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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz und ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz. Dabei ist das Fahrzeug insbesondere ein Kraftfahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik sind Fahrzeugsitze mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne bekannt, bei denen zumindest ein Halteelement zum Befestigen beispielsweise eines Kindersitzes am Fahrzeugsitz vorgesehen ist. Dabei ist in der Regel das Halteelement am Sitzteil ortsfest angeordnet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem erhöhten Sitzkomfort für einen Nutzer des Fahrzeugsitzes vorzuschlagen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmalskombination des unabhängigen Anspruchs. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Insbesondere wird die Lösung der Aufgabe durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, erreicht, der ein Sitzteil, eine Rückenlehne, eine Lehnenneigungsverstellvorrichtung und eine Haltevorrichtung umfasst. Die Haltevorrichtung dient bevorzugt zur Halterung von Kindersitzen. Das Sitzteil weist eine Sitzfläche und die Rückenlehne eine Rückenlehnenfläche auf. Über die Lehnenneigungsverstellvorrichtung ist die Rückenlehne relativ zum Sitzteil verschwenkbar. Die Haltevorrichtung ist in einem Zwischenraum zwischen dem Sitzteil und der Rückenlehne angeordnet. Zudem ist die Haltevorrichtung mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung derart gekoppelt, dass bei einem Verschwenken der Rückenlehne von einer Ausgangsposition in eine Endposition in Richtung einer Zunahme eines Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche die Haltevorrichtung mit der Rückenlehne mit verstellbar ist, so dass die Haltevorrichtung bei der Endposition nicht über die Rückenlehne hinausragt. Somit kann eine hohe Komfortqualität für einen Nutzer des Fahrzeugsitzes bzw. einen Insassen des Fahrzeugs bei der Endposition der Rückenlehne erzielt werden, da durch die Vermeidung eines Hervortretens der Haltevorrichtung über die Rückenlehne das Entstehen eines Druckes durch die Haltevorrichtung am Rücken des Nutzers vermieden werden kann.
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Im Rahmen der Erfindung bedeutet die Formulierung, dass die Haltevorrichtung nicht über die Rückenlehne hinausragt insbesondere, dass die Haltevorrichtung nicht über die Rückenlehnenfläche und/oder eine Unterseite der Rückenlehne hinausragt. Dabei ist die Unterseite der Rückenlehne diejenige Fläche der Rückenlehne, die dem Sitzteil zugewandt ist. Die Rückenlehnenfläche ist dabei diejenige Fläche der Rückenlehne, auf die der Rücken eines Nutzers des Fahrzeugsitzes abstützbar ist. Das heißt, dass die Haltevorrichtung in Richtung einer Reduzierung eines Winkels zwischen der Sitzfläche des Sitzteils und der Rückenlehnenfläche der Rückenlehne bzw. im montierten Zustand des Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug in Richtung von hinten nach vorne nicht über die Rückenlehne hinausragt. Mit anderen Worten bedeutet die Formulierung, dass die Haltevorrichtung nicht über die Rückenlehne hinausragt, insbesondere, dass die Haltevorrichtung durch die Rückenlehne, insbesondere durch die Unterseite der Rückenlehne, verdeckt ist.
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Der Zwischenraum kann insbesondere auch als Übergangsraum zwischen dem Sitzteil und der Rückenlehne bezeichnet werden.
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Die Formulierung „in Richtung einer Zunahme eines Winkels zwischen der Sitzfläche des Sitzteils und der Rückenlehnenfläche der Rückenlehne“ bedeutet in vorteilhafter Weise, dass in dieser Richtung die Sitzfläche und die Rückenlehnenfläche voneinander entfernt werden. Mit anderen Worten bedeutet diese Richtung im montierten Zustand des Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug vorteilhafterweise eine Richtung von vorne nach hinten.
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Es sei angemerkt, dass der Winkel zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche im Rahmen der Erfindung insbesondere auch als Relativwinkel zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche bezeichnet werden kann.
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Zum Verschwenken der Rückenlehne relativ zum Sitzteil weist die Lehnenneigungsverstellvorrichtung vorzugsweise ein schwenkbares Stellelement auf, durch welches die Rückenlehne verschwenkt werden kann.
