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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, der in einem Fahrzeug verwendet wird.
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Zum Beispiel offenbart die
WO 2007 / 082 672 A1 einen Fahrzeugsitz, der mittels eines Viergelenk-Gliedermechanismus zwischen einer Sitzstellung und einer Verstaustellung schwenkbar ist. Die „Sitzstellung“ ist eine Stellung eines Sitzes, in der sich ein Anwender auf den Sitz setzen kann. Die „Verstaustellung“ ist eine Stellung eines Sitzes, der gegenüber der Sitzstellung nach hinten und unten verlagert ist.
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Insbesondere umfasst der oben genannte Viergelenk-Gliedermechanismus Seitenrahmen, die sich entlang der Vorn-hinten-Achse des Sitzes erstrecken, und zwei Hebeglieder, wobei das erste schwenkbar an das vordere Ende der Seitenrahmen gekoppelt ist und das zweite schwenkbar an das hintere Ende der Seitenrahmen gekoppelt ist. Ein unteres Ende von jedem der Hebeglieder ist schwenkbar an einen Boden oder ein anderes Teil eines Fahrzeugs gekoppelt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz bereitzustellen, der einen großen Rückwärtsverlagerungsbetrag besitzt, d. h. der entlang einer Vorn-hinten-Achse des Sitzes von einer Sitzstellung weit nach hinten zu einer Verstaustellung verlagert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Verlagerung des Fahrzeugsitzes durch eine Schwenkverlagerung der einzelnen Hebeglieder erreicht. Mit anderen Worten, der Fahrzeugsitz wird umso weiter nach hinten verlagert, je größer ein Winkel der Schwenkverlagerung der einzelnen Hebeglieder wird.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst ein Fahrzeugsitz, der zwischen einer Sitzstellung und einer Verstaustellung verlagerbar ist, wobei sich die Verstaustellung hinter und unterhalb der Sitzstellung befindet: einen linken Seitenrahmen und einen rechten Seitenrahmen, die einen Teil eines Polsterrahmens bilden und sich jeweils entlang einer Vorn-hinten-Achse des Fahrzeugsitzes erstrecken; ein linkes, vorderes Hebeglied) und ein linkes, hinteres Hebeglied, die jeweils ein oberes Ende aufweisen, das um ein jeweiliges oberes Schwenkzentrum schwenkbar an dem linken Seitenrahmen gekoppelt ist, und jeweils ein unteres Ende aufweisen, das schwenkbar an eine Fahrzeugkarosserie gekoppelt ist; ein rechtes, vorderes Hebeglied und rechtes, hinteres Hebeglied, die jeweils ein oberes Ende aufweisen, das um ein jeweilges oberes Schwenkzentrum schwenkbar an den rechten Seitenrahmen gekoppelt ist, und jeweils ein unteres Ende aufweisen, das schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie gekoppelt ist; wobei: sich das linke, vordere Hebeglied und das rechte, vordere Hebeglied vor dem linken, hinteren Hebeglied bzw. dem rechten, hinteren Hebeglied befinden; sich in der Sitzstellung des Fahrzeugsitzes die oberen Enden der Hebeglieder jeweils näher bei der Vorderseite des Fahrzeugsitzes befinden als ihr jeweiliges unteres Ende, und sich in der Verstaustellung des Fahrzeugsitzes eine obere imaginäre Linie, die durch die oberen Schwenkzentren des linken, vorderen Hebeglieds und des linken, hinteren Hebeglieds führt, und eine obere imaginäre Linie, die durch die oberen Schwenkzentren des rechten, vorderen Hebeglieds und des rechten, hinteren Hebeglieds führt, jeweils im Wesentlichen entlang der Vorn-hinten-Achse erstrecken. Der Fahrzeugsitz ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Verstaustellung jedes der Hebeglieder von seinem jeweiligen unteren Ende zu seinem jeweiligen oberen Ende nach oben gerichtet ist, und untere Schwenkzentren des linken, vorderen Hebeglieds und des rechten, vorderen Hebeglieds unterhalb der unteren Schwenkzentren des linken, hinteren Hebeglieds bzw. des rechten, hinteren Hebeglieds angeordnet sind.
