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Verfahren zum Umbiegen des Bugs von Textilzuschnitten
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und Maschine zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung geht aus
von einem Verfahren zum Umbiegen des Bugs von Textilzuschnitten, bei dem zunächst
zwischen eine Auflagefläche und eine Schablone der Zuschnitt gelegt, dann der Bug
um die Kante der Schablone herumgebogen und anschließend der Bug durch Pressen und
Wärmezufuhr gebügelt wird, wobei sich die rechte oder Außenseite des Zuschnitts
auf der Auflagefläche befindet. Ferner betrifft die Erfindung eine Bugmaschine zum
Durchführen des Verfahrens, mit einer auf einem Maschinengestell angeordneten Auflage
fläche, auf deren Oberseite die rechte oder Außenseite des Zuschnitts aufliegt,
einer über die Auflagefläche bewegbaren und auf den eingelegten Zuschnitt niederdrückbaren
flachen Schablone, deren Außenberandung parallel zu den Biegekanten des Bugs verläuft,
sowie mit wenigstens zwei auf dem Maschinengestell auf parallel zu der Oberseite
der Auflagefläche verlaufenden Achsen längsverschieblich gelagerten Schiebern, die
aus einer zurückgezogenen Stellung, in der sie sich außerhalb der Berandung der
Schablone befinden, in eine eingefahrene Stellung überführbar sind, in der sie sich
über der Schablone befinden, wobei in der eingefahrenen Stellung sich die Schieber
im Abstand zu der-Oberseite der Auflagefläche befinden.
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Bei den aus der Praxis bekannten Bugmaschinen ist eine heizbare Auflagefläche
für den Textilzuschnitt vorgesehen, außerhalb derer sich zwei längsverschieblich
geführte Schieber befinden, die in einem mehr oder weniger spitzen Winkel beim Umbugen
aufeinanderzulaufen. Oberhalb der Auflagefläche für den Textilzuschnitt befindet
sich eine auf die Auflagefläche bzw. den Zuschnitt absenkbare Schablone, die den
eingelegten Zuschnitt auf der Auflagefläche festklemmt, wobei die Außenberandung
der Schablone die Kanten festlegt, entlang derer der Bug des Zuschnitts umgeschlagen
wird.
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Wenn bei einer derartigen Maschine der Textil zuschnitt auf die Auflagefläche
aufgelegt und die Schablone abgesenkt ist, fahren die Schieber aufeinander zu und
biegen dabei den Bug um die Schablone herum,um dem Zuschnitt die für das Aufnähen
erforderliche Gestalt zu geben. Durch die aufgeheizte Auflagefläche soll ein Bügeleffekt
erzielt werden, der beim Zurückziehen der Schieber den Bug in der hereingeschlagenen
Stellung fixieren soll.
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Durch die Verwendung lediglich zweier Schieber treten an den Ecken
des Zuschnitts unsaubere Falten im Bug auf, die entweder ein Nacharbeiten von Hand
erforderlich machen oder zu einem wenig gefälligen Aussehen des aufgenähten Textil
zuschnitts führen.
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Die aufgeheizte Auflage fläche verhindert außerdem die Verwendung
empfindlicher Materialien, wie Cord, Wolle od.dgl., weil sie die auf ihr aufliegende
Vorder- oder rechte Seite des Textil zuschnitts in der Struktur und Oberflächenbeschaffenheit
verändert.
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Darüber hinaus können mit der bekannten Maschine keine Materialien
verarbeitet werden, die sich schwer oder gar nicht bügeln lassen, weil bei diesen
Materialien der Bug nach dem Zurückfahren der Schieber durch die Wärmezufuhr nicht
fixiert wird, sondern in die Ausgangslage wieder aufspringt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Umbiegen des Bugs von Textilzuschnitten zu schaffen, bei dem ein sauberer Verlauf
des Bugs, insbesondere an den Ecken des Zuschnitts, zu erreichen ist und keine Beschädigung
der rechten Seite des Textil zuschnitts auftritt. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Maschine zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Hauptanspruches gekennzeichnet, während die Maschine zur Durchführung
des Verfahrens gemäß weiterer Erfindung durch die Merkmale des Anspruches 6 gekennzeichnet
ist.
