DE2252220C3 - - Google Patents
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen Liegestuhl mit am Vorderende abgestützter Beinstütze, die eine Verlängerung
Seines Sitzteils bildet, der auf einem von zwei Trägern •bgestützten Traggestell angeordnet und um eine
Querschwenkachse aus aer Horizontalstellung nach hinten und unten verschwenkbar und in der Horizontalstellung
feststellbar ist, an dem eine Rückenlehne angelenkt ist, welcher Armlehnen zugeordnet sind, die sowohl
seitlich an der Rückenlehne als auch am Traggestell verschwenkbar gehalten sind.
Ein Liegestuhl der eingangs erwähnten Art ist bereits bekannt. Bei dieser Konstruktion sind die den
Sitzteil haltenden Träger durch seitlich angeordnete Schaukelkufen gebildet, deren Vorderabschnitt teilweise
kreisförmig gebogen ist und in etwa die Form eines Viertelkreises hat. Der übrige Teil der Schaukelkufen
setzt sich als im wesentlichen gerades Teilstück nach hinten und oben bis zum Traggestell fort. Die Beinstütze
des Liegestuhls ist an ihrem Vordereride durch zwei an deren Unterseite befestigte Räder abgestützt und
mit dem Sitzteil schwenkbar und feststellbar verbunden (OE-PS 2 <>5 788).
Sofern nun der Benutzer seinen Oberkörper nach vorne oder hinten neigt, wird, auf Grund der dabei erfolgenden
Gewichtsverlagerung, der Sitzteil durch Abrollen der Schaufelkufen entweder nach vorne oder
hinten geneigt, wobei sich Sitzteil und Beinstütze zwangläufig relativ zueinander in entgegengesetzten
Richtungen schrägstellen. Der Sitzteil läßt sich hierbei in einer gewünschten Schräglage dadurch festlegen,
daß die Beinstütze relativ zum Sitzteil manuell fixiert wird. Ie erößer deshalb die aus einer gewünschten Sitzhaltung
resultierende Schräglage des Sitzteils ist, desto kleiner ist der von Sitzteil und Beinstütze eingeschlossene
Winkel und um so stärker müssen demgemäß die Beine nach unten abgewinkelt werden, was einer den
Kreislauf und die Beine entlastenden Ruhelage widerspricht.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Liegestuhls besteht darin, daß dessen Funktionsfähigkeit von der
Bodenbeschaffenheit abhängt. Auf Rasen oder sandigem Untergrund sinken nämlich die Schaukelstufen in
den Boden ein, so daß sie für eine Schrägeinstellung des Sitzteils ihren Zweck nicht mehr erfüllen können.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Konstruktion eines Liegestuhls der eingangs beschriebenen
Art derart zu verbessern, daß eine Lageveränderung des Sitzteils um die Querschwenkachse nach hinten
und unten möglich ist, wobei jedoch zusätzlich die Beinstütze zum anatomisch günstigeren Liegen abgewinkelt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Querschwenkachse am feststehend ausgebikleten
Traggestell im Abstand vom Hinterende des Sitzteils angeordnet und die Rückenlehne direkt mit
dem Sitzteil relativ zum Traggestell freischwingend verbunden ist. Für diese Konstruktionsmerkmale wird
nut im Zusammenhang mit den übrigen Merkmalen der eingangs beschriebenen Konstruktion eines Liegestuhls
Schutz beansprucht.
Ein Liegestuhl der vorstehend definierten Ausbildung weist somit eine feststehende Querschwenkachse
auf, um die Sitzteil und Beinstütze, einen zweiarmigen Hebel bildend, verschwenkbar sind. Dabei wird die
Beinstütze in die gleiche Richtung wie der Sitzieil mitverschwenkt,
so daß in einer schräg nach hinten und unten gerichteten Sitzhaltung die Beine zur Entlastung
des Kreislaufs in ausgestreckter Lage zwangläufig nach oben gerichtet sind. Da die Beinstütze in der Schrägstellung
des Sitzteils vom Boden völlig frei ist, kann sie dabei konstruktiv so ausgelegt werden, daß sie durch
Abwinkein eine Lagerung der Beine etwa in Herzhöhe ungefähr in horizontaler Ebene erlaubt, wodurch unter
anderem ein Blutstau im Gehirn \*.. mieden wird. Auch
ist die Funktion des Liegestuhls von der Bodenbeschaffenheit nicht abhängig, weil der Stuhl keine Schaukelkufen
aufweist.
