CH685058A5 - Verfahren zur Inbetriebnahme einer Spinnmaschine und Spinnmaschine. - Google Patents
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Description
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Garn aus Faserbändern erspinnenden Spinnstellen und mit Transportmitteln zum Entnehmen der Faserbänder aus Kannen und zum Zuführen zu den Spinnstellen und eine Spinnmaschine.
Es ist bei einer Offenend-Spinnmaschine bekannt (DE-C 2 335 740), Kannen mit den zu verspinnenden Faserbändern auf einem Podest oberhalb der Spinnmaschine anzuordnen. Die Faserbänder werden über Zuführrollen abgezogen und durch vertikale Rohre hindurch nach unten zu den Spinnstellen geführt.
Es ist auch bekannt (GB-Patent 1 183 208), das zu verspinnende Fasermaterial in Form von Faserbändern einer Ringspinnmaschine vorzulegen. Bei dieser Bauart sind die Faserbänder in Kannen abgelegt, die oberhalb der Ringspinnmaschine auf einem Podest abgestellt sind. Die Faserbänder werden über Zuführrollen zu sich im wesentlichen vertikal erstreckenden Führungsrohren geführt, in welchen sie zu den Streckwerken der einzelnen Spinnstellen geführt werden.
Es ist ferner bekannt (GB-Patent 1 015 780), den Spinnstellen einer Ringspinnmaschine Faserbänder zuzuführen, die in Kannen vorgelegt werden. Bei dieser Bauart sind die Kannen unter Belassen eines Bedienungsganges vor der Spinnmaschine abgestellt. Die Faserbänder werden über Führungsrollen aus den Kannen abgezogen und dann von jeweils Paaren von Transportbändern übernommen, die die Faserbänder den Streckwerken der Spinnstellen zuführen.
Die Vorlage von Faserbändern mittels Kannen hat sich bei Ringspinnmaschinen bisher in der Praxis nicht durchsetzen können. Um die gewünschte Garnfeinheit zu erhalten, müssen die Streckwerke mit hohen Verzügen arbeiten. Da jedoch die maximale Liefergeschwindigkeit am Ausgang der Streckwerke bei dem Ringspinnen begrenzt ist, führt dies dazu, dass die Eingangswalzenpaare der Streckwerke mit sehr geringen Drehzahlen laufen müssen, d.h. mit Drehzahlen von weniger als 1 min-1. Derart geringe Drehzahlen lassen sich jedoch konstruktiv bei langen Maschinen mit einer Vielzahl von Spinnstellen mit vertretbarem Aufwand nicht so realisieren, dass die Einzugswalzenpaare mit gleich-mässiger Rotationsgeschwindigkeit drehen. Eine ungleichmässige, ruckartige Rotation der Einzugswalzenpaare führt zu unregelmässigen Verzügen in den Faserbändern, so dass das ersponnene Garn keine befriedigende Qualität besitzt.
Gemäss einer älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung (P 4 041 112.5) wird vorgesehen, insbesondere Ringspinnmaschinen feinere Faserbänder als bisher vorzulegen, d.h. Faserbänder mit einer Feinheit von etwa Nm 0,4 bis etwa Nm 0,8. Dies führt dazu, dass der Gesamtverzug der Streckwerke verringert werden kann, so dass trotz der begrenzten maximalen Liefergeschwindigkeit am Ausgangswalzenpaar der Streckwerke sichergestellt ist, dass die Eingangswalzenpaare dieser Streckwerke mit genügend hohen Drehzahlen laufen, die eine ruckfreie Rotation ermöglichen. Bei dieser Bauart werden die feinen Faserbänder derart mittels Transportmitteln von den Kannen bis zu den Spinnstellen geführt, dass keine Fehlverzüge während des Transportes auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches das Betreiben einer Spinnmaschine der eingangs genannten Art verbessert wird, insbesondere einer Spinnmaschine, die feine Faserbänder im Bereich von etwa Nm 0,4 bis etwa Nm 0,8 verarbeitet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zum Vorbereiten des Anspinnens der Spinnmaschine zunächst die Transportmittel eingeschaltet, dann in die Transportmittel die Faserbänder eingelegt werden, die von den Transportmitteln im Bereich der Spinnstellen befindlichen Aufnahmemitteln zugeführt werden, aus denen die Faserbänder entnommen und in die Spinnstellen eingelegt werden, die anschliessend in Betrieb genommen werden.
