DE2153417B2 - Verstellbarer Stuhl - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Stuhl, bei dem der Sitz und die Rückenlehne gelenkig miteinander verbunden und auf einem Stuhlbeingestell derart abgestützt sind, daß die gegenseitige Winkellage des Sitzes und der Rückenlehne beliebig verändert werden kann, wobei vom Stuhlbeingestell beiderseitig des Stuhles starr am Gestell befestigte Stützen aufragen, die stirnseitig Armlehnen tragen oder in Armlehnen übergehen und wobei die Rückenlehne drehbar an den rückwärtigen Teilen der Stützen gelagert ist und de Sitz an den vorderen Stützen mit einem Lager gleitend abgestützt und gegenüber den vorderen Stützen beliebig verriegelbar ist.

Es ist ein verstellbarer Stuhl dieser Art bekannt (CH-PS 3 39 714), bei dem der Sitz an seiner Unterseite mit Gleitschienen versehen ist, die über am Sitzrahmen befestigte Rollen gleiten. Zum Verriegeln des Sitzes dient eine in der Mitte unter dem Sitz angeordnete Teleskopstange, deren ineinander verschiebliche Teile mit einer Stellschraube verklemmt werden können, die von der Seite des Sitzes her betätigt werden kann Der hintere Rand des Sitzes ist über Lenker mit der Rückenlehne verbunden und wird beim Vorschieben des Sitzes zugleich angehoben, wenn die Rückenlehne in die Liegestellung gebracht wird. Der vordere Rand des Stuhles jedoch behält seine ursprüngliche Höhenlage bei.

Der bekannte Sessel hat einen verhältnismäßig komplizierten Aufbau und ist nur für getrennte Polsterung von Sitz und Lehne verwendbar, da beim Verstellen des Sessels Sitz und Rückenlehne nicht nur ihre gegenseitige Winkellage verändern, sondern sich auch in ihrer Höhenlage gegeneinander verschieben. Da andererseits die Vorderkante des Sitzes ihre Höhenlage kaum ändert, hat der Sitz in der Liegestelluug eine unbequeme horizontale oder sogar leicht abschüssige Stellung, wenn die hintere Kante des Sitzes in der

ίο Sitzstellung nicht übermäßig tief absinken soll.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen verstellbaren Stuhl von ungewöhnlich einfachem Aufbau zu schaffen, der sehr leicht derart verstellt werden kann, daß der Sitz beim Verschwenken der Rückenlehne seine Neigung gegenüber der Horizontalen nicht oder nur unwesentlich ändert, d. h., sich im wesentlichen parallel zu sich selbst verschiebt.

Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß das Lager ein an den vorderen Stützen entlanggleitender und an diesen Stützen verriegelbarer Gleitschuh ist.

Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Lager ein an den vorderen Stützen entlanggleitender Gleitschuh ist, an dem ein Rohr befestigt ist, das in je einem an jeder vorderen Stütze feststehenden Gleitschuh feststellbar geführt ist.

Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß sich beim Zurückschwenken der Lehne der Sitz mit dem

jo Gleitschuh an der vorderen Stütze nicht nur nach vorn, sondern gleichzeitig nach oben schiebt und damit seine ursprüngliche, annähernd horizontale und leicht nach hinten geneigte Stellung beibehält. Der gleiche Effekt tritt ein, wenn nach der anderen Ausführungsform der

Γι Gleitschuh in dem an dieser vorderen Stütze befestigten und zu diesem parallel laufenden Rohr geführt wird.

Der erfindungsgemäße Stuhl hat ferner den Vorlcil, daß der Sitz in einfacher Weise in jeder beliebigen Stellung unmittelbar an den Stützen verriegelt werden kann.

Die Erfindung wird durch die Zeichnung an zwei schematich dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

F i g. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Stuhles mit zurückgeklappter und aufrecht stehender Rückenlehne;

F i g. 2 zeigt eine etwas geänderte Ausgestaltung des Stuhles in denselben Lagen wie Fig. 1.

In F i g. Ί bezeichnet 1 den die Rückenlehne bildenden Rahmen, auf welchem ein Rückenkissen liegt, und 2 den Sitzrahmen, auf welchem das Sitzkissen ruht. Die beiden Kissen können gegebenenfalls einstückig ausgebildet oder freiliegende, separate Kissen sein. Die beiden Rahmen 1 und 2 sind mittels Lagerzapfen 3 gelenkig

<i5 miteinander verbunden und können somit unterschiedliche gegenseitige Winkellagen einnehmen.

