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Verfahren und Vorrichtung zur Anbringung von unverletzlichen Garantiesiegeln
an Stoffballen
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Anbringung von eleganten und unverletzlichen Siegeln oder Stempeln an gewissen
Waren.
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Die Anbringung von Garantiemarken an Stoffballen durch Einführung
eines Bandes oder Fadens in die Stoffkante, dessen Enden anschließend durch eine
Aletallplombe vereinigt werden, ist bekannt und wird seit langem vorgenommen. Sie
ist jedoch weder sehr ästhetisch, noch vollkommen unverletzlich.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht wesentlich darin, für die
Herstellung des Siegels eine plastische Klasse zu benutzen, die unter starkem Druck
und bei einer bestimmten Temperatur verdichtet wird, wobei die Enden des Bandes
in sie eingebettet werden, wodurch man eine vollständige Garantie erhält. Ferner
drückt die Form, in welcher sie zusammengedrückt wird, in sie eine Fabrikmarke oder
einen beliebigen anderen Abdruck ein und gibt ihr das allgemeine Aussehen eines
Wachssiegels.
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Das Verfahren kann entsprechend den verwendeten Stoffen abgewandelt
werden. Die Verdichtung der plastischen Masse zu einem unzerstörbaren Siegel kann
jedoch in allen Fällen nur unter bestimmten Druck- (300 bis 400 kg/cme) und Temperaturbedingungen
(I30 bis 200 , je nach den verwendeten Stoffen) erhalten werden. Die nachstehend
beschriebene Maschine ist für die Herstellung dieser Bedingungen ausgebildet.
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Die hauptsächlichsten gängigen plastischen benutzbaren Massen sind:
Celluloseacetat, welches eine Temperatur von 150 bis 1700 erfordert. Es kühlt sich
weniger schnell ab als die übrigen Kunstharze und gestattet daher nicht eine sehr
schnelle Arbeitsfolge.
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Die Phenoplaste und Aminoplaste, z. B. Formolharnstoff, sind gut
geeignet. Sie geben glänzende und glatte Siegel mit deutlichen Abdrücken, deren
Aussehen sich dem des Wachses nähert. DiePhenoplaste erfordern eine Temperatur von
2000, während Formolharnstoff nur I40 bis I600 erfordert.
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Die verwendete Masse kann natürlich eine beliebige Farbe haben.
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Der größeren Einfachheit halber wird die körnige oder pulverige plastische
Masse vorher in kaltem Zustand mittels einer Tablettenpresse zu Tabletten von I
bis 3 mm Dicke gepreßt, welche annähernd die Form des zu erhaltenden Siegels haben.
Diese Tabletten müssen so bemessen werden, daß zwei von ihnen sehr genau die zur
Bildung des Siegels erforderliche Menge an plastischer Masse enthalten.
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Die Maschine wird durch eine Presse gebildet.
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An dem Gestell der Presse ist eine Matrize befestigt, welche die Zeichnung
trägt, die auf der Unterseite des Siegels erscheinen soll. An dem Kolben der Presse
ist ein Stempel befestigt, der die auf der Oberseite des Siegels zum Abdruck zu
bringende Marke wiedergibt. Die Matrize und der Stempel werden mittels eines mit
einem Thermostaten versehenen Heizwiderstandes oder einer beliebigen anderen elektrischen
Vorrichtung auf die richtige Temperatur gebracht. Sobald diese Temperatur erreicht
ist, bringt man auf die Matrize eine Tablette aus plastischer Masse, legt die Bänder
ein, bringt hierauf eine zweite Tablette ein, und senkt den Stempel. Der Druck wird
während 5 bis 20 Sekunden aufrechterhalten, während welcher die plastische Masse
sehr genau die Form der gewünschten Abdrücke annimmt. Man hebt den Stempel ab, worauf
sich das Siegel schnell abkühlt. Der erfolgende Schwund gestattet ein leichtes Herausnehmen.
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Die Maschine kann mit einer Führungsvorrichtung versehen sein, welche
die leichte Einbringung des Bandes gestattet.
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Das Celluloseacetat kann auch noch auf andere Weise behandelt werden.
Es kann in Form von vorher warm gepreßten Scheiben benutzt werden, welche man mit
Aceton aneinander klebt, wobei die Bänder zwischen ihnen durchlaufen. Sobald das
Lösungsmittel verdunstet ist, bringt man das Ganze in die Warmpresse, welche die
gewünschten Abdrücke erzeugt.
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Die nachstehend beschriebene Maschine gestattet die schnelle Anbringung
dieser unverletzlichen Siegel an den Enden eines einen Stoffballen durchdringenden
Bandes.
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Verschiedene weitere Kennizeichen der Erfindung werden übrigens aus
der eingehenden nachstehenden Beschreibung hervorgehen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar.
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Fig. I ist eine schematische schaubildliche Ansicht der Maschine;
Fig. 2 ist ein Schnitt, welcher den Stempel zeigt, der mit einem federnden Ring
zur Ablösung des Siegels versehen ist; Fig. 3 ist ein Schnitt der Matrize, welcher
den Hohlraum zur Aufnahme der plastischen Masse zeigt; Fig. 4 ist ein Grundriß des
Stempels; Fig. 5 ist ein Grundriß der Matrize; Fig. 6 ist eine Seitenansicht einer
Abwandlung mit einer Vorrichtung zur Führung des Bandes Fig. 7 ist ein der Fig.
6 entsprechender Grundriß.