Dabei ist bereits eine Untermatratze bekannt, die, analog zum erfindungsgetnäßen Liegestuhl, eine Lageveränderung
des Benutzers nach unten über die Horizontale hinaus ermöglicht, um beispielsweise einer ruhenden
Person einen Übergang aus der normalen Schlaflage in eine Sitzlage zu ermöglichen. Zu diesem
Zweck ist diese Untermatratze in zwei miteinander gelenkig verbundene Teilstücke gegliedert, von denen da«
eine in dem zum Sitzen veränderten Zustand der Un termatratze des Sitzteil und die Beinstütze und das an
dere die Rückenlehne bilden (DT-OS 19 19 280). Da; die Rückenlehne bildende Teilstück ist hierbei in einen
die Untermatratze aufnehmenden Rahmen um eini Querschwenkachse verschwenkbar gelagert, weshall
das zugleich Sitzteil und Beinstütze bildende Teilstücl
an seinem Vorderende im Rahmen abgestützt sein muT Es gehört somit bereits eine Konstruktion zum Stani
der Technik, die durch Verschwenken eines mit eine Beinstütze kombinierten Sitzteils unter Verwendun
einer gestellfesten Querschwenkachse eine Hochlage rung der Beine ermöglicht; jedoch muß dieses Teilstüc
der Untermatratze, auf Grund der Lagerung des di Rückenlehne bildenden Teilstücks auf der Quei
schwenkachse, um funktionsfähig zu sein, an seinem freien Ende ein Auflager haben, auf dem es beweglich
abgestützt wird. Demgemäß ist es nicht möglich, dieses Teilstück auf einem Teil seiner Länge abzuwinkein, um
die Beine während des Sitzens in eine günstigere Ruhelage bringen zu können.
Außerdem ist eine Stahlrohrliege bekannt, deren mit einer verstellbaren Rückenlehne ausgestatteter Sitzieil
mit eine' abwinkelbaren Beinstütze kombiniert ist
(DT-GM 70 37 705).
Bei dieser Konstruktion ist der Sitzteil im Gestell nicht schrägstellbar, und die Beinstütze ist kinematisch
über ein Hebelparallelogramm mit der Rückenlehne verbunden, so daß sie bei deren Verstellung eine
Zwangsbewegung mitausführt, derart, daß sich in der Sitzstellung der Rückenlehne die Beinstütze in ihrer abgeklappten
Stellung befindet, in der keine Beinauflage möglich ist.
Was nun die erfindungsgemäße Konstruktion des Liegestuhls betrifft, ist es vorteilhaft, wenn die Träger
in bekannter Weise durch zwei an ihrem oberen Ende miteinander gelenkig verbundene Tragbeine gebildet
sind, so daß sich das Traggestell des Liegestuhls auf vier Tragbeinen abstützt, die eine zuverlässige Aufstellung
desselben auch auf weicherem bzw. unebenem Untergrund ermöglichen.
Um hierbei günstige Voraussetzungen dafür zu schaffen, den Sitzteil in der horizontalen Stellung im
Traggestell verriegeln zu können, ist außeraem den hinteren Tragbeinen jeweils eine Verbindungslasche
zugeordnet, die entweder am vorderen Tragbein oder seitlich am Sitzteil schwenkbar befestigt ist und die
einen Längsschlitz aufweist, in welchem ein am hinteren Tragbein befestigter Querstift eingreift.
