DE2713527B2 - Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus mit Bindemittel gemischten partikelförmigen Werkstoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus mit Bindemittel gemischten partikelförmigen WerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Formkörpern aus mit Bindemittel gemischten partikelförmigen Werkstoffen, mit mindestens einem
Formwerkzeug, durch das eine aus dem Werkstoff gebildete Schicht unter Druckeinwirkung in einem
mehrdimensionalen Formvorgang bleibend verformt werden kann, bei dem die Schicht mindestens einseitig
mit einer flexiblen Stabilisierungsauflage abgedeckt ist.
Bei der Herstellung von Formkörpern aus partikelförmigen Werkstoffen werden die Werkstoffe üblicherweise
in Form einer mehr oder minder lockeren .Schiittung, gegebenenfalls als fortlaufendes Vlies, in die
Vorrichtung eingebracht und mittels des Formwerkzeugs bzw. der Formwerkzeuge, gegebenenfalls unter
gleichzeitiger Wärmeeinwirkung, zum Formkörper gepreßt. Dies bereitet bei der Herstellung von im
wesentlichen ebenen Formkörpern, bei denen die Druckeinwirkung im wesentlichen eben erfolgt keine
Probleme. Bei der Herstellung gekrümmter Formkörper, wie sie beispielsweise aus mit Bindemittel
gemischten Faserwerksloffen als Amaturenbretter für Kraftfahrzeuge, Schassisträger, Abdeckungen oder
dergleichen hergestellt werden, ergeben sich jedoch Schwierigkeiten dadurch, daß bri mehrdimensionalen
Formvorgängen, die zur Formung gekrümmter Bereiche notwendig sind, die Druckeinwirkung anteilig
tangential gerichtet ist. Dadurch kommt es zu Werkstoffverlagerungen, die im Ergebnis ungleichmäßige
Wandstärke und Rißbildung zur Folge haben.
Bei einer bekannten Vorrichtung der vorstehend erläuterten Gattung (Klauditz, W., Stegmann, G. und
Kratz, Wn Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen,
Nr. 1472, Seite 37) soll eine besset Verteilung
der Verformungsspannungen dadurch erreicht werden, daß ein zu verformender Rohling mit einer
ίο elastischen Auflagefläche versehen wird. Dazu ist die
Vorform mit einer Gummibespannung versehen, auf der der Rohling aufliegt und bei der Verformung abgestützt
ist. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß auch durch diese
Maßnahme keine ausreichende Stabilisierung beim
is Formvorgang erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung so
weiterzubilden, daß bei mehrdimensionalen Formvorgängen unkontrollierte Ouerschnittsschwächungen und
Rißbildung vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der Herstellung von Formkörpern aus
Faserwerkstoff die Stabilisierungsauflage in Oberflächenrichtung im wesentlichen dehnungsfrei ist. Zugleich
weist die Stabilisierungsauflage selbstverständlich eine solche Flexibilität auf, daß sie den mehrdimensionalen
Formvorgängen ohne weiteres folgen kann. Aufgrund der Dehnungsfreiheit bewirkt die Stabilisierungsauflage
an der Oberfläche der zu verformenden Werkstoffe eine Abstützung, durch die unkontrollierte Materialverlagerungen
in Krümmungsbereichen und dadurch verursachte Rißbildung verhindert werden.
In Oberflächenrichtung im wesentlichen dehnungsfreie
Schichten sind an sich selbstverständlich bekannt, beispielsweise in Form von Förderbändern bei der
Herstellung von Spanplatten (vgl. DE-AS Il 08 413). Solche Förderbänder sind aber allenfalls um Umlenkrollen
umlenkbar, auf keinen Fall aber so flexibel, daß sie eine mehrdimensionale Verformung von damit abgedeckten
partikelförmigen Werkstoffen erlauben würden.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Stabilisierungsauflage eine Vielzahl von Ausnehmungen auf, so
daß unter Wärmeeinwirkung freigesetzter Dampf während bzw. nach dem Formvorgang aus der
Oberfläche des Faserwerkstoffes austreten kann. Für die Realisierung der Ausnehmungen bestehen verschiedene
Möglichkeiten, etwa indem die Stabilisierungsauflage aus einem offenen, textlien oder auch metallischen
Gewebe besteht, oder eine offene Gitterstruktur aufweist. Eine andere vorteilhafte Möglichkeit ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsauflage aus einem Wärmebeständigen Kunststoff besteht.