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Die Zufuhr der Wärme zum Bügeln des Bugs von der Rückseite des Zuschnitts
her hat darüber hinaus den Vorteil, daß höhere Temperaturen verwendet werden können,
ohne daß die Gefahr besteht, den Textil zuschnitt zu beschädigen.
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Bei einem Textilzuschnitt für eine aufzunähende Ta--sche werden besonders
saubere Kanten und Ecken erreicht, wenn zunächst die seitlichen und anschließend
die bodenseitigen Bugabschnitte um die Schablone herumgebogen werden.
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Eine besonders haltbare Kante, bei der bei vielen Materialien kein
Aufspringen des Bugs zu erwarten ist, wird erreicht, wenn die Schablone von dem
umgebugten Zuschnitt vor dem Bügeln entfernt wird. Falls sich jedoch das Material
nicht bügeln läßt und nach der Wärmezufuhr durch die Heizeinrichtung wieder aufspringen
würde, kann gemäß weiterer Erfindung der Bug zum Fixieren anschließend an das Umbiegen
an der Rückseite des Zuschnitts zumindest abschnittsweise festgeklebt werden.
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Abgesehen von einem entsprechend mit einem Heißkleber beschichteten
Textil zuschnitt kann zum Festkleben des Bugs ein durch das Bügeln bis auf die Klebetemperatur
aufheizbarer Faden verwendet werden, der in dem von dem hereingeschlagenen Bug gebildeten
Innenfalz etwa parallel zu der Biegekante verläuft. Dieses Vorgehen hat den Vorteil,
daß jede Art von Textilien ohne besondere Vorbereitung verwendet werden kann und
die Klebenaht nur sehr fein ist, wodurch nicht die Gefahr besteht, daß Klebstoff
durch den Textilzuschnitt hindurch auf die rechte Seite dringt.
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Bei der Bugmaschine zur Durchführung des Verfahrens ist bei einer
polygonalen Schablone jeder Kante der Schablone, um die ein Abschnitt des Bugs herumzuschlagen
ist, ein eigener Schieber zugeordnet, und die Heizeinrichtung ist auf den umgelegten
Bug andrückbar.
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Ein insgesamt verhältnismäßig einfacher Aufbau der Bugmaschine ergibt
sich, wenn jedem Schieber eine an einer Steuervorrichtung angeschlossene Antriebseinrichtung
zugeordnet ist, durch die der Schieber aus der zurückgezogenen Stellung in die eingefahrene
Stellung
und zurück überführbar ist. Dies hat außerdem den Vorteil, daß die Bugmaschine leicht
an unterschiedliche Textilzuschnitte angepaßt werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist die Heizeinrichtung an dem Maschinengestell
senkrecht zu der Auflagefläche längsverschieblich über der Auflagefläche gehaltert
und mit einer die Heizeinrichtung auf die Auflagefläche absenkenden Antriebsvorrichtung
gekuppelt.
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Günstige Platzverhältnisse eraeben sich, wenn die der Auflagefläche
gegenüberliegende Seite der Heizeinrichtung plan ist und etwa die Gestalt der Schablone
aufweist.
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Die Gefahr einer Beschädigung der rechten Seite des Textilzuschnitts
wird weiter vermindert, wenn die Heizeinrichtung in der der Auflagefläche gegenüberliegenden
Seite eine Ausnehmung enthält, deren der Auflagefläche zugewandte Fläche im wesentlichen
die Gestalt der von dem umgebogenen Bug freien Fläche des Zuschnitts aufweist.
