DE4116408A1 - Verfahren und vorrichtung zur bildung einer falte in einem naehmaterial - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur bildung einer falte in einem naehmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bildung einer Falte in einem Nähmaterial und Vernähen
der Falte am Platz.
Insbesondere hat es die Erfindung mit einem Verfahren und
einer Vorrichtung zur Herstellung gefalteter Schulter- und
Rückenteile bei Hemden zu tun.
Eine der schwierigeren Nähoperation ist die Ausbildung
einer Falte oder Plissierung. Bei herkömmlichen Techniken
werden manuelle Mittel zur Ausbildung der Faltung im Näh
material und zum Zuführen der gefalteten Anordnung zur
Nähmaschine eingesetzt, wobei die Faltung dann in der Näh
maschine am Platz vernäht wird. Wenn eine Bedienungsperson
eine Falte in einem Nähmaterial ausbildet, das zur Her
stellung eines Hemd-Rückenteils dienen soll, ist die
Schwierigkeit noch erheblicher. Das Material für den
Rückenteil wird in vielen Fällen an Nähmaterialien für
Schulterteile des Hemdes befestigt. Im allgemeinen werden
zwei Nähmaterialien zur Ausbildung von Schulterteilen je
weils mit einem Nähmaterial zur Ausbildung eines Rücken
teils verbunden. Diese mehrfach vorhandenen Nähmateria
lien, welche bei den Faltoperationen benutzt werden, er
höhen die Komplexität der Falt- und Nähoperationen.
Herkömmlicherweise faltet eine Bedienungsperson das Näh
material des Rückenteils von Hand, um eine Falte oder eine
Reihe von Faltungen, je nach der Art des Hemdes, zu bil
den. Als nächstes führt die Bedienungsperson manuell die
beiden Schulterteile und den gefalteten Rückenteil zu
sammen durch eine Nähmaschine, wo jeweils ein Schulterteil
auf je eine Seite des Rückenteils aufgenäht wird. Nachdem
die Bedienungsperson die Vernähung beendet hat, wird das
entstandene Nähgut, welches aus dem Rücken- und den beiden
Schulterteilen besteht, zur nächsten Station überführt, wo
weitere Nähoperationen ausgeführt werden, wie sie für die
Produktion des Hemdes erforderlich sind.
Diese manuelle Ausrichtung der Nähmaterialien für die
Schulter- und Rückenteile und die manuelle Zuführung der
Nähmaterialien zur Nähmaschine und die dort erfolgende
Vernähung hat Nachteile. So ist es beispielsweise wichtig,
daß die Linien in der Faltung genau und parallel ausge
führt sind, so daß das betreffende Hemd als ein Produkt
hoher Qualität und guten handwerklichen Könnens angesehen
wird. Die manuelle Ausführung der geschilderten Arbeiten
steigert die Möglichkeit, daß die Faltung ungenau und
nicht parallel ist.
Daneben zwingen die manuelle Ausrichtung der Rücken- und
Schulterteile den Hersteller dazu, beträchtliche Arbeits
stundenzahlen in diese Operationen zu investieren. Es er
fordert gewisse Zeit, um die Nähmaterialien mit der Falte
am richtigen Platz zu positionieren und anschließend die
gebildete Konfiguration so vorzuschieben, daß sich bei
Ausübung der erforderlichen Sorgfalt die Genauigkeit und
Parallelität der Falte während des Nähvorganges nicht ver
ändert. Dabei muß die Bedienungsperson die Faltung fertig
stellen, den Vorschub zur Nähmaschine und den Nähvorgang
an jeweils einem Nähmaterialsatz ausführen, bevor sie den
Vorgang mit neuen Nähmaterialien erneut beginnen kann.
Die Schwierigkeit des Faltvorganges verändert sich außer
dem in Abhängigkeit von der Art der benutzten Nähmateria
lien. Wenn die Materialdicke zunimmt, wird es schwieriger,
das Material manuell zu falten und während des Nähvorgangs
am Platz zu halten. Auch wird es schwieriger, die Nähmate
rialen für die Schulter- und Rückenteile zu handhaben,
wenn die Größe der Nähmaterialien zunehmend kleiner oder
zunehmend größer wird.
