CH679152A5 - - Google Patents

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CH679152A5
CH679152A5 CH172/89A CH17289A CH679152A5 CH 679152 A5 CH679152 A5 CH 679152A5 CH 172/89 A CH172/89 A CH 172/89A CH 17289 A CH17289 A CH 17289A CH 679152 A5 CH679152 A5 CH 679152A5
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CH
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compound
formula
pharmaceutically acceptable
compounds
purin
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CH172/89A
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Robert Vince
Mei Hua
Peter Leslie Myers
Richard Storer
Original Assignee
Univ Minnesota
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    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H19/00Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
    • C07H19/02Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
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    • C07H19/16Purine radicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07D487/00Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
    • C07D487/02Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00 in which the condensed system contains two hetero rings
    • C07D487/04Ortho-condensed systems

Description

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Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft didesoxycarbocyclische Nucleosid-Analoga. Insbesondere betrifft sie carbocyclische 2,3'-Didesoxy-2',3'-didehydropurinnucleosid-Analoga, die in der Therapie verwendet werden können, insbesondere als antivirale Mittel.
Im Hinblick auf die Ähnlichkeit zwischen viralen und Gastzellen-Funktionen ist es schwierig, ein Virus selektiv anzugreifen, während die Gastzelle intakt gelassen wird. So gibt es verhältnismässig wenige Mittel, die gegen Viren per se wirksam sind, und es ist schwierig, antivirale Mittel zu finden, die einen annehmbaren therapeutischen Index haben, d.h. Mittel, die einen bedeutenden, antiviralen Effekt bei einer Dosis haben, bei der das Mittel im Durchschnitt eine annehmbare Toxizität und keine Nebenwirkung aufweist.
Eine Gruppe von Viren, welche kürzlich grosse Bedeutung erlangten, sind die Retroviren, die für das «human acquired immunodeficiency syndrome» (AIDS) verantwortlich sind. Solche Viren wurden früher verschiedenen Terminologien zugewiesen, jedoch werden sie nun allgemein als «menschliche Immun-schwäche-Viren» (human immunodeficiency viruses) (HIV's) bezeichnet; zwei solcher Viren, HIV-J und HIV-II, wurden reproduzierbar aus Patienten isoliert, die an AIDS und verwandten Zuständen, wie AIDS-verwandtem Komplex (ARC) und anhaltender, allgemeiner Lymphadenopathie litten, isoliert.
Obzwar eine Anzahl von Nucleosiden als nützlich bei der Behandlung von Zuständen, die mit HIV-Infektionen zusammenhängen, bezeichnet wurde, hat nur Zidovudin (AZT, Retrovir) die behördliche Genehmigung zur Behandlung solcher Zustände erhalten. Es ist jedoch bekannt, dass Zidovudin schwere Nebenwirkungen hat, welche die Verdrängung des Knochenmarks verursacht, was zu einem Abfall der Zahl der weissen Blutkörperchen führt mit nachfolgender, ausgeprägter Anämie, und es besteht daher ein Bedürfnis an wirksamen Mitteln, die weniger cytotoxisch sind.
Es wurde nun eine neue Klasse von Nucleosid-Analoga gefunden, die eine antivirale Aktivität haben. Gemäss einem ersten Merkmal der Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I)
X Wasserstoff, NRR1, SR, OR oder Halogen ist,
Z Wasserstoff, OR2 oder NRR1 ist;
R, R1 und R2 gleich oder verschieden sein können ausgewählt sind aus Wasserstoff, Ci-4-Alkyl und Aryl sowie pharmazeutisch annehmbare Salze, Ester oder Salze solcher davon geschaffen.
Für den Fachmann ist es klar, dass die Verbindungen der Formel (I) cis-Verbindungen sind, und weiterhin, dass der Cyclopentenring der Verbindungen der Formel (I) zwei chirale Zentren enthält 0n Formel (I) durch das Sternchen* gezeigt] und so in der Form von zwei optischen Isomeren (d.h. Enantiome-ren) und Mischungen davon einschliesslich racemischer Mischungen existieren kann. Alle derartigen Isomeren und Mischungen davon einschliesslich der racemischen Mischungen sind in den Bereich der Erfindung eingeschlossen. Demnach ist in den Verbindungen der Formel (I) entweder das chirale Zentrum, an das die Base geknüpft ist, in der R-Konfiguration und das chirale Zentrum, an das die CH2ÖH-Hälfte geknüpft ist, ist in der S-Konfiguration (im folgenden das D-Isomere) oder das chirale Zentrum, an das die Base geknüpft ist, ist in der S-Konfiguration und das, an das die CHaOH-Hälfte geknüpft ist, ist in der R-Konfiguration (im folgenden das L-Isomere). Zweckmässig werden die Verbindungen entweder in Form einer racemischen Mischung oder im wesentlichen als das reine D-Isomere vorliegen. Die D-Isomeren können durch die Formel (la)
(I)
worin
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(la)
dargestellt werden, worin X und Z wie in Formel (I) definiert sind. Die weitere Bezugnahme auf Verbindungen der Formel (I) schliesst Verbindungen der Formel (la) ein.
Der Fachmann wird ebenfalls erkennen, dass verschiedene der Verbindungen der Formel (I) als eine Anzahl von tautomeren Formen existieren können, und alle derartigen Tautomeren sind in den Bereich der Erfindung eingeschlossen.
Der hier verwendete Ausdruck «Halogen» bezieht sich auf Fluor, Chlor, Brom und Jod; wenn X Halogen ist, ist es vorzugsweise Chlor.
Der hier verwendete Ausdruck «Ci-^-Alkyl» bezieht sich auf gerade oder verzweigte Alkylgruppen, 25 beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-ButyI und tert.-Butyl. Ci-4-AlkyI ist zweckmässig Methyl.
Der hierin verwendete Ausdruck «Aryl» bezieht sich auf irgendeine mono- oder polycyclische, aromatische Hälfte und umfasst unsubstituiertes und substituiertes Aryl (wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Anisyl) und unsubstituiertes und substituiertes Aralkyl einschliesslich Ar-(Ci-4)alkyl, wie Phen-(Ci-4)-alkyl, 30 beispielsweise Benzyl oder Phenethyl.
In den Verbindungen der Formel (I) ist Z vorzugsweise Amino.
In einer bevorzugten Klasse von Verbindungen der Formel (I) ist X=OR, besonders OH.
In einer weiter bevorzugten Klasse von Verbindungen der Formel (I) steht X für NRFP, insbesondere NH2, oder Wasserstoff.
35 Besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (I) sind solche, worin Z = NH2 und X = H, NH2 oder besonders OH. Insbesondere solche Verbindungen haben besonders erwünschte therapeutische Indices als antivirale Mittel.
Unter dem Ausdruck «ein pharmazeutisch annehmbares Derivat» soll im folgenden jedes pharmazeutisch annehmbare Salz, jeder pharmazeutisch annehmbare Ester oder jedes pharmazeutisch annehmba-40 re Salz eines solchen Esters einer Verbindung der Formel (I) verstanden werden.
Bevorzugte Ester der Verbindungen der Formel (I) umfassen Carbonsäureester, worin die Nicht-Carbonyl-Hälfte der Estergruppe ausgewählt ist aus Wasserstoff, geradem oder verzweigtem Alkyl (z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, tert-Butyl, n-Butyl), Alkoxyalkyl (z.B. Methoxymethyl), Aralkyl (z.B. Benzyl), Aryloxyalkyl (z.B. Phenoxymethyl), Aryl (z.B. Phenyl, gegebenenfalls substituiert durch Halogen, 45 Ci_4.-Alkyl oder Ci-4-Alkoxy); Sulfonatester, wie Alkyl- oder Aralkylsulfonyl (z.B. Methansulfonyl); Aminosäureester (z.B. L-Valyl oder L-Isoleucyl) und Mono-, Di- oder Triphosphatester.
Bezüglich der oben beschriebenen Ester enthält irgendwelche vorhandene Alkylhälfte vorteilhaft 1 bis 18 Kohlenstoffatome, besonders 1 bis 4 Kohlenstoffatome, sofern nicht anders angegeben. Irgendeine in solchen Estern vorhandene Arylhälfte umfasst vorteilhaft eine Phenylgruppe. 50 Pharmazeutisch annehmbare Salze der Verbindungen der Formel (I) umfassen solche, die von pharmazeutisch annehmbaren, anorganischen und organischen Säuren und Basen abgeleitet sind. Beispiele geeigneter Säuren umfassen Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Perchlorsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Phosphorsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Salicylsäure, Bernsteinsäure, Toluol-p-sulfonsäure, Weinsäure, Essigsäure, Citronensäure, Methansulfonsäure, 55 Ameisensäure, Benzoesäure, Malonsäure, Naphthalin-2-sulfonsäure und Benzolsulfonsäure. Andere Säuren, wie Oxalsäure, können, obzwar sie selbst pharmazeutisch nicht annehmbar sind, bei der Herstellung von Salzen nützlich sein, die als Zwischenprodukte bei der Herstellung der erfindungsgemäs-sen Verbindungen und ihrer pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze brauchbar sind.
Salze geeigneter Basen umfassen Alkalimetall (z.B.Natrium)-, Erdalkalimetall (z.B.Magnesium)-, Am-60 monium- und NR4.+(R=Ci-4-AlkyI)-SaIze.
Die folgenden Bezugnahmen auf eine Verbindung gemäss der Erfindung schliessen sowohl Verbindungen der Formel (I) als auch ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate ein.
Spezielle Verbindungen der Formel (I) schliessen ein: (1a,4a)-4-(6-ChIor-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenylcarbinol; 65 (1a,4oc)-4-(6-Hydroxy-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyl-carbinoI;
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(1a,4a)-4-(6-Amino-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyl-carbinol;
(1a,4a)-4-(6-Mercapto-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyI-carbinol;
(1a,4a)-4-(2-Amino-6-chlor-9H-purin-9-yI)-2-cycIopentenyl-carbinol;
(1a,4a)-4-(2-Amino-6-hydroxy-9H-purin-9-yl)-2-cycIopentenyl-carbinoI;
(1a,4a)-4-(2,6-Diamino-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyl-carbinol;
in Form eines racemischen Gemisches oder eines einzelnen Enantiomeren.
Die erfindungsgemässen Verbindungen besitzen entweder selbst antivirale Aktivität und/oder sind zu solchen Verbindungen metabolisierbar. Insbesondere sind diese Verbindungen wirksam bei der Inhi-bierung der Replikation von Retroviren einschliesslich menschlicher Retroviren, wie menschliche Immunschwäche-Viren (HIV's), die verursachenden Mittel von AIDS.
Gewisse Verbindungen gemäss der Erfindung besitzen Antikrebs-Aktlvität, insbesondere solche, worin Z Wasserstoff ist.
Demnach wird nach einem weiteren Aspekt der Erfindung eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon (wie oben definiert) geschaffen als aktives, therapeutisches Mittel, insbesondere als antivirales Mittel, beispielsweise bei der Behandlung retroviraler Infektionen, oder als Antikrebs-Mittel.
Gemäss einem weiteren oder alternativen Aspekt wird die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Derivats davon (wie oben definiert) zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer viralen Infektion oder eines Antikrebs-Mittels geschaffen.
Die Verbindungen gemäss der Erfindung, die antivirale Aktivität besitzen^ sind auch nützlich bei der Behandlung von AIDS-verwandten Zuständen, wie AIDS-verwandtem Komplex (ARC), anhaltender, allgemeiner Lymphadenopathie (PGL), AIDS-verwandten, neurologischen Zuständen (wie Schwachsinn oder tropische Paraparese), Anti-HIV-Antikörper-positive und HIV-positive Zustände, Kaposi-Sar-kom undthrombopenische Purpura.
Die antiviralen Verbindungen gemäss der Erfindung sind auch wertvoll bei der Vorbeugung der Weiterentwicklung zur klinischen Erkrankung von Individuen, die Anti-HIV-Antikörper- oder HIV-Antigen-positiv sind, und bei der Prophylaxe infolge HIV-Ausgesetztsein.
Die antiviralen Verbindungen der Formel (I) oder ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate können auch zur Vorbeugung von viraler Verunreinigung physiologischer Flüssigkeiten, wie Blut oder Samen, in vitro dienen.
Gewisse Verbindungen der Formel (I) sind auch wertvoll als Zwischenprodukte bei der Herstellung anderer Verbindungen der Erfindung. Für den Fachmann wird ersichtlich, dass die hier erwähnte Behandlung sich sowohl auf die Prophylaxe als auch auf die Behandlung von bestehenden Infektionen oder Symptomen erstreckt.
