DE1236177B

DE1236177B - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus thermoplastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE1236177B
Application number: DE1961ST018208
Authority: DE
Inventors: Andre Strahm
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1960-08-17
Filing date: 1961-08-14
Publication date: 1967-03-09
Also published as: CH364107A; FR1297591A; GB962580A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B29f

Deutsche KL: 39 a4-1/00

Nummer. 1236177

Aktenzeichen: St 18208 X/39 a4

Anmeldetag: 14. August 1961

Auslegetag: 9. März 1967

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen, bei dem zuerst ein Vorformling in einer Form gebildet und dann in noch genügend plastischem Zustand in einer zweiten Form auf seine endgültige Form gebracht wird. Es ist bereits bekannt, Gegenstände aus thermoplastischen Kunststoffen in zwei aufeinanderfolgenden Preßarbeitsschritten herzustellen, wenn diese eine so komplizierte Gestalt haben, daß sie nicht in einem einzigen Arbeitsschritt auf ihre endgültige Gestalt gebracht werden können. Hierbei wird zunächst durch Pressen in einer beheizten Form ein Vorformling angefertigt, welcher nach seiner Erstarrung wieder durch Erwärmung erweicht und dann durch einen neuen Preßvorgang in einer ebenfalls beheizten Form auf seine endgültige Gestalt gebracht wird.

Ferner ist bekannt, derartige Gegenstände durch Spritzgießen herzustellen. Dieses Verfahren ist sehr bequem zur Herstellung von Gegenständen mit komplizierter Formgebung und besitzt unter anderem den Vorteil, daß keine vorherige Dosierung des Werkstoffs erforderlich ist. Seine Nachteil besteht jedoch darin, daß der Einspritzdruck bis zur völligen Vernetzung des Werkstoffs aufrechterhalten werden muß, wenn genaue Abmessungen des Werkstücks erhalten werden sollen. Dies bringt jedoch ernsthafte Schwierigkeiten bei der Anwendung des Spritzgießverfahrens auf automatischen Maschinen mit großer Arbeitsgeschwindigkeit mit sich.

Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, das bequeme Spritzgießen durch zweckmäßige Unterteilung des Formvorgangs in zwei Arbeitsschritte auch für automatische Maschinen wirtschaftlich zu machen.

Hierfür ist das Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen, bei welchem zuerst ein Vorformling in einer Form gebildet und dann in noch genügend plastischem Zustand in einer zweiten Form auf seine endgültige Gestalt gebracht wird, erfindungsgemäß dahin weiterentwickelt worden, daß der Vorformling durch Spritzgießen in einer kalten Form gebildet und aus dieser entfernt wird, sobald der Einspritzvorgang beendet und die Formhaltigkeit des Vorformlings durch Erstarrung seiner Außenhaut bei Berührung mit den kalten Formwänden sichergestellt ist, worauf der Vorformling unmittelbar in eine andere kalte Form übergeführt wird, wo er durch Pressen ohne Wärmezufuhr auf seine endgültige Gestalt gebracht wird.

Da bei diesem Verfahren die genaue Formgebung in dem zweiten Arbeitsschritt erfolgt, braucht der Verfahren zur Herstellung von Gegenständen
aus thermoplastischen Kunststoffen

Anmelder:

Andre Strahm, Montreux (Schweiz)

Vertreter:

ίο Dr. jur. O. Eichin, Rechtsanwalt,
Offenburg, Hauptstr. 34 b

Als Erfinder benannt:
_1S Andre Strahm, Montreux (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 17. August 1960 (9313)

durch Spritzgießen hergestellte Vorformling nicht unter Aufrechterhaltung des Einspritzdruckes bis zu seiner vollständigen Erstarrung in der ersten Form belassen zu werden, sondern er wird aus dieser bereits entfernt, sobald seine Außenhaut genügend erstarrt ist, worauf seine Fertigstellung in der zweiten Form erfolgt.

