DE2530872B2 - Vorrichtung zum nadeln bahnfoermigen textilmaterials - Google Patents
Vorrichtung zum nadeln bahnfoermigen textilmaterialsInfo
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- D04H—MAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nadeln bahnförmigen Textilmaterials mit einer Nadelwalze und
einer Gegendruckwalze, zwischen welchen das Textilmaterial kontinuierlich hindurchbewegt wird. in
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der US-PS 29 20 373 bekannt. Bei dieser bekannten
Vorrichtung sind auf der Nadelwalze und der Gegendruckwalze kurze, glatte Stahlstifte gelagert, welche zur
Herstellung von Wattelagen od. dgl. aus einer Vielzahl von Vliesschichten dienen. Die glatten, spitzen Stahlstifte
sind dabei vergleichsweise kurz und dringen in die zu vernadelnden Schichten nur ein, ohne sie zu durchdringen.
Die Stifte sind gegeneinander versetzt angeordnet, um gegeneinander versetzte Befestigungsstellen der u>
Schichten untereinander zu erzielen.
Ähnlich ist aus der US-PS 30 14 263 eine Vorrichtung bekannt, bei der kardiertes Fasergut zwischen zwei mit
Drahtstiften besetzten Walzen hindurchläuft und dabei von den Drahtstiften durchbohrt wird. Die eine dieser -n
Stiftwalzen führt neben ihrer Drehbewegung auch eine Schwingbewegung aus, mit der erreicht werden soll, daß
die das Textilgut durchgreifenden Drahtstifte kleine öffnungen im Textilgut aufarbeiten, um so mehr oder
weniger große Durchbrüche im Textilgut nach Art eines offenen Gewebes zu erzielen. Auch diese Vorrichtung
eignet sich ebensowenig wie diejenige nach der US-PS 29 20 373 zum Vernadeln von Fasermaterial zur
Herstellung eines filzartigen Produktes.
Zur Herstellung solchen verfilzten Materials aus einer v-,
Fasermatte wird eine Vielzahl von Filznadeln eingesetzt, welche lang und dünn ausgebildet sind und einen
oder mehrere kleine Haken aufweisen, welche die Fasern mitnehmen und so unter Erzielung einer
Verfilzung vernadeln. Hierzu werden in der Regel wi Nadelstühle mit Nadelplatten eingesetzt, wobei die
Nadeln der auf- und abwärts bewegten Nadelplatten in die Fasermatte eindringen und diese durchdringen. An
der der Nadelplatte gegenüberliegenden Seite erfolgt die Abstützung der Fasermatte, beispielsweise über eine tr>
Stützplatte mit Perforationen, die an denjenigen Stellen vorgesehen sind, an denen die Nadeln auf der
gegenüberliegenden Seite der Fasermatte austreten.
Dadurch, daß die Nadeln der Nadelplatten im wesentlichen ohne seitliche Relativbewegungen in die
Fasermatte eindringen, entsteht eine saubere und innige Vernadelung, ohne daß sichtbare öffnungen an den
Eindringstellen der Nadeln aufgearbeitet werden, jedoch ist die Arbeitsgeschwindigkeit solcher Nadelstühle
vergleichsweise gering.
Zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit derartiger Nadelmaschinen ist es bekannt, mit einander gegenüberliegenden
Walzen zu arbeiten, von denen die eine als Nadelwalze mit Nadeln besetzt ist und die andere als
Gegendruckwalze eine Stützfläche mit Perforationen für den Durchtritt der Nadeln aufweist, wie dies anhand
der Fig.3A weiter unten näher erläutert ist. Dabei ergibt sich jedoch das Problem des Synchronlaufs der
Gegendruckwalze mit der Nadelwalze derart, daß auch nach längerer Betriebszeit die Perforationen in der
Stützfläche der Gegenwalze an den Durchdringungspunkten der Nadeln der Nadelwalze angeordnet sein
müssen, um zu vermeiden, daß Nadeln auf die feste Stützfläche der Gegendruckwalze auftreffen und damit
zwangsläufig brechen. Zum anderen ist zu berücksichtigen, daß sich die Nadelschäfte der Filznadeln um einen
etwa auf halber Strecke der Achse jedes Durchbruches der Stützfläche liegenden fiktiven Punkt herum
verschwenken müssen, wenn die einzelnen Nadeln zuerst in den zugeordneten Durchbruch eintreten,
diesen sodann durchstoßen und anschließend wieder aus dem Durchbruch herausgezogen werden, so daß die
Durchbrüche in der Stützfläche der Gegendruckwalze zunehmend größer ausgebildet sein müssen, wenn der
Walzendurchmesser abnimmt, die Eindringtiefe der Nadeln zunimmt oder die Dicke der die Stützfläche
bildenden Platte zunimmt. Durch diese notwendige Vergrößerung der Durchbrüche ergibt sich jedoch be
der erforderlichen Stützwirkung der Stützfläche eine starke Begrenzung für die Nadeldichte der Nadelwalze.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabs zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneter
Gattung zu schaffen, welche eine verfilzende Vernade lung einer Fasermatte ermöglicht, ohne daß hierbe
bezüglich der Genauigkeit des Synchronlaufes voi
:o
Nadelwalze und Gegendruckwalze und bezüglich der
vjadeldichte der Nadelwalze nachteilige einschränkenje
Erfordernisse zu beachten sind,, so daß ein Nadelfilz •njt im Vergleich zu üblichen Nadelstühleii vergleichbarer
Qualität mit demgegenüber jedoch erheblich erhöhter Arbeitsgeschwindigkeit und verringertem
apparativen Aufwand herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, während die
Ansprüche 2 bis 5 vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt haben.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung,
Fig.2 einen Schnitt durch ein Stützmaterial gemäß
einer abgewandelten Ausführungsform de.· Erfindung,
Fig.3 eine schematische Darstellung der Ausführungsform
gemäß F i g. 2 im Betrieb und
ρ j g 3A eine schematische Darstellung einer bisher
angewandten Vorrichtung.
In F i g-1 'st eme Textil-Nadelvorrichtung 10 mit
Merkmalen nach der Erfindung dargestellt, die ein Nadeltragelement 12 und ein zugeordnetes Stützglied
14 aufweist. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
die Teile 12 und 14 als Walzen ausgebildet. Außerdem ist eine einem noch zu erläuternden Zweck dienende Tragoder
Stützwalze 16 vorgesehen, deren Verwendung bei der Erfindung jedoch offensichtlich wahlfrei ist. Die
Nadelwalze 12 weist einen Walzenkörper 18 mit einer typischen, bekannten Zylinderform auf, an dessen
Oberfläche nach einem bekannten Verfahren, z. B. Kleben mittels eines Klebstoffs, mechanische Befestigung,
Schweißen, Hartlöten od. dgl, eine große Vielzahl von Nadeln 20 mit beliebiger, für das Nadeln von
Textilgut an sich bekannter Konstruktion und Form befestigt ist. Die zugeordnete Stützwalze 14 besteht aus
einem Walzenkörper 22, an dessen Oberfläche zahlreiche längliche Elemente 32 angebracht sind, die jeweils
mit dem einen Ende am Stützwalzenkörper 22 befestigt sind und die sich dadurch auszeichnen, daß sie unter den
in ihrer Axialrichtung auf sie ausgeübten Kräften ihre Form und Ausrichtung praktisch beizubehalten vermögen
(was im folgenden als »druckbeständig« bezeichnet wird), während sie gleichzeitig seitlich ausbiegbar bzw.
