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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von dünnwandigen Behältern mit eingestülptem Boden durch Tiefziehen
von Folie aus thermoplastischem Kunststoff, wobei die Folie zunächst auf die gewünschte
Verformungstemperatur erhitzt, anschließend mittels Streckhelfer mechanisch vorgedehnt,
dann unter Druckmittel um das Maß der Einstülptiefe über die endgültige Gesamthöhe
des Behälters hinaus an die Innenfläche einer Negativform geformt und schließlich
kurzzeitig nach der Berührung der Folie mit der Formfläche mittels eines Stempels
in den Behälterinnenraum umgestülpt wird.
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Es sind Verfahren und Vorrichtungen solcher Art bekannt (schweizerische
Patentschrift 367 066, französische Patentschrift 1 320 906), bei denen etwa in
Höhe des eingestülpten Bodens eine ringsumlaufende Überschneidung in der Behälterwand
eingeformt werden muß, um den geformten Behälter beim Einstülpen des Bodens ausreichend
fest in der Form zu halten. Dies gilt sowohl bei solchen Verfahren, in welchen das
Einstülpen des Bodens sehr kurzzeitig nach dem ersten Berühren der eingeformten
Folie mit der Formoberfläche durch sehr rasches Vorschnellen des Einstülpstempels
erfolgt (schweizerische Patentschrift 367066) als auch bei solchen Verfahren, wo
das Einstülpen des Bodens erst erfolgt, wenn die Behälterwände verhältnismäßig stark
abgekühlt und verfestigt sind (französische Patentschrift 1 320 906).
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In beiden Fällen ist aber die Gefahr der Faltenbildung an den eingestülpten
Teilen verhältnismäßig groß.
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Es sind auch bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
eines Bechers mit Hohlboden durch Tiefziehen bekannt, bei welchen die zu stülpende
Wandung des Bodenbereichs in kaltem Zustand über die Kante eines in den Stülpbereich
eingeführten dünnwandigen Kragens gezogen wird, woraufhin dieser Kragen aus dem
Becher wieder entfernt wird (deutsche Auslegeschrift 1 242 847). Dieses Verfahren
verlangt ein Üb erziehen der einzustülpenden Wandteile über einen Kragen bzw. eine
Kante. Hierbei sind die Gefahr von Faltenbildung und Reißen der dünnwandigen Kunststoffartikel
besonders groß.
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Demgegenüber sollen durch die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
geschaffen werden, mit denen sich dünnwandige Behälter mit eingestülptem Boden schnell,
sicher und in guter Qualität herstellen lassen. Dies wird durch die Erfindung dadurch
erreicht, daß der Formling zunächst am Behälterboden auf eine wärmere Formfläche
als an der Behälter-Umfangswand gedrückt wird und an einem ringförmigen Übergangsbereich
von dem einzustülpenden ringförmigen Bodenkragen zu dem Behälterboden überhaupt
von kühlenden Formflächen freigehalten wird und daß der zwischen dem Bodenkragen
und der eigentlichen Behälterwand liegende ringförmige Wandbereich unmittelbar oberhalb
des späteren Stellrandes des Behälters während des Einstülpvorganges unter gleichzeitiger
Druckmittelwirkung im Inneren des Formlings in sicherer fester Anlage an der Innenfläche
der Negativform gehalten wird.
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Hierdurch wird erreicht, daß der Einstülpvorgang mit verhältnismäßig
reduzierter Vorschubbewegung des Einstülpstempels durchgeführt werden kann und daß
der eingestülpte Bodenbereich sich mit dem Vorschieben des Einstülpstempels fortschreitend
über dessen Außenfläche formt. Dies gilt insbesondere für
den Beginn dieser Formung
an dem Übergangsbereich zwischen dem Boden und dem Behälterkragen, also im Bereich
der Umfangskante des Einstülpstempels.