Es sei weiter erwähnt, dass die Menge der erfindungsgemässen Verbindung, die zur Verwendung bei der Behandlung erforderlich ist, nicht nur mit der besonderen, ausgewählten Verbindung, sondern auch mit dem Verabreichungsweg, der Natur der zu behandelnden Krankheit und dem Alter und dem Zustand des Patienten variieren wird und schliesslich der Beurteilung des behandelnden Arztes oder Veterinärs überlassen bleibt. Im allgemeinen wird jedoch eine geeignete Dosis im Bereich von etwa 1 bis etwa 750 mg/kg, z.B. von etwa 10 bis etwa 750 mg/kg Körpergewicht/Tag sein, wie 3 bis etwa 120 mg/kg Körpergewicht des Empfängers pro Tag, vorzugsweise im Bereich von 6 bis 90 mg/kg/Tag, besonders bevorzugt im Bereich von 15 bis 60 mg/kg/Tag.
Die gewünschte Dosis kann zweckmässig in einer einzigen Dosis dargeboten werden oder als unterteilte Dosierungen, die in geeigneten Intervallen verabreicht werden, beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr Unterdosierungen pro Tag.
Die Verbindung wird zweckmässig in Einheitsdosisform verabreicht; beispielsweise enthaltend 10 bis 1500 mg, zweckmässig 20 bis 1000 mg, am zweckmässigsten 50 bis 700 mg aktiven Bestandteil pro Einheitsdosisform.
In idealer Weise sollte der aktive Bestandteil verabreicht werden, um Spitzenplasmakonzentrationen der aktiven Verbindung von etwa 1 bis etwa 75 nM, vorzugsweise etwa 2 bis 50 nM, besonders bevorzugt etwa 3 bis etwa 30 p.M, zu erreichen. Dies kann beispielsweise durch intravenöse Injektion einer 0,1- bis 5%igen Lösung des aktiven Bestandteils, gegebenenfalls in Salzlösung, oder oral verabreicht als Bolus, enthaltend etwa 1 bis etwa 100 mg/kg aktiven Bestandteil, erreicht werden. Wünschenswerte Blutspiegel können durch eine kontinuierliche Infusion aufrechterhalten werden, um etwa 0,01 bis etwa 5,0 mg/kg/h oder durch intermittierende Infusionen, enthaltend etwa 0,4 bis etwa 15 mg/kg aktiven Bestandteil, zu erzielen.
Während es möglich ist, dass zur Verwendung in der Therapie eine Verbindung gemäss der Erfindung als Rohchemikal verabreicht werden kann, ist es vorzuziehen, den aktiven Bestandteil als pharmazeutische Formulierung darzubieten.
Demnach schafft die Erfindung eine pharmazeutische Formulierung, umfassend eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren Trägern und gegebenenfalls anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen Bestandteilen. Der oder die Träger müssen «annehmbar» sein in dem Sinne, dass sie mit den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich sind und nicht nachteilig für den Empfänger.
Pharmazeutische Formulierungen umfassen solche, die für orale, rektale, nasale, topische (ein-
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schliesslich bukkal und sub-lingual), vaginale oder parenterale (einschliesslich intramuskulär und intravenös) Verabreichung geeignet sind, oder in einer Form, die zur Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation geeignet ist. Die Formulierungen können, wo es angebracht ist, zweckmässig in einzelnen Dosierungseinheiten dargeboten werden und können durch irgendwelche in der pharmazeutischen Industrie bekannte Methoden hergestellt werden. Alle Methoden umfassen den Schritt, dass die aktive Verbindung mit flüssigen Trägern oder feinverteilten, festen Trägem oder beiden zusammengebracht werden und dann erforderlichenfalls das Produkt in die gewünschte Formulierung geformt wird.
Pharmazeutische Formulierungen, geeignet zur oralen Verabreichung, können zweckmässig als einzelne Einheiten, wie Kapseln, Oblatenkapseln oder Tabletten, angeboten werden, wobei jede eine vorbestimmte Menge des aktiven Bestandteils enthält; als Pulver oder Granulate; als Lösung, Suspension oder Emulsion. Der aktive Bestandteil kann auch als Bolus, Latwerge oder Paste dargeboten werden. Tabletten und Kapseln zur oralen Verabreichung können übliche Exzipienten, wie Bindemittel, Füllstoffe, Gleitmittel, Zerteilungsstoffe oder Netzmittel, enthalten. Die Tabletten können nach üblichen Methoden überzogen sein. Orale, flüssige Präparate können in Form von beispielsweise wässrigen oder öligen Suspensionen, Lösungen, Emulsionen, Sirupen oder Elixieren vorliegen oder können als Trockenprodukt zur Aufbereitung mit Wasser oder einem geeigneten anderen Träger vor der Verwendung vorliegen. Solche flüssigen Präparate können übliche Zusätze, wie Suspendiermittel, Emulgiermittel, nichtwässrige Trägerstoffe (die essbare Öle einschliessen) oder Konservierungsmittel, enthalten.
Die Verbindungen gemäss der Erfindung können auch zur parenteralen Verabreichung (z.B. durch Injektion, beispielsweise Bolusinjektion oder kontinuierliche Infusion) formuliert sein und können in Einheitsdosisform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen oder Mehrfachbehältern mit zugesetztem Konservierungsmittel vorliegen. Die Zusammensetzungen können solche Formen, wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder wässrigen Trägern, haben und können Formulierungsmittel enthalten, wie Suspendier-, Stabilisier- und/oder Dispergiermittel. Alternativ kann der aktive Bestandteil in Pulverform vorliegen, erhalten durch aseptische Isolierung des sterilen Feststoffs oder durch Lyophîlisierung aus Lösung, zur Zubereitung mit einem geeigneten Träger, z.B. sterilem, pyrogenfreiem Wasser, vor der Verwendung.
Zur topischen Verabreichung an die Epidermis können die Verbindungen gemäss der Erfindung als Salben, Cremes oder Lotionen oder als transdermales Pflaster bzw. Lappen vorliegen. Salben und Cremes können beispielsweise mit einer wässrigen oder öligen Basis unter Zusatz von geeigneten Ver-dickungs- und/oder Geliermitteln formuliert werden. Lotionen können mit einer wässrigen oder öligen Basis formuliert werden und werden im allgemeinen auch ein oder mehrere Emulgiermittel, Stabilisiermittel, Dispergiermittel, Suspendiermittel, Verdickungsmittel oder Färbemittel enthalten.
Formulierungen, die zur topischen Verabreichung im Mund geeignet sind, umfassen Pastillen, die den aktiven Bestandteil in einem aromatisierten Grundstoff, gewöhnlich Saccharose und Akaziengummi oder Tragant, enthalten; Pastillen, umfassend den aktiven Bestandteil in einer inerten Basis, wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose und Akaziengummi; und Mundwässer, umfassend den aktiven Bestandteil in einem geeigneten, flüssigen Träger.
Pharmazeutische Formulierungen, die zur rektalen Verabreichung geeignet sind, worin der Träger ein Feststoff ist, sind bevorzugt Einheitsdosissuppositorien. Geeignete Träger umfassen Kakaobutter und andere üblicherweise verwendete Materialien, und die Suppositorien können zweckmässig durch Vermischen der aktiven Verbindung mit den erweichten oder geschmolzenen Trägern, nachfolgendes starkes Abkühlen und Ausformen in Formen gebildet werden.
Zur vaginalen Verabreichung geeignete Formulierungen können als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprays vorliegen, enthaltend zusätzlich zu dem aktiven Bestandteil solche Träger, wie sie in der Fachwelt als geeignet bekannt sind.
Zur intra-nasalen Verabreichung können die Verbindungen gemäss der Erfindung als flüssiger Spray oder in Form von Tropfen verwendet werden.
Tropfen können mit einer wässrigen oder nicht-wässrigen Basis formuliert werden, die auch ein oder mehrere Dispergiermittel, löslichmachende Mittel oder Suspendiermittel enthalten. Flüssige Sprays werden zweckmässig aus Druckpackungen geliefert.
Zur Verabreichung durch Inhalation können die Verbindungen gemäss der Erfindung zweckmässig aus einem Inhalator bzw. Einblasapparat, Zerstäuber oder Druckpackung oder anderem geeigneten Mittel zur Lieferung eines Ärosolsprays geliefert werden. Druckpackungen können ein geeignetes Treibgas, wie Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas, enthalten. Im Falle eines Ärosols unter Druck kann die Dosiseinheit bestimmt werden, indem ein Ventil vorgesehen wird, das eine abgemessene Menge liefert.
Alternativ können die Verbindungen gemäss der Erfindung zur Verabreichung durch Inhalation oder Einblasen die Form einer trockenen Pulverzusammensetzung haben, beispielsweise ein Pulvergemisch der Verbindung und einer geeigneten Puiverbasis, wie Lactose oder Stärke. Die Pulverzusammensetzung kann in Einheitsdosierungsform vorliegen, beispielsweise in Kapseln oder Patronen oder z.B. Gelatine- oder Pflasterpackungen, woraus das Pulver mit Hilfe eines Inhalators oder Einblasegeräts verabreicht werden kann.
Gewünschtenfalls können die obigen Formulierungen angepasst werden, dass eine Dauerabgabe bzw. Langzeitwirkung (sustained release) des aktiven Bestandteils erfolgt.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäss der Erfindung können auch andere aktive Bestandteile, wie antimikrobieile Mittel oder Konservierungsstoffe, enthalten.
Die Verbindungen gemäss der Erfindung können auch in Kombination mit anderen therapeutischen Mitteln, beispielsweise mit anderen Anti-Infektionsmitteln, verwendet werden. Insbesondere können die erfindungsgemässen Verbindungen zusammen mit bekannten antiviralen Mitteln angewandt werden.
Die Erfindung schafft so gemäss einem weiteren Aspekt eine Kombination, umfassend eine Verbindung der Formel (I) oder ein physiologisch annehmbares Derivat davon, zusammen mit einem anderen therapeutisch aktiven Mittel, insbesondere einem antiviralen Mittel.
Die oben erwähnten Kombinationen können zweckmässig zur Verwendung in Form einer pharmazeutischen Formulierung vorliegen, und so umfassen pharmazeutische Formulierungen, die eine Kombination, wie oben definiert, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür enthalten, einen weiteren Aspekt der Erfindung.
Geeignete, therapeutische Mittel zur Verwendung in solchen Kombinationen umfassen acyclische Nucleoside, wie Aciclofir, Interferone, wie a-lnterferon, Nierenausscheidungsinhibitoren, wie Probe-nicid, Nucleosidtransportinhibitoren, wie Dipyridamol, 2',3'-Didesoxynucleoside, wie 2',3'-Didesoxycyti-din, 2',3-Didesoxyadenosin, 2',3-Didesoxyinosin, 2',3'-Didesoxythymidin und 2',3'-Didesoxy-2',3'-di-dehydrothymidin, und Immunomodulatoren, wie Interleukin II (IL2) und Granulocytmakrophagenkolonien-stimulierender Faktor (GM-CSF), Erythropoetin und Ampligen.
Die individuellen Komponenten solcher Kombinationen können entweder nacheinander oder gleichzeitig in getrennten oder kombinierten, pharmazeutischen Formulierungen verabreicht werden.
Wenn die Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon in Kombination mit einem zweiten therapeutischen Mittel, das gegen das gleiche Virus aktiv ist, verwendet wird, kann die Dosierung jeder Verbindung von derjenigen differieren, wenn die Verbindung allein genommen wird. Geeignete Dosierungen werden leicht durch den Fachmann festgestellt.
Die Verbindungen der Formel (I) und ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate können durch irgendeine bekannte Methode zur Herstellung von Verbindungen analoger Struktur hergestellt werden.