auslenkbar sind, d. h. um ihre als Schwenkpunkte dienenden Befestigungsenden herum nach der einen
oder anderen Seite bewegbar sind. Für diesen Zweck eignet sich der in der Textilindustrie bekannte
sogenannte »Kardendraht«, der die genannten strukturellen Eigenschaften besitzt. Gemäß F i g. 2 bilden diese
Elemente eine Kardendrahtanordnung 29 mit einem lagenartigen oder flächigen Glied 30 aus Textilgut,
Gummi, starkem bzw. festem Kunststoff od. dgl. aus dessen einer Fläche zahlreiche zurechtgeschnittene
Drahtstücke 32 aus einem Werkstoff, wie Bronze, Stahl, Kunststoff, einem anderen synthetischen Material
od dgl., typischerweise mit einem Durchmesser von etwa 0,8 mm und einer Länge von etwa 25 mm,
herausragen. Die Außenenden der Drahtstücke liegen dabei in einer Ebene praktisch parallel zur Oberfläche
des tragenden Stützgliedes 30. Die länglichen Drahtstücke 32 vermögen sich ungehindert um Punkte
herum zu biegen bzw. zu verschwenken, d. h. um die Punkte herum, an denen jedes Drahtstück aus der
Oberseite des Stützgliedes 30 austritt. Beim Eindringen von Teilen einer Nadel 20 zwischen die Elemente
JO bewegen sich erstere relativ zu letzteren, wobei sich diese ungehindert zur Seite zu biegen vermögen und die
eindeutigen Nadelteile somit frei hindurchtreten lassen. Gltichzeitig sind die auf Länge geschnittenen Drahtstücke
32 steif genug, um die z. B. durch ein bearbeitetes Gewebe auf sie ausgeübten Drücke auszunehmen, ohne
dabei einen wesentlichen Form- oder Orientierungsverlust zu erleiden, und zwar nicht nur unter den normalen,
bei dieser Vorrichtung vorgesehen Zugspannungen und Arbeitskräften, sondern auch unter den Kräften, die bei
der Bewegung des Gewebes zum Schließpunkt zwischen der Nadelwalze 12 und der Stützwalze 14
auftreten, wenn die Nadeln 20 der Nadelwalze 12 durch das bearbeitete Gewebe hindurchgetrieben und aus ihm
herausgezogen werden. Erfindungsgemäß bewegen sich der Abschnitt der Nadel, der mit dem Filz und dem
Stützmaterial in Berührung steht, sowie der Filz zumindest an der Stelle, an welcher Nadelwalze und
Stützmaterial am dichtesten nebeneinander liegen, mit derselben Lineargeschwindigkeit, längs der in F i g. 3
mit X bezeichneten Achse gemessen.
Die vorstehend erläuterte Situation ist in F i g. 3 näher veranschaulicht, welche schematisch eine relativ zu
einem Filz 33 und zur zugeordneten Kardendrahtanordnung 29 angeordnete einzelne Nadel zeigt. Die Nadel
und die Kardendrahtanordnung bewegen sich dabei von links nach rechts, so daß die Nadel 20 in einer
vorgegebenen Position A in den zu nadelnden Filz einzudringen beginnt. In Position Cbewegen sich der in
den Filz 33 eingetretene Teil der Nadel 20, das Stützmaterial 29 und der Filz 33 mit der gleichen
Geschwindigkeit längs der Achse X. Der Nadelungsvorgang schreitet bis zur Position E fort, in welcher die
Nadel 20 vollständig aus dem Filz 33 herausgezogen wird. Während des gesamten Nadelungsvorgangs
behalten die Drahtstücke 32 unter den dabei auf sie einwirkenden, axial gerichteten bzw. lotrechten Kräften
ihre Form und Ausrichtung praktisch bei. Außerdem sind dabei die länglichen Elemente, d. h. die Drahtstücke
32, um ihre als Schwenkpunkte wirkenden, festgelegten Enden 34 herum von der einen Seite zur anderen
bewegbar. In der Position A beginnt die Nadelspitze z.B. in den vom Filz 33 eingenommenen Bereich
einzudringen. Wenn sich die Anordnung gemäß F ι g. weiter von links nach rechts bewegt, ist die Nadel 20 zu