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Da der Formling in diesem engbegrenzten Bereich gemäß der Erfindung
verhältnismäßig warm gehalten wird, bietet sich ein besonders günstiger Anfang für
die Umstülpformung, die dann nach einem sicheren Anfang glatt anlaufen kann. Zum
glatten sicheren Ablauf der Umstülpformung trägt auch bei, daß der Formling praktisch
unbeweglich in dem Inneren der Negativform gehalten wird, solange der Umstülpvorgang
abläuft. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß der mit dem Druckmittel erzeugte
Überdruck im Inneren des Formlings praktisch während des gesamten Einstülpvorganges
aufrechterhalten bleibt, so daß einerseits der Formling in fester Anlage mit den
Formflächen gehalten wird und andererseits sich die eingestülpten Wandteile sicher
an die Außenfläche des Einstülpstempels legen und unter der Wirkung des Druckmittels
an diese geformt werden. Der Einstülpvorgang kann gemäß der Erfindung sehr schnell
nach dem ersten Anlegen der Folie an die Formfläche beginnen und kann innerhalb
der normalerweise benötigten Zeit zum Erkalten des Formlings in der Form fertig
durchgeführt werden. Auf diese Weise ist trotz des zusätzlichen Einstülpvorganges
die Herstellungsdauer des Behälters nicht merklich gegenüber Behältern mit einfachem
verformtem Boden verlängert.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung eignet sich insbesondere
eine Vorrichtung mit einem Negativ-Formwerkzeug, das an seinem Boden mit einer zusätzlichen
Vertiefung zum Formen des in das Behälterinnere einzustülpenden Bodenteiles ausgebildet
ist, mit einem Streckhelfer, der zum Einführen in den Hohlraum des Negativformwerkzeuges
ausgebildet und gesteuert ist und mit einem dem Streckhelfer entgegen vom Formboden
her in den Innenraum der Form einzuführenden gesteuerten Einstülpkolben. Bei dieser
Vorrichtung ist dann gemäß der Erfindung das Negativformwerkzeug durch Kühleinrichtungen
auf eine gewünschte Formtemperatur einstellbar, während der Einstülpstempel unabhängig
davon auf eine gewünschte Temperatur einstellbar ist; ferner enthält die Negativform
im unteren Teil unmittelbar unterhalb bzw. im Bereich der den Stellrand des Behälters
formenden Teile zusätzliche Halteeinrichtungen für die geformte Behälterwand in
Flächenanlage an der Formoberfläche, und zwischen dem unteren Endbereich der Formoberfläche
und der Faßkante des Einstülpstempels einen ringförmigen freien Raum.
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Bei dieser Vorrichtung wird in besonders einfacher Weise die an den
verschiedenen Bereichen des Behälters die für das Einstülpen des Bodenbereichs günstigste
Temperatur erzeugt und zugleich mit minimalem Vorrichtungsaufwand eine sichere Arbeitsweise
erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, bei der Vorrichtung nach der Erfindung,
wenn der Streckhelfer in seiner Stirnfläche einen äußeren ringsumlaufenden ringförmigen
Auflagebereich für die Folie und innerhalb dieses Auflagebereichs eine Vertiefung
aufweist. sind zwar bereits Streckhelfer mit Vertiefungen im mittleren Bereich bekannt
(deutsche Auslegeschrift 1 163 002), um mit solchen Vertiefungen eine zusätzliche
Vordehnung der zu verformenden Folie zu erreichen. Gemäß der Erfindung soll aber
die innerhalb
des Auflagebereichs vorgesehene Vertiefung dazu dienen,
daß eine den verhältnismäßig tiefen zusätzlichen Ausformbereich entsprechende Materialmenge
an der Stirnseite des Streckhelfers gehalten wird und dann unter dem Druckmitteleinfluß
bis über die eigentliche Behältertiefe hinaus ausgeformt werden kann. Man kann dann
nämlich den Streckhelfer in bekannter Weise so steuern, daß er nur bis kurz oberhalb
der endgültigen Höhe des Behälterbodens in die Negativform vorgeschoben wird, so
daß er beim Einstülpen des Behälterbodens stehenbleiben kann. Versuche haben ergeben,
daß sich auf diese Weise die Herstellung von Behältern noch gut beherrschen läßt,
deren Boden um etwa 5 bis 8 mm geändelt und bis zu 10 mm tief eingestülpt sind.
Ist eine größere Einstülptiefe gewünscht, so ist der Streckhelfer entsprechend tiefer
in die Negativform einzuführen und zum Einstülpen des Behälterbodens teilweise zurückzuziehen.
