AT142232B - Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels für Backzwecke u. dgl. aus Milch, insbesondere Magermilch. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels für Backzwecke u. dgl. aus Milch, insbesondere Magermilch.

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AT142232B
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  Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels fiir Backzwecke u. dgl. aus Milch, insbesondere
Magermilch. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Milchproduktes, welches sich insbesondere als Zusatzmittel für Backzwecke eignet und im wesentlichen darin besteht, dass die Eiweiss- stoffe der Milch in fein verteilte lösliche Form übergeführt und das erhaltene Produkt weitgehend von
Wasser befreit, z. B.   eingedickt   oder getrocknet wird. 



   Für die Herstellung von Milchprodukten für Backzwecke, z. B. Trockenmilchpulver, hat man bereits Milch mit Bakterien behandelt, welche, wie z. B. Kefirkulturen u. dgl., zu einer Abscheidung von Eiweiss Veranlassung geben, und nach Abtrennung der Fällungen diese in Trockenform übergeführt. 



   Man hat auch schon vorgeschlagen, Milch mit peptisierend wirkenden Bakterien, welche keine   Milchsäure oder nur   geringe Mengen Milchsäure zu bilden vermögen, zu behandeln und nach Erzielung einer feinflockigen Ausfällung der Eiweissstoffe die erhaltene Masse in Trockenform überzuführen, u. zw. zweckmässig unter Zusatz peptisierender Mittel, wie sekundärem Natriumphosphat, um ein möglichst gleichwertiges, weitgehend aufgeschlossenes Produkt zu erhalten, das sich durch einen hohen Nährwert auszeichnet und die Verdaulichkeit damit hergestellter Backwaren weitgehend erhöht. 



   Es wurde nun gefunden, dass man den an sich für die genannten Eigenschaften des Milchproduktes wertvollen Umsetzungsprozess der Eiweisskörper in lösliche Form wesentlich weitertreiben und dabei ohne die Gefahr einer an sich   zu erwartenden Fäulnisgärung Produkte erhalten kann,   bei denen Albumin und Casein weitgehend peptonisiert sind. Dies wird dadurch erreicht, dass zwar eine Säuregärung stattfindet, dem Milchzucker aber   die Möglichkeit   genommen wird, die Virulenz der   Milchsäurebakterien   so weit ansteigen zu lassen, dass sie die Entwicklungsfähigkeit ebenfalls im Nährboden vorhandener nicht säuernder Peptonbakterien zu beeinträchtigen vermögen. 



   Es hat sich gezeigt, dass man einen äusserst feinflockigen Niederschlag von wesentlich höherem Peptongehalt auch unter Verzicht auf die praktisch bisher als unerlässlich betrachtete Mitverwendung peptisierender chemischer Zusatzstoffe, wie sekundärem Natriumphosphat, erhält, wenn man den neben   milchsäure bildenden,   peptisierend wirkenden Bakterien, wie Bacillus caucasicus u.

   dgL, verwendeten Peptonbakterien, welche eine Milchsäurebildung nicht hervorzurufen vermögen, zunächst die Möglichkeit gibt, ohne jede Beeinträchtigung durch Säuregärung ihre Virulenz so weitgehend zu steigern, dass sie in ihrer Entwicklung bei Eintreten und Fortschreiten der Säuregärung nicht behindert werden, und im weiteren Verlauf des Fermentierungsprozesses dafür Sorge trägt, dass die Milchsäuregärung kein Ausmass annehmen kann, welches die Peptonisierung hemmend beeinträchtigen würde. Hiezu ist es erforderlich, entweder von vornherein den Milchzuckergehalt bis zu einem gewissen Grade zu entfernen oder aber für die Gegenwart von Bakterien Sorge zu tragen, welche einen Abbau desselben bewirken und damit den Säurebakterien eine   unerwünschte   Steigerung ihrer Virulenz unmöglich machen. 



   Es ist hiedurch entbehrlich, die   Milchsäurebildung   der hier zu verwendenden Bakterien, wie z. B. 



