DE974971C - Verfahren zur Herstellung von steriler Butter - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von steriler Butter

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DE974971C DEL15800A DEL0015800A DE974971C DE 974971 C DE974971 C DE 974971C DE L15800 A DEL15800 A DE L15800A DE L0015800 A DEL0015800 A DE L0015800A DE 974971 C DE974971 C DE 974971C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C15/00Butter; Butter preparations; Making thereof
    • A23C15/02Making thereof
    • A23C15/06Treating cream or milk prior to phase inversion
    • A23C15/065Addition of a treatment with microorganisms or enzymes; Addition of cultured milk products

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von steriler Butter Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung steriler Butter, die ein angenehmes Aroma und eine gute Konsistenz besitzt.
  • Es ist bekannt, Butter aus Sahne herzustellen, die einen Fettgehalt von etwa 2o bis 25 Gewichtsprozent hat. Diese Sahne, welche eine Emulsion vom Typ Fett in Wasser darstellt, wird bis auf einen Fettgehalt von mindestens 8o% konzentriert.
  • Es ist auch die Bedeutung des Problems der Konservierung von Butter während milchreicher Perioden bekannt, die für butterärmere Perioden aufbewahrt wird.
  • Nach den bisher vorwiegend verwendeten Verfahren wird die Butter durch Aufbewahren bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen in Kühleinrichtungen frisch gehalten. Diese Verfahren sind sehr kostspielig und gewährleisten trotzdem keine unbegrenzte Haltbarkeit der Butter. Es ist auch schon bekannt, konzentrierte Sahne in Behälter zu füllen und durch Erhitzen bei einer Temperatur von i?-o' zu sterilisieren. Dieses Verfahren hat aber ebenfalls Nachteile. So besteht die Gefahr, daß der nahe der Behälterwand liegende Teil zu kochen anfängt, so daß die Butter nicht mehr die normalen charakteristischen Buttereigenschaften hat, d. h. daß sich Zusammensetzung, Farbe und Geschmack ändern.
  • Zwecks Vermeidung dieser Nachteile ist es ferner bekannt, die konzentrierte, in Behältern befindliche Sahne abwechselnd mehrere Male zu erhitzen und wieder abzukühlen, bis Temperaturen von etwa 115' erreicht sind.
  • Es ist außerdem bekännt, eine Sahne mit einem Fettgehalt von 8o% bis zu einer Temperatur, die zwischen 1q. und q.5° liegt, abzukühlen und sie dann mit der einen oder anderen Bakterienkultur zu beimpfen, nach einer bestimmten Reifezeit in Bekälter zu schütten, nach dem einen oder anderen bekannten Verfahren wieder zu erhitzen und schließlich erneut abzukühlen.
  • Bekannt ist es des weiteren, die in Milch, Sahne od. dgl. enthaltene Säure durch Basen abzustumpfen öder mit schwach alkalischem Wasser bzw. mit Basen versetzter Magermilch auszuwaschen. Jeder Zusatz von Basen bedingt aber eine Veränderung des Geschmackes. Reines Wasser zum Waschen von Sahne wurde schon verwendet, um ein Tranig-oder Sauerwerden zu verzögern oder um die Koagulation bei der Butterherstellung zu fördern.
  • Schließlich ist es auch schon bekannt, eine Sahne in einer solchen konzentrierten Form zu konservieren, die betreffs ihres Fettgehalts etwa die gleiche Zusammensetzung aufweist wie Butter. Die in dünner Schicht vorbehandelte Sahne wurde in hermetisch verschlossene Behälter abgefüllt, die dann einer solchen Temperatur ausgesetzt wurden, um praktisch alle darin befindlichen Bakterien und Sporen zu zerstören. Die Sahne wurde dann später auf Butter aufgearbeitet.
  • Für eine begrenzte, chemische Konservierung wurde auch schon ein Zusatz von Diazetyl oder Diazetyl bildenden Bakterienkulturen zu Butter oder anderen Fetterzeugnissen verwendet. In kleinen Mengen und bei Zimmertemperatur zeigte dieser Stoff jedoch bisher keine ausreichende, bakterizide Wirkung, und in größeren Mengen beeinflußt er in unangenehmer Weise den Geschmack.
