CH623605A5 - Preparation of inoculation materials for producing a mould lawn - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein lyophilisiertes Inokulationsmaterial für die Erzeugung eines Schimmelrasens auf Lebensmittel sowie ein Verfahren zur Herstellung von Inokulationsmaterial.
Materialien zur Übertragung von Schimmelpilzkulturen (Inokulationsmaterialien) auf natürliche oder synthetische Substrate enthalten als Bestandteile die Sporen der Pilze und/ oder Teile des Mycels (Hyphen). Im Interesse eines möglichst hochwirksamen Präparates muss die Überführung der ursprünglichen Kulturen in haltbare technisch verwertbare Formen derart geführt werden, dass die Zahl der keimfähigen Anteile besonders hoch ist.
Dies kann durch Herstellung von flüssigen, halbfeuchten, getrockneten oder von lyophilisierten Kulturen und Kulturteilen erreicht werden, wenn diese Zubereitungen unter bestimmten Bedingungen hergestellt werden. Aus Gründen der Haltbarkeit und auch aus finanziellen Überlegungen (Transportkosten) empfiehlt sich bei der Herstellung grösserer Mengen von Inokulationsmaterialien die lyophilisierte Form. Sie besitzt jedoch wegen der besonderen Struktur der Schimmelpilzsporen und des Mycels erhebliche praktische Nachteile. Bei Inokulationsmaterial für technische Zwecke, bei dem es darauf ankommt, z.B. die Oberfläche von Nahrungsmitteln (Wurst, Käse etc.) möglichst schnell mit einem dichten Rasen eines erwünschten Schimmelpilzes zu überziehen, benötigt man ein Aussaatmaterial, dessen Keimdichte gegenüber dem Material beispielsweise für Stammsammlungen um den Faktor 100 oder 1000 grösser sein müssen.
Nach diesen Vorbemerkungen ist es klar, dass eine derartige Erhöhung der Keimdichte und andererseits der Dispersion nur erreicht werden kann, wenn das Trocknungsverfahren erheblich verbessert wird. Stellt man auf dem Wege der üblichen Lyophilisierung aus ganzen Pilzkulturen oder Abschwemmungen Trockenpräparate her, so gelingt es nicht, durch Verwendung von Flüssigkeiten, den ursprünglichen Dispersionsgrad der Pilzkulturen und ihrer Sporen wieder herzustellen. Verwendet man so beschriebene Inokulationsmaterialien zur Herstellung von wässerigen Aufschwemmungen, in denen z.B. Rohwürste durch Tauchen beimpft werden sollen, so stellte man fest, dass die Verteilung der Keime auf der Oberfläche der Würste sehr ungleich ausfällt. Man erhält punktförmiges Wachstum und daneben Stellen, an denen keinerlei Wachstum stattgefunden hat. Derartige Würste sind vom Aussehen nicht ansprechend und überdies können sich an den unbewachsenen Stellen Fremdschimmel ansiedeln, was dem eigentlichen Sinn einer gezielten Beimpfung naturgemäss widerspricht. Es muss also erreicht werden, dass nach der Lyophilisierung und Wiederanschwemmung in Wasser Präparate hoher Gleichmässig-keit erzielt werden können, welche beim Tauchen die Oberfläche der beimpften Materialien mit einem gleichmässigen Pilzrasen überziehen.
Untersucht man mikroskopisch ein lyophilisiertes Schimmelpilz-Präparat, so stellt man fest, dass sowohl die Sporen als auch die Hyphen in verklumpter Form vorliegen. Dies ist leicht erklärlich, da die fadenförmige Struktur der Hyphen eine «Verfilzung» erleichtert, zum anderen die Oberfläche der Sporen mit feinen Protuberanzen besetzt ist. Letztere sollen in der Natur das Festhaften der Sporen auf einer geeigneten Unterlage begünstigen. Während des Lyophilisierens führen die Protuberanzen dazu, dass sich Sporen und Hyphen fest miteinander verbinden. Diese Verbindung kann durch die nachfolgende Aufschwemmung mit Wasser zur Anwendung als Tauchflüssigkeit nicht gelöst werden. Es bleiben Zusammenklumpungen, die auf der zu beimpfenden Fläche eben nur «Inseln» bilden. Wollte man mit einem derartigen Inokulationsmaterial einen gleichmässigen Pilzrasen erzielen, so müsste die Keimkonzentration (Sporen) unverhältnismässig hoch gewählt werden, was nicht allein aus preislichen Gründen unmöglich ist.