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Gemäß dieser Konfiguration sind in der vorliegenden Erfindung die vorderen Hebeglieder und das jeweilige hintere Hebeglied von der Vorderseite des Fahrzeugsitzes zur Rückseite des Fahrzeugsitzes über eine jeweilige vordere bzw. eine jeweilige hintere imaginäre Vertikallinie schwenkbar. Die vorderen imaginären Vertikallinien verlaufen jeweils durch eine Schwenkachse des unteren Endes des jeweiligen vorderen Hebeglieds, und die hinteren imaginären Vertikallinien verlaufen jeweils durch eine Schwenkachse des unteren Endes des jeweiligen hinteren Hebeglieds.
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Dadurch sind größere Winkel der Schwenkverlagerungen der vorderen Hebeglieder und der hinteren Hebeglieder als jene des in der
WO 2007 / 082 672 A1 offenbarten Fahrzeugsitzes möglich. Der Fahrzeugsitz der vorliegenden Erfindung kann demzufolge einen großen Rückwärtsverlagerungsbetrag erzeugen.
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In dem in der
WO 2007 / 082 672 A1 offenbarten Fahrzeugsitz befindet sich jedes Glied schon hinter der jeweiligen imaginären Vertikallinie, wenn ein Insasse auf dem Sitz sitzt. Der Winkel der Schwenkverlagerung ist somit kleiner als der des Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung. Mit anderen Worten, der Rückwärtsverlagerungsbetrag des in der Patentschrift 1 offenbart Fahrzeugsitzes ist kleiner als der Rückwärtsverlagerungsbetrag des Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung kann auch wie folgt ausgelegt sein.
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Vorzugsweise umfasst jeder der Seitenrahmen ein erstes Ende und ein zweites Ende. Das erste Ende befindet sich näher bei der Front des Fahrzeugs als das zweite Ende, wobei, wenn eine Länge jedes der vorderen Hebeglieder ein Abstand zwischen seinem oberen Schwenkzentrum und seinem unteren Schwenkzentrum ist und eine Länge jedes der hinteren Hebeglieder ein Abstand zwischen seinem oberen Schwenkzentrum und seinem unteren Schwenkzentrum ist, sich das erste Ende von jedem der Seitenrahmen weiter oben als sein zweites Ende befindet, und die Länge des vorderen Hebeglieds ist größer als die Länge des hinteren Hebeglieds.
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Dies hat zur Folge, dass sich in der Sitzstellung ein vorderes Ende eines Polsterrahmens an einer höheren Stelle befindet als ein hinteres Ende des Polsterrahmens, wodurch eine geeignete Verteilung des Kontaktflächendrucks zwischen dem Insassen und dem Sitzpolster möglich ist.
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Die Länge jedes der vorderen Hebeglieder ist ein Abstand zwischen seinem oberen Schwenkpunkt und seinem unteren Schwenkpunkt. Die Länge jedes der hinteren Hebeglieder ist ein Abstand zwischen seinem oberen Schwenkpunkt und seinem unteren Schwenkpunkt.
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Vorzugsweise ist in der Sitzstellung ein hinterer Gliedwinkel jedes der hinteren Hebeglieder größer als ein vorderer Gliedwinkel jedes der vorderen Hebeglieder. Der Rückwärtsverlagerungsbetrag des oberen Endes des jeweiligen hinteren Hebeglieds ist demzufolge im Wesentlichen gleich dem Rückwärtsverlagerungsbetrag des oberen Endes des jeweiligen vorderen Hebeglieds.
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Demzufolge kann eine imaginäre Linie, die durch ein oberes Schwenkzentrum eines der vorderen Hebeglieder und ein oberes Schwenkzentrum des jeweiligen hinteren Hebeglieds führt, im Wesentlichen parallel zu zum Beispiel einer Bodenplatte des Fahrzeugs sein, wenn sich der Polsterrahmen in der Verstaustellung befindet.
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Ein vorderer Gliedwinkel jedes der vorderen Hebeglieder ist ein Winkel zwischen einer jeweiligen ersten imaginären Linie, die durch sein oberes Schwenkzentrum und sein oberes Schwenkzentrum führt, und einer jeweiligen ersten Vertikallinie, die durch sein unteres Schwenkzentrum führt.