  • Bisher ist es aber nicht gelungen, mit den bekannten Verfahren eine sterile Butter zu erhalten, die allen Anforderungen entspricht, und zwar sowohl hinsichtlich der Haltbarkeit als auch des Aromas und des Geschmacks. Es ist nämlich zu berücksichtigen, daß die Butter wärmelabile Stoffe enthält, wie Laktose und Albumine, welche bei den gewöhnlich verwendeten Sterilisierungstemperaturen chemische Umwandlungen erfahren und der Butter, wie weiter vorstehend schon angedeutet, ein unangenehmes Aussehen sowie einen schlechten Geschmack verleihen.
  • Die bisher bestehenden Nachteile werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die Herstellung von steriler Butter, bei dem unter Vermeidung der obenerwähnten Nachteile die Butter eine große Haltbarkeit hat, wenn sie unter Bedingungen aufbewahrt wird, die eine erneute Infektion und Oxydation verhindern..
  • Nach der Erfindung wird eine sterile Butter erhalten, wenn man der zur Butterherstellung benutzten Sahne zunächst durch Waschen mit Wasser die Hauptmenge der wärmelabilen Stoffe entzieht und sie hierauf mit einer solchen Kultur von streptococcus lactis oder streptococcus cremoris versetzt, welche eine beschränkt gewünschte Vermehrung der Säure und gleichzeitig einen solchen Diazetylgehalt ergibt, um einerseits in einem Arbeitsgang eine Sterilisierung bei Temperaturen um ioo° und andererseits eine ausreichende Aromatisierung der fertigen Butter zu gewährleisten, worauf man die anschließend konzentrierte Sahne nach dem Abfüllen in hermetisch abgeschlossene Behälter auf an sich bekannte Art so lange auf eine solche Temperatur erhitzt, die zur Zerstörung der Bakterien ausreicht, und dann langsam, vorzugsweise auf etwa +2o°, abkühlt.
  • Nach der Erfindung erfolgt die Wasserbehandlung der Sahne zum Ausscheiden der wärmelabilen Stoffe vorteilhaft mit einem Wasservolumen, das zwei- bis fünfmal so groß ist wie dasjenige der zu behandelnden Sahne. Die wasserlöslichen wärmelabilen Stoffe gehen so zum größten Teil in das Wasser über, mit dem sie dann bei der folgenden Konzentration, die beispielsweise durch Zentrifugieren des Gemisches aus Wasser und Sahne erfolgen kann, entfernt werden.
  • Die ausgewaschene Sahne wird dann mit einer der genannten Bakterienkulturenarten beimpft, unter deren Einwirkung die wärmelabilen Stoffe, wie Laktose und Albumine, die nach der Wasserbehandlung noch in der Sahne vorhanden sind, vollständig beseitigt werden. Durch eine derartige Beimpfung wird gleichzeitig eine angenehme Aromatisierung, eine beschränkte gewünschte Vermehrung der Säure und eine verhältnismäßig starke Zunahme von Diazetyl erreicht, welche pro Liter Sahne etwa 5o mg betragen kann.
  • Zwecks Erreichung einer solchen reichlichen Aromabildung und einer schwachen Säurebildung wird die Sahne nach der Erfindung mit einer Bakterienkultur beimpft, die bei einer Bakterienentwicklungstemperatur gewönnen worden ist, welche zwischen 18 und 35° liegt. Praktische Versuche haben ergeben, daß mit Kulturen, welche gewöhnlich bei einer Temperatur von i5° verwendet werden, die Bildung von Diazetyl gering ist, während die Säurebildung sehr konsequent erfolgt, d. h. daß eine Säurebildung auf Kosten des Aromas stattfindet.
  • Die auf diese Weise beimpfte Sahne wird vorteilhaft bis zum Ende der Säurezunahme auf einer Temperatur von etwa 3o bis 35° und einen p$-Gehalt von etwa 5 gehalten.
  • Die fortlaufende Bildung von Diazetyl bei der Beimpfung der Sahne ist von Vorteil, da, wie praktische Versuche ergeben haben, das Diazetyl bei bestimmten Temperaturen bakterientötende Eigenschaft besitzt. Die nachstehende Tabelle I läßt die bakterientötende Wirkung des Diazetyls bei bestimmten Mikroorganismen erkennen.