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Falls mit der Bugmaschine auch Materialien verarbeitet werden sollen,
die nicht bügelfähig sind, d.h.
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Materialien, bei denen der umgelegte Bug auch durch Wärmezufuhr in
der umgelegten Stellung nicht fixierbar ist, sind der Schablone ein an dem Maschinengestell
angelenkter Fadenführer sowie Fadenhalter für einen Faden aus heißklebfähigem Material
zugeordnet, wobei durch die Fadenhalter der durch den Fadenführer auf die Fadenhalter
aufgelegte Faden im Bereich der Berandung der Schablone gehalten ist. Hierdurch
wird erreicht, daß beim anschließenden Zuführen von Wärme der Bug an der linken
Seite des Textil zuschnitts
angeklebt wird. Dabei befindet sich
zweckmäßigerweise der auf die Fadenhalter aufgelegte Faden auf der dem Zuschnitt
zugewandten Vorderseite der Schablone.
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Damit die Fadenhalter die Funktion der Schieber nicht behindern, sind
die Fadenhalter als durch entsprechende Öffnungen in der Schablone hindurchreichende
längsverschiebliche Zapfen ausgebildet.
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Eine sehr einfache Befestigung bzw. Betätigung der Zapfen wird erhalten,
wenn sie an einem Träger sitzen, der sich auf der dem Zuschnitt abgewandten Rückseite
der Schablone befindet und an der Schablone rechtwinklig zu dem Zuschnitt längsverschieblich
gehaltert ist.
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Ein freies Umlegen des Bugs durch die Schieber wird erreicht, wenn
dem Träger eine Antriebseinrichtung zugeordnet ist, durch die der Träger aus einer
angehobenen Stellung in eine abgesenkte Stellung überführbar ist, wobei in der angehobenen
Stellung sich die Zapfen im Abstand zu der Rückseite der Schablone befinden. Der
Abstand kann dabei so groß gewählt sein, daß er der Breite des Bugs entspricht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung in schematisierter Form dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Bugmaschine
gemäß der Erfindung in einer perspektivischen Gesamtansicht, Fig. 2 die Maschine
nach Fig. 1 in einer Draufsicht unterhalb der Iieizeinrichtung, mit eingelegtem
Textil zuschnitt und zurückgezogenen Schiebern,
Fig. 3 die Maschine
nach Fig. 1 in einer Draufsicht unterhalb der Heizvorrichtung, mit angepreßter Schablone
und eingefahrenen Schiebern, Fig. 4 die Maschine nach Fig. 1 in einer perspektivischen
Seitenansicht auf die Schablone mit zugeordneten Fadenhaltern, in einer Teildarstellung,
und Fig. 5 die Heizvorrichtung für die Maschine nach Fig. 1 in einer Draufsicht
auf die Unterseite.
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In Fig. 1 ist eine Bugmaschine 1 veranschaulicht, auf deren Maschinengestell
oder Sockel 2 eine ebene Auflagefläche 3 für umzubugende Textilzuschnitte angeordnet
ist. Zum Andrücken eines in Fig. 2 dargestellten Textilzuschnittes 4, beispielsweise
für eine aufzunähende Tasche, auf die Auflagefläche 3, ist ein flaches Formblech
oder eine Schablone 5 vorgesehen, die an dem Maschinengestell 2 um zwei Freiheitsgrade
bewegbar gelagert ist. Der eine Freiheitsgrad ermöglicht der Schablone 5 eine Längsbewegung
parallel zu der Oberseite der Auflagefläche 3 aus einer in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Stellung, in der sie sich außerhalb der Auflagefläche 3 bzw.
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dem Textil zuschnitt 4 befindet, in eine vorgeschobene Stellung, wie
sie Fig. 3 zeigt, in der die Schablone 5 über dem Textilzuschnitt 4 bzw. der Auflagefläche
3 steht. Der zweite Freiheitsgrad gestattet der Schablone 5 ein Absenken in Richtung
auf die Auflagefläche 3 und damit auf den Textil zuschnitt 4, der auf diese Weise
zwischen der Unterseite der Schablone 5 und der Oberseite der Auflagefläche 3 einzuspannen
ist.