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Ein hinterer Gliedwinkel jedes der hinteren Hebeglieder ist ein Winkel zwischen einer jeweiligen zweiten imaginären Linie, die durch sein oberes Schwenkzentrum und sein unteres Schwenkzentrum führt, und einer jeweiligen zweiten Vertikallinie, die durch sein unteres Schwenkzentrum führt.
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Nachfolgend sind Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die beigefügen Zeichnungen beschrieben, in denen:
- 1 ein Diagramm ist, das schematisch einen Fahrzeugsitz gemäß einer Ausführungsform zeigt;
- 2 ein beispielhaftes Diagramm ist, das Bewegungen eines Verlagerungsmechanismus des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform zeigt;
- 3 ein beispielhaftes Diagramm ist, das Bewegungen des Verlagerungsmechanismus des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform zeigt;
- 4 ein beispielhaftes Diagramm ist, das Bewegungen des Verlagerungsmechanismus des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform zeigt; und
- 5 ein beispielhaftes Diagramm ist, das Bewegungen des Verlagerungsmechanismus des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform zeigt.
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Pfeile, die Richtungen in den einzelnen Zeichnungen angeben, dienen dem leichteren Verständnis der Beziehungen zwischen den Zeichnungen. Pfeile und andere Markierungen (Richtungen) in den Zeichnungen begrenzen den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht.
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1. Schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes
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Ein Fahrzeugsitz 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst wenigstens ein Sitzpolster 3 und eine Sitzlehne 5. Der Fahrzeugsitz 1 kann ein Rücksitz eines Personenkraftwagens sein.
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Der Sitzlehne 5 stützt den Rücken eines Insassen. Ein Rückenlehnenrahmen 7 ist ein Rahmen der Sitzlehne 5. Der Rückenlehnenrahmen 7 umfasst einen linken Seitenrahmen 7A, einen rechten Seitenrahmen 7B und einen oberen Rahmen 7C.
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Der Insasse ist ein Passagier eines Fahrzeugs oder ein Nutzer des Fahrzeugsitzes 1. Mit anderen Worten, es könnte sein, dass der Insasse im Moment nicht auf dem Fahrzeugsitz 1 sitzt.
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Der linke Seitenrahmen 7A und der rechte Seitenrahmen 7B sind auf der linken bzw. der rechten Seite des Sitzes angeordnet und erstrecken sich im Wesentlichen vertikal. Der obere Rahmen 7C verbindet ein oberes Ende des linken Seitenrahmens 7A mit einem oberen Ende des rechten Seitenrahmens 7B.
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Ein unteres Ende sowohl des linken Seitenrahmens 7A als auch des rechten Seitenrahmens 7B, mit anderen Worten, untere Enden des Rückenrahmens 7, sind mit dem hinteren Ende eines Polsterrahmens 9 gekoppelt. Der Rückenlehnenrahmen 7 ist so mit dem Polsterrahmen 9 verbunden, dass er in Vorn-hinten-Richtung relativ zu dem Polsterrahmen 9 schwenkbar ist.
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2. Konfiguration des Polsterrahmens
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2.1 Schematische Darstellung des Polsterrahmens
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Das Sitzpolster 3 stützt das Gesäß des Insassen. Der Polsterrahmen 9 ist ein Rahmen des Sitzpolsters 3.
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Der Polsterrahmen 9 umfasst wenigstens einen linken Seitenrahmen 10A, einen rechten Seitenrahmen 10B, eine erste Verbindungsstange 11A, eine zweite Verbindungsstange 11B, eine dritte Verbindungsstange 11C, vordere Hebeglieder 12A und 12C (insbesondere ein vorderes, linkes Hebeglied 12A und ein vorderes, rechtes Hebeglied 12C), und hintere Hebeglieder 12B und 12D (insbesondere ein hinteres, linkes Hebeglied 12B und hinteres, rechtes Hebeglied 12D). Der linke Seitenrahmen 10A und der rechte Seitenrahmen 10B sind auf der linken bzw. der rechten Seite des Sitzes angeordnet, und jeder erstreckt sich entlang der Vorn-hinten-Achse des Sitzes.