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Insbesondere ist das schwenkbare Stellelement an einem mit dem Sitzteil ortsfest verbundenen Basiselement der Lehnenneigungsverstellvorrichtung schwenkbar angeordnet und mit der Rückenlehne unbeweglich verbunden. Alternativ kann das schwenkbare Stellelement bevorzugt direkt am Sitzteil oder an einem Karosserieteil des Fahrzeugs schwenkbar angeordnet sein.
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Somit entspricht ein Verschwenken der Lehnenneigungsverstellvorrichtung bzw. deren schwenkbaren Stellelements dem Verschwenken der Rückenlehne.
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Vorzugsweise entspricht die Endposition der Rückenlehne einer Liegeposition. Die Liegeposition der Rückenlehne bedeutet, dass bei dieser Position der Rücken eines Nutzers des Fahrzeugsitzes auf der Rückenlehnenfläche liegt.
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Die Liegeposition der Rückenlehne entspricht insbesondere einer Liegesitzposition des Fahrzeugsitzes. In der Liegesitzposition liegt der Körper des Nutzers des Fahrzeugsitzes auf der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche.
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Vorzugsweise befindet sich die Rückenlehne in der Liegeposition, wenn ein Winkel der Rückenlehne in der Liegeposition relativ zu einer senkrechten Position der Rückenlehne höher als 40 Grad, bevorzugt höher als 50 Grad, und insbesondere maximal 60 Grad beträgt.
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Vorzugsweise entspricht die Ausgangsposition einer aufrechten Position der Rückenlehne. Die aufrechte Position der Rückenlehne bedeutet insbesondere eine Grenzposition der Rückenlehne, über die die Rückenlehne bei beibehaltener Sitzfunktion des Fahrzeugsitzes nicht mehr in Richtung einer Reduzierung eines Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche bzw. nach vorne verschwenkt werden kann. Vorzugsweise entspricht die aufrechte Position der Rückenlehne einer senkrechten Position, bei der eine Mittelachse der Rückenlehne im Wesentlichen senkrecht zu einer Mittelachse des Sitzteils steht bzw. die Mittelachse der Rückenlehne im montierten Zustand des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug im Wesentlichen parallel zu einer Hochachse des Fahrzeugs ist.
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Vorzugsweise tritt die Haltevorrichtung über einen gesamten Verstellwinkelbereich der Rückenlehne nicht über die Rückenlehne hervor. Dabei bezieht sich der Verstellwinkelbereich der Rückenlehne in vorteilhafter Weise auf ein Verschwenken der Rückenlehne von einer Ausgangsposition in eine Endposition in Richtung einer Zunahme eines Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche.
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Bevorzugt weist die Haltevorrichtung mindestens ein Halteelement auf, welches insbesondere als Isofix-Bügel ausgebildet ist. Unter „Isofix-Bügel“ wird im Rahmen der Erfindung insbesondere ein Halteelement verstanden, durch das ein Kindersitz über eine starre Verbindung an dem Fahrzeugsitz festlegbar ist und eine Verbindung zu der Fahrzeugkarosserie herstellbar ist. Dabei ist der Isofix-Bügel Teil eines Isofix-Systems, vorzugsweise gemäß der Norm ISO 13216.
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Im Rahmen der Erfindung bedeutet die Formulierung, dass die Haltevorrichtung nicht über die Rückenlehne hinausragt, in vorteilhafter Weise, dass das mindestens eine Halteelement nicht über die Rückenlehne, insbesondere nicht über die Rückenlehnenfläche und/oder die Unterseite der Rückenlehne, hinausragt. Vorzugsweise tritt das mindestens eine Halteelement über einen gesamten Verstellwinkelbereich der Rückenlehne nicht über die Rückenlehne hervor.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Haltevorrichtung am Sitzteil bewegbar angeordnet und über eine Kopplungsvorrichtung mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung verbunden. Insbesondere kann dabei die Haltevorrichtung axial verstellbar und/oder verschwenkbar ausgebildet sein. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Kopplungsvorrichtung vorzugsweise derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass beim Verschwenken der Rückenlehne von der Ausgangsposition in die Endposition in Richtung einer Zunahme eines Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche die Haltevorrichtung axial verstellt und/oder verschwenkt werden kann. Somit kann dabei die Haltevorrichtung in eine Position gebracht werden, in der die Haltevorrichtung nicht über die Rückenlehne hinausragt. Die Kopplungsvorrichtung kann vorzugsweise eine Gelenkvorrichtung und/oder einen Bowdenzug umfassen.
