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Verfahren und Vorrichtung zum Öffnen und Pressen von Nähten an einem
Bügelgut Den Gegenstand der Erfindung bildet ein "erfahren und eine Vorrichtung
zum Üffnen und Pressen der Nähte von Kleidungsstül:-ken während des Bügelns. Das
Verfahren kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch. daß, während ein Bügeldruck
auf die Kleidungsnähte ausgeübt wird, gleichzeitig ein Dampfstrahl darauf gerichtet
wird. Dieser Dampfstrahl soll die Näbte öffnen und freilegen, ohne die Bügelarbeit
zu behindern oder zu stören.
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Zur Ausübung des Verfahrens wird eine Vorrichtung verwendet, die an
sich den bekannten Bügelmaschinen ähnlich ist und aus einer unteren und oberen Preßplatte
besteht, die das dazwischen eingeführte Bügelgut pressen und bügeln. Die obere und
bewegliche Preßplatte besitzt einen Dampfkasten, der durch eine Wand in zwei Kammern
getrennt ist. Diese Kammern stehen durch ein Ventil miteinander in Verbindung, welches
es ermöglicht, die Dampfzufuhr so zu steuern, daß Dampf von der einen Kammer in
die andere treten kann. Dieses Ventil wird bei Ausübung von Druck auf das Bügelgut
selbsttätig geöffnet und läßt dann einen Dampfstrahldurch die Üffnungen auf das
Bügelgut einwirken.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar
bedeutet: Abb. i die Seitenansicht einer Ausführungsform der Maschine, teilweise
im Schnitt, Abb.z eine Vorderansicht der Maschine. Abb. 3 einen Schnitt des wesentlichen
Teils der Maschine im vergrößerten Maßstabe, Abb. .1 einen Schnitt nach Linie 4--.
der Abb. 3, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie j-3 der Abb. d..
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Die Maschine besitzt zwei dampfgeheizte Preßplatten, nämlich eine
untere Preßplatte A und eine obere Preßplatte B. Die untere Platte A ist zweckmäßig
ortsfest und die obere B so angeordnet, daß sie auf das Bügelgut, welches auf die
untere Platte A aufgelegt wird, sich niederbewegen kann.
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Die untere Preßplatte A sitzt am Ende eines schmalen Armes C (Abb.
i), der am Gestell Cl befestigt ist. Die Preßplatte A erhält ihren Dampf durch Rohre
a, a1, wodurch die Platte auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird. Die Platte
wird durch eine Metallgaze a2 bedeckt.
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Die bewegliche Preßplatte B ist in einem Lager c des Gestelles C1
angeordnet, und zwar derart, daß sie sich in diesem Lager ungefähr rechtwinklig
zur unteren PreßplatteA frei verschieben kann. Sie ist am Ende eines Schw ingheb@els
D .angebracht, der auf einem Zapfen d des Gestelles Cl ausschwingen kann.
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Der Hebel D ist durch eine Stange e
(Abb. r ) mit einem
Fußhebel E verbunden und kann durch diesen bewegt werden, falls zu diesem Zwecke
nicht ein Motor mit Kurbel und Exzenter verwendet wird. Eine Schraube dl im Hebel
D legt sich gegen einen Anschlag des Gestells Cl und regelt den Abstand der beweglichen
Preßplatte B und der festen Preßplatte A.
Die bewegliche Preßplatte
B ist hohl ausgebildet und besitzt zwei Kammern b, b1, die durch eine waagerechte
Wand b2 voneinander getrennt sind. Der Dampf gelangt aus einem Kanal der Kammer
b zur Kammer b1 und wird durch biegsame Rohre a, a1 der Kammer zugeführt und von
derselben abgeleitet. Entsprechende biegsame Rohre b-' und b4 sind auch für die
feste Preßplatte A vorgesehen.
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Die untere Wand der Kammer b1 ist durchlöchert, so daß der Dampf unmittelbar
auf das zwischen - den beiden Preßplatten gehaltene Bügelgut strömen kann.
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Der Kanal in der Wand b= wird durch ein Ventil G gesteuert, das gewöhnlich
geschlossen gehalten wird und sich jedesmal selbsttätig öffnet, wenn die Preßplatte
B gegen die Preßplatte A gedrückt wird, so daß gleichzeitig mit der Ausübung des
Bügeldruckes auch eine unmittelbare Dampfbehandlung des Bügelgutes erfolgt.
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Das Ventil G sitzt in einem Gehäuse, das in die Wand b°- eingeschraubt
ist und einen Querkanal g (Abb. 3) sowie einen mittleren Kanal g1 besitzt, der durch
das Ventil G geschlossen wird. Der Kanal ä 1 führt in eine Kammer g= (Abb. @), aus
der der Dampf nach abwärts durch das Ventil und durch die Kanäle g4 zur Verteilungskammer
b1 strömt.
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Die Ventilspindel GI (Abb.5) ist durch einen festen Anschlag
H (Abb. i) geführt, in welchem sie beim Niederbewegen der Preßplatte & zurückgehalten
wird. Hierdurch öffnet sich der Kanal g1 und läßt Dampf in die Kammer b1 gelangen,
von der der Dampf durch die durchlöcherte Bodenplatte dem Bügelglut zugeführt wird.
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Jede andere geeignete Anordnung des Ventils könnte auch angewendet
werden. Wichtig ist nur, daß sich das Ventil beim \ iederbewegen der oberen Preßplatte
selbsttätig öffnet. Der genaue Zeitpunkt, zu welchem das Ventil geöffnet wird, läßt
sich durch die Stellmuttern h. (Abt. i und 3) bestimmen.
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Die Arbeitsflächen der Preßplatten A und B
können flach
oder gekrümmt ausgeführt sein, was ganz von der Art des zu bügelnden Kleidungsstückes
abhängt.
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Besonders vorteilhaft ist die Maschine beim Bügeln von Ärmeln, Kragen
und anderen Teilen eines Rockes. bei denen halten und -Nähte vorgesehen sind. Auch
beim Bügeln von Beinkleidern ist es sehr wichtig, daß gleichzeitig bei Ausübung
des Bügeldruckes Dampf auf das Bügelgut strömt.
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Gegebenenfalls kann auch die untere Preßplatte A zwei Kammern besitzen,
von denen die Kammer mit der Arbeitsfläche durchlöchert ist, so daß beim Bügeln
durch selbsttätige Öffnung eines Ventils Dampf aus der unteren Preßplatte A gegen
das Bügelgut strömt.
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Die dargestellte Ausführungsform ist zum Bügeln von Ärmeln und ähnlichen
Teilen eines Kleidungstückes bestimmt. Durch entsprechend andere Gestaltung der
Preßplatten kann man natürlich auch Beinkleider oder andere Kleidungsstücke. wie
überhaupt Gegenstände aller Art bearbeiten.