  • Die in dieser Tabelle angegebenen Resultate sind außer den Spezialangaben im Verlauf von 48 Stunden erzielt worden.
  • Die aufgeführten Zeichen haben folgende Bedeutung: D _= keine Kulturen, + = geringe Kulturen, + + = mittlere Kulturen, reiche Kulturen.
  • Die Tabelle läßt erkennen, daß die bakterientötende Wirkung des Diazetyls bei der Zimmertemperatur gering ist und daß ziemlich erhebliche Mengen (mindestens 0,4 g auf iooo ccm Kultur)
    Tabelle I
    mittlere Diazetylmenge Prüfrohr
    auf iooo ccm ohne
    4 I 2 I i I 0,4 0,2 I o,i Diazetyl
    Staphyloc. dore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 ++ +++ +++ +++
    Streptokokken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 + ++ +++
    Pneumokokken ...... .... .... .... . . o 0 0 0 ++ +++ +++
    Gonokokken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ' 0 0 0 0 0 + ++
    Pyocyan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o 0 0 0 +++ +++ +++
    . (in 5 Tagen)
    Pneumobazillen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 ++ +++ +++
    (in 5 Tagen)
    Colibazillen ....................... 0 0 0 0 ++ +++ +++
    (in 5 Tagen)
    Typhusbazillen ............... . .... 0 0 0 0 ++ +++
    Paratyphusbazillen A . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 ++ +++ +++
    Paratyphusbazillen B . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 ++ +++ +++
    (angewachsene
    Triebe)
    Diphtheriebazillen auf gewöhnlichem
    Nährboden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 0 +++ +++
    (in q. Tagen)
    Diphtheriebazillen in Pferdeserum .... o
    o o o + +++ +++
    von Diazetyl verwendet werden müssen, um die in Frage kommenden Mikroorganismen zu vernichten. Die Diazetylmengen, welche der Sahne zugegeben werden müßten, um die in ihr enthaltenen Mikroorganismen zu zerstören und so die Sahne steril zu machen, wären jedoch sehr groß und würden der Butter einen zu ausgeprägten Geschmack verleihen.
  • Es ist festgestellt worden, daß die bakterientötende Wirkung des Diazetyls mit _ steigender Temperatur des Milieus wächst, in dem sich das Diazetyl befindet. Die nachstehende Tabelle 1I
    Tabelle 1I
    Konzentration in mgo%"
    Diazetyl in der Sahne (Ge-
    halt an Fettstoffen etwa
    Art der Mikroorganismen 80% zur Bestimmung der
    bakterientötenden Wirkung
    in ihrer Funktion von Tem-
    peratur und Zeit
    2o°/6o Min. I 95°6o Min.
    Bakterien
    Streptoc. lactis .. . . .... 86 0,2
    Sarcina lutea . . . . . . . . . . 17 0,2
    Bact. coli . . . . . . . . . . . . . 17 0,2
    Bact. fluorescens ...... 17 0,2
    Bact. mesetericus ...... 17 I o,9
    Sporen und Schimmelpilze
    Saccharomyces lactis ... 86 o,g
    Torula spec............ 17 0,2
    Candida albicans ...... 86 o,9
    Fusarium lactis* ...... 17 0,2
    Penicillium communae* 86 o,g
    * Sporen
    zeigt klar die bakterientötende Wirkung des Diazetyls bei 2o° und bei 95° als Funktion seiner Konzentration.
  • In der Tabelle betrug die Anzahl der in i ccm Sahne enthaltenen Bakterienkeime bei jedem Versuch 2o X i06.
  • Die Tabelle 1I läßt erkennen, daß es durch Erwärmen der Sahne auf eine Temperatur unter ioo° möglich ist, die normalerweise in der Sahne enthaltenen Bakterien und Schimmelpilze, welche direkt oder indirekt die Butter verändern, durch eine schwache Konzentration des Diazetyls völlig zu zerstören.