  Bacillus acidophilus oder Bacillus caucasicus, von vornherein durch entsprechende Züchtung der Kulturen zu beeinträchtigen, da sie, sofern sie in einen Nährboden gebracht werden, der praktisch frei von Milchsäurebildnern ist, in welchem bereits Peptonbakterien so weit entwickelt sind, dass die   Milchsäurebildner   sie nicht mehr zu   überwuchern   vermögen, ihre Virulenz, wie sich gezeigt hat, eine solche Einschränkung 

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 erfährt, dass die erwähnte Massnahme einer Einschränkung des Milchzuckergehaltes genügt, um ein'stetes Übergewicht der Peptonbakterien zu sichern. 



   Als Peptonbakterien kommen insbesondere stark peptonisierend wirkende, wie Mikrococcus casei   liquefaciens,   Streptococcus liquefaciens od. dgl., in Betracht. Zur Verminderung des Milchzuckergehaltes kann man entweder derart vorgehen, dass man mittels Säuerung oder durch Labzusatz o. dgl.

   zunächst eine Molkeabscheidung unter Fällung   der Eiweissstoffe   herbeiführt und die Molke, welche den Über- wiegenden Gehalt des Milchzucker aufnimmt   abfrennt.   Der mit den Eiweissstoffen zurückgehaltene
Milchzuckergehalt ist in Rücksicht auf die Abpressung der Fällung bis auf zirka 15-18% Trockensubstanz   mengenmässig   so gering, dass er eine unerwünschte Entwicklung der   Milchsäurebildner   von vornherein unmöglich und auch die Zuhilfenahme einer alkoholischen Gärung zwecks Entfernung von Milchzucker im allgemeinen entbehrlich macht.

   Anderseits kann man. etwa um einen Verlust der von der Molke aufgenommenen Nährsalze u. dgl. zu vermeiden, den Milchzucker durch Hefestämme, wie Lactohefe. in Kohlensäure und Alkohol zersetzen und damit den   Milchsäurebildnern   so weitgehend ihren Nährboden entziehen. dass die Endsäuerung nicht wesentlich über   1000 Soxhlet-Henkel   steigt und während des   Fernmentierungsprozesses   eine   Beeinträchtigung der   Peptonisierung von Albumin und Casein, d. h. des Übergangs der höheren Eiweisskörper in niedere Eiweisskörper, nicht eintreten kann. 



   In Durchführung dieser Verfahren hat sich in keinem Falle die Bildung   schädlicher   Nebenkulturen. d. h. eine Fäulnisgärung, feststellen lassen, obwohl an sich nach bisherigen Anschauungen bei Verwendung   stark peptonisierender Bakterien, wie Mikrococcus easei liquefaciens   u. dgl., durch Nebengärungen die Gefahr der Entwicklung gesundheitsschädlicher Produkte als sehr gross gilt. 



   Da bei   Durchführung   des Fermentierungsvorgangs gemäss Erfindung das   Milchsäurebildungs-   vermögen an sich ohne Bedeutung ist, so können ausser den genannten Stämmen auch ausgesprochen   Milchsäurebildner,   wie Bacillus acidi lactic, Verwendung finden. Es genügt in diesem Falle, lediglich durch entsprechende Verminderung ihres Nährbodens, d. h. des Milchzuckergehaltes, und entsprechende Bemessung des Entwicklungsgrades der Peptonbakterien vor ihrer Einsetzung einer unerwünschten Entwicklung vorzubeugen. was sich leicht durch Vorversuche ermitteln lässt. 



   In Ausübung des Verfahrens gemäss Erfindung geht man zweckmässig derart vor, dass die Milch zunächst einer Pasteurisierung unterworfen wird, um eine   unbeeinträchtigte   Entwicklung des oder der verwendeten   Peptonbakterienstämme zu sichern.   Die pasteurisierte Milch wird sodann bei Temperaturen, welche eine günstige Entwicklung der verwendeten Peptonbakterien gewährleisten, d. h. etwa   25-30 ,   mit den Peptonbakterien versetzt und hierauf sieh so lange selbst überlassen, bis die eingesetzten Stämme 
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 bzw. Magermilch als solche der Behandlung unterworfen wurde, empfiehlt es sich, den für die alkoholische Vergärung des Milchzucker verwendeten Hefestamm spätestens kurz vor Einsetzung des Milchsäurebildners zuzufügen. 