dem Zeitpunkt, an welchem die Anordnung die Position B erreicht hat, praktisch vollständig durch den Filz
hindurchgetreten. In dieser Position kann das Drahtstück 32 infolge seiner Beaufschlagung durch die Nadel
20 zu einer Biegung gezwungen werden. Die Nadel biegt sich dabei unter der durch den Filz auf sie
ausgeübten Kraft. In Position B ist die Nadel entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung des Filzes
in dessen Ebene verkantet. Die Größe der auf die Nadel 20 wirkenden Biege- und Auslenkkraft ist eine Funktion
des Walzendurchmessers und der Eindringtiefe der Nadel. Diese Kraft, und mithin die Nadelbiegung, kann
beispielsweise durch Vergrößerung des Durchmessers der Nadelwalze oder der zugeordneten Stützwalze oder
, beider Walzen reduziert werden. Im weiteren Verlauf der Bewegung kann das den' Filz 33 durchdringende
Ende der Nadel 20 auf andere Drahtstücke 32 auftreffen und diese verbiegen, worauf sich die Nadel zu
begradigen beginnt, bis sie in der Position C in ihre
.. .7 ·· ii..ι ».-r-i i;~u» Wolco fi»<Hf>rn nie
i iNormaiiage ZurucMicim. rtui annual.». ■·-■—- -----
vorher ausgelenkten Drahtstücke 32 in ihre Normallage zurück. Im weiteren Verlauf des Nadelungsvorgangs
über die Position C hinaus und zur Position D beginnt
40
4)
sich die Nadel 20 aus dem Filz 33 zurückzuziehen, wobei
sie nunmehr relativ zur Ebene des Filzes 33 in die gleiche Richtung ausgelenkt ist, in welcher sich der Filz
33 bewegt. Dabei kann das den Filz 33 durchdringende Ende der Nadel 20 auf andere Drahtstücke 32 auftreffen
und diese auslenken, um sich dann wieder zu begradigen, bis die Nadel in der Position E in ihre Normallagc
zurückgekehrt ist. Ebenso federn auch die vorher ausgelenkten Drahtstücke 32 in ihre Normallage zurück.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß zur Überwindung der vorher geschilderten, mit der Verwendung
einer perforierten Stützplatte gemäß dem Stand der Technik zusammenhängenden Schwierigkeiten die
unter dem Filz 33 befindlichen länglichen Kardendrahtstücke 32 ungehindert in der Lage sein müssen, sich zur
Ermöglichung des Durchlaufs der Nadelspitzenteile seitlich zu bewegen. Die Bedeutung dieses Erfordernisses
ist in Fig. 3A veranschaulicht, aus welcher hervorgeht, daß bei Verwendung einer perforierten
Stützplatte, wie bei den bisher angewandten Vorrichtungen, der Winkelausschlag der Nadeln um einen
Schwenkpunkt 43 herum stattfinden müßte, der praktisch in der Mittelebene der Stützplalte 47 liegt;
anderenfalls müßte die Öffnung 48 in der Stützplatte 47 erheblich größer sein, was zu einer entsprechenden
Verringerung der Festigkeit der Stützplatte für die beim Nadeln auftretenden Druckkräfte führt. Dies bedingt
nicht nur eine unerwünschte Verminderung der Wirksamkeit des Stützglieds, vielmehr werden dabei
ersichtlicherweise auch die auf die Nadel einwirkenden Querkraftmomente und weiterhin auch die im Filz 33
gebildeten Nadellöcher vergrößert. Außerdem ist bei der Anordnung gemäß Fig. 3A notwendigerweise die
bei der Winkelauslenkung der Nadel 20 im Filz gebildete, konische öffnung 50 in bezug auf das
verdrängte Volumen größer als bei der Erfindung, bei welcher das Problem der Übereinstimmung zwischen
Nadelspitzen und Stützplattenöffnungen nicht existiert. Tatsächlich kann gesagt werden, daß durch das
erfindungsgemäße Stützglied 29 ein System von Löchern gewährleistet wird, die sich im Gegensatz zu
den Löchern in einer Stützplatte zur Ermöglichung des Winkeldurchlaufs der Nadelspitzen bewegen.