Bei dem Streckhelfer mit stirnseitiger Vertiefung hat es sich als besonders zweckmäßig
herausgestellt, wenn diese Vertiefung mit solcher Tiefe ausgebildet ist, daß sich
die Folie auf Grund des vor dem einwärts bewegten Streckhelfers gebildeten Luftstaub
zumindest auf einen Teil des Bodens dieser Vertiefung drückt. Es ist auch möglich,
die Vertiefung mit einer so großen Tiefe auszubilden, daß die Folie in dem Bereich
der Vertiefung berührungsfrei von der Stirnfläche des Streckhelfers gehalten wird.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an
Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 einen gemäß der Erfindung hergestellten Becher, teilweise
geschnitten, F i g. 2 eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung des Verfahrens
nach der Erfindung in verschiedenen Stadien a, b und c, Fig. 3 und 4 ein Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung nach der Erfindung in schematisierter Darstellung vor Beginn und
nach Abschluß des Einstülpvorganges, Fig. 5 bis 7 ein zweites Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung nach der Erfindung in schematisierter Darstellung des Vordehnvorganges
bei Abschluß des eigentlichen Formvorganges und bei Abschluß des Einstülpvorgangs
und F i g. 8 bis 10 den Ausschnitt A der F i g. 6 in drei verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten
in etwas vergrößerter Darstellung gegenüber F i g. 6.
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In den dargestellten Beispielen sind zum Herstellen von dünnwandigen
Behältern mit eingestülptem Boden zunächst die auf Verformungstemperatur erhitzte
Folie 1 in irgendeinem der bekannten Tiefziehverfahren gegebenenfalls mit mechanischem
Vordehnen mittels Streckhelfer 2 unter Wirkung von Druckmittel mit besonderer Druckluft
an die Innenfläche einer Negativform 3 geformt. Beim Formen wird der Behälter 4
um das gewünschte Maß der Einstülptiefe 5 des Bodens 6 über die endgültige Gesamthöhe
7 des Behälters hinaus geformt und dann kurzzeitig nach der Berührung der Folie
mit der Formfläche mittels eines Stempels 8 in den Behälterinnenraum umgestülpt.
Es wird somit zunächst ein Vorformling gebildet, der erst durch das Einstülpen des
Bodenbereichs in die eigentliche Behälterform übergeht. Dieser Vorformling 9 wird
in den dargestellten Ausführungsbeispielen zunächst am Formlingboden 10 auf eine
wärmere Formfläche als an der Form-
ling-Umfangswand 11 gedrückt und an einem ringförmigen
Übergangsbereich 12 von dem einzustülpenden ringförmigen Bodenkragen 13 zu dem Formlingboden
10 überhaupt von kühlenden Formflächen freigehalten. Der so an verschiedenen Bereichen
10, 11, 12 verschieden gekühlte Formling wird dann sofort anschließend an den Formvorgang
in der Negativform durch Einstülpen des Formlingbodens 10 und des Bodenkragens 13
in den Formlinginnenraum in die eigentlich gewünschte Behälterform übergeführt.
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Während des Einstülpvorganges wird der Überdruck des Druckmittels
insbesondere der Druckluft im Inneren des Formlings 9 aufrechterhalten, wie dies
durch die Pfeiler 14 in F i g. 2 angedeutet ist. Außerdem wird während des Einstülpvorganges
der zwischen dem Bodenkragen 13 und der eigentlichen Behälterwandlã liegende ringförmige
Wandbereich 16 unmittelbar oberhalb des späteren Stellrandes 17 des Behälters 4
in sicherer fester Anlage an der Innenfläche der Negativform 3 gehalten.
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Wie die F i g. 2 in ihrem Teil a zeigt, wird der ringförmige Übergangsbereich
12 des Formlings unter der durch die Pfeile 14 angedeuteten Wirkung des Druckmittels
schon etwas um die freie obere Umfangskante des Einstülpstempels 8 gedrückt, so
daß es dieser ungekühlte und verhältnismäßig weich bleibende Übergangsbereich 12
bei der in F i g. 2, b gezeigten beginnenden Aufwärtsbewegung des Einstülpstempels
8 in dem ringförmigen Zwischenraum zwischen der Umfangsfläche dieses Einstülpstempels
8 und der Negativform 3 eintritt. Dies wird insbesondere dadurch begünstigt und
ermöglicht, daß der an der gekühlten Innenfläche der Negativform 3 liegende Bodenkragen
13 beim Beginn der Aufwärtsbewegung des Einstülpstempels schon an der Außenfläche
abgekühlt und damit wesentlich stärker verfestigt ist als der Übergangsbereich 12.