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Die erste bis dritte Verbindungsstange 11A bis 11C erstrecken sich entlang der Sitzbreitenachse und koppeln den linken Seitenrahmen 10A mit dem rechten Seitenrahmen 10B. Die erste Verbindungsstange 11A verbindet ein vorderes Ende des linken Seitenrahmens 10A mit einem vorderen Ende des rechten Seitenrahmens 10B.
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Die zweite Verbindungsstange 11B und die dritte Verbindungsstange 11C koppeln jeweils ein Ende des linken Seitenrahmens 10A mit einem Ende des rechten Seitenrahmens 10B.
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Die erste Verbindungsstange 11A und die zweite Verbindungsstange 11B sind drehbar mit dem linken Seitenrahmen 10A und dem rechten Seitenrahmen 10B gekoppelt. Mit anderen Worten, die erste Verbindungsstange 11A und die zweite Verbindungsstange 11B sind jeweils um ihre eigene Schwenkachse drehbar.
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Die dritte Verbindungsstange 11C ist näher bei der Rückseite des Sitzes angeordnet als die zweite Verbindungsstange 11B. Ferner ist die dritte Verbindungsstange 11C durch Schweißen, Schmieden oder andere Verfahren an dem linken Seitenrahmen 10A und dem rechten Seitenrahmen 10B befestigt. Der linke Seitenrahmen 10A, der rechte Seitenrahmen 10B und die erste bis dritte Verbindungsstange 11A bis 11C sind vorzugsweise aus Metall hergestellt.
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Obere Enden des vorderen, linken Hebeglieds 12A und des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind jeweils an der ersten Verbindungsstange 11A befestigt. Untere Enden des vorderen, linken Hebeglieds 12A und des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind jeweils schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie gekoppelt.
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Mit anderen Worten, das obere Ende des vorderen, linken Hebeglieds 12A und das obere Ende des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind über die erste Verbindungsstange 11A schwenkbar an den linken Seitenrahmen 10A bzw. den rechten Seitenrahmen 10B gekoppelt. Das vordere, linke Hebeglied 12A und das vordere, rechte Hebeglied 12C sind zwischen dem linken Seitenrahmen 10A und dem rechten Seitenrahmen 10B angeordnet, und das obere Ende des vorderen, linken Hebeglieds 12A und das obere Ende des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind an die erste Verbindungsstange 11A geschweißt.
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Das untere Ende des vorderen, linken Hebeglieds 12A und das untere Ende des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind schwenkbar an eine Basiseinheit 13 gekoppelt. Die Basiseinheit 13 umfasst eine linke Basis 13A, eine rechte Basis 13B und eine Brücke 13C. Es ist zu beachten, dass die oberen Enden zur Vereinfachung zwar als „obere“ Enden bezüglich der Sitzstellung bezeichnet sind, aber tatsächlich unter die unteren Enden in eine Verstaustellung (nicht gezeigt) gedreht werden können.
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Die linke Basis 13A und die rechte Basis 13B sind jeweils in Form eines Bandes ausgebildet, das sich entlang der Vorn-hinten-Achse des Sitzes erstreckt, und sind auf der linken bzw. der rechten Seite des Sitzes angeordnet und an der Bodenplatte oder einem anderen Teil des Fahrzeugs befestigt. Das untere Ende des vorderen, linken Hebeglieds 12A und das untere Ende des vorderen, rechten Hebeglieds 12C sind schwenkbar an die linke Basis 13A bzw. die rechte Basis 13B gekoppelt.
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Die Brücke 13C erstreckt sich entlang der Sitzbreitenachse zwischen der linken Basis 13A und der rechten Basis 13B und verbindet die Basis 13A mit der Basis 13B. Die Brücke 13C und sowohl die Basis 13A als auch die Basis 13B sind miteinander verschweißt.
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Die zweite Verbindungsstange 11B ist an oberen Enden des hinteren, linken Hebeglieds 12B und des hinteren, rechten Hebeglieds 12D befestigt. Ein unteres Ende des hinteren, linken Hebeglieds 12B ist schwenkbar an das Fahrzeug gekoppelt.
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Das hintere, linke Hebeglied 12B und das hintere, rechte Hebeglied 12D sind an den linken Seitenrahmen 10A bzw. den rechten Seitenrahmen 10B sowie an das Fahrzeug in ähnlicher Weise wie die des vorderen, linken Hebeglieds 12A gekoppelt.