Beim Arbeiten mit Nähmaterilien für Schulter- und Rücken
teile ist es ferner schwierig, eine Falte im Nähmaterial
für den Rückenteil auszubilden und während des Nähvorgangs
zu halten, während gleichzeitig die Nähmaterilien für die
Schulterteile flach und ungekräuselt gehalten werden müs
sen. In der Regel startet die Bedienungsperson mit den
Schulter- und Rückenteilen, die in Querrichtung ihrer
Breiten gleichmäßig ausgerichtet werden, worauf im Rücken
teil die gewünschte Faltung erzeugt werden muß, die dann
zwischen die beiden Schultermaterialteile eingebracht
wird. Diese mühsame Operation veranlaßt die Bedienungsper
son manchmal, die Nähmaterialien für die Schulterteile
freizugeben, um eine genaue und parallele Falte zu bilden.
Wenn die Nähmaterialien für die Schulterteile freigegeben
sind, besteht die Möglichkeit, daß sich die Ausrichtung
verändert. Die Bedienungsperson muß daher entweder den
Vorgang von neuem beginnen oder riskieren, daß die Nähma
terialien ungenau und in unannehmbarer Konfiguration ver
näht werden. Ferner ist es im Hinblick auf die Natur der
Arbeit vorteilhaft, erfahrene Bedienungspersonen zur Ver
fügung zu haben, welche diesen Teil der Hemdenherstellung
ausführen. Jedoch führt dies dazu, daß dann an anderen
wichtigen Punkten der Hemdenproduktion erfahrene Bedie
nungsleute abgezogen werden müssen, wo solche Leute an
sich sehr wertvoll sind. Darüber hinaus bildet die erfor
derliche Erfahrung bei der Ausbildung und Vernähung von
Falten eine Schranke für den Einsatz unerfahrener Arbeiter
oder Arbeiterinnen.
Dementsprechend ist es in erster Linie Aufgabe der Erfin
dung, Mittel zur automatischen Ausbildung und Vernähung
einer Falte anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
Ansprüche 1 oder 3 gelöst.
Ein Merkmal der Erfindung ist es, einen automatischen Fal
tenbildemechanismus vorzuschlagen, mit dessen Hilfe eine
große Vielzahl von Falttypen in Materialien veränderlicher
Größe und Dicke hergestellt werden können.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, Mittel
zur Herstellung einer Falte bereitzustellen, wobei die
manuelle Arbeit reduziert und die Genauigkeit gesteigert
wird.
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Mittel zur Faltung
eines Nähmaterials vorgeschlagen, bei dessen Einsatz sich
die Zykluszeiten für die Ausbildung und Vernähung der Fal
ten reduzieren.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es schließlich, das
Niveau an Erfahrung, welches normalerweise bei der manuel
len Ausbildung einer Falte erforderlich ist, zu reduzieren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines Verfahrens und
einer Vorrichtung zur Ausbildung einer Falte gemäß der Er
findung wird eine Faltplatte unter dem zu faltenden Nähma
terial angeordnet. Nachdem ein Nähmaterial positioniert
ist, wird es durch eine untere Platte nach unten festge
klemmt, welche einen Teil des Nähmaterials unter die Falt
platte drückt. Gleichzeitig klemmt eine obere Platte das
Material gegen die Faltplatte.
Nachdem alle Platten in ihren Positionen sind, wird die
Faltplatte über eine vorbestimmte Strecke hinweg quer zur
unteren Platte bewegt, so daß das Material gefaltet wird
und sich eine Falte bildet. Die obere Platte vermittelt
einen Reibungswiderstand, der die Bewegung des Materials
reguliert, wenn die Faltplatte bewegt wird. Die oberen
Platten gewährleisten, daß das gefaltete Material während
des Faltvorganges flach und ungekräuselt verbleibt.
Nach der Faltung werden Klemmen angebracht, um die
Nähmaterialteile und die Falte am Platz zu halten. An
schließend werden die obere, die untere und die Faltplatte
entfernt. Solange die Nähmaterialien noch in der geklemm
ten und gefalteten Konfiguration sind, werden sie zu einer
Nähstelle überführt, wo die Falte am Platz vernäht wird.
Die Anzahl der Faltplatten, unteren und oberen Platten zu
sammen mit der Position der Platten relativ zur Breiten
ausdehnung des benutzten Nähmaterials hängt von der Art
der gewünschten Falte sowie der Anzahl solcher Falten ab.