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Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Haltevorrichtung ortsfest an der Lehnenneigungsverstellvorrichtung angeordnet sein. Somit wird beim Verschwenken der Rückenlehne von der Ausgangsposition in die Endposition in Richtung einer Zunahme eines Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehnenfläche die Haltevorrichtung zusammen mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung verschwenkt.
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Es sei angemerkt, dass die Haltevorrichtung eine Mehrzahl von Halteelementen, bevorzugt zwei Halteelemente, umfassen kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einem zuvor beschriebenen Fahrzeugsitz. Insbesondere ist das Fahrzeug ein Kraftfahrzeug.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine schematische vereinfachte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit einem Fahrzeugsitz gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine schematische vereinfachte perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- 3 eine schematische vereinfachte perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes aus 2 in einer Liegesitzposition,
- 4 eine vereinfachte perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes gemäß dem Ausführungsbeispiel, und
- 5 eine vereinfachte perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes aus 4 in einer Liegesitzposition.
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Nachfolgend wird mit Bezug auf die 1 bis 5 ein Fahrzeugsitz 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.
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In 1 ist ein Fahrzeug 100 mit dem Fahrzeugsitz 1 gezeigt. Das Fahrzeug 100 ist vorzugsweise ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen. Der Fahrzeugsitz 1 kann somit auch als Kraftfahrzeugsitz bezeichnet werden.
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Wie aus 1 ferner ersichtlich, ist der Fahrzeugsitz 1 als ein Rücksitz 101 des Fahrzeugs 100 ausgebildet. Allerdings kann der Fahrzeugsitz 1 gemäß der Erfindung auch ein Beifahrersitz 102 des Fahrzeugs 100 sein. Insbesondere ist der Fahrzeugsitz 1 ein gurtintegrierter Sitz. Das heißt, dass im Fahrzeugsitz 1 ein Sicherheitsgurtsystem integriert ist.
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In 1 sind ferner eine Längsachse 103 und eine Hochachse 104 des Fahrzeugs 100 dargestellt. Die Richtung der Längsachse 103 entspricht einer Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs 100.
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Aus 2 ergibt sich, dass der Fahrzeugsitz 1 ein Sitzteil 2, eine Rückenlehne 3, eine Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 und eine Haltevorrichtung 5 umfasst. In 2 ist auch eine Sitzrichtung 10 gezeichnet, die der Richtung entspricht, in die ein Fahrzeuginsasse blickt, wenn dieser auf dem Fahrzeugsitz 1 bzw. dem Sitzteil 2 sitzt. Insbesondere ist die Sitzrichtung 10 parallel zur Richtung der Längsachse 103 des Fahrzeugs.
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Das Sitzteil 2 weist eine Sitzfläche 20 auf, welche durch einen Sitzpolster 21 bereitgestellt ist. Der Sitzpolster 21 ist insbesondere an einem Sitzgestell 22 des Sitzteils 2 angeordnet. Entsprechend weist die Rückenlehne 3 eine Rückenlehnenfläche 30 auf, die durch einen Lehnenpolster 31 bereitgestellt ist. Der Lehnenpolster 31 ist insbesondere an einem Lehnengestell 32 der Rückenlehne 3 angeordnet.
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Über die Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 ist die Rückenlehne 3 relativ zum Sitzteil 2 verschwenkbar. Insbesondere ist die Rückenlehne 3 um eine Schwenkachse 33 schwenkbar ausgebildet.
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Die Haltevorrichtung 5 befindet sich in einem Zwischenraum 6 zwischen dem Sitzteil 2 und einer Unterseite 34 der Rückenlehne 3. Der Zwischenraum 6 kann auch als ein Übergangsraum zwischen dem Sitzteil 2 und der Rückenlehne 3 bezeichnet werden.