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Insbesondere sind ein oberes Ende des hinteren, linken Hebeglieds 12B und ein oberes Ende des hinteren, rechten Hebeglieds 12D über die zweite Verbindungsstange 11B schwenkbar an den linken Seitenrahmen 10A bzw. den rechten Seitenrahmen 10B gekoppelt. Ein unteres Ende des hinteren, linken Hebeglieds 12B und ein unteres Ende des hinteren, rechten Hebeglieds 12D sind schwenkbar an die linke Basis 13A bzw. die rechte Basis 13B gekoppelt.
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Das vordere, linke Hebeglied 12A und das vordere, rechte Hebeglied 12C sind über eine vierte Verbindungsstange 11D ebenfalls aneinander gekoppelt. Insbesondere erstreckt sich die vierte Verbindungsstange 11D entlang der Sitzbreitenachse und verbindet einen mittleren Bereich (zwischen dem unteren Ende und dem oberen Ende) des vorderen, linken Hebeglieds 12A mit einen mittleren Bereich (zwischen dem unteren Ende und dem oberen Ende) des vorderen, rechten Hebeglieds 12C.
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2.2 Verlagerungsmechanismus des Sitzpolsters (Polsterrahmens)
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Ein Verlagerungsmechanismus verlagert das Sitzpolster 3, mit anderen Worten, der Polsterrahmen 9 bewegt sich von einer Sitzstellung (siehe 2) in eine Verstaustellung (siehe 5).
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Die „Sitzstellung“ ist eine Stellung des Fahrzeugsitzes 1, in der sich der Insasse auf das Sitzpolster 3 setzen kann. Die „Verstaustellung“ ist eine Stellung des Fahrzeugsitzes 1, in der das Sitzpolster 3 von der Sitzstellung nach hinten und unten verlagert ist.
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Der Verlagerungsmechanismus umfasst zwei Viergelenk-Gliedermechanismen: einen linken Viergelenk-Gliedermechanismus und einen rechten Viergelenk-Gliedermechanismus. Zusammen umfassen die zwei Viergelenk-Gliedermechanismen: den linken Seitenrahmen 10A, den rechten Seitenrahmen 10B, das vordere, linke Hebeglied 12A, das vordere, rechte Hebeglied 12C, das hintere, linke Hebeglied 12B und das hintere, rechte Hebeglied 12D.
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2 zeigt den linken Viergelenk-Gliedermechanismus, der auf der linken Seite des Sitzes angeordnet ist. Insbesondere umfasst der linke Viergelenk-Gliedermechanismus in der linke Seite des Sitzes: den linken Seitenrahmen 10A, das vordere, linke Hebeglied 12A und das hintere, linke Hebeglied 12B.
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Der rechte Viergelenk-Gliedermechanismus ist im Wesentlichen ein Spiegelbild des linken Viergelenk-Hebemechanismus, ist auf der rechten Seite des Sitzes angeordnet und umfasst: den rechten Seitenrahmen 10B, das vordere, rechte Hebeglied 12C und das hintere, rechte Hebeglied 12D. Nachfolgend ist der linke Viergelenk-Gliedermechanismus auf der linken Seite des Sitzes ausführlich diskutiert.
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Wenn der Polsterrahmen 9 in der Sitzstellung angeordnet ist, wie es in 2 gezeigt ist, sind das vordere, linke Hebeglied 12A und das hintere, linke Hebeglied 12B „stehend“, wobei sich ihre oberen Enden geringfügig näher bei der vorderen Seite des Sitzes befinden als ihre unteren Enden. Mit anderen Worten, das vordere, linke Hebeglied 12A und das hintere, linke Hebeglied 12B lehnen/neigen sich jeweils geringfügig nach vorn.
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Ferner neigt sich, wenn sich der Polsterrahmen 9 in der Sitzstellung befindet, eine vordere Mittenlinie LF relativ zu einer vorderen Vertikallinie LFO nach vorn, und eine hintere Mittenlinie LR neigt sich relativ zu einer hinteren Vertikallinie LRO nach vorn, wie es in 2 gezeigt ist.
