DE7501178U

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Info

Publication number: DE7501178U
Application number: DE19757501178
Authority: DE
Inventors: Fritz Kerstholt
Original assignee: 6331 LEUN
Current assignee: 6331 LEUN
Priority date: 1974-01-18
Filing date: 1975-01-14
Publication date: 1976-06-10
Also published as: DE7501177U; DE2501673B2; DE2501673A1; DE2501674A1; DE2501674C2

Description

Anmelder: Fritz Kerstholt Unser Zeichen:

Gerdi Kerstholt geb. Späth

5461 Hausen-Reuschenbach
Sonnenhang 25

Sitzmöbel

Die Anmeldung bezieht sich auf ein Sitzmöbel aus Gestell , Sitz und relativ zu diesem bewegbarer Rückenlehne.

Es gibt bekanntlich an die Körperform des Benutzers angepaßte Sitzschalen, bei denen jedoch wechselnde Körperhaltungen des Benutzers nicht berücksichtigt werden können. Wenn die Rückenlehne bewegbar ist, kann das Sitzmöbel auf unterschiedliche Körperhaltungen des Benutzers eingestellt werden oder sich einstellen, jedoch leidet dann die Anpassung an die Körperform des Benutzers. Diese ist aber für die Ermüdungsfreiheit des Benutzers über längere Zeiträume hinweg sehr bedeutsam.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel der eingangs angegebenen Art so zu gestalten, daß der Benutzer auch in unterschiedlichen

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Sitzpositionen wirksam gestützt wird, so daß sich Ermüdungsfreiheit über längere Zeiträume erzielen läßt.

Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am hinteren Teil des Sitzes eine elastische Stütze vorgesehen ist, die aus dem Niveau der Sitzfläche so weit nach oben und gegebenenfalls nach vorn hervorspringt, daß der Benutzer in der Kreuzgegend gestützt wird.

Unter der Kreuzgegend wird hierbei die Partie "oberer Beckenrand untere Wirbelsäule" des Benutzers verstanden. Es hat sich gezeigt, daß beim Zurücklehnen die Unterstützung des Körpers gerade an dieser Stelle zu einer Entlastung der Muskelatur führt und daß beim vorwärts gebeugter? Sitzen eine weitergehende Anschmiegung an den Körper erzielbar ist, als bei anderen bekannten Gestaltungen eines Sitzmöbels mit bewegbarer Rückenlehne.

Der erfindungsgemäße Gedanke kann auf Sitzmöbel mit starrem Sitz und auf solche mit bewegbarem Sitz angewendet werden, wobei die Rückenlehne relativ zum Sitz unabhängig oder in gewisser Abhängigkeit zu dieser verstellt werden kann. Die Unteransprüche betreffen Ausgestaltungen der Erfindung im Sinne der erläuterten Möglichkeiten des Aufbaus eines Sitzmöbels.

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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform des neuen Sitzmöbels,

Fig. 2 eine zweite Ausführungsform und

Fig. 3 eine dritte Ausführungsform.

Der in Fig. 1 gezeigte Stuhl weist einen Sitz 10 mit Polsterung 10' auf, der mittels eines Lagers mit Schwenkachse an einem Gestell 12 gehalten wird. Am hinteren Rand des Sitzes 10 erhebt sich ein Höcker 14, der von zwei seitlichen Ansätzen 10'' des Rahmens des Sitzes 10 seine Festigkeit gewinnt und außer einer umkleidenden Polsterung noch ein die Ansätze 10'' überspannendes elastisches Bauteil an seinem oberen Ende aufweist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ragt der Höcker 14 nach oben und etwas nach vorne. Die Höhe über dem allgemeinen Niveau der Sitzfläche ist darauf abgestimmt, wie weit sich die Kreuzgegend eines durchschnittlichen Benutzers über der Sitzfläche erhebt.

Wenn, wie gezeigt, die Schwenkachse 11 im vorderen Drittel des Sitzes angebracht ist, wird eine weitere kräftige Abstützung benötigt, die aus einer Teleskopfedereinrichtung 15 besteht. Eine derartige Teleskopfeder-

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anordnung 15 liefert eine progressiv ansteigende Federkraft. Eine weitere Feder 16 dient zur Abfederung einer Rückenlehne 18, die mittels eines Achslagers 1? am Rahmen das Sitzes 10 befestigt ist. Die Rückenlehne 18 weist eine Polsterung 13' auf, die über das obere Ende des Höckers 14 hervorspringt, jedoch auch bei entsprechender Anlehnung gegenüber dem Höcker 14 zurückweichen kann. Als Anbringungsstelle des Achslagers 17 ist die Unterseite des Rahmens des Sitzes in etwa dessen Mitte vorgesehen; die Anbringungs stelle kann aber in der Nähe oder auf einer Ebene liegen, die mit 40 bis ?0 gegen die Horizontale geneigt ist und durch das Achslager 17 hindurchgeht. In diesem Fall treten vernachläßigbare Verschiebungen der Polsterung 18 relativ zu dem Rücken des Benutzers auf, wenn die Rückenlehne verstellt oder bewegt wird, d.h. die Polsterung 18' kann sehr gut an die Körperform angepaßt werden und es tritt kein Verrutschen zu der Kleidung des Benutzers auf. Ein derartiges Verhalten ist bei der Verwendung des Sitzes im Auto, auch wegen einer anzubringenden Nackenstütze, erwünscht.

