DE123020C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 123020 KLASSE 8Qa.

Durch die Patentschrift 14908 der Kl. 80 ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Strangdachziegeln bekannt geworden, bei welcher durch das Zusammenwirken einer Formwalze und eines endlosen Bandes die Ziegel geformt und abgeschnitten werden. Es ist jedoch bei dieser Vorrichtung noch eine weitere vorgeschaltete Walze zum Vorformen oder Vorpressen erforderlich, während bei dem Gegenstande vorliegender Erfindung nur eine, in ihrer Ummantelung mit begrenzten Dachziegelformen versehene Walze vorhanden ist, welche im Zusammenwirken mit gleichfalls besonders angeordneten und ausgestatteten Formkästen vollständig fertige und in allen Theilen richtig schließende und sich richtig überdeckende Dachziegel jeder Art und Form mit Ziegelhaken aus einem sich gleichmäßig voranbewegenden Thonstrange herstellt.

In den Fig. 1, 2 und 3 der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der ganzen Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt durch die Formwalze und den oberen Theil des darunter liegenden Formkastens, und Fig. 3 eine theilweise Seitenansicht in vergrößertem Maßstabe.

In der Ummantelung der Formwalze f liegen die begrenzten, eine Seite der herzustellenden Dachziegelart bildenden Formen, um die Hälfte der Stärke der Dachziegel vertieft. Je nach Größe ihres Durchmessers kann diese Walze zwei, drei und mehrere Formen erhalten. Diese einzelnen Formen sind mit vorstehenden scharfschneidigen Kanten versehen, welche dazu dienen, den fertig geformten Dachziegel vom Thonstrange abzuschneiden. Die die andere Seite des Ziegels herstellenden Formkästen sind auf einander folgend auf einem Bande ohne Ende angeordnet. Jeder dieser Kästen enthält eine Ziegelform, welche ebenfalls um die Hälfte der Stärke der herzustellenden Dachziegelart vertieft darin angebracht und auch mit der Vertiefung für den Ziegelhaken versehen ist. Diese Formkästen bezw. die darin angebrachten Dachziegelformen sind ebenfalls durch scharfschneidige hervorstehende Kanten begrenzt, welche zu gleicher Zeit wie die Kanten der Walzenformen den zu bildenden Dachziegel vom Thonstrange abschneiden. Die Form der sich drehenden Walze deckt sich in allen einzelnen Theilen mit der Form der Formkästen, wenn letztere während der Umdrehung der Walze unter derselben mittelst des endlosen Transportbandes fortgeführt werden. Der Druck, welchen die Walze hierbei auf das Formmaterial ausübt, kann nach Belieben geregelt werden. Bei dieser Anordnung können die jedesmal sich deckenden Formen von Walze und Formkästen unter sich verschiedenartige Dachziegel herstellen, so daß bei jeder Umdrehung der Walze auch verschiedenartige Dachziegel hergestellt werden können.

In Fig. ι wird der Thon aus dem Preßcylinder A mittelst einer Schnecke durch das davor liegende Mundstück in Form eines fortlaufenden Thonstranges α herausgetrieben und durch die lose Führungswalze b herunter in die Formkästen c c geführt. Diese Formkästen enthalten, wie schon bemerkt, die Hohlform der einen Seite der zu bildenden Dachziegel und werden hinter dem Preßcylinder A auf

(2. Auflage, ausgegeben am 24. November jgosJ

das sich drehende endlose Transportband d gesetzt und auf diesem an hervorragenden Stiften e derart hinter einander befestigt, daß sie sich während ihrer fortlaufenden Bewegung genau der entsprechenden Form der rotirenden Walze/ decken. Wird nun der Thonstrang a zwischen die Formen der Walze / und der Formkästen c getrieben, so wird derselbe von beiden Formen zugleich erfaßt, durch die Druckkraft der Walze / und den Gegendruck der festgelagerten Formkästen scharr in jede Vertiefung oder Oeffnung hineingepreßt und bei der weiteren Voranbewegung von demselben der vollkommen fertige Dachziegel abgetrennt. Die fertigen, in den Formkästen ruhenden Dachziegel werden durch das Transportband d zum Abheben weiter geführt und können aus den Formkästen auf bereitstehende Trockenbretter gelegt werden. Der Thonstrang α wird durch die Querschnittsöffnung im Mundstücke des Preßcylinders in der Mitte der Längsrichtung etwas stärker gehalten als an den Seiten, damit hierdurch den Formen das nöthige Thonmaterial zur Bildung des Ziegelhakens der Dachziegel geliefert wird.

Der Ziegelhaken wird derart gebildet, daß die Walze / während der rotirenden Bewegung den stärkeren hervorstehenden Theil des Thonstranges α nach und nach abschiebt, ansammelt und schließlich in die für den Ziegelhaken bestimmte Vertiefung h der Kastenform (Fig. 2 und 3) hineinpreßt.

Das, endlose Transportband d wird durch die Rollen B und C in eine gleichmäßige Bewegung gesetzt. Der von der Walze/ erzeugte Druck auf die Formkästen wird durch eine senkrecht unter der Walze/ angeordnete Gegenwalze g aufgenommen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Herstellung von Dachziegeln, dadurch gekennzeichnet, daß der aus der Strangpresse austretende Thonstrang (a) in einen Formkastenzug '(c) geleitet wird, dessen Formkästen in ihrer Prägung der Unterseite des Ziegels entsprechen, und dort durch die Walze ff), die in ihrer Prägung der Oberseite und den Umrissen des Ziegels entspricht, mit Hülfe der Walze (g) fertig gepreßt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,

   Berlin. Gedruckt IN Der reichsdruckereI.