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Die vordere Mittellinie LF ist eine imaginäre Linie, die durch eine Mitte des oberen Gelenks und eine Mitte des unteren Gelenks des vorderen, linken Hebeglieds 12A führt und sich dreht, wenn sich das vordere, linke Hebeglied 12A dreht. Die Mitte des oberen Gelenks schneidet eine Links-rechts-Achse der ersten Verbindungsstange 11 A. Optional kann die vordere Mittellinie LF eine Links-rechts-Achse der vierten Verbindungsstange 11D schneiden, wie es in 2 gezeigt ist. Die vordere Vertikallinie LFO ist eine imaginäre Vertikallinie, die durch die Mitte des unteren Gelenks des vorderen, linken Hebeglieds 12A führt.
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Die hintere Mittellinie LR ist eine imaginäre Linie, die durch eine Mitte des oberen Gelenks und eine Mitte des unteren Gelenks des hinteren, linken Hebeglieds 12B führt. Die hintere Vertikallinie LRO ist eine imaginäre Vertikallinie, die durch die Mitte des unteren Gelenks des hinteren, linken Hebeglieds 12B führt.
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Wenn sich der Polsterrahmen 9 in der Sitzstellung befindet, ist ein hinterer Gliedwinkel θR größer als ein vorderer Gliedwinkel θF. Der vordere Gliedwinkel θF ist ein Drehwinkel der vorderen Mittellinie LF relativ zu der vorderen Vertikallinie LF0. Eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn in 2 ist willkürlich als positiv definiert. Ebenso ist der hintere Gliedwinkel θR ein Drehwinkel der hinteren Mittenlinie LR relativ zu der hinteren Vertikallinie LR0.
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Eine Länge HF des vorderen Hebeglieds 12A, 12C ist größer als eine Länge HR des hinteren Hebeglieds 12B, 12D. Die Länge HF des vorderen Hebeglieds 12A, 12C ist ein Abstand zwischen der Mitte des oberen Gelenks und der Mitte des unteren Gelenks des vorderen, linken Hebeglieds 12A. Eine Länge HR des hinteren Hebeglieds 12B, 12D ist ein Abstand zwischen der Mitte des oberen Gelenks und der Mitte des unteren Gelenks des hinteren, linken Hebeglieds 12B.
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3. Verlagerung des Polsterrahmens (Verlagerungsmechanismus) und Merkmal der Verlagerung
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In dem Verlagerungsmechanismus gemäß der vorliegenden Ausführungsform dient das hintere, linke Hebeglied 12B als „ein Antriebsglied mit einem oberen Ende, das aufgrund einer Rotationskraft um sein unteres Ende schwenkbar verlagert wird“, und das vordere, linke Hebeglied 12A dient als ein Glied, das der Schwenkverlagerung des hinteren, linken Hebeglieds 12B folgt. In einer Ausführungsform kann das hintere, rechte Hebeglied 12D ein Antriebsglied sein.
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Das hintere, linke Hebeglied 12B nimmt vorzugsweise eine Rotationskraft von der zweiten Verbindungsstange 11B auf. Die zweite Verbindungsstange 11B dreht vorzugsweise aufgrund einer Rotationskraft von einer Antriebsvorrichtung (nicht gezeigt), die vorzugsweise in dem Polsterrahmen 9 angeordnet ist. Die Antriebsvorrichtung umfasst einen Verzögerungsmechanismus, der einen Elektromotor und Getrieberäder umfasst. Die Antriebsvorrichtung kann die zweite Verbindungsstange 11B relativ zu dem linken Seitenrahmen 10A drehen, und die zweite Verbindungsstange 11B kann (direkt oder indirekt) an das hintere, linke Hebeglied 12B geschweißt sein. Somit wird das hintere, linke Hebeglied 12B relativ zu dem linken Seitenrahmen 10A (um die Links-rechts-Achse der zweiten Verbindungsstange 11B) gedreht.
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Der Polsterrahmen 9 wird von der Sitzstellung zu der Verstaustellung verlagert, wie es in 2, 3, 4 und 5 (in aufsteigender Reihendfolge) gezeigt ist, wenn sich die zweite Verbindungsstange 11B in eine erste Richtung (im Uhrzeigersinn von 2 nach 3) dreht. Alternativ wird der Polsterrahmen 9 von der Verstaustellung zu der Sitzstellung verlagert, wie es in 5, 4, 3 und 2 (in absteigender Reihenfolge) gezeigt ist, wenn sich die zweite Verbindungsstange 11B in einer zweiten Richtung dreht, die der ersten Richtung entgegengesetzt ist.