Gewöhnlich werden bei einem in der Mitte gefalteten Hemd
zwei Faltplatten, die dicht beieinander angeordnet sind,
verwendet, und zwar zusammen mit einer oberen und einer
unteren Platte. Umgekehrt erfordern Falten, die an den
Seiten eines Hemdes ausgebildet werden, den Einsatz von
zwei Faltplatten, von zwei oberen sowie von zwei unteren
Platten.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsfor
men der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender
Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht eines Abschnitts eines
Nähmaterials für ein Schulterteil, das
auf der Oberseite einer Grundplatte an
geordnet ist;
Fig. 2 eine Stirnansicht der Anordnung aus
Fig. 1, wobei Faltplatten über dem
Schulterteil-Nähmaterial angeordnet sind
und Klemmen dieses Material am Platz
halten;
Fig. 3 eine Stirnansicht eines Abschnitts des
Schulterteil-Nähmaterials auf der Grund
platte und unter den Faltplatten, wobei
ein Abschnitt eines Nähmaterials für ein
Rückenteil oberhalb der Faltplatten
liegt;
Fig. 4 eine Stirnansicht der Anordnung aus
Fig. 3, wobei eine untere Platte einen
Teil des Rückenteil-Nähmaterials unter
die Faltplatten gedrückt hat, während
eine obere Platte einen Teil des Rücken
teil-Nähmaterials gegen die Faltplatten
hält;
Fig. 5 eine Stirnansicht der Anordnung aus
Fig. 4 nachdem die Faltplatten zusammen
geschoben sind und eine Falte im Rücken
teil-Nähmaterial ausbilden und nachdem
ein zweites Schulterteil-Nähmaterial auf
die Oberseite der oberen Platte und das
Rückenteil-Nähmaterial aufgebracht ist;
Fig. 6 eine Stirnansicht der Anordnung aus
Fig. 5 nachdem eine Klemmstange auf die
Anordnung der Nähmaterialien (Schulter-
Rückenteile) aufgebracht ist;
Fig. 7 eine Stirnansicht der Schulter-Rücken
teil-Anordnung mit Klemmstange in der
Anordnung, wie sie sich vor der Ver
nähung ergibt;
Fig. 8 eine schaubildliche Ansicht einer Falt
einheit zur Ausbildung vierfacher Mit
telfalten;
Fig. 9 eine schaubildliche Ansicht einer Falt
einheit zur Ausbildung zweifacher Sei
tenfalten;
Fig. 10 eine schaubildliche Ansicht der Falt
platten und der Glieder einer Schwing
plattenanordnung zur Ausbildung vier
facher Falten;
Fig. 11 eine Seitenansicht eines Transport
systems, welches den Faltmechanismus
einschließt und
Fig. 12 ein Flußdiagramm zur Darstellung der
einzelnen Schritte der Falt- und Näh
operationen bei einer bestimmten Aus
führungsform der Erfindung.
Bevorzugte Ausführungsformen faltenbildender Vorrichtungen
gemäß der Erfindung sind in Fig. 8 und 9 dargestellt. Die
Fig. 8 zeigt den Mechanismus, der zur Ausbildung von vier
fachen Mittelfalten eingesetzt wird. Bei dieser Ausfüh
rungsform werden Klemmen 16 durch Betätiger 32 in und außer
Eingriff gebracht. Die Klemmen 16 und die Mittel für
ihr Anlegen sind vorzugsweise an einer Grundplatte 12 be
festigt. Die Klemmen 16 werden zur Halterung eines Näh
materials am besten so angeordnet, daß sie sich außerhalb
des Bereiches befinden, in dem die anschließenden Faltvor
gänge stattfinden. Die Verwendung der Klemmen 16 an beiden
Kanten des Nähmaterials gewährleistet es, daß das Mate
rial, wie auch andere, nachfolgende Materialien, während
der erforderlichen Perioden der Faltoperation unbeweglich
festgehalten werden.
Faltplatten 18 dienen dazu, die Falten in dem durch die
Klemmen 16 festgehaltenen Nähmaterial auszubilden. Die
Faltplatten 18 werden durch Betätiger 40 manövriert. Wenn
die Faltplatten 18 aufeinanderzubewegt werden, kann ein
Nähmaterial, das zwischen den Faltplatten 18 angeordnet
ist, gefaltet werden, wenn das Material an entsprechenden
Stellen festgehalten wird. Die Mittel zur Verschiebung der
Faltplatten 18 bei der Ausbildung der Falte sind vorzugs
weise an der Grundplatte 12 befestigt.
Ein Sensor 14 ist in einer solchen Position angeordnet,
daß er die Anwesenheit eines Materials über der Grund
platte 12 feststellt. Der Sensor 14 kann dazu dienen, die
Mittel zum Anlegen der Klemmen 16 zu aktivieren und die
Faltplatten 18 zu positionieren. Alternativ kann eine Be
dienungsperson die Anlege- und Positioniermittel manuell
aktivieren, oder es kann auch irgendeine andere Art eines
Aktivators benutzt werden.