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Um die Auflagefläche 3 herum sind insgesamt vier Schieber oder Umbugschieber
6a bis 6d angeordnet, die mittels an dem Maschinengestell 2 befestigter Parallelführungen
7a bis'7d parallel zu der Oberseite der Auflagefläche 3 längsverschieblich gelagert
sind, Jeder der Schieber 6a bis 6d weist eine zu der Oberfläche der Auflagefläche
3 parallele dünne Zunge 8a bis 8d auf, die sich in einem vorbestimmten Abstand über
der Auflagefläche 3 befindet.
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Zum Betätigen der Schieber 6a bis 6d ist für jeden eine Antriebseinrichtung
in Gestalt eines an der zugehörigen Parallelführung 7a,bis 7d befestigten
Pneumatikzylinders
9a bis 9d vorgesehen, dessen Kolben mit dem entsprechenden Schieber 6a bis 6d verbunden
ist.
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Die Betätigung der Pneumatikzylinder 9a bis 9d erfolgt durch eine
in dem Maschinengestell untergebrachte Drucklufteinrichtung sowie eine nicht weiter
veranschaulichte Steuereinrichtung , mit der die Druckluftzufuhr geregelt wird.
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Da das veranschaulichte Ausführungsbeispiel der Bugmaschine 1 dazu
dient, Textilzuschnitte für aufzunähende fünfeckige Taschen umzubugen, hat die Schablone
5, die ebenfalls über Pneumatikzylinder bewegt wird, eine entsprechende fünfeckige
Gestalt, wobei jeder geraden Kante der Schablone 5, um die ein Abschnitt des Bugs
herumgeklappt wird, ein eigener Schieber 6a bis 6d zugeordnet ist, die dementsprechend
mit ihren Parallelführungen um die Auflagefläche 3 herum verteilt sind, so daß ein
jeweiliger Schieber 6a bis 6d etwa senkrecht zu der zugehörigen Kante der Schablone
5 aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung in die in Fig. 3 gezeigte Stellung verschiebbar
ist.
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Oberhalb der Auflagefläche 3 ist an dem Maschinengestell 2 eine Heizeinrichtung
10 angeordnet, dierittels eines an dem Maschinengestell 2 befestigten Pneumatikzylinders
11 sowie mittels Parallelführungen 12 in Richtung auf die Auflagefläche 3 absenkbar
ist.
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Die Heizeinrichtung 10 weist, wie die Fig. 5 zeigt, eine plane Unterseite
auf und hat einen etwa der Gestalt der Schablone 5 entsprechenden Grundriß. In der
Unterseite enthält die Heizeinrichtung 10 eine Ausnehmung 13 derart, daß wenn die
Heizeinrichtung 10 an den fertig umgebugten Textil zuschnitt 4 angedrückt ist, im
wesentlichen nur der Bug mit Wärme beaufschlagt wird, während der innere Teil des
Textilzuschnittes
4 im Bereich der Ausnehmung 13 der Heizeinrichtung
10 liegt.