Obgleich nicht erforderlich, können die Kardendrahtstücke ersichtlicherweise so angeordnet sein, daß sie
über eine bogenförmige Bewegungsbahn laufen und sich dabei den ankommenden Nadeln annähern, indem
die Drahtstücke, z. B. um den Umfang einer Walze herum angeordnet werden. Bei der Ausfühiungsform
gemäß Fig. 1, bei welcher die Drahtstücke 32 an einer Stützwalze 14 befestigt sind, sind die Nadelwalze 12 und
die Stützwalze 14 so relativ zueinander angeordnet, daß zumindest ein Teil der Nadeln 20 an der Nadelwalze 12
den allgemeinen Bereich einnimmt, der auch von den Drahtstücken bzw. länglichen Elementen 32 auf der
Oberfläche der Stützwalze 14 eingenommen wird. Zur Ermöglichung von Änderungen der Nadelungstiefe ist
die Achse einer oder beider Walzen so verschiebbar, daß die Walzen dichter gegeneinander oder weiter
auseinander angeordnet werden können. Werden die Waben dichter aneinander herangeführt, so wird
ersichtlicherweise die »Nadelungszonc« b/.w. die Sirecke vergrößert, über welche die Nadeln zu einem
vorgegebenen Zeitpunkt in das Gewebe bzw. den FiI/ eindringen. Beispielsweise werden auf die Außenfläche
eines als endloses Band ausgebildetes Papiermaschinenlil/es
42 durch dnc an sich bekannte Fasernlegevorrichiiinti
46, etwa eine Karde, eine Maltcnformvon ichtung,
eine Legerkombination oder eine Fascraufblaseinrichtung, Fasern 44 aufgelegt, wobei der Papiermaschinenfilz
um die Stützwalze 14 und in dem in F i g. 1 dargestellten Fall auch um eine Tragwalze 16
herumgelegt ist. Die Stützwalze oder die Tragwalze bzw. die Nadelwalze oder auch eine zugeordnete
Spannwalze oder eine beliebige Kombination dieser Walzen kann dabei in Drehung versetzt werden, so daß
der Filz 42 umläuft. Bei der dargestellten Ausführungsform wird der Filz 42 durch den Spalt zwischen der
Stützwalze 14 und der Nadelwalze 12 nacheinander in den und durch den Filz 42 hindurchgetrieben und wieder
aus ihm herausgezogen werden. Auf diese Weise kann der Filz innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne einer
beträchtlichen Zahl von Nadelungsdurchläufen unterworfen werden, da Versuche gezeigt haben, daß der Filz
mit Geschwindigkeiten von über etwa 300 m/min durch den Nadelungsspalt geführt werden kann.
Da zudem die Durchmesser der länglichen Elemente 32 der Kardendrahtanordnung 29 klein und bezüglich
des Nadelungsvorgangs den »massiven« Bereichen zwischen den Löchern in der Stützplatte einer
gewöhnlichen, hin- und hergehend arbeitenden Nadelmaschine äquivalent sind, können die Nadeln auf der
Oberfläche der Nadelwalze wesentlich dichter angeordnet werden, als dies bei einem normalen Nadelbrett der
Fall ist. Beispielsweise beträgt die in der Praxis höchstmögliche Dichte der Nadeln auf einem industriell
eingesetzten Nadelbrett etwa 8303 Nadeln/m2, wahrend Verwuchsvorrichtungen gemäß der Erfindung Nadeldichten von 13 830 Nadeln/m2 verwenden, wobei angc
nommen werden kann, daß diese Dichte sogar noch vergrößerbar ist. Erfindungsgemäß ist es also möglich,
einen Nadelungsvorgang mit hoher Geschwindigkeit durchzuführen, wobei die Qualität der Nadelung und des
dadurch erhaltenen Produkts sehr hoch ist und ohne weiteres den an komplizierte und anspruchsvolle
Produkte, wie Papiermaschinenfilze, zu stellenden Forderungen genügt.
