einseitig offenen Briefhülle zusammengefügt; diese Briefhülle ist als sogenannte Weiss-Lagerware vorrätig zu halten; es kann aber zusätzlich auch auf der Vorderseite 1 durchaus eine weitere Information aufgedruckt sein. In die Briefhülle ist eine vertrauliche Information in Form eines mit einer Adressierung versehenen Schriftstückes einlegbar, wobei die Adressierung durch das Adressenfenster 4 sichtbar ist.
Zusätzlich zu diesem Schriftstück kann die Briefhülle zum Hineinlegen eines Werbeblattes oder eines sonstige Informationen enthaltenen Zusatzblattes benutzt werden, sodass die entsprechenden, nicht vertraulichen und somit für die \ffentlichkeit bestimmten Informationen in dem Werbefenster 6 auf der Rückseite 2 der Briefhülle sichtbar sind.