CH666392A5 - Punktsynchronverstelleinrichtung fuer buerostuehle. - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine Punktsynchronverstellein-richtung für Bürostühle, mit einem Sitzträger, der an einer Stuhlsäule drehbar und höhenverstellbar befestigt ist, mit einem auslösbaren Druckaggregat, welches an einem Ende des Sitzträgers und am anderen Ende an einem Rückenträger angelenkt ist, wobei eine weitere Verbindung zwischen dem Sitzträger und dem Rückenträger vorgesehen ist und mit einer im vorderen Stuhlbereich am Sitzträger und im hinteren Bereich am Rückenträger angelenkten Sitzplatte.
Unter einer Synchronmechanik versteht man im Bürostuhlbau die Einrichtung, dass grundsätzlich eine Rückenverstellung mit einer Sitzverstellung kombiniert ist, d.h. eine Verstellung der Rückenlehne grundsätzlich auch eine Verstellung der Sitzauflage zur Folge hat. Bei einer bekannten Stuhlmechanik entsprechend dem Aufbau des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist der Sitzträger direkt über ein Gelenk mit dem Rückenträger über einen oberen Anlenkpunkt verbunden während das Druckaggregat, z.B. ein Gasdruckzylinder, zwischen dem Sitzträger und einem unteren Anlenkpunkt des Rückenträgers befestigt ist und die Verstellung des Druckaggregats eine Drehbewegung des Rückenträgers um den oberen Befestigungs- bzw. Drehpunkt zwischen Rückenträger und Sitzträger zur Folge hat. Die Sitzplatte ist dabei im vorderen Bereich auf den Sitzträger, im hinteren Bereich über ein zusätzliches Drehgelenk am Rückenträger befestigt. Die Verstellung des Druckaggregats, bzw. die Lehnenverstellung hat nun zur Folge, dass sich die Rückenlehne beispielsweise nach hinten neigt und die Sitzplatte im hinteren Bereich nach unten hin senkt, was als Synchronmechanik bekannt ist. Dieses System hat jedoch den Nachteil, dass infolge einer Winkel Veränderung, z.B. Winkelvergrösserung bei
Vergrösserung der Rückenneigung, zwischen der Sitzplatte und dem Rückenteil gleichzeitig eine Streckenverlängerung zwischen der Sitzauflage und dem Anlehnpunkt eintritt. Da bei derartigen Sitzmöbeln die Einstellmöglichkeit gegeben ist, dass die Rückenneigung ständig variiert werden kann, ergibt sich eine ständige Verschiebung zwischen Sitzpunkt und Rücken-Anlehnpunkt der zur Folge hat, dass das Kleidungsstück der Sitzperson ständig verschoben wird. Beispielsweise kann das Hemd im Rückenbereich durch die wechselnde Anlehnbewegung aus der Hose herausgezogen werden. Dies stellt jedoch gerade im Bürobetrieb eine sehr unschöne Begleiterscheinung dar.
Ursache für dieses Problem bei derartigen Sitzmöbeln ist ausschliesslich die mit einer Winkelvergrösserung verbundene Streckenverlängerung beim Anlehnen zwischen Sitzfläche und Rückenanlehnfläche.
Eine bekannte Einrichtung hat versucht das Problem dadurch zu lösen, dass mittels eines an einem Schlitten befestigten Seilzuges die Rückenlehne bei der Kippbewegung nach unten um einen bestimmten Betrag gezogen wird, um die Streckenverlängerungen zu kompensieren. Diese Mechanik löst zwar das Problem, hat jedoch den Nachteil, dass sie um ein Vielfaches teurer ist als die bekannten Einrichtungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile bei einer Punktsynchronmechanik für Bürostühle bzw. Sitzmöbel, d.h. bei einer gekoppelten Rückenlehnenverstellung mit der Sitzverstellung zu beseitigen, wobei insbesondere eine Streckenverlängerung zwischen Sitzauflage und Rückenabstützpunkt im Hinblick auf die Sitzperson vermieden wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass die zwischen dem Sitzträger und dem Rückenträger vorgesehene weitere Verbindung als eine als Steuerhebel dienende Schwenkbrük-ke ausgebildet ist, die im Bereich der vertikalen Drehachse des Stuhls oberhalb des Druckaggregats am Sitzträger und mit seinem anderen Ende am Anlenkpunkt des Druckaggregats am Rückenträger befestigt ist und dass die Sitzplatte unmittelbar über ein Drehlager am Rückenträger befestigt ist.
Die Erfindung geht von der Grunderkenntnis aus, dass die üblicherweise bei Synchronmechaniken auftretende Win-kelverstellung zwischen dem Rückenteil und der Sitzfläche derart erfolgen muss, dass der Bewegungsbogen des Rückens der Person identisch ist mit dem Bogen, welcher durch die Rückenlehne bei der Neigungsverstellung ausgeführt wird. Die Lehnenverstellung verursacht praktisch eine nahezu konzentrische Drehung um eine gedachte Querachse durch den Hüftbereich der Sitzperson. Nur hierdurch kann die störende Längenverstellung zwischen Sitzfläche und Rückenauflagepunkt verhindert werden. Hierzu muss die Mechanik derart aufgebaut werden, dass durch die Abwärtsbewegung der Sitzplatte und der gleichzeitigen Vergrösserung der Rük-kenlehnenneigung eine quasi starre Verbindung ohne Längenänderung zwischen Sitz und Rückenlehne geschaffen wird, so dass der Rückenauflagepunkt der Sitzperson die gleiche Drehbewegung durchführt wie der Stuhl selbst, d.h. es findet keine relative Verschiebung statt.