Obgleich bei der Verwirklichung der Erfindung selbstverständlich verschiedene Kombinationen von
Stützwalzen- und Nadelwalzendurchmessern angewandt werden können, sollten beide Walzen vorzugsweise,
jedoch nicht notwendigerweise, einen großen Durchmesser von z. B. in der Größenordnung von
120 cm oder mehr besitzen, da offensichtlich bei einem
größeren Durchmesser einer oder beider dieser Walzen die Relativbewegung zwischen einem vorgegebenen
Nadelungspunkt im Bereich der Kardendrahtstücke 32 entsprechend kleiner ist. Hierdurch wird weiterhin die
Größe des »Arbeitens« der Nadeln durch Ausschaltung der Querkraftmomente verringert, obgleich zu bcaehter
ist, daß das Arbeits- oder Bewegungsausmaß auch bc kleineren Walzendurchmessern innerhalb abnchmbarei
Grenzen liegt, weil dabei keine unzulässigen Hrrnüdun gen, Biegungen oder Brüche der Nadeln auftreten. Au:
diesem Grund können auch Stützwalzen- Nadelwalzen Kombinationen kleineren Durchmessers angevvaiul
werden. Beispielsweise haben sich derartige Kombina tionen mit Durchmessern von 30 cm bzw. 120 cm für tu ι
Verwirklichung der Erfindung als geeignet erwiesei Vorzugsweise kann auch der Durchmesser der Stüt/
walze genauso groß sein wie derjenige der Nadelwalze1.
Fs wurde eine Vorrichtung mit einer Nadelwalze in
einem Durchmesser von 122 cm gebaut, deren Oberfl/
ehe mil Filznadeln mit gleichseitig tlreieckiizei
(ο
Querschnitt besetzt war, wobei die Nadeln an den Ecken
des Dreiecksquerschnitts Haken aufwiesen. Die Nadeldichte betrug dabei 15 Nadeln je 10 cm2 der Walzenoberfläche.
Die Nadeln waren senkrecht zur Walzenoberfläche montiert. Die zugeordneten Kardendrahtwalzen
wurden in zwei verschiedenen Durchmessern hergestellt, nämlich einmal mit 30 cm und einmal mit
122 cm Durchmesser. Die Oberflächen dieser beiden Walzen waren jeweils mit Kardendrahtstücken besetzt,
deren Länge etwa 25 mm betrug. Bei dieser Vorrichtung wurde nur die Kardendrahtwalze durch eine äußere
Antriebskraftquelle angetrieben. Die Eindringtiefe der Nadeln konnte durch Änderung des Mittenabstandes
zwischen den Walzen beliebig variiert werden.
Der Filz wurde um die Kardendrahtwalze und um eine dritte, leerlaufende Walze herumgelegt, die zur
Aufnahme von Filzdurchhang verschiebbar angeordnet war. Auf dieser Vorrichtung wurden unter Verwendung
beider Kardendrahtwalzen mit 122 cm und 30 cm Durchmesser mehrere Filzproben genadelt.
Dabei wurde festgestellt, daß die Umlaufbewegung dieser Vorrichtung im Gegensatz zu einem üblichen,
hin- und hergehend arbeitenden Nadelstuhl verhältnismäßig hohe Nadelungsgeschwindigkeiten zuließ. Bei
den normalen, bei der Herstellung von Papiermaschinenfilzen angewandten Nadelungsverfahren ist es
üblich, Fasern in einer Menge von 12,8 g/cm2 aufzubringen.
Die Durchführung der Nadelung bei Filzen dieser Art auf einem herkömmlichen Nadelstuhl mit hin- und
hergehenden Teilen erfordert dabei 44,5 min. Die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei welcher pro Längeneinheit
etwa die gleiche Zahl von Einstichen durchgeführt wurde wie beim genannten Nadelstuhl,
konnte dagegen mit einer Geschwindigkeit von etwa 274,5 m/min betrieben werden, so daß der Filz in etwa
7,5 min fertiggenadelt war. Bei einer Maschinengeschwindigkeit von 274,5 m/min ist die Nadclungs-Produktionsleistung
folglich etwa sechsmal so hoch wie bei der bisher verwendeten Machine.