  • Statt die Sahne mit einer Bakterienkultur zu beimpfen, kann man auch Diazetyl hinzugeben. Dieses Diazetyl kann entweder in reiner Form oder als Destillat zugegeben werden. Die Diazetylmenge, die notwendig ist, -um sterile Butter zu erhalten, kann zwischen o,2 und o,9 mg"/o. liegen, wenn die Sa:ine 20 X ios Keime pro Kubikzentimeter enthält. Da jedoch ein verhältnismäßig erheblicher Teil des Diazetyls durch die Erhitzung der Sahne zerstört wird, wird durch einen vorhergehenden Versuch die Menge des zuzugebenden Diazetyls bestimmt. In der Praxis werden der Sahne vorzugsweise etwa io mg. Diazetyl pro Kilogramm zu gewinnender Butter zugegeben.
  • Nach der bei Zusatz der Bakterienkulturen erforderlichen Reifezeit und einer nachfolgenden Konzentration der Sahne bis zu einem Fettgehalt von etwa 8o% erfolgt eine Erwärmung unter Luftabschluß während eines Zeitraumes von etwa 6o Minuten bei einer Temperatur, die unter ioo° liegen kann.
  • Es ist festgestellt worden, daß die nach dein einen oder anderen der vorstehend beschriebenen Verfahren gewonnene Butter ein angenehmes Aroma oder eine fast unbegrenzte Haltbarkeit besitzt.
  • Es ist ferner festgestellt worden, daß sich die Anwendung von Temperaturen über ioo bis i25° und mehr nicht nachteilig auswirkt für den Fall, daß man sterile Butter zu erhalten wünscht. Die in .der Milch enthaltenen wärmelabilen Stoffe, die den Geschmack ändern können, sind teils durch Behandlung der Sahne mit Wasser, teils durch Beimpfungen mit einer Bakterienkultur entfernt worden, welche die Auflösung der restlichen wärmelabilen Stoffe begünstigt.
  • Die Anwendung einer Temperatur von über ioo° hat den Vorteil, daß sowohl die Bakterien als auch die schädlichen Fermente, namentlich die Bakterienlipase, zerstört oder wirkungslos werden. Im Gegensatz zu der bisher üblichen Praxis ist festgestellt worden, daß während der Sterilisation die hermetisch abgeschlossenen Behälter nicht bewegt werden dürfen und langsam an der Luft wieder abkühlen müssen, um nachteilige Einwirkungen auf die Struktur und den Geschmack der Butter zu vermeiden.
  • Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele angegeben, auf die aber das Verfahren in keiner Weise beschränkt ist, sondern die nur zur Erklärung desselben dienen.
  • Beispiel i Gereinigte Milch wird bis auf 25,5"/o Fettgehalt entrahmt. Der Säuregrad dieser Milch beträgt 5,5° SH. Die Sahne wird bei 45° mit einer Wassermenge von 30° vermischt, die dem Zweifachen ihres Volumens entspricht. Dann gelangt die Sahne durch Schwerkraftwirkung in die Zentrifuge und wird hier bis auf einen Fettgehalt von 30,5 0/a konzentriert. Die Sahne hat einen Säuregrad von 1,6° SH.
  • 60o 1 Sahne mit einem Säuregehalt von 1,6° SH werden nun bei 20° mit 30 1 (5 "/o) einer säurebildenden Kultur von 28,2° SH beimpft. Die Säurebildung erfolgt zwischen 2o und 16°. Alle 2 Stunden wird die Sahne vorsichtig gerührt.
    Tafel der Säurebildung
    Zeit
    13.30 - 2,40 SH bei + 2o0
    18.00 - 3,20 SH bei + 180
    24,00 - 5.40 SH bei -f- 17-
    4.00 - 6,o0 SH bei + 160
    6.00 - 6,o0 SH bei + 16-
    9.011 - 6,o0 SH bei + 16°
    bracht. Nachdem der letzte Behälter geschlossen worden ist, werden sie in einen Autoklav eingeführt und während 30 Minuten bei einer Temperatur von 98° sterilisiert. Nach Beendigung der Sterilisation werden die Behälter während 72 Stunden bis auf eine Temperatur von "o° und dann bis auf i 1 ° abgekühlt. Beispiel e Es wird wie bei dem Beispiel i verfahren, nur daß an Stelle des Destillats Diazetyl in solcher Menge zugegeben wird, daß die Konzentration io mg Diazetyl auf i kg Sahne beträgt.
  • Die Behälter werden in derselben Weise gefüllt, so daß sie unter Luftabschluß sind und Änderungen des Geschmacks vermieden werden. Beispiel 3 Dieses Beispiel behandelt ein Verfahren zur Herstellung steriler Butter, gemäß dem die Sahne, gegebenenfalls nach einer Wasserbehandlung, mit einer Bakterienkultur beimpft wird.