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Um einen besseren Blick auf die Haltervorrichtung 5 zu schaffen, sind in 4 der Sitzpolster 21 und der Rückenpolster 31 entfernt worden. 4 ist zu entnehmen, dass die Haltevorrichtung 5 zwei Halteelemente 50 zur Befestigung eines Kindersitzes umfasst, die starr miteinander verbunden sind. In vorteilhafter Weise sind beide Halteelemente 50 als Isofix-Bügel ausgebildet. Durch die Isofix-Bügel kann ein Kindersitz am Fahrzeugsitz 1 bzw. an einer Fahrzeugkarosserie starr befestigt werden. Obwohl die Haltevorrichtung 5 des Fahrzeugsitzes 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel zwei Halteelemente 50 aufweist, kann die Anzahl der Halteelemente 50 variieren. So ist es auch möglich, dass die Haltevorrichtung 50 nur ein Halteelement 50 oder mehr als zwei Halteelemente 50 aufweist.
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Um sicherzustellen, dass durch ein Verschwenken der Rückenlehne 3 nach hinten, d.h., entgegengesetzt zur Sitzrichtung 10, der Sitzkomfort eines Nutzers des Fahrzeugsitzes 1 durch die Haltevorrichtung 10 nicht beeinträchtigt wird, ist gemäß 2 die Haltevorrichtung 5 mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 über eine Kopplungsvorrichtung 7 miteinander gekoppelt. Das Verschwenken der Rückenlehne 3 nach hinten ist in 2 durch den Pfeil 12 angedeutet und entspricht einem Verschwenken der Rückenlehne 3 in Richtung einer Erhöhung eines Winkels 11 zwischen der Sitzfläche 20 und der Rückenlehnenfläche 30.
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Dabei sind die Haltevorrichtung 5 und die Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 über die Kopplungsvorrichtung 7 miteinander derart gekoppelt, dass beim Verschwenken der Rückenlehne 3 von einer Ausgangsposition in eine Endposition in Richtung einer Zunahme des Winkels 11 zwischen der Sitzfläche 20 und der Rückenlehnenfläche 30 die Haltevorrichtung 5 mit der Rückenlehne 3 mit verstellbar/fahrbar ist, so dass die Haltevorrichtung 5 bzw. die Haltelemente 50 bei der Endposition nicht über die Rückenlehne 3 bzw. die Rückenlehnenfläche 30 und die Unterseite 34 der Rückenlehne 3 hinausragt/hinausragen.
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Die Kopplungsvorrichtung 7 kann vorzugsweise eine Gelenkvorrichtung und/oder einen Bowdenzug umfassen.
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Wie in 3 und 5 zu sehen ist, wird die Haltervorrichtung 5 bzw. werden die Halteelemente 50 beim Verschwenken der Rückenlehne 3 ebenso verschwenkt. Es ist aber auch möglich, dass die Kopplung der Haltevorrichtung 7 mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 derart bereitgestellt ist, dass die Haltevorrichtung 7 beim Verschwenken der Rückenlehne 3 axial verstellt wird oder auch eine kombinierte Bewegung aus einer Axialbewegung und einer Schwenkbewegung ausführt.
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2 und 4 zeigen die Rückenlehne 3 in ihrer Ausgangsposition, wobei 3 und 5 die Rückenlehne 2 in ihrer Endposition darstellen.
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Betracht man 2 und 4, stellt man ferner fest, dass in diesem Ausführungsbeispiel die Ausgangsposition der Rückenlehne 3 einer aufrechten Position der Rückenlehne 3 entspricht. Die aufrechte Position bedeutet diejenige Grenzposition, über die die Rückenlehne 3 bei aufrechterhaltener Sitzfunktion des Fahrzeugsitzes 1 nicht mehr in Richtung einer Reduzierung des Winkels 11 zwischen der Sitzfläche 20 und der Rückenlehnenfläche 30 bzw. nach vorne verschwenkt werden kann. Mit anderen Worten ist die aufrechte Position der Rückenlehne 3 die Grenzposition, über die ein Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz 1 nicht mehr oder zumindest nicht angenehm sitzen kann bzw. über die der Fahrzeugsitz 1 bei weiter nach vorne geschwenkter Rückenlehne 3 nicht mehr als Sitz gedacht ist bzw. benutzt werden kann. Das heißt, dass es möglich ist, dass die Rückenlehne 3 weiter nach vorne über die aufrechte Position verschwenkt wird, wobei jedoch der Fahrzeugsitz 1 nicht mehr als Sitz benutzt werden kann. Beispielsweise kann im Falle eines als Rücksitz ausgebildeten Fahrzeugsitzes 1 der Fahrzeugsitz 1 über die aufrechte Position weiter nach vorne verschwenkt werden, um einen Laderaum des Fahrzeugs 100 zu vergrößern.
