Webschaft Die Erfindung bezieht sich auf :einen Webschaft, der über hin und her gehende Platinen angetrieben ist, welche an ihrem freien Ende je einen Haken besitzen, der einen in dem Schaftprofil befestigten Stollen um greift. Bei einem bisherigen Webschaft bestehen der Stollen und der ihn umgreifende Haken der Platine aus Stahl. Der Haken umgreift den Stollen zwar prak tisch ohne Spiel.
Durch die Hin- und Herbewegunb des Schaftes arbeiten die Teile aber gleichwohl etwas aufeinander, d. h. es entstehen geringfügige Verschie bungen von Stollen und Haken gegeneinander während des Webbetriebes. Hierdurch werden die Teile nach einiger Zeit ausgeschlagen, das Spiel erhöht sich und es entsteht ein sogenannter Passungsrost (= Abrieb be stehend aus einem Gemenge von Rost und Schmier mittel).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses Ausschlagen der Teile sowie die Bildung von Passungs- rost zu vermeiden. Die Erfindung besteht darin, dass wenigstens einer der Teile Haken/Stollen mindestens an der dem anderen Teil zugekehrten Berührfläche aus Kunststoff besteht. Versuche haben ergeben, dass am Stollen der unter dem Namen NYLON bekannte Kunst stoff, also z.
B. ein aus Hexamethylendiamin (H2N-(CH2)s-NH2) und Adipinsäure (HOOC-(CH2)4-COOH) bestehendes Polykondensationsprodukt, und am Platinenhaken der unter dem Markennamen RILSAN bekannte Kunststoff, also ein aus 1,12-Aminoundecansäure bestehendes Poly- kondensationsprodukt, geeignet sind. Abrieb, Ausschla gen und Passungsrost entstehen nicht.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung besitzt der Stollen einen keilförmigen, sich von seinem dem Haken zugekehrten Ende nach dem anderen Ende ver jüngenden, metallischen Teil, auf den ;ein gabelförmi ges, an den Armen einerseits der Keilform des metalli schen Teils, anderseits dem Haken angepasstes Kunst stoffelement geschoben ist.
Es hat seich als besonders zweckmässig ergeben, einen derartigen metallischen Teil mit einem aufgeschobenen, gabelförmigen Kunststoff teil zu versehen, weil dadurch einerseits die Teile be sonders gut zusammenhalten (durch die Keilform sind metallischer Teil und gabelförmiges Kunststoffelement praktisch selbsthemmend miteinander verbunden), an derseits ist das Kunststoffelement leicht auswechselbar und ersetzbar, weil es sich über das breitere Ende des metallischen Teils unter Aufweitung herausziehen lässt.
Vorteilhaft sind der metallische Sto'llenteil, das gabelförmige Kunststoffelement sowie eine den metalli schen Stollenteil und das Kunststoffelement verbindende Schraube über einen Schlitz im Schaftprofil zugänglich. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 ist ein Webschaft in übersichtsdarstellung. Fig. 2 und 3 zeigen zugehörige Einzelheiten in grö sserem Massstab, und Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie IV-IV :in Fig. 3.
Der Webschaft gemäss Fig. 1 besteht aus zwei Längsbalken 1, 2, die mittels Seitenstreben 3, 4 mit einander verbunden sind. Im unteren Längsbalken sind Stollen 5, 13 befestigt. Sie sind von Haken 6 um griffen, die am oberen Ende von Steigplatinen 7 an gebracht sind. Während des Betriebes wird der Web- schaft gemäss den Pfeilen 8 über die Steigplatinen in Auf- und Abwärtsbewegung versetzt.
Gemäss Fig. 3 .ist jeder Stollen 5, 13 bei 9 in das z. B. aus Stahl bestehende Hohlprofil des unteren Schaftbalkens 2 eingeschweisst. Der Sto'lIenteil 5 besitzt keilförmige Gestalt. Das dem Haken 6 zugekehrte Ende 11 des Stollenteils 5 ist breiter als das gegenüberlie gende Ende 12. Der Stollenteil 5 besteht aus metalli schem Werkstoff, z. B. Stahl, und ist massiv.
Auf den Stollenteil 5 ist ein aus Kunststoff, z. B. Nylon, bestehendes, gabelförmiges Element 13 aufge schoben. Seine Arme 14 sind an den Innenflächen 15 der Keilform des Stollenteils 5, an den Aussenflächen 16 den Backen 17 des Hakens 6 angepasst. Das Kunst stoffelement 13 besitzt bei 18 Ansdhrägungen (Fasen). Mittels einer Schraube 19 sind die freien Enden 1.4 zusammengezogen, so dass das Element 13 fest auf dem Stollenteil 5 sitzt.
Der Haken 6 gemäss Fig. 2 ist mit einer aus Kunst stoff, z. B. Rilsan , bestehenden Einlage 21 versehen. Während des Betriebes greift der Haken 6 mit seinen Backen 17 über die Flächen 16 des Nylon-Elementes 13 des Stollens. Die Fläche 23 des Hakens liegt auf der Fläche des Elementes 13. Der Haken 6 lässt sich wegen der Fasen 18 leicht über das Element 13 stülpen, was beim Einsetzen des Schaftes in die Webmaschine vollzogen wird.
Die Teile 5, 13, 19 sind über einen Schlitz 25 des Schaftprofils 2 zugänglich. Somit lässt sich die Schraube 19 leicht lösen und das Nylon-Element 13 mit einem geeigneten Werkzeug in Fig. 3 nach links über das grössere Ende 11 des Stollenteils 5 unter ent sprechender Aufweitung herausziehen und ersetzen.
Die Aufteilung des Stollens in einen keilförmigen Stahlkern 5 und ein ihm angepasstes, gabelförmiges Nylon-Ele- ment 13 ist besonders zweckmässig, weil die Teile leicht zusammengefügt werden können und praktisch selbst hemmend übereinander sitzen. Durch die Schraube 19 werden die Arme 14 in der hemmenden Stellung ge halten. Gleichwohl ist das Nylon-Element leicht aus wechselbar.
Abgewandelte Ausführungsformen ergeben sich, wenn etwa andere Kunststoffe als Nylon und Rilsan verwendet werden. Ferner kann der Stollenteil 5 bei- spielsweise rechteckig gestaltet und lediglich mit einem Kunststoffüberzug versehen werden. Femer können Stollen und/oder Haken gegebenenfalls auch ganz aus Kunststoff bestehen.
Bei einem weiteren Ausführungs- beispiel kann auch nur einer der beiden Teile Stollen und Haken wenigstens an der mit dem anderen Teil in Berührung stehenden Fläche aus Kunststoff bestehen. In jedem Fall soll eine Berührung von Metall auf Me tall, z. B. Stahl auf Stahl, vermieden werden.
Die erwähnten Kunststoffe Nylon und Rilsan haben sich besonders bei einer Lagerung, wie! der zwi- sehen Haken und Stollen eines Webschaftes, als vor teilhaft erwiesen, also bei Lagerungen, bei denen nicht ein Teil im Lager voll gedreht oder hin und<I>her ge-</I> schoben wird,
sondern wo lediglich zwei Teile über einandergreifen und somit während des Betriebes im Rahmen des Spiele der Teile etwas übereinander hin und her geschoben werden (unter Reibung arbeiten ).