DE653344C - Verfahren zur Einsteuerung der Kaesereifung - Google Patents

Verfahren zur Einsteuerung der Kaesereifung

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DE653344C
DE653344C DEF80326D DEF0080326D DE653344C DE 653344 C DE653344 C DE 653344C DE F80326 D DEF80326 D DE F80326D DE F0080326 D DEF0080326 D DE F0080326D DE 653344 C DE653344 C DE 653344C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/06Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
    • A23C19/068Particular types of cheese
    • A23C19/0682Mould-ripened or bacterial surface ripened cheeses
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/14Treating cheese after having reached its definite form, e.g. ripening, smoking
    • A23C19/16Covering the cheese surface, e.g. with paraffin wax

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • 'Verfahren zur Einsteuerung der Käsereifung Die Käsereifung im üblichen Sinne ist das Ergebnis des Wachstums bestimmter Organismen (Bakterien, Hefen, Edelschimmelpilze). Je nachdem vorzugsweise Bakterien oder vorzugsweise Hefen und Schimmelpilze an der Reifung beteiligt sind, ändern sich Natur und Charakteristik der Käsereifung und damit die typischen Eigenschaften' einer bestimmten Käsesorte. Durch die gewollte Begünstigung des Wachstums bestimmter Mikroorganismen einerseits und die gewollte Unterdrückung des Wachstums unerwünschter Mikroorganismen anderseits läßt sich ein bestimmter Käsetyp im Einzelfalle schärfer herausarbeiten. So reifen Käsetypen, wie Camembert, Briekäse, Edelschimmelkäse, fast ausschließlich unter Mitwirkung luftliebender Milch- und Käsehefen sowie blauer oder weißer Edelschimmelpilze. Die für diesen Käsetyp charakteristische Reifung geht also vom Wachstum der Organismen auf der Käseoberfläche aus. Bei der Herstellung und Behandlung dieser Käsesorten wird die Oberflächenreifung begünstigt, dadurch, daß man den Käsen ein kleines Stückgewicht gibt und außerdem eine im Verhältnis zum Stückgewicht nur wenig gedrängte Form, dafür aber eine große Oberfläche (flache, breite, niedrige Käselaibchen), denn die an der Reifung dieses Typs beteiligten Mikroorganismen sind luftliebend (aerob). Bei anderen bestimmten Käsetypen, z. B. Schweizerkäse, Glarner, Schabkäse, Weißlacker, zum Teil auch sog. Allgäuer Weichkäse, ist die Reifungsentwicklung umgekehrt. Hier wird die charakteristische Reifung bewerkstelligt durch luftscheue Bakterien, welche nicht auf der Käserinde, sondern im Innern des Käselaibes wachsen. Man begünstigt das Wachstum dieser Mikroorganismen dadurch, daß man entweder schon den Rohstoff des Käses (Ziger) unter Luftabschluß reifen läßt in geschlossenen Behältern und nachträglich formt, oder aber dadurch, daß man den Käsen eine recht kompakte Laibform d@on größerem Stückgewicht gibt oder außerdem die Käseoberfläche im Reifungsraum durch sog. Schmieren behandelt.
  • Es ist bekannt, daß durch dieses Schinieren der Oberfläche die Poren und Narben verschlossen werden und der Lufteintritt in das Innere des Käselaibes verhindert wird, denn die im Innern des Käses wachsenden Mikroorganismen sind luftscheu (anaerob).
  • Durch dieses Schmieren, welches zum Teil auch durch Schaben und Reiben ergänzt wird, geht viel Zeit verloren, und es wird auch unnötig Käsemasse vergeudet. Anderseits leiden alle diese Verfahren der gewollten Beeinflussung der Käsereifung durch die Begünstigung entweder der Außenflora oder der Innenflora des Käses unter einer großen Er, folgsunsicherheit. Diese Käsemasse hat für den einen oder den anderen Käsetyp nicht immer die richtige Struktur und Gesamtanlage zur Außenreifung und Innenreifung. Infolgedessen setzt diese Reifung nicht frÜd; genug oder nicht umfangreich genug ein. Dik Folge davon sind -sog. Reifungsstörungen: mangelhaft gelungene Käse.
  • Zur Beseitigung dieser Reifungsstörungen und Stoffverluste schlägt die Erfindung vor, durch eine regulierbare Beeinflussung und Bemessung des Luftzutritts entweder die Außenflora des Käses im Wachstum zu begünstigen oder bei anderen Käsetypen die Innenflora des Käses im Wachstum zu begünstigen und damit ,gleichzeitig die für den betreffenden Käsetyp ungewünschte Flora im Wachstum zu unterdrücken.
  • Dies geschieht auf folgende gekennzeichnete Weise Bei den Käsetypen mit charakteristischer Außenreifung (Rinderreifung) durch Hefen und Schimmelpilze, z. B. bei Cafnembert, Brieblauschimmelkäse, -werden die noch ganz frischen Käse in eine gelierende Flüssigkeit getaucht, welche einerseits Reinkulturen dieser Hefen und Schimmelpilze, anderseits genügend Nährstoff für deren Wachstum enthält. Beim Eintauchen bleibt eine bestimmte Flüssigkeitsmenge auf der Oberfläche der Käselaibchen haften und erstarrt allmählich an der Luft. Man hat es durch entsprechende Konzentration der gelierenden Flüssigkeit in der Hand, dem Überzug .eine solche Dicke, Festigkeit und Dichte zu geben, daß er das Käseinnere entweder vollständig oder weniger vollständig vom Luftzutritt abschließt. Man kann also die im Innern des Käses befindlichen Mikroorganismen am weiteren Wachstum verhindern oder auch ein unter Umständen gewünschtes mäßiges Weiterwachstum zulassen. Ebenso läßt sich durch entsprechende Bemessung des Reinkulturen- und Nährstoffzusatzes dieser gelierenden Flüssigkeit das Wachstum der Hefen und Schimmelpilze in wünschenswerter Weise einsteuern.