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Um mit der Bugmaschine 1 auch Textilzuschnitte verarbeiten zu können,
deren Material durch Bügeln nicht verformt werden kann, so daß nach dem Entfernen
der Heizeinrichtung 10 der Bug wieder aufspringen würde, ist die Verwendung eines
heißklebfähigen Fadens 15 vorgesehen. Für die Verarbeitung des heißklebfähigen Fadens
15 enthält die Bugmaschine 1 mehrere an der Schablone 5 angeordnete Fadenhalter
16 sowie einen an dem Maschinengestell 2 mittels eines gelenkigen Arms 17 angelenkten
Fadenführer 18. Die Fadenhalter 16 sind von zylindrischen Zapfen 19 gebildet, die
an den Enden einstellbarer Arme 20 eines mehrarmigen Trägers 21 verankert sind,
der auf der Rück- oder Oberseite der Schablone 5 vertikal verschieblich gelagert
ist. Die Lagerung des Trägers 21 erfolgt mittels zweier an der Rückseite der Schablone
5 verankerter Pneumatikzylinder 22 und 23, die ebenfalls über die nicht weiter veranschaulichte
Steuerung wahlweise mit der ebenfalls nicht gezeigten, an sich bekannten Druckluftquelle
verbindbar sind und so ein Anheben oder Absenken des Trägers 21 und damit der Zapfen
19 ermöglichen.
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Die Zapfen 19 verlaufen rechtwinklig zu der Oberseite der Schablone
5 und tragen an ihrem unteren Ende einen zylindrischen Abschnitt 24 mit verjüngtem
Durchmesser, der mit einer entsprechenden zugeordneten Durchgangsbohrung 25 in der
Schablone 5 fluchtet, wie dies in der Detailzeichnung bei A im einzelnen veranschaulicht
ist. Je nach vertikaler Einstellung des Trägers 21 befinden sich die Enden der zylindrischen
Fortsätze 24 in einem größeren Abstand über der Rückseite
der
Schablone 5 oder sie tauchen durch die zugehörigen Durchgangsöffnungen 25 der Schablone
5 hindurch und schauen an der Unterseite der Schablone 5 vor.
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Damit der heißklebfähige Faden 15 an allen Abschnitten bzw. Kanten
der Schablone 5 im Bereich von deren Berandung geführt ist, befindet sich wenigstens
an jeder Ecke der Schablone 5 eine entsprechende Durchgangsöffnung 25 mit einem
zugehörigen Fadenhalter 16, wie dies im einzelnen in Fig. 4 ersichtlich ist. Zusätzlich
können noch in dem rechten oder rückwärtigen Bereich der Schablone 5 zwei Fadenhalter
16 mit den entsprechenden Durchgangsöffnungen 25 in der Schablone 5 vorgesehen sein,
um auch hier sicherzustellen, daß nicht etwa der heißklebfähige Faden 15 außerhalb
des von dem Bug gebildeten Innenfalz zu liegen kommt.
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Der Fadenführer 18 sitzt an dem vorderen Ende des mehrgelenkigen Armes
17, mit dem er, ausgehend von der in Fig. 4 gezeigten Ruhestellung, an der Rückseite
der Schablone 5, und zwar auf der dem Betrachter zugewandten Seite, um die Schablone
5 herumgeführt werden kann, bis in eine Stellung, in der er sich ebenfalls an der
Rückseite der Schablone 5 befindet, jedoch auf der dem Betrachter abgewandten Seite
bzw. wieder zurück.
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Der Antrieb hierzu erfolgt wiederum über bekannte, im einzelnen nicht
veranschaulichte Pneumatikzylinder.
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Der Fadenführer 18 enthält zum Festhalten und Abtrennen des heißklebfähigen
Fadens 15 eine Klemm- und Schneideinrichtung 27.
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Auf der gegenüberliegenden Seite der Schablone 5 ist außerdem eine
in Fig. 4 nicht sichtbare Klettnmeinrichtung für den heißklebfähigen Faden 15 vorgesehen,
in die der heißklebfähige Faden 15 durch den Fadenführer 18 eingeklemmt und von
wo aus er dann um die einzelnen Fadenhalter 16 herumgespannt wird, wie dies in Fig.
4 zu erkennen ist.