Durch diese Ausbildung wird der Betrieb einer Spinnmaschine vor allem dadurch verbessert, dass ein Erststart verbessert wird, d.h. eine erste Inbetriebnahme der Spinnmaschine oder eine Inbetriebnahme nach einem Partiewechsel. In diesem Fall müssen an allen Spinnstellen neue Faserbänder den Spinnstellen zugeführt werden. Bei dem erfin-dungsgemässen Verfahren werden die Faserbänder nacheinander in die den einzelnen Spinnstellen zugeordneten Transportmittel eingelegt, wonach die Faserbänder dann zu Aufnahmemitteln zugeführt werden, die als eine Art Zwischenspeicher dienen. Nachdem alle Faserbänder eingelegt sind, werden die Faserbänder aus den Aufnahmemitteln entnommen und in die Spinnstellen eingelegt. Danach können dann alle Spinnstellen gleichzeitig in Betrieb genommen werden. Da die Zuführgeschwindigkeiten, mit welchen die Faserbänder von den Transportmitteln aus den Kannen zu den Spinnstellen zugeführt werden, relativ gering sind, ergeben sich aus bei einer eine Vielzahl von Spinnstellen aufweisenden Spinnmaschine keine allzugrossen Längenunterschiede in den aus den Kannen abgezogenen Längen der Faserbänder, die nacheinander in die einzelnen Transportmittel eingelegt werden. Dies führt zu dem Vorteil, dass die Faserbänder der einzelnen Kannen im wesentlichen gleichzeitig aufgebraucht werden, so dass dann auch ein im wesentlichen gleichzeitiger Wechsel aller Kannen durchgeführt werden kann.
Da das Einlegen der Faserbänder in die Spinnstellen ebenfalls nacheinander an den einzelnen Spinnstellen durchgeführt wird, ist es vorteilhaft, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Transportmittel vor dem Einlegen der Faserbänder in die Spinnstellen wieder abgeschaltet und nach dem Einlegen bei der Inbetriebnahme der Spinnmaschine wieder eingeschaltet werden. Damit wird sichergestellt, dass während der Zeit des Einlegens der Faserbänder in die einzelnen Spinnstellen keine unterschiedlichen Längen von Faserbändern aus den Kannen entnommen werden. Es ist somit möglich, dass eine derartige Spinnmaschine nur durch die Arbeiten einer einzigen Bedienungsperson in Betrieb genommen wird, ohne dass sich wesentli5
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che Unterschiede in den aus den Kannen abgezogenen Längen der Faserbänder ergeben und ohne dass allzuviel Fasermaterial als Verlust bei der Inbetriebnahme entsteht.
Zur Durchführung des Verfahrens wird bei einer Spinnmaschine mit mehreren Spinnstellen zum Verspinnen von Faserbändern zu Garn und mit Transportmitteln zum Entnehmen der Faserbänder aus Kannen und zum Zuführen zu den Spinnstellen vorgesehen, dass den Transportmitteln Mittel zum Aufnahmen der Faserbänder nachgeschaltet sind, die ausserhalb des normalen Laufweges der Faserbänder von den Transportmitteln zu den Spinnstellen angeordnet sind.
Bei einem Erststart der Spinnmaschine, der selbstverständlich auch einen Start nach einem Partiewechsel einschliesst, laufen die Faserbänder in die Mittel zum Aufnehmen, so dass sie sich an einer definierten Stelle befinden und auch mit einer Mindestlänge aus den Transportmitteln herausragen, so dass sie anschliessend in die Spinnstellen eingeführt werden können, insbesondere in Streckwerke dieser Spinnstellen eingelegt werden können. Die Faserbänder befinden sich somit jeweils an definierten Stellen, die den einzelnen Spinnstellen zugeordnet sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass unterhalb der die Faserbänder von oben nach unten zu den Spinnstellen zuführenden Transportmittel Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder angeordnet sind. Damit wird sichergestellt, dass die Faserbänder schon aufgrund der Schwerkraft von den Transportmitteln zu den Mitteln zum Aufnehmen gelangen.