An beiden Seiten eines zweckmäßigen Stuhlbeingestelles, welches im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Fußplatte 8 und eine von dieser aufragende Säule 7

to aufweist, sind aufrecht stehende Stützen 4a, 4b vorgesehen, die stirnseitig in Armlehnen 4c übergehen. Gegebenenfalls können weitere Armlehnenkissen od. dgl. an den Teilen 4cbefestigt werden.

An den rückwärtigen, schräg aufragenden Stützen 4b

h5 ist der untere Teil des Rückenrahmens 1, wie bei 5 gezeigt, drehbar gelagert.

Mit den vorderen, schräg aufragenden Stützen 4a ist der Sitzrahmen 2 mittels beweglicher, mit einem

Verriegelungsrad od. dgl. versehener Gleitschuh verbunden. Diese Einzelheit ist bei 6 angedeutet.

Wie ersichtlich, können die beweglichen Teile des Stuhles um die Lagerung 5 Schwenker, wobei der Gleitschuh 6 entlang den schräg nach oben verlaufenden Stützen 4a gleitet. Wenn der Stuh! in die erwünschte Lage gebracht ist, wird das Rad des Gleitschuhes angezogen und der Stuhl ist dann in dieser Lage verriegelt Es ergibt sich auf diese Weise sine außerordentlich einfache bauliche Ausgestaltung des Stuhles, wobei die Bewegung und Verriegelung mittels einfacher, sicherer und preiswerter Mittel erzielt wird.

Gemäß F i g. 1 wird der Gleitschuh mit zugeordnetem Verriegelungsrad entlang der schrägen Stützen 4a bewegt und erhält somit einen veränderlichen Abstand von den Armlehnen 4c Wenn es erwünscht ist, daß sich dieser Abstand nicht ändert, was zweckmäßig sein kann, da die Arme üblicherweise ja mehr oder weniger auf den Armlehnen 4c ruhen, kann der Stuhl, -,.ie in Fi g. 2 angedeutet, ausgebildet sein. Hier bezeichnet 6a einen beweglichen Gleitschuh, während 6b einen stillstehenden, mit Verriegelungsrad versehenen Gleitschuh bezeichnet. Hier ist mittels Tines am oberster. Gleitschuh 6a befestigten Rohres S eine Führung geschaffen.

Mit dem oben beschriebenen verstellbaren Stuhl kann man die Lage des Stuhles !eicht einstellen, d. h. die gegenseitige Lage des Sitzes und der Rückenlehne lassen sich durch eine Gewichtsverschiebung des Körpers auf einfache Weise einstellen, worauf dann das Verriegeln in der erwünschten Lage mittels der beschriebenen einfachen Mittel erfolgt. Alle Verstellungen können somit durchgeführt werden, während man im Stuhl sitzt und es gibt keine Teile, die ein Einklemmen der Finger, Kleidung od. dgl. bewirken könnten. Der Stuhl ist von einfachem Aufbau und er weist keine störenden Teile auf.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verstellbarer Stuhl, bei dem der Sitz und die Rückenlehne gelenkig miteinander verbunden und auf einem Stuhlbeingesteil derart abgestützt sind, daß die gegenseitige Winkellage des Sitzes und der Rückenlehne beliebig verändert werden kann, wobei vom Stuhlbeingestell beiderseitig des Stuhles starr am Gestell befestigte Stützen aufragen, die stirnseitig Armlehnen tragen oder in Armlehnen übergehen, und wobei die Rückenlehne drehbar an den rückwärtigen Teilen der Stützen gelagert ist, und der Sitz an den vorderen Stützen mit einem Lager gleitend abgestützt und gegenüber den vorderen Stützen beliebig verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager ein an den vorderen Stützen (4a) entlanggleitender und an diesen Stützen verriegelbarer Gleitschuh (6) ist.

2. Verstellbarer Stuhl, bei dem der Sitz und die Rückenlehne gelenkig miteinander verbunden und auf einem Stuhlbeingestell derart abgestützt sind, daß die gegenseitige Winkellage des Sitzes und der Rückenlehne beliebig verändert werden kann, wobei vom Stuhlbeingestell beiderseitig des Stuhles starr am Gestell befestigte Stützen aufragen, die stirnseitig Armlehnen tragen oder in Armlehnen übergehen, und wobei die Rückenlehne drehbar an den rückwärtigen Teilen der Stützen gelagert ist und der Sitz an den vorderen Stützen auf einem Lager gleitend abgestützt und gegenüber den vorderen Stützen beliebig verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager ein an den vorderen Stützen (4a) entlanggleitender Gleitschuh (<öa) ist, an dem ein Rohr (9) befestigt ist, das in je einem an jeder vorderen Stütze (4a) feststehenden Gleitschuh (6b) feststellbar geführt ist.