  • Bei den Käsetypen mit charakteristischer Innenreifung (Schweizer-, Glarner, Schabkäse, Weißlacker Käse) soll. das Wachstum von Mikroorganismen, insbesondere Hefen und Schimmelpilze, auf der Käseoberfläche überhaupt verhindert werden. Dies wird dadurch erreicht, daß man der gelierenden, in halbwarmem Zustand flüssigen Masse, in welche hernach die noch ganz frischen Käse getaucht werden, weder Reinkulturen noch Nährstoffe, sondern keimwidrige Stoffe zusetzt, z. B. benzoesaure, salizylsaure oder barsaure Salze und andere an sich ungiftige, keimwidrige Stoffe. Man kann sogar kolloidale Stoffe, wie Wasserglas, welche an sich keimwidrig wirken, als überzugsmasse heranziehen für sich allein oder in Verbindung mit anderen gelierenden Massen. Durch die keimwidrig wirkende überzugsmasse wird das Anwachsen =von Mikroorganismen auf der Käse:oberiläche gänzlich verhindert und ein vollkommener Luftabschluß des Käseinnern beiverk--stelligt. Es können dann die im Innern der Käselaibe befindlichen luftscheuen (anaeroben) Bakterien sich ausgiebig entwickeln und dem Käse den gewollten charakteristischen Reifungsverlauf geben.
  • Das zuerst geschilderte Verfahren hat nichts zu tun mit der schon bisher geübten Praxis, Reinkulturen in flüssiger oder in Pulverform der Käsemasse zuzusetzen oder über die Oberfläche der Käse zu verstäuben, denn bei dem vorgeschlagenen Verfahren werden grundsätzlich die Reinkulturen in Verbindung mit einer gelierenden überzugsmasse verwendet.
  • Das andere Verfahren hat nichts zu tun mit der bisher geübten Praxis oder dem bekannten Verfahren; die ausgereiften Käse mit einer Überzugsmasse von Gips, Paraffin oder ähnlichen festen Stoffen. zu versehen, weil dann ja keine Einsteuerung der Reifung mehr stattfinden kann.
  • Bei Verwendung von Pektinen als Überzug ergeben sich zudem noch andere Verhältnisse, da Pektin ein Konservierungsmittel ist..
  • Der Sinn dieser bekannten Maßnahmen war und ist, immer fertig ausgereifte Käse gegen weitere Beeinflussung durch Mikroorganismen zu schützen, während die im Sinne der Erfindung vorgeschlagenen Verfahren die bakteriologischen Entwicklungsbedingungen schon zu dem Zeitpunkte haben, wenn der Käse in noch ganz frischem Zustande vorliegt und erst der Reifung ausgesetzt werden soll. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Käsereifung i o Tage bis $ Monate dauert und während dieser Zeit der Käse sich fortgesetzt durch bakteriologische Vorgänge verändert. Demgegenüber handelt es sich bei der Konservierung bereits ausgereifter Käse durch Schutzüberzüge, wie Paraffin, Gips oder Pektin, immer nur darum, den ausgereiften Käse in seinem Zustande möglichst zu stabilisieren.
  • Beispiel i für die Einsteuerung der Außenreifung ioo g Gelatine werden in der iofächen Menge Wasser eingeweicht und durch Erwärmen gelöst. Der warmen Flüssigkeit werden 50 g Zuckeroder andere Nährstoffe zugesetzt. Nachdem die Masse auf etwa 35° C zurückgekühlt wurde, erfolgt der Zusatz von beispielsweise ioo g Edelschirnmelpilzkultur. In die gut durchmischte Masse werden die frischen Käselaibe vor Beginn der Reifung einige Sekunden lang eingetaucht und kurze Zeit in den Luftzug gebracht, damit die Flüssigkeit einzieht und erstarrt. Beispiel z für die Einsteuerung der Innenreifung i oo g Agar-Agar werden in der 30fachen Menge Wassereingeweicht und durch Kochen zum Schmelzen gebracht. Der in heißem Zustand flüssigen Masse kann dann ein geringes Quantum Wasserglas beigefügt werden. Nach erfolgter Zurückkühlung auf 4ö° C sind 5o g benzoesaures Natron zuzusetzen und gegebenenfalls Käsefarbe. Bei seiner Temperatur des Gemisches zwischen 35 und 40° C werden dann die frischen Käse vor Beginn der Reifung direkt in die halbflüssige, schon erstarrende Mässe eingetaucht oder aber die Käse mit Hilfe eines Lappens oder einer Bürste mit der Masse eingerieben. Nachdem der Käse gereift ist und in den Handel gebracht werden soll, kann die überzugsmasse mit warmem Wasser aufgeweicht und abgewaschen werden.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPRÜCHE: i. Herstellung von Käse runter Verwendung von gelbildenden Stoffen als üb.erzugsmasse, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung keimwidriger Stoffe, gekennzeichnet dadurch, daß mit diesen Überzügen die noch ungereifte Käserohmasse (Quark oder Bruch) versehen wird. z. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet dadurch, daß der überzugsmasse Zucker oder andere das Wachstum der Hefen oder Schimmelpilze begünstigende Nährstoffe zugesetzt werden.
DEF80326D 1935-12-01 1935-12-01 Verfahren zur Einsteuerung der Kaesereifung Expired DE653344C (de)