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder an eine Sammeleinrichtung angeschlossen sind. In vielen Fällen wird es notwendig sein, die von den Transportmitteln den Mittein zum Aufnehmen zugeführten Faserbänder vor dem Einlegen in die Spinnstellen auf eine gleichmässige Länge abzulängen. Die überschüssigen Teile der Faserbänder werden dann von der Sammeleinrichtung aufgenommen, so dass diese abtransportiert und ggf. auch wieder verwendet werden können. Dabei ist es zweckmässig, wenn die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder als eine sich über mehrere Spinnstellen erstreckende, in Maschinenlängsrichtung verlaufende Einrichtung ausgebildet sind. Dadurch wird das Sammeln der Faserbandreste an einer Stelle erleichtert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder in der Maschinenmitte einer zweiseitigen Spinnmaschine angeordnet und den Spinnstellen beider Maschinenseiten zugeordnet sind. Dadurch ist es möglich, mit einem relativ geringen Aufwand an Einrichtungen auszukommen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder als eine sich in Maschinenlängsrichtung erstreckende, nach oben offene Wanne ausgebildet sind. Dadurch ist es möglich, rein mechanische Mittel zum Auffangen der von den Transportmitteln zugeführten Faserbänder zu schaffen, bei welchen die
Gefahr einer Betriebsstörung sehr gering ist. In weiterer Ausgestaltung wird vorgesehen, dass der Boden der Wanne mit einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Förderband versehen ist. Dieses Förderband, das kontinuierlich oder vorzugsweise diskontinuierlich angetrieben wird, dient dazu, die überschüssigen Längen der Faserbänder zu einer Sammeleinrichtung zu transportieren, die vorzugsweise an einem Maschinenende angeordnet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform wird vorgesehen, dass die Wanne in ihrem Bodenbereich mit vorzugsweise verschliessbaren Absaugeinrichtungen versehen ist. Mittels dieser Absaugeinrichtungen, von denen vorzugsweise jeweils eine einer Spinnstelle zugeordnet ist, ist es möglich, die Faserbänder an exakt definierten Stellen bereitzuhalten, so dass sie auch von einer automatischen Einrichtung einfach übernommen werden können, die das Einlegen in die Spinnstellen durchführt. Wenn die Absaugeinrichtungen verschliessbar sind, so hat dies den Vorteil, dass sie ausser Funktion gesetzt werden können, wenn sie nicht benötigt werden, d.h. während des normalen Spinnbetriebs.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder als auf den die Faserbänder abgebenden Bereich der Transportmittel gerichtete Saugeinrichtungen ausgebildet sind. Diese Saugeinrichtungen, von denen vorzugsweise jeweils eine einer Spinnstelle zugeordnet ist, sorgen ebenfalls dafür, dass die Faserbänder an definierten Stellen bereitgehalten werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Teilquerschnitt durch eine Ringspinnmaschine, die Faserbänder zu Garnen verspinnt, welche aus Kannen entnommen werden, die oberhalb der Spinnmaschine auf einem Podest abgestellt sind,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene und in grösserem Massstab dargestellte Seitenansicht der Spinnmaschine nach Fig. 1 im Bereich der Streckwerke,
Fig. 3 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 1 durch eine weitere Ausführungsform mit einem zur Aufnahme von Faserbändern dienenden Transportband,
Fig. 4 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 1, bei welcher der Boden der Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder mit Absaugeinrichtungen versehen ist,
Fig. 5 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 1 durch eine Ausführungsform mit auf den Abgabebereich von Transportmitteln gerichteten Saugeinrichtungen und Fig. 6 einen Teilschnitt durch eine Ausführungsform ähnlich Fig. 5, hei welcher Absaugeinrichtungen in grösserem Abstand unterhalb der Transportmittel angeordnet und mit diesen über Leitelemente verbunden sind.
Die in Fig. 1 nur angedeutete Spinnmaschine (1) ist auf beiden Maschinenseiten mit einer Vielzahl von jeweils in einer Reihe hintereinander angeordneten Spinnstellen (2, 2') versehen. Von diesen Spinnstellen (2, 2') sind nur Streckwerke (3, 3') dar5
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gestellt, die als Dreizylinderstreckwerke ausgebildet sind. Die Streckwerke (3, 3') liefern in Richtung des Pfeiles (C) das auf die gewünschte Garnfeinheit verstreckte Faserband (5) zu nicht dargestellten Drallorganen, insbesondere Ringspindeln. Alternativ sind auch andere Drallorgane wie Umwindespindeln oder Luftdüsen o.dgl. möglich.