Geeignete Methoden zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) und ihrer pharmazeutisch annehmbaren Derivate sind weiter unten beschrieben. Die Gruppen X und Z sind wie oben definiert, sofern nicht anders angegeben. Es sei erwähnt, dass die folgenden Reaktionen die Verwendung von Ausgangsmaterialien mit geschützten funktionellen Gruppen erforderlich machen oder zweckmässig angewandt werden können und die Abspaltung der Schutzgruppen kann demnach als Zwischenschritt oder Endschritt erforderlich sein, um die gewünschte Verbindung zu erhalten. Der Schutz der funktionellen Gruppen und Abspaltung der Schutzgruppen kann unter Anwendung üblicher Mittel erfolgen. So können beispielsweise Aminogruppen durch eine Gruppe, ausgewählt aus Aralkyl (z.B. Benzyl), Acyl oder Aryl (z.B. 2,4-Dinitrophenyl), geschützt werden; die anschliessende Entfernung der Schutzgruppe wird, falls erwünscht, durch Hydrolyse oder Hydrogenolyse, je nach Zweckmässigkeit, unter Verwendung von Standardbedingungen durchgeführt. Hydroxylgruppen können geschützt werden unter Verwendung irgendeiner üblichen Hydroxyl-Schutzgruppe, beispielsweise wie in «Protective Groups in Organili Chemistry», Herausgeber J.F.W. McOmie (Plenum Press, 1973), oder «Protective Groups in Or-ganic Synthesis» von Theodora W. Greene (John Wiley and Sons, 1981) beschrieben. Beispiele geeigneter Hydroxyl-Schutzgruppen schliessen ein: Gruppen, ausgewählt aus Alkyl (z.B. Methyl, tert.-Butyl oder Methoxymethyl), Aralkyl (z.B. Benzyl, Diphenylmethyl oder Triphenylmethyl), heterocyclische Gruppen, wie Tetrahydropyranyl, AcyI(z.B. Acetyi oder Benzoyl)- und Silylgruppen, wie Trialkylsilyl (z.B. tert.-ButyIdimethylsilyl). Die Hydroxyl-Schutzgruppen können durch übliche Techniken entfernt werden. So können beispielsweise Alkyl-, Silyl-, Acyl- und heterocyclische Gruppen durch Solvölyse entfernt werden, z.B. durch Hydrolyse unter sauren oder basischen Bedingungen. Aralkylgruppen, wie Triphenylmethyl, können in ähnlicher Weise durch Solvolyse entfernt werden, z.B. durch Hydrolyse unter sauren Bedingungen. Aralkylgruppen, wie Benzyl, können durch Hydrogenolyse in Anwesenheit eines Edelmetallkatalysators, wie Palladium-auf-Kohle, abgespalten werden. Silylgruppen können auch zweckmässig entfernt werden unter Verwendung einer Quelle für Fluoridionen, wie Tetra-n-butylammo-niumfluorid.
In einem ersten Verfahren (A) können Verbindungen der Formel (I) und pharmazeutisch annehmbare Derivate davon hergestellt werden durch Reaktion einer Verbindung der Formel (II)
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(worin X und Z Substituenten mit der Bedeutung in Formel (I) oder geschützte Formen davon sind und Y eine Hydroxylgruppe oder eine geschützte Form davon ist) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Derivats davon mit einem Reagens, ausgewählt aus Ameisensäure und reaktiven Derivaten davon, und nachfolgend, falls notwendig, Entfernung unerwünschter Gruppen, die durch dieses Reagens eingeführt wurden, und/oder Entfernung irgendwelcher vorhandener Schutzgruppen.
Beispiele für geeignete Derivate der Ameisensäure, welche in dem obigen Verfahren (A) verwendet werden können, schliessen ein: Orthoformiate (z.B. Triethylorthoformiat), Dialkoxymethylacetate (z.B. Diethoxymethylacetat), Dithioameisensäure, Formamid, s-Triazin oderFormamidinacetat.
Unerwünschte Gruppen, die durch Ameisensäure oder ein reaktives Derivat davon eingefühlt werden, können zweckmässig durch milde Hydrolyse entfernt werden, beispielsweise unter Venwendung einer anorganischen Säure, wie wässrige Salzsäure.
Wird ein Trialkylorthoformiat, wie Triethylorthoformiat, verwendet, ist dies zweckmässig auch das Lösungsmittel für die Reaktion. Andere Lösungsmittel, welche verwendet werden können, umfassen Amide (z.B. Dimethylformamid oder Dimethyiacetamid), chlorierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Dichlormethan), Ether (z.B. Tetrahydrofuran) oder Nitrile (z.B. Acetonitril).
In einigen Fällen (z.B. wenn ein Trialkylorthoformiat, wie Triethylorthoformiat, verwendet wird) kann die Reaktion bevorzugt in Anwesenheit eines Katalysators, wie einer starken Säure (z.B. konzentrierte Salzsäure, Salpetersäure oder Schwefelsäure) durchgeführt werden. Die Reaktion kann bei einer Temperatur im Bereich von -25 bis +150°C, z.B. 0 bis 100°C, und zweckmässig bei Umgebungstemperatur erfolgen.
Bei einem anderen Verfahren (B) werden Verbindungen der Formel (1) und ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate oder eine geschützte Form davon einer inneren Umwandlungsreaktion unterworfen, wodurch der ursprünglich vorhandene Substituent X durch einen anderen Substituenten X ersetzt wird und/oder die ursprünglich vorhandene Gruppe Z wird durch eine andere Gruppe Z ersetzt, und anschliessend, falls notwendig, Entfernung irgendwelcher vorhandener Schutzgruppen.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens (B) können Verbindungen der Formel (I), worin X eine Gruppe NRR1 darstellt (wobei R und R1 wie vorstehend definiert sind), hergestellt werden durch Aminie-rung einer entsprechenden Verbindung der Formel (I), worin X ein Halogenatom (z.B. Chlor) darstellt. Die Aminierung kann bewirkt werden durch Reaktion mit einem Reagens HNRR1 (worin R und R1 wie vorstehend definiert sind), zweckmässig in einem Lösungsmittel, wie einem Alkohol (z.B. Methanol). Die Reaktion kann bei irgendeiner geeigneten Temperatur durchgeführt werden und zweckmässig bei einer erhöhten Temperatur, wie unter Rückfluss oder, wenn flüssiges Ammoniak verwendet wird, in einem verschlossenen Rohr bei etwa 50 bis 80°C. Geeignete Bedingungen für die Umwandlung der Halogenide zu sekundären und tertiären Aminen wurden auch von I.T. Harrison et al., Compendium of Organic Synthe-tic Methods, Wiley-Interscience, New York (1971) auf den Seiten 250 bis 252 beschrieben.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens (B) können Verbindungen der Formel (I), worin X eine Gruppe OR darstellt (R ist wie vorstehend definiert), durch Austausch des Halogen- (z.B. Chlor) atoms mit einem geeigneten Anion RO~ hergestellt werden. Wenn R ein Wasserstoffatom bedeutet, kann die Austauschreaktion durch Hydrolyse durchgeführt werden, die in Wasser oder in einem Gemisch von Wasser und einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie einem Alkohol (z.B. Methanol oder Ethanol), einem Ether (z.B. Dioxan oder Tetrahydrofuran), einem Keton (z.B. Aceton), einem Amid (z.B. Dimethylformamid) oder einem Sulfoxid (z.B. Dimethylsulfoxid), zweckmässig in Anwesenheit einer Säure oder Base, bewirkt werden kann. Geeignete Säuren umfassen organische Säuren, wie p-Toluolsulfon-säure, und anorganische Säuren, wie Salz-, Salpeter- oder Schwefelsäure. Geeignete Basen umfassen anorganische Basen, wie Alkalimetallhydroxide oder -carbonate (z.B. Natrium- oder Kaliumhydroxid oder -carbonat). Wässrige Säure oder Base kann auch als Reaktionslösungsmittel verwendet werden. Die Hydrolyse kann zweckmässig bei einer Temperatur im Bereich von -10 bis +150°C, z.B. unter Rückfluss, durchgeführt werden. Bedeutet R eine C-i^-Alkyl- oder Arylgruppe, wird das Anion RO~ zweck7
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massig gebildet aus einem entsprechenden Alkohol ROH unter Verwendung einer anorganischen Base, wie einem Alkalimetall (z.B. metallisches Natrium) oder einem Alkalimetallhydrid (z.B. Natriumhydrid). Die Reaktion mit dem in situ gebildeten Anion kann zweckmässig bei Umgebungstemperatur bewirkt werden.
Bei einer weiteren Durchführungsform des Verfahrens (B) können Verbindungen der Formel (I), worin X eine Gruppe SH bedeutet, hergestellt werden durch Reaktion der Halogenverbindung der Formel (I) mit Thioharnstoff in einem geeigneten Lösungsmittel, wie einem Alkohol (z.B. n-Propanol), bei erhöhter Temperatur (z.B. Rückfluss) und nachfolgende alkalische Hydrolyse. Geeignete Basen, die verwendet werden können, umfassen Alkalimetallhydroxide (z.B. Natriumhydroxid). Die Reaktion kann zweckmässig durchgeführt werden gemäss der Methode von G.G. Urquart et al., Org.Syn.Coll., Band 3, 363 (1953), z.B. durch Erhitzen des Zwischenprodukts mit wässriger NaOH während etwa 0,25 bis etwa 5 Stunden unter Rückfluss.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens (B) können Verbindungen der Formel (I), worin X ein Wasserstoffatom bedeutet, hergestellt werden durch Reduktion der Halogenverbindung der Formel (!) unter Verwendung eines reduzierenden Systems, das den Rest des Moleküls nicht angreift. Geeignete Reduktionsmittel, die verwendet werden können, um die gewünschte Enthalogenierungsreaktion zu bewirken, umfassen metallisches Zink/Wasser unter Verwendung der von J.R. Marshall et al., J. Chem. Soc., 1004 (1951), beschriebenen Methode. Alternativ kann die Reaktion durch Photolyse in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, enthaltend 10% Triethylamin, und zweckmässig in einem Rayonet-photochemischen Reaktor (2537A) gemäss dem Verfahren von V. Nair et al., J. Org. Chem., 52.1344 (1987), durchgeführt werden.
Bei noch einer weiteren Durchführungsform des Verfahrens (B) können Verbindungen der Formel (l), worin X ein Halogenatom ist, hergestellt werden aus einer anderen Halogenverbindung der Formel (I) durch übliche Methoden von Halogenid-Halogenid-Austausch. Alternativ kann, wenn X Chlor bedeutet, dieser Substituent durch ein anderes Halogenatom ersetzt werden unter Verwendung verschiedener p-(Halo)-benzoldiazoniumchloride nach bekannten Verfahren.
Verbindungen der Formel (I), worin X eine Gruppe SH ist, wobei R für eine Ci-4-AlkyI- oder Arylgrup-pe steht, können aus den entsprechenden Thiolen unter Anwendung von Standardmethoden der Alkylie-rung oder Arylierung, beispielsweise wie in US-PS 4383 114 beschrieben, hergestellt werden.
Verbindungen der Formel (I), worin Z eine Hydroxylgruppe bedeutet, können zweckmässig hergestellt werden aus einer entsprechenden Verbindung der Formel (l), worin Z für NH2 steht, durch Reaktion mit Salpetrigsäure, beispielsweise unter Anwendung der von J. Davoll in J. Amer. Chem. Soc., 23, 3174 (1951), beschriebenen Verfahrensweise.
Viele der oben beschriebenen Reaktionen wurden ausführlich im Zusammenhang mit der Pürinnucleo-sid-Synthese beschrieben, beispielsweise in Nucleoside Analogs » Chemistry, Biology and Medicai Applications, R.T. Walker et al., Herausgeb., Plenum Press, New York (1979) auf den Seiten 193-223, deren Offenbarungsgehalt durch die hier angegebene Bezugnahme miteinbezogen ist.
Pharmazeutisch annehmbare Salze der erfindungsgemässen Verbindungen können hergestellt werden gemäss US-PS 4 383 114, deren Offenbarungsgehalt durch die hier angegebene Bezugnahme miteinbezogen ist. So kann beispielsweise, wenn es gewünscht wird, ein Säureadditionssalz einer Verbindung der Formel (i) herzustellen, das Produkt irgendeines der obigen Verfahren in ein Salz überführt werden durch Behandlung der enstandenen, freien Base mit einer geeigneten Säure unter Anwendung üblicher Methoden. Pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssaize können hergestellt werden durch Umsetzung der freien Base mit einer geeigneten Säure, gegebenenfalls in Anwesenheit eines geeigneten Lösungsmittels, wie eines Esters (z.B. Ethylacetat) oder eines Alkohols (z.B. Methanol, Ethanol oder Iso-propanol). Anorganische Basensalze können hergestellt werden durch Reaktion der freien Base mit einer geeigneten Base, wie einem Alkoxid (z.B. Natriummethoxid), gegebenenfalls in Anwesenheit eines Lösungsmittels, wie eines Alkohols (z.B. Methanol). Pharmazeutisch annehmbare Salze können auch aus anderen Salzen hergestellt werden einschliesslich anderer pharmazeutisch annehmbarer Salze der Verbindungen der Formel (l) unter Verwendung üblicher Methoden.
Eine Verbindung der Formel (I) kann in ein pharmazeutisch annehmbares Phosphat oder anderen Ester überführt werden durch Reaktion mit einem phosphorylierenden Mittel, wie poci3, oder einem geeigneten veresternden Mittel, wie einem Säurehalogenid oder -anhydrid, wie es zweckmässig ist. Ein Ester oder Salz einer Verbindung der Formel (l) kann in die Stammverbindung beispielsweise durch Hydrolyse umgewandelt werden.