Während der verhältnismäßig langsam gesteuerten Aufwärtsbewegung des Einstülpstempels
8, wie sie in der Darstellung c der F i g. 2 wiedergegeben ist, wird der Bodenkragen
13 fortschreitend von der kühlenden Fläche in der Negativform3 abgehoben und an
die weniger gekühlte Außenfläche des Einstülpstempels 8 gedrückt. Dabei schreitet
die Kühlung der an der gekühlten Formfläche liegenden Teile des Bodenkragens 13
fort, so daß die an der gekühlten Formfläche liegenden Teile des Bodenkragens 13
ständig steifer sind als die an der Außenfläche des Einstülpstempels 13 liegenden
Bereiche. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß sich eine definierte Unterkante
18 ausbildet, die etwa mit halber Geschwindigkeit wie der Einstülpstempel 8 durch
den Bodenkragen 13 wandert, bis die in die endgültige Stellkante 17 des Behälters
4 übergeht.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß sich der Bodenkragen 13 unter der
gleichzeitigen Wirkung des aufwärts wandernden Einstülpstempel 8 und des entgegenwirkenden
inneren Überdrucks im Förmling 9, wie über eine Kante fortlaufend nach innen einstülpt,
ohne dazu ein zusätzliches Werkzeug zu benötigen.
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Der auf diese Weise geführte und gesteuerte Umstülpvorgang bietet
den besonderen Vorteil, daß er sicher verläuft, daß er die Gefahr der Faltenbildung
im Bodenkragen 13 praktisch ausschließt und daß die Umstülpkante 18 frühzeitig vorgebildet
wird und durch den Bodenkragen 13 wandert und dabei so stabilisiert wird, daß der
endgültige Stellrand 17 tatsächlich in einer zur Härteachse rechtwinkeligen Ebene
liegt.
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Zusätzlich zu der versteifenden Wirkung des an der gekühlten Formfläche
liegenden Teiles des Bodenkragens 13, der in jedem Stadium des Einstülpvorganges
stärker gekühlt und damit fester ist als der an dem Einstülpstempel angelegte Teil
des Bodenkragens 13, wird die versteifende und führende Wirkung der Formfläche selbst
dadurch ausgenutzt, daß der Formling 9 während des Einstülpvorganges unmittelbar
oberhalb seines endgültigen Stellrandes 17 in fester Anlage an der Oberfläche der
Negativform 3 gehalten wird. Dies kann erreicht werden durch stärkeres Ausformen
des Bodenkragens unterhalb des Stellrandes des Behälters, so daß sich im Bereich
des späteren Stellrandes 17 eine kleine Form hinter Schneidung befindet, die geringer
als die Materialstärke des Behälters 4 sein kann, beispielsweise 0,3 mm betragen
kann, und dadurch eine gewisse Verankerung der geformten Wandung bildet, wenn diese
durch die Wirkung des Druckmittels im Inneren des Formlings 9 fest gegen die Oberfläche
der Negativform 3 gedrückt wird. Eine andere Möglichkeit zum sicheren Festhalten
des unteren geformten Wandbereichs während des Einstülpvorganges besteht darin,
daß der Formling oberhalb seines endgültigen Stellrandes 17, d. h. in dem Wandbereich
16, an flachen Ausnehmungen der Negativformfläche verankert wird, wobei wiederum
der in dem Formling erzeugte Überdruck zur Verankerung benutzt wird, damit diese
Verankerungsausnehmungen flach gehalten werden können, beispielsweise auch nur 0,2
bis 0,3 mm Tiefe aufweisen. Schließlich besteht die Möglichkeit, den Formling während
des Einstülpvorganges unmittelbar oberhalb seines endgültigen Stellenrandes 17,
also im Bereich 16, mittels Vakuum zusätzlich an die Negativformfläche anzusaugen.