Jeder Spinnstelle (2, 2') ist eine Kanne (4) zugeordnet, aus welcher das zu verspinnende Faserband (5, 5') entnommen wird. Die Kannen (4, 4') sind oberhalb der Spinnmaschine (1) auf einem Podest (6) angeordnet. In der Regel sind die Durchmesser der Kannen (4, 4') grösser als die Teilungs-abstände der Spinnstellen (2, 2'), so dass die Kannen (4, 4') in zwei oder mehr Reihen oberhalb jeder Maschinenseite auf dem Podest (6) abgestellt werden.
Die aus den Kannen (4, 4') nach oben (Pfeilrichtung A) abgezogenen Faserbänder (5, 5') werden jeweils mittels Transportbändern (7, 7') zu den Streckwerken (3, 3') transportiert. Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist, sind die Transportbänder (7, 7') mittels Umlenkrollen (8, 9, 10, 11) so geführt, dass sie einen winkelförmigen Verlauf haben. Die unteren, relativ dicht bei den Streckwerken (2, 2') liegenden Umlenkrollen (8, 8') sind als Antriebsrollen ausgebildet. Sie sitzen auf in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden, angetriebenen Wellen. Die Umlenkrollen (8, 9, 10, 11) legen den Lauf der Transportbänder (7, 7') so fest, dass diese wenigstens annähernd zentrisch über der jeweils zugehörigen Kanne (4, 4') beginnen und dann in etwa horizontal zur Maschinenmitte verlaufen, wo sie dann in Pfeilrichtung (B) annähernd vertikal nach unten geführt sind. In dem Bereich des annähernd vertikalen Schenkels liegen die nach unten laufenden Transportbänder (7, 7') Gleitkufen (12, 12') gegenüber, die mit ihrem oberen Ende an einer in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden Schiene (13) schwenkbar aufgehängt sind und die im Bereich zwischen den Umlenkrollen (8, 10; 8', 10') mittels in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden Stangen (41, 41') in Richtung zu den Transportbändern (7, 7') abgestützt sind.
Die Streckwerke (3, 3') sind unterhalb der unteren, angetriebenen Umlenkrollen (8, 8') jeweils nach aussen versetzt angeordnet und verlaufen unter einem Winkel von etwa 45°. Während des normalen Spinnbetriebs, wie dies für die linke Maschinenhälfte der Fig. 1 dargestellt ist, laufen die Faserbänder (5) von den unteren, angetriebenen Umlenkrollen (8) in die Streckwerke (3) ein. Unterhalb der Streckwerke (3, 3') ist in üblicher Weise eine dem Ausgangswalzenpaar zugeordnete Absaugung (42) angeordnet, die nur für die linke Maschinenhälfte dargestellt ist. In diese Absaugung (42) wird das verstreckte Faserband (5) eingesaugt, falls im Bereich des Drallorgans ein Fadenbruch aufgetreten sein sollte.
In der Maschinenmitte unterhalb der Umienkrol-len (8, 8') ist eine Wanne (14) angeordnet, die nach oben offen ist und die von zwei sich oben V-förmig aufweitenden Seitenwänden (15, 15') begrenzt wird. Die oberen, gerundeten Ränder der Seitenwände (15, 15') ragen bis in den Bereich des normalen
Laufweges des Faserbandes (5), d.h. in den Laufweg, den das Faserband (5) in dem Normalbetrieb hat, wie dies in der linken Hälfte der Fig. 1 dargestellt ist. Der Boden der Wanne (14), die aus einzelnen Maschinensektionen entsprechenden Sektionen zusammengesetzt ist, wird von einem Transportband (16) gebildet, das in gekanteten Aussparungen der Seitenwände (15, 15') geführt ist. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, läuft das rücklaufende Trum (17) dieses Transportbandes (16) unterhalb der Wanne (14) zurück.
Wie in Fig. 2, die eine Ansicht der Spinnmaschine (1) im Bereich der Streckwerke (3) in grösserem Massstab zeigt, dargestellt ist, transportieren die Transportbänder (7, 7a) jeweils zwei Faserbänder (5). Dies sind die Faserbänder (5), die zu zwei benachbarten Spinnstellen gehören, deren Streckwerke (3) einen gemeinsamen Belastungsarm (18) aufweisen, in welchem die Druckwalzen (19) der Streckwerke (3), die als Druckwalzenzwillinge ausgebildet sind, gehalten sind. Jedem der Streckwerke ist ein in Fig. 2 geschnitten dargestellter Einlauftrichter (20) vorgeschaltet.