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Fig. I zeigt die Gesamtheit der Presse mit ihrem Kniehebelmechanismus
2, der auf den oberen Stempel 28 einwirkt, welcher die Masse in der an dem Gestell
angebrachten Matrize 29 zusammendrückt. Der Druck kann entweder mittels eines Fußhebels
3 ausgeübt xverdell oder mittels eines Motors, welcher über einen Nocken die Presse
während der gewünschten Zeit arbeiten läßt. Die Matrize und der Stempel werden durch
eine mit einem Thermostat 4 versehene elektrische Vorrichtung (Widerstand o. dgl.)
beheizt.
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Fig. 2, 3, 4 und 5 zeigen eine Form mit einem auf dem beweglichen
Stempel 18 angebrachten gleitenden Ring 20. II ist die Matrize mit ihrer Höhlung
12, welche in jeder Wand eine Aussprung 13 für das Band aufweist, wobei eine Tiefe
14 übrigbleibt, die gleich der halben Dicke des fertigen Siegels ist. Der Zentrierungsiuß
I5 befestigt die Matrize an dem Gestell, während die Rillen 13 die Anordnung des
Bandes zeigen, welches senkrecht zu der Fig. 3 verläuft. Es ist selbstverständlich,
daß der Boden der Höhlung 12 eine Gravierung der auf der Unterseite des Siegels
herzustellenden Zeichnung trägt.
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In Fig. 2 und 4, welche den beweglichen oberen Stempel darstellen,
ist I8 der Körper des Stempels, welcher eine Gravierung der auf der Oberseite des
Siegels anzubringenden Zeichnung trägt, während 19 der Kolben der Presse ist, welcher
den Stempel I8 trägt und dazu bestimmt ist, eine aufsteigende und absteigende Bewegung
dank der Kraft des auf Fig. 1 angegebenen Kniehebelmechanismus 2 mit einem beträchtlichen
Druck auszuführen.
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Der Stempel I8 ist von dem beweglichen Ring 20 umgeben, der auf ihm
gleiten kann. Seine Dicke ist so bemessen, daß die Fläche 21 bei der Abwärtsbewegung
des Stempels I8 mit der Fläche 22 in Berührung kommt und so der Stempel I8 die in
der Höhlung 12 befindliche plastische Masse zusammendrückt. Wie bereits ausgeführt,
wird die plastische Masse in Form von kaltgepreßten Tabletten verwendet. Wenn eine
Tablette auf den Boden der Höhlung 12 gebracht ist, wird ein Band 23 (Fig. 7) in
die Rillen I3 eingelegt, worauf eine weitere Tablette auf die erste gelegt wird,
um das Band 23 einzuklemmen, welches die Matrize quer durchdringt und in den Rillen
I3 liegt.
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Hierauf geht der Kolben 19 der Presse abwärts.
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Die Vorsprünge I7 treten so in die Rillen I3 ein,
daß
sie nur einen leichten Druck auf das Band ausüben. Es ist vorteilhaft, wenn die
Rillen I3 nach unten und nach der Mitte zu schräg verlaufen.
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Der Ring 20 kann mit Federn 25 versehen sein, die auf Schrauben 26
aufgebracht sind und zusammengedrückt werden, so daß sie den Ring 20 gegen das Ende
der Schrauben 26 drücken, wenn keiii l)ruck auf ihn ausgeübt wird, so daß sich der
Steml)el IX nach der Pressung ablöst. Der mittels der Vorsprünge I7 einwirkende
Ring 20 drückt nun auf das in den Rillen I3 befindliche Band, damit dieses an Ort
und Stelle bleibt, wenn sich die Oberfläche des Stempels 18 von der Oberfläche des
Siegels abhebt. Auf diese Weise bleibt das Siegel in der Höhlung I2 und kann leicht
durch die Bänder herausgehoben werden, wobei die Abkühlung sehr schnell unter Verringerung
des Volumens des Siegels erfolgt.
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Fig. G und 7 zeigen eine ohne den Ring 20 verwendete Form. In diesem
Fall tritt der Kolben nicht in die Höhlung der Matrize ein. Die Ränder der Matrize
und des Stempels weisen nur sehr flache, der Dicke von zwei Bändern entsprechende
Rillen auf, und unter Druck berühren sich diese Ränder auf dem ganzen Umfang, außer
an den Stellen der Rillen. Der Stempel 28 weist hier in seiner Unterseite eine Höhlung
auf, welche die Gravierung der Zeichnung trägt, die auf der Oberseite des Siegels
erscheinen soll, während die Matrize 29 die Gravierung der auf der Unterseite des
Siegels herzustellenden Zeichnung trägt. Die Höhlungen der Matrize und des Stempels
sind an ihren Rändern 30 ausgehöhlt, um dem Siegel den unregelmäßigen verdickten
Rand eines Wachssiegels zu gebell. Ferner sind Führungen 31 und 32, welche zwischen
sich einen Spalt 33 frei lassen, in einer gewissen Entfernung von der Matrize 29
angebracht. Dieser Spalt erweitert sich nach oben, während an seinem Grunde 34 seine
Breite etwa der des Bandes entspricht. Diese Erweiterung ist dazu bestimmt, den
Durchtritt des Bandes durch die Rillen 27 zu erleichtern.
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PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Anbringung von unverletzlichen
Garantiesiegeln an Stoffballen, gekennzeichnet durch die Verwendung einer plastischen
Masse, z. B. Celluloseacetat, Phenoplaste, Aminoplaste, die unter starkem Druck
von 300 bis 400 kg/cm2 und bei einer der Eigenart der Masse entsprechenden Temperatur
von I30° bis 2000 C verdichtet wird, wobei die Enden eines Garantiebandes in sie
eingebettet werden.