An diesen Verbindungslaschen wird man zur Verriegelung des Sitzteils zweckmäßig manuell betätigbare
Verriegelungshebel anlenken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zeichnung zu entnehmen. Es zeigt
F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung des Liege-Stuhls, wobei sich dessen Sitzteil in seiner Horizontalstellung
befindet,
F i g. 2 eine teilweise gezeigte Seitenansicht des Liegestuhls,
wobei sich dessen Sitzteil in der Horizontalstellung befindet,
F i g. 3 eine Darstellung ähnlich F i g. 2, wobei deren Sitzteil schräg nach oben abgekippt ist,
F i g. 4 eine Darstellung ähnlich F i g. 3, wobei das vordere Teilstück des Sitzteils nach unten abgeklappt
ist.
Der Liegestuhl gemäß F i g. 1 weist ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes Traggestell auf, das sowohl einen
mit einer Beinstütze kombinierten Sitzteil 12 als auch eine Rückenlehne 14 trägt. Die beiden Teile 12 und 14
weisen einen aus Längsholmen 16 und Querholmen 18 gebildeten Rahmen auf, in welche beispielsweise nicht
näher dargestellte Federn eingespannt sind, die als Auflage für eine Matratze 20 bzw. ein Polster 22 dienen.
Das Traggestell weist zwei seitliche Träger 24, 26 auf, in welchen der Sitzteil 12 bei 28 um eine Querschwenkachse
schwenkbar gelagert ist. Außerdem tragen die Träger jeweils eine Armlehne 30 bzw. 32, die an den
Längsholmen 16 der Rückenlehne angelenkt und auf den Gestellträgern in ihrer Längsrichtung verschiebbar
und in vorbestimmten Stellungen verrastbar sind. Das Traggestell ist mit Rollen 34 ausgestattet, um mit dem
Liegestuhl bequem einen Ortswechsel vornehmen zu können. Der Sitzteil 12 weist im Bereich seines freien
Endes noch ein Stützbein 36 auf, das über am Traggestell angelenkte Verbindungslaschen 38 beim Aufstellen
des Liegestuhls selbsttätig abstellbar ist
Die seitlichen Gestellträger 24, 26 sind in bekannter Weise jeweils durch zwei Aufstellbeine 40,42 gebildet, die an ihrem oberen Ende miteinander schwenkbar verbunden sind. Zu diesem Zweck trägt das Aufsteilbein 42 ein Verbindungsstück 44, an dem das vordere
Die seitlichen Gestellträger 24, 26 sind in bekannter Weise jeweils durch zwei Aufstellbeine 40,42 gebildet, die an ihrem oberen Ende miteinander schwenkbar verbunden sind. Zu diesem Zweck trägt das Aufsteilbein 42 ein Verbindungsstück 44, an dem das vordere
ίο Aufstellbein 40 bei 46 angelenkt ist. Das Verbindungsstück
dient gleichzeitig zur Abstützung der einen Armlehne 30 bzw. 32, wozu es an seinem oberen Ende ein
Rastglied 48 aufweist, das mit einer an der Unterseite der Armlehnen angebrachten Rastschiene 50 in bekannter
Weise zusammenwirkt, um die bei 52 am Sitzteil 12 angelenkte Rückenlehne 14 in ihre gewünschte
Schräglage einstellen zu können. An den vorderen Aufstellbeinen 40 ist je eine der zum Ausstellen des Stützbeins
36 der Beinstütze 11 dienenden Verbindungslasehe 38 angelenkt, während die hinteren Aufstellbeine
42 gegenseitig über eine Quertraverse 54 starr miteinander verbunden sind und die Rollen 34 tragen. Um die
Aufstellbeine 40,42 der seitlichen Gestellträger in ihrer Gebrauchslage in einer vorbestimmten Winkelstellung
zueinander zu fixieren, ist jedem zusammengehörenden Paar von Aufstellbeinen eine Verbindungslasche 56 zugeordnet,
die einmal an der Seite des Sitzteils 12 bei 58 angelenkt ist, wobei ein die Querschwenkachse 28 definierender
Lagerbolzen einen Schlitz 60 der Verbindungslasche durchdringt und die zum anderen an ihrem
anderen Ende von einem im hinteren Aufstellbein 42 befestigten Querstift 62 gehalten ist, der in einen
Längsschlitz 64 der Verbindungslasche eingreift. Im aufgestellten Zustand des Liegestuhls definiert das eine
Schlitzende des Längsschlitzes 64 die vorbestimmte Winkelstellung der Aufstellbeine 40, 42 zueinander.