Die Verbindungen der Formel (II) und Salze davon sind neue Verbindungen und bilden ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung.
Die Verbindungen der Formel (II), worin Z für Wasserstoff oder Hydroxyl steht, können direkt aus der Verbindung 2a
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10 hergestellt werden durch Reaktion mit einem Überschuss eines Pyrimidins der Formel (III)
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à/"2-
I B (III)
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z n y
(worin Y ein Halogenatom, z.B. Chlor, ist und Z für Wasserstoff oder Hydroxyl steht) in Anwesenheit einer Aminbase, wie Triethylamin, und in einem alkoholischen Lösungsmittel (z.B. n-Butanol), zweckdienlich unter Rückfluss.
25 Verbindungen der Formel (II), worin Z für NH2 steht, können hergestellt werden unter Verwendung der Verbindung der Formel 2a durch Reaktion mit einem Überschuss eines Pyrimidins der Formel (IV)
/ \ (iv)
! 1
ss /\ /\
h2n n y
[worin Y wie in der obigen Formel (III) definiert ist] unter ähnlichen Bedingungen, wie sie eben vorstehend für die Herstellung von Verbindungen der Formel (II), worin Z für Wasserstoff oder Hydroxyl 40 steht, beschrieben sind, um eine Verbindung der Formel (V)
50 h2n n t|!h ho-CH2v
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N •
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I i
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zu erhalten, die diazotiert werden kann unter Verwendung eines Diazoniumsalzes ArN2+E~ (worin Ar eine aromatische Gruppe bedeutet, z.B. p-Chiorphenyl, und E~ ein Anion, z.B. ein Halogenid, wie Chlorid, bedeutet) in einem Lösungsmittel, wie Wasser, einer organischen Säure, wie Essigsäure, oder einem Gemisch davon, zweckmässig bei etwa Umgebungstemperatur, um eine Verbindung der Formel (VI)
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X
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K'sN-Ar
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(VI)
zu ergeben (worin Ar wie zuvor definiert ist), die in die gewünschte Verbindung der Formel (II) durch Reduktion unter Venwendung von beispielsweise einem reduzierenden Metall, wie Zink, in Anwesenheit einer Säure, z.B. Essigsäure, überführt werden kann. Es sei festgestellt, dass die Auswahl des reduzierenden Mittels von der Natur der Gruppe X abhängen wird.
Die Verbindung 2a kann aus dem Versatil-Vorläufer, 1a-Acetylamino-3a-acetoxy-methylcycIopent-2-en (1a) durch Hydrolyse in Anwesenheit einer schwachen Base, wie eines Erdalkalimetallhydroxids, hergestellt werden.
Eine besonders zweckmässige Synthese der Verbindungen der Formel (I) über 6-Chlorverbindungen der Formel (II) ist im folgenden aufgeführt.
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4a
Die Verbindung 2a und Verbindungen der Formeln (V) und (VI) sind neue Zwischenprodukte. Die Verbindungen der Formeln (V) und (VI) bilden weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung.
Die Verbindung 1a ist eine bekannte Verbindung, die in der US-PS 4138 562 beschrieben ist.
Wenn die Verbindung der Formel (I) als einziges Isomeres gewünscht ist, kann sie erhalten werden entweder durch Aufspaltung des Endprodukts oder durch stereospezifische Synthese aus isomer-reinem Ausgangsmaterial oder irgendeinem geeigneten Zwischenprodukt.
Die Aufspaltung des Endprodukts oder eines Zwischenprodukts oder Ausgangsmaterials kann daher durch irgendeine in der Fachwelt bekannte Methode bewirkt werden: siehe beispielsweise «Stereo-
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chemistry of Carbon Compounds» von E.L. Eliei (McGraw Hill, 1962), und «Tables of Resolving Agents» von S.H. Wilen.
Eine zweckmässige Méthode zur Erzielung chiral-reiner Verbindungen der Formel (1) besteht in der enzymatischen Umwandlung eines racemischen Gemisches der Verbindung oder eines Vorläufers davon. Durch eine solche Methode können sowohl (+)- als auch (-^-Verbindungen der Formel (I) in optisch reiner Form erhalten werden. Geeignete Enzyme umfassen Desaminasen, wie Adenosindesaminase,
Die Erfindung wird weiterhin unter Bezugnahme auf die folgenden, detaillierten Beispiele beschrieben, worin die Elementaranalysen durch M-H-W Laboratories, Phoenix, AZ, durchgeführt wurden. Die Schmelzpunkte wurden auf einem Mel-Temp-Apparat bestimmt und sind korrigiert. Die kernmagnetischen Resonanzspektren wurden auf Jeol FX 90QFT- oder Nicollet NT300-Spektrometern erhalten und in DMSO-De bestimmt. Chemische Verschiebungen sind ausgedrückt in ppm Abwärtsfeld von Me^Si. IR-Spektren wurden als KBr-Pellets mit einem Nicollet 50XC FT-IR-Spektrometer bestimmt, und UV-Spektren wurden am Beckmann DU-8-Spektrophotometer gemessen.' Die Massenspektren wurden mit einem AEI Scientific Apparatus Limited MS-30-Massenspektrometer erhalten. Die Dünnschichtchroma-tographie (TLC) wurde an 0,25 mm Schichten von Merck-Silicagel (230-400 mesh) durchgeführt. Alle Chemikalien und Lösungsmittel sind Reagens-Reinheitsgrad, sofern nicht anders angegeben. Der Ausdruck «aktiver Bestandteil», wie er in den Beispielen verwendet wird, bedeutet eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon.
Beispiel 1
fiW1a.4rcV4-iï5-Amin0-6-chl0r-4-pvrimidinvh-amin0l-2-cvcl0Dentenvlcarbin0l (3aì
Ein Gemisch von 1«~Acetylamino-3a-acetoxymethyl-cyclopent-2-en (1a) (3,0 g, 15 mMol) und wässri-gem Bariumhydroxid (0,5N, 300 ml) wurde über Nacht unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde es mit Trockeneis neutralisiert. Der Niederschlag wurde abfiltriert und die wässrige Lösung wurde zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wurde mit absolutem Ethanol extrahiert und erneut eingeengt und ergab 2a als farblosen Sirup, 1,6 g (14 mMol).
Zu diesem Sirup wurden 5-Amino-4,6-dichIorpyrimidin (4,59 g, 28 mMol), Triethylamin (4,2 g, 42 mMol) und n-Butanol (50 ml) gegeben, und die Mischung wurde 24 h unter Rückfluss erhitzt. Die flüchtigen Lösungsmittel wurden entfernt, der Rückstand wurde an Silicagel (7 g) absorbiert, das in einer Flash-Säule (flash column) (4,0 x 12 cm) gepackt war, und mit CHCl3-MeOH (20/1) eluiert und ergab 2,69 g (74%) der Verbindung 3a; Fp. 130-132°C. Eine analytische Probe wurde durch Umkristallisieren aus Ethylacetat (EtOAc) erhalten; Fp. 134-135°C.
MS (30 ev, 200°C): m/e 240 und 242 (M+ und M++2), 209 (M+~31), 144 (B+);
IR: 3600-2600 (OH), 1620,1580 (C=C, C=N);
Analyse: (C10H13CIN4O) C, H, N.
Beispiel 2
(±)-(1a.4a)-4-r(2-Amino-6*chlor-4-Dvrimidinvl)-aminol-2-cvcloDentenvlcarbinol (4a)
Zu 14 mMol rohem 2a (Beispiel 1) wurden 2-Amino-4,6-dichlorpyrimidin (3,74 g, 22,8 mMol), Triethylamin (15 ml) und n-Butanoi (75 ml) gegeben und die Mischung wurde 48 h unter Rückfluss erhitzt. Die flüchtigen Lösungsmittel wurden entfernt, der Rückstand mit Methanol behandelt, um das ungelöste Nebenprodukt (das doppelte Pyrimidinnucleosid) abzutrennen. Die methanolische Lösung wurde an Silicagel (8 g), das in eine Säule (4,0 x 14 cm) gepackt war, absorbiert und mit CHCl3-MeOH (40/1) eluiert und ergab 1,52 g (42%) rohes 4a. Das Produkt wurde aus Ethylacetat umkristallisiert und ergab 4a; Fp. 132-134°C.
MS (30 ev, 200°C): m/e 240 und 242 (M* und M++2), 209 (M+-31), 144 (B+);
1R: 3600-3000 (NH2, OH), 1620,1580 (C=C, C=N);
Analyse (C10H13CIN4) C, H, N.
Beispiel 3
f±Vf1a.4KÎ-4-fiï2-Amino-6-chlor-5-f4-Chlorphenvn-azoT-4-pvrimidinvl-aminoi-2-cvclopenìenvlcarbinol (5aY
Eine kalte Diazoniumsalz-Lösung wurde hergestellt aus p-Chloranilin (1,47 g, 11,5 mMol) in 3N HCl (25 ml) und Natriumnitrit (870 mg, 12,5 mMol) in Wasser (10 ml). Diese Lösung wurde zu einem Gemisch von 4a (2,40 g, 10 mMol), Essigsäure (50 ml), Wasser (50 ml) und Natriumacetat-trihydrat (20 g) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Der gelbe Niederschlag wurde filtriert und mit kaltem Wasser bis zur Neutralität gewaschen, dann wurde er im Abzug luftgetrocknet, um 3,60 g (94%) 5a zu ergeben, Fp. 229°C (Zers.). Die analytische Probe wurde aus Aceton-Methanol (1/2) erhalten, Fp. 241-243°C (Zers.).
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MS (30 ev, 260°G): m/e 378 und 380 (M* und M++2), 282 (B+);
IR: 3600-3000 (NH2, OH), 1620,1580 (C=C, C=N);
Analyse: (C16H16CI2N6O)
Beispiel 4
feW 1 a.4aV4-[Y2.5-Diamino-6-chlor-4-pvrimidinvh-aminol-2-cvclopentenvlcarbinol (6a)
Ein Gemisch von 5a (379 mg, 1 mMol), Zinkstaub (0,65 g, 10 mMol), Essigsäure (0,32 ml), Wasser (15 ml) und Ethanol (15 ml) wurde 3 h unter Stickstoff zum Rückfluss erhitzt. Das Zink wurde entfernt und die Lösungsmittel wurden verdampft. Der Rückstand wurde an Silicagel (2 g), das in eine Säule von 2,0 x 18 cm gepackt war, absorbiert und mit CHGl3-MeOH (15/1) eluiert. Es wurde ein rosa Sirup erhalten. Weitere Reinigung aus Methanol-Ether lieferte 6a als rosa Kristalle, 170 mg (66%), Fp. 168-170°C.
MS (30 ev, 220°C): m/e 255 und 257 (M+ und M++2), 224 (M+-31), 159 (B+);
IR: 3600-3000 (NH2, OH), 1620,1580 (C=C, C=N);
Analyse: (C10H14CIN5) C, H, N.
Beispiel 5
(+W1 ct.4ccV4-(6-Chlor-9H-Purin-9-vh-2-cvclopentenvlcarbinol /7a)
Ein Gemisch von 3a (1,30 g, 5,4 mMol), Triethylorthoformiat (30 ml) und Salzsäure (12N, 0,50 ml) wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei 35°C im Vakuum eingedämpft. Zu dem Rückstand wurde wässrige Salzsäure (0,5N, 30 ml) gegeben und die Mischung wurde 1 h gerührt. Das Gemisch wurde mit 1N Natriumhydroxid auf pH 7-8 neutralisiert und an Silicagel (8 g), das in eine Säule (4,0 x 8 cm) gepackt war, absorbiert und mit CHCÌ3-MeOH (20/1) eluiert und ergab weisse Kristalle von 7a, 1,12 g (82%). Das Rohprodukt wurde aus Ethylacetat umkristallisiert und lieferte 7a, Fp. 108-110°C.
MS (30 ev, 200°C): m/e 250 und 252 (M+ und M+ +2), 219 (M+"31), 154 (B+);
IR: 3600-2800 (OH), 1600 (C=C, C=N);
Analyse: (C11H11CIN4O) C, H, N.
Beispiel 6
f+H1a.4ai-4-f6-Hvdroxv-9H-Purin-9-vD-2-cvclopentenvlcarbinol (8ai
Ein Gemisch von 7a (251 mg, 1 mMol) und wässrigem Natriumhydroxid (0,2N, 10 ml) wurde 3 h zum Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung mit Essigsäure auf pH 5-6 eingestellt. Die Reaktionsmischung wurde an Silicagel (2 g), das in eine Säule (2,0 x 11 cm) gepackt war, absorbiert und mit CHCfe-MeOH (10/1) eluiert und ergab 105 mg (45%) 8a. Das weisse Rohprodukt wurde aus Wasser-Methanol (3/1) umkristallisiert und lieferte 8a, Fp. 248-250°C (Zers.).