Bei der Mechanik gemäss dem Stand der Technik ist der Rückenträger direkt mit dem Sitzträger über ein Gelenk verbunden. Bei der Rückenverstellung nach hinten erfolgt deshalb eine unmittelbare Winkelvergrösserung zwischen Sitz-fläche und Rückenteil mit einem grösseren Bögen als ihn die Sitzperson ausführt. Demgegenüber wird bei der vorliegenden Erfindung durch die zusätzlich eingebaute Schwenkbrücke zwischen Sitzträger und Rückenträger eine Neigungsverstellung der Rückenlehne und ein Absenken der Sitzplatte mit einem gleichbleibenden Bogen erzielt. Dieser
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Effekt wird dadurch erreicht, dass zum einen die zusätzliche Schwenkbrücke eine Neigungsverstellung des Rückenträgers in dem Masse bewirkt, in welchem sich der Sitz durch die Abwärtsbewegung neigt. Es findet demnach nicht mehr ein starkes Auseinanderklappen von Sitzträger und Rückenträger statt. Der Rückenträger ist an der Sitzplatte über ein Drehlager lose angelenkt, wodurch der Kraftschluss des kinematischen Bewegungsablaufs direkt über die Sitzplatte geführt wird. Löst man diese Drehverbindung so fällt die Rük-kenlehne nach hinten runter, da sie nur noch über die Schwenkbrücke mit dem Sitzträger verbunden ist. Demgegenüber ist die Verstellmechanik beim Stand der Technik auch ohne Sitzplatte funktionsfähig, da der Rückenträger zweifach, d.h. über einen Drehpunkt und über das Druckaggregat mit dem Sitzträger verbunden ist.
Gemäss der Erfindung finden zwei verschiedene, jedoch überlagerte Drehbewegungen bei der Rückenverstellung des Stuhls statt, die derart erfolgen, dass keine Längenverände-r.ungen zwischen Sitzplatte und Rückenauflage im Hinblick auf die Person verbunden sind.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen ist eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung der im unabhängigen Ansprch 1 angegebenen Einrichtung möglich. Die Massnahmen gemäss den abhängigen Ansprüchen 2 und 3 bewirken eine Optimierung der erfin-dungsgemässen Einrichtung.
Selbstverständlich können durch geometrische Änderungen bestimmte andere Effekte der Rückenneigungverstellung erzielt werden, die insbesondere im Zusammenhang mit der Anpassung der Sitzmöbel an die verschiedenen Körpergrös-sen verbunden sein können.
Ein vorteilhaftes und zweckmässiges Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Die Figur zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Einrichtung in schematischer Darstellung.
Der in der Figur dargestellte Stuhl 1 besteht aus einem Sitzteil 2 und einem Rückenteil 3. Eine Neigungsverstellung (Pfeil 4) der Rückenlehne 5 ist bei Sitzmöbeln mit Synchronverstellung mit einer gleichzeitigen Abwärtsbewegung (Pfeil 6) verbunden. Die Verstellung der Rückenlehne erfolgt üblicherweise um ca. ai % 5' nach vorn und ca. Ob « 15 bis 20 nach hinten. Hierbei ist bei der Vergrösserung der Rük-kenlehnenneigung auch eine Vergrösserung des Winkels a zwischen der Sitzauflage bzw. der Sitzplatte 16 und der Rük-kenlehne 5 verbunden, was zu einer Winkelvergrösserung zwischen Sitzauflage und Rückenabstützpunkt führt.
Zur Abhilfe einer hierbei üblicherweise stattfindenden Streckenverlängerung zwischen Sitzplatte 16 und Rückenauflagepunkt wird eine bekannte Einrichtung, bestehend aus einem Sitzträger 10, der an einer Stuhlsäule drehbar und höhenverstellbar befestigt ist, mit einem Rückenträger 15 über eine als Steuerhebel dienende Schwenkbrücke 17 derart verbunden, dass das Ende des Rückenträgers 15 bei ausgelöstem Druckaggregat 12 um das Lager 19 am Sitzträger eine bestimmte kreisförmige Bewegung (Kreis 22) durchführt, derart, dass der Bewegungsbogen der Rückenlehne demjenigen der Sitzperson entspricht. Die Schwenkbrücke 17 ist zwischen dem Anlenkpunkt 19 am Sitzträger 10 und dem Anlenkpunkt 14 am Rückenträger 15 drehbar befestigt. Gleichzeitig greift das Druckaggregat 12 am Anlenkpunkt 14 des Rückenträgers und am Anlenkpunkt 13 am Sitzträger 10 an. Die Befestigung zwischen dem Rückenträger 15 und der Sitzplatte 16 erfolgt über das fest verbundene Drehlager 21. Der vordere Befestigungspunkt der Sitzplatte 16 mit dem Sitzträger 10 ist mit 20 bezeichnet.