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Wie es in 2 gezeigt ist, ist das vordere Ende des Polsterrahmens 9 höher angeordnet als das hintere Ende des Polsterrahmens 9, wenn sich der Polsterrahmen 9 in der Sitzstellung befindet. Wenn die Schwenkbewegung des vorderen, linken Hebeglieds 12A der Schwenkbewegung des hinteren, linken Hebeglied 12B folgt, verändert sich der Verlagerungsmechanismus (der linke Viergelenk-Gliedermechanismus), wie es in 3, 4 und 5 gezeigt ist, in aufsteigender Reihenfolge.
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Insbesondere wird das vordere, linke Hebeglied 12A von der vorderen Seite des Sitzes zu der hinteren Seite des Sitzes über die vordere Vertikallinie LFo in aufsteigender Reihenfolge schwenkend verlagert, wie es in 2, 3 und 4 gezeigt ist. Ebenso wird das hintere, linke Hebeglied 12B von der vorderen Seite des Sitzes zu der hinteren Seite des Sitzes über die hintere Vertikallinie LRO in aufsteigender Reihenfolge schwenkend verlagert, wie es in 3, 4 und 5 gezeigt ist.
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Da in der vorliegenden Ausführungsform in der Sitzstellung der hintere Gliedwinkel θR größer als der vordere Gliedwinkel θF ist, überquert das vordere, linke Hebeglied 12A die vordere Vertikallinie LFO schneller als das hintere, linke Hebeglied 12B die hintere Vertikallinie LRO überquert, wenn das Sitzpolster 3 von einer Sitzposition in eine Verstaustellung geändert wird.
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Demzufolge sind in der vorliegenden Ausführungsform ein Winkel der Schwenkverlagerung des vorderen, linken Hebeglieds 12A und ein Winkel der Schwenkverlagerung des hinteren, linken Hebeglied 12B größer als die des in der Patentschrift 1 offenbarten Fahrzeugsitzes. Da die Verlagerung des Fahrzeugsitzes 1 nach hinten umso größer wird, je größer die Winkel der Schwenkverlagerung des vorderen, linken Hebeglieds 12A und des hinteren, linken Hebeglieds 12B sind, kann in der vorliegenden Ausführungsform ein großer Betrag einer Rückwärtsverlagerung erzeugt werden.
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In der Situation, die als „wenn das vordere, linke Hebeglied 12A die vordere Vertikallinie LFO überquert“ definiert ist, fällt die vordere Mittellinie LF mit der vorderen Vertikallinie LFO zusammen, und das vordere, linke Hebeglied 12A ist im Wesentlichen in 90 Grad aufrechter Stellung angeordnet.
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In der Situation, die als „wenn das hintere, linke Hebeglied 12B die hintere Vertikallinie LRO überquert“ definiert ist, fällt die hintere Mittenlinie LR mit der hinteren Vertikallinie LRO zusammen, und das hintere, linke Hebeglied 12B ist im Wesentlichen in 90 Grad aufrechter Stellung angeordnet.
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Wie es in der Sitzstellung von 2 gezeigt ist, befindet sich das vordere Ende des linken Seitenrahmens 10A weiter oben als das hintere Ende des Seitenrahmens 10A. Dies bewirkt, dass sich in der Sitzstellung das vordere Ende des Polsterrahmens 9 weiter oben befindet als das hintere Ende des Polsterrahmens 9, wodurch eine geeignete Verteilung des Kontaktflächendrucks zwischen dem Insassen und dem Sitzpolster 3 möglich ist.
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Der hintere Gliedwinkel θR in der Sitzstellung ist größer als der vordere Gliedwinkel θF in der Sitzstellung; und die Länge HF des vorderen Hebeglieds ist größer als die Länge HR des hinteren Hebeglieds.
