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Bügelverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Zwischen- bzw.
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Kurzbügeln von Bekleidungs-, vorzugsweise Jackenteilen, bei der Zwischenfertigung
von Anzügen und Kommen.
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Bei der Fertigung von Bekleidungsstücken ist es notwendig, die Vorder-
und Rückenteile von Kostümåacken-Sakkos und dergl., die in der Regel aus mehreren
Einzelteilen zusammengesetzt sind, vor dem Zusammennähen durch Zwischenbügeln in
eine dem jeweiligen Bekleidungsstück eigentümliche Raumform zu bringen.
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Durch Verwendung entsprechend ausgebildeter Bügelunterlagen wurde
dieser Vorgang bisher von Hand mittels Bügeleisen bewerkstelligt, um die Stoffpartien,
insbesondere uM den Armausschnitt, in die gewünschte Form zu überführen. Beim manuellen
Bügelvorgang ist jedoch die Qualität des Erzeugnisses sehr stark vom Können der
Büglerin abhängig. Außerdem verteuert die durch Ziehen und Drücken des Stoffes erhebliche
Zeit in Anspruch nehmende Handarbeit die sonst maschinelle Fertigung ganz beträchtlich.
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In der deutschen Patentschrift 905 124 ist ein Verfahren zum Forq
men und Bügeln von Kragen, Manschetten oder dergl. beschrieben, die aus mehreren
Stofflagen zusammengesetzt sind. Die Beklei'dtuigteile werden nach diesem Verfahren
zunächst längs dreier Katen vernäht, dann gewendet und anschließend heiß gepreßt.
Hierauf
wird dievierte offene Stelle vernäht und gegebenenfalls
unmittelbar danach das Bekleidungsstück fertiggenäht. Die Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens ist mit einer beheizten Grundplatte versehen, die mit mindestens
einer zur Aufnahme des Werkstuckes bestimmten Vertiefung ausgestattet ist, die am
Rande Schultern aufweist, welche die Ränder des Werkstückes begrenzen und sich im
wesentlichen senkrecht aus der Ebene der Grundplatte.
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erheben, während sie den Umfang der Vertiefunglängs der einen der
gegenüberliegenden Seiten und am oberen Rand umrahmen, jedoch am vorderen Rand der
Vertiefung fehlen, um das Werkstück leichter einlegen zu können.
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Die Vorrichtung weist ferner einen Schieber auf, der geradlinig gefMlrt
ist und zur Aufnahme des Xerkstückes dient und letzteres in der leise in die Vertiefung
einführt, daX die äuberen Ränder des Werkstückes an den Schultern anliegen. Nach
dem Einführen dea Werkstuckes wird der Schieber zurückgezogen. Uber der Vertiefung
ist ein Bilgelechuh angebracht, dessen Ränder genau in die inneren Ränder der Schultern
bzw. der Vertiefung passen, der beim Bügelvorgang durch Druckmittel das in der Vertiefung
liegende Werkstück anprebt.
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Die beschriebenen Arbeitsvorgange zum Formen und Bügeln von Kragen,
llanschetten und dergl. sind sehr zeitraubend, da die Werkstücke zunächst auf den
Schieber aufgezogen, durch denselben in die Vertiefung eingefihrt, vorgebagelt und
nach Entfernen des Schiebers fertiggebügelt werden. Das Aufziehen des Werkstückes
auf den Schieber ist umständlich, und beim Herausziehen des Schiebers nach dem Vorbügeln
kann sich das eingelegte Werkstück leicht versetzen, wodurch der ganze Vorgang wiederholt
werden muf3. Die sehr aufwendige Vorrichtung kann außerdem nur für flache lVerkstücke
verwendet werden. Räumlich gekrümmte Teile von Bekleidungsstücken lassen sich damit
nicht verarbeiten, Ferner ist in der Deutschen Patentschrift 947 873 ein Verfahren
zur Formgebung von Oberbekleidung beschrieben, bei dem das als Wärmeträger benutzte
Medium, insbesondere Dampf von außen auf das Bekleidungsstück zur Anwendung gebracht
und gleichzeitig in
der Grundform Unterdruck erzeugt wird. Spezielle
Hinweise für die Anwendung des Verfahrens beim Kurz bu'ge In bestimmter Bakleidungsteile
bei der Zwischenfertigung lassen sich dieser Patentschrift nicht entnehmen.
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Um bei der Zwischenfertigung von Bekleidungsteilen manuelle Bügelarbeiten
einzusparen, ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben das es gestattet,
die Vorder- und Rückenteile von Jacken, SakXos und dergl., insbesondere deren Armausschnitte,
vor dem Zusammennähen durch maschinelles Zwischenbügeln in die vorgesehene Raumform
zu überführen.
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Eine weitere Aufgabe der Brfindung besteht darin, eine für Bügelmaschinen
des Klapp-Pressentypes geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, die minimale sufwendungen erfordert.
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Gemäß der Erfindung wird von einem Verfahren zum Zwischen- oder Kurzbügeln
von Bekleidungs-9 vorzugsweise Jackenteilen, bei der Zwischenfertigung von Anzügen
und Kostümen ausgegangen, das durch folgende in einem Arbeitsgang auszuführende
Verfahrenschritt.
