Vorrichtung zum dreidimensionalen Formen von Bekleidungsteilen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum dreidi mensionalen Formen von Bekleidungsteilen mittels Wär me.
Bei den bisher bekannten Formpressen finden eine starre Ober- und eine Unterform Anwendung. Mit Hilfe eines in der Ober- oder Unterform eingebauten Press- stempels werden verschiedene Stellen nach dem Schlies- sen der Presse zusätzlich ausgeformt. Diese Pressen wurden vorwiegend für das Verformen von Oberbeklei- dungsteilen entwickelt. Beim Verkleben von ganzen Be kleidungsteilen und gleichzeitigem dreidimensionalen Verformen treten Mängel dadurch auf, dass eine absolute Deckungsgleichheit von Ober- und Unterform nicht erreichbar ist. Ausserdem ist die Herstellung der Formen aufgrund der Passgenauigkeit sehr teuer.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, die genannten Nachteile zu beseitigen, d.h. die Pressformen billiger herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der Ganzteilfixierungen nach dem Wärmekontaktverfahren einfach und ohne Qualitätsminderung durchführbar sind.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch ge kennzeichnet, dass zwischen einer Grundplatte, auf der eine flexible, elastische Membran luftdicht montiert ist, und einem beheizten Formwerkzeug mit einem daran befe stigten elastischen Bügeltuch ein elastisches Transport band angeordnet ist, und dass in die Grundplatte eine Druckluftleitung eingebaut ist.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausfüh rungsbeispiel näher erläutert werden. In der dazugehöri gen Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung im Schnitt in Ausgangsstellung, Fig.2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in geschlossener Stellung, wobei sich die Membran in Ruhestellung befin det, Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Endstellung und mit aufgewölbter Membran, Fig.4 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Ausgangsstel lung mit druckentlasteter Membran und verformtem Bekleidungsteil,
Fig. 5 eine Teilansicht der Vorrichtung mit eingeleg ter Schablone, und Fig. 6 die Vorrichtung nach Fig. 1 von oben gese hen.
Für das dreidimensionale Formen und Verkleben des zugeschnittenen Oberstoffteiles 1 und Einlagestoffteiles 2 ist auf einem nicht näher dargestellten Gestell eine stationär befestigte Grundplatte 3 mit einer Membran 4 und darüber ein beweglich angebrachtes Formwerkzeug 5 angeordnet.
Zwischen der Membran 4 und einem an dem Form werkzeug 5 angebrachten Bügeltuch 6 ist ein Transport band 7 derart angeordnet, dass ausserhalb des Form werkzeuges 5 ein mit einem heissiegelfähigen Kleber versehenes zugeschnittenes Einlagestoffteil 2 und ein plastisch zu formendes zugeschnittenes Oberstoffteil 1 auflegbar ist.
Durch bekannte und nicht näher dargestell te Transportmechanismen wird das Transportband 7 mit den zugeschnittenen Oberstoffteilen 1 und Einlagestoff- teilen 2 zwischen das Formwerkzeug 5 mit dem Bügel tuch 6 und die Grundplatte 3 gefahren.
Das Formwerkzeug 5 mit dem Bügeltuch 6 wird von einem pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinder 8 über ein Hebelgestänge 9, 10, welches mit einem Maschinenrahmen 11 verbunden ist, nach unten bewegt. In dieser Stellung öffnet sich ein Druckluftventil 12, und über eine Druckluftleitung 13 strömt Druckluft unter die Membran 4.
Durch die einströmende Druckluft wird die Membran 4, das elastische Transportband 7 mit dem darauf liegenden Oberstoffteil 1 und Einlagestoffteil 2 und das an dem Formwerkzeug 5 befestigte elastische Bügeltuch 6 an die Form des Formwerkzeuges 5 gedrückt, wobei der Anpressdruck über das Druckluftventil 12 in den Gren zen zwischen 0 und 5 kp/cm= einstellbar ist.
Da die übereinanderliegenden Teile, Oberstoffteil 1 und Einlage- stoffteil 2, in den Randzonen gehalten werden, erfolgt eine Wölbung entsprechend der Form des Formwerkzeu- ges 5.
Die somit erreichte Form wird einmal durch die Verklebung des Zuschnitteiles kurz nach der Verformung mit der Einlage oder aber durch die Ausnutzung der thermoplastischen Eigenschaften von synthetischen Fa serstoffen permanent fixiert. Es besteht auch die Mög lichkeit, die Form im Gewebe aus natürlichen Fasern durch chemische Hilfsmittel permanent zu fixieren.
Die Verformungszeit ist einstellbar und bewegt sich in den Grenzen von 10 Sekunden bis 60 Sekunden. Für die Fixierung ist eine entsprechende Temperatur zwischen 120 C und 200 C erforderlich. Diese wird durch die elektrische Beheizung 14 im Formwerkzeug 5, und soweit erforderlich, für dicke Gewebe durch die Beheizung der Druckluft erreicht.
Nach Beendigung der Presszeit wird die Druckluft abgelassen und das Formwerkzeug 5 mit dem Bügeltuch 6 von dem Arbeitszylinder 8 aus über das Gestänge 9, 10 von der Grundplatte 3 abgehoben. Die Membran 4, das elastische Transportband 7 und das Bügeltuch 6 nehmen ihre alte Form wieder an, während das Oberstoffteil 1 und das Einlagestoffteil 2 fest verklebt die Form, entspre chend des Formwerkzeuges 5, beibehalten. Bei unver- klebten Bekleidungsteilen aus synthetischen Faserstoffen ist ebenfalls die Form, entsprechend des Formwerkzeuges 5, fixiert.
Mit Hilfe des Transportbandes 7 wird das unter Formwerkzeug 6 liegende plastisch geformte und perma nent fixierte Bekleidungsstück herausgefahren und nach entsprechender Abkühlung weiterverarbeitet.
Auf gleiche Weise können Bekleidungsteile flach gepresst und fixiert werden, wenn anstelle des konkaven Formwerkzeuges ein flaches Presswerkzeug verwendet wird.
Um eine rationelle Ausnutzung der Presse zu errei chen, lassen sich Grössenschablonen 15 für verschiedene Konfektionsgrössen auf die Membran auflegen. Dadurch wird eine Pressform für mehrere Grössen einsetzbar.
Durch in das Formwerkzeug 5 eingearbeitete Markie rungsnuten 16 werden gleichzeitig während des Pressvor- ganges Markierungen in das Oberstoffteil 1 und Einlage stoffteil 2 für Taschen u.a. eingedrückt.