Die Wannen (14) erfüllen zwei Funktionen (Fig. 1, rechte Seite). Die eine Funktion besteht darin, dass sie ein Faserband (5a) aufnehmen, wenn ein Bruch in diesem Faserband (5a) aufgetreten war, so dass dieses Faserband nicht mehr in das zugehörige Streckwerk einläuft. Dieses Faserband (5a) wird dann geordnet aufgenommen und kann durch das in Pfeilrichtung (D) laufende Transportband (16) zum Maschinenende transportiert werden, wo es in einer Sammeleinrichtung gesammelt und ggf. einer Wiederverwertung zugeführt wird.
Die zweite, wesentlich bedeutungsvollere Position der Wanne (14) besteht jedoch darin, dass sie ein Hilfsmittel darstellt, das die Inbetriebnahme der Spinnmaschine (1) erleichtert, d.h. die Inbetriebnahme der Spinnmaschine (1) bei einem Erststart oder nach einem Partiewechsel, wenn an allen Spinnstellen neue Kannen (4, 4') mit Faserbändern (5, 5') vorgelegt werden. In diesem Falle werden die Faserbänder (5, 5') der einzelnen Spinnstellen nacheinander auf die Transportbänder (7, 7) aufgelegt, so dass sie bei eingeschalteten Antrieben der Transportbänder (7, 7') in Richtung der Pfeile (A) abgezogen und in Richtung der Pfeile (B) nach unten gefordert und von der Wanne (14) aufgenommen werden. Das Anlegen der Faserbänder (5, 5') an die Transportmittel (7, 12; 7', 12') kann auch von einer Bedienungsperson so schnell durchgeführt werden, dass sich in Anbetracht der relativ langsamen Arbeitsgeschwindigkeiten der Transportbänder (7, 7') keine nennenswerten Unterschiede in den abgezogenen Längen der Faserbänder (5, 5') ergeben. Nachdem die Faserbänder (5, 5') die Wanne erreicht haben und über die Transportmittel (7, 12; 7', 12') mit einer ausreichenden Länge hinausragen, die ein Einlegen in die Streckwerke (3, 3') gestattet, werden die Transportbänder (7, 7') wieder stillgesetzt. Danach kann eine Bedienungsperson die Faserbänder (5, 5') aus der Wanne (14) entnehmen, auf die gewünschte Länge ablängen und in die Streckwerke (3, 3') einlegen, so dass
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dann die gesamte Spinnmaschine (1) anspinnbereit ist. Durch Einschalten des Transportbandes (16) werden dann die überschüssigen Faserbandlängen zum Maschinenende in dem Bereich einer Sammeleinrichtung transportiert, so dass sie einer Wiederverwertung zugeführt werden können.
Das Entnehmen der Faserbänder (5, 5') und das Einlegen in die Transportmittel (7, 12; 7', 12') sowie das Entnehmen aus der Wanne kann von einer Bedienungsperson oder auch von einem entsprechenden Automaten durchgeführt werden, der dann auch das Ein- und Ausschalten der Transportmittel (7, 12', 7', 12') übernimmt.
Mit der vorstehend geschilderten Art der Vorbereitung der Inbetriebnahme der Spinnmaschine wird sichergestellt, dass das Entleeren der Kannen (4, 4') an allen Spinnstellen (2, 2') für das Spinnen gleichzeitig beginnt, ohne dass für die Vorbereitung zu viel Faserband (5, 5') verbraucht worden ist. Dies führt dazu, dass alle Kannen (4, 4') im wesentlichen gleichzeitig leergesponnen sind, so dass dann auch ein im wesentlichen gleichzeitiges Kannenwechseln durchgeführt werden kann, wobei eine Bedienungsperson oder auch ein Automat schrittweise die jeder Spinnstelle zugeordnete Kanne (4, 4') gegen eine volle Kanne (4, 4') austauscht. Dabei muss der Spinnbetrieb nicht unterbrochen werden, da der Faserbandanfang einer neuen Kanne mit dem noch einlaufenden Ende des Faserbandes der jetzt leeren Kanne verbunden werden kann.