MS (30 ev, 300°C): m/e 232 (M+), 214 (M+-18), 136 (B+);
IR: 3600-2600 (OH), 1680,1600 (C=0, C=C, C=N);
Analyse: (C11H12N4O2) C, H, N.
Beispiel 7
feW1a.4aV4-(6-Amino-9H-purin-9-vB-2-cvclopentenvlcarbinol (9ai
Flüssiges Ammoniak wurde in eine Bombe geleitet, die eine Lösung von 7a (250 mg, 1 mMol) in Methanol (5 ml) bei -80°C enthielt. Die Bombe wurde verschlossen und 24 h bei 60°C erhitzt. Ammoniak und Methanol wurden eingedampft und der Rückstand aus Wasser umkristallisiert und ergab weissliche Kristalle von 9a, 187 mg (81%), Fp. 198-200°C.
MS (30 ev, 210°C): m/e 231 (M+), 213 (M+-18), 135 (B+);
IR: 3600-2600 (NH2, OH), 1700,1600 (C=C, C=N);
Analyse: (CnHt3N50) C, H, N.
Beispiel 8
teVf1a.4aV4-f6-Mercapto-9H-Purin-9-vn-2-cvclopentenvlcarbinol (10a)
Ein Gemisch von 7a (125 mg, 0,5 mMol), Thioharnstoff (40 mg, 0,64 mMol) und n-Propanol (5 ml) wurde 2 h zum Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde der Niederschlag durch Filtrieren isoliert, mit n-Propanol gewaschen und in Natriumhydroxid (1N, 5 ml) gelöst. Die Lösung wurde mit Essigsäure auf pH 5
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eingestellt. Das rohe 10a (90 mg, 73%) wurde erneut isoliert, Fp. 260-262°C (Zers.), und aus N,N-Dime-
thylformamid umkristallisiert und ergab 10a, Fp. 263-265°C (Zers.).
MS (30 ev, 290°C): m/e 248 (M+), 230 (MM8), 152 (B+);
IR; 3600-3200 (OH), 3100,2400 (Sch), 1600 (C=C, C=N);
Analyse: (C11H12N4OS) C, H, N.
Beispiel 9
f±W1rc.4rcV4-(2-Amino-6-chlor-9H-Durin-9-vn-2-cvclopentenvlcarbinol 113a)
Eine Mischung von 6a (1,41 g, 5,5 mMol), Triethylorthoformiat (30 ml) und Salzsäure (12N, 1,40 ml) wurde über Nacht gerührt Die Suspension wurde im Vakuum getrocknet. Verdünnte Salzsäure (0,5N, 40 ml) wurde zugesetzt und die Mischung 1 h bei Raumtemperatur umgesetzt. Die Mischung wurde mit 1N Natriumhydroxid auf pH 8 neutralisiert und an Silicagel (7,5 g), das in eine Säule (4,0 x 10 cm) gepackt war, absorbiert und mit GHCb-MeOH (20/1) eluiert und ergab weissliche Kristalle von 13a, 1,18 g (80%). Das Rohprodukt wurde aus Ethanol umkristallisiert und lieferte 13a, Fp. 145-147°C.
MS (30 ev, 220°C): m/e 265 und 267 (M+ und M++2), 235 (m+"30), 169 (B+);
IR: 3600h-2600 (NHa, OH), 1620-1580 (C=C, C=N);
Analyse: (CtiHi2N50CI.3/4H20) C, H, N.
Beispiel 10
fe)-f1«.4a)-4-(2-Amino-6-hvdroxv-9H-purin-9-vl)-2-cvclopentenvlcarbinol (14a)
Ein Gemisch von 13a (266 mg, 1 mMol) und wässrigem Natriumhydroxid (0,33N) wurde 5 h zum Rückfluss erhitzt, an Silicagel (2 g), das in eine Säule (2,0 x 7,5 cm) gepackt war, absorbiert und mit CHCI3-MeOH (5/1) eluiert. Das Rohprodukt wurde aus Methanol-Wasser (1/4) umkristallisiert und ergab weisse Kristalle von 14a, 152 mg (61%), Fp. 254-256°C (Zers.).
MS (30 ev, 200°C): m/e 247 (M+), 217 (M+"30), 151 (B+);
IR: 3600-2600 (NHa, OH),1700,1600 (C=0, C=C, C=N);
Analyse: (C11H13N5O2.3/4H2O) C, H, N.
Beispiel 11
f±V( 1 cc.4ot)-4-(2.6-Diamino-9H-purin-9-vl)-2-cvclopentenvlcarbinol ( 15a)
Flüssiges Ammoniak wurde in eine Lösung von 13a (265 mg, 1 mMol) in Methanol (10 ml) bei -80°C in einer Bombe geleitet Die Bombe wurde verschlossen und 48 h auf 75°C erhitzt. Ammoniak und Methanol wurden eingedampft. Der Rückstand wurde an Silicagel (2 g), das in eine Säule (2,0 x 10 cm) gepackt war, absorbiert und mit CHCIsMeOH (15/1) eluiert. Das Rohprodukt wurde aus Ethanol umkristallisiert und ergab196 mg (80%) 15a, Fp. 152-155°C.
MS (30 ev, 200°G): m/e 246 (M+), 299 (M+-17), 216 (M+-30), 150 (B+);
IR: 3600-3000 (NH2, OH), 1700,1650,1600 (C=0, C=C, C=N);
Analyse: (CnH^NeO) C, H, N.
Beispiel 12
(1S.4R)-4-(2.6-Diamino-9H-purin-9-vl)-2-cvclopentenvlcarbinol
[(1 S,4R)-4-(2,6-Diamino-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenmethanol]
fa) Zwischenverbinduna 1:
(1 R,2S,3R,5R)-3-[6-Amino-9H-purin-9-yl]-5-[((1,1-dimethyIethyl)-dimethylsilyIoxy)-methyl]-1,2-cyclo-pentandiol (-) Aristeromycin (1 Journal of the American Chemical Society 1983, Band 105, 4049-4055) (12,505 g), tert.-Butyldimethylsilylchlorid (7,8 g) und Imidazol (12,96 g) in trockenem Dimethylformamid (85 ml) wurden 2h h bei Umgebungstemperatur gerührt. Die erhaltene Lösung wurde mit Ethylacetat (500 ml) verdünnt, dann mit Wasser (3 x 100 ml) und Salzlösung (50 ml) gewaschen, bevor ein weisser Feststoff auskristallisierte. Dieser wurde durch Filtrieren gesammelt, mit Ethylacetat gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und ergab das Titelprodukt (3,92 g).
1H-NMR (DMSO-de) 8,15 (1H), 8,09 (1H), 7,19 (2H), 5,00 (1H), 4,72 (1H), 4,69 (1H), 4,36 (1H), 3,85 (1H), 3,67 (2H), 2,23 (1H), 2,09 (1H), 1,79 (1H), 0,89 (9H), 0,07 (6H).
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(b) Zwischenverbinduna 2:
(4R,3aS,6R,6aR)-4-[6-Amino-9H-purin-9-yl]-6-[((1,1-dimethylethyl)-dimethylsilyloxy)-methyl]-3a,5,6,6a-tetrahydro-4H-cyclopenta-1,3-dioxoI-2-thion
Eine gerührte Suspension von Zwischenverbindung 1 (3,45 g) in trockenem Dimethylformamid (56 ml) wurde mit 1,1-Thiocarbonyldiimidazol (3,3 g) behandelt und ergab eine gelbe Lösung. Nach 15h h bei Umgebungstemperatur wurde die entstandene Lösung mit der von einem vorhergehenden Experiment (6% Einwaage) kombiniert und das Lösungsmittel wurde durch Verdampfen entfernt. Das zurückbleibende Öl wurde mit Ethylacetat (100 ml) verdünnt, dann mit Wasser (2 x20ml) und Salzlösung (2 x 20ml) gewaschen, getrocknet (MgS04) und zu einem gelben Feststoff eingedampft. Dieser wurde mit Diethylether (25 ml) gewaschen, dann durch Filtrieren gesammelt, weiter mit Ether (25 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und ergab das Titelprodukt als blass-cremefarbenen Feststoff (3,61 g);
Xmax(Ethanol) 240,0 nm (E^ 459);
1H-NMR (DMSO-d6) 8,27 (1H), 8,13 (1H), 7,33 (2H), 5,81 (1H), 5,37 (1H), 5,28 (1H), 3,78 (2H), 2,60 (1H), 2,28 (2H), 0,90 (9H), 0,09 (6H).
foi Zwischenverbinduna 3:
(1'R,4'S)-9-[4-(((1,l-DimethylethyI)-dimethyIsilyloxy)-methyl)-2-cycIopenten-1-yl]-9H-purin-6-amin
Eine Lösung von Zwischenverbindung 2 (3,57 g) in trockenem Tetrahydrofuran (25 ml) wurde mit einer Lösung von 1,3-Dimethyl-2-phenyI-1,3,2-diazaphospholidin (4,94 g) in trockenem Tetrahydrofuran (10 ml) behandelt, dann 8% h bei Umgebungstemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen entfernt. Das zurückbleibende Öl wurde mit dem aus einem vorherigen Experiment (40% Einwaage) vereinigt, dann der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (200 g, Merck 7734) unterworfen, mit Chloroform, dann mit Chloroform-Ethanol-Gemischen eiüiert und ergab einen weissen Feststoff. Dieser Feststoff wurde mit Diethylether (25 ml) gewaschen und dann durch Filtrieren gesammelt. Der Feststoff wurde weiter mit Ether (10 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und lieferte das Titelprodukt (1.47 g).
Jirnax (Ethanol) 261,4 nm (Ej^ 443)
1H-NMR (DMSO-de) 8,14 (1H), 8,00 (1H), 7,20 (2H), 6,12 (1H), 5,95 (1H), 5,60 (1H), 3,66 (2H), 2,96 (1H), 2,69 (1H), 1,65 (1H), 0,74 (9H), 0,02 (6H).
(d) Zwischenverbinduna 4:
1'R,4'S)-9-[4-(((1,1-DimethylethyI)-dimethyIsilyIoxy)-methyl)-2-cyclopenten-1-yI]-9H-purin-6-amin,
1-Oxid
Eine Lösung von Zwischenverbindung 3 (1,37 g) in Chloroform (30 ml) wurde mit 80- bis 90%iger m-Chlorperoxybenzoesäure (1,29 g) behandelt, dann 3 h bei Umgebungstemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde durch Verdampfen entfernt und das verbleibende Gummi wurde in Ethylacetat (10 ml) gelöst. Es kristallisierte ein weisser Feststoff aus. Dieser Feststoff und das durch Eindampfen des Filtrats gewonnene Material wurden in Chloroform (100 ml) gelöst, dann mit gesättigter, wässriger Natriumbicarbo-nat-Lösung (3x10 ml) und Salzlösung (2x10 ml) gewaschen. Die Waschwässer wurden mit Chloroform (50 ml) rückextrahiert. Die vereinigten, organischen Lösungen wurden getrocknet (MgS04) und dann zu einem Feststoff eingedampft. Dieser Feststoff wurde mit Diethylether (25 ml) gewaschen und dann durch Filtrieren gesammelt. Der weisse Feststoff wurde weiter mit Ether (10 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und ergab das Titelprodukt (1,16 g).
w (Ethanol) 235,4 nm (E^ 1324), 263,2 nm (E^ 248), 300,2 nm (£^75);
1H-NMR (CDCIs) 8,72 (1H), 8,02 (1H), 7,16 (2H), 6,21 (1H), 5,87 (tH), 5,72 (1H), 3,68 (2H), 3,04 (1H), 2,82 (1H), 1,74 (1H), 0,89 (9H), 0,06 (6H).
fe) Zwischenverbinduna 5:
(1 'R,4'S)-7-[4-(((1,1-DimethyIethyl)-dimethyIsilyloxy)-methyl)-2-cyclopenten-1-yl]-2-imino-1,2-dihydro[1,2,4]oxadiazolo[3,2-i]-9H-purinhydrobromid
Eine gerührte, eisgekühlte Suspension von Zwischenverbindung 4 (1,08 g) in Methanol (20 ml) wurde mit einer Lösung von Cyanbromid (0,34 g) in Methanol (20 ml), die während 5 min zugesetzt wurde, behandelt. Nach 15 min konnte sich die Suspension auf Umgebungstemperatur erwärmen und lieferte eine Lösung. Nach 90 min wurde das Lösungsmittel durch Eindampfen entfernt Der Rückstand wurde mit
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Diethylether (25 ml) gewaschen und dann durch Filtrieren gesammelt. Der Feststoff wurde weiter mit Ether (25 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und ergab das Titelprodukt (1,37 g).
w (Ethanol) 228,2 nm (E^ 530), 285,2 nm (E^ 445);
1H-NMR (CDCIs) 10,20 (IH), 10,02 (1H), 8,37 (1H), 6,25 (1H), 6,01 (1H), 5,90 (1H), 3,69 (2H), 3,05 (1H), 2,86 (1H), 1,73 (1H), 0,86 (9H), 0,03 (6H).
ffV Zwischenverbinduna 6:
(1 'R,4'S)-9-[4-(((1,1 -DimethyIethyl)-dimethylsilyloxy)-methyl)-2-cycIopenten-1 -yl]-6-cyanoimino-1,6-dihydro-1 -methoxy-9H-purin
Eine Lösung von Zwischenverbindung 5 (1,36 g) in Dimethylformamid (10 ml) wurde bei Umgebungstemperatur gerührt und dann mit Triethylamin (1,2 ml) behandelt. Nach 40 min wurde Jodmethan (0,54 ml) zugesetzt, was eine gelbe Lösung ergab. Nach 3% h wurde das Lösungsmittel durch Verdampfen entfernt. Der Rückstand wurde zwischen Ethylacetat (100 ml) und Wasser (20 ml) verteilt. Die organische Lösung wurde weiter mit Wasser (2 x 20ml) und Salzlösung (20 ml) gewaschen, getrocknet (MgSÖ4) und zu einem Feststoff eingedampft. Dieser Feststoff wurde mit Diethylether (25 ml) gewaschen und dann durch Filtrieren gesammelt. Dieser weisse Feststoff wurde weiter mit Ether (10 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und ergab das Titelprodukt (0,865 g).