Eine untere Platte 24 und eine obere Platte 26 bilden ge
meinsam eine Schwingplattenanordnung 34. Die Schwingplat
tenanordnung 34 wird durch einen Betätiger 38 in Position
gedreht. Vorzugsweise legen sich die untere Platte 24 und
die obere Platte 26 an das vorhandene Nähmaterial in einer
Art und Weise an, bei der sichergestellt ist, daß in der
Konsistenz des Materials keine große Störung verursacht
wird, d. h. das Anlegen der unteren Platte 24 und der obe
ren Platte 26 darf keine übermäßige Kräuselung oder Miß
ausrichtung des Materials hervorrufen. Die untere Platte
24 hält das Nähmaterial in Vorbereitung der Bewegung der
Faltplatten 18, während die obere Platte 26 der Bewegung
einen Reibungswiderstand vermittelt.
Obwohl die Ausführungsform gemäß Fig. 8 einen Betätiger 38
zur Handhabung der Schwingplattenanordnung 34 und zum Ver
bringen dieser Anordnung in ihre Position zeigt, können
auch andere Mechanismen zur Betätigung dieser Anordnung 34
vorgesehen werden. Solche Manövriermittel (z. B. Riemen,
Rollen oder Betätiger) sind vorzugsweise an der Grundplat
te 12 befestigt.
Die Fig. 12 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform gemäß
der Erfindung der Faltplatten 18, der oberen Platte 26 und
der unteren Platte 24. Diese Ausführungsform dient zur
Ausbildung einer vierfachen Mittelfalte bei einer aus
Schulter- und Rückenteilen bestehenden Anordnung. Bevor
zugte Abmessungen dieser Ausführungsform sind: Breite der
Faltplatten 32 mm; Breite der oberen Platte 60 mm und
Breite der unteren Platte 37,8 mm. Diese Abmessungen hän
gen jedoch von den Erfordernissen des spezifischen Hemden
designs ab.
Die untere Platte 24 ist in ihrer Konstruktion vorzugs
weise geringfügig dicker als die obere Platte 26, da die
untere Platte 24 das Nähmaterial sicher gegen die unter
ihr liegende Fläche halten muß. Auf der anderen Seite muß
es die obere Platte 26 in federähnlicher Art und Weise ge
statten, daß sich das Nähmaterial später im Verfahren be
wegt, wenn die untere Platte 24 das Material festklemmt
und die Falte sich bildet. Daneben muß die obere Platte 26
sich mit den Faltplatten 18 über eine Entfernung hinweg
überlappen, die ausreichend ist, um die Möglichkeit eines
Verziehens oder Aufwölbens zu steuern, während sich das
Material in Bewegung befindet. Daher kann die obere Platte
26 als eine flexible Schwingplatte hergestellt werden.
Die Falteinheit einschließlich der Schwingplattenanordnung
34 (untere Platte 24 und obere Platte 26) und die Falt
platte 18 werden über die Grundplatte 12 durch Aktivierung
des Betätigers 36 hin- und herbewegt. Daher zieht der Be
tätiger 36, bevor die Falte am Platz vernäht wird, die
Platten aus dem Nähbereich zurück.
Ein Verfahren zur Ausbildung einer Falte gemäß der Erfin
dung wird nachstehend mit Bezug auf Fig. 1 bis 7 beschrie
ben. Dieses Verfahren kann bei der Ausbildung von vier
fachen Mittelfalten unter Verwendung der in Fig. 8 darge
stellten Ausführungsform angewandt werden.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein erstes Nähmaterial 10 über
einer Grundplatte 12 positioniert, die an einer Tragkon
struktion 90 angeordnet ist. Ein Sensor 14 stellt fest,
wann das erste Material 10 auf der Grundplatte 12 am Platz
ist. Die Grundplatte 12 kann durch Anwendung an sich be
kannter Techniken manövriert werden, beispielsweise mit
Hilfe eines Betätigers oder eines von Riemen getriebenen
Systems.
Nachdem sich das erste Material 10 in Position befindet,
wird es durch Klemmen 16 festgehalten. Faltplatten 18 wer
den über dem Material 10, wie in Fig. 2 dargestellt, posi
tioniert. Vorzugsweise sind die Faltplatten 18 und die
Mittel zur Handhabung der Faltplatten 18 an der Grund
platte 12 befestigt.
Fig. 3 zeigt ein zweites Nähmaterial 20, welches als näch
stes über den Faltplatten 18 positioniert wird. Bei der
Herstellung einer Schulterteil-Rückenteil-Anordnung wäre
das zweite Material 20 das Material für den Rückenteil.
Ein Sensor 22 zeigt an, wann sich das zweite Nähmaterial
20 in Position befindet.