Eine Rückenverstellung nach hinten (Pfeil 4) beispielsweise durch das Gewicht der Person bewirkt bei ausgelöstem Druckaggregat, d.h. der Druckkolben kann in den Druckzylinder einfahren (Pfeil 23), eine doppelte Schwenkbewegung: über die Schwenkbrücke 17, die um den bezüglich der Schwenkbewegung ortsfesten Drehpunkt 19 am Sitzträger 10 mit dem Radius ri dreht, führt der Rückenträger eine Abwärtsbewegung gemäss dem Pfeil 24 durch. Gleichzeitig führt die Sitzplatte 16 eine Abwärtsbewegung (Pfeil 6) um den bezüglich der Neigungsverstellung ortsfesten Drehpunkt 20 mit dem Radius 12 durch, wodurch sich die Drehachse 21, die den Rückenträger 15 mit der Sitzplatte 16 verbindet, nahezu auf einer Vertikalen absenkt. Durch diese gekoppelte Drehbewegung wird erzielt, dass sich zwar der Winkel a zwischen der Rückenlehne und der Sitzplatte öffnet, jedoch der Bewegungsbogen des Rückens der Person unten bzw. hinten identisch ist mit dem Bogen, welcher durch die Rückenlehne bei der Neigungsverstellung ausgeführt wird. Massgeblich hierfür ist die Massnahme, dass der Rückenträger nicht unmittelbar am Sitzträger angelenkt ist, sondern über einen Steuerhebel bzw. eine Schwenkbrücke 19 wirkt.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel beträgt der Abstand ri ca. 7 bis 8 cm. Der Abstand zwischen dem unteren Drehlager 14 und dem oberen Drehlager 21 am Rückenträger beträgt ebenfalls 7 bis 8 cm. Der Abstand r2 vom vorderen Auflagepunkt 20 zur Drehachse 21 beträgt ca. 230 mm. Der Neigungswinkel «3 zwischen der Horizontalen und dem Sitzträger beträgt ca. 20\ Der Winkel 014 zwischen der Vertikalen und der Neigung der Schwenkbrücke 17 beträgt ca. 70\ In dieser Lage beträgt der Abstand des oberen Festpunktes 19 am Sitzträger 10 zum Drehpunkt 21 am Rückenträger 15 ca. 6 cm. Diese Werte sind nur als Beispiel anzusehen, d.h. sie treffen bei einer bestimmten Sitztiefe, d.h. dem Mass zwischen Vorderkante und Anlehnpunkt zu.
Zur Erzielung einer progressiven Federkennlinie ist ausser dem Druckaggregat 12 eine Schenkelfeder 25 eingebaut, die sich an einer Platte 26 der Schwenkbrücke 17 abstützt und deren Vorspannung über eine Verstellschraube 27 einstellbar ist.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Punktsynchronverstelleinrichtung für Bürostühle, mit einem Sitzträger (10) der an einer Stuhlsäule (11) drehbar und höhenverstellbar befestigt ist, mit einem auslösbaren Druckaggregat (12), welches an einem Ende (13) am Sitzträger (10) und am anderen Ende (14) an einem Rückenträger (15) angelenkt ist, wobei eine weitere Verbindung zwischen dem Sitzträger (10) und dem Rückenträger (15) vorgesehen ist und mit einer im vorderen Stuhlbereich am Sitzträger (10) und im hinteren Bereich am Rückenträger (15) angelenkten Sitzplatte (16), dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen dem Sitzträger (10) und dem Rückenträger (15) vorgesehene weitere Verbindung als eine als Steuerhebel dienende Schwenkbrücke (17) ausgebildet ist, die im Bereich der vertikalen Drehachse (18) des Stuhls oberhalb des Druckaggregats (12) am Sitzträger und mit seinem anderen Ende am Anlenkpunkt (14) des Druckaggregats (12) am Rückenträger (15) befestigt ist, und dass die Sitzplatte (16) unmittelbar über ein Drehlager (21) am Rückenträger (15) befestigt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am Sitzträger (10) bezüglich der Rückenverstellung ortsfeste Anlenkpunkt (19) der Schwenkbrücke (17) als erster Drehpunkt für den Rückenträger (15) mit einem Radius ri entsprechend der Länge des Steuerhebels (17) und der vordere Befestigungspunkt (20) zwischen dem Sitzträger (10) und der Sitzplatte (16) als zweiter Drehpunkt für den Rük-kenträger (15) ausgebildet ist, mit einem Radius r2 zwischen Befestigungspunkt (20) und Anlenkpunkt (21) zwischen Rücken träger (15) und Sitzplatte (16).
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius ri ca. 7,6 cm, der Radius ca. 22,7 cm beträgt, bei einer Länge des Schwekhebels von ca. 7,5 cm.
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