DE3010507C2 - Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbesondere einer Badewanne, mit tiefgezogenen Bereichen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbesondere einer Badewanne, mit tiefgezogenen BereichenInfo
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- B29C51/00—Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Formkörpers, insbes. einer Badewanne
mit tiefgezogenen Bereichen, aus einer thermoplastischen Platte, die eingespannt, erwärmt mittels Unterdruck an die Oberseite eines Stempels mit den
tiefzuziehenden Bereichen entsprechenden Vorsprüngen gezogen und in einer aus diesem Stempel und einer
Matrize bestehenden geschlossenen Form mittels stempelseitigem Überdruck und matrizenseitigem Unterdruck gegen die Matrize gepreßt wird, wobei der
Formkörper bereits beim Ziehen auf den Stempel im wesentlichen seine endgültige Form erhält
Ein bekanntes gattungsgemäßes Verfahren (DE-OS 14 79 126) dient zur Herstellung der Hälften von
Tischtennisbällen. Es erfolgt zunächst eine Verformung auf der Matrize. Diese weist hierzu Kalotten mit dem
Durchmesser der Tischtennisbälle auf, die jedoch nur einen halben Radius der Tischtennisbälle entsprechende
Höhe besitzen. Dabei eventuell an den Halbhohlkugeln randseitig entstehende Fließrippen sind dünn und fallen
in den Bereich einer anschließend durchzuführenden Schweißnaht. Diese dient zur Vereinigung der beiden
Halbhohlkugeln zu einem Tischtennisball und bedarf daher ohnehin einer entsprechenden Nachbearbeitung.
Darüber hinaus spielt sich der Tiefziehvorgang über einen Weg von noch nicht einmal 2 cm ab. »Fließrippen« meint Materialverstärkungen, die dadurch entstehen, daß zwischen den Vorsprüngen des Stempels und
der darübergelegten, erwärmten thermoplastischen Platte Temperaturunterschiede vorhanden sind, die ein
unterschiedliches Fließverhalten der einzelnen Bereiche der thermoplastischen Platte zur Folge haben.
Ganz anders als bei der Herstellung von Tischtennisbällen liegen die Verhältnisse, wenn man nach diesem
bekannten Verfahren Badewannen o. dgl. herstellt. Schon bei der Vorformung kommt die erwärmte
thermoplastische Platte zunächst mit den Vorsprüngen des Stempels in Berührung. Der Tiefziehvorgang
. erstreckt sich über einige Dezimeter. Es findet beim Tiefziehvorgang bereits ein erheblicher Wärmeübergang aus den auf den Vorsprüngen aufliegenden
Plattenbereichen in die Vorsprünge statt Die Bereiche, die auf den Vorsprüngen aufliegen, verformen sich
weniger stark, als die übrigen Bereiche. Es entstehen
somit zwangsläufig an den Außenseiten der Badewannen verhältnismäßig dicke Fließrippen, die stören.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
ίο Verfahren anzugeben, mit dem Formkörper, insbes.
Badewannen o. dgL mit tiefgezogenen Bereichen hergestellt werden können, die eine glatte Außenseite
besitzen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß
is die Platte nach ihrem Aufziehen auf den Stempel noch
soweit fließfähig gehalten wird, daß durch unterschiedliche Temperaturdifferenzen zwischen den verschiedenen Teilen der Vorsprünge des Stempels einerseits und
der Platte andererseits erzeugte Fließrippen auf den
Außenseiten der Wände des Formkörpers durch sein
Einpressen in die Matrize auf die Innenseite der die Fließrippen aufweisenden Wände verlagert werden.
Auf diese Weise wird eine glatte Außenfläche des Formkörpers erzielt die von jeglichen Fließrippen frei
ist
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. t eine perspektivische Ansicht einer nach der Erfindung hergestellten Badewanne;
F i g. 2 eine schematische Seitenansicht einer thermoplastischen Platte im Schnitt und dem Stempel zur
Erläuterung des herkömmlichen Streckform-Verfahrens;
F i g. 3 einen Schnitt durch das Oberteil des gemäß
Fig.2 hergestellten Formkörpers in vergrößertem
Maßstabe;
F i g. 4 einen Schnitt durch eine Vorrichtung bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
Ausgangsstellung;
F i g. 5 einen Schnitt durch die Vorrichtung in Vorstreckstellung; und
Fig.6 einen Schnitt durch die Vorrichtung in der
Endverformungsstellung.