In Fig. 3 ist eine vereinfachte Form einer zum Auffangen der Faserbänder (5, 5') dienenden Wanne (21) dargestellt, d.h. eine Wanne (21), die keine bis in den Bereich des Faserbandlaufweges ragende Leitflächen aufweist und die ggf. ganz entfallen kann. Diese Wanne ist dann entsprechend breiter ausgebildet, so dass ein von den Transportmitteln (7, 12; 7', 12') abgegebenes Faserband (5') sicher in den Bereich der Wanne gelangt. Die Wanne besteht aus einem wannenförmigen Blech, auf welchem ein Transportband (16') läuft. Das Blech ist über Längsschienen (22) auf einem Profil (23) der Spinnmaschine abgestützt. In dem Bereich zwischen der Wanne (21) und dem Profil (23) ist das rücklaufende Trum (17') zurückgeführt. Bei einer derartigen Ausführungsform kann es zweckmässig sein, den Belastungsträger (18, 18') der einzelnen Streckwerke (3, 3') in seinem oberen, der Maschinenmitte zugewandten Ende als eine Leitfläche auszubilden, so dass er zumindest in dem abgeschwenkten, das Streckwerk (3') öffnenden Zustand (18') als eine Leitfläche fungiert, durch die das Faserband (5') der Wanne (21) bzw. dem Transportband (16') zugeleitet wird.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 entspricht in ihrem wesentlichen Aufbau der Ausführungsform nach Fig. 1. Der Boden der Wanne (14) wird bei dieser Ausführungsform jedoch von einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Schieber (26) gebildet, der auf einem Unterdruckkanal (24) angeordnet ist, der in Maschinenlängsrichtung verläuft. Der Schieber (26) ist mit Öffnungen (27) versehen, die durch entsprechendes Verschieben des Schiebers (26) über Öffnungen (25) des Unterdruckkanals (24) gebracht werden können, so dass dann eine Saugluftströmung (E) entsteht, die die Faserbänder (51) in den Saugkanal (24) einsaugt. Der Saugkanal dient zum Abtransport der überschüssigen Längen der Faserbänder (5'). Durch Verschieben des Schiebers (26) kann die Verbindung zu dem Saugkanal (24) unterbrochen werden.
Die in Fig. 5 teilweise dargestellte Spinnmaschine (1) entspricht bezüglich der Transportmittel (7, 12; 7', 12') und der Streckwerke (3, 3') der Ausführungsform nach Fig. 1. Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass an einen in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Haupt-Saugkanal (36) über Zwischenrohre (30) und Öffnungen (31) ein Hilfs-Saugkanal (28) über Öffnungen (29) angeschlossen ist. Auf diesem Hilfssaugkanal (28) sind Schienen (34, 34') in Maschinenlängsrichtung verschiebbar geführt, die mit Saugstutzen (33, 33') versehen sind, die nach oben bis zu dem Ausgabebereich der Transportmittel (7, 12; 7', 12') ragen, d.h. bis zu dem Bereich des Keilspaltes zwischen den angetriebenen Umlenkrollen (8, 8') und den Gleitkufen (12, 12'). Die Schieber sind mit Öffnungen (34, 34') versehen, die den Saugdüsen (33, 33') zugeordnet sind. Sie können mit Öffnungen (32, 32') des Hilfs-saugkanals (28) in Übereinstimmung gebracht werden, so dass dann eine auf den Abgabebereich der Transportmittel (7, 12; 7', 12') wirkende Saugluftströmung entsteht. Durch entsprechendes Verschieben der Schieber mit den Saugdüsen (33, 33') kann diese Verbindung auch wieder geschlossen werden, was der Stellung für den Normalbetrieb in der Regel entspricht.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6, die bezüglich der Transportmittel (7, 12; 7', 12') und der Streckwerke der Ausführungsform nach Fig. 1 entspricht, ist ein in der Maschinenmitte angeordneter Saugkanal (38) mit oben liegenden Öffnungen (40, 40') versehen, an die Saugdüsen (39, 39') an-schliessen, die in relativ grossem Abstand zu den angetriebenen Umlenkrollen (8, 8') angeordnet sind, so dass hier eine ständige Saugwirkung zulässig ist. Bei dieser Ausführungsform sind die Gleitkufen (12, 12') mit Verlängerungen (37, 37') versehen, die zu den Saugdüsen (39, 39') führen. Diese Verlängerungen (37, 37') stellen somit sicher, dass von ihnen die Faserbänder (5, 5') bei einem Bruch und vor allem aber auch bei der Vorbereitung der Inbetriebnahme zu den Saugdüsen (39, 39') geleitet werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Inbetriebnahme einer Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Garn aus Faserbändern erspinnenden Spinnstellen und mit Transportmitteln zum Entnehmen der Faserbänder aus Kannen und zum Zuführen zu den Spinnstellen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Vorbereiten des Anspinnens der Spinnmaschine zunächst die Transportmittel eingeschaltet, dann in die Transportmittel die Faserbänder eingelegt werden, die von den Transportmitteln im Bereich der Spinnstellen befindlichen Aufnahmemitteln zugeführt werden, aus denen die Faserbänder entnommen und in die
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Spinnstellen eingelegt werden, die anschliessend in Betrieb genommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportmittel vor dem Einlegen der Faserbänder in die Spinnstellen wieder abgeschaltet und nach dem Einlegen bei der Inbetriebnahme der Spinnmaschine wieder eingeschaltet werden.
3. Spinnmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mehreren Spinnstellen zum Verspinnen von Faserbändern zu Garnen und mit Transportmitteln zum Entnehmen der Faserbänder aus Kannen und zum Zuführen zu den Spinnstellen, dadurch gekennzeichnet, dass den Transportmitteln (7, 12, 7', 12') Mittel zum Aufnehmen (14, 21, 33, 39) der Faserbänder (5) nachgeschaltet sind, die ausserhalb des normalen Laufweges der Faserbänder (5) von den Transportmitteln (7, 12) zu den Spinnstellen (2) angeordnet sind.
4. Spinnmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der die Faserbänder (5) von oben nach unten zu den Spinnstellen (2) zuführenden Transportmittel (7, 12) Mittel (14, 21, 33, 39) zum Aufnehmen der Faserbänder (5) angeordnet sind.
5. Spinnmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14, 21, 33, 39) zum Aufnehmen der Faserbänder (5) an eine Sammeleinrichtung angeschlossen sind.
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14, 21, 33, 39) zum Aufnehmen der Faserbänder (5) über Fördermittel (16, 16', 24, 36, 38) an die Sammeleinrichtung angeschlossen sind.
7. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14, 21, 33, 39) zum Aufnehmen der Faserbänder (5) als eine sich über mehrere Spinnstellen (2) erstrek-kende, in Maschinenlängsrichtung verlaufende Einrichtung ausgebildet sind.
8. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (14, 21, 33, 39) zum Aufnehmen der Faserbänder (5) in der Maschinenmitte einer zweiseitigen Spinnmaschine (1) angeordnet sind und den Spinnstellen (2, 2') beider Maschinenseiten zugeordnet sind.
9. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder (5) als eine sich in Maschinenlängsrichtung erstreckende, nach oben offene Wanne (14, 21) ausgebildet sind.
10. Spinnmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Wanne (14, 21) mit einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Förderband (16, 16') versehen ist.
11. Spinnmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (14) in ihrem Bodenbereich mit vorzugsweise verschliessbaren Absaugeinrichtungen (25, 27) versehen ist.
12. Spinnmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne (14) auf einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Saugkanal (24) angeordnet ist.
13. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanne
(14) seitlich mit sich bis zu dem Laufweg der Faserbänder (5, 5') von den Transportmitteln (7, 12; 7', 12') zu den Streckwerken (3, 3') erstreckenden Leitflächen (15, 15') versehen ist.
14. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufnehmen der Faserbänder (5) als auf den die Faserbänder abgebenden Bereich der Transportmittel (7, 12) gerichtete Saugeinrichtungen (33, 39) ausgebildet sind.
15. Spinnmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtungen über schaltbare Verbindungselemente (32, 34) an eine Saugleitung (28) angeschlossen sind.
16. Spinnmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugeinrichtungen (39) in Abstand zu dem die Faserbänder (5) abgebenden Bereich der Transportmittel (7, 12) angeordnet sind und dass die Transportmittel mit zu den Saugeinrichtungen führenden Leitelementen (37) versehen sind.
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PL | Patent ceased |