DE137511C

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Publication number: DE137511C
Application number: DENDAT137511D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 45#.

Bande und einer festen Platte.

Der Erfindungsgegenstand besteht in einer Vorrichtung zum Formen knetbarer Massen (Käsemassen, Teig ο. dgl.) und bezweckt, die der Vorrichtung zugeführte Masse mittels eines zwischen zwei festgelagerten Brettern bezw. in einem von solchen gebildeten Kanal hindurchgezogenen endlosen Bandes unter Durchkneten rund zu walzen und gleichzeitig an beiden Stirnseiten kugelig abzurunden.

Bei den bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen mit endlosem Bande und einer festen Platte wurde die vorher durchgeknetete Masse durch einfaches Rollen zwischen dem Band und der Platte in die beabsichtigte Form übergeführt. Ein Durchkneten der Masse während des Rollens fand dabei nicht statt.

Bei vorliegender Vorrichtung wird neben dem Formen gleichzeitig das Durchkneten der Masse bewirkt, und zwar dadurch, dafs die abgewogenen Massen mittels des endlosen Bandes durch eine allseitig geschlossene, nach der Mitte hin etwas enger werdende Röhre von länglichem, kreisförmigem oder ähnlichem Querschnitt hindurchgeführt und während ihres Durchganges, infolge der vom Transportband und der Rohrwandung auf den Teig ausgeübten Reibung, einer wiederholten Drehung und knetenden Bewegung unterworfen wird.

Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Ausführungsform der Formvorrichtung, am Gestell einer Käsemaschine angeordnet, in Seitenansicht,

Fig. 2 die Formvorrichtung selbst in Seitenansicht in gröfserem Mafsstabe,

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie A-A der Fig. 2,

Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Formvorrichtung im Längsschnitt,

Fig. 5 einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. 4 und

Fig. 6 schliefslich eine Abänderung der Ausführungsform nach Fig. 5.

α ist das in der üblichen Weise über zwei Walzen b c geführte endlose Transportband, auf welches die zu formenden'Stücke der knetbaren Masse der Reihe nach abgelegt werden.

Die Walzen b c sind an einem Rahmen d drehbar gelagert und die eine derselben, b, ist mittels Stellvorrichtung e in der Längsrichtung des Rahmens verstellbar und wird mittels Riemen- oder Schnurantriebs in Drehung versetzt.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung ist der Rahmen d am Gestell f einer Käsemaschine gelagert gezeigt, und der Walzenantrieb erfolgt vom Antrieb der Maschine aus.

Unterhalb des Transportbandes α ist zwischen den Walzen b c am Rahmen ein Brett g von einer der Bandbreite entsprechenden Breite gelagert, dessen Oberfläche entweder eben oder, wie in Fig. 3 im Querschnitt gezeigt, mittels der Längsrichtung nach aufgesetzter auswechselbarer Leisten h nach innen gewölbt ist.

Oberhalb des Transportbandes α ist, in seitlichen Führungsstützen i mittels Flügelschrau-

ben k verstellbar, ein zweites Brett / angeordnet, dessen nach unten gewendete Fläche gleichfalls mittels aufgesetzter auswechselbarer Längsleisten h nach innen, also nach aufwärts gewölbt ist.

Auf diese Weise wird, wie in Fig. 3 bezw. 5 im Querschnitt gezeigt, ein allseitig geschlossener Kanal bezw. eine Röhre erzeugt, welche vortheilhaft kreisförmigen oder doch annähernd kreisförmigen Querschnitt besitzt. Läfst man die Breite des Brettes g I sich verkleinern, so dafs die beiden Leisten h schliefslich an einander stofsen, so wird der Querschnitt ein vollständiger Kreis, die geknetete Masse daher kugelförmig.

Dann werden an Stelle der in Fig. 3 gezeigten Bretter mit seitlichen Leisten zweckmäfsig, wie in Fig. 5 im Schnitt gezeigt, zwei mit halbkreisförmigen Längskanälen versehene Blöcke η so auf einander gelegt und mit einander verbunden, dafs ein Kanal ο von kreisrundem Querschnitt entsteht.

Dieser Kanal 0 ist an seinem Eintrittsende bei q (Fig. 4) zweckmäfsig etwas erweitert, um den Eintritt der Masse zu erleichtern. Nach der Mitte zu nimmt der Querschnitt etwas ab, er erweitert sich jedoch gegen das Austrittsende m hin wieder etwas.

Die Wirkungsweise der vorliegenden Formvorrichtung ist die folgende:

Die mittels einer geeigneten Vorrichtung auf das Transportband α abgelegte, abgetheilte knetbare Masse (Kä'sestoff, Teig ο. dgl.) wird vom Transportband in {3en Kanal 0 eingeführt. Infolge ihrer Reibung auf dem Transportband und an der Kanalwandung wird die Masse bei ihrem Durchgang durch den Kanal in eine drehende Bewegung versetzt. Die Folge dieser drehenden Bewegung ist ein knetendes Durcheinanderdrücken der Masse und das Bestreben, kugelförmige Gestalt anzunehmen.

Diese knetende Wirkung neben der formenden findet sowohl bei der in Fig. 5 dargestellten Form mit kreisrundem als auch bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform mit elliptischem Querschnitt des Kanals statt.

Bedingung für die knetende Wirkung ist, dafs die zu bearbeitende Masse von vornherein in einen geschlossenen langen Kanal von kreisförmigem oder annähernd kreisförmigem Durchmesser eingeführt wird und während ihres Durchganges durch diesen Kanal dadurch, dafs der eine Theil desselben sich fortbewegt,; während der andere feststeht, häufigen Drehungen unterworfen ist und schliefslich, infolge der Erweiterung des Kanals gegen das Austrittsende m hin, kugelförmige oder ähnliche Gestalt annimmt.

An Stelle von nur einem Transportband können, wie in Fig. 6 gezeigt, auch mehrere Transportbander α α neben einander über die Walzen b c geführt sein, welche in diesem Falle entsprechend viele Ausdrehungen aufweisen. Der Anzahl der Transportbänder wird dann auch die Anzahl von Kanälen 0 entsprechen, und es können mit einer solchen, in Fig. 6 gezeigten Anordnung mehrere abgewogene Massen neben einander durchgeknetet und geformt werden, was sich besonders bei der Verwendung der Vorrichtung als Teigknet- und Formmaschine als besonders vortheilhaft erweisen dürfte. Die Anordnung mehrerer Kanäle neben einander gehört jedoch nicht zur Erfindung.

Claims

Patent-An Sprüche:

ι . Vorrichtung zum Formen knetbarer Massen (Käsemassen, Teig ο. dgl.) mit einem endlosen Bande und einer festen Platte, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Erzeugung einer Knetwirkung zugleich mit der Formwirkung die Formplatte die Gestalt eines Kanals (0) mit an beiden Seiten kreisförmigem Querschnitt besitzt, derart, dafs die in den Kanal eingeführte Masse während ihres Durchgangs durch denselben infolge der Reibung auf dem Transportband (a) und an der Kanalwandung wiederholt gedreht und dabei gleichzeitig geknetet und abgerundet wird.
2. Ausführungsform der Vorrichtung gemäfs Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs zur Erzeugung der gewölbten Oberfläche der Bretter auf die ebene Oberfläche beider oder nur eines der Bretter (g I) profilirte Längsleisten (h) auswechselbar aufgesetzt sind zwecks Erzeugung verschiedener Formen der Masse.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.