Zur Fixierung des Sitzes 10 dient eine mit einem Längsschlitz oder Langloch versehene Strebe 25 und zur Fixierung der Lage der Rückenlehne 18 eine weitere Strebe 26 mit Längsschlitz oder Langloch, die mittels einer Klemmeinrichtung 27 festlegbar sind. Die Klemmeinrichtung 27 weist einen Betätigungshebel 31 auf.

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Flg. 2 stellt eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 1 dar, und zwar ist der Hocker 14 in eine Polsterschicht 18''' der Rückenlehne 18 einbezogen, ε ο daß die den Rücken des Benutzers abstützende Polsterung einstückig ausgeführt ist. Im einzelnen sind die Ansätze 10'' des Sitzrahmens 10 um die Dicke der Polsterung 18''' weiter nach hinten gelegt und die Polsterung 18'" wird mittels Bänder 38 an dem Sitzrahmen 10 gehalten. Beim Rückwärtsneigsn der Rückenlehne 18 bildet das elastische Bauteil zwischen den beiden Ansätzen 10'' und die darüber gelegte Polsterschicht 18*'' einen stützenden, nach vorne gerichteten Wulst.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der eine halbliegende Benutzung möglich ist (gestrichelte Darstellung). Der Sitz 60 weist wiederum Ansätze 60' und ein diese Ansätze überspannendes elastisches Bauteil 60'' auf, welche den Hocker bilden, und das Gestell 61 hält mittels einer Achslagerung 11 sowohl den Sitz 60 als auch die Rückenlehne 62, welche sich außerdem über eine Teleskop-Stufender 24' am Gestell 61 abstützt. Zwischen Sitz 60 und Gestell 61 können ferner weitere Federn 44' liegen. Die jeweils eingestellte Lage läßt sich über geschlitzte bzw. mit Languichern versehene Streben 65, 66 und 72 fixieren, die mit eber entsprechenden Klemmeinrichtung zusammenarbeiten, welche an einem Fortsatz 61' des Gestells angebracht und über einen Hebel 31 betätigbar ist. Die Strebe 71

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führt zu einem Ausleger 71 einer Fußstütze 70, die mittels eines Achsge-• lenkes 69 am Sitz 60 gehalten ist. Die Fußstütze 70 kann mittels einer Feder 73 nach oben vorgespannt sein.

Durch Abklappen der Fußstütze 70 kann der Sitz nach Fig. 3 in einen solchen nach Fig. 1 umgewandelt werden. Wird die strichpunktierte Lage nach Fig. 3 eingestellt, so liegt das Gesäß in der Mulde zwischen der Sitzfläche und dem Höcker und das Kreuz wird von diesem nachgiebigen Höcker unterstützt, was als angenehm empfunden wird.

Das in Fig. 3 dargestellte Sitzmöbel läßt sich bezüglich des Sitzes 60 und der Rückenlehne 62 unabhängig voneinander verstellen, der Höcker kann aber auch bei Sitzmöbel mit Koppelglieder zwischen dem Sitz und der Rückenlehne bzw. der Fußstütze verwendet werden, d.h. bei Sitzmöbel mit sogenannter ''Zwangssteuerung" zwischen den Abstütztflächen. Schließlich kann der Höcker auch bei einem Stuhl mit unbewegbarem Sitz verwendet werden.

Die Gestaltung der Sitzfläche ist beliebig vorzugsweise fällt sie nach hinten ab und bildet in der Üb er gangs zone zum vorderen Teil eine flache Mulde.

In den dargestellten Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 sind die Rahmenoder Trägerteile aus metallischem Rohr gefertigt, es versteht sich, daß

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andere AusführungsmögÜchkeiten gegeben sind. Insbesondere ist es nicht •notwendig, den Hocker durch Eohransätze und ein diese überspannendes Bauteil zu versteifen; der Hocker kann beispielsweise auch gänzlich aus genügend festem Schaumstoff bestehen.

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Claims

ANSPRÜCHE

1. Sitzmöbel aus Gestell, Sitz und relativ zu diesem bewegbarer Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet,

daß am hinteren Teil des Sitzes (10) eine elastische Stütze (14) voigesehen ist, die aus dem Niveau der Sitzfläche soweit nach oben und gegebenenfalls nach vorn hervorspringt, daß der Benutzer in der Kreuzgegend gestützt wird.

2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, bei dem der Sitz einen Rahmen und eine Polsterung aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Stütze als Höcker (14) ausgebildet ist, und daß der Rahmen an seinen bc Jen Seiten zur Bildung des Höckers (14) je einen nach oben ragenden Ansatz (10'') und ein diese Ansätze überspannendes, elastisches Bauteil aufweist.

3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, ■
dadurch gekennzeichnet,

daß der Höcker (14) in eine Polsterschicht (18''') der Rückenlehne (18) einbezogen ist, wobei die das elastische Bauteil überspannende Polsterschicht (18''') einen stützenden, nach vorn gerichteten Wul3t bildet.

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4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche zum Höcker (14) zu abfällt und als Übergangszone zum vorderen Teil eine flache Mulde aufweist.

5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (10) starr am Gestell (12) befestigt ist.

6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Atz (10, 60) als auch Rückenlehne (18. 62) relativ zum Gestell (12, 61) schwenkbar gelagert und unabhängig voneinander verstellbar sind.

7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Sitz als auch Rückenlehne relativ zum Gestell schwenkbar gelagert und in ihren Verstellbewegungen miteinander gekoppelt sind.

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