Hierdurch wird das überraschende Ergebnis erzielt, daß die Unterteilung eines Herstellungsverfahrens, welches an sich in einem einzigen Arbeitsgang zu Ende geführt werden könnte, in zwei aufeinanderfolgende Arbeitsschritte eine wesentliche Zeitverkürzung des gesamten Herstellungsvorgangs mit sich bringt, so daß dieser nun auf automatischen Maschinen erfolgen kann.

Ferner ist darauf hinzuweisen, daß beide Arbeitsschritte in kalten Formen vorgenommen werden, wodurch eine weitere Vereinfachung und Beschleunigung erzielt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung an Hand beispielshafter Formen näher erläutert.

F i g. 1 zeigt den ersten Arbeitsschritt der Herstellung des Vorformlings durch Spritzgießen in der ersten. Form;

Fig. 2 zeigt den Vorformling nach abgehobenem Formoberteil;

Fig. 3 zeigt den in die zweite Form gebrachten Vorformling vor Beginn des Preßvorgangs;

F i g. 4 zeigt den fertigen Formling in der zweiten Form.

709 518/49*

Claims

Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um die Herstellung des in Fig.4 dargestellten Verschlußstöpsels 12 für Verpackungstuben. Hierfür wird gemäß F ig. 1 ein Vorformling 8 in einer ersten Form gebildet, welche aus dem Formunterteil 2, dem S Formkern 3 und dem Formoberteil 4 besteht. Durch den Einspritzkanal 6 wird mittels des Spritzkopfs 7 der plastifisierte Kunststoff in den Hohlraum S der kalten Form eingespritzt.

Da gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren die endgültige Formgebung erst in dem zweiten Arbeitsschritt erfolgt, kann jetzt der Spritzkopf 7 entfernt und für einen neuen Spritzgießvorgang verwendet werden, was die Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf automatischen Maschinen mit großer Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht.

Ferner verbleibt erfindungsgemäß der Vorformling 8 in dieser ersten Form nur so lange, bis ihn die Erstarrung seiner Außenhaut an den kalten Wänden des Hohlraums 5 genügend fonnhaltig gemacht ao hat. Das Formoberteil 4 wird dann abgehoben und durch das Formoberteil 10 der zweiten Form ersetzt, in welchem ein Stempeln gleitet. Der Stempel 11 besitzt in seiner Stirnfläche eine Ausnehmung zur Aufnahme eines an dem fertigen Werkstück anzubringenden Plättchens 13, welches z. B. Aufschriften oder Ornamente tragen kann.

Durch die Abwärtsbewegung des Stempels 11 wird das fertige Werkstück 12 gebildet, wobei gleichzeitig das Plättchen 13 mit diesem verschweißt wird. Die zweite Form ist dabei ebenfalls unbeheizt, d. h., für die Vornahme des zweiten Arbeitsschritts ist keine neue Wärmezufuhr zu dem Vorformling erforderlich.

Wie bereits eingangs ausgeführt, kann durch die erfindungsgemäße Unterteilung des Herstellungsgangs in zwei Arbeitsschritte der gesamte Formungsvorgang erheblich beschleunigt und insbeondere der Spritzkopf sehr frühzeitig freigegeben werden, was die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf automatischen Maschinen mit großer Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht.

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus thermoplastischen Kunststoffen, bei welchem zuerst ein Vorformling in einer Form gebildet und dann in noch genügend plastischem Zustand in einer zweiten Form auf seine endgültige Gestalt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling durch Spritzgießen in einer kalten Form gebildet und aus dieser entfernt wird, sobald der Einspritzvorgang beeadet und die Formhaltigkeit des Vorformlings durch Erstarrung seiner Außenhaut bei Berührung mit den kalten Formwänden sichergestellt ist, worauf der Vorformling unmittelbar in eine andere kalte Form übergeführt wird, wo er durch Pressen ohne Wärmezufuhr auf seine endgültige Gestalt gebracht wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 599 895,549 039,
413, 887 263;

schweizerische Patentschrift Nr. 329 125;
französische Patentschrift Nr. 1 234 237;
USA.-PatentschriftNr. 2 811 744.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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