BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schonenden Anheben von Intensiv-Pflegepatienten, insbesondere für Personen mit Rückenschäden, welche zwingend in Rückenlage verharren müssen. Der Stand der Medizin ermöglicht-es heute, Operationen an der Wirbelsäule und am Rückenmark vorzunehmen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren. Infolge einer leider steigenden Zahl von Unfällen sind schwere Rückenverletzungen immer häufiger.
Besonders Sport- und Motorradunfälle verursachen oft Rückenmarkverletzungen, die zu Lähmungen führen, welche manchmal chronisch bleiben. Gelähmte Personen liegen dann permanent in der Rückenlage im Bett und Patienten, die an der Wirbelsäule oder am Rückenmark operiert wurden, müssen für den Heilungsprozess absolut unbeweglich in Rückenlage verharren. Schon allerkleinste Bewegungen der Wirbelsäule hätten unter Umständen grosse Schäden zur Folge nebst den Schmerzen, die unweigerlich verursacht würden.
Für das Pflegepersonal bringt die Versorgung solcher Patienten grösste Probleme mit sich. Die Aufrechterhaltung der erforderlichen Hygiene kann nur mit kompliziertesten und aufwendigsten Vorkehrungen sichergestellt werden. Üblicherweise wird unter die zu versorgende Person von beiden Seiten je eine Stahlplatte geschoben, welche je an einem Rahmenteil befestigt ist. Nach erfolgtem Unterschieben werden die beiden Rahmenteile kraftschlüssig zusammengesteckt.
Nun wird der Patient auf dieser so genannten Schaufelbahre.
welche im Bereich der Wirbelsäule offenbleibt, behutsam angehoben. Dies erfolgt mittels einem speziellen Hebekran, wodurch gewährleistet wird, dass das Anheben so schonungsvoll und sicher wie möglich erfolgt. Der Patient bleibt auf dieser Tragbahre völlig regungslos liegen. Allein schon die Erschütterungen und minimale Stösse während dieses Anhebens verursachen gewissen Patienten schon derart unerträgliche Schmerzen, dass eine schmerzstillende Spritze oder gar eine lokale Anästhesie unerlässlich ist. Diese Tatsache macht begreiflich, dass die Reinigung der Rückenseite des Patienten ein höchst schwieriges Unterfangen darstellt.
In vielen Fällen kann nicht mehr getan werden, als zwischen dem Körper und der Tragbahre hindurch lauwarmes Wasser zu spritzen. Das anschliessende Trocknen des Körpers kann gleichermassen nur mit Warmluft erfolgen, die zwischen Körper und Bahre geblasen wird. Viele solche Rückenpatienten haben infolge mangelhafter Durchblutung und wegen des ständigen Liegens auf denselben Körperstellen dort ständig offene Wunden. Die Pflege solcher Wunden ist in Extremfällen praktisch unmöglich, da sie nicht zugänglich sind.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die eingangs erwähnten Probleme zu lösen, so dass die Rückenpartien der Patienten zur hygienischen Versorgung und Wundbehandlung freigelegt werden können, wobei der Patient unverändert in Rückenlage bleibt.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Schaufelbahre, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schaufelbahre dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 die Schaufelbahre in Daraufsicht;
Figur 2 die Schaufelbahre im Querschnitt;
Figur 3 ein Segment im Querschnitt.
Die drei Figuren sind in unterschiedlichen Massstäben gezeichnet, um die jeweils wesentlichen Merkmale herauszuheben.
In Figur 1 ist die Schaufelbahre gesamthaft dargestellt.
Sie besteht aus einem rechteckigen Rohrrahmen 1, welcher längs des Rechtecks teilbar ist, indem erje in der Mitte der kürzeren Rechteckseiten eine Steckverbindung 2 mit Schloss aufweist. Diese Steckverbindungen 2 sind einfach lösbar und sicher arretierbar, indem ihre Schlossriegel mit Federkraft in Schliessstellung gehalten werden. Der Riegel ist an seinem Ende abgeschrägt, so dass er beim Zusammenstecken der Schlossteile selbsttätig in Öffnungsstellung gedrückt wird.
Bei weiterem Zusammenstecken schnappt der Riegel unter Federkraft ein und fällt ins Schloss. Zum Öffnen ist ein Druckknopf im Rohrrahmen eingelassen, mittels dem der Riegel gegen die Federkraft betätigt werden kann. An den Längsseiten des rechteckigen Rohrrahmens 1 sind die Segmente 3 zu erkennen, welche zusammen die Stützplatten 4 bilden. In den Freiraum zwischen den gegenüberliegenden Stützplatten 4 kommt die Wirbelsäule des zu hebenden Patienten zu liegen. Soll eine Person aus dem Bett gehoben werden, schiebt man vorerst die beiden Rahmenteile mit den Stützplatten 4 voran aufjeder Seite des Patienten vorsichtig zwischen- Körper und Bett, bis die beiden Rahmenteile an ihren Steckverbindungen 2 ineinander gesteckt und verriegelt sind.