Wenn der Sensor 22 die Anwesenheit des zweiten Materials
20 feststellt, werden eine untere Platte 24 und eine obere
Platte 26, wie in Fig. 4 dargestellt, in Position manöv
riert. Bei ihrer Bewegung drückt die untere Platte 24 das
zweite Nähmaterial 20 zwischen die Faltplatten 18 in Rich
tung des ersten Materials 10 (oder der Grundplatte 12,
falls kein erstes Material 10 vorhanden ist) und klemmt
das zweite Material 20 gegen die unter ihr liegende Flä
che. Zur selben Zeit ruht die obere Platte 26 auf einem
Teil des zweiten Materials 20 und preßt diesen Teil gegen
die Faltplatten 18.
Zu diesem Zeitpunkt sollten die untere Platte 24 und die
obere Platte 26 aus einer Position von der Grundplatte 12
in die in Fig. 4 gezeichnete Position weggedreht oder weg
verschoben sein.
Anschließend wird die Falte im zweiten Nähmaterial 20 da
durch ausgebildet, daß man die Faltplatten 18 in Richtung
aufeinander zu verschiebt und die Faltplatten 18 über der
unteren Platte 24 positioniert, wie in Fig. 5 dargestellt.
Vier Falten werden im zweiten Nähmaterial 20 ausgebildet.
(In Fällen, in denen lediglich eine Faltplatte 18 vorhan
den ist, würde sich lediglich diese Platte 18 über eine
bestimmte Strecke über die untere Platte 24 hinwegbewegen
und im zweiten Nähmaterial 20 die Ausbildung zweier Falten
veranlassen.)
Wie ebenfalls in Fig. 5 dargestellt, wird ein drittes
Nähmaterial 28 nach Ausbildung der Falte in Position
gebracht. Bei der Ausbildung von Schulter-Rücken
teil-Anordnungen wäre dieses dritte Nähmaterial 28 das
Nähmaterial, welches das weitere Schulterteil bildet.
Nachdem die Falte ausgebildet ist und alle notwendigen
Materialien am Platz sind, werden die Klemmen 16 während
einer vorbestimmten Zeit und in eine vorbestimmte Entfer
nung freigegeben, so daß das zweite Nähmaterial 20 und das
dritte Nähmaterial 28 (wenn es verwendet wird) in Ausrich
tung mit dem ersten Nähmaterial 10 fallen können. (Wenn
kein erstes Nähmaterial 10 benutzt wird, fallen die Kanten
des zweiten Materials 20 flach auf die Grundplatte 12.)
Während der Zeit, zu der die Klemmen 16 gelöst sind, wird
Gebläseluft auf die Kanten der vorhandenen Materialien
aufgegeben, um die Kanten nach unten zu halten, bis die
Klemmen 16 wieder in Eingriff gebracht werden und die
Materialien festhalten. Die Gebläseluft kann durch an sich
bekannte Mittel erzeugt werden, mit der Einschränkung, daß
der Luftstrom ausreicht, um das Material oder die Materia
lien am Platz zu orientieren, ohne die Konfiguration der
Materialien außer Ausrichtung zu bringen.
Nachdem das erste Material 10, das zweite Material 20 und
das dritte Material 28 (oder welche Materialien auch immer
bei der betreffenden Konfiguration verwendet werden) durch
die Klemmen 16 festgehalten sind, wird die Grundplatte 12
zur Nähmaschine hin bewegt. Dieser Vorgang kann unter Zu
hilfenahme des in Fig. 11 dargestellten Transportsystems
ausgeführt werden. Die Transport- und Überführungsver
fahren zusammen mit der zugehörigen Vorrichtung können so
ausgeführt und ausgebildet sein, wie in der US-Patentan
meldung 07/5 25 898 vom 18. Mai 1990 angegeben, auf die
hiermit verwiesen wird.
Die Falteinheit, die schematisch durch einen Klemmechanis
mus 42 angegeben ist, ist relativ zur Tragkonstruktion 19
gleitverschieblich. Die Falteinheit, die das Werkstück
festklemmt, kann dann zu einem Überführungspunkt in der
Nähe eines Sensors 46 überführt werden, wo eine zweite
Klemme 30′ das Material festhält. Der Sensor 46 stellt
fest, wann der Mechanismus 42 und die festgehaltenen Mate
rialien den Überführungspunkt erreicht haben. Wenn der
Mechanismus 42 die Materialien in der richtigen Richtung
verschiebt, wird die Klemme 30′ in Position bewegt, um die
Materialien festzuhalten, nachdem diese und die Klemme den
Überführungspunkt erreicht haben.
Wenn die Materialien den Sensor 46 auslösen, wird die als
Klemmstange ausgebildete Klemme 30′ in Eingriff gebracht.