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Demzufolge ist, wie es in 5 gezeigt ist, ein Rückwärtsverlagerungsbetrag DR des oberen Endes des hinteren, linken Hebeglieds 12B im Wesentlichen gleich einem Rückwärtsverlagerungsbetrag DF des oberen Endes des vorderen, linken Hebeglieds 12A. Eine obere imaginäre Linie LU kann daher im Wesentlichen horizontal sein, wenn sich der Polsterrahmen 9 in der Verstaustellung befindet.
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Die obere imaginäre Linie LU ist eine imaginäre Linie, die durch ein oberes Schwenkzentrum des vorderen, linken Hebeglieds 12A und eine oberes Schwenkzentrum des hinteren, linken Hebeglieds 12B führt. In der Situation, die als „wenn die obere imaginäre Linie LU im Wesentlichen horizontal ist“ definiert ist, ist zum Beispiel der Polsterrahmen 9 im Wesentlichen parallel zu einer Bodenplatte oder weiteren Bodenkomponenten des Fahrzeugs. Wie es in 5 gezeigt ist, ist der Polsterrahmen 9, wenn die obere imaginäre Linie LU im Wesentlichen in eine Vorn-hinten-Richtung verläuft, im Wesentlichen horizontal.
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Das vordere, linke Hebeglied 12A ist über die vierte Verbindungsstange 11D an das vordere, rechte Hebeglied 12C gekoppelt. Dies verringert zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Fehlfunktion, wonach das vordere, linke Hebeglied 12A aufgrund einer Last auf den Polsterrahmen 9 nach unten geknickt wird.
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<Weitere Ausführungsformen>
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Zwar ist in der oben genannten Ausführungsform der Fahrzeugsitz 1 über die Basiseinheit 13 an dem Fahrzeug befestigt ist, doch die vorliegende Erfindung ist nicht auf diese Konfiguration begrenzt. Zum Beispiel kann die Basiseinheit 13 fehlen.
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Zwar ist in der oben genannten Ausführungsform die Länge HF des vorderen Hebeglieds größer als die Länge HR des hinteren Hebeglieds, doch die vorliegende Erfindung ist nicht auf diese Konfiguration begrenzt. Zum Beispiel kann die Länge HF des vorderen Hebeglieds gleich der Länge HR des hinteren Hebeglieds sein.
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Zwar befinden sich in der oben genannten Ausführungsform in der Sitzstellung die vorderen Enden des linken Seitenrahmens 10A und des rechten Seitenrahmens 10B weiter oben als deren hintere Enden, doch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Konfiguration begrenzt. Zum Beispiel können in der Sitzstellung die vorderen Enden und die hinteren Enden des linken Seitenrahmens 10A und des rechten Seitenrahmens 10B auch auf im Wesentlichen der gleichen Höhe angeordnet sein.
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Zwar ist in der oben genannten Ausführungsform in der Sitzstellung der hintere Gliedwinkel θR größer als der vordere Gliedwinkel θF, doch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Konfiguration begrenzt. Zum Beispiel können in der Sitzstellung der hintere Gliedwinkel θR und der vordere Gliedwinkel θF im Wesentlichen gleich sein.
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Zwar ist in der oben genannten Ausführungsform der mittlere Bereich des vorderen, linken Hebeglieds 12A (in Richtung der Erstreckung des vorderen, linken Hebeglieds 12A) über die vierte Verbindungsstange 11D an den mittleren Bereich des vorderen, rechten Hebeglieds 12C (in Richtung der Erstreckung des vorderen, rechten Hebeglieds 12C) gekoppelt, doch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Konfiguration begrenzt.
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Zum Beispiel kann die vierte Verbindungsstange 11D fehlen. Alternativ können die oberen Enden des vorderen, linken Hebeglieds 12A und des vorderen, rechten Hebeglieds 12C oder die unteren Enden des vorderen, linken Hebeglieds 12A und des vorderen, rechten Hebeglieds 12C über die vierte Verbindungsstange 11D gekoppelt sein.
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Die oben genannten Ausführungsformen beschreiben einen Rücksitz eines Personenkraftwagens. Jedoch ist die Anwendung der vorliegenden Erfindung nicht hierauf begrenzt. Die vorliegende Erfindung kann auch für Sitze anderer Automobile oder Sitze anderer Fahrzeuge wie etwa Schienenfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge angewendet werden.