Bei einer /u bevorzugenden Ausführungsform der
Erfindung ist das Formwerkzeug als Vakuumliefziehwerkzeug
ausgebildet. Es empfiehlt sich ferner, mit zwei in einer Presse angeordneten Formwerkzeugen zu
arbeiten. In jedem Fall kann die Stabilisierungsauflage,
entsprechend der jeweiligen Verformungsaufgabe ein· oder beidseitig, das heißt an Ober- oder Unterseite des
Formkörpers vorgesehen werden. Insbesondere bei starken Verformungen empfiehlt sich eine beidseitige
Anordnung, bei einseitiger Anordnung wird die Stabilisierungsauflage zweckmäßigerweise an der konkaven
Seite des Formkörpers bzw. an der den größeren Anteil konkaver Ausformungen aufweisenden Seite
angeordnet.
Ein einfacher, störungsfreier Arbcitsablauf läßt sich
Ein einfacher, störungsfreier Arbcitsablauf läßt sich
dadurch erreichen, daß die Stabilisierungsauflage bandförmig ausgebildet und zwischen mindestens zwei
Aufnahmerollen ausgespannt ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung
von Formkörpern in Seitenansicht
Auf einen Zuführtisch 1 wird eine 6 mm dicke Holzfasermatte (PT)2 aufgelegt. Die Holzfasermatte ist
geschüttet und auf ein spezifisches Gewicht von 0,4 verdichtet Durch eine Dämpfvorrichtung 3 (Dampfdusche)
wird die Holzfasermatte 2 in ihrem Gefüge aufgelockert, und die ungebundenen Harze werden
angeschmolzen. Die Holzfasermatte 2 nimmt einen watteähnlichen klebrigen Zustand an, wobei sich das
ursprüngliche Volumen auf ein Mehrfaches vergrößert. Nunmehr wird die Holzfasermatte 2 in die als
Formmaschine dienende Presse 4 eingeschoben und mit einer Stabilisierungsauflage 5 an ihrer Oberseite
abgedeckt.
Die Stabilisierungsauflage 5 ist in der Art eines Bandes gestaltet und zwischen zwei Rollen 6, 7
ausgespannt, welche gleichzeitig ein Auf- bzw. ein Abrollen durch Handantrieb ermöglichen. Ein Formstempel
8 der Presse 4 befindet sich, wie in der Zeichnung dargestellt, vor Beginn des Formvorganges
oberhalb der anschließend konkav zu formenden Oberfläche der Holzfasermatte 2. Ein unterer, feststehender
Formteil 9 ergibt die beim Formungsvorgang erforderliche Abstützung.
Die Formgebung des Formkörpers kann in der verschiedensten Weise durch Prägung oder Tiefziehen
der Holzfasermatte erfolgen. Schon während des Preßvorgangs erkalten die Fasern der Matte, der
Abkühlprozeß wird nach dem Entnehmen des Formkörpers aus der Presse 4 auf einem Ablagetisch 10
fortgesetzt und besonders dadurch begünstigt, daß die Stabilisierungsauflage 5 eine Vielzahl von Ausnehmungen
aufweist.
Die beschriebene Vorrichtung κ ^net sich sowohl für
halbautomatischen als auch für vollautomatischen Arbeitsablauf und ist in weitem Umfang anpassungsfähig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus mit Bindemittel gemischten partikelförmigen
Werkstoffen, mit mindestens einem Formwerkzeug, durch das eine aus dem Werkstoff gebildete Schicht
unter Druckeinwirkung in einem mehrdimensionalen Formvorgang bleibend verformt werden kann,
bei dem die Schicht mindestens einseitig mit einer flexiblen Stabilisierungsauflage abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung
von Formkörpern aus Faserwerkstoff die Stabilisierungsauflage (5) in Oberflächenrichtung im
wesentlichen dehnungsfrei ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsauflage (5) ein
offenes, textiles Gewebe ist.
3. Vorri"htung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stabilisierungsauflage (5) eine offene Gitterstruktur aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsauflage
(5) aus einem Wärmebeständigen Kunststoff besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stabilisierungsauflage (5) aus einem metallenen Gewebe besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug als
Vakuumtietziehwerkzeug ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einen; der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in einer Presse
angeordnete Formwerkzeuge \ jrgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsauflage
(5) bandförmig ausgebildet und zwischen mindestens zwei Aufnahmerollen (6, 7) ausgespannt
ist.
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- 1977-03-26 DE DE19772713527 patent/DE2713527B2/de active Granted
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