Bei der Geschwindigkeit von 274,5 m/min waren keine besonderen Schwierigkeiten feststellbar, woraus
erhellt, daß die Maschinengeschwindigkeit noch beträchtlich gesteigert werden könnte.
Tatsächlich wurde auf der gleichen Vorrichtung e<n
anderer Arbeitslauf mit einer Geschwindigkeit von 457,2 m/min durchgeführt.
Es zeigte sich, daß das erfindungsgemäß hergesteilte Produkt im Vergleich zu den auf den herkömmlichen,
hin- und hergehend arbeitenden Nadelstühlen hergestellten Produkte zahlreiche unterschiedliche Merkmale
besaß. Ein Unterschied bestand z. B. in der scheinbaren Größe der durch das Eindringen der einzelnen Nadeln
im Filz gebildeten Löcher. Während die Nadellöcher in dem auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten
Filz geringfügig größer zu sein schienen als die Nadellöcher beim auf herkömmliche Weise hergestellten
Filz — anscheinend aufgrund der sich ändernden Winkelstellung der Nadeln während des Durchstoßens
—, wurde auch festgestellt, daß die scheinbare Volumendichte der erfindungsgcmäß hergestellten
Filze etwas geringer war als bei den herkömmlichen Filzen. Ohne die Erfindung auf irgendeine Theorie
festlegen zu wollen, scheinen die Nadeln beim Herausziehen aus dem Filz immiM· noch unter einem
geringfügigen seitlichen Druck t.u stehen, so daß
möglicherweise die Nadelspitze au der oberen Schicht entlangstrcift, wenn sie von der Fil/obcrfläche freikommt.
Das Ausmaß, in welchem diese Erscheiinm).'
auftritt, ist offensichtlich eine Funktion der Durchmesser der verwendeten Walzen.
Wie erwähnt, wurden Kardendrahtwalzen sowohl mit einem Durchmesser von 122 cm als auch mit einem
solchen von 30 cm benutzt. Dabei zeigt es sich, daß bei Durchmesserverkleinerung bei vorgegebener Maschinengeschwindigkeit
Nadelverbiegungen und -brüchc aufzutreten begannen, so daß bei der Verwendung der
Walze mit 30 cm Durchmesser bei vergleichsweise hoher Maschinengeschwindigkeit das Nadeln unterbrochen
werden mußte, um eine starke Beschädigung der Nadelwalze zu vermeiden.
Im Verlauf der Erprobung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurden verschiedene empirische Messungen
vorgenommen, aufgrund derer festgestellt wurde, daß die auf die Walzen an ihrer Berührungsstelle mit
dem verarbeiteten Filz ausgeübte Höchstbelastung in der Größenordnung von 1,76 kg/cm (linear) lag,
während der Leistungsbedarf im Bereich von 0,0187 PS je 30,48 m/min pro 25 cm Flächenbreite lag.
Auf der Grundlage dieser Versuche wurde geschätzt, daß die (Betriebs-)Kosten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung etwa 60% der Kosten bei einem handelsüblichen, hin- und hergehenden Nadclstuhl derselben
Breite betragen.
Bezüglich der Betriebseigenschaften der auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten Papicrmaschinenfilzmuster
zeigt die nachstehende Tabelle die gemessene lotrechte Durchflußmenge bei solchen
Filzen in l/min bei verschiedenen mechanischen Belastungen für Filze unterschiedlicher Dicke, die auf
einem herkömmlichen Nadelstuhl und auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt wurden.