   In einem Zustande der Masse. welcher noch unter der für eine Fäulnisgärung anzusetzenden
Grenze liegt und welcher etwa einen Peptongehalt zwischen 2 und 3% entsprechen dürfte, wird der für die   l\1ilchsäuregärung   verwendete Stamm eingesetzt und nunmehr das Ganze sich so lange selbst überlassen, bis der Peptongehalt mindestens etwa, 5% erreicht hat.

   Die Bemessung des Anteils an Hefe- stämmen, welche zwecks Abbau des Milchzucker durch alkoholische Vergärung zugesetzt werden, richtet sich im allgemeinen nach der Stärke des Milchsäurebildners und einer oberen Säuerungsgrenze des Endproduktes, welche, wie erwähnt, nicht wesentlich über   80-100  S.-H.   liegen soll, doch hängt im ein-   zelnen   die Einstellung des Verhältnisses zwischen dem   milchzuekerabbauenden     Bakterienstämmen   von verschiedenen Faktoren, wie z. B. dem Entwicklungsgang der Peptonisierung u. dgl., ab.

   Im einzelnen empfiehlt es sich, das Verhältnis zwischen   Milchsäuregärung   hervorrufenden und alkoholisch vergärenden Bakterien so einzustellen, dass sie gleiche Teile abzubauen vermögen, jedoch soll der Gesamtabbau des ursprünglich vorhandenen   : i\1ilchzuckers nicht   mehr als etwa   70%   betragen. 



   Das nach Erreichung eines Mindestpeptongehaltes von etwa 5% anfallende Produkt ist verhältnismässig dünnflüssig und kann leicht nach an sich bekannten Methoden, z. B. mit Hilfe der für die Herstellung von Trockenmilch bekannten   Sprühtrockenapparate,   Vakuumwalzentrockner od. dgl. in Trockenform übergeführt werden, gegebenenfalls aber auch in der anfallenden Form zur Verwendung gelangen. 



   Beispiele :
1. 100   !   Magermilch werden bei 90  C pasteurisiert und hierauf auf etwa   250 C abgekühlt. Hierauf   werden 3   I   Reinkultur von Micrococcus   easei     liquefaciens     und ! Laetohefe zugesetzt   und die Masse während zirka 12-24 Stunden zwischen   25-300 C gehalten, worauf % l   einer Kultur von Bacillus eaucasicus zugesetzt und das Ganze auf zirka   35-37  C   erwärmt wird.

   Nach einer Dauer von etwa dreimal 24 Stunden zeigt die Masse einen Peptongehalt von etwa 7 4%, bezogen auf den Trockengehalt, und einen Säuerungsgrad von etwa   80-100  S.-H.   Die Mischung wird nunmehr auf etwa   100 abgekühlt   und schliesslich nach üblichen Methoden von ihrem Wassergehalt befreit. 

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 das Ganze sich etwa 3 Tage selbst überlassen. Die Masse zeigt nunmehr einen Säuregehalt von zirka 100 S.-H. und einen Peptongehalt von etwa   7. 4%   und wird, wie beschrieben, der Trocknung unterworfen. Die Untersuchung zeigt eine weitgehende   Überführung   des Eiweisses in niedere Eiweisskörper ; das Produkt ist von weisslicher Farbe. 



   3.100   l   Magermilch werden zunächst mit Lab versetzt, bis eine gleichmässige und vollkommene Ausfällung der Eiweissstoffe statt hat. Die Fällung wird hierauf von der Molke getrennt und so weit abgepresst, dass der Flüssigkeitsgehalt etwa   80-85% beträgt.   Das so erhaltene Produkt wird hierauf mit 5   l   Reinkultur von Mikrococcus casei liquefaeiens versetzt und die Masse etwa 20 Stunden bei   25-30    gehalten, worauf etwa    ! Bacillus acidophilus   zugesetzt, das Ganze auf zirka   350 erwärmt   und sieh etwa dreimal 24 Stunden selbst überlassen wird.

   Bei einem Peptongehalt von etwa   7. 6%   und einem Säuerungsgrad von etwa 100  S.-H. stellt die Masse ein verhältnismässig dünnbreiiges Produkt dar. das sich leicht auf einem Walzentrockner trocknen lässt. 
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AT142232D 1934-02-27 1934-03-16 Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels für Backzwecke u. dgl. aus Milch, insbesondere Magermilch. AT142232B (de)

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