Kurz danach wird der Mechanismus 42 freigegeben. Wenn sich
der Mechanismus 42 zurück zur Ladestation bewegt, führt
die von der Klemmstange gebildete Klemme 30′ die Materia
lien durch die Nähmaschine 48, bis die erforderlichen
Stichoperationen vollständig ausgeführt sind.
Die Nähmaschine ist vorzugsweise auf der Tragkonstruktion
zusammen mit dem Mechanismus 42 befestigt. Ebenfalls vor
zugsweise hat die Tragkonstruktion eine Fläche, die an die
Handhabung des Materials in Richtung zur Nähmaschine hin
angepaßt ist. Dies heißt, daß dann, wenn sich der Mecha
nismus 42 und die Klemme 30′ zur Nähmaschine hin bewegen,
das Material vorzugsweise entlang der Fläche der Tragkon
struktion gleitet.
Da die Nähmaterialien bei Beendigung der Nähoperation quer
über Stangen 50 und 52 aufgehängt oder drapiert werden,
wenn die Klemme 30′ gelöst ist, fällt das Nähmaterial über
die Stangen 50 und 52, die dann dazu benutzt werden kön
nen, um die Materialien von der Nähstelle wegzuführen.
Wenn die Grundplatte 12 in die Nähe der Klemme 30′ ge
langt, die ihrerseits von einer Endposition an der Näh
maschine zur Überführungsstelle bewegt wurde, wenn die
Grundplatte 12 aus ihrer Ladeposition zur Überführungs
stelle hin verschoben wird, wird die Klemme 30′ über den
Materialien (10, 20 und 28 oder eine andere Kombination
solcher Materialien) in Position verbracht. Wenn sich die
Klemme 30′ in Position befindet, wird sie in Eingriff ge
bracht, um das Material gegen die Fläche der Tragkonstruk
tion, wie in Fig. 6 dargestellt, zu halten.
Die Fig. 7 zeigt die Konfiguration der von einer Klemm
stange gebildeten Klemme 30′ und der Nähmaterialien, nach
dem die Faltplatten 18, die untere Platte 24 und die obere
Platte 26 von den Materilien zurückgezogen sind und nach
dem die Klemmen 16 gelöst wurden. Die Grundplatte 12 und
alle an ihr befestigten Teile (einschließlich Faltplatten
18, untere Platte 24, obere Platte 26 und Klemmen 16) wur
den in ihre Ausgangspositionen zurückgeführt.
Wenn die Grundplatte 12 in ihre Ladeposition zurückgekehrt
ist, verschieben die Klemmen 30′ die Materialien durch die
Nähmaschine, die ihrerseits die Falte in ihrer Position
vernäht. Es ist notwendig, daß die Klemme 30′ die Nähmate
rialien an einem Punkt festhält, wo die Klemmstange der
Klemme 30′ den Nähvorgang nicht stört, jedoch die Falte im
Material 20 in ausreichender Nähe hält, um die Falte genau
und parallel zu halten, und zwar nach der Überführung von
der Grundplatte 12 zur Klemme 30′ und während des Nähvor
gangs. Der Faltenherstellungsprozeß ist abgeschlossen,
nachdem die Falte am Platz vernäht ist.
Das Flußdiagramm in Fig. 12 vermittelt eine schematische
Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Vorganges bei
der Bildung, dem Transport und dem Vernähen einer Falte.
Zunächst wird das Schulterteil in Position gebracht, um
den Sensor auszulösen. Nach einem vorbestimmten Zeitinter
vall werden die ersten Klemmen in Eingriff und die Falt
platten in Position manövriert. Das Rückenteilmaterial
wird in Position gebracht und eine Bedienungsperson oder
ein Sensor können den Betätiger der Schwingplattenanord
nung aktivieren. Nach einem weiteren Zeitintervall bewegt
ein Betätiger die Faltplatten über die untere Platte, um
die Falte auszubilden. Das zweite Schulterteil wird über
das Rückenteil gebracht, und die Bedienungsperson löst die
erste Klemmme, um die zusätzlichen Materialien festzuhal
ten. (Luft wird zeitweise aufgeblasen, um die Kanten des
ersten Schulterteils festzuhalten, während das andere
Material an seinen Platz fällt.) Nach dem Wiederverklemmen
werden die Materialien zum Überführungspunkt hin verscho
ben. Die Falteinheit wird zurückgezogen, nachdem eine
zweite Klemme die Materialien festhält. Schließlich kehrt
die Falteinheit in die Ladeposition zurück, während die
zweite Klemme die Materialien durch die Nähmaschine hin
durch manövriert.