F i g. 1 zeigt eine Badewanne, welche vorzugsweise
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe der
dargestellten Vorrichtung hergestellt wurde. Dieser Formkörper besitzt die Seitenwände der Badewanne
bildende Teile in Form steiler Doppel wände PI und P 2.
Die eine Ecke dieser Badewanne ist ausgeschnitten, um
die durch das erfindungsgemäße Verfahren von der
Außenseite auf die Innenseite verlagerten Fließrippen zu zeigen.
Wie Fig.2 zeigt, muß beim herkömmlichen Streckform-Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Formkörpers der Stempel den steilen Doppelwänden Pl und Pl des Formkörpers entsprechende steile
Vorsprünge PZ und P4 besitzen. Hierbei wird die erwärmte und dadurch erweichte thermoplastische
Platte über den Stempel gezogen und dann durch
Erzeugung von Unterdruck im Zwischenraum zwischen
Platte und Stempelboden fest gegen die Oberfläche der von dem Stempel gebildeten Form gesaugt. Allerdings
zeigt Fig.2 in der schematischen Darstellung nicht genau die Ausbildung des gesamten Zwischenraumes,
sondern vielmehr den Zustand, in dem die Vorsprünge P3 und P4 als erste mit der Platte in Berührung
kommen und dadurch deren Temperatur in den Kontaktbereichen herabsetzen. Während der thermi-
sehen Verformung muß die Platte gestreckt oder gedehnt werden, um sich genau den erhabenen und
vertieften Bereichen der Formoberfläche anzupassen. Da naturgemäß in den Bereichen, in denen die
Temperatur herabgesetzt wurde, die Plastizität oder Fließfähigkeit der thermoplastischer. Platte gering ist,
ergeben sich in diesen Bereichen dickere Wandstärken, welche sich als Fließrippen Dl und D 2 abzeichnen,
deren Verlauf und Stärke naturgemäß von verschiedenen Parametern abhängen.
Derar£ße Fließrippen treten, wie jedem einleuchtet,
an der Außenseite des Formkörpers auf, was naturgemäß äußerst nachteilig ist Je nach der Stärke derartiger
Fließrippen und der Art des Formkörpers kann dadurch dessen Handelswert beeinträchtigt werden.
Die in Fig.4 in ihrer Ausgangslage dargestellte
Vorrichtung besteht aus einer Form 10, einem Stempel
20 und einem Halterahmen 31 für die zu verformende thermoplastische Platte 30 zwischen beiden.
Die Form 10 besitzt vorzugsweise Seiten wände 11
mit einer angeformten Matrize 12, deren Höhlung genau der Außenseite des Formkörpers, z. B. einer
Badewanne gemäß Fig. 1, allerdings als Negativ entspricht, sowie einen Deckel 13. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel gehen die Unterkanten der Matrize 12 in die Unterkanten der Seitenwände Il über und
der Deckel 13 ist unter Ausbildung einer luftdichten Kammer auf den Oberkanten der Seitenwände U
befestigt
Die Matrize 12 besitzt steile Vertiefungen R1 und R 2
entsprechend den Doppelwänden Pt und P2 des Formkörpers aus F i g. 1 sowie eine Anzahl von
Luftdurchlässen 15. Aus Gründen einer deutlicheren Darstellung sind diese Luftdurchlässe 15 allerdings mit
zu großem Durchmesser und in zu geringer Anzahl dargestellt Der Deckel 13 besitzt eine Anschlußöffnung
14 für eine nicht dargestellte Pumpe, mittels welcher in der Kammer der Form ein Unterdruck erzeugt werden
kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Form auf einem nicht dargestellten Maschinengestell feststehend
aufgebaut.