Xmax(Ethanol) 227,2 nm (E™^), 287,0 nm (E^ 544);
1H-NMR: 8,23 (1H), 7,96 (1H), 6,24 (1H), 5,85 (1H), 6,65 (1H), 4,21 (3H), 3,66 (2H), 3,04 (1H), 2,77 (1H), 1,68 (1H), 0,88 (9H), 0,05 (6H).
fai Zwischenverbinduna 7:
(l'R,4'S)-9-[4-(((1,1-DimethyIethyl)-dimethylsilyloxy)-methyl)-2-cycIopenten-1-yl]-6-methoxyamino-9H-purin-2-amin
Eine Lösung von Zwischenverbindung 6 (802 mg) und 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]undec-7-en (0,45 ml) in Ethanol (80 ml) wurde gerührt und zum Rückfluss erhitzt. Nach 9 h wurde das Erhitzen gestoppt und die Lösung über Nacht bei Umgebungstemperatur stehengelassen. Das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen entfernt. Das verbleibende Öl wurde mit dem aus einem vorhergehenden Experiment (4% Einwaage) vereinigt, dann der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (40 g, Merck 9385) unterzogen, mit Chloroform, dann mit Chloroform-Ethanol-Gemischen eluiert und ergab einen Schaum. Dieser Schaum wurde mit Diethylether (10 ml) verrieben und der entstandene Feststoff durch Filtrieren gesammelt. Der Feststoff wurde weiter mit Ether (5 ml) gewaschen, dann im Vakuum getrocknet und lieferte das Titel-produht (594 mg).
Xmax(Ethanol) 282,2 nm (Ej°^ 409);
1H-NMR (DMSO-de) 9,76 (1H), 7,32 (IH), 6,53 (2H), 6,08 (1H), 5,88 (1H), 5,26 (1H), 3,72 (3H), 3,61 (2H), 2,90 (1H), 2,50 (IH), 1,52 (1H), 0,83 (9H), 0,02 (6H).
(hY Zwischenverbinduna 8:
(1St4R)-4-[2-Amino-6-methoxyamino-9H-purin-9-yl]-2-cyclopenten-methanol
Eine Lösung von Zwischenverbindung 7 (356 mg) in Tetrahydrofuran (35 ml) wurde bei Umgebungstemperatur gerührt und dann mît Tètrabutylammoniumfluorid (1,0 M Lösung in Tetrahydrofuran, 1,4 ml) behandelt. Nach 90 min wurde die Reaktionsmischung mit Wasser (1 mi) abgeschreckt, dann wurden die Lösungsmittel durch Eindampfen entfernt. Das zurückbleibende Öl wurde der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (20 g, Merck 7734) unterzogen, mit Chloroform, dann mit Chloroform-Ethanol-Gemischen eluiert und ergab das Titeiprodukt als Feststoff (243 mg).
W (pH6-Puffer) 280,2 nm (E*% 534);
1H-NMR (DMSO-de) 9,75 (1H), 7,39 (1H), 6,52 (2H), 6,10 (1H), 5,84 (1H), 5,27 (1H), 4,73 (1H), 3,40 (2H)f 2,83 (1H) 2,55 (1H), 1,52 (IH).
(1S.4RV4-r2.6-Diamino-9H-Durin-9-vl1-2-cvcloDentencarbinol
Eine gerührte, eisgekühlte Lösung von Zwischenverbindung 8 (210 mg) in Wasser (10 ml) und Tetrahydrofuran (50 ml) wurde mit Aluminiumamalgam [aus Aluminium (237 mg) und 0,5%iger wässriger Quecksil-ber(II)-chIorid-LÖsung] behandelt, das in kleinen Stücken während 15 min zugesetzt wurde. Nach 40 min konnte sich die gerührte Mischung auf Umgebungstemperatur erwärmen. Nach 15 h wurde das entstandene Gemisch durch Kieselgur zur Entfernung von Unlöslichkeiten filtriert. Diese wurden mit Was-
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ser/Tetrahydrofuran (1/5, 60 ml) gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden eingedampft. Der Rückstand wurde der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (10 g, Merck 9385) unterzogen, mit Chloroform-Ethanol-Gemischen eluiert und ergab das Titelprodukt als Schaum (159 mg);
[<x]d = -81° (c = 1,04, Methanol).
W (pH6-Puffer) 255,0 nm (E^ 302,) 280,8 nm (Ej^ 381);
1H-NMR (DMSO-de) 7,61 (1H), 6,66 (2H), 6,10 (1H), 5,87 (1H), 5,76 (2H), 5,38 (1H), 4,76 (1H), 3,45 (2H), 2,87 (1H), 2,60 (11-0,1,60 (IH).
Beispiel 13
(1S.4Ri-4-f2-Amino-6-hvdroxv-9H-Durin-9-vh-2-cvclopentenvl-carbinol
(1 'R,4'S)-2-Amino-1,9-dihydro-9-[4-hydroxymethyl-2-cyclopenten-1 -yl]-6H-purin-6-on
Eine trübe Lösung der Titelverbindung von Beispiel 12 (144 mg) in 0,1 M pH6-Puffer (10 ml) (aus 28,4 g Dinatriumorthophosphat in 2 I Wasser, mit Orthophosphorsäure eingestellt) wurde mit einer Lösung von Adenosindesaminase (0,5 ml, 778 Einheiten) in 50% Glycerin 0,01 M Kaliumphosphat (pH 6,0) behandelt, dann gerührt und auf 37°C erwärmt. Nach 18% h wurde die entstandene Suspension abgekühlt. Der gesammelte Feststoff wurde aus Wasser umkristallisiert und lieferte das Titelprodukt als weissen Feststoff (86 mg);
[oc]d = -49° (c = 0,5, Dimethylsulfoxid).
W (pH6-Puffer) 252,6 nm (E™^ 531);
1H-NMR (DMSO-de) 10,60 (1H), 7,60 (1H), 6,47 (2H), 6,10 (1H), 5,86 (1H), 5,33 (1H), 4,72 (1H), 3,45 (2H), 2,59 (1H), 1,58 1H).
Beispiel 14
Herstellung von Enantiomeren des (1a.4ai-4-(2-Amino-6-hvdroxv-9H-purin-9-vlV2-cvclopentenvl-carbinols faY (1S.4Ri-4-(2-Amino-6-hvdroxv-9H-ourin-9-vh-2-cvclopentenvl-carbinol
Das Diamino-Analoge (100 mg)(Beispiel 11) wurde in 3 ml 0,05 M K2P04-Puffer (pH 7,4) unter Erhitzen (50°C) gelöst. Die Lösung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 40 Einheiten Adenosin-desami-nase (Sigma, Typ VI, Kalbsdarmschleimhaut) versetzt. Nach 3tägiger Inkubation bei Raumtemperatur bildete sich ein Niederschlag, der durch Filtrieren entfernt wurde, Ausbeute 18,2 mg. Das Filtrat wurde auf 1,5 ml eingeengt und 2 Tage gekühlt. Zusätzlicher Feststoff wurde durch Filtrieren erhalten, Ausbeute 26,8 mg. Die beiden Feststoff-Fraktionen wurden aus Wasser umkristallisiert und ergaben das reine Titelprodukt, Fp. 269-272°C;
[et]*4 = -62,1 ° (c=0,3, MeOH).
(bl (1 R.4SV4-f2-Amino-6-hvdroxv-9H-Purin-9-vli-2-cvcloDentenvl-carbinol
Die Filtrate aus der Herstellung des 1S,4R-lsomeren (Beispiel 14a) wurden kombiniert und zur Trockene eingedampft. Das unveränderte Diamino-Ausgangsmaterial wurde an einer Silicagel-Flashsäule unter Verwendung von 10% Methanol/Chloroform abgetrennt. Die Diaminoverbindung wurde in 0,05 M K2P04-Puffer (pH 7,4) (15 ml) gelöst und mit 800 Einheiten Adenosin-desaminase versetzt. Die Lösung wurde 96 h bei 37°C inkubiert. TLC zeigt an, dass einiges nichtumgesetztes Produkt verblieben war. Die Lösung wurde 3 min in siedendem Wasser erhitzt und filtriert, um denaturiertes Protein zu entfernen. Weitere 800 Einheiten Adenosin-desaminase wurden zugegeben und das Verfahren wurde wiederholt. Die entproteinierte Lösung wurde zur Trockene eingedampft und das Produkt aus Wasser kristallisiert. Das Titelprodukt wurde als weisser Feststoff durch Filtration aus Wasser gesammelt, Fp. 265-270°C; [<x]g* = +61,1° (c = 0,3, MeOH).
Beispiel 15
f±W1«.4cei-4-(2-Amino-6-hvdroxv-9H-purìn-9-vn-2-cvclopentenvlacetoxv-carbinol
Zu einer Suspension des Produkts von Beispiel 10 (130 mg, 0,50 mMol) und 4-DimethyIaminopyridin (5 mg, 0,04 mMol) in einem Gemisch von Acetonitril (6 ml) und Triethylamin (0,09 ml, 0,66 mMol) wurde Essigsäureanhydrid (0,06 ml, 0,6 mMol) gegeben. Die Mischung wurde 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Methanol (1 ml) wurde zugesetzt, um die Reaktionsmischung abzuschrecken. Die Lösung wurde einge17
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engt und art Silicagel (1,5 g), das auf einer Säule (2,0 x 12 cm) gepackt war, absorbiert, mit CHCfe-MeOH (20/1) eluiert. Die Produktfraktionen wurden gesammelt und konzentriert und ergaben einen weissen Feststoff. Das Feststoffprodukt wurde mit MeOH-AcOEt gewaschen, Ausbeute 123 mg (85%). Weitere Reinigung aus Methanol ergab das Titelprodukt als nadelartige Kristalle, Fp. 237-239°C.
Analyse: (C13H15N5O3) C, H, N.