  • Die Sahne mit einem Fettgehalt von 30,5"/o wird in einem Wasserbad bis auf 34° erwärmt und dann mit 0,5'/o einer Bakterienkultur beimpft, deren Wachstumstemperatur zwischen 18 und 35' liegt und die vorher auf folgende Weise zubereitet worden ist: 2,51 frische, gereinigte, pasteurisierte und entrahmte Frischmilch werden zwecks Sterilisation 30 Minuten lang im strömenden Dampfbad erhitzt und auf 34° abgekühlt. Die so erhaltene entrahmte Milch hat einen Säuregehalt von 6,4°S H. Sie wird anschließend mit einer Milchsäurestreptokokkenkultur beimpft; die einen Säuregehalt von 26,5° SH hat, und bei 32 bis 34° bebrütet.
  • Der Anfangssäuregrad der beimpften Magermilch war auf 9,4° SH angestiegen. 5 Stunden nach der Beimpfung beträgt der Säuregrad 23° SH. Dann wird die Kultur gekühlt und in einem Kühlschrank aufbewahrt.
  • Der Rahm wird mit 0,5 0/a dieser Kultur beimpft, die jetzt einen Säuregrad von 26,8° S H hat. Unmittelbar nach der Beimpfung steigt der Säuregrad der Sahne auf 1,2°S H. Dann läßt man- die Säurebildung vor sich gehen, indem die beimpfte Sahne auf einer Temperatur von 33,5 bis 34° gehalten wird. Alle 2 Stunden wird die Sahne vorsichtig gerührt, um die Bildung einer öligen Oberflächenschicht zu verhindern. Die nachstehende Tabelle zeigt den Säuregrad der Sahne an. Nach beendeter Säurebildung hat die Sahne einen Fettgehalt von 29,5%. Dann werden Zoo ccm eines in 5 1 Wasser verdünnten Diazetyldestillats hinzugegeben. Die Sahne wird hierauf wieder bis auf eine Temperatur von 75 bis 8o° erhitzt. Anschließend gelangt sie durch Schwerkraftwirkung in eine Zentrifuge und wird bis auf einen Wassergehalt von 16% konzentriert. Aus der Zentrifuge gelangt die konzentrierte Sahne in Metallbehälter, die aber nicht aus Kupfer, -Eisen oder Mangan -bestehen dürfen. Die Behälter werden sofort geschlossen und in ein Wasserbad von + 9o° ge-
    Stunden, die nach der Säuregrad in ° SH
    Beimpfung vergangen sind
    3 1.50
    6 3,I0
    9 7#00
    121/z 7.90
    14 8140
    15 8,50
    16 8,6-
    17 8,60
    Wie die vorstehende Tabelle erkennen läßt, ist während der letzten beiden Stunden eine Stabilisierung des Säuregrades eingetreten. Das bedeutet, daß die Säurebildung beendet ist oder, mit anderen Worten, daß die Sahne praktisch keine Laktose und keine Albumine mehr enthält, durch die sonst eine Änderung des Geschmacks bei der nachfolgenden Erhitzung über ioo° hervorgerufen würde.
  • Wenn die Stabilisierung des Säuregehaltes festgestellt ist, dann wird die Sahne bis auf 15' abgekühlt. Der pH-Gehalt der Sahne liegt dann bei 5,05.
  • Die Sahne, der man gelöstes Salz zugibt, falls gesalzene Butter gewünscht wird, wird auf 85° erwärmt und zentrifugiert. Hiernach beträgt der Fettgehalt der Sahne 8q.11/9. Die konzentrierte Sahne wird sofort unter Vermeidung einer Abkühlung in Behälter gefüllt. Anschließend werden diese Gefäße geschlossen und in einem Wasserbad, das auf 95° erwärmt ist, untergebracht. Anschließend gelangen sie in einen Autoklav, der vorher auf 9o11 erwärmt worden ist. Die Temperatur dieses Autoklavs wird dann bis auf 117' gesteigert und diese Sterilisierungstemperatur während 1/z Stunde aufrechterhalten. Hierauf wird das in dem Autoklav befindliche erhitzte Wasser durch kaltes Wasser ersetzt. Wenn die Temperatur des in dem Autoklav befindlichen Wassers 30° erreicht hat, werden die Gefäße herausgenommen und gelangen bei Zimmertemperatur, die vorzugsweise bei 20° liegen soll, zur Abkühlung.