Der unter der Form 10 angeordnete und vertikal auf und nieder bewegbare Stempel 20 besitzt ein Unterteil
21 und einen fest damit verbundenen Stempelkopf 22, weiche in ihrer Gesamtheit eine luftdichte Kammer
bilden. Das Unterteil 21 besitzt eine Anschlußöffnung 23 für eine weitere nicht dargestellte Pumpe, mittels
welcher in der Kammer wahlweise ein Unterdruck oder ein Überdruck erzeugt werden kann.
Die Form oder Gestalt des Stempelkopfes stimmt nicht genau mit der Kontur des fertigen Formkörpers
überein, so daß seine Außenfläche beim Hochfahren des Stempels nicht ganz dicht an der Matrize 12 anliegt,
sondern zwischen beiden ein Zwischenraum freibleibt, wie dies deutlich in F i g. 6 zu sehen ist. Der Abstand
zwischen der Ausnehmung in der Matrize und der Außenseite des Stempelkopfes hängt naturgemäß von
der Dicke der Platte, der Abmessung des zu fertigenden Gegenstandes und anderen Bedingungen ab, so daß
dieser Abstand oder die dimension des Zwischenraumes unmöglich spezifiziert werden kann. Vorzugsweise
werden am Umfang des Stempelkopfes 22 Schultern ausgebildet, welche sich beim Hochfahren des Stempels
fest gegen entspfechende Schultern am Umfang der Matrize 12 legen. Dadurch ergibt sich eine unbedingt
luftdichte Abdichtung des Zwischenraumes zwischen den einander gegenüberliegenden aktiven Formflächen
beim Einfahren des Stempels 20 in die Form 10.
Infolgedessen unterscheidet sich der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehene Stempelkopf 22 von
der erhabenen Form oder dem Formstempel, welcher beim sogenannten Tiefziehen verwendet wird und
insgesamt dicht in die Hohlform oder Matnze eingeführt wird.
Der Stempel 20 besitzt außerdem eine Heizeinrichtung 24. Der Stempelkopf 22 besitzt eine Anzahl von
Luftdurchlässen 25, welche zur besseren Darstellung
ίο allerdings mit zu großem Durchmesser und in zu kleiner
Anzahl dargestellt sind. Daraus ergibt sich, daß auch der
erfindungsgemäße Stempel sich vom Hilfsstempel unterscheidet welcher bei dem herkömmlichen Formverfahren
mit Hilfsstempel verwendet wird. Vorzugs-
weise trägt der Stempelkopf einen Überzug 26 aus luftdurchlässigem, jedoch kaum wärmeleitendem Material
wie beispielsweise einem faserigen Gewebe zwecks gleichmäßiger Erwärmung des Stempelkopfes 22.
Die Platte 30, welche aus irgendeinem gewünschten thermoplastischem Material wie beispielsweise ABS-Harz
oder Akrylnitri-Butadien-StyroJ-Harz besteht und
auf beispielsweise 130—140cC erwärmt wird, wird
genau über dem Stempel 20 in einen Halterahmen 31 an ihren Rändern horizontal ausgebreitet eingespannt
Alsdann wird der Stempel 20, dessen Heizeinrichtung 24 den Stempelkopf einschließlich des Überzuges 20 auf
beispielsweise 90—100°C erwärmt hat in die in Fig.5
dargestellte Vorform-Stellung hochgefahren. Dadurch wird die Platte 30 auf den Stempelkopf gezogen, ohne
sich allerdings fest an diesen anzulegen. Wenn nun über die am Anschluß 23 angeschlossene Pumpe in der
Stempelkammer ein Unterdruck erzeugt wird, so wird die Platte infolge der vorgesehenen Luftdurchlässe 25
angesaugt und legt sich fest am Stempelkopf an. Selbst wenn der Stempel jedoch erwärmt wird, ergeben sich
unvermeidbar Temperaturunterschiede in der erwärmten Platte 30, so daß Fließrippen D 3 und D 4 entstehen,
wie dies in F i g. 5 angedeutet ist
