AT160654B - Verfahren zum Frischhalten von Milch und andern Molkereierzeugnissen. - Google Patents

Verfahren zum Frischhalten von Milch und andern Molkereierzeugnissen.

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  Verfahren zum Frischhalten von Milch und andern Molkereierzeugnissen. 



   Gegenstand des Patentes ist ein Verfahren zum Frischhalten von Milch und anderen Molkereierzeugnissen auf lange Dauer, das von der Aussentemperatur unabhängig ist, keine   künstliche   Kühlung erfordert und der Milch od. dgl. alle vorteilhaften Eigenschaften des Roherzeugnisses zu erhalten im
Stande ist. 



   Das patentgemässe Verfahren verdankt seine Wirkung einer Vereinigung von Massnahmen, deren jede für sich und einzelne davon auch schon miteinander kombiniert schon zum gleichen Zweck vorgeschlagen worden ist. Die wesentlichste dieser Massnahmen ist die Einführung von Sauerstoff in die Milch und die Umgebung der Milch mit Sauerstoff, dessen tötliche Wirkung auf die in der Milch vorkommenden Bakterien und dessen lähmende Wirkung auf deren Sporen man schon früher erkannt hatte.

   Alle Versuche, Milch und andere Molkereierzeugnisse in einer Sauerstoffatmosphäre dauernd frisch zu halten, hatten auch dann nicht zum Ziel geführt, wenn man die Einwirkung des Sauerstoffs auf die Bakterien und Sporen durch Einpressen des Gases in die Milch unter mehr oder weniger hohem Druck zu steigern versuchte und dadurch gleichzeitig eine für lange Zeit genügende Sauerstoffmenge in und über der Milch aufspeicherte. Man übersah, dass die tötliche Wirkung des Sauerstoffs zu einem wesentlichen Teil durch die Anwesenheit anderer Gase (Kohlensäure, Stickstoff, Schwefelwasserstoff) wieder aufgehoben wurde, die in der frischgewonnen Rohmilch gelöst sind.

   Es wurde auch schon die Erkenntnis verwertet, dass nur ein nicht durch diese Fremdgase verunreinigter Sauerstoff seine Frischhaltungswirkung voll entfalten kann, dass man also die gegebenenfalls vorher pasteurisierte oder sterile sierte Milch zunächst von den darin enthaltenen Gasen befreien muss, bevor man sie mit Sauerstoff sättigte und überschichtete. Durch die Vereinigung dieser beiden Massnahmen gelang es, Rohmilch oder vor dieser Behandlung pasteurisierte Milch wochenlang unverändert frisch zu erhalten, wenn man vom Anfang bis zum Ende der Frischhaltungsdauer die Temperatur der Milch künstlich unterhalb 100 C erniedrigte. 



   Das Verfahren des vorliegenden Patentes stellt eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens dar, indem es die kostspielige künstliche Kühlung und dauernde Kühlhaltung durch eine kurze Erwärmung der von Fremdgasen befreiten Milch oder andern Milcherzeugnisse ersetzt. 



   Erwärmt man nämlich die von Fremdgasen befreite und mit Sauerstoff durchsetzte und überschichtet Rohmilch, so kann man sie nach dem Abkühlen auf gewöhnliche Temperatur tage-und wochenlang in dem Zustand frisch erhalten, in dem sie sich nach der Wärmebehandlung befand. Es genügt zur Erzielung dieser Wirkung schon, wenn man die reine Milch in reinem, unter Druck stehendem Sauerstoff einige Zeit auf höchstens 800 C erwärmt, um die geschilderte Wirkung zu erzielen. Verlängert man aber die Erwärmungsdauer auf einige Stunden, so braucht man die Milch nicht über die Temperaturgrenze (etwa 630 C) hinaus zu erwärmen, unterhalb deren Rohmilch sowohl in bezug auf ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften wie auch in bezug auf ihren Geschmack völlig unberührt bleibt.

   Bei dieser vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens braucht man sogar eine Temperatur von 50 bis 550 C nicht zu überschreiten, wenn man die Erwärmung 4-8 Stunden fortsetzt, bevor man die Milch auf gewöhnliche Temperatur abkühlt. Geht man in dieser Weise vor, so weist die Milch, wenn sie bei beliebiger Aussentemperatur, auch im Sommer und in den Tropen, ohne künstliche Tiefkühlung gelagert hatte, noch nach 4-6 Wochen alle Eigenschaften der frischen Rohmilch auf, die 

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 noch durch die Beseitigung des sogenannten Stallgeruchs verbessert sind, der mit der Entfernung der
Fremdgase aus der Milch verschwindet. 



   Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass die kurzzeitliche Erwärmung der Milch auf verhältnismässig niedrige Temperatur in einer unter Überdruck stehenden Sauerstoffatmosphäre nicht nur alle in der Milch vorkommenden pathogenen Keime, sondern auch alle nicht sporenbildenden Bak- terien einschliesslich der vegetativen Formen der sporenbildenden Bakterien vernichtet, eine Wirkung, die in bezug auf die Bakterienabtötung etwa dem Erhitzen auf   1000 C   während mehrerer Minuten entspricht, bei dem aber schon starke Veränderungen der Rohmilcheigenschaften und des Geschmackes auftreten.

   Die Erwärmung der von Fremdgasen befreiten Milch in reinem, unter Druck stehendem
Sauerstoff auf eine Temperatur, bei der noch keine wesentlichen Veränderungen der Rohmilcheigen- schaften eintreten, bewirkt also bezüglich der Bakterienabtötung das gleiche, wie die Hochtemperatur- sterilisierung, bei der die Milch diese wesentlichen Rohmilcheigenschaften einbüsst. 



   Das patentgemässe Verfahren kann z. B. mit bestem Erfolg folgendermassen durchgeführt werden. 



   Beispiel 1 : 100    & y   Vollmilch, die auf 58-600 C erwärmt sind, werden in ein   Druckgefäss   ein- gefüllt. In die Milch wird vom Boden her technisch reiner Sauerstoff, wie er im Handel erhältlich ist, eingeleitet, bis die darin gelösten Fremdgase entfernt sind. Durch weiteres Einpressen von Sauerstoff wird der Druck auf etwa 10 Atm. erhöht. Der auf   58-600 Cerwärmte   Behälterinhalt wird   4-8   Stunden auf dieser Temperatur erhalten und dann unter Aufrechterhaltung eines Druckes von etwa 8-12 Atm. auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt und ohne künstliche Kühlung bis zum Verbrauch gelagert. 



   Die so behandelte Milch weist noch nach 6 Wochen alle vorteilhaften Eigenschaften frischer Rohmilch auf. Der vielen Verbrauchern unangenehme Stallgeruch ist verschwunden. 



   Beispiel 2 : 25 kg eingedickte Milch, die von den in ihr gelösten Fremdgasen befreit worden war und etwa   18%   fettfreier Trockensubstanz enthielt, wurde bei 650 C in einem   Druckbehälter   eingefüllt und nach dem Einpressen von Sauerstoff bis zu einer Druckhöhe von etwa 10 Atm. 4-8 Stunden lang auf   650 C   erwärmt. Dann wurde der Behälterinhalt unter Aufrechterhaltung eines Druckes von etwa
10 Atm. durch Stehenlassen oder Wasserberieselung des Behälters auf gewöhnliche Temperatur abge- kühlt und bei gewöhnlicher Temperatur wochenlang unverändert aufbewahrt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Frischhalten von Milch und andern Molkereierzeugnissen auf lange Zeit ohne dauernde künstliche Kühlung, wobei die Milch von den darin gelösten Gasen befreit, technisch reiner Sauerstoff eingepresst, die Milch mit einer für eine lange Aufbewahrungsdauer genügenden Menge
Sauerstoff unter Druck überschichtet und unter komprimiertem Sauerstoff aufbewahrt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die bei einem Überdruck von etwa 5-12 Atm. mit Sauerstoff imprägnierte Milch vor der Aufbewahrung einige Stunden auf eine zwischen   500 und 800 liegende   Temperatur erwärmt wird, bei der noch keine wesentliche Veränderung der chemisch-physikalischen Eigenschaften und des
Geschmackes der Rohmilch eintritt, wonach die Milch auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt und ohne   Kühlung   aufbewahrt wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Erhaltung aller Rohmilcheigensehaften die Milch etwa 4-8 Stunden lang nur auf etwa 50-650 C erwärmt wird.
AT160654D 1936-08-17 Verfahren zum Frischhalten von Milch und andern Molkereierzeugnissen. AT160654B (de)

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