  • Auf diese Weise wird eine vollkommen sterile Butter gewonnen, die eine ausgezeichnete Struktur, ein feines Aroma und eine fast unbegrenzte Haltbarkeit besitzt. Infolge der durch die Zerstörung der wärmelabilen Stoffe gegebenen Möglichkeit, die Sahne über Sterilisationstemperaturen zu erhitzen, ohne daß die zu gewinnende Butter ihren Geschmack und ihr Aussehen ändert, können die Fermente, namentlich die Bakterienlipase, zerstört oder unwirksam gemacht werden.
  • Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend wiedergegebenen einzelnen Arbeitsgänge beschränkt. Es können die verschiedensten Abänderungen vorgenommen werden, ohne damit den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen, der sich aus dem Gesamtinhalt der Anmeldung ergibt.
  • So kann statt eines Autoklavs eine andere Wärmequelle zum Sterilisieren der Sahne verwendet werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann auch zum Herstellen anderer steriler Lebensmittel verwendet werden, namentlich solcher, die auf der Grundlage von Milch erzeugt werden oder diese enthalten, sowie anderer Lebensmittel, welche Fettstoffe enthalten, wie z. B. Margarine. Diazetyl bzw. unter Beimpfung der Sahne mit diazetylbildenden Bakterienkulturen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sahne zunächst durch Waschen mit Wasser die Hauptmenge der wärmelabilen Stoffe entzogen und hierauf mit einer solchen Kultur von streptococcus lactis oder streptococcus cremoris versetzt wird, welche eine beschränkt gewünschte Vermehrung der Säure und gleichzeitig einen solchen Diazetylgehalt ergibt, um einerseits in einem Arbeitsgang eine Sterilisierung bei Temperaturen um ioo° und andererseits eine ausreichende Aromatisierung der fertigen Butter zu gewährleisten, worauf man die anschließend konzentrierte Sahne nach dem Abfüllen in hermetisch abgeschlossene Behälter auf an sich bekannte Art so lange auf eine solche Temperatur erhitzt, die zur Zerstörung der Bakterien ausreicht, und dann langsam, vorzugsweise auf etwa -I-29°, abkühlt.
  • 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Sahne mit der 2- bis 5fachen Volumenmenge Wasser gewaschen wird.
  • 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sahne mit einer Bakterienkultur beimpft wird, welche eine Entwicklungstemperatur zwischen . etwa i8 und 35° hat.
  • 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Bakterienkultur beimpfte Sahne bis zur Säurestabilisierung und damit Entfernung der störenden wärmelabilen Stoffe einer Temperatur von 18 bis 35° ausgesetzt wird.
  • 5. Verfahren nach Anspruch i bis ¢, dadurch gekennzeichnet, daß im Laufe des Herstellungsverfahrens der Sahne pro kg io mg Diazetyl in Form eines Destillats oder des reinen Diazetyls zugeführt werden.
  • 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Bakterienkultur beimpfte oder mit Diazetyl versetzte Sahne unter Luftabschluß eine Zeitdauer auf Temperaturen unter ioo° erwärmt wird, die ausreicht, um die Sahne steril zu machen.
  • 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einer Bakterienkultur beimpfte oder mit Diazetyl versetzte Sahne unter Luftabschluß eine Zeitdauer auf Temperaturen über ioo° erhitzt wird, die ausreicht, um die Sahne steril zu machen.
  • B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß während des Sterilmachens jegliche Bewegung verhindert wird; solange sich die Sahne in dem Behälter im flüssigen Zustand befindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahre zur Herstellung von steriler Butter unter Waschen der zur Butterherstellung benutzten Sahne mit Wasser, Zugabe von In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 633 23o; deutsche Patentanmeldungen B i246IVa/53e (bekanntgemacht am g. io. i952), B 1248 IVa/ 53 e
DEL15800A 1952-06-17 1953-06-17 Verfahren zur Herstellung von steriler Butter Expired DE974971C (de)

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