Der Stempel 20 wird dann nochmals in die in F i g. 6 dargestellte Endverformungs-Stellung hochgefahren. Durch die nicht dargestellte Heizeinrichtung in der Form 10 wurde deren Matrize 12 auf beispielsweise 50—700C erwärmt Wenn nun die an den Stempel angeschlossene Pumpe umgeschaltet wird und in der Stempelkammer einen durch die Luftdurchlässe auf die vorgeformte Platte 30 einwirkenden Überdruck erzeugt und/oder in der Form ein durch die Luftdurchlässe 15 auf die Platte 30 einwirkender Unterdruck erzeugt wird, so wird die vorgeformte Platte 30 von der Stempeloberfläche oder dem Stempelkopf abgehoben und in die Matrize hineingezogen, so daß sie sich genau deren Formfläche anpaßt Hierbei werden die auf der Außenseite des vorgeformten Gegenstandes (Fig.5) entstandenen Fließrippen D3 und DA nach innen gepreßt und werden zu Fließrippen D 5 und D 6 an der Innenseite des Formkörpers (siehe Fig.6), da die betreffenden Bereiche der Platte 30 noch warm und daher fließfähig oder verformbar sind. Diese an der Innenseite des Formkörpers vorhandenen Fließrippen (siehe den Ausschnitt in Fig. 1) beeinträchtigen den Handelswert des Formkörpers nicht
Der Stempel 20 wird dann nochmals in die in F i g. 6 dargestellte Endverformungs-Stellung hochgefahren. Durch die nicht dargestellte Heizeinrichtung in der Form 10 wurde deren Matrize 12 auf beispielsweise 50—700C erwärmt Wenn nun die an den Stempel angeschlossene Pumpe umgeschaltet wird und in der Stempelkammer einen durch die Luftdurchlässe auf die vorgeformte Platte 30 einwirkenden Überdruck erzeugt und/oder in der Form ein durch die Luftdurchlässe 15 auf die Platte 30 einwirkender Unterdruck erzeugt wird, so wird die vorgeformte Platte 30 von der Stempeloberfläche oder dem Stempelkopf abgehoben und in die Matrize hineingezogen, so daß sie sich genau deren Formfläche anpaßt Hierbei werden die auf der Außenseite des vorgeformten Gegenstandes (Fig.5) entstandenen Fließrippen D3 und DA nach innen gepreßt und werden zu Fließrippen D 5 und D 6 an der Innenseite des Formkörpers (siehe Fig.6), da die betreffenden Bereiche der Platte 30 noch warm und daher fließfähig oder verformbar sind. Diese an der Innenseite des Formkörpers vorhandenen Fließrippen (siehe den Ausschnitt in Fig. 1) beeinträchtigen den Handelswert des Formkörpers nicht
Durch das Vorstrecken der erwärmten und dadurch erweichten thermoplastischen Platte 30 mittels des
Stempels auf die vorstehend erläuterte Weise und die Übertragung der Platte 30 oder des vorgeformten
Formkörpers vom Stempel auf die Matrize in der vorstehend erläuterten Weise, läßt sich ein tiefer
Hohlkörper wie beispielsweise eine Badewanne nach
dem Streckform-Verfahren oder Hohlform-Verfahren unter Verwendung einer Matrize herstellen, ohne daß
hierbei an der Außenseite des Formkörpers Fließrippen auftreten, welche vielmehr auf die nicht sichtbare
Innenseite des Formkörpers verlagert werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen eines Formkörper^ insbes. einer Badewanne, mit tiefgezogenen Bereichen, aus einer thermoplastischen Platte, die eingespannt, erwärmt, mittels Unterdruck an die Oberseite eines Stempels mit den tiefzuziehenden Bereichen entsprechenden Vorsprüngen gezogen und in einer aus diesem Stempel und einer Matrize bestehenden geschlossenen Form mittels stempe]-seitigem Oberdruck und matrizenseitigem Unterdruck gegen die Matrize gepreßt wird, wobei der Formkörper bereits beim Ziehen auf den Stempel im wesentlichen seine endgültige Form erhält, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte nach ihrem Aufziehen auf den Stempel noch soweit fließfähig gehalten wird, daß durch unterschiedliche Temperaturdifferenzen zwischen den verschiedenen Teilen der Vorsprünge des Stempels einerseits und der Platte andererseits erzeugte Fließrippen auf den Außenseiten der Wände des Formkörpers durch sein Einpressen in die Matrize auf die Innenseite der die Fließrippen aufweisenden Wände verlagert werden.
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