Nun werden die Tragseile eines Hebekrans an den vier Ecken des Rohrrahmens 1 befestigt, wozu spezielle Ösen 5 oder Haken am Rohrrahmen 1 vorhanden sind. Der Patient kann sodann sorgfältig angehoben werden. bis er in einer für das Pflegepersonal praktischen Höhe liegt. Jetzt kommt der wesentliche Vorteil der erfindungsgemässen Schaufelbahre zum tragen:
Ein erstes Segment 3 wird nun vom Körper weggeschwenkt und in um 180 umgeschwenkter Lage arretiert.
Der nun von unten frei zugängliche Teil des Körpers kann mühelos gereinigt, getrocknet, gepflegt und eventuell verbunden werden. Durch das bloss segmentweise Freilegen des Körpers bleibt dieser jederzeit lagestabil. Nach erfolgter Behandlung des freigelegten Körperteils wird das Segment 3 wieder in seine Stützlage zurückgeschwenkt und gesichert.
Das nächste Segment 3 kann nun geschwenkt werden. Es versteht sich, dass dieses Schwenken der Segmente 3 einfach vorzunehmen sein muss und dass andererseits die Arretierung, besonders in der Stützposition, bei welcher der Patient auf den Segmenten liegt, narrensicher sein muss. Ein unbeabsichtigtes Lösen dieser Arretierungen könnte für den Patienten katastrophale Folgen nach sich ziehen, könnte sich doch dabei die Lage seiner Wirbelsäule verschieben und nebst unerträglichen Schmerzen unter Umständen Lähmungen verursachen.
In Figur 2 ist eine erfindungsgemässe Schaufelbahre im Querschnitt gezeigt, wodurch der Mechanismus für das Schwenken und Arretieren der Segmente näher dargestellt wird. Um den Rohrrahmen 1 gelagert ist für jedes Segment 3 ein zylinderförmiges Drehlager 5 angeordnet. Tangential vom äusseren Radius des Drehlagers 5 wegverlaufend ist das Segment 3 am Drehlager 5 befestigt. Die Segmente 3 befinden sich hier in der Stützposition. Sie schliessen mit der Rahmenebene einen spitzen Winkel ein und sind an ihren Endseiten von der Schwenkachse weg und zur Rahmenebene hin so abgewinkelt, dass die einander gegenüberliegenden Endteile 6 in einer Ebene liegen. Der Mechanismus für die Arretierung besteht aus einem Stift 7, welcher im Drehlager verschiebbar geführt ist und kraft einer Druckfeder in entsprechende Löcher im Rohrrahmen 1 kraft einer Druckfeder einrastet.
Er ist mit einem Griff 8 versehen, an dem er gegen die Federkraft aus dem Rastloch ziehbar ist und somit das Drehlager für den Schwenkvorgang entriegelt. In der Zeichnung ist ein Segment 3' in ausgeschwenkter Position durch unterbrochene Linien gezeigt. Das Drehlager 5 muss aussen einen gleichbleibenden Radius aufweisen. damit beim Schwenken der Segmente nirgends Druckstellen gegen den Patienten entstehen.
Figur 3 zeigt ein Segment 3 und insbesondere dessen Drehlager 5 in vergrössertem Massstab im Querschnitt. Das Drehlager 5 umschliesst den Rohrrahmen 1. Hinter dem Segment 3 ist das Drehlager 5 verstärkt und mit einer radialen Bohrung 9 versehen. In diese Bohrung 9 ist eine Hülse 10 eingeschraubt. in welcher der Stift 7 geführt ist. Die Druckfeder 11 ist in die Hülse 10 eingelegt und wirkt auf den Absatz 12 des Stiftes 7. Der Griff 8 ist fest mit dem Stift 7 verbunden und erlaubt es. diesen bequem gegen die Kraft der Druckfeder 11 soweit aus der Hülse 10 herauszuziehen, dass seine Spitze 13 aus dem Rastloch 14 im Rohrrahmen herauskommt und das Drehlager 5 zum Schwenken freigibt. Ein weiteres, gegenüberliegendes Rastloch 14' ermöglicht die Arretierung des Segmentes 3 in ausgeschwenkter Lage.
Das Segment 3 ist vorteilhaft aus Aluminium gebaut. Damit seine Oberfläche bei Körperkontakt handwarm anzufühlen ist.
kann es mit einem geeigneten Kunststoffmaterial beschichtet sein. Auch voll aus Kunststoff gefertigte Segmente sind denkbar. Eine weitere Ausführung besteht darin, die einzelnen Segmente mit ihrer Oberflächenkontur dem Körper als Negativform genau nachzuformen. Es sind bereits solche Betten bekannt, welche durch einen Gipsabguss die Negativform des Patienten darstellen. Gleichermassen können die Segmente der erfindungsgemässen Schaufelbahre mit ihrer Oberfläche ein solches Bett bilden. Die Formteile können dabei fest oder lösbar mit den entsprechenden Segmenten verbunden sein.