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gekennzeichnet ist: a) Anlegen des Jackenteiles oder dergl. mit dem
Armlochausschnitt an einen Anschlag der unteren Druckform, b) Fixierung des Jackenteiles
oder dergl. in der durch den Anschlag bestimmten Lage, c) Auflegen eines 6'icherungsstreifena'
entlang des Armlochausschnittes des Jackenteiles oder dergl. und d) Kurzbügeln des
Jackenteiles oder dergl. mit gleichzeitigem Sichern durch kurzzeitiges Dämpfen und
Ausüben von Druck.
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Durch das vorgeschlagene Verfahren kann der bisher manuell durchgeführte
Arbeitsablauf des Zwischenbügelns teilweise automatisiert und. wesentlich vereinfacht
werden.
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Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird von einer
von Hand oder mäschinell betriebenen als Klapp Presse ausgebildeten Bügelmaschine
ausgegangen, bei welcher der obere beheizte
Preß-Schuh mit Dampfaustrittsöffnungen
versehen und die untere beheizte Druckform mit einer Absaugeinrichtung verbunden
-ist, deren charakteristische Merkmale darin bestehen, da die untere Formplatte
als auswechselbares Bauteil ausgebildet und mit einem nachgiebigen, der Form des
kurzzubügelnden Bekleidungsstückes angepaliten Anschlag ausgestattet ist.
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Die Erfindung ist an einem Ausfährungsbeispiel nachstehend besenrieben
und zeichnerisch daruestellt. Es zeigen: Fig. 1 die Bügelmaschine in der Seitenansicht,
Fig. 2 die untere Druckform im Querschnitt, Fig. 3 die untere Druckform in der Draufsicht,
Fig. 4 ein Jackenteil in der Ansicht und Fi. 5 eine einzelheit.
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Die als Klapp-Presse ausgebildete Bügelmaschine 1 (Fig. 1) besteht
aus einem Gestell 2 mit einer aufgesetzten Tischplatte 3, in welche eine Druckform
4 eingelassen ist. An der Rückseite der Tischplatte 3 sind Scharnierarme 5 angeordnet,
die zur lagerung eines Doppelhebels 6 dienen, an dessen kurzem Hebelarm 7 eine kräftige
Zugfeder 8 angreift, die an einer Querstrebe 9 des Gesteller 2 eingehängt ist. Der
Doppelhebel 6 geht in einen Handgriff 10 weber und nimmt einen Preß-Schuh 11 6relenki6
auf, der an den Bolzen 12 gelagert ist. am Preß-Schuh 11 sind Schlauchverschraubungen
13 vorgesehen, an denen nicht dargestellte schläuche befestigt sind, die zum Zu-
und Ableiten des Heizdampfes dienen.
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Durch ein nicht dargestelltes von Hand bedienbare3 Ventil kann beim
Bügelvorgang Dampf durch die mit Stoffbelag bespannte Siebplatte 14 des PreX-,chuhes
austreten und zum Änfeuchten des Werkstückes benutzt werden folie Druckform 4-(Fig.
2) besteht aus einem an Gestell 2 befestigten Unterteil 15, an deni ein Rohrstutzen
16 angeschraubt ist, der mittels eines nicht dargestellten Schlauches mít einem
ein Vakuum erzeugendes Aggregat verbunden ist.
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Auf das Unterteil 15 ist eine auswechselbare hohle Formplatte 17 (vergl.
auch Fig. 3) aufgesetzt, die bei Bedarf durch Dampf oder
elektrisch
beheizt werden kann und eine Kammer 18 aufweist, die laser Vakuum steht, deren obere
mit Stoffbelag 13 bespannte Druckplatte 20 mit--feinen Bohrungen 21 ausgestattet
ist, durch welche die Luft eingesaugt wird, so daß darauf aufgelegte Bekleidungsteile
angesaugt und festgehalten werden. Die Formplatte 17 ist an der Arbeitsseite oval
ausgebildet und nimmt zwei versenkbare Anschläge 22, 23 auf, die in Führungen 24,
25 gleiten und durch Federn 26, 27 in ihren wirksamen Stellungen gehalten werden.
Die versenkbaren Anschläge 22, 23 sind den Armausschnitten 28 (Fig. 4) der zu verarbeitenden
Jackenvorderteile 29 angepaßt die aus den Abschnitten30 und 31 bestehen und durch
eine Naht 32 verbunden sind. Zum Fixieren der Armausschnitte dient ein aus Kunststoff
(Faservlies) hergestellter Sicherungsstreifen 33 (Fig. 5), der beim erhitzen am
Jackenstoff festklebt und dadurch dessen Gewebe in dem durch das Bügeln erzwungenen
Zustand hält.
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Gemäß dem zugrunde liegenden Arbeitsverfahren wird das Jackenvorderteil
29 mit dem Arinausschnitt 28 bündig an den entsprechenden Anschlag 22 bzw. 23 angelegt
und durch den Unterdruck in der eingenommenen Lage gehalten. Korrekturen lassen
sich sehr ein-fach durchführen, da die Maschinenbedienerin beide Hände frei hat.
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Nunmehr wird der Sicherungsstreifen 33 aufgelegt und mittels des Handgriffes
10 der Preß-Schuh 11 aufgesetzt, kurzzeitig Dampf gegeben und durch Ausubung von
Druck der Kurzbügelvorgang abgeschlossen.
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