Beispiel 16
(1S.4RV4-f2-Amino-9H"Purin-9-vn-2-cvclopentenvl-carbinol
Eine gerührte, eisgekühlte Lösung von (1S,4R)-4-[2-Amino-6-methoxyamino-9H-purin-9-yl]-2-cyc[o-pentenmethanol (Zwischenverbindung 8, Beispiel 12) (1,202 g) in Tetrahydrofuran (250 ml) und Wasser (50 ml) wurde mit Aluminiumamatgam [aus Aluminium (1,761 g) und 0,5%igerwässriger Quecksilber(II)-chlo-rid-Lösung], das in kleinen Stücken während 1 h 47 min zugesetzt wurde, behandelt. Nach 35 min konnte sich die gerührte Mischung auf Umgebungstemperatur erwärmen. Nach 16 h 50 min wurde weiteres Aluminiumamalgam (aus 235 mg Aluminium) im Verlauf von 14 min zugesetzt. Nach weiteren 4 h 10 min wurde das entstandene Gemisch durch Kieselgur filtriert, um Unlöslichkeiten zu entfernen. Diese wurden mit Tetrahydrofuran/Wasser (5/1)(300 ml) gewaschen. Die vereinigten Filtrate wurden zu einem gelben Schaum eingedampft. Der Schaum wurde der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (33,8 g, Merck 7734), hergestellt in Chloroform, unterzogen und mit Chloroform-Ethanol-Gemischen eluiert und ergab mehrere Fraktionen (578 mg, 420 mg und 40 mg). Die beiden grösseren Fraktionen wurden getrennt aus Isopropanoi kristallisiert. Die Filtrate wrurden mit der kleinsten Säulenfraktion vereinigt und der präpa-rativen Dünnschichtchromatographie (Merck 5717), dreimal in 10/1 Chloroform/Methanol entwickelt, unterworfen. Die Platten wurden mit Ethylacetat und Ethylacetat/Ethanol (1/1) eluiert und ergaben einen braunen Feststoff (45 mg). Der Feststoff wurde der Säulenchromatographie an Siliciumdioxid (2,7 g, Merck 7734), hergestellt in Chloroform, unterzogen und mit Chloroform-Methanol-Triethylamin-Gemi-schen eluiert und ergab ein Gummi (17 mg). Im Anschluss an eine erfolglose Kristallisation aus Isopropanoi und Holzkohlen-Behandlung in Methanol wurde eine wässrige Lösung des gewonnenen Materials gefriergetrocknet und ergab die Titelverbindung (15 mg).
1H-NMR (DMSO-de) 1,62 (1H), 2,63 (IH), 2,89 (IH), 3,45 (2H), 4,73 (1H), 5,48 (1H), 5,91 (1H), 6,14 (1H), 6,50 (2H), 7,98 (1H), 8,57 (IH);
MS [MH]* 232.
Beispiel 17
Tablettenformulierunaen
A. Die folgende Formulierung wird durch Nassgranulation der Bestandteile mit einer Lösung von Povi-done in Wasser, Trocknen und Sieben und anschliessende Zugabe von Magnesiumstearat sowie Ver-pressen hergesteilt.
mg/Tablette
(a)
Aktiver Bestandteil
250
(b)
Lactose B.P.
210
(c)
Povidone B.P.
15
m
Natriumstärkeglykolat
20
(e)
Magnesiumstearat
5
500
B. Die folgende Formulierung wird durch direktes Verpressen hergestellt; die Lactose ist vom Typ für direktes Verpressen.
mg/Tablette
Aktiver Bestandteil
250
Lactose
145
Avicel
100
Magnesiumstearat
5
500
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C. (Formulierung mit gesteuerter Freigabe). Die Formulierung wird hergestellt durch Nassgranulation der Bestandteile (unten) mit einer Lösung von Povidone in Wasser, Trocknen und Sieben, anschliessend Zugabe von Magnesiumstearat und Verpressen.
5
mg/Tablette
(a)
Aktiver Bestandteil
500
(b)
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel K4M Premium)
112
(c)
Lactose B.P.
53
(d)
Povidone B.P.
28
(e)
Magnesiumstearat
7
700
Beispiel 18
20
Kapselformulieruna
Eine Kapselformulierung wird hergestellt durch Vermischen der folgenden Bestandteile und Einfüllen in eine zweiteilige Hartgelatinekapsel.
25
mg/Kapsel
Aktiver Bestandteil
125
Lactose
72,5
Avicel
50
Magnesiumstearat
2,5
250
35
Beispiel 19
lniizierbare Formulierung
40 Aktiver Bestandteil 0,200 g
Natriumhydroxidlösung, 0,1 M Auffüllen auf pH von etwa 11, steriles Wasser Auffüllen auf 10 ml. Der aktive Bestandteil wird in etwas von dem Wasser suspendiert (das erwärmt sein kann) und das pH auf etwa 11 mit einer Lösung von Natriumhydroxid eingestellt. Der Ansatz wird dann auf das Volumen gebracht und durch ein Membranfilter mit Sterilisationsreinheit in eine sterile 10 ml Glasflasche filtriert 45 und mit sterilen Verschlüssen und Versiegelungen versehen.
Beispiel 20
50 Suppositorium mg/Suppositorium
Aktiver Bestandteil (63 (im)
250
Hartfett, BP
1770
2020
55
Ein Fünftel des Hartfetts wird in einem dampfummantelten Tiegel bei höchstens 45°C geschmolzen. Der aktive Bestandteil wird durch ein 200 jim Sieb gestreut und zu der geschmolzenen Basis unter Vermischen zugegeben unter Verwendung eines Hochleistungsscherrührers, bis eine glatte Dispersion er-60 reicht ist. Unter Aufrechterhaltung der Mischung bei 45°C wird das restliche Hartfett zu der Suspension gegeben und gerührt, dass eine homogene Mischung erreicht wird. Die gesamte Suspension wird durch ein 250 um Sieb aus rostfreiem Stahl geleitet und unter fortgesetztem Rühren auf 40°C abkühlen gelassen. Bei einer Temperatur von 38 bis 40°C werden 2,02 g des Gemisches in geeignete 2 ml-Plastik-formen gefüllt. Die Suppositorien werden auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
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Beispiel 21 — Antivirale Aktivität (A) Anti-HIV-Prüfuna
Verbindungen der Formel (I) wurden auf Anti-HIV-Aktivität bei dem National Cancer Institute, Frederick Cancer Research Facility, Frederick, Maryland (FCRF), geprüft. Die folgenden sind die geläufigen Screening-Methoden, die bei FCRF verwendet werden. Das Protokoll besteht aus drei Bereichen, (I) Herstellung der infizierten Zellen und Verteilung auf Testplatten, (II) Herstellung der Arzneimittel-Verdünnungsplatten und Verteilung auf die Testplatten und (III) XTT-Prüfverfahren; vergi. D.A. Scudiero et al., «A New Simplified Tetrazolium Assay for Cell Growth and Drug Sensitivity in Culture», Cancer Res., 48,4827 (1988).
I. Infektion und Verteilung von ATH8-Zellen auf Mikrotiterolatten
Die zu infizierenden Zellen (eine normale lamphoblastoide Zell-Linie, welche CD4 ausdrückt) werden in 50 ml konische Zentrifugengläser gegeben und 1 h mit 1 bis 2 ng/ml Polybrene bei 37°C behandelt. Die Zellen werden dann 8 min bei 1200 U/min pelletiert. HIV-Virus, verdünnt 1:10 in Medien (RMP1-1640,10% Humanserum oder 15% fötales Kalbserum (FCS), mit IL-2 und Antibiotika), wird zugesetzt, um ein MOI von 0,001 zu erzielen. Medium allein wird zu virusfreien Kontrollzellen gegeben. Unter Annahme eines lnfektionsvirustiters von 10-4, stellt ein MOI von 0,001 8 infektiöse Virusteilchen/10 000 Zellen dar. Etwa 500 000 Zellen/Glas werden den 400 ni der Virusverdünnung ausgesetzt. Das entstandene Gemisch wird 1 h bei 37°C in Luft-CÖz înkubîert. Die infizierten oder nichtinfizierten Zellen werden verdünnt, um 1 x 10-4 (mit Humanserum) oder 2 x 10-4 (mit fötalem Kalbserum) Zellen/100 nl zu ergeben.
Infizierte oder nichtinfizierte Zellen (100 jil) werden auf geeignete Vertiefungen einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen und U-Boden verteilt. Jede Verdünnung einer Verbindung wird doppelt mit infizierten Zellen getestet. Nichtinfizierte Zellen werden auf Arzneimittelempfindlichkeit in einer einzigen Vertiefung für jede Verdünnung einer Verbindung geprüft. Arzneimittelfreie Kontrollzellen, infiziert und nichtinfiziert, laufen in Dreifach. Die Vertiefungen B2 bis G2 dienten als Reagenskontrollen und erhielten nur Medium. Die Platten werden bei 37°C in Luft-C02 inkubiert, bis das Arzneimittel zugesetzt wird.
II. Arzneimittelverdünnuno und -zuaabe
Verdünnungsplatten (flacher Boden mit 96 Vertiefungen, Mikrotiterplatten) werden über Nacht mit Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) oder Medien behandelt, die mindestens 1% FCS oder 1% Humanserum (abhängig von dem in dem Test verwendeten Medium) enthielten, beginnend am Tag vor der Prüfung. Dieses «Blockierungsverfahren» wird verwendet, um die Adsorption des Arzneimittels an die Mikrotiterplatte während des Verdünnungsprozesses zu begrenzen. Die Vertiefungen werden vollständig mit der blockierenden Lösung gefüllt und bei Raumtemperatur in einer feuchten Kammer unter einer Abzugshaube stehengelassen.
Das Verdünnungsverfahren wird begonnen, indem die Testverbindung zuerst 1:20 verdünnt wird. Blockierte Verdünnungsplatten werden hergestellt, indem die blockierende Lösung ausgekippt und auf steriler Gaze trockengelöscht wird. Alle Vertiefungen jeder Platte werden dann mit 225 fit des geeigneten Mediums unter Verwendung eines Cetus Flüssig-Behandlungssystems gefüllt 25 jtl jeder 1:20 verdünnten Verbindung werden dann manuell zu Reihe A einer blockierten und gefüllten Verdünnungsplatte gegeben. Vier Verbindungen, ausreichend, um zwei Testplatten zu füllen, werden pro Verdünnungsplatte zugesetzt. Die vier Verbindungen werden dann seriell 10fach verdünnt von Reihe A bis Reihe H unter Verwendung des Cetus liquid handling Systems. Die Ausgangsverdünnung jeder Verbindung in Reihe A ist an diesem Punkt 1:200. Die Verdünnungsplatten werden auf Eis gehalten, bis sie gebraucht werden.
Unter Verwendung eines Multikanal-Pipettors mit 6 Mikrospitzen werden 100 nl jeder Arzneimittelverdünnung auf die Testplatte übertragen, die bereits 100 nl Medium plus Zellen enthält Die Endverdünnung in der Testplatte beginnt bei 1:400 (Vertiefungen B4 bis G4). Diese Verdünnung (auf 0,25% DMSO) hindert den DMSO-Träger, das Zellwachstum zu stören. Arzneimittelfreie, infizierte oder nichtinfizierte Zellen (Vertiefungen B3 bis G3) und Reagenskontrollen (B2 bis G2) erhalten das Medium allein. Die letzten 2 Verbindungen werden dann von den Vertiefungen H7 bis H12 auf eine zweite Testplatte unter Befolgung des gleichen Verfahrens übertragen. Die Testplatten werden bei 37°C in Luft-COa während 7 bis 14 Tagen oder bis die Viruskontrollproben lysiert sind, was makroskopisch bestimmt wird, inkubiert
III. Quantitative Bestimmung der viralen Cvtopathooenität und Arzneimittelaktivität A. Materialien
1. Eine Lösung von 2,3-Bis-[2-methoxy-4-nitro-5-sulfophenyl]-5-[(phenylamino)-carbûnyl]-2H-tetra-zoliumhydroxid. (XTT) —1 mg/ml Lösung in Medien ohne FCS. Lagerung bei 4°C. Wöchentlich zubereiten.
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2. Phenazinmethosulfonat(PMS)-Vorratslösung - Diese kann hergestellt und gefroren gehalten werden bei -20°C bis zum Gebrauch. Sie sollte in PBS mit einer Konzentration von 15,3 mg/ml hergestellt sein.
B. Mikrokultur-Tetrazolium-Untersuchuna (MTAY
1. Herstellung von XTT-PMS-Lösung - Das XTT-PMS wird unmittelbar vor seiner Zugabe zu den Vertiefungen der Kulturschalen hergestellt. Die PMS-Vorratslösung wird 1:100 (0,153 mg/ml) verdünnt. Verdünnte PMS wird zu jedem ml XTT gegeben, das benötigt wird, um eine PMS-Endkonzentration von 0,02 mM zu ergeben. Ein 50 nl Aliquot der XTT-PMS-Mischung wird zu jeder der geeigneten Vertiefungen gegeben und die Platte 4 h bei 37°C inkubiert. Die Plattendeckel werden entfernt und durch haftende Plattenverschlüsse (Dynatech cat 001-010-3501) ersetzt. Die verschlossene Platte wird auf einem Mikrokultur-Plattenmixer geschüttelt und die Absorption wird bei 450 nm bestimmt.
IV. Ergebnisse
Die erhaltenen Daten wurden als Prozente der Testzellen gegenüber nichtinfizierten Zellen (%) sowohl für infizierte als auch nichtinfizierte Zellen als Funktion der steigenden Konzentration der Testverbindung aufgetragen. Solche Kurven ermöglichen die Berechnung einer effektiven Konzentration (ECso) in bezug auf infizierte Zellen, einer Hemm-Konzentration (IC50) in bezug auf normale Zellen und eines therapeutischen Index (TI50).