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Unter Verwendung von bügelfähigem Material für den Textilzuschnitt
4, der im übrigen auch ein Gewirk oder Gestrick sein kann, arbeitet die insoweit
beschriebene Bugmaschine 1 folgendermaßen; Zunächst werden, wie in Fig. 2 gezeigt,
die Schieber 6a - 6d durch die zugehörigen Pneumatikzylinder 9a -9d in die zurückgezogene
Stellung überführt, in der die Zungen 8a - 8d der Schieber 6a - 6d knapp außerhalb
einer Fläche stehen, die im Verlaufe des weiteren Arbeitsvorganges durch die Schablone
5 eingenommen wird. Nunmehr wird auf die Zungen 8a - 8d der vorbereitete Textilzuschnitt
4 aufgelegt, dessen rechte oder Vorderseite der Auflagefläche 3 zugekehrt ist und
dessen später den Bug bildende Teile auf den Zungen 8a - 8d aufliegen. Anschließend
daran wird die bisher in der zurückgezogenen Stellung befindliche Schablone 5.,
wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, in Richtung eines Pfeiles 30 durch den zugehörigen
Antrieb hereingeschoben, und zwar in einer ausreichenden Höhe über der Auflaqefläche
3, damit der Textilzuschnitt 4 nicht verschoben wird. Sobald die Schablone 5 weit
genug hereingeschoben ist, bis knapp vor die Vorderkante der Zungen 8b und 8c, wird
die in Richtung des Pfeiles 30 gerichtete Bewegung gestoppt und es wird eine weitere
Antriebseinrichtung eingeschaltet, die die Schablone 5 in Richtung auf den Textilzuschnitt
4 vertikal absenkt und den Textilzuschnitt 4
auf der Auflagefläche
3 festklemmt.
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In dieser Stellung befindet sich die Rückseite der Schablone 5 in
einer geringeren Höhe über der Auflagefläche 3 als es die Unterseiten der Zungenseiten
8a - 8d sind, wodurch der Textil zuschnitt 4 zwischen der Berandung der Schablone
5 und den Vorderkanten der Zungen 8a - 8d etwa schräg nach oben steht.
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Bei diesem Vorgang ist der Träger 21 für die Fadenhalter 16 nach oben
geschoben und die zylindrischen Fortsätze 24 befinden sich in einer Höhe über der
Rückseite der Schablone 5, die größer ist als die Breite des unter der Schablone
5 hervorschauenden, später den Bug bildenden Teils des Zuschnitts 4.
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Nachdem der Textilzuschnitt 4 auf diese Weise zwischen der Auflagefläche
3 und der Schablone 5 festgelegt ist, werden zunächst die Schieber 6a und 6b vorgeschoben,
wobei die zugehörigen Zungen 8a und 8d den hervorstehenden Teil des Textilzuschnitts
4 um die den Zungen 8a und 8d gegenüberstehenden Kanten 31 und 32 der Schablone
5 umbiegen.
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Die Schieber 6a und 6d erreichen dabei die in Fig. 3 gezeigte eingefahrene
Stellung, in der die Zungen 8a und 8d über den zugehörigen Bugabschnitten 33a und
33d stehen und diese auf die Schablone 5 niederdrücken.
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Anschließend wird der Schieber 6b betätigt, wodurch der Bugabschnitt
33b um eine der Zunge 8b gegenüberliegende Kante 34 der Schablone 5 hereingeklappt
wird.
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Abschließend wird noch der Schieber 6d betätigt und damit der letzte
Bugabschnitt 33c um eine entsprechende Kante 35 der Schablone 5 hereingeklappt.
Der Abstand der Unterseite der Zungen 8a - 8d von der Auflagefläche 4 ist dabei
derart gewählt, daß die Zungen 8a - 8d die zugehörigen Bugabschnitte 33a - 33d
auf
die Rückseite der Schablone 5 niederdrücken, die in diesem Bereich vorzugsweise
dünn und gegebenenfalls federelastisch ausgebildet ist.