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Jener Art des zu verformenden Materials kann die eine oder die andere
dieser Haltemöglichkeiten benutzt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
mehrere solcher Haltemöglichkeiten gleichzeitig anzuwenden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die mechanische Vordehnung mittels
Streckhelfer bekannterweise nur bis zu einer etwas geringeren Tiefe als die endgültige
Tiefe des eingestülpten Bodens erfolgt. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ergibt sich
dann im unteren Teil des Formlings 9 ein verhältnismäßig großer mit unter Überdruck
stehenden Druckmittel gefüllter Raum 19, der es ermöglicht, daß sich das Druckmittel
beim Einstülpvorgang nach allen Seiten frei auf die Wände des Formlings 9 auswirken
kann. Bei einem derartig gesteuerten Streckhelfer ist es aber notwendig, daß beim
mechanischen Vordehnen genügend Material an der Stirnfläche des Streckhelfers gehalten
wird, um den unteren Teil des Formlings 9 ausformen zu können. Die Möglichkeiten
hierzu werden weiter unten näher erläutert.
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In den F i g. 3 und 4 ist eine Vorrichtung zuI Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung als ein Beispiel erläutert.
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Im Beispiel der F i g. 3 und 4 ist die Negativform 3 aus einem oberen
Ring 21 mit sich nach unten konisch verjüngender Formfläche und einem unteren Ring
22 mit im wesentlichen zylindrischer Formfläche gebildet. Die zylindrische Formfläche
hat dabei etwas größeren Durchmesser als der untere Enddurchmesser der konischen
Formfläche, und zwar derart, daß am Übergang eine ringsumlaufende sprunghafte Formerweiterung
von 0,3 mm Breite ent-
steht. Die ringförmigen Negativformteile 21 und 22 sind in
bekannter Weise mit Kühleinrichtungen versehen, die ein Einstellen der gewünschten
Temperatur der Negativform ermöglichen. Der Formhohlraum ist nach unten durch den
Einstülpstempel 8 gebildet, der in einem Abstand 5 unterhalb der Oberkante des unteren
Formringes 22 gehalten ist, so daß der Formling in seinem unteren Teil einen zylindrischen
Wandbereich als späteren Bodenkragen 13 erhält. Der Einstülpstempel 8 hat einen
solchen Durchmesser, daß er beim Einstülpen des Bodens 10 und des Bodenkragens 13
keinesfalls das Wandmaterial des Formlings 9 an der Unterkante der konischen Formfläche
des Ringes 21 abschert, also einen Durchmesser, der etwa um die 4fache Wandstärke
des Formlings 9 geringer als der Durchmesser des unteren Randes der konischen Formfläche
ist.
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Hierdurch ergibt sich ein verhältnismäßig breiter Spalt zwischen der
zylindrischen Umfangsfläche des Einstülpstempels 8 und der zylindrischen Formoberfläche
des Ringes 22. Dieser Spalt 23 hat somit im vorliegenden Beispiel eine Breite von
etwa der doppelten Wandstärke des Formlings 9 zuzüglich des Formflächenabsatzes
von etwa 0,3 mm. Dieser Spalt 23 ist dadurch geeignet, den im Verfahren nach der
Erfindung vorgesehenen kühlungsfreien Formbereich zu bilden.
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Die Kühlung des Einstülpstempels 8 erfolgt im dargestellten Beispiel
dadurch, daß dieser Einstülpstempel 8 aus Metall hergestellt ist und über seinen
Schaft24 und dessen Führungen in wärmeleitender Verbindung mit dem Maschinenrahmen
steht und dadurch die von dem Formling 9 abgenommene Wärme an den Maschinenrahmen
weiterleitet.
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Nach oben ist die Form mit einem luftdichten auf die Folie 1 aufgesetzten
Deckel 25 abgeschlossen, durch den der Schaft 26 des Streckhelfers 2 geführt ist.
Im Innenraum dieses Deckels 25 und im Formhohlraum läßt sich dann der gewünschte
gesteuerte Innendruck aufbauen, wie dies durch die Pfeile 27 angedeutet ist.
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Der Streckhelfer 2 ist im Beispiel der F i g. 3 und 4 in herkömmlicher
Weise lang ausgebildet, so daß er sich bis knapp oberhalb des Formbodens bzw. des
als Formboden benutzten Einstülpstempels 8 erstreckt.