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Vorzugsweise entspricht die aufrechte Position der Rückenlehne 3 einer senkrechten Position, bei der eine Mittelachse 35 der Rückenlehne 3 im Wesentlichen senkrecht zu einer Mittelachse 25 des Sitzteils 2 steht bzw. die Mittelachse 35 der Rückenlehne 3 im montierten Zustand des Fahrzeugsitzes 1 im Fahrzeug 100 im Wesentlichen parallel zu der Hochachse 104 des Fahrzeugs 100 ist.
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Ferner entspricht die Endposition insbesondere einer Liegeposition der Rückenlehne 3. In diesem Zustand der Rückenlehne befindet sich der Fahrzeugsitz 1 entsprechend in einer Liegesitzposition, bei der ein Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz 1 liegen kann.
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Vorzugsweise befindet sich die Rückenlehne 3 in der Liegeposition bzw. der Fahrzeugsitz 1 in der Liegesitzposition, wenn ein Winkel 13 der Rückenlehne 3 relativ zu einer senkrechten Position der Rückenlehne 3 zwischen 40 Grad und 60 Grad beträgt. Entsprechend kann im Rahmen der Erfindung eine Position der Rückenlehne 3, bei der der Winkel 13 der Rückenlehne 3 relativ zu einer senkrechten Position der Rückenlehne 3 kleiner gleich 40 Grad ist, insbesondere als Sitzposition bezeichnet werden.
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Es sei ferner angemerkt, dass die Haltevorrichtung 5, insbesondere die Halterelemente 50, nicht nur bei der Endposition der Rückenlehne 3 in 3 und 5 sondern auch bei der Ausgangsposition der Rückenlehne 3 in 2 und 4 nicht unterhalb der Rückenlehne 3 hervortritt/hervortreten. In vorteilhafter Weise ist die Kopplungsvorrichtung 7 derart ausgebildet und eingerichtet, dass die Haltevorrichtung 5 bzw. die Halteelemente 50 über einen gesamten Verstellwinkelbereich der Rückenlehne 3 durch die Rückenlehne 3 verdeckt ist/sind.
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Die Haltevorrichtung 5 ist am Sitzteil 2 bewegbar bzw. schwenkbar angeordnet. Aus 4 wird insbesondere ersichtlich, dass die Haltevorrichtung 5 an einer Tragstruktur 23, welche vorzugsweise als Tragrohr ausgebildet ist, schwenkbar angeordnet ist. Die Tragstruktur 23 ist dabei mit dem Sitzteil 2, insbesondere dessen Sitzgestell 22, starr verbunden.
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Durch die Kopplung der Haltevorrichtung 5 mit der Lehnenneigungsverstellvorrichtung 4 wird die Haltevorrichtung 5 bei einem Verschwenken der Rückenlehne 3 nach hinten von der Lehnenneigungsverstellvorrichtung 3 mitgenommen. Somit bleibt die Haltevorrichtung 5 im Zwischenraum 6 durch die Rückenlehne 3 verdeckt. Dadurch kann ein Druck, der anderenfalls bei einer nach hinten verschwenkten Rückenlehne 3 durch eine feststehende Haltevorrichtung 5 auf den Rücken eines Fahrzeuginsassen ausgeübt würde, vermieden. Somit bietet der durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagene Fahrzeugsitz 1 den Vorteil eines hohen Sitzkomforts.
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Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den 1 bis 5 Bezug genommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Lehnenneigungsverstellvorrichtung
- 5
- Haltevorrichtung
- 6
- Zwischenraum
- 7
- Kopplungsvorrichtung
- 10
- Sitzrichtung
- 11
- Winkel
- 12
- Pfeil
- 13
- Winkel
- 20
- Sitzfläche
- 21
- Sitzpolster
- 22
- Sitzgestell
- 23
- Tragstruktur
- 25
- Mittelachse
- 30
- Rückenlehnenfläche
- 31
- Lehnenpolster
- 32
- Lehnengestell
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Unterseite
- 35
- Mittelachse
- 50
- Halteelement
- 100
- Fahrzeug
- 101
- Rücksitz
- 102
- Beifahrersitz
- 103
- Längsachse
- 104
- Hochachse