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Nunmehr wird die Andruckkraft, mit der die Schablone 5 auf die Auflagefläche
3 niedergedrückt wird, gelöst und die Schablone 5 wird entgegen der Richtung des
Pfeiles 30 in die Ausgangslage nach Fiq. 2 zurückgezogen, wobei die Zungen 8a -
8d sowie die Auflagefläche 3 den umgebugten Textil zuschnitt 4 in-der in Fig. 3
dargestellten Lage festhalten, weshalb die Zungen 8a - 8d mit einer mittleren Kraft
auf die Bugabschnitte 33a - 33d einwirken.
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Um den Bug zu fixieren, wird daraufhin die Heizeinrichtung 10 mit
Hilfe des Pneumatikzylinders 11 auf die Zungen 8a - 8d abgesenkt, und zwar so weit,
bis die Heizeinrichtung 10 mit einer vorbestimmten Kraft auf die Zungen 8a - 8d
drückt. Hieran anschließend werden die Schieber 6a - 6d durch die zugehörigen Pneumatikzylinder
9a - 9d in die Ausgangsstellung zurückgefahren, in der sich nunmehr die Zungen 8a
- 8d mit ihren Vorderkanten außerhalb des umgebugten Textilzuschnittes 4 befinden.
Die Heizeinrichtung 10 wird jetzt vollständig angesenkt und die Bugabschnitte 33a
-33d werden durch die plane Unterseite der Heizeinrichtung 10 unter Wärmeeinwirkung
an die Rückseite bzw.
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linke Seite des Textilzuschnitts angedrückt. Nach einer vorbestimmten
Bügelzeit wird die Heizeinrichtung 10 wiederum in die Ausgangslage angehoben und
der fertig ulEebugte und gebügelte Textil zuschnitt 4 kann der Bugmaschine 1 entnommen
werden.
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Falls für den Textil zuschnitt 4 Material verwendet wird, das durch
Wärmezufuhr schlecht oder überhaupt nicht zu verformen ist, und somit durch die
vorangegangenen
Verfahrensschritte erzeugte Bugabschnitte 33a
-33d wieder aufspringen würden, wird der in Fig. 4 gezeigte heißklebfähige Faden
15 verwendet.
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In diesem Falle wird der Träger 21 abgesenkt, wodurch die zylindrischen
Fortsätze 24 der Fadenhalter 16 durch die zugehörigen Durchgangsöffnungen 25 der
Schablone 5 nach unten hindurchragen. Nunmehr wird durch automatische Betätigung
des Fadenführers 18 der heißklebfähige Faden 15 auf die unterhalb der Schablone
5 hervorstehenden Teile der zylindrischen Fortsätze 24 aufgelegt.
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Dieses Auflegen des heißklebfähigen Fadens 15 erfolgt, indem mit Hilfe
der Klemm- und Schneideinrichtung 27 des Fadenführers 18 ein entsprechendes Fadenende
von einer nicht weiter veranschaulichten Vorratsrolle ergriffen und durch entsprechende
Bewegung des Gelenkarmes 17 um die Schablone herumgelegt wird, wc er dann hinter
dem hinteren Fadenhalter 16 in einer nicht weiter gezeigten Klemmeinrichtung eingeklemmt
wird.
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Anschließend daran fährt der Fadenführer 18 wieder in seine Ausgangsstellung
gemäß Fig. 4 zurück.
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Das weitere Arbeiten der Bugmaschine 1 läuft nunmehr im wesentlichen,
wie bereits oben beschrieben, ab, lediglich mit dem Unterschied, daß die Schablone
5 samt dem auf den Fadenhaltern 16 aufgelegten heißklebfähigen Faden über dem eingelegten
Textil zuschnitt 4 abgesenkt wird, wobei durch das Absenken der Schablone 5 die
auf dem Textilzuschnitt 4 aufstoßenden zylindrischen Zapfen 24 nach oben zurückgedrückt
werden, bis die Schablone 5 fest auf dem Textil zuschnitt 5 aufliegt. In dieser
Stellung wird der heißklebfähige Faden aufgrund der zwischen der Schablone 5 und
dem Textil zuschnitt 4 wirkenden Klemmkraft gehalten. Jetzt wird, wie oben bereits
beschrieben, der
Träger 21 durch Betätigung der zugehörigen Antriebseiflridhtüng
nach oben verfahren, wodurch die zylindrischen Fortsätze 24 in ausreichendem Abstand
oberhalb der Rückseite der Schablone 5 zu stehen kommen.