Der Fachmann erkennt, daß einige Vorgänge, welche im Ver
lauf der beschriebenen Operation ausgeführt werden, auch
in anderer Weise oder durch andere Mittel ausgeführt wer
den können, wie sie hier beschrieben und dargestellt sind.
So können beispielsweise andere an sich bekannte Mittel,
insbesondere mechanische, elektromechanische oder manuell
betätigte Mittel eingesetzt werden, um die Klemmen 16 oder
die Faltplatten 18 und die Schwingplattenanordnung 34 in
Eingriff zu bringen. Die Positionierung der Materialien
kann durch eine Anzahl verschiedener Mittel erfolgen, je
doch wird bei der hier beschriebenen besonderen Ausfüh
rungsform ein manuelles Mittel in Betracht gezogen. Die
Bewegung der Platten kann von der Bedienungsperson manuell
aktiviert oder automatisch durch ein Signal aus dem Sensor
22 ausgelöst werden. Daneben hängt die Größe der Platte
von der Art und der Anzahl der gewünschten Falten ab.
Der erfindungsgemäße Mechanismus läßt sich leicht sowohl
an gegenwärtig gebräuchliche Herstellungsverfahren und
automatisierte Anlagenkonstruktionen anpassen. Daneben
sollen auch andere Ausführungsformen in den Bereich der
Erfindung fallen, beispielsweise die Ausführungsform gemäß
Fig. 9, die dazu dient, doppelte Zweifach-Seitenfalten
herzustellen. Anstelle eines einzigen Drehbetätigers und
lediglich einer Schwingplattenanordnung sind bei dieser
Ausführungsform zwei unabhängige obere Platten 26 und
untere Platten 24 vorgesehen, die von Drehbetätigern 32
manövriert werden. Daneben werden Faltplatten 18 durch
Verwendung unabhängiger Betätiger 40 in und außer Falt
position bewegt, die im erforderlichen Abstand voneinander
vorgesehen sind. Die anderen Merkmale dieser Ausführungs
form sind denjenigen der Ausführungsform gemäß Fig. 8 ähn
lich.
Bei der Ausbildung von Falten im Verlauf der Herstellung
von anderen Anordnungen als Schulter-Rückenteil-Anord
nungen, können zusätzliche oder weniger Nähmaterialteile
erforderlich werden. So kann beispielsweise das zweite
Nähmaterial 20 das einzige Material sein, welches bei der
erforderlichen Faltoperation benutzt wird. Dies heißt, daß
dann, wenn die Bedienungsperson ein Material faltet, das
nicht mit anderen Materialien während des Faltungsprozes
ses vernäht werden muß, die Bedienungsperson das erste
Material 10 nicht unter den Faltplatten 18 zu positionie
ren braucht. Der Faltprozeß würde ausgeführt unter Verwen
dung lediglich des zweiten Materials 20, und die sich nach
dem Nähvorgang ergebende Konfiguration wäre ein einziges
Nähmaterial mit einer vorbestimmten Anzahl und Art von
Falten, die am Platz vernäht sind.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bildung einer Falte in einem Nähmate
rial und Vernähen der Falte am Platz,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) man positioniert das Material über einer Falt platte;
- b) man klemmt das Material nach unten mit einer unte ren Platte, die einen Teil des Materials in der Nähe der Faltplatte unter diese drückt, und mit einer oberen Platte, die das Material gegen die Faltplatte klemmt;
- c) man bewegt die Faltplatte über eine vorgegebene Entfernung quer zur unteren Platte, während die obere Platte einen Reibungswiderstand gegenüber der Bewegung vermittelt, so daß sich eine Falte im Material ausbildet;
- d) man klemmt das Material in der gefalteten Konfigu ration;
- e) man entfernt die Faltplatte, die obere Platte und die untere Platte und
- f) fixiert die Falte durch Vernähen des Materials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch fol
gende Schritte:
- a) man positioniert ein erstes Material auf einer Grundplatte;
- b) man positioniert zwei Faltplatten über dem ersten Material, während das erste Material am Platz ver klemmt wird;
- c) man positioniert ein zweites Material auf der Oberseite des ersten Materials und auf der Ober seite der Faltplatten;
- d) man klemmt am zweiten Material mit einer Schwing plattenanordnung derart nach unten, daß eine unte re Platte das zweite Material nach unten unter die Faltplatten drückt, während eine obere Platte das zweite Material gegen die Faltplatten klemmt;
- e) man bewegt die Faltplatten über eine vorgegebene Entfernung quer zur unteren Platte und bildet eine Falte in dem zweiten Material, während die obere Platte dem zweiten Material während der Bewegung dieses Materials einen Reibungswiderstand vermit telt;