Wie oben ausgeführt ist, läßt sich der Sitzteil 12 um eine im Abstand von der Rückenlehne angeordnete
Querschwenkachse 28 verschwenken, so daß das die Rückenlehne tragende Endstück des Sitzteils sich nach
unten bewegt und dadurch die Beine des Liegestuhlbenutze.s in eine nach oben gerichtete, diese entlastende
Schräglage gebracht werden. Außerdem ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die Beinstütze 11 vom
Sitzteil 12 abklappbar (s. Fig.4), so daß die Beine in
ihrer Schräglage zum anatomisch günstigeren Liegen auch abgewinkelt werden können. Der Sitzteil ist im
Traggestell in seiner horizontalen Stellung gemäß F i g. 1 und 2 verriegelbar, und zu diesem Zweck ist an
den Verbindungslaschen 56 der seitlichen GestelUräger 24, 26 an dem der Rückenlehne zugerichteten Ende ein
Verriegelungshebel 66 angelenkt, der an seiner einen Seitenkante eine seitliche Ausnehmung 68 aufweist, mit
welcher er in der Horizontalstellung des Sitzteils 12 einen seitlich an diesem vorgesehenen Zapfen 70 untergreift.
Der Verriegelungshebtl ist derart ausgebildet, daß er sich selbsttätig in seiner Verriegelungsstellung
hält. Dadurch ist sichergestellt, daß beim Zurückverschwenken des Sitzteils 12 in seine Horizontalstellung
dieser selbsttätig den Zapfen 70 untergreift und dadurch eine automatische Verriegelung des Sitzteils in
der Horizontallage gewährleistet.
Zur Verriegelung der abklappbaren Beinstütze 11 des Sitzteils in dessen Ebene dienen seitliche, manuell
betätigbare Verriegelungsvorrichtungen 74, auf deren Konstruktion nicht näher eingegangen wird, weil sie
keinen Teil der Erfindung bilden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Liegestuhl mit am Vorderende abgestützter Beinstütze, die eine Verlängerung seines Sitzteils
bildet, der auf einem von zwei Trägern abgestützten Traggestell angeordnet und um eine Querschwenkachse
aus der Horizontalstellung nach hinten und unten verschwenkbar und in der Horizontalstellung
feststellbar ist, an dem eine Rückenlehne angelenki
ist, welcher Armlehnen zugeordnet sind, die sowohl seitlich an der Rückenlehne als auch am Traggestell
verschwenkbar gehalten sind, dadurch g e ^ kennzeichnet, daß die Querschwenk?chse(58)
am feststehend ausgebildeten Traggestell (10) im Abstand vom Hinterende des Sitzteiis (12) angeordnet
und die Rückenlehne (14) direkt mit dem Sitzteil (12) relativ zum Traggestell (10) frei schwingend
verbunden ist.
2. Liegestuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger (24,26) in bekannter Weise durch zwei an ihrem oberen Ende miteinander gelenkig
verbundene Tragbeine (40, 42) gebildet sind, wobei dem hinteren Tragbein (42) jeweils eine Verbindungslasche
(56) zugeordnet ist, die entweder am vorderen Tragbein (40) oder seitlich am Sitzteil (12)
schwenkbar befestigt ist und die einen Längsschlitz (64) aufweist, in welchem ein am hinteren Tragbein
(42) befestigter Querstift (62) eingreift.
3. Liegestuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verbindungslaschen (56) Verriegelungshebel
(66) angelenkt sind.
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