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Dadurch wird auch bei sehr tiefer Ausbildung des Formlings 9 eine
gleichmäßige Verteilung des Materials, d. h. eine gleichmäßige Wandstärke des Formlings
9, erreicht. Der Streckhelfer 2 muß aber, wie F i g. 4 zeigt, während des Einstülpvorganges,
also beim Vorschub des Einstülpstempels 8 vor diesem her, zurückgenommen werden.
Die Vorrichtung nach F i g. 3 und 4 eignet sich daher besonders für verhältnismäßig
tiefe Behälter und insbesondere für solche Fälle, in welchen die Einstülptiefe 5
verhältnismäßig groß ist, insbesondere größer als etwa Tiefen bis etwa 10 mm.
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Im Beispiel der Fig. 5 bis 7 hat das eigentliche Negativformwerkzeug
3 grundsätzlich gleichen Aufbau, wie im Beispiel der F i g. 3 und 4, so daß die
gleichen Bezugszeichen benutzt werden. Insbesondere sind die beiden ringförmigen
Formteile 21 und 22 und die luftdichte Formabdeckung 25 wie im Beispiel der F i
g. 3 und 4 vorgesehen. Im Unterschied z. B. der F i g. 3 und 4 wird in der Vorrichtung
nach F i g. 5 bis 7 ein wesentlich kürzerer Streckhelfer 32 benutzt, der sich in
vollständig in die Negativform eingefahrener Stellung nur bis zum einen Abstand
33
oberhalb des als Formboden benutzten Einstülpstempels 34 erstreckt.
Dieser Abstand 33 ist etwas größer als die doppelte Einstülptiefe 5, so daß der
Streckhelfer 32 auch während des Einstülpvorganges in seiner eingefahrenen Stellung
verbleibt, wie dies F i g. 7 zeigt. Ein solcher verkürzter Streckhelfer 32 muß aber
an seiner Stirnseite ausreichend Material zur Ausformung des unteren Teiles des
Formlings 9 mit sich tragen. Hierzu ist der Streckhelfer 32 an seiner Stirnseite
mit einem äußeren ringsumlaufenden ringförmigen Auflagebereich 35 für die Folie
1 und innerhalb dieses Auflagebereichs mit einer Vertiefung 36 versehen. Die Vertiefung
36 hat dabei solche Tiefe, daß sich die Folie auf Grund des vor dem einwärts bewegten
Streckhelfer 32 gebildeten Luftstaues zumindest auf einen Teil des Bodens dieser
Vertiefung 36 drückt. Es ist aber auch möglich, die Vertiefung 36 so tief auszubilden,
daß die Folie innerhalb des ringförmigen Auflagebereichs 35 vollständig von der
Stirnfläche des Streckhelfers 32 frei gehalten wird.
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Durch die Tiefe der Vertiefung 36 und die Form der Oberfläche des
Auflagebereichs 35 insbesondere die Übergänge zwischen der Vertiefung 36 und dem
Auflagebereich 35 und zwischen dem Auflagebereich 35 und der Umfangswand des Streckhelfers
32 läßt sich die an der Stirnseite des Streckhelfers gehaltene Materialmenge weitgehend
vorherbestimmen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Boden der Vertiefung 36 konkav
gewölbt ausgebildet ist und mit einer Abrundung in den Auflagebereich 35 übergeht,
während der Auflagebereich 35 selbst konvex gewölbt ist und über eine Abrundung
in die Umfangsfläche des Streckhelfers 32 übergeht.
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Im Beispiel der F i g. 5 bis 7 ist der Einstülpstempel 34 an seiner
den Boden der Negativform bildenden oberen Stirnfläche mit einer muldenförmigen
Vertiefung 37 ausgebildet, die im wesentlichen kugelförmige Oberfläche hat. Mit
dieser Vertiefung 37 wird, wie in F i g. 6 und 7 gezeigt, ein nach unten gewölbter
Bodenteil 38 geformt, der beim fertigen Behälter 4 einwärts schnappt, wenn Unterdruck
in einem gefüllten verschlossenen Behälter entsteht. Im Rahmen der Erfindung hat
diese Formmulde 37 im Einstülpstempel 34 den besonderen Vorteil, daß auch der FormlingbodenlO
während des Einstülpvorganges gegenüber seinem Formteil, d. h. der oberen Stirnfläche
des Einstülpstempels 34, festgelegt ist.