- f) man positioniert ein drittes Material auf der Oberseite des zweiten Materials und auf der Ober seite der oberen Platte;
- g) man gibt das erste Material während einer bestimm ten Zeit frei;
- h) man klemmt die Kanten des ersten, zweiten und dritten Materials am Platze fest und
- i) vernäht die Falte am Platz.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- a) eine Tragkonstruktion (90) ;
- b) eine Grundplatte (12), die gleitbar an der Trag konstruktion befestigt ist;
- c) eine Faltplatte (18), die gleitbar an der Grund platte befestigt und in dichter Nähe an der Ober seite der Grundplatte angeordnet ist;
- d) eine Schwingplattenanordnung (34) bestehend aus einer unteren Schwingplatte (24) und einer oberen Schwingplatte (26), die beweglich an der Grund platte befestigt sind;
- e) Mittel (38) zum Manövrieren der Schwingplatten anordnung (34) derart, daß die untere Platte (24) aus einer ersten Position von der Grundplatte (12) und der Faltplatte (18) weg in eine zweite Posi tion zwischen der Grundplatte und der Faltplatte überführbar ist, und daß die obere Platte (26) aus einer ersten Position von der Faltplatte weg in eine zweite Position über der Faltplatte überführ bar ist;
- f) Mittel zum Manövrieren der Faltplatte quer über die untere Platte über eine vorbestimmte Entfer nung hinweg, so daß das Material über die untere Platte (24) und die obere Platte (26) gestoßen und eine Falte gebildet wird, während die obere Platte gegenüber der Bewegung des Materials einen Rei bungswiderstand vermittelt und
- g) Mittel zum Zurückziehen der Grundplatte (12), der Schwingplattenanordnung (34) und der Faltplatte (18), wobei die Falte im Material in ihrer Posi tion festgeklemmt verbleibt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- a) eine Tragkonstruktion (90);
- b) eine Grundplatte (12), die an der Tragkonstruktion angeordnet und von einer Ladeposition in eine Überführungsposition gleitverschieblich ist;
- c) zwei Faltplatten (18), die an der Grundplatte be festigt und aus einer ersten Position in dichter Nachbarschaft bei jedoch von der beweglichen Platte weggerichtet in eine zweite Position über der oberen Fläche der Grundplatte verschieblich sind, wobei die Unterseite der Faltplatten der Oberseite der Grundplatte gegenüberliegt und ein Abstand zwischen den Faltplatten und der Grund platte für ein erstes Nähmaterial verbleibt;
- d) eine Schwingplattenanordnung (34) bestehend aus einer unteren Platte (24), einer oberen Platte (26), die drehbar und gleitverschieblich an der Grundplatte befestigt sind;
- e) ein erster Satz von Klemmen (16), die an den Kan ten der Grundplatte befestigt sind und sich in ge schlossener Position befinden, wenn sie das erste Material an der Grundplatte (12) festhalten;
- f) Mittel zum zeitweisen Festhalten des Materials und nachfolgender Materialien, wenn die ersten Klemmen sich in geöffneter Position befinden, um die Zu fügung der nachfolgenden Materialien auf der Grundplatte zu ermöglichen;
- g) Mittel zur Manövrierung der Schwingplattenanord nung (34) auf einem senkrechten Drehweg, nachdem ein zweites Material über die Faltplatten gelegt ist, wobei die untere Platte (24) aus einer ersten Position von der Grundplatte und den Faltplatten weg hin und her in eine zweite Position zwischen der Grundplatte und den Faltplatten überführbar ist, wobei sie durch die Faltplatten verläuft und das zweite Material unter die Faltplatten drückt, und wobei die obere Platte (26) aus einer ersten Position von der Grundplatte und den Faltplatten weg in eine zweite Position hin- und herüberführ bar ist, die über den Faltplatten liegt, die auf dem zweiten Material aufruhen; und
- h) Mittel zum Manövrieren der Faltplatten quer zur unteren Platte über eine vorbestimmte Entfernung hinweg, wobei sich eine Falte im zweiten Material bildet, während die obere Platte (26) gegenüber einer Bewegung des zweiten Materials einen Rei bungswiderstand vermittelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitweilig wirkenden Mittel zur Orientierung
des Materials, wenn die ersten Klemmen sich in geöff
neter Position befinden, von einem Gebläseluftstrom
gebildet ist.
6. Ein System zur Ausbildung einer Falte einschließlich
einer Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch ein Stichbildemittel (Nähmaschine 48) zur
Fixierung der Falte am Platz.
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