DE1760404C3 - - Google Patents
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Description
25
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Formen eines Schuhoberteils, mit einem heizbaren, als
Patrize ausgebildeten Former, dessen dreidimensionale Oberfläche eine teilweise Abwicklung einer Leisten-Oberfläche
der gewünschten Form ist mit einer Druckeinwirkung, mit der die Oberfläche des Formers
an einen Rohling des Schuhobeneils angedrückt wird, der hierbei an einer Stütze gehalten ist.
Nach der französischen Patentschrift 14 54 317 ist eine Vorrichtung der vorgenannten Art bekannt, bei der
mittels eines als Patrize ausgebildeten Formers nur der Vorderteil eines Schuhoberteils durch Druckeinwirkung
auf einen Rohling geformt wird, der über einen dem Profil des Formers entsprechenden Ausschnitt eines
Halters in diesem festgespannt ist. Zur Fertigstellung des Schuhoberteils sind weitere Arbeitsgänge zur
Formgebung und Anbringung des Fersenteils und etwaiger Seitenteile erforderlich.
Beim Formen des Rohlings können Falten und Verzerrungen an seiner Oberfläche entstehen, wenn der
Rohling in dem Halter nicht genau entsprechend der Gestalt der Arbeitsfläche des Formers eingespannt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art einen vollständigen
Schuhoberteil einschließlich Fersenteil aus einem Rohling in einem einzigen Former-Arbeitsgang herzustellen,
bei dem Fallen und Verzerrungen nicht auftreten.
Die Aufgabe wird nicht gelöst bei einer bekannten Vorrichtung nach der französischen Patentschrift
13 65 119. Bei dieser Vorrichtung ist eine zweiteilige, leistenförmige Patrize vorgesehen. Über deren Vorderteil
wird mittels einer Klemmzange ein Rohling festgespannt, der zur Herstellung des Vorderteils eines
Schuhoberteils bestimmt ist. Die Formgebung dieses Vorderteils erfolgt durch Andrücken eines Kissens, das
in der Arbeitsstellung über dem Rohling aufgeblasen oder mit einem strömungsfähigen Medium gefüllt wird.
Der hintere Teil der Patrize wird von dem formgebenden Druck nicht beaufschlagt und trägt
keinen Teil des Rohlings. Er dient lediglich dazu, die Schräglage des Vorderteils zum Kissen je nach der
Schuhform einzustellen und das Vorderteil zu beheizen. Der hintere Schuhoberteil bzw. Fersenteil muß daher in
gesonderten Arbeitsgängen hergestellt und mit dem Vorderteil verbunden werden, wodurch die Fertigung
verteuert wird. Bei der Herstellung des hinterer. Schuhoberteils können auch Falten und Verzerrungen
an seiner Oberfläche entstehen.
Gemäß der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Stütze füjr den mit der Innenseite nach
oben gerichteten Rohling aus einer hochelastischen Membran besteht, die an der Oberseite einer mit einer
Flüssigk^ii gefüllten, beheiyharen Kammer ebenflächig
einspannbar" vorgesehen ist, derart, daß beim Eindrükken
des Formers in die Membran dessen dem Schaftbereich entsprechende Oberfläche in die Membran
eintauchbar vorgesehen ist und die Membran eine sohlenwärts gerichtete Zugkraft auf den Rohling ausübt.
Diese Zugkraft legt den Rohling glatt auf die Oberfläche des gegen seine Innenseite angedrückten
Formers auf und verhindert das Entstehen von Falten und Verzerrungen an der Oberfläche des Rohlings.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geformten Rohlinge für Schuhoberteile passen, wenn man sie
auf einen Leisten auflegt, der der Patrize entspricht, genau auf diesen, ohne daß sie sich verziehen und ohne
daß Spannkraft oder andere Kräfte aufgewendet werden müssen. Da die Rohlinge vorgeformt wurden, ist
es nicht notwendig, daß sie langer auf dem Leisten bleiben als zur Fertigstellung des Schuhs, wie z. B. für
das Besohlen notwendig ist. Somit kann jeder Leisten für das Zusammensetzen der Teile einer großen Anzahl
von Schuhen jeweils in einer gegebenen Arbeitszeitsp.inne verwendet werden, und er wird nicht mehr als
Schuhformgebungswerkzeug verwendet, so daß eine schnelle Herstellung von geformten Schuhoberteilen
ermöglicht ist.