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Zum verhältnismäßig langsamen sicheren Vorschieben des Einstülpstempels
34 gegen die Wirkung des Druckmittel-Überdrucks im Inneren des Formlings 9 ist in
beiden Ausführungsbeispielen vorgesehen, daß der Einstülpstempel 8 bzw. 34 mit einer
pneumatischen Betätigungseinrichtung versehen ist, an der sich die Einstülpgeschwindigkeit
optimal einstellen läßt.
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Einrichtungen zum sicheren Halten der Wandung des Formlings 9 an
der Formfläche der Negativform 3 sind als Beispiele in den F i g. 8 bis 10 dargestellt,
die den Ausschnitt A der F i g. 9 etwas vergrößert wiedergeben.
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Im Beispiel der F i g. 8 ist, wie bereits weiter oben erläutert,
der obere ringförmige Teil 22 des Negativformwerkzeuges 3 mit einer zylindrischen
Innenfläche versehen, während der obere ringförmige Werkzeugteil 21 eine sich konisch
nach oben erweiternde Innenfläche aufweist. Die Unterkante dieser konischen Formfläche
hat dabei einen Radius r, der um einen Betrag in der Größe der Wandstärke des Form-
lings
9, beispielsweise um 0,3 mm, kleiner als der Radius R der zylindrischen Formfläche
in dem unteren ringförmigen Werkzeugteil 22 ist. Dadurch ergibt sich an der Unterkante
des oberen ringförmigen Werkzeugteils 21 eine ringförmige ringsumlaufende nach unten
gerichtete Schulter, an der sich die Wand des Formlings 9 unter den in den Innenraum
des Formlings 9 herrschenden Überdruck während des Einstülpvorganges verankern kann.
Die so gebildete Schulter liegt in Höhe der endgültigen Stellkante 17 des Behälters
4 und unterstützt dadurch noch die genaue ebene Anordnung dieser Stellkante 17.
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F i g. 9 zeigt eine weitere einfache Möglichkeit zum Verankern der
Umfangswand des Formlings 9 im Bereich 16 (s. F i g. 2), also unmittelbar oberhalb
des späteren Stellrandes 17 des Behälters. Im Beispiel der Fig. 9 sind hierzu in
die konische Formfläche des oberen ringförmigen Werkzeugteils 21 knapp oberhalb
deren Unterkante ringsumlaufende Verankerungsnuten 39 eingeschnitten, die, wie F
i g. 9 zeigt, im wesentlichen sägezahnartiges Profil aufweisen, so daß sich die
noch verhältnismäßig weiche Wand des Formlings 9 während des Einstülpvorganges unter
der Wirkung des im Inneren des Formlings erzeugten Überdrucks in diesen Nuten 39
verankert.
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Im Beispiel der Fig. 10 sind im unteren Bereich des oberen ringförmigen
Werkzeugteils 21 knapp oberhalb dessen Unterkante umfänglich verteilt, Saugdüsen
40 angebracht, die an eine Vakuumeinrichtung angeschlossen sind und während des
Einstülpvorganges die Wand des Formlings 9 fest gegen die Oberfläche des oberen
Formteils 21 saugen.
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Die in den Fig. 8 bis 10 gezeigten Verankerungs-und Halteeinrichtungen
können einzeln oder auch gleichzeitig benutzt werden. Beispielsweise kann die Einrichtung
nach Fig.8 ohne weiteres zusammen mit einer der Einrichtungen nach Fig.9 oder 10
benutzt werden. Es ist auch möglich, die Saugdüsen 40 nach Fig. 10 zusammen mit
den Verankerungsnuten 39 nach F i g. 9 zu benutzen, wobei diese Düsen zwischen den
Nuten an der Formfläche oder auch unmittelbar in den Nuten 39 münden können. Auf
diese oder ähnliche Weise ist es auch möglich, alle drei Halteeinrichtungen gleichzeitig
zu benutzen, wenn dies der jeweilige Anwendungsfall erforderlich macht. Im wesentlichen
wird die Art und Stärke der Halteeinrichtung durch die Art des zu verarbeitenden
Materials bestimmt.
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Alle in der Beschreibung der Zeichnung und in den Patentansprüchen
wiedergegebenen Merkmale des Erfindungsgegenstandes können für sich allein oder
in jeder denkbaren Kombination von wesentlicher Bedeutung für die Erfindung sein.