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DE (1) DE653344C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1171716B (de) * 1956-11-10 1964-06-04 Waldemar Kling O H G Dr Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Weichkaese
WO1986006588A1 (fr) * 1985-05-10 1986-11-20 Bongrain S.A. Procede de traitement d'un produit alimentaire fromager, produit alimentaire fromager ainsi obtenu et emballage pour la mise en oeuvre du procede
FR2598289A1 (fr) * 1986-05-12 1987-11-13 Bongrain Sa Procede de traitement d'un produit alimentaire fromager, produit alimentaire fromager ainsi obtenu et emballage pour la mise en oeuvre du procede
EP0415832A1 (de) 1989-08-29 1991-03-06 Bongrain S.A. Verfahren zur Herstellung von Käse oder Käsespezialität
WO1998034493A1 (fr) * 1997-02-10 1998-08-13 Fromageries Bel Fromages affines et procede de fabrication

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EP0415832A1 (de) 1989-08-29 1991-03-06 Bongrain S.A. Verfahren zur Herstellung von Käse oder Käsespezialität
WO1998034493A1 (fr) * 1997-02-10 1998-08-13 Fromageries Bel Fromages affines et procede de fabrication
FR2759253A1 (fr) * 1997-02-10 1998-08-14 Bel Fromageries Nouveaux fromages affines et procede de fabrication

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