Es hat sich gezeigt, daß durch das Pressen des Rohlings gegen die nachgiebige Membran jegliche
Falten geglättet werden und dab dabei auf der die Membran berührenden Seite des Rohlings eine polierte
Oberfläche entsteht.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachstehend beispielsweise an Hand der
Zeichnung beschrieben, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Rohling für einen Schuhoberteil,
F i g. 2 ebenfalls eine Draufsicht auf einen in ähnlicher Weise erfindungsgemäß geformten Rohling für ein
Sc tuhoberteil und
Fig.3 eine teilweise im Schnitt gezeigte schematische
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Ein flacher Rohling 36 für ein Schuhoberteil (Fig. 1)
wird auf herkömmliche Weise hergestellt. Die Fersenabschnitte 38 des Rohlings 36 werden vorzugsweise
vorübergehend miteinander verbunden, z. B. durch einen Heftstich, eine Drahtkrampe oder ein Stück
Klebestreifen. Der Rohling 36 wird mit seiner Innenseite nach oben auf eine nachgiebige bzw.
elastische Membran 40 in die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig.3 gelegt. Die Membran besteht
vorzugsweise aus synthetischem Kautschuk und bildet die Oberseite einer mil einem strömungsfähigen
Medium gefüllten Kammer 42. Eine Patrize 30 wird als Preßstempel mit ihrer Arbeitsfläche nach unten gekehrt.
an einem über der Kammer 42 befindlichen Stößel 44 angebracht. Die Arbeitsfläche der Patrize stellt eine
teilweise Abwicklung einer Leistenoberfläche der
gewünschten Form des Schuhoberteils dar.
Die am Stößel 44 angebrachte Patrize 30 wird mit dem Rohling 36 in Berührung gebracht und dann unter
Druck gesetzt, durch den der Rohi-ng 36 gegen die Membran 40 gedrückt wird. Das in der Kammer 42
befindliche Medium leistet der Bewegung der Membran 40 Widerstand, so daß der Rohling zwischen die Patrize
30 und die Membran 40 eingequetscht wird. Durch eine auf herkömmliche Weise in der Patrize angebrachte
Heizvorrichtung kann der Patrize Wärme zugeführt werden. Die Wärme und der Druck wirken auf das in der
Kammer 42 befindliche Medium. Die Wärme und der Druck werden so !ange auf den Rohling zur Anwendung
gebracht, bis er die Form der Patrize 30 unverlierbar angenommen hat. Wenn dieser Zustand erreicht ist,
wird die Patrize weggenommen und der geformte Rohling von der Membran abgenommen. In Fig. 2 ist
dargestellt, wie er in diesem Zustand aussieht.
Der Rohling hat jetzt eine solche Form, daß er ohne weiteres auf den Leisten aufgelegt werden kann, der der
Patrize entspricht. Die Fersenabschnitte 38 können nun endgültig auf dem Leisten zusammengeheftet oder auf
andere Weise miteinander verbunden werden. Die Arbeitsgänge zum Fertigstellen des Schuhs können
sofort beginnen, ohne daß es erforderlich ist, das Oberteil zuvor während einer längere Spannzeit auf
dem Leisten zu lassen.
Daß sich die Vorrichtung für die schnelle, wiederholte Herstellung vorgefertigter vollständiger Schuhoberteile
aus Leder oder lederartigen Materialien eignet, ist durch ein große Anzahl von. Versuchen erwiesen worden. In
einer dieser Versuchsreihen wurden Schuh-Oberteilrohlinge
in herkömmlicher Weise aus Rindleder ausgeschnitten. Sie wurden auf die verstehend beschriebene
Weise geformt, wobei die Patrize 30 auf eine Temperatur von etwa I82°c erwärmt wurde, während
das Medium unterhalb der elastischen Membran 40 soweit erhitzt wurde, daß die Membran eine Temperatur
von etwa 121°C hatte. Der vollständige Formungsvorgang wurde in Zeiträumen von zum Teil nicht mehr
als je vier Sekunden durchgeführt, wobei unter der Membran ein hydraulischer Druck von weniger als
1,40kp/cm2 herrschte. Wenn niedrigere Temperaturen als 182°C, etwa 149° C, bei der Patrize angwendet
werden, kann eine längere Formungszeit erforderlich sein. Ähnliche Versuche mit Rohlingen aus synthetischem
polymehrerem Material haben gezeigt, daß auch diese Rohlinge mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
geformt werden könne, daß aber etwas höhere Temperaturen und längere Verformungszeiten nötig
sein können als bei Leder.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Formen eines Schuhoberteils mit einem heizbaren, als Patrize ausgebildeten Former, dessen dreidimensionale Oberfläche eine teilweise Abwicklung einer Leisten-Oberfläche der gewünschten Form ist mit einer Druckeinwirkung, mit der die Oberfläche des Formers an einen Rohling des Schuhoberteils angedrückt wird, der hierbei an einer Stütze gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze für den mit der Innenseite nach oben gerichteten Rohling (36) aus einer hochelastischen Membran (40) besteht, die an der Oberseite einer mit einer Flüssigkeit gefüllten, beheizbaren Kammer ebenflächig einspannbirr vorgesehen ist, deran, daß beim Eindrücken des Formers in die Membran dessen dem Schaltbereich entsprechende Oberfläche in die Membran eintauchbar vorgesehen ist und die Membran eine sohlenwärts gerichtete Zugkraft auf den Rohling ausübt.
Applications Claiming Priority (2)
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