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Nach dem Betätigen der einzelnen Schieber 6a - 6d in der bereits erläuterten
Reihenfolge, die besonders sorgfältig ausgeführte Ecken des umgebugten Textilzuschnitts
4 gewährleistet, wird die Klemmkraft, mit der die Schablone 5 auf die Auflagefläche
3 niedergedrückt wird, gelöst. Die Schablone 5 kann jetzt, nachdem auch der heißklebfähige
Faden 15 aus der zugehörigen Klemmeinrichtung durch entsprechende Betätigungsmittel
gelöst wurde, nach rückwärts entgegen der Richtung des Pfeiles 30 herausgezogen
werden, wobei die Andruckkraft der federelastisch ausgebildeten Zungen 8a - 8d den
umgebugten Textil zuschnitt 4 auf der Auflagefläche 3 festhält und auch ein Herausziehen
des heißklebfähigen Fadens 15 beim Zurückfahren der Schablone 5 verhindert. Nunmehr
wird, wie vorher beschrieben, die Heizeinrichtung 10 mittels des Pneumatikzylinders
11 auf die Zungen 8a - 8d abgesenkt und leicht angedrückt. Nach dem Herausfahren
der Schieber 6a - 6d in die Ausgangsstellung, in der sich die Vorderkanten der Zungen
8a - 8d neben dem umgebugten Textilzuschnitt 5 befinden, wird die Heizeinrichtung
10 vollständig abgesenkt und auf die umgebugten Abschnitte 8a - 8d gepreßt.
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Durch die Druckkraft und die Wärmeeinwirkung schmilzt der heißklebfähige
Faden 15 und fixiert die nach innen hereingeschlagenen Bugabschnitte 33a - 33d an
der linken oder Rückseite des Textilzuschnittes 4.
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Die Anpreßkraft und die Anpreßzeit,mit bzw. während der die Heizeinrichtung
10 an den Bugabschnitten 33a -33d anliegt, ist so gewählt, daß kein geschmolzenes
Material des heißklebfähigen Fadens 15 auf die Vorder-oder rechte Seite des Textilzuschnitts
4 durchdringt.
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Aufgrund der Klebwirkung des heißklebfähigen Fadens 15 bleiben die
Bugabschnitte 33a - 33d auch nach dem Anheben der Heizeinrichtung 10 an der Rückseite
des Textilzuschnitts 4 angeheftet.
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Die beschriebene Bugmaschine 1 läßt sich auch für andere als den gezeigten
fünfeckigen Zuschnitt für eine aufzunähende Tasche verwenden, wozu lediglich die
Schablone 5 entsprechend umgestaltet werden muß und gegebenenfalls die Heizeinrichtung
10 an die andere Außenkontur angepaßt wird. Selbst bogenförmige Textilzuschnitte
lassen sich verarbeiten, indem der Bugabschnitt in diesem Bereich in eine Vielzahl
kleiner, praktisch gerader Abschnitte zerlegt und jedem der Abschnitte ein entsprechender
Schieber 6 zugeordnet wird, der bei seiner rechtwinklig auf die entsprechende Kante
der Schablone 5 zu gerichteten Bewegung den entsprechenden Bugabschnitt 33 nach
innen umklappt. Auch in diesem Falle kann wiederum ein heißklebfähiger Faden 15
in dem von den Bugabschnitten 33 gebildeten Innenfalz verwendet werden.
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