Die Hemmkonzentrationen gegenüber HIV, die, wie oben beschrieben, für die Verbindungen der Beispiele?, 9,10,11 und 14(b) bestimmt wurden, sind in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Verbind.
Beispiel
Zell-Linie
ED50
iDso
Tlso
9a
7
MT-2
2.3
50
21.4
13a
9
MT-2
0.41
6.97
17.3
14a
10
MT-2
0.15
100
667
15a
11
MT-2
2.9
>125
>42.7
(—) 14a
14(b)
CEM
0.66
189
284
Die Verbindungen der Beispiele 5 und 8 zeigten ebenfalls antivirale Aktivität bei diesem Screening.
Ein früherer Versuch, der an dem Southern Research Institute ausgeführt wurde, ergab für die Verbindung von Beispiel 10 einen Tlso-Wert von extra 200, wenn MT-2 Zellen mit H9/HILV-IIIB gezüchtet wurden.
(BY Aktivität gegenüber Katzenleukämie-Virus
Das antivirale Screening auf Aktivität gegenüber FeLV-FAlDS wurde in Platten mit 96 Vertiefungen (Corning) unter Verwendung von 81C-lndikatorzellen in Iscove's Modified Dulbecco's Medium, ergänzt mit 10% hitze-inaktiviertem fötalem Rinderserum (FBS), durchgeführt. 20 h vor dem Versuch wurden die Platten mit den 81C-Zellen bei 5 x 103 Zellen/Vertiefung beimpft. Am Tage des Versuchs wurden die Zellen 30 min bei 37ÖC mit DEAE-Dextran (25 ng/ml) in 0,1 ml Hanks ausgeglichener Salzlösung vorbehandelt. Diese wurde entfernt und dann 0,1 ml Wachstumsmedium, enthaltend 32 TCID50 von FeLV-FAlDS, oder 0,1 ml Wachstumsmedium allein in jede Vertiefung gegeben. Das Virus wurde 1 h adsorbieren gelassen, dann wurden 0,1 ml Test- oder positive Kontrollverbindung (2',3'-Didesoxycytidin; ddC) oder Wachstumsmedium zugesetzt. Die Platten wurden bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurden mit frischem Wachstumsmedium mit einem Gehalt der Verbindung am 4. Tag nach der Infektion beschickt. Das Kulturmedium wurde vollständig ausgetauscht und durch frisches Medium mit einem Gehalt der Verbindung am Tag 7 nach der Infektion ersetzt. Am Tag 10 nach der Infektion wurden die Zellen mit Formalin fixiert, mit 0,1% Coomassie Brilliant Blue R-250 gefärbt und mikroskopisch auf CPE und Arzneimittelcytotoxizität beobachtet.
Die Verbindung des Beispiels 10 hatte eine ED50 von 1,9 pg/ml.
(G) Aktivität gegenüber Mäuse-AIDS
Falcon Gewebekulturplatten mit 6 Vertiefungen wurden mit 1,75 x 105 Zellen/Vertiefung in einem Gesamtvolumen von 2,5 ml EMEM, enthaltend 5% hitze-inaktivierte FBS, beimpft. 20 h nach der Zellbeimp-fung wurde das Medium dekantiert und 2,5 ml DEAE-Dextran (25 ng/ml in Phosphat-gepufferter Salzlösung) wurden in jede Vertiefung gegeben. Die Kulturen wurden 1 h bei 37°C bebrütet, wonach die DEAE-
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Dextran-Lösung dekantiert wurde und die Zellschichten einmal mit 2,5 ml PBS gespült wurden. Normale Zelfkontrollen wurden wieder mit 2,5 ml Medium allein (kein Virus oder Arzneimittel) beschickt. Die Arz-neimittel-Kontrollkulturen erhielten 2,5 ml Medium, enthaltend das Arzneimittel, jedoch kein Virus. Die Vi-rus-infizierten Kontrollkulturen erhielten 0,5 ml der geeigneten Verdünnung des Vorrats CAS-BR-M zur Erzeugung zählbarer Plaques plus 2,0 ml Medium. Die Testproben erhielten 0,5 ml der geeigneten Virusverdünnung plus 2,0 ml Medium der Arzneimittelverdünnung. Sechs Konzentrationen der Testverbindung, verdünnt in seriellen halb-logio-Verdünnungen wurden getestet. Drei Konzentrationen des positiven Kontrolf-Arzneimittels, ddC, wurden untersucht. Drei Vertiefungen für jede Konzentration der Testverbindung und 6 Virus- und 6 Zell-Kontrollkulturen wurden in jeden Versuch eingeschlossen. Am 3. Tag nach der Virusbeimpfung wurde die Toxizität des Arzneimittels für die SC-1-Zellen durch mikroskopische Prüfung von gefärbten Duplikatzellen und Arzneimittel-Kontrollkulturen bestimmt. Die verbleibenden Test- und Kontrollkulturen wurden 20 sec mit einer Ultraviolettlampe bestrahlt und XC-Zellen wurden zu jeder Kultur gegeben (5 x 105 Zellen/Vertiefung in 2,5 ml EMEM, enthaltend 10% hitze-inakti-viertes FBS). Am 3. Tag nach der UV-Bestrahlung wurden die Kulturen mit Formalin fixiert und mit Kristallviolett gefärbt. Die Plaques wurden mit Hilfe eines Präpariermikroskops gezählt.
Die Verminderung an antiviraler Aktivität in dem CAS-BR-M-Plaque wurde ausgedrückt als Verminderung in der mittleren Anzahl der Plaques, die in den arzneimittelbehandelten, virusinfizierten Kulturen gezählt wurden, verglichen mit der mittleren Anzahl der Plaques, die in den nichtbehandelten, virusinfizierten Kontrollkulturen gezählt wurden (Prozent der Kontrolle). Die Verbindung von Beispiel 10 hatte eine EDsovon 1,1 ng/ml.
(D) Aktivität gegenüber Affen-Retrovirus SAIDS (SRV-2Ì
Das antivirale Screening gegen den SAIDS-Virus (D/Washington) wurde durch einen Syncytium-Inhi-bierungsversuch an Raji-Zellen durchgeführt. Das Arzneimittel wurde in komplettem Iscove's Medium verdünnt und dann wurden 100 |xl jeder Verdünnung in geeignete Vertiefungen einer Platte mit 96 Vertiefungengegeben.
Aktiv wachsende Raji-Zellen, 5 x 103 Zellen in 50 p.l komplettem Iscove's Medium, wurden dann in jede Vertiefung gegeben. Darauf erfolgte die Zugabe von 50 jil geklärtem Überstand aus einer SRV-2/Raji-Zell-Co-Kultur. DDC wurde ber diesem Versuch als positives Kontroll-Arzneimittef eingeschlossen. Die Platten wurden bei 37°C in feuchter Atmosphäre, enthaltend 5% CO2, inkubiert. Syncytien wurden am 7. Tag nach der Infektion gezählt. Die Arzneimitteltoxizität wurde bestimmt durch Vergleich von Zählungen lebensfähiger Zellen der nichtinfizierten, arzneimittelbehandelten Probe zu der Lebensfähigkeit der nichtinfizierten, unbehandelten Kontrollprobe. Die Verbindung des Beispiels 10 hatte eine ED50 von 2,8 ng/ml.
(EÏ Aktivität gegenüber Visna Maedi-Virus
Die antivirale Aktivität gegenüber Visna Maedi-Virus (VMV) Stamm WLC-1 wurde bestimmt durch Messung der Verminderung der virusspezifischen, immunohistochemischen Verfärbung, Monoschich-ten von Schaf-Choroidplexus-Zellen wurden mit VMV infiziert und mit Reihenverdünnungen der Testverbindungen überzogen. Nach der Inkubation während 5 Tagen wurden die Monoschichten weiter Inkubiert mit virusspezifischen Antiseren, konjugiert an Meerrettichperoxidase (HRP). Anschliessende In-kubierung der Monoschichten mit einem chromagenen Substrat von HRP ergibt Flächen von Vlrusrepfikation. Diese einzelnen Herde wurden gezählt und die Konzentration der Testverbindung, die zur Verminderung der Anzahl der Herde auf 50% derjenigen der nicht mit Arzneimittel behandelten Kon-trollproben erforderlich ist, wurde berechnet. Die Verbindung des Beispiels 13 hatte eine ED50 von 0,2jig/mf.
Beispiel 22
Cvtotoxische Aktivität
Die Verbindungen der Beispiele 5, 7 und 8 zeigten cytotoxische Aktivität, wenn sie getestet wurden gegen P388 Mäuse-Leukämie im Zellkulturversuch wie von R.G. Alonquist und R.Vince, J. Med. Chem.,16,1396 (1973), beschrieben. Die erhaltenen EDso-Werte (pg/ml) waren:
Beispiel 512 Beispiel 7 40 Beispiel 8 3.
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Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. Verbindung der Formel (I)
    i M
    /v\
    i t y
    A\ A / cd ho-cho /v \
    \ J
    worin
    X Wasserstoff, NRRi, SR, OR oder Halogen ist;
    Z Wasserstoff, OR2 oder NRR1 ist;
    wobei R, R1 und R2 gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus Wasserstoff, C1-4-AI-kyl und Aryl; und pharmazeutisch annehmbare Salze, Ester oder Salze von solchen Estern davon.
    2. Verbindung der Formel (I) gemäss Anspruch 1 und pharmazeutisch annehmbare Salze davon.
    3. Verbindung gemäss Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin in der Verbindung der Formel (I) Z = H, OH oder NH2.
    4. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, worin Z = NH2.
    5. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, worin X = Wasserstoff, Chlor, NH2, SH oder OH.
    6. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, worin X = OH.
    7. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, worin X=H oder NH2.
    8. Verbindung nach Anspruch 1, ausgewählt aus (1a,4a)-4-(6-Chlor-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyI-carbinol; (1a,4a)-4-(6-Hydroxy-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyI-carbinoI; (1a,4a)-4-(6-Amino-9H-purin-9-yi)-2-cyclopentenyI-carbinol; (1a,4a)-4-(6-Mercapto-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyl-carbinol; (1a,4a)-4-(2,6-Diamino-9H-purin-9-yI)-2-cyclopentenyl-carbinoI; (1a,4a)-4-(2-Amino-6-chlor-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyi-carbinol; und (1a,4a)-4-(2-Amino-9H-purin-9-yI)-2-cyclopentenyl-carbinoI.
    9. (1a,4a)-4-(2-Amino-6-hydroxy-9H-purin-9-yl)-2-cyclopentenyl-carbinol nach Anspruch 1.
    10. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9 in Form einer im wesentlichen racemischen Mischung.
    11. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, die im wesentlichen aus einem optischen Isomeren besteht.
    12. Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, die im wesentlichen aus dem D-Isomeren besteht.
    13. Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz, ein pharmazeutisch annehmbarer Ester oder ein Salz eines solchen Esters davon als aktives, therapeutisches Mittel.
    14. Verwendung einer Verbindung der Formel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes, eines pharmazeutisch annehmbaren Esters oder eines Salzes eines solchen Esters davon zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer viralen Infektion oder eines Antikrebsmittels.
    15. Pharmazeutische Formulierung, umfassend eine Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz, einen pharmazeutisch annehmbaren Ester oder ein Salz eines solchen Esters davon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür.
    16. Pharmazeutische Formulierung nach Anspruch 15, umfassend eine Verbindung der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür.
    17. Pharmazeutische Formulierung gemäss Anspruch 15, die zusätzlich ein weiteres therapeutisches Mittel enthält.
    18. Verbindung der Formel (II)
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    CH679152 A5
    ï
    a r*
    ï «
    /y\h \ /
    worin
    X für Wasserstoff, NRR1, SR, OR, Halogen oder geschützte Formen davon steht;
    Y OH oder eine geschützte Form davon bedeutet;
    Z Wasserstoff, OR2, NRR1 oder geschützte Formen davon bedeutet;
    wöbet R, Ri und R2 gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus Wasserstoff, c1-4-AI-kyl und Aryl, und pharmazeutisch annehmbare Salze, Ester oder Salze solcher Ester davon zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 1.
    19. Verbindung der Formel (V)
    //\ ï â
    h/y\h ho-ch2
    \ / \
    »
    I I
    (v)
    worin X die in Anspruch 18 angegebenen Bedeutungen hat, zur Herstellung von Verbindungen der Formel (l) nach Anspruch 1.
    20. Verbindung der Formel (VI)
    //\ / n •
    h/V'V
    k'=n-ar ho-ch2
    \ / \ m i _
    (vi)
    worin X die in Anspruch 18 angegebenen Bedeutungen hat und Ar eine aromatische Gruppe bedeutet, zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 1.
    24
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