Nach den oben dargelegten wissenschaftlichen Erkenntnissen lässt sich also ein hoch aktives und gleichmässigen Schimmelrasen erzeugendes Impfmaterial nur herstellen, wenn es gelingt, die Aggregation der Pilzsporen untereinander und mit dem Mycelgeflecht zu verhindern. Dies kann dadurch geschehen, dass man solche Stoffe zusetzt, die beim Trocknungsvorgang die als Kolloide zu betrachtenden Schimmelpilzsporen und Hyphen mit einem Schutzkolloid überziehen, bzw. die Dispergierung der Sporen beim Auflösevorgang vollständig bewirkt. Diese Stoffe können auch bereits Bestandteile des zur Anzüchtung benutzten Nährmediums sein, das dann mit verarbeitet werden muss. Vom Standpunkt der Kolloidchemie aus gesehen, liegt ein irreversibles Sol vor, das durch ein Schutzkolloid in ein reversibles Sol übergeführt werden muss.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung
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von gut dispergierenden, kolloiddispersen Solen aus Schimmel-pilzsporen und Mycelteilen unter Verwendung geeigneter Schutzkolloide.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass dem Inokulationsmaterial ein ein Schutzkolloid für die Sporen s und Hyphen bildender Stoff zugesetzt ist, der beim Ansetzen der Inokulationslösung eine feine Dispergierung der Sporen sicherstellt.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Inokulationsmaterials gemäss der Erfindung besteht darin, dass der ein Schutzkolloid 10 bildende Stoff dem Inokulationsmaterial vor oder nach der Lyophilisierung zugesetzt wird.
Als solche Schutzkolloide können grundsätzlich alle aus der Literatur bekannten Stoffe verwendet werden. Einschränkend müssen hier nur die Bestimmungen der jeweiligen Lebensmit- is telgesetzgebung wirken, sofern die Pilzüberzüge auf solchen Produkten hergestellt werden, deren Überzüge mitgegessen werden.
Als Beispiel werden angeführt, ohne dass dabei eine Begrenzung des Erfindungsgedankens ausgedrückt werden 20 soll:
Gruppe 1) Mittel- und hochpolymere Kohlenhydrate Gruppe 2) Eiweissprodukte 25
Gruppe 3) Synthetische Dispersionsmittel, Detergantien, Emulgatoren usw.
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Beispiel zu Gruppe 1): Inokulationsmaterialien eines technologisch und toxikologisch geeigneten Schimmelpilzstammes, auf Nährböden an sich bekannter Zusammensetzung gezogen, werden mit 10% einer 20%igen Lösung von Dextrin versetzt und anschliessend lyophilisiert. Das Trockenprodukt ergibt beim Anschwemmen in Wasser eine gut dispergiate Suspension, welche eine völlig gleichmässige Ausbildung des Schimmelrasens ermöglicht.
Beispiel zu Gruppe 2): Der Ansatz wird geführt wie unter Beispiel 1 angegeben, mit dem Unterschied, dass als Disper-gierungsmittel ein Zusatz von 2% Albumin verwendet wird, den man wie beschrieben als wässerige Lösung vor der Lyophilisierung zugibt. Ergebnis wie in Beispiel 1).
Beispiel zu Gruppe 3). Dem Nährmedium, in welchem der Schimmelpilzstamm gezogen wird, setzt man 5% Methylzellulose zu. Sofern das Nährmedium flüssig ist, kann nach der Reifung direkt lyophilisiert werden. Bei festen Nährböden muss zunächst zur Erreichung des Dispergierungseffektes mit Wasser verdünnt und homogenisiert werden. Nach der Lyophilisierung erhält man ein gut dispergiertes, auf zusätzliche Verdünnung mit Wasser leicht reversibles Inokulationsmaterial.
2. Beispiel zu Gruppe 3). Eine Oberflächenkultur eines Schimmelpilzstammes wird mit Wasser abgeschwemmt und lyophilisiert. Vor Gebrauch als Tauchflüssigkeit setzt man 0,01 % Polyglykoläther zu. Man erhält eine gut dispergierte Suspension, die einen gleichmässig rasenartigen Bewuchs auf getauchten Oberflächen liefert.
B
Claims (17)
1. Lyophilisiertes Inokulationsmaterial für die Erzeugung eines Schimmelrasens auf Lebensmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass dem Inokulationsmaterial ein ein Schutzkolloid für die Sporen und Hyphen bildender Stoff zugesetzt ist, der beim Ansetzen der Inokulationslösung eine feine Dispergie-rung der Sporen sicherstellt.
2. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Dispersionsmittel mittel- und hochpo-lymere Kohlenhydrate verwendet werden.
3. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Dextrin ist.
4. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Stärke ist.
5. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Pektin ist.
6. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Dispersionsmittel Eiweiss bzw. eiweisshaltige Produkte verwendet werden.
7. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Hühnereiweiss ist.
8. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Trocken-Volleipul-ver ist.
9. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Milchpulver ist.
10. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Gelatine ist.
11. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Rinderserum ist.
12. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Dispersionsmittel synthetische oder halbsynthetische, dispergierend wirkende Stoffe eingesetzt werden.
13. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Celluloseglykolat ist.
14. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Fettalkoholsulfonat ist.
15. Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dispersionsmittel Polyglykoläther ist.
16. Verfahren zur Herstellung von Inokulationsmaterial nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ein Schutzkolloid bildende Stoff dem Inokulationsmaterial vor oder nach der Lyophilisierung zugesetzt wird.
17. Verfahren nach Patentanspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe dem Nährmedium der Pilzkulturen direkt zur Züchtung zugesetzt werden, das dann dem Inokulationsmaterial mit beigegeben wird.
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