Mechanische | Filzdicke | Lotrechte | |
Belastung | Durchfluß- | ||
geschwindig | |||
keit | |||
(mm) | (l/min) | ||
Herkömmlich | 17,5 | 1,45 | 55,3 |
hergestelltes | 26,3 | 1,30 | 44,3 |
Muster | 35,0 | 1,17 | 32,1 |
48,8 | 1,09 | 32,2 | |
52,6 | 1,00 | 28.4 | |
Erfindungsgemäß | 17,5 | 1,42 | 58,3 |
hergestelltes | 26,3 | 1,24 | 46.2 |
Muster | 35,0 | 1,14 | 39,4 |
43,8 | 1,09 | 34,1 | |
52,5 | 1,00 | 29.1 |
Aus den vorstehenden Ausführungen dürfte hervorgehen, daß die Erfindung, obgleich sie vorstehend ir
Verbindung mit Ausführungsformen mit zwei einanclei zugewandten Walzen oder Zylindern beschrieben ist
ebenso in einer großen Vielfalt anderer Konfiguratio nen verwirklicht werden kann, in denen die Fläche, at
welcher die Nadeln befestigt sind, und die dii Stüt/glicder tragende Fläche wiederholt geschlossen
Bewcgungsbahnen durchlaufen, welche die Nadeln im<
die Stüt/glicder über ihre geraden und gekrümmte! Abschnitte bei jedem Umlauf über JbO" laufen lasser
vorausgesetzt, daß zumindest ein Teil der Nadeln ai irgendeiner Stelle ihrer Bewegungsbahn zwischen di
länglichen Elemente der Slützgliedcr eingreift. Derarti
ge Abwandlungeil umfassen /.. B. eine Nadelwalze i Verbindung mit einer ansteigenden und abfallende
709 MHMl
Platte, die ein endloses Band mit Kardendrähten als Stützglied trägt, oder ein endloses Band mit Kardendrähten
in Verbindung mit einem mit Nadeln besetzten endlosen Band, wobei diese Kombination an irgendeinem
Punkt der Bewegungsbahnen beider Teile zusammenläuft. Ersichtlicherweise brauchen bei diesen Abwandlungen
die Bewegungsbahnen keine echten Kreisbahnen, wie im Fall der Nadel- und der Stützwalze, zu
sein, vielmehr können diese Bewegungsbahnen im
10
Querschnitt eine elliptische oder anderweitig geometrisch regelmäßige geschlossene Schleife bilden. Ebenso
liegt es innerhalb des Rahmens der Erfindung, mehrere hintereinandergeschaltete Nadelwalzen um eine gemeinsame
Stützwalze herum anzuordnen, wobei verschiedene Kombinationen von Nadelarten und/oder
Nadelungstiefen in einer einzigen Anlage der Reihe nach bei einem vorgegebenen Gewebe vorgesehen sein
können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Nadeln bahnförmieen Textilmaterial
mit einer Nadelwalze und eii Jegendruckwalze, zwischen welchen das Textilmaterial
kontinuierlich hindurchbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die in Vielzahl verwendeten
Filznadeln (20) zumindest in der Nadelzone senkrecht zur Oberfläche der Nadelwalze (12)
stehen und daß die Gegendruckwalze (14) mindestens in der Nadelzone senkrecht zur Walzenoberfläche
abstehende druckfeste Stifte (32) trägt, die in der Haltefläche (30) fest verankert sind, deren Enden
jedoch federnd auslenkbür sind und das zu vernadeinde Textilmaterial (42) tragen, wobei die
gegenseitige Anordnung der Vorrichtungsteile derart ist, daß die Nadeln (20) durch das Textilgut
hindurch in Zwischenräume der Stifte (32) eingreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die druckfesten Stifte (32) aus
Kardendrahtstücken bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche der Nadelwalze (12)
und/oder die Mantelfläche der Gegendruckwalze (14) unmittelbar mit den Nadeln (20) bzw. Stiften (32)
besetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Nadelwalze (12)
mindestens 122 cm und der Durchmesser der Gegendruckwalze (14) mindestens 30 cm beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Nadelwalze
(12) dem Durchmesser deir Gegendruckwalze (14) entspricht.
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